11.03.2024Esther VergenzWohnmobil Reiseberichte aus Europa

Reisebericht Rügen - Mit dem Wohnmobil die Vielfalt der Insel erkunden

Rügen ist ein ganz besonderes Urlaubsziel – nicht nur für Wohnmobilisten. Die größte deutsche Insel lockt mit einer Mischung aus feinsandigen Stränden, imposanten Kreidefelsen, stillen Boddenlandschaften, Bäderarchitektur und charmanten Fischerdörfern. Lass mich dir von meinem Roadtrip erzählen – mit vielen praktischen Tipps für Stellplätze, Anreise, beste Reisezeiten und eine große Wohnmobil-Rundtour über die Insel. Die Warnung vorweg: Die Chancen stehen gut, dass du danach auch „Blut leckst“ und hinfahren willst. Versprochen!

Was macht Rügen so besonders?

Rügen im Überblick

Rügen ist nicht nur ein ideales Ziel für „Rentner-Wohnmobilisten“, sondern auch für Familien mit Kindern und Hundebesitzer. Die Insel ist sehr hundefreundlich, bietet zahlreiche Hundestrände und viel Natur zum Spazierengehen und Wandern.

Was Rügen so beliebt macht? Du findest hier fast alles: Ruhe und Lebendigkeit, Einsamkeit und Tourismus, Sonne, Strand und Meer, dazu eine abwechslungsreiche Landschaft mit feinsandigen Stränden, kiesigen Ufern, Schilf-Bodden und Steilküsten. Kleine Weiler, idyllische Orte mit Bäderarchitektur und jede Menge Naturwunder sorgen dafür, dass man sich schnell verliebt.

Für uns Wohnmobilisten ist die Infrastruktur hervorragend: Es gibt luxuriöse Campingplätze, kleine naturnahe Plätze und viele Stellplätze. Freistehen ist – wie überall in Deutschland – offiziell verboten, aber einige Plätze vermitteln ein fast schon „Freisteh-Feeling“. Für Strandbesuche, Wanderungen oder Stadtbummel fand ich immer wieder Parkplätze ohne Höhenbegrenzung – das Meer ist nie weit weg.

Rügen früher und heute – Rückkehr nach 23 Jahren

Rügen gehörte einst zur DDR. Die „ältere Generation“ erinnert sich noch an die Zeit der deutschen Teilung, für viele jüngere ist das Geschichte. Ich war 1998 das erste Mal mit einem knapp 6 m langen Wohnmobil auf Rügen – mit meiner Mutter und meiner ältesten Tochter. Damals war die Campingwelt noch eine andere: Viele Plätze waren nicht auf schwere Fahrzeuge eingestellt, man befürchtete, Wohnmobile könnten bei Nässe im Boden versinken. Nur in Dranske fand ich einen Platz: eine Wiese direkt am Meer vor dem Haus der Besitzer, ohne weitere Gäste.

Dreiundzwanzig Jahre später bin ich zurückgekehrt. Wieder nach Rügen und wieder nach Dranske – immer noch schön, aber eine völlig andere Insel. Campingplätze sind moderner, komfortabler und zahlreicher geworden, und die Insel ist touristisch deutlich besser erschlossen.

Geografische Fakten – Deutschlands größte Insel

Rügen misst von Süd nach Nord etwa 52 km und ist etwas mehr als 40 km breit. Damit ist sie die größte und bevölkerungsreichste deutsche Insel. Sie liegt in der Ostsee vor der Küste Vorpommerns, gehört seit 1990 zu Mecklenburg-Vorpommern und seit 2011 zum Landkreis Vorpommern-Rügen. Vom Festland ist sie durch den Strelasund getrennt, der an seiner engsten Stelle nur rund 1 km breit ist.

Die Küstenlinie ist stark zerklüftet und insgesamt über 570 km lang. Davon entfallen etwa 107 km auf die Außenküste. Rügen bietet ca. 56 km feine Sandstrände, etwa 27 km Naturstrand und rund 85 km Steilküste. Bedeutende Nachbarinseln sind Hiddensee und Ummanz im Nordwesten sowie die kleine Naturschutzinsel Vilm im Greifswalder Bodden im Südosten. Rügen selbst besteht aus mehreren Halbinseln, u. a. Mönchgut, Wittow, Jasmund, Ummanz und Süd-Rügen. Ein besonderes Merkmal: Von keinem Ort der Insel bist du weiter als etwa 10–11 km von der Ostsee entfernt.

Im Südwesten ist Rügen durch die Rügenbrücke und den klassischen Rügendamm mit dem Festland bei Stralsund verbunden.

Rügens Naturwunder: Bodden, Wieke & Kreidefelsen

Typisch für Rügen sind Bodden und Wieke – flache, vom Meer abgetrennte, schwach salzige Küstengewässer und schmale Kanäle. Unfachmännisch ausgedrückt: Lagunen und Meeresbuchten. Vorstehende Halbinseln, Landspitzen und Schilfgürtel prägen die Karte und die Landschaft.

Weltweit bekannt ist Rügen durch den alten Buchenwald und die gigantischen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund (seit 2011 UNESCO-Weltnaturerbe). Der Maler Caspar David Friedrich (1774–1840) hat sie mit seinen berühmten Gemälden unsterblich gemacht.

Abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten

Rügen ist extrem abwechslungsreich. Im Nordosten liegt die Halbinsel Jasmund mit dem gleichnamigen Nationalpark, verbunden über Bahn- und Straßendämme bei Lietzow und über die Landenge „Schmale Heide“ (Binz–Prora & Sassnitz–Mukran). Die imposante, rund 10 km lange Nehrung Schaabe verbindet Jasmund mit der Halbinsel Wittow, auf der sich im Nordosten das Kap Arkona und an der Westspitze Dranske mit der Landzunge Bug befinden. Vor der Nordwest- und Westküste liegen Hiddensee, Ummanz und kleinere Inseln wie Öhe, Liebitz und Heuwiese.

Im Inselinneren dominiert Landwirtschaft. Daneben erwarten dich Findlinge, Steilküsten, prachtvolle Seebäder mit Bäderarchitektur, reetgedeckte Häuser aus Backstein oder weißem Putz und unterschiedlichste Strände – vom wilden Steinstrand bis zum Familien-Sandstrand.

Bernstein – das „Gold des Meeres“

Rügen ist für sein hohes Bernsteinaufkommen bekannt. Früher war das Sammeln streng verboten, heute darf jeder selbst auf die Suche gehen. Die besten Chancen hast du nach kräftigen Herbststürmen – besonders zwischen Göhren, Sellin, Binz und Mukran bei Sassnitz sowie bei Glowe. Auch auf Hiddensee gibt es gute Fundstellen.

Bernsteine sind nicht immer leicht zu erkennen, viele wirken trüb und unscheinbar und werden mit Kieselsteinen verwechselt. Erst nach Schleifen und Polieren zeigen sie ihre wahre Schönheit, oft mit eingeschlossenen Fossilien. Entsprechend haben sich auf Rügen Goldschmiede und Schmuckhändler angesiedelt, die Bernstein verarbeiten – gerne auch dein eigenes Fundstück.

Bäderarchitektur – mediterranes Flair an der Ostsee

Die Bäderarchitektur nahm 1793 in Heiligendamm ihren Anfang. Ab 1810 erreichte dieser Baustil auch das Seebad Lauterbach bei Putbus. Heute findest du ihn vor allem in Binz, Sassnitz, Sellin und Göhren; auch die Seebrücke von Sellin ist in diesem Stil gehalten.

Bäderarchitektur bedeutet meist weiße, zwei- bis viergeschossige Häuser mit filigranen Holzveranden und Balkonen, Dreiecksgiebeln und vorspringenden Fassadenteilen. Innen sind sie aus Stein. Entlang der Uferpromenaden sorgen sie für ein fast mediterranes Flair – besonders in Kombination mit Meer und Strand.

Kreidefelsen, Strände & Kraniche

Rügener Kreidefelsen

Die Kreidefelsen wurden durch Schriftsteller und insbesondere durch Caspar David Friedrich berühmt. Besonders beeindruckend ist der 118 m hohe Königsstuhl im Nationalpark Jasmund, die größte Anhöhe der Kreideküste. Im Inselinneren wird Kreide im Tagebau abgebaut und als „Rügener Heilkreide“ für kosmetische und therapeutische Zwecke verwendet.

Stein- und Sandstrände

Rügens Strände sind vielfältig: Weite Steinstrände, die landschaftlich wunderschön, aber weniger zum Baden geeignet sind, stehen langen, feinsandigen Stränden gegenüber, die speziell Familien anziehen. In den Seebädern überwacht die DLRG in der Saison die wichtigsten Strandabschnitte. Es gibt Textilstrände, FKK-Strände (z. B. bei Binz, Sellin, Baabe, Göhren, Thiessow) und viele ausgewiesene Hundestrände.

Kraniche & Deutsche Alleenstraße

Auf Rügen beginnt die 2.900 km lange Deutsche Alleenstraße, die quer durch Deutschland bis an den Bodensee führt. Im Spätsommer und Herbst ist die Insel zudem Zwischenstopp für zehntausende Kraniche, die von Skandinavien kommend hier rasten – ein atemberaubendes Naturschauspiel.

Auch literarisch ist Rügen prominent: Theodor Fontane, Thomas Mann, Joachim Ringelnatz, Günter Grass, Gerhart Hauptmann, Sigmund Freud, Albert Einstein und andere Berühmtheiten schätzten die Insel und verewigten sie in ihren Werken. Caspar David Friedrich bleibt natürlich der bekannteste „Bild-Chronist“ Rügens.

Veranstaltungen & Kulinarik

Bekannte Veranstaltungen

Zu den bekanntesten Events auf Rügen zählen:

  • Störtebeker-Festspiele in Ralswiek: seit 1993 jährlich Ende Juni bis Anfang August, mit über 100 Mitwirkenden, rund 30 Pferden, Schiffen und Feuerwerk.
  • Rügenbrückenlauf: Marathonstrecke über die Rügenbrücke bis nach Stralsund.
  • Sandskulpturenfestival in Binz: seit 2021 ganzjährig im „Glaspalast“ in Prora.
  • Heringswochen, Hornfischtage & Reusenfest in Baabe.

Aktuelle Termine findest du unter www.ruegen.de.

Kulinarische Spezialitäten

Fisch spielt auf Rügen die Hauptrolle – in allen Variationen: Fischbrötchen, Backfisch, Aal, Hornhecht mit Bratkartoffeln und Rhabarberkompott, geräucherte Schillerlocken und vieles mehr. Überall auf der Insel findest du Restaurants, Imbisse und Fischbuden.

Sanddorn ist die zweite große Spezialität. Er wächst auf Plantagen und wild, verarbeitet zu Likör, Säften, Brotaufstrichen, Bonbons, Ölen, Honig und Tee. Bekannt sind außerdem Rügener Rapshonig und kaltgepresstes Rapsöl.

