Mit dem Wohnmobil durchs Hohe Venn in Belgien
Mitten zwischen Deutschland und Belgien liegt ein Naturparadies, das erstaunlich wenige Wohnmobilreisende auf dem Radar haben: das Hohe Venn. Eine Landschaft aus Mooren, Heide, Wald und sanften Hügeln – wild, ruhig und an vielen Stellen noch herrlich unberührt. Wer aus NRW kommt, ist im Nu dort; für alle anderen lohnt sich selbst die weite Anfahrt, denn dieser geheimnisvolle Landstrich zieht dich sofort in seinen Bann. Auf unserer kleinen Grenzlandreise erkunden wir den belgischen Teil mit seinen malerischen Dörfern, stillen Seen und endlosen Weiten, die sich oft ganz für uns allein anfühlen. Bereit für Europas größtes Hochmoor und eine Region voller Naturwunder? Dann komm mit!
Wohnmobil-Reisebericht Hohes Venn (Belgien)
Heute möchte ich, dass du mich in eine Region begleitest, die bei Wohnmobilisten noch relativ unbekannt zu sein scheint – nach Belgien, ins Hohe Venn beziehungsweise in den Naturpark Hautes Fagnes-Eifel. Für die, die aus Nordrhein-Westfalen kommen, ist das ein Katzensprung, für andere, die beispielsweise in Bayern wohnen, bedeutet das eher eine weite Anreise. Aber auch der weiteste Weg lohnt sich. Versprochen!
Wo und was ist das Hohe Venn?
Das Hohe Venn, auf Französisch Hautes Fagnes, gehört zum 1971 gegründeten Naturpark Hohes Venn-Eifel. Es befindet sich einerseits unmittelbar hinter der deutsch-belgischen Grenze im Osten Belgiens in der wallonischen Region – teils auf dem Gebiet der deutschsprachigen Gemeinschaft sowie der französischsprachigen Gemeinden –, andererseits aber auch in Teilen Nordrhein-Westfalens.
Die Grenzregion Wallonien/Rureifel wird zum einen dominiert von Wald, Moor, Heide, Seen und hügeligen, heckenumrahmten Wiesen, zum anderen von verstreut liegenden Dörfern und Gehöften, von kleinen Häuschen mit Fachwerk oder auch aus Bruchstein. Viele Menschen sprechen hier Deutsch, ansonsten kommst du mit Englisch – noch besser mit Französisch – gut zurecht.
Wir unternehmen im Folgenden eine „grenzüberschreitende“ Reise, halten uns aber überwiegend im belgischen Teil mit seiner wunderschönen Landschaft, mit ebenso wunderschönen Orten und Seen auf – von der noch nicht viele Touristen Besitz ergriffen haben.
„Venn“ bedeutet „Moor“. Und das Hohe Venn ist das größte europäische Hochmoor: eine stellenweise meterdicke Torfschicht, die den hier häufig fallenden Niederschlag wie ein Schwamm aufsaugt. Das, was der Boden nicht speichern kann, fließt in zahlreiche Bäche sowie Seen mit Talsperren. Letztere wiederum sorgen für Trinkwasser und Strom.
Regionen des Naturparks Hautes Fagnes-Eifel
Der Naturpark Hautes Fagnes-Eifel lässt sich grob in verschiedene Regionen unterteilen:
- Im Nordwesten: das Avant-Pays Fagnard (Venn-Vorland) als Ausläufer der Eifel mit sanften Hügeln, satten Wiesen und grünen Wäldern.
- In der Mitte: das Plateau des Hautes Fagnes mit riesigem, offenem Moorgebiet sowie der höchsten Erhebung Belgiens, der 694 m hohen Botrange.
- Im Süden: die Obere Eifel sowie – angrenzend an Luxemburg – das Tal der Our.
- Auf deutscher Seite: die Rureifel mit dem Eifel-Nationalpark und dem wunderschönen Örtchen Monschau.
Naturschutz-Zonen im Hohen Venn
Eine große Fläche des Hautes Fagnes stellte Belgien als „Réserve naturelle domaniale des Hautes Fagnes“ unter Naturschutz. Daraus resultieren seit 1992 vier Zonen bezüglich der Zugangsberechtigung:
- Zone A ist für jedermann frei zugänglich.
- Zone B ist nur auf markierten Wegen frei zu begehen.
- Zone C darf nur in Begleitung eines offiziellen Naturführers betreten werden.
- Zone D ist für Besucher komplett gesperrt.
Die Zone C ist allerdings wegen der Brutzeit der Birkhühner meist von Mitte März bis Ende Juni selbst für geführte Gruppen gesperrt. Es kann außerdem passieren, dass die Forstverwaltung rote Flaggen aufzieht – etwa bei erhöhter Brandgefahr –, was bedeutet, dass auch diese Zone temporär zum Schutz von Flora und Fauna sowie zum Erhalt der Landschaft komplett gesperrt ist.
Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet
Folgende – sehr logische – Regeln im Naturschutzgebiet solltest du kennen und unbedingt befolgen:
- Hunde müssen verständlicherweise in allen Zonen an der Leine geführt werden. Dass du deren „Geschäft“ aufsammelst und an entsprechenden Stellen entsorgst, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein.
- Fahrradfahren ist innerhalb der Naturschutzgebiete verboten.
- Die Wege dürfen nicht verlassen werden – zum eigenen Schutz (Moore!) sowie zum Schutz der Flora und Fauna.
- Es darf nicht geraucht werden, offene Feuer sind verboten.
- Abfall ist in Mülleimern zu entsorgen oder mitzunehmen.
- Lärm ist zu vermeiden, um die Tierwelt nicht zu stören.
- Tiere sind nicht zu fangen und Pflanzen nicht zu pflücken oder gar auszugraben.
Flora, Fauna und Wasser im Hochmoor
Zur atemberaubenden Flora und Fauna zählen Heidepflanzen, Lungen-Enzian, Wollgras, Wildnarzissen, buschige Sträucher und beeindruckende Bäume auf der einen und Birkhühner, Biber, Luchse, Eidechsen und Kreuzottern auf der anderen Seite. Besonders schön anzusehen ist die Natur im Frühling und Frühsommer.
Wasser spielt im Hohen Venn eine große Rolle. Nicht nur die zahlreichen Talsperren, die größtenteils für Trinkwasser sorgen, auch das Hochmoor, das die Niederschläge schwammartig aufsaugt und bei „Zuviel“ über Bäche abfließen lässt, sind spannende Gegebenheiten rund um das Thema Wasser.
Wunderschön – und harmlos – sind die weißen Schaumkronen in einigen Bächen. Denkst du bei deren Anblick zuerst an Umweltverschmutzung, kann ich dich beruhigen: Das ist ein Zeichen dafür, dass sich hier lehmiger Untergrund mit torfigem Boden vermischt hat. Einzelne Abschnitte können sogar rötlich sein, was wiederum Anzeichen für kohlensaure, stark eisenhaltige Quellen sind.
Aktivitäten im Hohen Venn
In erster Linie kannst du im Hohen Venn die fantastische Landschaft und mit ihr die Ruhe und Besinnlichkeit genießen. Wanderer kommen voll auf ihre Kosten: Gut ausgeschilderte, befestigte Wanderwege, von denen im Hochmoorgebiet einige über Holzstege führen, erschließen dir die einzigartige Pflanzenvielfalt.
