27.04.2023• Esther Vergenz• Wohnmobil Reiseberichte aus Europa
Reisebericht Route Napoléon - Entlang der Geschichte Frankreichs
Heute möchte ich dich an einer meiner ganz besonderen Reiserouten teilhaben lassen: An der Route Napoléon. Erfahre jetzt mehr über den geschichtlichen Hintergrund und Routenhighlights.
Heute möchte ich dich an einer meiner ganz besonderen Reiserouten teilhaben lassen: An der Fahrt auf der Route Napoléon – RN 85 –, die Strecke, die Napoléon, der kleine große Kaiser im Jahre 1815 nach seiner Flucht aus der Verbannung auf Elba mit seiner Gefolgschaft nahm, um ein zweites Mal die Herrschaft an sich zu reißen. Ich folge seinen Spuren in umgekehrter Reihenfolge – schließlich komme ich ja aus dem „Norden“ –, um im Süden Frankreichs, am Meer, zu enden, dort wo Napoléon seine Mammut-Tour begann. Wir bewältigen eine manchmal etwas anstrengende, aber traumhafte Alpenroute, genauer gesagt, fahren wir die Strecke von Grenoble nach Golfe-Juan an der Côte d‘Azur.
Damit du ungefähr einschätzen kannst, ob das auch was für dich wäre, hier meine „Daten“: Ich fahre – als Frau (vielleicht für manche Männer wichtig?) von Ende 60 – ein 7,50 m langes, über 3,5 t schweres Wohnmobil, und das mit Leidenschaft. Eigentlich benötigst du – im Prinzip – keine besonderen Fahrkenntnisse, als Fahranfänger, würde ich jedoch erst einmal wo anders üben. Ich selber sitze seit beinahe 40 Jahren mehrere Wochen im Jahr hinter dem Steuer eines (erst VW-Bullis) Wohnmobils und bin sozusagen „Profis“. Muss nicht sein, aber du solltest Spaß am Fahren und keine Angst vor engen Straßen, Pässen, Kurven und Kehren haben.Noch etwas: Selbst wenn du Berge vielleicht nicht so besonders magst – zu der Kategorie zähle auch ich ein bisschen –, solltest du dir die Strecke gönnen. Es ist fantastisch! Allerdings hatte ich nach ungefähr 14 Tagen die „Nase voll“ von Bergen, Muskelkater vom intensiven Lenkrad-Festhalten in Kehren und Kurven sowie Sehnsucht nach flacherem Gefilde. Ich würde die Strecke jedoch immer wieder fahren
Der geschichtliche Hintergrund dieser Route
Vorab ein wenig Geschichte. Ja, es muss sein, finde ich. Wenn du partout nichts wissen willst oder alles schon weißt, überspringe dieses Kapitel einfach.Napoléon Bonaparte (1769-1821), besser bekannt als Kaiser Napoleon I., marschierte vom 1. bis zum 7. März 1815 mit seiner etwa 800 Mann starken Truppe (andere Quellen sprechen von über 1.000 Mann) nach seiner Flucht aus der Verbannung auf Elba in nur sieben Tagen, kurz nachdem er das Schiff verlassen hatte, von Golfe-Juan – zwischen Antibes und Cannes – nach Grenoble, um von dort aus weiter nach Paris zu gelangen, wo er am 20. März 1815 in den Palais des Tuileries einzog und seine „Herrschaft der 100 Tage“ begann. Letztere endete mit der Niederlage in der verheerenden Schlacht von Waterloo mit Napoléons Abdankung am 22. Juni 1815. Napoléon ging ins Exil auf die Insel Helena und starb am 5. Mai 1821.Seine Etappen waren- von Golfe-Juan über Grasse nach Séranon,
- weiter über Castellane nach Barrême,
- über Digne-les-Bains nach Malijai,
- weiter nach Sisteron und Gap,
- bis nach Corps,
- über Laffrey nach Grenoble.
Anreise und allgemeine Streckenführung auf der Route Napoléon
Laut Sprichwort führen bekanntlicherweise viele Wege nach Rom. Ich ergänze: …aber mindestens genauso viele von Deutschland nach Grenoble und weiter zur Route Napoléon.Deine Anreise könnte folgendermaßen aussehen:- aus dem Norden (z.B. Hamburg): Hannover – Frankfurt/Main – Karlsruhe – Besançon – Lyon – Grenoble
- aus dem Raum Berlin: Leipzig – Frankfurt/Main oder Nürnberg – Karlsruhe – Basel – Bern – Genf – Grenoble
- aus dem Ruhrgebiet: über Luxemburg – Metz – Nancy – Dijon – Lyon – Grenoble
- aus der Mitte Deutschlands (etwa Frankfurt/Main): Karlsruhe – Basel – Bern – Genf – Grenoble
- aus dem Osten (beispielsweise Dresden): Nürnberg – Karlsruhe – Basel – Bern – Genf – Grenoble
- aus dem Raum Regensburg bzw. München: München – Bregenz – Zürich – Bern – Genf – Grenoble
Eine Route ohne Zeitlimit – So bin ich gefahren