Beste Reisezeit, Klima & Anreise

Wetter & beste Reisezeit

Rügen ist grundsätzlich das ganze Jahr über eine Reise wert. Bezieht man das Wetter mit ein, ist die ideale Reisezeit für die meisten zwischen April und Mitte/Ende Oktober. Die größten Touristenströme gibt es – wegen Schul- und Betriebsferien – von Juni bis August: beste Chancen auf Badewetter, aber auch viele Menschen, vollere Plätze und höhere Preise.

Als Pensionärin und Hundebesitzerin bevorzuge ich die Zeit außerhalb der Hochsaison: Mitte April (Ostern eher meiden), Mai/Juni sowie September/Oktober. Dann ist es deutlich entspannter, viele Plätze sind spontan anfahrbar und der Hund hat mehr Ruhe. Statistisch ist der August der wärmste Monat, die angenehmsten Temperaturen herrschen zwischen Juni und September. Rügen kommt auf etwa 2.000 Sonnenstunden pro Jahr – und ich habe auch schon herrlich warme, sonnige Oktoberwochen erlebt.

Anreise mit dem Wohnmobil

Die Anreise ist relativ einfach, denn es gibt nur zwei Wege auf die Insel: über die Brücken bei Stralsund oder mit der Fähre.

  • Aus der Mitte Deutschlands (z. B. Frankfurt): über A 7 Richtung Hamburg, dann A 20.
  • Aus Südosten (Berlin): über A 11 bis Kreuz Uckermark, dann A 20.
  • Aus Westen (Ruhrgebiet): über A 1 bis Hamburg, dann A 20.
  • Aus Richtung Lübeck: direkt auf die A 20.

Die A 20, die „Ostsee-Autobahn“, ist sozusagen der Sammelpunkt. Dort nimmst du die Abfahrt 24 „Stralsund/Insel Rügen“ – und dann folgt die Beschilderung.

Zwischenstopp Stralsund – lohnt sich!

Ich empfehle dringend, vor der Überfahrt 1–2 Tage in Stralsund zu bleiben – am besten auf dem Wohnmobilstellplatz nahe der Rügenbrücke. Die Altstadt, der Hafen mit der Gorch Fock (1933), das Ozeaneum und viele weitere Sehenswürdigkeiten lohnen unbedingt einen Besuch.

  • Wohnmobilstellplatz Stralsund
  • Adresse: Werftstraße 9a, 18439 Stralsund
  • GPS: N54°18'08.7" E13°05'59.9"
  • Max. Plätze: 100
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner, Brötchen- & Gasflaschenservice
  • Kosten: ca. 20 Euro/Nacht (inkl. 2 Personen) + Nebenkosten
  • Kurzbeschreibung: am Ortsrand, nahe Rügenbrücke, ca. 2 km zur Innenstadt, große Parzellen, Einkauf fußläufig, Reservierung möglich

Brücken & Fähre – auf die Insel Rügen

Rügenbrücke & Rügendamm

Zwei Brücken verbinden Stralsund mit Rügen:

  • Rügenbrücke (oft „Rügendammbrücke“ genannt): Deutschlands größte Schrägseilbrücke, seit 2007, dreispurig und Hauptzubringer in der Saison. Bei stürmischem Wetter kann sie gesperrt werden, zudem wird sie mehrmals täglich für den Schiffsverkehr geöffnet.
  • Rügendamm: älter, niedriger, zweispurig, zusätzlich für Bahnverkehr und Radfahrer freigegeben. Auch hier gibt es feste Öffnungszeiten für den Schiffsverkehr.

Fähre Stahlbrode–Glewitz

Von April bis Oktober verkehrt eine Autofähre zwischen Stahlbrode (ca. 23 km südöstlich von Stralsund) und Glewitz im Süden der Insel. Die Überfahrt über etwa 2 km dauert ca. 15 Minuten.

  • Fahrzeit: ca. 6:00–20:30 Uhr, alle 20–30 Minuten
  • Zulässig: Fahrzeuge bis 5 t Gesamtgewicht
  • Bei Sturm wird der Fährbetrieb eingestellt – Hinweise stehen bereits an der Abzweigung der Hauptstraße.

Reisebericht Rügen: Rundreise mit dem Wohnmobil

Meine Wohnmobil-Rundreise über Rügen beginnt in Stralsund und auf der Insel selbst im Südosten bei Garz. Besonders praktisch ist dieser Einstieg für alle, die mit der Fähre Stahlbrode–Glewitz anreisen. Von der Rügenbrücke bzw. dem Rügendamm aus gibt es zunächst eine kurze Anfahrt dorthin.

Besuchte Orte (Überblick)

Anreise – Stralsund – Gustow, Sandstrand Richtung Drigge & Poseritz – Garz – Putbus/Lauterbach – Sellin – Thiessow/Mönchgut – Jagdschloss Granitz – Binz & Binz-Prora – Feuersteinfelder – Sassnitz – Sagard – Lohme OT Hagen/Nationalparkzentrum & Königsstuhl – Nipmerow – Lohme – Glowe – Tagesausflug nach Bobbin – Schaabe – Altenkirchen – Kap Arkona/Putgarten – Vitt – Dranske – Schaprode – Hiddensee – Gingst – Mursewiek/Ummanz – Bergen auf Rügen – Stralsund

Zurückgelegte Strecke: etwas über 300 km (ohne Anreise)

Zeitlicher Rahmen: 3–5 Wochen

1. Etappe – Stralsund, Südrügen & Rosenstadt Putbus

Route: Anreise – Stralsund – Gustow, Sandstrand Richtung Drigge & Poseritz – Garz – Putbus/Lauterbach – Sellin

Etappenlänge: ca. 60 km

Empfohlene Zeit: 4–7 Tage

Highlights: Stralsunder Altstadt, Hafen mit Gorch Fock & Ozeaneum; Baden am Sandstrand Richtung Drigge; Wanderungen & Radfahren bei Poseritz; Rosenstadt Putbus mit Schlosspark, Circus & „Rasender Roland“; Selliner Seebrücke, Bäderarchitektur & Bernsteinmuseum.