Besonders beliebt sind kleinere und mittellange Wanderungen von den Ausgangspunkten Baraque Michel, Botrange sowie Mont Rigi aus. Auch der ostbelgische Fernwanderweg GR 56 führt teilweise durchs Hohe Venn.
Des Weiteren kannst du hier auf einem ausgeschilderten Radwegenetz gut Radfahren – allerdings, wie bereits erwähnt, nur außerhalb der Naturschutzgebiete. Empfehlenswert ist die stillgelegte, länderübergreifende Eisenbahnstrecke, die teils durch unser Gebiet führt und mittlerweile zu einem der längsten Radwege – dem Vennbahnradweg – geworden ist. Er führt auf 125 km von Aachen durch Ostbelgien bis nach Troisvierges im Herzen der luxemburgischen Ardennen.
Im Sommer kannst du ein kühles Bad in einem der zahlreichen Seen genießen. Im Winter lädt dich das Hohe Venn zum Skilanglauf ein – allerdings nur auf den gespurten Loipen, die sich entweder außerhalb oder direkt am Rand der Naturschutzgebiete befinden. Da die Instandhaltung der Loipen kostspielig ist, wird dies über den Vignettenverkauf zur Loipennutzung finanziert.
Naturfans erhalten in den beiden Naturschutzparkzentren Botrange und Ternell ausführliche Informationen und sogar Führungen. Empfehlenswerte Lehrpfade sind der im Poleûr-Venn, der geologische Lehrpfad Ternell sowie der Moorlehrpfad im Neûr Lowé.
Wer an historischen Ortschaften mit interessanten Traditionen interessiert ist, wird ebenso fündig wie Freunde von Wellness, Freizeitparks oder Autorennen. Das Hohe Venn hält für jeden etwas bereit – natürlich auch für uns Camper: Stell- und Campingplätze gibt es ausreichend und in unterschiedlichen Ausstattungen.
Beste Reisezeit: Wetter und Klima
Eigentlich kannst du rund ums Jahr ins Hohe Venn reisen – nach dem Wetter kannst du dich hier sowieso kaum richten. So etwas wie Wetterbeständigkeit gibt es nicht. Das Klima ist rau, der Himmel oft regenverhangen und er entleert sich häufig in Form von Regen, Graupel und Schnee.
Laut Statistik fällt im langjährig errechneten Jahresmittel an 220–230 Tagen Niederschlag. Ein treuer Wegbegleiter ist der Nebel, der nicht selten für nur geringe Sichtweiten sorgt. Hier noch eine Zahl zur Verdeutlichung: Es wurden rund 160–177 Tage pro Jahr mit geringen Sichtweiten errechnet.
Aber keine Angst, es gibt sie natürlich auch hier – die Sonne. Nur so richtig verlassen kannst du dich nicht auf sie. Wir haben beispielsweise schon Sommer mit strahlender Sonne und Baden im See erlebt, aber auch mit einstelligen Temperaturwerten auf den „Höhen“ des Venns.
Im Winter war ich persönlich noch nicht hier, da ich kein Freund des Winterurlaubs bin. Es soll jedoch in einigen Gebieten (Baraque Michel, Ovifat und Elsenborn) an durchschnittlich rund 70–80 Tagen im Jahr Schnee liegen. Die Wintersport-Saison ist von Januar bis März. „Richtige“, anspruchsvolle Wintersportfans werden allerdings eher in höher gelegenen Gebirgen glücklicher.
Solltest du nicht wissen, was du an verregneten Tagen unternehmen kannst, lies dir gerne folgenden Artikel von uns durch: Schlechtes Wetter mit dem Wohnmobil – Keine Langeweile mehr!
Reisebericht Hohes Venn: Rundreise mit dem Wohnmobil
Die folgende Wohnmobil-Tour ist eine Rundreise in vier Etappen. Da wir alle aus unterschiedlichen Richtungen kommen, hätten wir verschiedene Möglichkeiten, unsere Reise zu beginnen, durchzuführen und zu beenden. Ich schlage die deutsche Kaiserstadt Aachen als Ausgangspunkt vor – eine relativ günstige Lage für Anreisende aus Mittel- und Norddeutschland. Wer aus dem Süden anreist, könnte den Weg über Luxemburg wählen und in Saint Vith (Tour 4) in die Rundreise einsteigen.
Routenüberblick & Rahmendaten
Gesamtroute:
Aachen – Raeren – Eupen – Lac de la Gileppe – Drachenpfad im Wald von Mefferscheid – Wanderparkplatz bei Hertogenwald-Drossard – Baraque Michel (Weismes) – Signal de Botrange (Weismes) – La Maison du Parc-Botrange – Ovifat – Burg Reinhardstein – Lac de Robertville – Malmédy – Skihütte Rodt-Tomberg (Biermuseum) – Schieferbergwerk Recht – Les Cascades de Coo (Stavelot) – Rennstrecke von Spa-Francorchamp – (Spa) – Raeren
Zurückgelegte Kilometer: ca. 215 km (ohne Anreise)
Zeitlicher Rahmen: 1–2 Wochen (besser noch etwas länger)
1. Etappe: Stadtbesichtigung, Keramikmuseum und Wandern
Route: Aachen – Raeren – Eupen – Lac de la Gileppe
Zurückgelegte Kilometer: ca. 35 km (ohne Anreise)
Zeitlicher Rahmen: 2–3 Tage
Aktivitäten: Stadtbesichtigung in Aachen; Keramikmuseum in Raeren; Wandern/Spazierengehen am Lac de la Gileppe (Stausee)
Übernachtung: Stellplatz in Aachen; Parkplatz in Raeren; Stellplatz am Lac de la Gileppe
Erstes Etappenziel: Geschichtsträchtige Stadt Aachen
Über die A 45 und die A 4 sind wir auf schnellstem Wege von Mittelhessen aus nach Aachen gefahren. Eigentlich meide ich Autobahnen – und das werde ich auch auf der weiteren Fahrt tun –, um aber schnell aus Deutschland herauszukommen, nehme ich sie schon mal in Kauf. Das soll nicht heißen, dass es nicht auch hierzulande lohnende Ziele gäbe!
Aachen ist mein erstes Etappenziel, denn 250 km Autobahn – vor allem deutsche, verstopfte und voller Baustellen – reichen. Außerdem ist Aachen eine wunderschöne Stadt, deren Besuch sich lohnt. Und es gibt hier einen günstig gelegenen Stellplatz im Südosten der Stadt, der zum Gang in die Innenstadt einlädt. Zu Fuß benötigst du dafür etwas mehr als 30 Minuten – nach dem langen Sitzen hinterm Steuer sehr angenehm.
(Bad) Aachen – Wohnmobilstellplatz Bad Aachen
- Adresse: Branderhofer Weg 11, 52066 Aachen
- GPS: N50°45′40.5′′ E6°06′10.4′′
- Max. Plätze: 47
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WC & Dusche, WLAN (teilweise), Brötchenservice
- Kosten: 23 Euro/Nacht inklusive Kurtaxe, Ver- und Entsorgung, WC & Dusche sowie Strom, Entsorgung der Kassettentoilette 2 Euro (Automat)
- Kurzbeschreibung: großzügige Stellflächen am Ortsrand, südöstlich der Altstadt, ca. 2,5 km zu Fuß zum Dom, Sportstätten nebenan, Haltestelle fußläufig erreichbar, maximale Aufenthaltsdauer 2 Tage, ADAC-Mitglieder erhalten Vergünstigungen
Willst du auf den Besuch der Innenstadt verzichten, verpasst du das erste Highlight unserer Rundreise. Die geschichtsträchtige Stadt Aachen liegt am Dreiländereck Deutschland–Niederlande–Belgien, am Nordrand der Eifel beziehungsweise des Rheinischen Schiefergebirges. Aachen ist staatlich anerkanntes Heilbad – das Hohe Venn scheint hier bereits in der Luft zu liegen.