Ich selber habe kein Zeitlimit mehr, so dass ich meine letzte „Napoléon-Tour“ in vielen, sehr vielen Etappen gefahren bin. Bereits in Deutschland legte ich an der Mosel einen ersten Stopp ein. Mein erstes Etappenziel in Frankreich war dann ein beliebter Stellplatz in Pont-à-Mousson, den du unbedingt frühzeitig anfahren musst, um einen Platz zu ergattern. Zur Not gibt es aber eine Übernachtungsmöglichkeit oberhalb oder eine am Ortsrand. Als nächstes fahre ich gerne das etwas mehr als 200 km entfernte Baume-les-Dames im Jura (nordöstlich von Besançon) an, wo es ebenfalls einen tollen und beliebten Stellplatz gibt und wo ich mich im Supermarkt gerne mit den ersten französischen Spezialitäten eindecken kann.Da es bis Grenoble noch mehr als 350 km sind und es die wahre Hölle ist, während des späten Nachmittags (eigentlich auch sonst) nach oder sogar durch Grenoble zu fahren, gibt es einen weiteren Zwischenstopp. Zur Auswahl stehen für mich immer das nicht sehr weit entfernte Dole – ein wunderschöner Ort mit einem kostenlosen Stellplatz direkt am Stadtrand und am Fluss/Hafen – oder die beiden weiter entfernten in Villefranche-sur-Saône mit wunderschönem Pass’Étapes-Stellplatz direkt am Fluss beziehungsweise der kostenlose Stellplatz in Villars-les-Dombes (hinter Bourg-en-Bresse) am Parc des Oiseaux (Vogelpark). Meistens entscheide ich mich für einen der beiden letzten, wenn ich nach Grenoble möchte, damit ich dort nicht zu spät ankomme.Nun sind es nur noch – je nach letztem Übernachtungsplatz – etwas mehr als 100 km, bis ich am Anfang meiner Tour auf der Route-Napoléon bin. Vorher muss ich noch irgendwie an Lyon vorbei, drumherum oder – wie irgendwann mal mein Navi meinte – mitten durch. Lyon ist wunderschön, bei mir jedoch weckt es böse Erinnerungen: Vor ein paar Jahren ging mein Navi mitten in Lyon kaputt. Toll, früher ging alles ohne Navigationsgerät – und plötzlich ist man fast hilflos. Zum Glück hatte ich meinen Mann als Beifahrer, der einen Michelin (Bester Autoatlas für Frankreich!) auf dem Schoß mit einem Stadtplan von Lyon hatte. Aber fahr du mal nach Karte im mehrspurigen Stadtverkehr, wenn du sowohl die Schilder als auch die Anweisungen deines Co-Piloten erst kurz vorm Spurwechsel oder Abbiegen angesagt bekommst und ein großes Wohnmobil ohne wirkliche Rundumsicht hast. Naja, wir haben es dennoch geschafft, auch wenn wir zeitweise nahe an der Scheidung waren.Hier meine Etappenziele auf der Route Napoléon, die ich später genauer ausführen werde:- Grenoble, das Massif du Vercors im Blick
- Vizille
- Laffrey/Saint-Théoffrey
- La Mure
- Corps & Lac de Sautet
- Gap
- Abstecher zum Lac de Serre Ponçon/Crots
- Sisteron
- Digne-les-Bains
- Abstecher nach Les Mées
- Castellane
- Saint-Vallier-de-Thiey
- Grasse
- Golfe-Juan/Mittelmeer
Grundlegende Informationen
Hier eine sehr Zusammenfassung bezüglich dessen, was dich normalerweise auf der Strecke erwartet sowie ein paar interessante Daten.Sonstiges was du über die Route Napoléon wissen solltest
Vor Fahrtantritt solltest du – wie eigentlich vor jeder Fahrt – die Bremsen überprüfen lassen, denn sie werden auf den Bergstrecken ziemlich beansprucht. Zudem sollte dein Wohnmobil über eine ausreichende Motorisierung verfügen, um die Höhenunterschiede mühelos zu schaffen und auch kein Hindernis für andere zu sein.Die Route Napoléon ist ganzjährig befahrbar, achte von Oktober-März auf die richtige Bereifung. Vor -zig Jahren ist es uns passiert, dass wir im April bei Grenoble übernachteten und es morgens anfing zu schneien. Binnen weniger Minuten war alles weiß, so dass ich in eine Parkbucht fuhr und auf den Streudienst wartete. Die Strecke bis dorthin war abenteuerlich: schlechte Sicht, geschlossene Schneedecke und querstehende LKWs, die ich angstvoll überholte, um nicht selber querstehen zu müssen.Die Route Napoléon ist durchgehend asphaltiert und (meistens) gut mit dem Wohnmobil zu fahren (Siehe nächsten Punkt Rampe von Laffrey).Solltest du vom Süden kommen, so findest du zwischen Laffrey und Vizille die sogenannte – unfallträchtige – Rampe von Laffrey –, die ein Gefälle von 12% über mehrere Kilometer verspricht. Allerdings ist mit der „Area di controllo per mezzi più alti di 2,60 mt“, einem Kontrollpunkt auf der Strecke, eine Art „Hindernis“ eingebaut: Fahrzeuge über 2,6 m Höhe (Was auf uns zutrifft!) dürfen die linke Spur nicht weiter befahren und werden über die rechte umgeleitet. Gesperrt ist hier die RN 85 zudem für Fahrzeuge über 7,5 t, was wohl auch einige von uns betrifft. Wer sich den Stress und eventuell Bremsbeläge sparen möchte, nimmt den Umweg über den Col de la Croix (D 1075). Ebenfalls eine fantastische Strecke!Bei den oben genannten sieben Pässen gilt es, etliche Höhenmeterunterschiede zu überwinden, wobei die Straße manchmal relativ eng ist und serpentinenartig verläuft. Ich habe aber schon schlimmere Strecken erlebt! Die meisten Kurven und Kehren befinden sich zwischen dem Col de Bayard und Gap sowie zwischen Barrême und Grasse, wenn ich mich recht erinnere.Unerfahrenen oder ängstlichen Fahrern sowie solchen von sehr großen Wohnmobilen rate ich, ab Grenoble bis Sisteron der D 1075 zu folgen.Achtung: Etliche Geschwindigkeitskontrollen mittels fest installierten