Gustow & Sandstrand bei Drigge – erster Insel-Eindruck

Nach der Überfahrt hältst du dich rechts Richtung Gustow/Altefähr und fährst über die L 29 nach Gustow. Das ehemalige Bauerndorf bietet mit Backsteinkirche, Sühnestein und Herrenhaus einige Sehenswürdigkeiten – ich fahre meist weiter, weil noch viel vor uns liegt.

Noch vor Gustow kannst du nach rechts Richtung Drigge abbiegen und nach ca. 800 m zu einem kleinen Sandstrand fahren – perfekt für den ersten Ostsee-Kontakt. Mit etwas Glück findest du einen Parkplatz für dein Wohnmobil.

Poseritz – Kirche & Molkerei

Nach weiteren ca. 5 km auf der L 29 erreichst du Poseritz. Hier locken die St.-Marien-Kirche mit Barockaltar und neugotischer Orgel sowie die Molkerei „Naturprodukt GmbH Rügener Inselfrische“ mit Hofladen und Café. Wer Lust hat, legt hier einen Zwischenstopp ein.

Garz – kleinste und älteste Stadt der Insel

Garz ist die älteste und kleinste Stadt Rügens. Kaum hineingefahren, bist du fast wieder draußen. Sehenswert ist im Ortsteil Zudar ein 15 m hoher slawischer Burgwall hinter der St.-Laurentius-Kirche – ein Hinweis auf die frühere Bedeutung des Ortes.

Wer Ruhe und Natur ohne Touristen sucht, fährt noch etwa 6 km weiter zum Naturcamping Rügen-Pritzwald auf der Halbinsel Zudar – mit Übernachtungsplätzen auch außerhalb des eigentlichen Platzes (nur für Wohnmobile bis 7 m).

  • Naturcamping/Ferienpark Rügen-Pritzwald
  • Adresse: Zicker 19, 18574 Garz/Rügen OT Zicker
  • GPS: N54°15'37.6" E13°24'23.1"
  • Max. Plätze: ca. 200
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN (stellenweise), Brötchen- & Gasflaschenservice, Waschmaschine & Trockner
  • Kurzbeschreibung: ruhiger Naturcampingplatz im Wäldchen, direkt am Meer mit naturbelassenem Strand, ausgewiesener Hundestrand, geöffnet ca. Ende März bis Ende Oktober, nur für Wohnmobile bis 7 m

Putbus – Rosenstadt & klassizistischer Circus

Von Garz geht es über die L 30 und L 29 weiter in die Fürstenstadt Putbus (von Garz ca. 14 km, vom Campingplatz ca. 22 km). Putbus hält zwei schön gelegene Stellplätze im Ortsteil Lauterbach bereit.

Putbus wird „Weiße Stadt“ und „Rosenstadt“ genannt: Weiße klassizistische Häuser und viele Rosen prägen das Bild. Sehenswert sind der Schlosspark mit Mammutbäumen, Orangerie, barocker Schlosskirche, Teichen und Wildgehege, der Marktplatz sowie der runde Platz „Circus“ mit Obelisk und weißen Villen.

Lauterbach – Stellplätze & Rasender Roland

Der Ortsteil Lauterbach liegt direkt am Wasser, mit Yachthafen und maritimem Flair. Von hier fährt der „Rasende Roland“ – eine dampflokbetriebene Schmalspurbahn, die seit 1895 mit maximal 30 km/h über die Insel tuckert und Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren verbindet.

  • Stellplatz Zum Findling
  • Adresse: Chausseestraße 14, 18581 Putbus
  • GPS: N54°20'47.6" E13°29'53.7"
  • Max. Plätze: ca. 15
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner
  • Stellplatz am Yachthafen Im-Jaich
  • Adresse: Am Yachthafen 1, 18581 Putbus
  • GPS: N54°20'37.8" E13°30'09.0"
  • Max. Plätze: ca. 20
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Sanitärgebäude, Strom, Waschmaschine & Trockner, Kiosk mit Brötchenservice, Fahrrad-/E-Bike-Verleih

Sellin – längste Seebrücke der Insel

Von Putbus/Lauterbach geht es über die L 29 und B 196 nach Sellin. Das Seebad liegt zwischen Ostsee und Selliner See und beeindruckt mit Bäderarchitektur und der fast 400 m langen Seebrücke – dem Wahrzeichen des Ortes. Zur Seebrücke und dem Sandstrand gelangst du per Aufzug oder über eine Holztreppe, da der Ort erhöht liegt.

Auf der Seebrücke befindet sich ein Restaurant, am Ende kannst du mit einer Tauchglocke in die Ostsee „abtauchen“. Besonders praktisch: Auch von Sellin fährt der Rasende Roland. Ein Besuch des Bernsteinmuseums mit Werkstatt rundet den Aufenthalt ab. Es gibt zwei Hundestrände im Ort.

