Wenn die Sonne scheint und der Duft der Provence lockt, ist es Zeit, den Wohnwagen zu beladen und die Familie zu einem Campingurlaub in Südfrankreich mitzunehmen. Aber bevor Du die Reise zu Deinem Urlaubsziel antrittst, müssen wir über etwas sehr Wichtiges sprechen: Die Reiseapotheke. Deine Gesundheit und die Deiner Lieben sollten immer an erster Stelle stehen, besonders wenn man unterwegs ist. In diesem Artikel erklären wir Dir, welche Medikamente und Produkte in einer gut ausgestatteten Reiseapotheke nicht fehlen dürfen und gehen auch auf allgemeine Aspekte der Reisemedizin ein.

Allgemeine Reiseapotheke – das gehört hinein

Zuallererst solltest Du sicherstellen, dass Deine Reiseapotheke die Grundlagen abdeckt. Dazu gehören:

  • Schmerzmittel: Paracetamol und Ibuprofen sind geeignete Schmerzmittel für Erwachsene und Kinder.
  • Wunddesinfektionsmittel: Ein Spray oder Tücher zur Desinfektion kleiner Wunden.
  • Mittel gegen Durchfallerkrankungen (Immodium und/oder Elektrolytlösungen wie z.B. Elotrans)
  • Pflaster und Verbandsmaterial: Zur Versorgung kleiner Verletzungen.
  • Pinzette: Für Splitter und Zecken.
  • Insektenschutzmittel: Mückenschutz ist besonders in Südeuropa wichtig.
  • Sonnencreme: Ein Muss für jeden Sommerurlaub.
  • After-Sun-Lotion: Für den Fall, dass es doch einmal zu einem Sonnenbrand kommen sollte.

Reisemedizin für Kinder

Kinder haben spezielle Bedürfnisse, und als Elternteil solltest Du darauf vorbereitet sein. Denke daran, altersgerechte Medikamente wie flüssiges Paracetamol oder Ibuprofen für Kinder mitzunehmen. Ein kühlendes Gel für Insektenstiche und Sonnenbrand ist auch ratsam.

Allergien und chronische Erkrankungen

Wenn jemand in der Familie an Allergien, Asthma oder anderen chronischen Erkrankungen leidet, vergiss nicht, ausreichend Medikamente mitzunehmen. Antiallergika wie Cetirizin sind oft hilfreich – z.B. auch bei Insektenstichen, die im Urlaub in der freien Natur beim Campen nicht unwahrscheinlich sind.

Ablaufdatum der Medikamente vor der Reise prüfen

 

Christoph Bertram von Sanicare
Christoph Bertram von Sanicare empfiehlt das Ablaufdatum zu prüfen. Bildrechte: BS-Apotheken OHG

Apotheker Christoph Betram von Aliva empfiehlt dringend:
Wenn Du bereits über eine Reiseapotheke verfügst, solltest Du vor dem Urlaubsantritt unbedingt prüfen, ob die enthaltenen Produkte noch haltbar sind.

Wenn alles glatt läuft braucht man die Reiseapotheke glücklicherweise nicht – das führt aber dazu, dass oft Produkte enthalten sind, deren Haltbarkeitsdatum überschritten sind. Das kann den Wirkungsgrad der Medikamente beeinträchtigen.

Reiseübelkeit vorbeugen

Reiseübelkeit kann besonders auf langen Fahrten ein Problem sein. Denke an Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen, wie z.B. Dimenhydrinat oder Vomex. Am sinnvollsten ist es, entsprechende Mittel schon vor Fahrtantritt zu verabreichen, wenn bekannt ist dass die Fahrt kurvenreich wird und das Kind allgemein zu Reiseübelkeit neigt.

Durchfallerkrankungen – andere Länder, anderes Essen

Durchfall ist eine häufige Reisekrankheit, denn im europäischen Ausland gibt es viele andere Nahrungsmittel, Zubereitungsformen und Hygienevorschriften – damit muss der eigene Körper erst einmal zurecht kommen. Leider reagieren viele Menschen mit Durchfallerkrankungen: dann sind Imodium und Elektrolytlösungen das Mittel der Wahl und hilfreich zur Behandlung. Denke auch an Händedesinfektionsmittel und feuchte Tücher zur Vorbeugung.