Radaranlagen!Für Wanderfreunde, die eventuell ihr Wohnmobil irgendwo stehen lassen möchten und die Region auf Schusters Rappen erkunden möchten, gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege; Beispiel zwischen Digne-les-Bains und Castellane eine etwa 52 km lange Wanderroute. Die offizielle Bezeichnung lautet GR 406, ausgeschildert ist sie mit einer weiß-roten Streifenmarkierung. Die Route wird „La Voie Impériale“ (kaiserlicher Weg) genannt. Von erfahrenen Wanderern ließ ich mir sagen, dass man für die komplette Strecke 3-4 Tage einplanen sollte. Eine Streckenbeschreibung liefert der vom französischen Wanderverband erarbeitete Topoguide „La Haute Provence par les Gorges du Verdon“.Was dich auf dieser Route erwartet
Es erwartet dich eine spannende, abwechslungsreiche Reise durch die beeindruckenden französischen Voralpen und die nach Lavendel duftende Provence bis hin zur Côte d’Azur. Dabei begegnen uns provenzalisches Flair in Form von Architektur und Landschaft, lilablühende Lavendelfelder, alpine Eindrücke u.a. durch schneebedeckte Berggipfel, kahle Felsen, Schluchten, Geröllhänge, urige Bergdörfer sowie türkisfarbene Bergseen, Naturparks, dichte Nadelwälder, geschichtsträchtige Städte und immer wieder Spuren Napoléons. Immer wieder erhaschst du atemberaubende Aussichten, findest ein gutes Netz an Wohnmobilstell- und Campingplätzen sowie machbare Herausforderungen in Form von besonderen Streckenführungen, triffst auf teils einsame Landschaft aber auch auf touristische Hochburgen und hast jede Menge Möglichkeiten zu entspannen oder aktiv zu werden, denn Wandern, Wassersport und/oder Radfahren sind entlang der RN 85 beliebt.Meine Reise mit allen Stationen auf der Route Napoleon
Über meine Anreise – oder auch deine – habe ich ja bereits weiter oben ausführlich geschrieben. Zu jedem meiner Etappenziele bekommst du mindestens eine Übernachtungs- oder wenigstens Parkmöglichkeit mit ausführlicher Beschreibung genannt. Solltest du allerdings hier nichts finden, dann kann ich dir nur empfehlen, unseren Beitrag zum Thema: So findest Du den perfekten Campingplatz oder Stellplatz in deiner Nähe zu lesen. Lass uns nun – in umgekehrter Reihenfolge als Napoléon das tat – mit der Route Napoléon beginnen. Der kleine große Korse erreichte Grenoble am Abend des 7. März 1815 unter dem lauten Ausruf „Vive l’Empereur“ (Lang lebe der Kaiser). Wir beginnen hier ohne besonderes Empfangskomitee. Der Eindruck trügt, den du hast, wenn du über die Ringstraße fährst, wo ich seit Jahren nur noch Baustellen, Dreck und Chaos sehe, denn Grenoble hat wirklich mehr zu bieten. Dazu zählen (nicht gerade „berauschende“) Wohnmobilstellplätze sowie Campingplätze außerhalb, in erster Linie jedoch die schöne Altstadt sowie die über der Stadt thronende Festung.Grenoble – Die größte Stadt der Alpen
Grenoble ist die größte Stadt der Alpen sowie Hauptstadt des Départements Isère. Ihre idyllische Lage hat die Stadt den drei umliegenden Bergmassiven – dem voralpinen Massif de Chartreuse (2.082 m.ü.d.M.), dem Parc naturel régional du Vercors (2.350 m.ü.d.M.) sowie dem Westausläufer der französischen Alpen, der Chaîne de Belledonne (2.980 m.ü.d.M.), – zu verdanken. Ferner liegt die quirlige Universitätsstadt an der Mündung des Drac in die Isère.- lebendige Altstadt, wo du beispielsweise an der Place Grenette in einem der Straßencafés sitzen und das Leben genießen kannst
- Fort de la Bastille, 264 m über Grenoble thronend, erreichbar u.a. mit den „bulles“ (einer Seilbahn mit kugelförmigen Kabinen), fantastischer Panoramablick
- Porte de France, altes Stadttor mit Denkmal
- verschiedene Museen, wie z.B. das Kunstmuseum Musée de Grenoble, das verschiedene Themen behandelnde Musée dauphinois oder das Musée archéologique Saint-Laurent, (einst Kirche) mit Krypta aus dem 6. Jahrhundert
Vizille - klein und beschaulich mit guter Infrastruktur
Wir verlassen Grenoble, lassen die Hektik der Großstadt hinter uns und fahren auf der N 85 Richtung Südosten, um kurz darauf nach Vizille zu gelangen. Ins Navi kannst du schon mal La Mure eingeben, aber sieh zu, dass es auf der N 85 bleiben möchte. Der Drac und später die Romanche begleiten uns. Vizille, an der die Route Napoléon vorbeiführt, ist ein kleiner Ort mit guter Infrastruktur, einem Schloss, das bis 1975 Sommerresidenz der französischen Staatspräsidenten war und dich heute mit dem Musée de la Révolution française empfängt, sowie einem Campingplatz:Camping privé Bois de Cornage, 110 chemin du Camping, Vizille, 115 Plätze (83x Strom), am Ortsrand, Ver- & Entsorgung, WLAN, kleines Ortszentrum 1 km, Fluss, Gebirge & Naturpark 1 km, Bar/ Restaurant/Snackbar, Waschmaschine & Trockner, Pool, geöffnet 01.04.