Prospekte und Webseiten behaupten, Aachen sei die sonnigste Stadt Nordrhein-Westfalens. Das muss ich einfach glauben. Sicher ist: Die Altstadt mit ihrem bunten Treiben, den zahlreichen Cafés und Boutiquen lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Wahrzeichen ist der Dom, der zunächst als Pfalzkapelle Karls des Großen erbaut wurde. Sehenswert sind außerdem der Elisenbrunnen, die mittelalterliche Stadtbefestigung sowie viele weitere Bauwerke, Brunnen und Denkmäler.
Weltweit berühmt geworden ist Aachen wegen der leckeren Aachener Printen, die du an nahezu allen Ecken kaufen kannst. Ebenfalls über die Grenzen hinaus bekannt ist der seit 1988 verliehene Aachener Friedenspreis.
Raeren: Überschaubarer Ort mit sehenswertem Töpfereimuseum
Weiter geht’s nach Belgien, ins nur etwa 13 km entfernte Raeren. Wir verlassen Aachen nach Süden über die B 57, die später in Belgien zur N 68 wird (Grobrichtung Eupen). Die Grenze wird dabei fast unbemerkt passiert. Weichst du auf die Autobahn A 44/E 40 aus, merkst du die Grenzüberfahrt deutlicher: In Belgien sind die Autobahnen nachts beleuchtet – und Schlaglöcher bringen das Geschirr im Wohnmobil zum Klirren.
Raeren, bekannt für sein Steinzeug, das hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert hergestellt wurde, ist eine von neun deutschsprachigen Gemeinschaften Belgiens. Im Touristenbüro sagte man mir, dass rund die Hälfte der Bewohner ohne belgische Staatsangehörigkeit sei – mehrheitlich Deutsche. Sprachprobleme gibt es hier also nicht.
Warum führe ich dich hierhin, obwohl es im Ort selbst weder Stell- noch Campingplatz gibt? Ganz einfach: Der Ort gefällt mir. Er ist klein, überschaubar, besitzt ein sehenswertes Töpfereimuseum in einer wunderschönen Burg und direkt gegenüber einen Parkplatz sowie ein angrenzendes Café, das „Haus Zahlepohl“. Hier kehren wir erst einmal ein, gönnen uns Kaffee und Kuchen und das erste „berühmte“ belgische Bier – von dem du bald noch mehr hören wirst.
Im Touristenbüro sowie im Töpfereimuseum in der Burg wurde mir auf Nachfrage gesagt, dass ich auf dem Parkplatz eine Nacht stehen könne, wenn ich nicht gerade Campingverhalten an den Tag lege. Also, du weißt Bescheid: Einkehren ist sehr empfehlenswert – und fair.
- Adresse: Burgstraße, 4730 Raeren
- GPS: N50°40'44.4" E6°07'13.5"
- Max. Plätze: 1–3
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: neben einer Gaststätte, gegenüber der Burg mit Töpfermuseum & Touristenbüro, ziemlich am Ortsanfang, eine Übernachtung auf Anfrage (und mit Einkehr) möglich
Weitere Stellplatzmöglichkeiten für jeweils ein bis maximal zwei Wohnmobile bestehen in rund 3 km Entfernung an der Raeren-Vennbahn (Radweg) in der Nähe des Bahnhofscafés beziehungsweise am alten Bahnhof. Hier kannst du auch gleich ein paar Kilometer auf dem tollen Fahrradweg zurücklegen – vorausgesetzt, es ist nicht gerade sehr viel los.
- Adresse: Vennbahnweg, 4730 Raeren
- GPS: N50°39'52.4" E6°07'37.3"
- Max. Plätze: 1–2
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: in der Nähe des Bahnhofscafés/alte Bahnstation, an der alten Vennbahn, am Radweg, Zufahrt über Langenbend, nachts absolut ruhig
- Adresse: Bahnhofstraße 60–64, 4730 Raeren
- GPS: N50°40'02.5" E6°07'55.2"
- Max. Plätze: 2–3
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: Parkfläche am alten Bahnhof, nachts sehr ruhig, ideal zum Wandern
Eupen: Weltliche und klerikale Gebäude
Weiter geht’s ins nicht einmal 10 km entfernte Eupen. Auch hier wird mehrheitlich Deutsch gesprochen. Vom 17. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte die Tuchmacherei.
Eupen befindet sich am Rande des Naturparks Hohes Venn-Eifel sowie auf dem Weg zu unserem späteren Schlafplatz. Leider gibt es auch hier keinen Stell- und auch keinen Campingplatz. Einige Parkmöglichkeiten eignen sich für eine Stadtbesichtigung, sind jedoch nicht ideal – bei größeren Wohnmobilen wird es eng. Übernachten ist hier nicht vorgesehen.
- Adresse: Couvenplatz 2, 4700 Eupen
- GPS: N50°37'56.9" E6°02'41.1"
- Max. Plätze: 2–4
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: kleiner Parkplatz des Basketballclubs, am Ende einer Wohnstraße, nachts sehr ruhig, ca. 20 min Fußweg zur Altstadt
- Adresse: Frankendelle, 4700 Eupen
- GPS: N50°37'21.2" E6°02'24.6"
- Max. Plätze: 1–2
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: in der Unterstadt, bei der Kirche St. Josef, an einem Kreisverkehr, ca. 20–30 min Fußweg bis ins Zentrum in der Oberstadt, nur für kleinere & mittlere Wohnmobile
Eupen besitzt verschiedene interessante weltliche wie auch klerikale Gebäude, die du größtenteils nur zu Gesicht bekommst, wenn du von einem der Parkplätze den 20–25-minütigen Weg bergauf von der Unter- in die Oberstadt nimmst. Ob sich das lohnt – vor allem seit die berühmte Schokoladenfabrik und das dazugehörige Musée de la chocolaterie Jacques nicht mehr existieren – ist Geschmackssache.
Solltest du ob der Parkplatzsuche frustriert sein, lass Eupen im Zweifel einfach aus und fahre unser nächstes Ziel an: den Lac de la Gileppe. Dort lässt es sich deutlich entspannter parken und übernachten.
Lac de la Gileppe: Freizeitsee mit Talsperre
Am besten fährst du von Eupen aus über die N 629 Richtung Spa und folgst der Beschilderung zum Lac de la Gileppe. Ein (noch) kostenloser Stellplatz im Wald mit Strom, nahe am See, erwartet uns hier. Was will man mehr?