  • Wohnmobilstellplatz Seedorf Hafen
  • Adresse: Seedorf 8, 18586 Sellin Ostseebad
  • GPS: N54°21'19.0" E13°39'10.4"
  • Max. Plätze: ca. 10
  • Ausstattung/Service: Wasser, Strom, Dusche & WC
  • Kurzbeschreibung: sehr schöne Lage am Neuensiener See, ca. 4,5 km von Sellin

2. Etappe – Mönchgut, Thiessow, Jagdschloss & Binz

Route: Thiessow/Mönchgut – Jagdschloss Granitz – Binz & Binz-Prora

Etappenlänge: ca. 50 km

Empfohlene Zeit: 4–5 Tage

Highlights: naturbelassene Halbinsel Mönchgut, Wandern & Wassersport bei Thiessow, Jagdschloss Granitz mit Aussichtsturm, Seebad Binz mit Bäderarchitektur und Seebrücke, Sandskulpturenfestival, „Koloss von Prora“ und Baumwipfelpfad.

Halbinsel Mönchgut – Natur & Tradition

Mönchgut ist der südöstlichste Teil Rügens und Teil des Biosphärenreservats Südost-Rügen. Im Osten begleitet dich die Ostsee, im Westen der Greifswalder Bodden. Hier liegen die Seebäder Baabe, Göhren und Thiessow sowie idyllische Fischerdörfer.

Die Landschaft ist geprägt von grünen Hügeln, Panoramablicken über Bodden und Meer, Steilküsten, Großsteingräbern, Findlingen, slawischen Burgwällen, mittelalterlichen Kirchen, Reetdachhäusern und breiten Sandstränden. Mönchgut ist ideal für alle, die Natur und Ruhe dem Massentourismus vorziehen, ohne auf Infrastruktur zu verzichten.

Thiessow – ideal für Hund & Wassersport

Ganz im Süden der Halbinsel liegt Thiessow – ein beliebter Ort für Wassersportler, Hundebesitzer und Ruhesuchende. In der Hauptsaison sind die Parkplätze oft gut gefüllt, aber die Lage zwischen Ostsee und Bodden ist traumhaft.

  • P am Hafen, Nähe Campingplatz: N54°16'46.8" E13°42'41.6"
  • P am Oststrand: N54°16'34.4" E13°43'13.3"
  • 3 Parkplätze an der Hauptstraße zwischen Ostsee & Bodden: N54°16'33.5" E13°42'53.6"

Schöne Ziele für Wanderungen sind Klein Zicker mit Steilküste, der Thiessower Haken (südlichste Spitze der Halbinsel) und der Lotsenturm beim Oststrand. Der lange Sandstrand eignet sich hervorragend für Badetage; etwas weiter außerhalb gibt es Hunde- und FKK-Strand.

Jagdschloss Granitz – Panorama über die Insel

Auf dem Weg nach Binz liegt das Jagdschloss Granitz. Parken mit Wohnmobil ist hier etwas knifflig, aber möglich (öffentlicher Parkplatz, von dem aus du noch laufen oder eine Kutsche nehmen musst). Alternativ fährst du mit dem Rasenden Roland bis zur Haltestelle „Schloss Granitz“.

Das Schloss (Baujahre 1837–1846) liegt auf einem bewaldeten Hügel, hat fünf zinnenbewehrte Türme und eine Aussichtsplattform, die du über eine gusseiserne Wendeltreppe mit 154 Stufen erreichst – Schwindelfreiheit und Kondition vorausgesetzt. Die Aussicht über Rügen ist grandios, die Ausstellung im Schloss sehenswert.

Binz – bekanntestes Seebad der Insel

Binz ist das wohl bekannteste Seebad Rügens – mit breitem Sandstrand, prächtiger Bäderarchitektur, langer Strandpromenade und einer 370 m langen Seebrücke, von der aus Ausflugsschiffe zu Kreidefelsen, Kap Arkona etc. starten. Es gibt Parkmöglichkeiten am Schmachter See (24 h), einfache Parkplätze in Prora und vor allem die komfortable Wohnmobiloase Prora.

  • Stellplatz Schmachter See
  • Adresse: Proraer Chaussee 5, 18609 Binz
  • GPS: N54°24'10.5" E13°36'08.3"
  • Kurzbeschreibung: großer gemischter Parkplatz, max. 24 h, ca. 20 min zu Fuß zum Strand
  • Wohnmobiloase Prora
  • Adresse: Proraer Chaussee 60, 18609 Binz/OT Prora
  • GPS: N54°26'57.8" E13°33'38.1"
  • Max. Plätze: ca. 150
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Dusche & WC, WLAN, Brötchen- & Gasflaschenservice, Hofladen, Restaurant, Biergarten, Fahrradverleih, Spielplatz
  • Kurzbeschreibung: komfortabler Stellplatz im Wald, ganzjährig geöffnet, Bus nach Binz inklusive, Strand fußläufig

Binz ist touristisch lebhaft, aber sehr schön. Ein Spaziergang über die Strandpromenade, der Blick auf die weißen und farbigen Villen (z. B. Villa Undine) und ein Abstecher auf die Seebrücke gehören einfach dazu. Es gibt ausgewiesene Hundestrände in Binz und Prora.

Prora – Sandskulpturen, „Koloss“ & Baumwipfelpfad

Im Ortsteil Prora findest du:

  • das ganzjährige Sandskulpturenfestival im „Glaspalast“,
  • den historischen „Koloss von Prora“, einen 4,5 km langen Gebäudekomplex aus NS-Zeiten, heute umgenutzt zu Ferienwohnungen, Hotels, Museum, Gastronomie,
  • und den Baumwipfelpfad mit mehrstöckiger Aussichtsplattform, von der du einen atemberaubenden Blick über Wald, Meer und Insel hast (Schwindelfreiheit empfohlen).

