Heute möchte ich dich mit diesem Reisebericht über Ostfriesland zu einer Rundreise durch Ostfriesland mitnehmen. Die Rundreise betrifft sowohl die Nordseeküste als auch das maritime Binnenland. Dabei kann und will ich gar nicht (nur) die zahlreichen beliebten Ferienorte an der Küste (Es sollen mehr als 50 sein, wobei wir alle sowieso nicht besuchen wollten und könnten) anfahren, sondern einfach mal zeigen, was Ostfriesland so zu bieten hat. Und das ist viel, sehr viel!

Ostfriesland, das bedeutet mehr als nur Inseln, Häfen, Strand und Meer. Ostfriesland bedeutet ebenso offene, weite und grüne Landschaft, Klappbrücken, Kanäle, Deiche, wunderschöne Häuser, Plattdeutsch, einmalige Tradition, ostfriesischer Humor sowie Tee (Tradition) und natürlich zahlreiche Camping- und Wohnmobilstellplätze.

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Lange Jahre weigerte sich mein Mann, „zu den Ostfriesen“ zu fahren: zu kalt, zu nass, zu unfreundlich und touristisch zu überlaufen. Stimmt (fast) nicht! Nass und kalt kann es immer und (beinahe) allerorts sein, unfreundliche Menschen gibt es überall – In Ostfriesland traf ich jedoch nie welche, lediglich einige unter den Wohnmobilfahrern! – und touristisch überlaufen ist es nur, wenn man die „falschen“ Orte zur „falschen“ Zeit anfährt. Ach ja, seit unserem „ersten Mal“ sind wir zu Wiederholungstätern geworden.

Umgeben von Nordsee und Niederlande: Geografische Eingrenzung Ostfriedlands

Ostfriesland ist ein Teil Niedersachsens. Es bildet auf der Landkarte eine Art Halbinsel und befindet sich in Deutschlands äußerstem Nordwesten. Ostfriesland setzt sich aus den Landkreisen Leer, Wittmund und Aurich nebst dem kreisfreien Emden zusammen. Ferner liegt die Region an der Nordsee und nennt die Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge sowie vier unbewohnte Inselchen sein Eigen. Will man die Halbinsel Ostfriesland geografisch eingrenzen, kann man grob sagen, dass sie von West nach Ost gesehen zwischen Emsmündung/Dollart und Jadebusen liegt. Im Westen grenzt die Region an die Niederlande.

Typisch ist das Wattenmeer, welches zwischen den Ostfriesischen Inseln und dem Festland liegt und UNESCO-Weltnaturerbe ist. Dünen, Marschen und Salzwiesen prägen das Landschaftsbild an der Küste. Im Binnenland findest du zahlreiche Kanäle und Klappbrücken. Auffallend ist zudem, dass Ostfriesland nicht wie andere Regionen eine Großstadt beherbergt, sondern einige kleine Dörfer und Weiler, fünf Kleinstädte sowie fünf Mittelstädte.

Über Jahrhunderte hinweg lebte Ostfriesland von der Landwirtschaft und der Fischerei, mancherorts auch noch vom Handel, heute jedoch dominiert der Tourismus. Die Landwirtschaft und auch die Fischerei sind zum Glück noch nicht ganz verschwunden und „stille“ Orte ohne viel Tourismus findest du auch noch (Wenn du weißt, wo du suchen musst.).

„Moin moin!“, ein Gruß, der hierzulande morgens wie abends gilt. Also nicht wundern, wenn dich jemand am Abend mit „Moin moin!“ begrüßt. Übrigens spricht hier rund die Hälfte der Bevölkerung noch „Plattdüütsk“, also Plattdeutsch.

Wind, Niederschläge und Sturm – Klima in Ostfriesland

In Ostfriesland fruchtet die Aussage „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung.“ Besonders gut. Das Klima ist rau und du musst mit ganzjährigen Niederschlägen sowie viel Wind („ne steife Brise“) rechnen. Dennoch sind die Sommer warm – mit Höchsttemperaturen von 20°C bis auch schon mal nahe an die 30°C – und die Winter feucht, aber mild, mit kaum Frost und Schnee. Selten fällt das Thermometer unter die -10°C-Marke. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen belaufen sich auf 8,4°C-9°C, wobei es auf den Inseln meist wärmer ist als an der Küste, im Inland jedoch ist es etwas kühler. Mit dem meisten Niederschlag im Binnenland ist merkwürdigerweise im Juni/Juli zu rechnen, während es auf den Inseln am häufigsten im Herbst regnet. Die Nordsee selbst erreicht – je nach Wassertiefe – im Sommer eine Maximaltemperatur von 17°-20°C, im Winter kann sie auf 7°C-3°C runtergehen. Natürlich gibt es auch Sonnentage, wobei sich die Sonne auf den Inseln überdurchschnittlich oft zeigt.