Wohnmobilstellplatz Parking Barrage de la Gileppe
- Adresse: Route de la Gileppe 55A, 4845 Jalhay
- GPS: N50°35'17.6" E5°58'12.8"
- Max. Plätze: 4
- Ausstattung/Service: Strom
- Kosten: kostenlos (inklusive Strom)
- Kurzbeschreibung: außerorts, oberhalb des Sees/der Staumauer, umgeben von Wald, Kletterpark, Gastronomie, Fahrradverleih & gläserner Aufzug in der Nähe, ideal zum Wandern, Spazierengehen & Radfahren, Badeverbot, nachts sehr ruhig, oft stehen außerhalb der markierten Plätze weitere Wohnmobile
Wir stellen unser Wohnmobil ab und machen uns auf zum See, der mehr als nur ein einfacher See ist. Die Staumauer wurde 1878 von König Leopold II. eingeweiht und war einst die älteste Staubeton-Mauer Europas. Beeindruckend sind vor allem zwei Besonderheiten: Der 13,5 m hohe, 300 t schwere Löwe aus 180 Sandsteinblöcken, der die Dammkrone „bewacht“ und seinen Blick nach Eupen richtet, sowie der 77,6 m hohe Aussichtsturm, der uns kostenlos in einem gläsernen Außenaufzug zwischen Stellplatz und Seeufer transportiert.
Baden oder Bootfahren ist auf dem See verboten, dafür kannst du hier fantastisch wandern (z. B. 15,6 km rund um den See), Rad fahren oder dich im Kletterpark austoben. Es gibt ein Restaurant und ein Infozentrum für die Großen sowie einen Spielplatz für die Kleinen. Hier lässt es sich wunderbar einen Tag und eine Nacht verbringen.
2. Etappe: Wanderungen, Kunst und Moorlandschaften
Route: Drachenpfad im Wald von Mefferscheid – Wanderparkplatz bei Hertogenwald-Drossard – Baraque Michel (Weismes) – Signal de Botrange (Weismes) – La Maison du Parc-Botrange
Zurückgelegte Kilometer: ca. 16 km
Zeitlicher Rahmen: 2–3 Tage
Schwerpunkte: verschiedene Wanderungen durchs Hohe Venn, Begegnung mit Kunst am „Drachenpfad“, typische Moorlandschaft bei der Baraque Michel, höchste Erhebung Belgiens (Signal de Botrange), Besucherzentrum „Maison du Parc-Botrange“
Übernachtung: Wanderparkplatz Hertogenwald-Drossard; Parkplatz an der Baraque Michel (Weismes); Parkplatz am Signal de Botrange (Weismes); Wanderparkplatz am Maison du Parc-Botrange
Drachenpfad – Kunst im Wald von Mefferscheid
Nun begeben wir uns vom Rande des Hohen Venns in die „Tiefen“ – besser gesagt in die Höhen – des selbigen.
Achtung, kleine Vorwarnung: Bist du bei warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein losgefahren, kann es sein, dass dich schon bald Nebel, Regen und relative Kälte erwarten. So geschehen im Sommer 2015 oder 2016: erst dichter Nebel, kurz darauf kräftiger Dauerregen mit Temperaturen um 11 °C. Kaum zu glauben, aber wahr. Es geht allerdings auch anders – wichtig ist, Kleidung „für alle Fälle“ an Bord zu haben.
Ich fahre also wieder über die N 629 zurück nach Eupen, um am Ortsanfang, am großen Rondell, auf die N 68 Richtung Malmédy/Saint Vith zu wechseln. Die relativ breite Straße führt durch den Wald – durchs Hautes Fagnes.
Solltest du Lust auf einen kleinen, interessanten Spaziergang verspüren, bietet sich das Arboretum im Wald von Mefferscheid an. Ein schmaler Forstweg zweigt rechts ab, ein Schild weist zum „Arboretum“. Mit einem Wohnmobil bis ca. 7 m findest du in einer der drei kurzen Einbuchtungen einen Parkplatz.
Wanderparkfläche im Wald
- Adresse: N 620, Hestreux, 4837 Baelen, nahe der N 68
- GPS: N50°34'49.3" E6°02'01.4"
- Max. Plätze: 3
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: Parkbuchten für Wohnmobile bis max. 7 m, im Wald, an kleiner Straße (N 620), beim Arboretum, im Wald von Mefferscheid
Warum ich dich hierhin lotse? Ganz einfach: Der „Drachenpfad – Kunst im Wald von Mefferscheid“ erwartet dich. Hier kannst du über Holzstege wandern, unterschiedliche Nadelbaumarten entdecken, zahlreiche informative Schilder lesen – begleitet von großen Holzskulpturen.
Solltest du hier keinen Parkplatz finden, sei nicht allzu traurig. Es wäre schön gewesen, aber es gibt viele weitere schöne Wander- und Spaziergelegenheiten mit besseren Parkmöglichkeiten.
Wanderparkplatz Hertogenwald-Drossard
Fahre knapp 4 km weiter auf der N 68 bis zu einem großen Rondell, das du über die 3. Ausfahrt verlässt. So gelangst du zu einem großen Wanderparkplatz, auf dem selbst große Wohnmobile Platz finden. Nachts ist es sehr ruhig, bislang gibt es hier noch kein Verbot für Wohnmobile.
Wanderparkplatz Hertogenwald-Drossard
- Adresse: an der N 68, 4950 Jalhay
- GPS: N50°32'54.3" E6°03'24.4"
- Max. Plätze: < 5
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: außerhalb, im Réserve Naturelle des Hautes Fagnes, an einem Rondell, im Wald, Infotafeln vorhanden, ausgeschilderte Wanderwege, nachts sehr ruhig
Wanderungen und Spaziergänge ins Hochmoor: Baraque Michel
Aber es geht noch schöner. Fahr zurück zum Kreisel, nimm die 3. Ausfahrt und schon bist du wieder auf der N 68. Unser nächstes Ziel ist ausgeschildert: Baraque Michel. In nicht einmal 5 km bist du dort.
Dort erwartet dich ein großer asphaltierter Parkplatz neben einem Restaurant/Hotel. Der Ort ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge ins Hochmoor, stellenweise über Holzplanken. Im Winter stehst du hier in unmittelbarer Nähe zu den Langlaufloipen. Wir befinden uns an der Michelshütte (Baraque Michel) am dritthöchsten Punkt im Venn.
Wanderparkplatz an der Baraque Michel
- Adresse: Baraque Michel, 4845 Weismes (Waimes) / N 68
- GPS: N50°31'09.3" E6°03'44.3"
- Max. Plätze: > 5
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: gebührenfrei
- Kurzbeschreibung: großer gemischter Parkplatz an der N 68 Jalhay/Weismes, Gaststätte & Kapelle Fischbach in der Nachbarschaft, zahlreiche Wandermöglichkeiten
Wenn du hier übernachten möchtest, empfiehlt es sich, im benachbarten Restaurant (sofern geöffnet) einzukehren und z. B. Wildschweinragout, Kaninchenschenkel oder Forelle zu genießen. Als Wanderung rate ich zu einem kleinen Rundkurs von knapp 5 km (Gehzeit etwas mehr als eine Stunde). Die Strecke ist leicht, dennoch solltest du gutes Schuhwerk tragen, denn auf den Holzstegen kann es rutschig sein.
Der Rundweg startet auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit einem sandigen Weg, zahlreichen Infotafeln und schließlich den Holzstegen, unter denen das Moorwasser leise plätschert. Nach einer Rechtskurve und einem weiteren Abzweig rechts geht es leicht bergauf zurück zum Parkplatz.