-31.10., N45°05'11.5" E5°46'12.7"Ich selber kenne den Campingplatz nicht und fahre auch ohne Halt weiter nach La Mure.Unterwegs bekomme ich schon eine Ahnung, warum die Route Napoléon bei Wohnmobilisten so beliebt ist: eine wunderschöne (kurvige) Strecke mit starken Steigungen und Gefällen, wobei es streckenweise auf über 1.200 m hochgeht, und zu unserer Linken die beeindruckende Chaîne de Belladonne, teils noch schneebedeckt. Ehe wir nach Laffrey kommen, müssen wir den bereits zuvor kurz erwähnten Kontrollpunkt „Area di controllo per mezzi più alti di 2,60 mt“, die sogenannte Rampe von Laffrey, passieren.Laffrey und Saint-Théoffrey
Kurz hinter Laffrey – bereits zur Gemeinde Saint-Théoffrey gehörend – solltest du unbedingt wenigstens kurz anhalten, nicht nur, weil linkerhand ein wunderschöner See liegt, sondern auch, weil hier geschichtsträchtiger Boden ist, den du betreten darfst: La Prairie de la Rencontre mit der Reiterstatue Napoléons. Und dahinter der Grand Lac du Laffrey.Laffrey/Saint-Théoffrey/Grand Lac du Laffrey, Parkplatz, Lieu de Rencontre entre les Troupes de Napoléon mit der Reiterstatue Napoléons & der Grand Lac du Laffrey, N45°01'10.9" E5°46'30.6"Wenn du länger bleiben möchtest und zur „richtigen“ Zeit unterwegs bist, bietet dir der Ort Saint-Théoffrey am Südufer des Grand Lac du Laffrey einen Campingplatz:Saint-Théoffrey, Camping Au Pré du Lac, Hameau de Petichet, Saint-Théoffrey, 96 Plätze, am Südufer des Grand Lac du Laffrey, direkt am See, privater Badestrand, nahe der RN 85, Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Waschmaschine, Bar/Restaurant, verschiedene Sportangebote, geöffnet 01.03.-31.10., N45°00'07.0" E5°46'19.4"Übrigens: La Prairie de la Rencontre ist auch unter „Lieu de Rencontre entre les Troupes de Napoléon“ firmierend, der geschichtlich wichtigste Platz auf der ganzen Route Napoléon.Hier traf der kleine große Korse am 7. März 1815 erstmalig auf gegnerische Truppen, die ihn auf Befehl Ludwig XVII. verhaften sollten. Napoléon befahl seinen Gefolgsmännern, ihre Gewehre unter die Arme zu nehmen, um dem feindlichen Regiment alleine entgegentreten zu können. Mit Worten schaffte er es, dass die feindlichen Soldaten zu ihm überliefen. Er gewann die „Schlacht“ mit Worten und zog weiter. Auch hier fahre ich ohne Übernachtung weiter, nachdem ich mich ein wenig Napoléon genähert und umgeschaut habe. Meine Reifen berühren weiterhin die RN 85. Etwa einen Kilometer weiter liegt – abermals links – ein weiterer See, der Lac de Pétichet. Auch hier kannst du baden, und auch hier gibt es einen Campingplatz am Südufer:Saint-Théoffrey/Lac de Pétichet, Camping Les Mouettes, Les Theneaux, Saint-Théoffrey, 50 Plätze (43 mit Strom), Ver- & Entsorgung, Strom, Waschmaschine, in der Nähe des Sees, verschiedene Sportangebote, geöffnet 25.06.-31.08., N44°59'04.5" E5°46'56.0"Und noch ein See mit Badestrand, der Lac de Pierre-Châtel. Aber auch den ignoriere ich und fahre weiter, schließlich ist ja La Mur mein Ziel. Und da treffen wir auch schon gleich ein. Achtung: Nimm am Ortsanfang am Kreisel die 1. Ausfahrt, denn der Stellplatz liegt direkt an der D 116 sowie am Ortsrand. Tagsüber viel Verkehr, aber nachts leise. Vom Platz aus kannst du sowohl den Ort besichtigen als auch morgens Brötchen holen – Ein bisschen Frühsport muss sein, denn es geht Richtung Himmel! – sowie spazieren gehen beziehungsweise wandern. Tipp: Wende dich vom Stellplatz aus nach rechts und gehe auf der anderen Straßenseite noch vor der Brücke nach links den Weg – Chemin du Paradis – zum Aussichtsplateau hoch.La Mure – vom Parc national des Écrins sowie vom Vercors umgeben
La Mure ist für meine Begriffe ein typischer, schöner Gebirgsort. Er ist vom Parc national des Écrins sowie von den imposanten Berggipfeln des Vercors umgeben, nicht zu überlaufen – Vielleicht im Winter? – und bietet alles, was man benötigt. Das Terrain der Kleinstadt befindet sich – je nachdem wo man gerade ist – auf 720-1.204 m Höhe. La Mure liegt an der kleinen Jonche, die direkt an unserem Stellplatz vorbeifließt.- idyllischer Ortskern
- Schloss Beaumont (eher unspektakulär, bietet aber eine schöne Aussicht)
- Musée matheysin, kleines Heimat- & Kunstmuseum im ältesten Gebäude des Ortes
- Le Petit Train de la Mure mit Start- und Endpunkt am Bahnhof. Die Fahrt mit dem historischen Zug dauert etwa 50 min, wobei 5 Tunnel durchfahren sowie 3 imposante Viadukte überquert werden. Endstation ist Monteynard, von wo aus du zu einem besonderen Aussichtspunkt, der dir den Blick auf einen der größten französischen Staudämme freigibt, wandern kannst.
