Wenn du eine Reise mit dem Wohnmobil antreten möchtest, ist es wichtig, dich im Vorfeld über das zulässige Gesamtgewicht des Wohnmobils zu informieren. Wenn du weißt, wie sich das Gewicht zusammensetzt und wie viel du zuladen darfst, steht einer sicheren Reise nichts mehr im Wege.

Was bedeutet zulässiges Gesamtgewicht?

Das zulässige Gesamtgewicht eines Wohnmobils setzt sich aus dem Leergewicht + Zuladung zusammen.

Das Gesamtgewicht ist also das höchste Gewicht, welches das Fahrzeug haben darf, um sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können.

Es gilt Leergewicht + Zuladung = Gesamtgewicht, im Umkehrschluss kann man also so auf das Gewicht an Gepäck und Zubehör schließen, welches man noch zuladen kann, ohne in Schwierigkeiten zu kommen:

Zulässiges Gesamtgewicht – Leergewicht = Zuladung.

Angaben zum Leergewicht bzw. Gewicht des “fahrbereiten” Wohnmobils findet man hierbei im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1).

Was ist das zulässige Gesamtgewicht für Wohnmobile (2022)?

Die Gesamtmasse, die ein Reisemobil haben darf, liegt in den meisten Fällen bei 3,5 Tonnen, doch je nach Fahrzeugkombinationen kann das zugelassene Gewicht variieren.

Wohnwagen

Bei einem Wohnwagen, auch Caravan genannt, spielt nicht nur das Gesamtgewicht des Wagens eine Rolle, sondern es muss auch die Anhängelast und die Stützlast des Zugwagens beachtet werden. Die Angaben dafür findest du im Fahrzeugschein unter F1.

Das bedeutet also, wenn dein Zugfahrzeug eine Anhängelast von 1500 Kilogramm hat und dein Wohnwagen 1200 Kilogramm wiegt, dann darfst du noch 300 Kilogramm zuladen. Wohnwagen haben in der Regel ein Gesamtgewicht von maximal 2000 Kilogramm. Damit dein Auto und der Wagen ein wirklich sicheres Gespann sind, ist es wichtig, beim Kauf eines Caravans die Anhängelast des Fahrzeuges zu beachten.

Kastenwagen, Alkoven, teilintegriertes Wohnmobil, vollintegriertes Wohnmobil

Diese verschiedenen Wohnmobiltypen sind größtenteils mit einem normalen Führerschein fahrbar. Das Gesamtgewicht darf maximal 3,5 Tonnen haben. Je nach Fahrzeug ist es wichtig, die Zuladung richtig zu verteilen. Beispielsweise bei einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen darf die Vorderachse mit 1,5 Tonnen belastet sein und die Hinterachse mit 2 Tonnen. Du findest in der Zulassungsbescheinigung des Fahrzeuges, mit welchem Gewicht die Achsen belastet werden dürfen.

Einige Fahrzeugtypen werden auch mit einer Doppelachse gebaut. Das bedeutet, dass es nicht nur eine, sondern zwei Hinterachsen gibt. Bei einer Doppelachse kann das Gewicht zwar besser verteilt werden, aber es führt auch dazu, dass das Wohnmobil sich schwerer rangieren lässt. Dazu kommt, dass Reisemobile mit einer Doppelachse größer sind und auch ein höheres Gesamtgewicht haben. Diese Modelle dürfen nicht mit einem normalen Führerschein gefahren werden.

Einige Fahrzeugmodelle sind mit einer Doppelbereifung bzw. Zwillingsreifen ausgestattet. Diese haben Vorteile, aber auch Nachteile. Im normalen Straßenverkehr bieten sie den Vorteil, dass das Wohnmobil besser in den Kurven liegt und die Gefahr des Umkippens verringert wird. Allerdings ist die Doppelbereifung nicht sehr optimal fürs Gelände.

Wohnmobil auf LKW-Basis

Bei einem Fahrzeug auf LKW Basis wurde eine Wohneinheit auf einem LKW montiert. Es bietet denselben Luxus, den auch ein Wohnmobil bietet. Diese Modelle dürfen nur mit einem LKW Führerschein gefahren werden und haben ein Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen oder mehr. Bei Fahrzeugen mit einem höheren Gesamtgewicht als 3,5 Tonnen ist es vorgeschrieben, nur auf der Antriebsachse Winterbereifung zu haben.

Wie berechnet sich die Zuladung von Wohnmobilen?

Um zu berechnen, wie viel dem Fahrzeug zugeladen werden darf, musst du erst einmal wissen, wie groß das Leergewicht des Wohnmobils ist. Das Leergewicht findet sich in der Zulassung des Fahrzeugs. Hat das Mobil ein Leergewicht von 2,6 Tonnen und darf ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen haben, so darfst du noch 900 Kilogramm zuladen.

Dabei gilt es zu beachten, dass der Fahrer mit 75 Kilogramm, fest verbaute Zusatzausstattung wie zum Beispiel ein Fahrradträger, ein 90 % gefüllter Tank und ein voller Wassertank ins Leergewicht mit einbezogen werden.

In das Gewicht der Zuladung müssen auch die Mitfahrer eingerechnet werden und sollte man sich dafür entscheiden, einen Anhänger an sein Wohnmobil zu hängen, wird dieser auch als Zuladung betrachtet und muss in die Gesamtmasse mit einberechnet werden.

Wie viel Kilo darf ich mein Wohnmobil überladen?

Wenn du dein Wohnmobil zu voll gepackt hast, überschreitest du dein zulässiges Gesamtgewicht. Eine Überladung des Wohnmobils führt dazu, dass die Fahrstabilität abnimmt und der Bremsweg sich verlängert. So bist du nicht nur für dich selbst, sondern auch für andere Menschen im Straßenverkehr eine Gefahr.

In Deutschland wird die Überladung mit einem Bußgeld geahndet. Bei einer sehr hohen Überladung droht sogar ein Punkt in Flensburg.

  • ab 5 Prozent = 10 Euro
  • b 10 Prozent = 30 Euro
  • ab 20 Prozent = 95 Euro und einen Punkt in Flensburg
  • ab 25 Prozent = 140 Euro und einen Punkt in Flensburg
  • ab 30 Prozent = 235 Euro und einen Punkt in Flensburg

Wohnmobil wiegen – wie geht das?

Ist alles verstaut, solltest du unbedingt das Wohnmobil wiegen, um das Gesamtgewicht zu überprüfen. Dafür gibt es an TÜV Stellen eine Waage, doch auch Mülldeponien oder Prüfungsorganisationen sind mit einer LKW-Waage ausgestattet. In den meisten Fällen kostet das zwischen 5 und 10 Euro.

Siehe dazu auch folgende interessante Artikel in unserem Magazin:

Zulässiges Gesamtgewicht – Vorsicht bei der Beladung des Wohnmobils

Bildnachweis: canva.com