Ein Abstecher zur kleinen Kapelle Fischbach lohnt sich. Um sie sowie die Baraque Michel rankt sich eine interessante Geschichte: Der rheinländische Steinmetz Michel Henri Schmitz baute hier 1812 eine einfache Hütte, nachdem er sich 1808 im Venn verirrt hatte. Er lebte als „Eremit vom Venn“ und rettete Verirrte aus Lebensgefahr. Seine Familie setzte dies nach seinem Tod fort und baute die Hütte zur Herberge aus. Bis 1865 wurde allabendlich eine Glocke geläutet, um Umherirrenden Orientierung zu geben – man sagt, im 19. Jahrhundert seien so etwa 120 Menschenleben gerettet worden.
Höchster „Berg“ Belgiens: Signal de Botrange
Nach einer ruhigen Nacht geht es weiter zum höchsten Punkt des Hohen Venns – und Belgiens. Die eigentliche Höhe beträgt 694,24 m ü. d. M., offiziell wurden es durch einen künstlich aufgeschütteten Hügel 700 m.
Von der Baraque Michel fahren wir ein Stück auf der N 68 zurück und biegen nach rund 1,5 km links auf die N 676 Richtung Robertville/Signal de Botrange ab. Bald erreichst du einen Parkplatz neben einem Restaurant.
Wanderparkplatz am Signal de Botrange
- Adresse: Route de Botrange 125, 4950 Weismes (Waimes) / N 676
- GPS: N50°30'06.1" E6°05'36.5"
- Max. Plätze: > 5
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: Parkplatz am höchsten Punkt Belgiens, beim Restaurant, Touristeninfo-Kiosk, Signal de Botrange, Aussichtsplattform, zahlreiche Wanderwege, nachts ruhig
Auffällig ist der 1933/34 erbaute Turm mit Parabolantennen. Weniger spektakulär, aber interessant, ist der kleine Hügel „La Butte Baltia“ mit Treppe und Aussichtsplattform. König Albert I. ließ ihn aufschütten, um die Botrange von eigentlich 694,24 m auf 700 m zu erhöhen.
Auf dem großen Parkplatz kannst du (noch) übernachten – es ist oft zugig und nachts beinahe unheimlich still. Im Restaurant bekommst du etwas zu essen, in der Touristeninfo gibt es Informationsmaterial. Von hier aus kannst du kurze Spaziergänge oder größere Wanderungen unternehmen, etwa die rund 8,5 km lange „Große Vennrunde“, die an der Baraque Michel vorbeiführt.
Ich persönlich bevorzuge allerdings den Wanderparkplatz am „Maison du Parc-Botrange“, dem Besucherzentrum des Naturschutzgebiets.
Wanderparkplatz am Naturparkzentrum Botrange
- Adresse: Route de Botrange 131, 4950 Weismes (Waimes)
- GPS: N50°29'34.5" E6°05'58.7"
- Max. Plätze: 3–4
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: Parkplatz am Naturparkzentrum, Café/Restaurant, Shop & Infos vor Ort, Fahrrad- & Gummistiefel-Ausleihe, Wanderwege, im Winter Loipen & Skiverleih, Übernachten auf Nachfrage möglich
Wenn du den blauen Markierungen folgst, kannst du von hier eine kurze, interessante Rundwanderung unternehmen. Im Informationszentrum erhältst du weitere Wandertipps.
3. Etappe: Entspannung, Burgbesichtigung und Wassersport
Route: Ovifat – Burg Reinhardstein – Lac de Robertville
Zurückgelegte Kilometer: ca. 13 km
Zeitlicher Rahmen: 2–4 Tage
Schwerpunkte: Relaxen und wandern in Ovifat; Burg Reinhardstein und Cascade de Reinhardstein; Wandern, Erholen & Wassersport am Lac de Robertville
Übernachtung: Campingplatz mit Wohnmobilstellplätzen in Ovifat; Parkplatz an der Staumauer sowie zwei Campingplätze am Lac de Robertville
Ovifat: Ideal zum Entspannen oder Aktivwerden
Weiter geht’s zu einer kurzen, erholsamen Tour. Wir fahren vom Naturparkzentrum zurück und biegen rechts auf die N 676 ein. Nach etwas mehr als 2 km geht es vor der Tankstelle im Ortsteil Surbrot nach rechts Richtung Ovifat. Folge der schmalen Rue des Charmilles. Dort, wo es laut Wegweiser rechts in die Rue de la Piste zum „Ski alpin“ und „Fun Park“ geht, verbirgt sich links ein idyllischer Campingplatz mit Stellplätzen für Wohnmobile.
Stellplätze auf dem Camping des Charmilles (Hainbuchencamping)
- Adresse: Rue des Charmilles 66, 4950 Weismes (Waimes)-Ovifat
- GPS: N50°28'30.2" E6°06'35.8"
- Max. Plätze: 25 (gesamt 40 Plätze am Campingplatz)
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Brötchenservice, Zugang zu Duschen & WC
- Kosten: ca. 20 Euro
- Kurzbeschreibung: Wohnmobilstellplätze (bis max. 7 m Länge) auf Wiese mit vielen Sträuchern & Bäumen auf ruhig gelegenem Campingplatz in kleinem Weiler, nahe dem Club de Ski Alpin d'Ovifat & dem Fun Park Ovifat, Restaurant/Bar, campingeigener Lebensmittelladen, weiterer Lebensmittelladen ca. 1 km, markierte Wanderwege, Radfahrwege, Verleih von SUP, ganzjährig geöffnet
Hier kannst du so richtig relaxen oder aktiv werden. Wir befinden uns auf bis zu 600 m Höhe und es gibt – kaum zu glauben – in unmittelbarer Nähe drei Schlepplifte, Ski-Abfahrtspisten sowie die Möglichkeit zum Snowboarden (sofern Schnee liegt).
Wenn es nicht gerade Winter ist oder die weiße Pracht ausbleibt, kannst du kartfahren, wandern oder Rad fahren. Der Weg zum Naturparkzentrum Botrange oder zum Signal de Botrange lässt sich vom Campingplatz aus in weniger als einer Stunde gut zu Fuß zurücklegen. Empfehlenswert ist auch die etwa 3 km lange Wanderung zur Burg Reinhardstein. Ein kleiner Bummel durch den Ort mit seinen für das Hohe Venn typischen Bruchsteinhäusern bietet sich an.
Typisch für die Gegend sind auch die hohen Buchenhecken, die bereits bei der Anfahrt aufgefallen sind.
Burg Reinhardstein und Cascade de Reinhardstein
Zum nächsten Ziel fährst du am besten an genau diesem Campingplatz vorbei – die Rue des Charmilles also ganz durch – bis zur Kreuzung, an der die Burg Reinhardstein ausgeschildert ist. Alternativ bleibst du auf der N 676 und folgst den Hinweisschildern nach Robertville sowie zur Burg. Auch dein Navi darf hier helfen.
Wanderparkplatz nahe der Burg Reinhardstein
- Adresse: Chemin du Cheneux 38, 4950 Weismes (Waimes)
- GPS: N50°27'29.5" E6°06'19.2"
- Max. Plätze: 1–2
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: außerhalb, gegenüber der Chapelle du Cheneux, kurzer Fußweg zur Burg sowie zu den Kaskaden, ideales Wandergebiet
Schräg gegenüber des Parkplatzes befindet sich die kleine Chapelle du Cheneux, zu der eine Legende rund um ein Wunder mit der Statue der Jungfrau Maria erzählt wird. Folgst du dem Chemin du Cheneux, erreichst du in 10–15 Minuten die Burg.