- Murçon, regionale Spezialität, die du in nahezu allen Lokalen aber auch Montagmorgens auf dem Markt bekommst; es handelt sich um Kochwurst mit Kümmel und Fenchel.
- Museum La Mine Image in La Motte-d'Aveillans – mit dem Petit Train de la Mure erreichbar – mit Führung durch echte unterirdische Galerien einer Anthrazitmine
Corps und Lac du Sautet
Corps ist ein mittelalterliches Dorf am Rande der Hautes-Alpes mit einem Stellplatz – ohne allem – sowie zwei Campingplätzen – einen am See, der andere, kleine am Ortsrand beim Friedhof. Der Ort liegt auf über 900 m Höhe und wird flankiert von hohen Bergen, unter anderem dem höchsten des Dévoluy-Massivs, dem Grande Tête de l’Obiou (2.789 m.ü.d.M.). Napoléon verbrachte in Corps die Nacht vom 6. auf den 7. März 1815 im Hôtel du Palais. Der Lac du Sautet, ein Stausee der beiden Flüsse Drac und Soulouise, liegt unterhalb von Corps, auf 765 m Höhe. Er sowie seine Umgebung bieten allerhand Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen: Baden, Angeln, Segeln, Motorboot fahren, Boarden, Kanufahren, Wandern und vieles mehr. Auf Höhe des Camping du Lac du Sautet sowie östlich angrenzend gibt es einen Badestrand und eine nautische Basis, wo du Boote mieten kannst.- Barrage du Sautet/Via ferrata du Barrage du Sautet, Staumauer mit atemberaubendem Schluchtsteig (nur Mitte Mai-Mitte Oktober begehbar), zwei langen Seilbrücken sowie auch einfachen Wanderwegen und einem Aussichtspunkt
- Souloise-Schluchten im Süden des Sees, zu erkunden mit dem Boot, welches an der Base Nautique gemietet werden kann
Gap - auf 735 Höhenmeter am Fluss Luye
Gap liegt am Fluss Luye, befindet sich auf ca. 735 m Höhe und stellt damit die höchstgelegenste Präfekturstadt Frankreichs dar. Am 5. März 1815 soll Napoléon am Abend mit 50 Mann Station gemacht haben, um Tausende seiner Proklamationen in Druckauftrag zu geben. Beinahe ganz Gap muss ihn damals beim Verlassen der Stadt begleitet haben. Gap, eine lebendige, historische, naturverbundene sowie sportlich geprägte Stadt wird nicht nur von Bergen umgeben sondern offeriert auch viel Grün. Sie besitzt ein historisches Zentrum mit malerischen Gassen sowie historischen Gebäuden, bietet einiges an Kulturellem – wie beispielsweise das alljährlich im Julie stattfindende Internationale Folklorefestival –, einige Sportstätten sowie Sportangebote, und war Station für bekannte Sportereignisse wie die Rallye Monte Carlo und die Tour de France. 2013 erhielt Gap den Titel „sportlichste Stadt Frankreichs“.- malerische Altstadt mit pittoresken Gassen und einigen Sehenswürdigkeiten
- Kathedrale mit zweifarbiger Fassade, einem 70 m hohen Glockenturm sowie einer beeindruckenden Orgel
- L‘Hôtel de ville (Rathaus) aus dem Jahre 1697 mit ebenfalls beeindruckender Fassade und schmiedeeisernen Außentreppen und Balkonen
- Musée départemental, ein Museum für Kunst-, Archäologie- & Kulturgeschichte
- etwas außerhalb die Domaine de Charance, einstiger Sommersitz der Bischöfe von Gap, widmet sich heute der Alpenbotanik sowie dem Parc national des Écrins, riesiger Park mit atemberaubendem Panorama, englischem und italienischem Garten, See und vielem mehr (sogar Hunde dürfen mitgenommen werden)
Lac de Serre-Ponçon – Europas zweitgrößter Stausee
Der türkisblaue, saubere Lac de Serre-Ponçon ist Europas zweitgrößter Stausee, rund 20 km lang bildet er – von oben betrachtet – die Form eines „V“. Er befindet sich südlich des Parc national des Écrins mit einigen 3.000ern und wird von der Durance gespeist. Größtenteils ist die Region um den See herum – bis auf ein paar kleinere Orte – naturbelassen. Der Lac de Serre-Ponçon lädt zu verschiedenen sportlichen Aktivitäten ein: Baden, Surfen und andere Wassersportarten, Radfahren, Wandern sowie Klettern und vieles mehr. Während des Sommers hat er einen recht konstanten Wasserspiegel, im Winter liegt dieser manchmal bis zu 40 m tiefer. Das macht einige Inseln begehbar, den Wassersport jedoch unmöglich. Während der Hauptreisezeit Juli/August herrscht am und auf dem See gerade an Wochenenden und bei schönem Wetter viel Betrieb, wobei ich jedoch immer noch irgendwo ein stilles Fleckchen für mich finden konnte. Am westlichen Ende befindet sich Europas zweitgrößter Erddamm, was bedeutet, dass die Barrage du lac de Serre-Ponçon nicht aus Beton sondern aus aufgeschütteter Erde besteht. Erbaut wurde der Staudamm 1955-1961, er besitzt eine Länge von 630 m sowie eine Höhe von 124 m. Das dortige Elektrizitätswerk ist dafür verantwortlich, dass der Wasserspiegel im Winter von 120 m bis auf minimal 80 m fallen kann.- Staumauer mit Aussichtspunkt „Belvédère du barrage du lac de Serre-Ponçon“ sowie Muséoscope du Lac, wo du mehr über die Barrage erfährst