3. Etappe – Jasmund, Feuersteinfelder & Königsstuhl

Route: Feuersteinfelder – Sassnitz – Sagard – Lohme OT Hagen/Nationalparkzentrum & Königsstuhl – Nipmerow – Lohme

Etappenlänge: ca. 40 km

Empfohlene Zeit: 5–6 Tage

Highlights: Wanderung zu den Feuersteinfeldern, Bädervillen & Hafen in Sassnitz, längste Außenmole Europas, Schifffahrt zu den Kreidefelsen, Wanderungen im Nationalpark Jasmund zum Königsstuhl & Victoria-Sicht, Großsteingrab Nipmerow, Findling am Limmer Bach bei Lohme.

Feuersteinfelder – Schmale Heide

Die Schmale Heide zwischen Prora und Fährhafen Sassnitz-Neu Mukran ist bekannt für ihre Feuersteinfelder – ein 3.500–4.000 Jahre altes Relikt gewaltiger Sturmfluten. Die Steine liegen in breiten Bändern zwischen Kiefernwald.

  • Parkplatz Feuersteinfelder (Tagesparkplatz)
    GPS: N54°28'36.5" E13°34'17.0"

Von hier aus läufst du ca. 2 km zu den Feuersteinfeldern – ein schöner Spaziergang auch für den Hund. Mit etwas Glück findest du „Hühnergötter“ – Steine mit Loch, die Glück bringen sollen.

Sassnitz – Hafenstadt mit Bädervillen

Weiter geht es Richtung Sassnitz, vorbei am Fährhafen Mukran. Sassnitz bietet einen Stellplatz am Hafen, einen Parkplatz am Nationalpark (Wald) sowie weitere Parkmöglichkeiten, teilweise offiziell nur für PKW (wo aber immer wieder Wohnmobile stehen).

  • Stellplatz am Fischereihafen
  • Adresse: Hafenstraße 12G, 18546 Sassnitz
  • GPS: N54°30'52.5" E13°38'47.1"
  • Max. Plätze: ca. 15
  • Kurzbeschreibung: direkt am Wasser mit Blick auf Hafen & Mole, nahe Hängebrücke und U-Boot-Museum, Schifffahrten zu den Kreidefelsen möglich

Die Altstadt und Promenade erreichst du zu Fuß in wenigen Minuten. Sassnitz beeindruckt mit Bäderarchitektur und vor allem mit der etwa 1,5 km langen Außenmole – der längsten Europas. Eine Hängebrücke verbindet die Oberstadt mit dem Hafen. Dort liegt auch ein britisches U-Boot aus den 1960er Jahren als Museum.

Von Sassnitz aus kannst du Ausflugsschiffe zu den Kreidefelsen nehmen und die Küste vom Wasser aus bewundern.

Nationalpark Jasmund & Königsstuhl

Zum Königsstuhl und Nationalparkzentrum fährst du über die L 303 zum Stellplatz in Hagen, dem offiziellen Parkplatz für das Zentrum. Tagsüber ist hier viel los; abends wird es ruhiger – ideal für Wohnmobilisten, die eine Nacht bleiben.

  • Wohnmobilstellplatz Hagen
  • Adresse: Stubbenkammerstr. 57, 18551 Lohme OT Hagen
  • GPS: N54°33'41.0" E13°37'26.1"
  • Max. Plätze: ca. 40
  • Kurzbeschreibung: großer Parkplatzrand, am Nationalpark, Bus zum Königsstuhl, idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, nachts ruhig

Vom Stellplatz führt ein etwa 3 km langer, wunderschöner Wanderweg durch den Buchenwald zum Nationalparkzentrum mit Aussichtsplattform über der Kreideküste. Der Zugang zum Plateau ist im Eintritt enthalten. Der Blick auf Ostsee und Kreidefelsen ist grandios.

Ein besonders lohnender Aussichtspunkt ist die Victoria-Sicht, benannt nach Kronprinzessin Victoria, die 1865 mit König Wilhelm I. hier war. Von der kleinen Plattform siehst du den Königsstuhl selbst. Der Hochuferweg nach Sassnitz oder nach Lohme bietet bei guter Kondition traumhafte Panoramablicke – bitte immer Abstand zu den Abbruchkanten halten!

Gegenüber dem Stellplatz liegt eine Gaststätte, bei der man nach Einkehr oft auch übernachten darf.

Großsteingrab Nipmerow & Stellplatz Lohme

Auf der Weiterfahrt Richtung Lohme zweigst du in Nipmerow von der L 303 ab, folgst der Beschilderung „Ganggrab“ und erreichst das Großsteingrab Nipmerow. Ein kurzer Spaziergang führt dich dorthin.

In Lohme selbst empfiehlt sich der Stellplatz am Dorfladen – mit kleiner Infrastruktur, guter Lage und schönen Wandermöglichkeiten.