Das Château de Reinhardstein wurde 1354 für den Grafen von Luxemburg erbaut, mehrfach zerstört und ab 1969 nach Originaldokumenten wieder aufgebaut. Heute befindet sie sich in Privatbesitz, ist ganzjährig bewohnt, aber für Besucher geöffnet.
Tipp: Eine kleine Wanderung rund um die Burg lohnt sich. Die Wege führen durch den Wald und entlang eines kleinen Bächleins. Die Cascade de Reinhardstein – mit 60 m Höhe der höchste Wasserfall Belgiens – ist in der Nähe der Burg zu bestaunen.
Lac de Robertville: See mit hohem Freizeitwert
Zur Weiterfahrt kehren wir zur Kreuzung zurück und biegen nach rechts in die Rue de l’Abbé Toussaint ab. Nach knapp einem Kilometer stößt du auf die N 681. Biege nach rechts ab und schon bist du nach wenigen hundert Metern am Lac de Robertville.
Du hast nun zwei – wahrscheinlich sogar noch mehr – Möglichkeiten: Du parkst direkt an der Staumauer oder suchst einen der beiden Campingplätze auf.
Parkplatz an der Staumauer
- Adresse: Rue du Barrage, 4950 Weismes (Waimes)
- GPS: N50°27'06.6" E6°06'27.9"
- Max. Plätze: 1–2
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: gebührenpflichtig
- Kurzbeschreibung: kleiner gebührenpflichtiger Parkplatz an der Staumauer, an der N 681, außerhalb, Café vor Ort, Wandermöglichkeiten, Fußweg zur Burg Reinhardstein
Camping du Lac / Camping Le Plage
- Adresse: Route des Bains 55, 4950 Robertville/Weismes (Waimes)
- GPS: N50°26'53.2" E6°07'04.3"
- Max. Plätze: 63
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Brötchenservice
- Kurzbeschreibung: terrassierter Campingplatz direkt am See auf einer Landzunge zwischen zwei Parkplätzen für den Badestrand, Imbiss & Café, kleiner Laden, kleiner Pool, ganzjährig geöffnet (im Winter feuchter Untergrund)
Campingplatz Belle-Vue
- Adresse: Champagne 78, 4950 Weismes (Waimes)
- GPS: N50°26'36.8" E6°08'03.3"
- Max. Plätze: 85 (davon 28 für Durchreisende)
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
- Kosten: ca. 44 Euro/Nacht inklusive Strom und Taxe
- Kurzbeschreibung: ruhiger Campingplatz am südöstlichen Ende des Sees, Bar/Imbiss, Pétanque-, Spiel- & Beachvolleyballplatz, Pool (Juli & August), nächster Ort 0,5 km, Lebensmittelgeschäft 5 km, Restaurant 5 km, Barzahlung, geöffnet 1. April bis 31. Oktober, recht enge Zufahrt
Der Staudamm wurde ursprünglich unter anderem zur Trinkwasserversorgung der Stadt Malmédy gebaut, die wir im 4. Teil unserer Reise besuchen werden. Ein sehr schöner „Nebeneffekt“: Der langgestreckte, verschlungene Lac de Robertville besitzt einen hohen Freizeitwert. Du kannst Kanu fahren, schwimmen, angeln, relaxen und vieles mehr.
Es spricht also viel dafür, sich hier etwas länger aufzuhalten. Ich persönlich bevorzuge den ganzjährig geöffneten Camping du Lac auf der Landzunge. Wer die Burg Reinhardstein noch nicht besucht hat, kann von oben erwähntem Parkplatz aus in nicht einmal 30 Minuten zu Fuß dorthin wandern.
4. Etappe: Biermuseum, Schieferbergwerk und Wellness
Route: Malmédy – Skihütte Rodt-Tomberg (Biermuseum) – Schieferbergwerk Recht – Les Cascades de Coo (Stavelot) – Rennstrecke von Spa-Francorchamp – (Spa) – Raeren
Zurückgelegte Kilometer: ca. 150 km
Zeitlicher Rahmen: 6 Tage & mehr
Schwerpunkte: Altstadt von Malmédy; Biermuseum an der Skihütte Rodt-Tomberg; Schieferbergwerk Recht; Les Cascades de Coo & Freizeitpark bei Stavelot; Training oder gar Rennen auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamp; Wellness & Ortsbesichtigung in Spa
Übernachtung: Stellplatz in Malmédy; Stellplatz an der Skihütte Rodt-Tomberg; Besucherparkplatz am Schieferbergwerk Recht; Stellplatz & Campingplatz bei Stavelot nahe den Cascades de Coo; Stellplatz an der Rennstrecke von Spa-Francorchamp; Campingplatz bei Spa
Sehenswerte Altstadt und Malmundarium: Malmédy
Von der Staumauer des Lac de Robertville sind es nur rund 8 km bis nach Malmédy. Kurz vorher windet sich die N 681 in Serpentinen und Kehren hinunter in das schöne kleine Städtchen, das für uns einen Stellplatz eingerichtet hat. Zuvor fahre ich gerne zum Carrefour, um mich mit leckeren Köstlichkeiten einzudecken.
Der Stellplatz ist gut ausgeschildert. Grob: Am ersten Rondell die 3. Ausfahrt, am folgenden die 1. Ausfahrt Richtung Eupen, dann erreichst du den Stellplatz hinter dem Busbahnhof. Nicht gerade idyllisch, aber zweckmäßig und ideal für eine Stadterkundung.
Manche Wohnmobilisten schimpfen über die Geräuschkulisse – je nach Windrichtung sind die Motorengeräusche der nahegelegenen Rennstrecke Spa-Francorchamps zu hören. Mich stört das nicht, im Gegenteil: Einmal waren wir während des 24-Stunden-Rennens dort, und die Geräusche waren für mich „einschläfernd“.
Wohnmobilstellplatz Parking à la Gare de Malmedy
- Adresse: Avenue de la Gare 22, 4960 Malmedy
- GPS: N50°25'22.4" E6°01'50.4"
- Max. Plätze: 30
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
- Kosten: 7 Euro/Nacht (7 Tage 35 Euro), Strom 0,50 Euro/kWh
- Kurzbeschreibung: am Busbahnhof sowie der Radfahrstrecke „Ravel“, 10–15 min Fußweg zum Zentrum, Bäckerei 100 m, nicht besonders schön aber zweckmäßig, manchmal etwas laut durch Rennstrecke (ca. 10 km) und Verkehr, im Winter Versorgungsprobleme
Von der Avenue de la Gare aus erreichst du die Altstadt in wenigen Minuten: Straße überqueren, links halten, den kleinen Fußweg hinunter – dann öffnet sich schon bald ein großer Platz mit Obelisken. Dort befindet sich auch das Touristenbüro, wo du Stadtplan und Infos bekommst.
Malmédy hatte es historisch nicht leicht: 1940 wurde es dem Deutschen Reich zugeordnet, 1944 drei Mal versehentlich von alliierten Bombern angegriffen, das Malmedy-Massaker ist ein dunkles Kapitel der Geschichte. Trotz der Zerstörungen um Weihnachten 1944 findest du heute noch einige gut erhaltene historische Gebäude.