Medizinische Besonderheiten in Europa

Es ist gut zu wissen, dass das Gesundheitssystem in Europa im Allgemeinen auf hohem Niveau ist. In Europa sind Apotheken und Ärzte in der Regel leicht zugänglich. Beachte jedoch, dass einige Medikamente, die in Deinem Heimatland frei verkäuflich sind, in anderen europäischen Ländern rezeptpflichtig sein können, oder nicht oder unter anderem Namen verfügbar sind. Das bedeutet für Dich: statte Deine Reiseapotheke entsprechend aus, oder informiere Dich rechtzeitig – auch zu möglichen Preisen des Medikaments, was Du benötigst.

Grundsätzlich gilt: mit ärztlichen Verschreibungen bzw. Rezepten kannst Du Deine verschreibungspflichtige Medizin auch im europäischen Ausland bekommen. Die Aptheken sind von EU-Ebene dazu verpflichtet, Dir die Produkte zu verkaufen und auszuhändigen.

Reiseimpfungen – rechtzeitig planen

Prüfe den Impfstatus Deiner Familie vor der Reise und achte darauf, dass alle Standardimpfungen aktuell sind. Es ist auch empfehlenswert, sich gegen Zeckenenzephalitis impfen zu lassen, da dies in einigen Teilen Europas, einschließlich Südfrankreich, ein Risiko darstellen kann. Denke auch immer daran, dass Du für die Reiseimpfung einen Termin bei Deinem Hausarzt machen musst. Außerdem können nach gewissen Impfungen ein paar Karenztage notwendig sein, d.h. der Körper muss die Schutzimpfung erstmal verarbeiten – während dieser Phase zu reisen oder bereits im Urlaub zu sein, kann anstrengend werden. Manche Impfungen müssen bis zum vollständigen Schutz wiederholt werden, auch das solltest Du rechtzeitig planen.

Empfehlung: Erste-Hilfe-Training auffrischen

Es ist immer gut, über Erste-Hilfe-Maßnahmen Bescheid zu wissen, um im Notfall kompetent aber vor allem schnell handeln zu können. Wann war Dein letzter erste Hilfe Kurs?

Wenn Du Dich nicht sicher fühlst, erwäge vor der Reise einen Auffrischungskurs.

Europäische Krankenversicherungskarte

Als Europäer solltest Du nicht vergessen, Deine Europäische Krankenversicherungskarte mitzunehmen. Damit erhältst Du Zugang zu medizinischer Versorgung in allen EU-Ländern.

Personalisierte Medikamente

Wenn Du oder ein Familienmitglied spezielle Medikamente benötigen, stelle sicher, dass Du ausreichende Mengen dabei hast und, wenn notwendig, eine ärztliche Bescheinigung. Dann kannst Du sie dir auch in Apotheken am Urlaubsort besorgen.

Notfallnummern – eine für alles?

Notiere Dir die Notfallnummern des Reiselandes. In Europa ist die Notfallnummer 112.

Fazit – gute Vorsorge und Planung ist besser Nachsorge

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist essentiell für einen sorgenfreien Urlaub. Es ist besser, auf eventuelle gesundheitliche Herausforderungen vorbereitet zu sein, als von ihnen überrascht zu werden. Denke an die Grundlagen, berücksichtige die Bedürfnisse Deiner Kinder, sei auf Reisekrankheiten vorbereitet und informiere Dich über medizinische Besonderheiten in Europa. So kannst Du Dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt – eine wunderbare Zeit mit Deiner Familie in den malerischen Landschaften und in der Natur Europas zu verbringen. Bon voyage!

Wichtiger Hinweis: Wir sind keine Ärzte und Du solltest deshalb alle medizinischen Fragen immer vorher mit Deinem Hausarzt oder Facharzt absprechen. Gerade wenn es um individuelle Medikation geht, kann Dein Arzt die auch die besten Empfehlungen für Deine Reiseapotheke geben. Außerdem kannst Du mögliche Medikamente für Deine Reiseapotheke dann auch auf Rezept bekommen und musst diese nicht aus eigener Tasche bezahlen.

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