  • Wohnmobilstellplatz am Dorfladen
  • Adresse: Arkonastraße 4, 18551 Lohme
  • GPS: N54°34'58.9" E13°36'50.4"
  • Max. Plätze: ca. 35
  • Kurzbeschreibung: im Ort, beim Dorfladen, Meer/Steilküste ca. 100 m, Ausgangspunkt für Wanderungen zum Findling am Limmer Bach oder über den Hochuferweg

4. Etappe – Glowe, Schaabe, Kap Arkona & Dranske

Route: Glowe – Tagesausflug Bobbin – Schaabe – Altenkirchen – Kap Arkona/Putgarten – Vitt – Dranske

Etappenlänge: ca. 60 km

Empfohlene Zeit: 5+ Tage

Highlights: langer Sandstrand & Promenade in Glowe, Aussicht vom Tempelberg bei Bobbin, märchenhafter Kiefernwald der Schaabe, Dorfkirche & reetgedeckte Katen in Altenkirchen, Leuchttürme & Bunker am Kap Arkona, romantisches Dorf Vitt, Camping & Natur bei Dranske und Landzunge Bug.

Glowe – Sandstrand & Schokoladenmanufaktur

Rund 10 km westlich von Lohme erreichst du Glowe, wo die fast 12 km lange Schaabe beginnt. Der feine Sandstrand, der Kiefernwald im Rücken und die lange Promenade machen Glowe zu einem idealen Bade- und Aufenthaltsort. Es gibt zwei Stellplätze: am Yachthafen und an der Waldsiedlung.

  • Stellplatz Hafen Glowe
    Adresse: Am Königshörn 1, 18551 Glowe
    GPS: N54°34'24.3" E13°28'11.1"
  • Stellplatz Waldsiedlung Glowe
    Adresse: Parkplatz Waldsiedlung, 18551 Glowe
    GPS: N54°34'08.3" E13°27'31.3"

Im Ortskern locken u. a. der „Choco la vie“ (Schokoladenmanufaktur) und das markante „Haus Seezeichen“.

Schaabe – Kiefernwald & Dünen

Die Schaabe ist eine etwa 10 km lange Nehrung mit breitem Sandstrand, Dünen und Kiefernwald – für mich einer der schönsten Abschnitte der Insel. Zahlreiche Waldparkplätze ermöglichen kurze Wege zum Meer; in der Hochsaison kann es voll werden.

Altenkirchen – älteste Dorfkirche Rügens

Landeinwärts liegt Altenkirchen mit der um 1185 erbauten Pfarrkirche – der ältesten Dorfkirche Rügens – und einem separaten hölzernen Glockenturm mit blauer Uhr. Reetgedeckte Katen und alte Backsteingebäude verleihen dem Ort besonderen Charme.

  • Wohnmobilstellplatz Knaus Altenkirchen
    Adresse: Zittkower Weg 30, 18556 Altenkirchen
    GPS: N54°38'16.1" E13°22'33.3"

Kap Arkona & Putgarten – Leuchttürme, Bunker & Jaromarsburg

Nur rund 7 km weiter erreichst du den Parkplatz bei Putgarten/Kap Arkona. Für Wohnmobile gibt es einen extra Bereich, allerdings nicht gerade günstig. Dafür gehören Kap Arkona und das benachbarte Vitt zu den Must-Sees der Insel.

  • Wohnmobilstellplatz beim Kap Arkona
  • Adresse: Dorfstraße 31B, 18556 Putgarten/Fernlüttkevitz
  • GPS: N54°40'18.3" E13°24'27.4"

Von hier aus läufst du etwa 2 km zum Kap oder nimmst die Kap-Arkona-Bahn. Vor Ort erwarten dich zwei historische Leuchttürme, ein Peilfunkturm mit Aussichtsplattform und Ausstellungen, Bunkeranlagen und die Reste des slawischen Burgwalls Jaromarsburg hoch über der Steilküste. Wie an den Kreidefelsen gilt: Abstand zur Abbruchkante halten!

Vitt – romantisches Fischerdorf

Über die Veilchentreppe gelangst du vom Kap Arkona hinunter zum Strand und weiter ins kleine Fischerdorf Vitt mit reetgedeckten Häusern, kleinem Hafen (frischer Fisch!) und einer achteckigen Kapelle mit Reetdach. Vitt ist autofrei und wirkt fast wie aus einer anderen Zeit.

Dranske – Meerblick & Erinnerungen

Zum Entspannen geht es weiter nach Dranske. Der Ort selbst ist unscheinbar, aber die Lage zwischen Wieker Bodden und Ostsee ist traumhaft. Ich habe hier eine persönliche Geschichte – 1998 stand ich mit meinem Wohnmobil noch ganz allein auf einer Wiese direkt am Meer.

Heute gibt es einen gut ausgestatteten Campingplatz direkt am Naturstrand sowie weitere Stellmöglichkeiten in und um Dranske. Der Wieker Bodden ist ideal zum Segeln, Angeln und Baden, und entlang der Küste lässt es sich herrlich spazieren und radeln.

  • Campingplatz Dranske
    Adresse: Seestraße 39A, 18556 Dranske
    GPS: N54°37'44.3" E13°13'22.7"

Vor Dranske beginnt die Landzunge Bug, ein schmaler Sandhaken mit bewegter Geschichte, der heute größtenteils Natur- und Nationalparkgebiet ist und nur im Rahmen von Führungen betreten werden darf.

5. Etappe – Schaprode, Hiddensee, Ummanz & Bergen

Route: Schaprode – Hiddensee – Gingst – Mursewiek/Ummanz – Bergen auf Rügen – Stralsund

Etappenlänge: ca. 100 km + 2 Fährfahrten

Empfohlene Zeit: ca. 6 Tage

Highlights: Fischerdorf Schaprode, Insel Hiddensee (autofrei), Gingst als „schönster Ort der Insel“, Erlebnisbauernhof Kliewe auf Ummanz, Inselhauptstadt Bergen auf Rügen.