- Abbaye de Boscodon, Kloster im Hinterland, an der D 568 (ca. 5 km entfernt)
- Ancien Viaduc Ferroviaire de Chanteloube, eine Brücke, die scheinbar in den See führt, am westlichen See-Ende, in Realität ein nie in Betrieb genommenes Eisenbahnviadukt (1909-1935)
- Wanderung auf den Pic de Morgon (2.324 m), am besten übers Kloster Boscodon zum Parkplatz Grand Clot Parking (N44°29'55.3" E6°26'04.2") fahren und nicht aufs Navi hören, das wollte mich über Wanderwege leiten, ca. 11 km lang, 970 Höhenmeter, Laufzeit ca. 5 Stunden; bis in den Mai hinein kann oben noch Schnee liegen
- Wanderung auf den Pic des Chabrières (2.746m), bester Startpunkt ist auf der anderen Seeseite (ca. 18 km), über die D 41 zum Parkplatz Office de Tourisme de Réallon Serre-Ponçon (N44°34'34.0" E6°21'42.2"), ca. 10 km lang, 731 Höhenmeter, Laufzeit ca. 4-5 Stunden, etwas schwieriger als die erstgenannte Wanderung
- leichte Wanderung zum Le Belvédère Pierre Arnoux mit fantastischer Aussicht, Startpunkt Camping-Car Park in Savines-de-Lac, ca. 6 km, 490 Höhenmeter, ca. 3 Stunden, größtenteils durch Wald
- Bootstouren auf dem See mit Besichtigungen verschiedener kleiner Inselchen, Buchten und Sehenswürdigkeiten (Beispiel: Inselchen mit der Chapelle Saint-Michel de Prunières)
Sisteron – Das Tor zur Provence
Sisteron wird auch als „Tor zur Provence“ bezeichnet, weil es – in südliche Richtung fahrend – die erste Stadt in der Provence ist, was man besonders am dort stattfindenden Markt merkt. Die Stadt liegt im Durance-Tal, dort, wo die Buёch in die Durance fließt, versprüht ihren provenzalischen aber auch ihren mittelalterlichen Charme und ist merkwürdigerweise (immer noch nicht) vom Tourismus überrollt. Wahrzeichen und von weitem sichtbar sind die imposante Zitadelle sowie der gegenüberliegende Rocher de la Baume, ein ungewöhnlicher Kalksteinfelsen. Napoléon erreichte das damals unbewachte Sisteron am 5. März 1815 und aß dort zu Mittag. Ob er auch oben auf der Festung war?- Monumentale Zitadelle, auf einem 550 m hohen Felsen thronend, in der jetzigen Form Ende des 16. Jahrhunderts errichtet und vom berühmten Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban 1692 umgebaut, im 1. Weltkrieg Gefängnis für deutsche Kriegsgefangene; mit kleinem Museum
- Altstadt mit kleinen, dunklen Gassen, dem Musée Gallo-Romain, der Kathedrale Notre-Dame des Pommiers (12. Jahrhundert), dem Uhrturm mit Glockenkäfig sowie einem besonderen Charme
Digne-les-Bains – Die Hauptstadt des Lavendels
Wir befinden uns auf etwa 600 m Höhe und beinahe auf der Hälfte der Route Napoléon. Digne, das an der Bléone liegt, hat eine historisch interessante Vergangenheit: In der Umgebung wurden zahlreiche prähistorische Kleinfunde gemacht, die Römer schätzten den Ort aufgrund seiner Thermalquellen und Napoléon Bonaparte war hier im März „auf Durchreise“. Digne, mit rund 300 Sonnenstunden pro Jahr sowie umschlossen von Bergen, ist auch aufgrund seiner heilenden Kraft bei Atemwegserkrankungen und Rheuma aber auch der gigantischen, weithin duftenden Lavendelfelder in näherer und weiterer Umgebung beliebt. Beeindruckend ist der historische Stadtkern mit malerischen, engen, gewundenen Gässchen. Übrigens haben Digne und seine Umgebung den berühmten LandArt-Künstler Andy Goldsworthy inspiriert und das Projekt „Refuges d’Art“ entstehen lassen. Und auch Victor Hugos Roman „Les Misérables“ spielt anfänglich in Digne-les-Bains. Am 4. März 1815 hält Napoléon am Abend auf der Burg Malijai an, um auf Nachrichten aus Sisteron zu warten, ob die dortige Zitadelle am engen Durance-Durchgang seine Weiterreise blockieren könnte. Aber Sisteron war unbewacht.- zwei Kathedralen, die Cathédrale Saint-Jérôme (15. Jahrhundert) auf dem höchstgelegenen Punkt der Stadt sowie die Cathédrale Notre-Dame-du-Bourg (12.-14. Jahrhundert) mit archäologischer Krypta im Stadtteil Bourg auf dem Boden eines gallo-römischer Friedhofs aus dem 1. Jahrhundert
- im Musée de la Lavande à Digne-les-Bains (Digne 04), dreht sich alles um diese wunderschöne, vielseitige und duftende Pflanze
- Chapelle Notre-Dame de Lourdes oberhalb der Stadt, in der Nähe Überreste der Chapelle La Croix (schöne Wanderung)
- UNESCO Géoparc de Haute-Provence - Musée Promenade/La Dalle aux Ammonites, Wissenschaftsmuseum & Freilichtmuseum sowie Europas größtes Ammonitenfeld, am nördlichen Ortsrand mit mehr als 1.550, teils 70 cm großen Ammoniten und anderen Fossilien aus 300 Millionen Jahren
