10.06.2021Esther VergenzWohnmobil Reiseberichte aus Europa

Reisebericht kanarische Inseln: mit dem Wohnmobil auf die Kanaren

Annika und Robin, haben von Dezember 2020 bis Mai 2021 mit dem Wohnmobil die Kanaren bereist und berichten hier von ihren Erlebnissen auf den Inseln.

Wir, Annika und Robin, haben von Dezember 2020 bis Mai 2021 mit unserem Wohnmobil die Kanaren bereist und möchten euch über das Reisen während der Corona Pandemie und unseren Erlebnissen auf den Inseln berichten. Mitte Dezember 2020, die letzten Kleinigkeiten an unserem selbstausgebauten Camper waren endlich abgeschlossen, das Wetter wurde zunehmend schlechter und die Vorfreude auf Sonne immer größer. Wir verabschiedeten uns von all unseren Liebsten und machten los auf unsere Reise, eine Reise ohne fixes Enddatum und keiner konkreter Reiseroute, außer einem Start, die Kanaren.Vor unserer Abreise Mitte Dezember haben wir uns intensiv über die aktuellen Ein- und Durchreisebestimmungen auf den jeweiligen Länder-Webseiten informiert. Unsere Route führte uns problemlos durch Frankreich, Luxemburg und Spanien, wobei wir alle notwendigen Dokumente wie das Fährticket, das wir bereits im Vorfeld gebucht hatten, dabei hatten. Dieses bestätigte unsere geplante Weiterreise. Während der Fahrt haben wir einige Kontrollpunkte auf den Autobahnen passiert, jedoch wurden wir nie angehalten oder kontrolliert. Besonders zu beachten waren die unterschiedlichen Regelungen in den Ländern, die beispielsweise Nachtfahrten erschwerten, da es bestimmte Sperrzeiten gab. Unsere fünftägige Fahrt verlief reibungslos und gab uns die Möglichkeit, das Gefühl von Freiheit und Flexibilität beim Reisen mit dem Wohnmobil voll auszukosten. Erleichtert und erschöpft erreichten wir Huelva, von wo am nächsten Tag unsere Fähre nach Lanzarote ablegen sollte. Am späten Abend erhielten wir neue Informationen über geänderte Einreisebestimmungen, was unsere Pläne für den kommenden Tag etwas durcheinanderbrachte. Die Nacht war kurz und wenig erholsam, da wir viel recherchierten und versuchten, kurzfristig notwendige Vorbereitungen zu treffen. Ein Termin in einem nahegelegenen Zentrum war aufgrund der späten Uhrzeit nicht mehr möglich, was unsere Planung zusätzlich erschwerte. Am nächsten Morgen setzten wir all unsere Hoffnung in den Hafen und die Fährgesellschaft, die wir am Vorabend nicht mehr erreichen konnten – mit Erfolg! Die Weiterreise war möglich, nachdem wir einige zusätzliche Formalitäten erledigt hatten, darunter das Ausfüllen eines Einreiseformulars und die Bestätigung, dass wir bei Ankunft bestimmte Auflagen erfüllen würden. So konnten wir unsere Reise fortsetzen und waren erleichtert, dass alles doch noch geklappt hat.

Mit der Autofähre auf die Kanaren

Die Einreise mit einem Wohnmobil auf die Kanaren ist nur per Fähre möglich. Es gibt zwei Verbindungen vom spanischen Festland auf die kanarischen Inseln. Wir haben uns für die kürzeste Strecke entschieden und starteten unsere Reise auf Lanzarote.Cádiz ist die größere der beiden Hafenstädte und liegt im Süden Andalusiens. Jeden Dienstag fährt hier die Fähre der Reederei Trasmediterránea in ca. 28 1/2 Stunden nach Lanzarote und von dort weiter auf die anderen Inseln.Der Preis pro Person liegt bei ca. 370,00 € für das Reisen im Wohnmobil. Huelva befindet sich an der Südküste Spaniens und ist die Hauptstadt der Provinz Huelva, welche ebenfalls in der Region Andalusien liegt. Hier hast du die Möglichkeit jeden Samstag die Fähre der Reederei FRS in ca 27 Stunden nach Arrecife zu nehmen. Der Preis pro Person liegt hier bei ca 450 € mit Wohnmobil. Bei beiden Fähranbietern hast du automatisch beim Kauf des Tickets einen Sitzplatz, in dem geschlafen werden kann. Jedoch besteht bei beiden Fähranbietern die Möglichkeit eine Kabine dazu zu buchen. Die Kosten pro Doppelkabine beginnen ab 430,00 €. Die Fährfahrt verbrachten wir in unseren Schlafsesseln, dem Bistrobereich und dem Außendeck. 27 Stunden voller Vorfreude später, begrüßte uns die kanarische Sonne auf Lanzarote und wir hatten unser erstes Ziel endlich erreicht. Die Einreise im Hafen von Arrecife verlief ohne Probleme und ohne jegliche Kontrolle. Wir hatten es geschafft, waren angekommen auf den Kanaren. Glücklich suchten wir uns unseren ersten Stellplatz am Meer und genossen den Sonnenuntergang.