Schaprode – Tor nach Hiddensee

Über die L 30 und gegebenenfalls eine kurze Fähre (Wittower Fähre) erreichst du Schaprode. Der Ort bietet einen großen Tagesparkplatz am Ortsanfang sowie einen Campingplatz mit Wohnmobilstellplätzen in Hafennähe.

Schaprode besticht durch reetgedeckte Fischerkaten, eine gotische Johanneskirche und einen breiten Strand. Etwa 2 km östlich, immer entlang des Wassers, liegt die Kranichbeobachtungshütte Streu – ein schöner Spaziergang mit Chancen auf Kraniche und Rehe.

Hiddensee – Ruhe & Entschleunigung

Von Schaprode fahren mehrmals täglich Fahrgastschiffe und Taxiboote nach Hiddensee. Die Insel ist rund 17 km lang, an der schmalsten Stelle nur 250 m breit und komplett autofrei. Fortbewegung erfolgt zu Fuß, mit dem Rad oder per Kutsche.

Weite Natur, Dünenheide (zur richtigen Jahreszeit), urtümliche Orte und der Leuchtturm Dornbusch bei Kloster machen Hiddensee zu einem idealen Ausflugsziel.

Gingst – zweifach gekürter „schönster Ort Rügens“

Weiter geht es zur Gemeinde Gingst, zweimal als „Schönster Ort der Insel Rügen“ ausgezeichnet. Sie liegt in ruhiger Natur und bietet einen kleinen Campingplatz am Bauernhof sowie einen zentralen Parkplatz.

  • Campingplatz Haidhof
    Adresse: Haidhof 2, 18569 Gingst
    GPS: N54°26'53.4" E13°15'42.5"

Sehenswert: der Rügenpark mit Inselminiaturen und bekannten Bauwerken im Kleinformat (ideal für Kinder) sowie die Historischen Handwerkerstuben mit Café und Museumsschmied. Die spätgotische Sankt-Jacob-Kirche ist die zweitgrößte Kirche der Insel.

Erlebnisbauernhof Kliewe – Tipp für Familien

Rund 6 km weiter in Mursewiek auf Ummanz liegt der Erlebnisbauernhof Kliewe mit nur wenigen Stellplätzen, aber großem Angebot für Kinder: Spielplätze, Tobehalle, Streicheltiere, Reiten, Traktor fahren, Familiensauna, Hofladen und Restaurant.

  • Erlebnisbauernhof Kliewe
    Adresse: Mursewiek 1, 18569 Ummanz
    GPS: N54°26'54.3" E13°11'20.6"

Bergen auf Rügen – Nabel der Insel

Zum Abschluss geht es ins Inselinnere nach Bergen, knapp 14 km von Gingst bzw. ca. 20 km von Mursewiek entfernt. Der familiär geführte Stellplatz liegt am Südrand im Gewerbegebiet, ist aber ein guter Ausgangspunkt für Stadtbummel und Spaziergänge.

  • Wohnmobilstellplatz Bergen auf Rügen
    Adresse: Tilzower Weg 32a, 18528 Bergen auf Rügen
    GPS: N54°24'08.0" E13°25'43.5"

Bergen war in der Schwedenzeit (1648–1815) so etwas wie die „Hauptstadt“ der Insel. Heute besticht der Ort durch viele Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie eine sehenswerte Altstadt. Ein Muss ist die Aussicht vom 27 m hohen Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf dem 90 m hohen Rugard.

Weitere Highlights: die St.-Marienkirche als ältester Backsteinbau der Insel mit historischem Klosterhof, Stadtmuseum und Schauwerkstatt sowie das „Benedix-Haus“ als eines der ältesten Fachwerkhäuser (heute Touristenbüro). Spaziergänge am Nonnensee oder im Buchenmischwaldpark „Raddas“ runden den Aufenthalt ab.

Fazit – Rügen mit dem Wohnmobil

Rügen ist eine traumhaft schöne, abwechslungsreiche Insel mit viel Natur, spannender Geschichte und hervorragender Infrastruktur für Wohnmobilisten. Ich verlasse die Insel jedes Mal mit einem lachenden und einem weinenden Auge – und mit dem Wunsch, wiederzukommen.

Die Straßen sind auch für größere Wohnmobile gut zu befahren, Stell- und Campingplätze sind gut über die Insel verteilt – mal im Inland, mal direkt am Wasser oder in Strandnähe. Wildcampen ist aufgrund zahlreicher Natur- und Landschaftsschutzgebiete verboten, aber viele Plätze sind so idyllisch, dass fast „Freisteh-Feeling“ aufkommt.

Wer Rügen entspannt erleben möchte, sollte – je nach Wohnort – ein bis zwei Tage für die Anreise einplanen und auf der Insel selbst mindestens zwei, besser drei bis vier Wochen einrechnen, um ein gutes Gleichgewicht aus Sightseeing, Relaxen und Aktivitäten zu finden.

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Über den Autor

Esther Vergenz

Esther übte verschiedene Berufe - Ergotherapeutin, Lehrerin, Dozentin, Journalistin und Autorin - aus, ehe sie 2020 in Pension ging und sich nun ganz ihren seit über 45 Jahren bestehendem Hobbies, dem Wohnmobilfahren und dem Schreiben, widmen kann.

Schwerpunkt: Wohnmobil Reisen, Reiseberichte
Referenzen: Esther ist seit vielen Jahren Autorin für womosuche.de und versorgt die Redaktion mit wunderschönen Wohnmobil Reiseberichten und Fachartikeln aus der Welt der Campings auf Rädern.
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