- Thermalstationen nördlich der Stadt
Castellane – Schnittpunkt der Route Napoléon und Lavendelstraße
Castellane, ein typisch provenzalisches Dorf auf 731 m Höhe, am Verdon, im Parc naturel régional du Verdon, am Schnittpunkt der Route Napoléon und der Lavendelstraße (Les Routes de la Lavande), ist ein vielbesuchter Ort sowohl von Touristen auf dem Weg in den Süden als auch von Outdoor-Freaks, deren Aktivitäten in den nahen Gorges du Verdon liegen. Und so wundert’s nicht, dass gerade im Sommer die Stell- und Campingplätze ziemlich belegt sind. Hilft nur eines: Früh ankommen! Das Tor zum Grand Canyon du Verdon, wie das Dorf in der Haute-Provence auch gerne genannt wird, befindet sich am Beginn der imposanten, südwestlich liegenden Verdonschlucht sowie dem türkisfarbenen Lac de Sainte-Croix, welcher das Ende der Schluchten bildet (ca. 50 km entfernt). Etwas näher (ca. 6 km) liegt nordöstlich der Lac de Castillon. Rund 10 km westlich reckt sich der 1.626 m hohe Cadières de Brandis gen Himmel. Castellane ist prädestiniert für verschiedene Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Kanu und Kajak fahren oder Rafting auf dem größtenteils wilden Verdon. Wem das zu anstrengend ist, der kann in den zahlreichen Cafés, Restaurants oder Boutiquen in den engen Gassen der Altstadt das typisch provenzalische Leben genießen. Überragt wird Castellane vom in der Nähe des einen Stellplatzes stehenden, 184 m hohen Kalksteinfelsen, auf dessen Spitze die kleine Kapelle Notre Dame du Roc mit Madonnenfigur oben drauf thront. Napoléon traf am 3. März 1815 gegen Mittag in Castellane ein, wo er an der Nationalstraße 34 zu Mittag aß.- wunderschöne, typisch provenzalische Altstadt mit engen Gässchen, interessanten Häusern, mittelalterlicher Tour de l'Horloge (Uhrturm) sowie der Place Marcel Sauvaire, wo ein wunderschöner provenzalischer Markt stattfindet und sich das Maison Nature & Patrimoines befindet
- Haus an der Nationalstraße 34, wo einst Napoléon speiste und das heute eine Art Heimatmuseum beherbergt
- Musée des Citroëns am nordwestlichen Ortsrand nahe der RN 85
- Spazierweg hoch zur Kapelle Notre Dame du Roc mit Votivgaben, am ruhigsten und schönsten hinterm Stellplatz nach rechts raus, an der alten Steinbrücke vorbei und vor einem Künstlerhaus links den steilen kleinen Weg hoch; fantastischer Ausblick von oben
- Site archéologique de Petra Castellana, Reste einer einstigen Stadt aus dem 11. oder 12. Jahrhundert, in der Nähe der Kapelle Notre Dame du Roc
- Lac de Castillon, Stausee auf 800 m Höhe, vom Verdon gespeist, mit hohem Freizeitwert
Saint-Vallier-de-Thiey – eine mittelalterliche Altstadt bei Grasse
Saint-Vallier-de-Thiey ist eine kleine mittelalterliche Stadt im Parc naturel régional des Préalpes d’Azur mit einer Gemeindegrenze zu Grass, jedoch etwa 10 km von dessen Stadtzentrum entfernt. Im 19. Jahrhundert lebten hier während des Sommers zahlreiche reiche Familien aus Grasse. Den Namen erhielt Saint-Vallier-de-Thiey zum einen vom einstigen Bischof von Antibes – Saint Vallier –, der im 4. Jahrhundert einen Märtyrertod starb, zum anderen vom nahen Berg Thiey (1.553 m). Die Kleinstadt ist ein Ort voller Geschichte: eine schöne mittelalterliche Altstadt, 7 Dolmen, 24 Tumuli, 6 Pseudodolmen, Oppidums, Trockensteinhütten und Bories sowie ein großes Geflecht an Höhlen, die für Besucher zugänglich sind. Napoléon Bonaparte machte hier am 2. März 1815 – laut Prospekt gegen 17.30 Uhr – Rast und ruhte unter einem Baum von den Strapazen seiner Reise aus. Dieser Baum steht auch heute noch vor einer Pâtisserie/Boulangerie, gemeinsam mit einer 1869 errichteten Büste von Napoléon. Leider besitzt der Ort weder einen Stellplatz noch einen Campingplatz, so dass wir uns mit einer anderen Parkmöglichkeit behelfen müssen. Eine Ver- und Entsorgungsstation existiert jedoch beim Supermarkt, wo ich auch gleich das Wohnmobil stehen lasse.- Église Notre-dame de l'Assomption (Kirchenschiff 13. Jahrhundert), eine der ältesten Kirchen der Region, mit schönem, geschnitztem Holzaltarbild
- Église Sainte-Luce, erste Hälfte des 16. Jahrhunderts
- Grotte de Baume Obscure inmitten eines großen bewaldeten Kalksteinplateaus, neun Räume mit einer Tiefe von bis zu 50 m; mit fantastischem Blick auf die Gorges de la Siagne
- Camp dit Castellaras de la Malle (1.200 m Höhe), etwa rund 1-2 Stunden Fußweg zur archäologischen Stätte, Trockenmauerwerk, von dem man annimmt, dass es in der Eisenzeit ein Verteidigungselement war; fantastische Aussicht, bei klarem Wetter sogar bis zum Mittelmeer