Sehenswert sind das Malmundarium, ein Museum zur Lokalgeschichte in einem Trakt des ehemaligen Klosters, die nahegelegene Cathédrale Saint-Pierre mit Schatzkammer und der dahinter verlaufende Kreuzweg, der zum Kalvarienberg führt. Beim Bummeln durch die Stadt fallen dir sicher Leder- und Papierateliers auf, die an die frühere Industrie erinnern. Die Karnevalsateliers zeugen von regionaler Folklore. Auch die Umgebung lädt zum Wandern und Genießen der Aussichten ein.
Skihütte mit Biermuseum: Rodt-Tomberg
Nun möchte ich dich zu zwei Highlights entführen: einer Skihütte mit Biermuseum und Stellplatz sowie einem Schieferbergwerk.
Wir fahren vom Stellplatz in Malmédy nach links auf die N 62 und nehmen am Rondell die 3. Ausfahrt, um auf dieser Straße zu bleiben (Richtung Saint Vith). An einem größeren Rondell nimmst du die Ausfahrt Saint Vith/E 42, später biegst du nach links Richtung Saint Vith/Trèves ab und gelangst auf die E 42 (bzw. A 27). Dort, wo sich die Straße in N 670 und N 675 teilt, nimmst du die N 675 Richtung Vielsalm/Rodt.
Wer möchte, kann vorher noch in Saint Vith bummeln – es gibt dort einen kostenlosen Stellplatz.
Wohnmobilstellplatz am Parkplatz „An den Weyern“
- Adresse: Rodter Straße 9, 4780 Sankt Vith
- GPS: N50°16'51.6" E6°07'21.6"
- Max. Plätze: 7
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung
- Kosten: kostenlos, Wasser 2 Euro/90 l
- Kurzbeschreibung: größerer Parkplatz am Ortsrand, bei Sportstätten, Zentrum zu Fuß ca. 550 m
Wir fahren weiter zum Rondell bei GEDIMAT und nehmen dort die erste Ausfahrt Richtung Vielsalm. Auf der N 675 geht es leicht bergauf durch typischen Wald. Am nächsten Rondell nehmen wir die 2. Ausfahrt (weiterhin Richtung Vielsalm/Rodt). Nun ist endlich auch „Skihütte“ ausgeschildert, kurz darauf tauchen Hinweisschilder zu „Skihütte“ und „Biermuseum“ auf.
Wohnmobilstellplatz an der Skihütte Rodt-Tomberg (Biermuseum)
- Adresse: Tomberg 84, 4784 Sankt Vith
- GPS: N50°17'50.8" E6°03'45.6"
- Max. Plätze: 15
- Ausstattung/Service: Strom nach Absprache möglich
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: außerhalb, an der Gaststätte mit Biermuseum/an der Skihütte, Spazier-, Rad- & Wanderwege, Rad- und Langlaufloipen je nach Saison, Ausrüstungsverleih, 2,5 km langer Waldlehrpfad, nachts sehr ruhig
Am Stellplatz angekommen, gönnen wir uns und dem Hund einen langen Spaziergang, um gegen Abend im Biermuseum einzukehren, es zu besichtigen und zu schlemmen. Selbst wenn du, wie ich, kein ausgesprochener Bierfreund bist – hier wirst du es vielleicht!
Neben Stellplatz und Biermuseum gibt es ein Restaurant mit Außenbereich, einen Spielplatz, Rad- und Wanderwege, einen 2,5 km langen Waldlehrpfad mit rund 50 verschiedenen Baumarten, Fahrradverleih sowie im Winter Skiverleih und Loipen. Nachts stehst du ruhig.
Der Eintritt ins Biermuseum ist kostenlos. Fast 4.500 Flaschen (Angabe des Besitzers) verschiedener Biersorten aus 140 Ländern samt passender Gläser sind zu bestaunen, dazu Brauutensilien und Antiquitäten. Im Ausschank befinden sich ca. 50 Biersorten – die wohl kaum jemand vollständig durchprobiert. Das Beste: Nach der Verkostung musst du nicht mehr fahren, dein Wohnmobilbett wartet gleich nebenan.
Schieferbergwerk Recht – Ein Blick in die Unterwelt
Als nächstes empfehle ich den Besuch des Schieferbergwerks Recht. Du erreichst es entweder zu Fuß in etwa einer Stunde durch Feld, Wald und Wiesen (der Weg ist ausgeschildert) oder mit dem Wohnmobil.
Die Streckenbeschreibung mit dem Wohnmobil ist etwas abenteuerlich, aber lohnend. Am Ende gelangst du zu einem Besucherparkplatz im Wald. Dort findest du auch einen Wegweiser zurück zur Skihütte – ideal für einen Rundweg.
Besucherparkplatz am Schieferbergwerk
- Adresse: Bergstraße 158, 4780 St. Vith-Fell
- GPS: N50°19'17.6" E6°03'39.6"
- Max. Plätze: 4–5
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kosten: kostenlos
- Kurzbeschreibung: Besucherparkplatz im Wald (nicht den Busparkplatz nehmen!)
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier der sogenannte „Blaue Rechter Stein“ abgebaut, den du an vielen unverputzten bläulichen Bruchsteinhäusern der Region erkennst. Im Besucherbergwerk erhältst du einen spannenden Einblick in die Arbeit im Schieferstollen. Da dort konstant 7 °C herrschen, sind warme Kleidung und festes Schuhwerk empfehlenswert.
Coo Cascade – Wasserfälle und Vergnügungspark
Zurück an der Oberfläche erwarten uns etwa 26–27 km schöne Strecke bis zur nächsten Attraktion: den Wasserfällen von Coo. Die Route führt über schmale Straßen, später über die E 42 und die N 68 Richtung Stavelot. Schließlich erreichst du Trois-Ponts und folgst der Beschilderung zur „Cascade de Coo“.
Am Ortsende von Trois-Ponts geht es über eine Steinbrücke über den Fluss Amblève, dann zum Parkplatz an der Cascade de Coo mit Wohnmobilstellplatz im hinteren Bereich. Bei Anreise zur Hauptbesuchszeit ist hier viel Betrieb: Die Menschen strömen zu den Kaskaden und in den Freizeitpark.
Wenn du – wie ich – nicht besonders „freizeitparkaffin“ bist, aber die Wasserfälle sehen möchtest, reise am besten nach 20 Uhr an. Dann gehören die Wasserfälle beinahe dir allein und auf dem Stellplatz wird es ruhiger.
Neben den Kaskaden, deren Wasser 15 m in die Tiefe stürzt, findest du den Vergnügungspark Télécoo, Imbissbuden, Eisverkauf, Kart- und Kanuverleih, Kletterpark und vieles mehr. Hunde (und Menschen) freuen sich über den hufeisenförmigen See und das Wandergebiet an der Barrage de Coo in Nachbarschaft des Stellplatzes. Wer länger bleiben möchte, findet einen Campingplatz.