Mit dem Wohnmobil auf den Kanaren

Wir verbrachten über fünf Monate auf den Kanaren davon 3 Monate auf Lanzarote und jeweils etwas mehr als einen Monat auf Fuerteventura und Teneriffa - und eins steht fest, wir werden wiederkommen! Beeindruckt und gefallen hat uns jede Insel auf ihre eigene Art und Weise. Schwarze Sandstrände, mystische Vulkanberge, immer den Atlantik vor Augen und eine ständig wechselnde Natur machen die Kanaren einzigartig und besonders.

Lanzarote

Recht schnell haben wir uns in die kleine, mystische und für uns völlig unterschätzte Vulkaninsel verliebt. Ganz besonders in den Bann gezogen hat uns der Timanfaya Nationalpark, die Ruhe, das durch den Künstler César Manrique geprägte Landschaftsbild und die vielseitige Natur. Anfangs haben wir uns schwer getan genügend Möglichkeiten für Ver- und Entsorgung zu finden, da der einzige Campingplatz auf der Insel auf Grund von Corona geschlossen war und wir bei vielen Tankstellen zur nächsten geschickt worden sind. Nachdem wir unsere festen Anlaufstellen zur Ver- und Entsorgung gefunden haben und die Strecken auf der kleinen Insel recht kurz sind, haben wir uns schnell auf Lanzarote wohlgefühlt.Tipp: Für uns haben sich die Tankstellenkette Disa und die Punto Limpios (kleine Entsorgungshöfe) als beste Anlaufstellen zur Ver- und Entsorgung herausgestellt.

Fuerteventura

Die einzige Insel der Kanaren ohne vulkanischen Ursprung. Zugegeben nach der Ruhe und Einsamkeit der vergangenen Monate auf Lanzarote musste man hier etwas suchen. Das hat uns anfangs ganz schön abgeschreckt, volle Campingplätze und viele Touristen. Allerdings perfekte Bedingungen für Wassersport aller Art und kilometerlange, weiße Sandstrände. Vor allem der Süden der Insel hat es uns sehr angetan.

Teneriffa

Sicherlich die touristischste, aber auch vielseitigste Insel, die wir auf den Kanaren besucht haben. Eine wunderschön grüne Insel mit atemberaubenden Wanderwegen und kleinen Bergdörfern, die es sich zu besuchen lohnt. Vor allem der Teide Nationalpark, das Bergdorf Masca und das Anaga Gebirge haben uns zutiefst beeindruckt.Tipp: Wir empfehlen Masca und das Anaga Gebirge mit dem Linienbus zu besuchen. Die Straßen dorthin sind sehr steil, eng und kurvig. Wir haben das am eigenen Leib erfahren, nachdem wir eine Zwangspause mit rauchenden Bremsen einlegen mussten.

Das Reisen zwischen den Inseln

Das Reisen von Insel zu Insel lief größtenteils unproblematisch. Die Fähren zwischen den Inseln verkehren sehr regelmäßig, so dass man recht spontan ohne große Vorausplanung auf die nächste Insel übersetzen kann.

Wir kommen wieder

Abschließend lässt sich sagen, dass unsere Reise mit dem Wohnmobil auf die Kanaren ein echtes Abenteuer war. Auch wenn es anfangs schwierig war, umfassende Informationen speziell für Wohnmobilreisende zu finden – insbesondere für das Reisen per Fähre –, verlief die gesamte Reise überraschend reibungslos und unkompliziert. Das Gefühl der Freiheit, mit den eigenen vier Wänden auf Rädern zu reisen, die Möglichkeit, jederzeit flexibel auf spontane Situationen zu reagieren, und die Entdeckung neuer Orte auf dem Weg haben uns begeistert. Der Vorbereitungsaufwand war gering, und die Reise selbst fühlte sich sicher und entspannt an. Wir haben jeden Moment genossen und würden ohne zu zögern erneut mit dem Wohnmobil auf die Kanaren fahren.Die Autoren Annika & Robin: Zwei abenteuerliche Vollzeit-Reisende, mit großer Leidenschaft für Natur, Kaffee, und gutem Essen. Seit Dezember 2020 reisen und leben wir in unserem selbst ausgebauten Kastenwagen „Carlo“. Die ersten Fünf Monate verbrachten wir auf den Kanaren, aktuell bereisen und erkunden wir das schöne spanische Festland. Wir sind gerne hier und morgen dort. Auf unserer Reise gibt keine feste Route und keinen zeitlichen Rahmen. Wer gern mehr von uns erfahren möchte, findet uns bei Instagram unter @guess.where.we.are hier teilen wir unsere Eindrücke, schönsten Momente und nehmen dich mit in unseren Van Alltag.Dieser Reisebericht zeigt die Schönheit der Kanaren, die Teil Spaniens sind. Solltest mehr über Spanien erfahren wollen, haben wir für Dich einen Reisebericht durch das nordspanische Galicien. Überzeuge dich selbst und mach dir ein Bild über Spanien. Jetzt lesen.
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Über den Autor

Esther Vergenz

Esther übte verschiedene Berufe - Ergotherapeutin, Lehrerin, Dozentin, Journalistin und Autorin - aus, ehe sie 2020 in Pension ging und sich nun ganz ihren seit über 45 Jahren bestehendem Hobbies, dem Wohnmobilfahren und dem Schreiben, widmen kann.

Schwerpunkt: Wohnmobil Reisen, Reiseberichte
Referenzen: Esther ist seit vielen Jahren Autorin für womosuche.de und versorgt die Redaktion mit wunderschönen Wohnmobil Reiseberichten und Fachartikeln aus der Welt der Campings auf Rädern.
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