- Dolmen de la Verdoline, bestehend aus fünf Platten, ca. 2,5 km Fußmarsch, ca. 3,5 km südwestlich des Camp dit Castellaras de la Malle, in der Nähe befinden sich weitere Dolmen und die Tumuli von Caillassou
- Observatoire Astronomique du plateau de Calern, in einem futuristischen Gebäude, wunderbare Aussicht, ca. 12 km Fußweg
Grasse – Bekannt für das Handwerk der Parfümeure
Grasse kennen viele aus dem weltbekannten historischen Roman von Süßkind. Seit Jahrhunderten gehört die Stadt dem Handwerk der Parfümeure. Heute ist sie zwar nicht mehr das europäische Zentrum der Parfumherstellung, sie wird jedoch immer noch vom Parfum dominiert. Es gibt jedoch noch andere interessante Dinge, die es wert sind, sich ihnen zu widmen. Da wäre zum Beispiel die Altstadt, die an einem Hang gelegen ist und eine fast italienische Ausstrahlung besitzt. Sie steht für mich irgendwie im Kontrast zur Glamourwelt der teuren Parfums. Beim Gang durch die Altstadt fühle ich mich wie in Süßkinds Roman katapultiert, nur dass zu den dunklen engen Gassen mit den prachtvollen alte aber auch verfallenen Häusern immer wieder die Moderne durchkommt. Im Vergleich zu anderen bekannten Städten hielt sich bei meinen Besuchen der Tourismus in Grenzen. Vielleicht lag es an der Hitze, die nicht gerade für Stadtbesuche ideal ist, oder daran, dass sich Wohnmobilisten mangels Platzangebot nicht gerne hierher verirren!? Wer mag, besichtigt nicht nur eine der historischen Produktionsstätten sondern kreiert in einem Workshop sein eigenes Parfum. Was Napoléon anbelangt, so hatte er wohl andere Probleme als Parfum: am 2. März 1815 nimmt er die Straße nach Grasse – obwohl die Rhône-Route wahrscheinlich einfacher gewesen wäre –, weil er meint, die Strecke durch die Alpen und das Durance-Tal sei sicherer.- Besuch einer Parfum-Produktionsstätte; lerne den Weg von der Blüte zum Eau de toilette/Parfum und die Arbeit der Parfümeure kennen und schätzen; die Parfümerie Fragonard kann z.B. kostenlos besichtigt werden
- Musée International de la Parfumerie (MIP), Parfümeriemuseum in einem original möblierten Haus aus dem 18. Jahrhundert mit großer Zusammenstellung von Parfümflakons sowie einer Porzellanausstellung
- zahlreiche weitere interessante Museen wie z.B. das Musée Provençal du Costume et du Bijou oder das Musée d’Art et d’Histoire de la Provence
- Cathédrale Notre-Dame-du-Puy aus dem 12./13. Jahrhundert mit Gemälde von Rubens
- Jardin des Plantes, kleine Parkanlage in der Stadt, wo sich einst Napoléons Schwester im Winter erholte
- Cabris, kleines Bergdorf ca. 6 km westlich, mit fantastischem Ausblick sowie einer in Urzeiten bewohnten Höhle
- In Golfe-Juan (Vallauris) wird alljährlich am 1. Märzwochenende die Landung Napoléons am Strand zelebriert
- Golfe-Juan liegt 6,5 km östlich von Cannes Innenstadt entfernt; Cannes steht als Filmmetropole an der Côte d’Azur für Jetset, Luxus und Berühmtheiten
- Golfe-Juan liegt rund 5 km westlich von Antibes; auch in dieser historischen Stadt regieren die Schönen und Reichen
Hilfe bei Notfällen in Frankreich
Solltest auf Deiner Reise durch Frankreich in Not sein und Hilfe benötigen, dann findest Du auf dieser Übersichtsseite zu den europäischen Notrufnummern auch die entsprechenden Nummer von Polizei, Feuerwehr, Giftnotruf, des ärztlichen Notdienstes und der deutschen Botschaft in Frankreich, für den Fall, dass Deine Reisedokumente oder Ausweise abhanden gekommen sind. Falls Dich das Thema "Reiseberichte" wirklich interessiert, empfehlen wir Dir das Lesen dieser Beiträge aus unserem Magazin:- Reisebericht Allgäu – Eine Wohnmobil-Rundreise zu Bergen, Seen und atemberaubenden Landschaften
- Wohnmobil-Abenteuer Balkan: tolle Reisetipps und Insider-Informationen
- Reisebericht Island – mit dem 4×4 Camper 2.000km über Islands Ringstraße
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Über den Autor
Esther Vergenz
Esther übte verschiedene Berufe - Ergotherapeutin, Lehrerin, Dozentin, Journalistin und Autorin - aus, ehe sie 2020 in Pension ging und sich nun ganz ihren seit über 45 Jahren bestehendem Hobbies, dem Wohnmobilfahren und dem Schreiben, widmen kann.
Schwerpunkt: Wohnmobil Reisen, Reiseberichte
Referenzen: Esther ist seit vielen Jahren Autorin für womosuche.de und versorgt die Redaktion mit wunderschönen Wohnmobil Reiseberichten und Fachartikeln aus der Welt der Campings auf Rädern.
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