Wohnmobilstellplatz Coo II
- Adresse: Petit Coo 36, 4970 Stavelot
- GPS: N50°23'26.6" E5°52'24.2"
- Max. Plätze: 7 (plus weitere Parkmöglichkeiten)
- Ausstattung/Service: Dixi-Toilette
- Kosten: 1,50 Euro/h oder 10 Euro/Tag; 18–9 Uhr kostenlos
- Kurzbeschreibung: großer Parkplatz nahe Wasserfällen & Freizeitpark, Stausee in der Nachbarschaft, Gastronomie, Wandermöglichkeiten, ganzjährig geöffnet, tagsüber viel Betrieb, nachts sehr ruhig
Camping des Wasserfalls / Camping de la Cascade
- Adresse: Chemin des Faravennes 5, 4970 Coo/Stavelot
- GPS: N50°23'29.6" E5°52'43.1"
- Max. Plätze: ca. 45, 3 Wohnmobilstellplätze
- Ausstattung/Service: Strom, Ausguss für Chemietoiletten, WLAN (stellenweise), Brötchenservice (Juli/August), begrenzte Lebensmittel, Waschmaschine & Trockner
- Kosten: je nach Saison ca. 28–35 Euro/Nacht
- Kurzbeschreibung: idyllischer, ruhiger Familiencampingplatz auf einer Flussinsel am Ufer der Amel, Bademöglichkeit 100 m, Kanu & Kajak fahren, Angeln (Forellen), Kiosk, Bar (Juli/August), Pizzaofen, Spielplatz, Freizeitpark & Wasserfälle in der Nähe, Lebensmittelladen 50 m, Haltestelle 300 m, Restaurant/Gaststätte/Imbiss 500 m, Supermarkt 2 km, geöffnet 1. April bis 30. September, nur für Wohnmobile bis 8 m & 4 t, Reservierung in der Hauptsaison empfohlen
Für Rennsportfans: Rennstrecke „Circuit de Spa-Francorchamps“
Noch nicht genug Spektakel – und Rennsportfan? Dann geht es weiter nach Spa-Francorchamps. Es gibt mehrere Anfahrtsmöglichkeiten, entweder über Stavelot und die N 622 oder über eine etwas steilere, kurvigere Strecke über den Mont des Brumes. Beide sind schön, die zweite etwas spektakulärer.
Eigentlich ist nicht der Ort Francorchamps, sondern die berühmte Rennstrecke „Circuit de Spa-Francorchamps“ das Ziel. Überall weisen Schilder und Piktogramme mit schwarz-weiß-karierter Flagge den Weg. Parkplätze – auch zum Übernachten – sind außerhalb großer Veranstaltungen meist ausreichend vorhanden.
Einmal hatten wir das Glück, beim 24-Stunden-Rennen vor Ort zu sein. Erinnere dich an das Motorengeräusch in Malmédy – hier hast du es direkt vor der Wohnmobiltür. Mein Mann und ich sind Rennsportfans, wir wussten, was uns erwartet – mir ist dieser „Höllenlärm“ Musik in den Ohren. Wenn du empfindlicher bist oder einen Hund dabeihast, sind Ohrstöpsel und ein Blick auf die Veranstaltungstermine sinnvoll.
Wohnmobilstellplatz an der „Rügenbrücke“ (P1/P2)
- Adresse: Route du Fagnou, 4970 Stavelot / Circuit de Spa-Francorchamps / P1/P2
- GPS: N50°26'48.0" E5°58'18.9"
- Max. Plätze: > 10
- Ausstattung/Service: ohne allem
- Kurzbeschreibung: Parkplatz P1/P2 der Rennstrecke, nahe der Eau Rouge, Rennatmosphäre, bei Rennen kostenpflichtig (Eintritt), für Formel-1-Rennen rechtzeitig Karten besorgen
Camping L'Eau Rouge
- Adresse: Domaine de l’Eau Rouge, Cheneux 25, 4970 Stavelot
- GPS: N50°24'39.6" E5°57'13.4"
- Max. Plätze: 151
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner
- Kosten: je nach Saison ca. 37–47 Euro/Nacht
- Kurzbeschreibung: im Grünen mit kleinem Wildbach, nahe der Rennstrecke Spa-Francorchamps (3 km), nächster Ort Stavelot (2 km), Haltestelle 1 km, Gastronomie 2 km, Lebensmittelladen/Supermarkt 1,5 km, Imbiss 1 km, Bar/Restaurant vor Ort, Kinderanimation, verschiedene Sportangebote, Pool, Anfahrtsweg Gewichtsbeschränkung 12 t, geöffnet vom letzten März bis Ende Oktober
Der Circuit de Spa-Francorchamps ist eine der ältesten Motorsportrennstrecken Europas und gilt neben dem Nürburgring als eine der traditionsreichsten Langstreckenpisten. Wegen ihrer vielen Kurven und Höhenunterschiede wird sie auch „Ardennen-Achterbahn“ genannt. Das erste Rennen fand 1922 statt, das erste 24-Stunden-Rennen 1924. Seit 1950 werden hier Formel-1-Rennen ausgetragen.
Mit exakt 7,004 km ist Spa-Francorchamps die längste aktuell genutzte Formel-1-Rennstrecke (ursprünglich 22 km). Der deutsche Formel-1-Fahrer Michael Schumacher fuhr hier einige seiner größten Siege ein. Besonders gefürchtet ist der Streckenabschnitt „Eau Rouge“/„Raidillon de l'Eau Rouge“: eine extrem steile Passage, auf der die Fahrer kurz vor der Kuppe keinen Einblick in die weitere Streckenführung haben.
Optionaler Abstecher ins älteste Thermalbad Belgiens: Spa
Mit diesem – für mich sehr wichtigen – Abstecher endet meine Wohnmobil-Tour durchs Hohe Venn. Um zu unserem Ausgangspunkt Raeren zurückzukehren, benötigst du je nach Strecke 41–54 km. Alternativ kannst du noch ins rund 17 km entfernte Spa fahren, das älteste Thermalbad Belgiens und die Wiege der Wellness, und von dort zur deutsch-belgischen Grenze weiterreisen (ca. 65 km).
Einen ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz gibt es in Spa aktuell nicht, du kannst aber auf dem Camping Parc des Sources am Waldrand, etwa 1 km von Spa entfernt, übernachten (saisonabhängig geöffnet).
Camping Parc des Sources
- Adresse: Rue de la Sauvenière 141, 4900 Spa
- GPS: N50°29'07.0" E5°53'01.8"
- Max. Plätze: 95 (davon 12 spezielle Wohnmobilstellplätze)
- Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN
- Kosten: je nach Saison 36–42 Euro/Nacht
- Kurzbeschreibung: am Waldrand, direkt an der Hauptstraße und dennoch ruhig, Spa ca. 1 km, Einkaufsmöglichkeit 1,5 km, Pool, geöffnet 1. April bis 1. Oktober
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Es wird langsam Herbst. Die Tage werden kürzer, morgens und abends ist es frisch, und der Kamin knistert vielleicht schon. Als echter Wohnmobilist, der zudem noch relativ frei in seiner Zeit ist, möchtest du den Sommer gerne verlängern – ohne weit weg fliegen zu müssen. Ob das geht? Na klar – das Hohe Venn und viele andere Ziele warten auf dich!
Über den Autor
Esther Vergenz
Esther übte verschiedene Berufe - Ergotherapeutin, Lehrerin, Dozentin, Journalistin und Autorin - aus, ehe sie 2020 in Pension ging und sich nun ganz ihren seit über 45 Jahren bestehendem Hobbies, dem Wohnmobilfahren und dem Schreiben, widmen kann.