Typisch für Ostfriesland sind Winde, die meist aus westlicher Richtung kommen und im Vergleich zu Restdeutschland stärker und häufiger auftreten. Auf dem Festland kommt es an durchschnittlich 22 Tagen pro Jahr – auf den Inseln an 30 Tagen – zu einem Sturm, der dein Wohnmobil ganz schön durchschütteln kann. Im Winter gibt es dadurch an der Küste sowie auf den Inseln häufiger eine Sturmflut.

Extrem positiv für unsere Gesundheit – vor allem für die der Asthmatiker – ist, dass hier eine jod-, salz- und ozonreiche Luft vorherrscht, die als „Reizklima“ bekannt ist.

 Strandpflanzen und Küstentiere – Flora und Fauna in Ostfriesland

Dem Klima und den sonstigen Gegebenheiten entsprechend findest du typische Vegetation vor. Dazu gehören verschiedene Arten von Strandpflanzen wie der Strandhafer, die Krähenbeere oder der Sanddorn in den Dünen. Aber auch der Queller, salziger Seespargel genannt, gehört zu den typischen Pflanzen in der Küstenregion.

Was die Tierwelt anbelangt, so leben im Wattenmeer neben zahlreichen Vögeln (Brut-, Wat- und Zugvögel) auch Seehunde und Kegelrobben. Natürlich triffst du beinahe überall in der Nähe des Wassers auf Möwen. Im Meer sind Würmer, Schnecken, Muscheln und Krebse neben zahlreichen Fischarten wie Hering, Makrele oder Scholle zu finden. In den Binnengewässern tummeln sich zudem Hechte, Barsche, Aale, Karpfen und Zander.

In Ostfriesland gibt es unter anderem Seerobben.

Kaninchen sind – vor allem auf den Inseln – überall vertreten, aber auch Rebhühner, Fasane und Hasen sind noch zu beobachten. In der sandigen sowie fruchtbaren Geest trifft man auf Rebhühner und Wachteln, in den wenigen Wäldern des Binnenlandes auf Schwarz- und Damwild sowie in den Hochmooren, etwa im Filsumer Moor, auf Eidechsen, Moorfrösche und Kreuzottern.

Maibaum, Eiertrullern und Co. – Traditionen und Bräuche in Ostfriesland

In kaum einer anderen Region Deutschlands, außer vielleicht in Bayern, habe ich so viele verschiedene – und oft vor allem auch „sonderbare“ – Traditionen und Bräuche angetroffen wie in Ostfriesland. Hier nur eine kleine Auswahl derer, die mir einfallen:

Auch andernorts verbreitete Tradition – Der Maibaum

Dieses Brauchtum habe ich auch – in abgewandelten Formen – andernorts gesehen. Am Vorabend des 1. Mai wird ein Maibaum aufgestellt. Dieser muss bis zum Morgengrauen durch permanentes Handanlegen bewacht werden. Ansonsten kann der Maibaum durch „symbolische“ Spatenstiche entwendet werden und am folgenden Tag durch Schnaps oder einen Kasten Bier wieder „befreit“ werden.

Wettkampf in den Dünen – Das Eiertrullern/Eiertrüllen

Am Ostersonntag wird auf dem Deich beziehungsweise in den Dünen – mittlerweile aus Umweltschutzgründen auf künstlich aufgeschütteten Sandbahnen – oder anderen Erhebungen im Binnenland mit den hartgekochten Ostereiern gespielt, indem sie heruntergekullert werden. Sieger ist, wer am weitesten kommt und das Ei dabei heil bleibt. Der Verlierer muss seine Eier an den Gewinner abgeben.

Das härtere Ei gewinnt – Eierbicken in Ostfriesland

Ebenfalls an Ostern schlagen zwei „Gegner“ ihre Ostereier gegeneinander. Verloren hat, wessen Ei zuerst beschädigt ist.

Tradition am Nikolausvorabend – Die Verknobelung

Am Nikolausvorabend, dem 5. Dezember, findet an verschiedenen Orten, wie Vereinen oder Gastronomie, eine Verknobelung statt. Das bedeutet, jeder gibt einen Einsatz, dann wird mit drei Würfeln gewürfelt. Wer die höchste Zahl hat, erhält den entsprechenden Preis. Preise sind Lebensmittel wie Torten und Backwaren oder auch Fleisch-, Geflügel- und Wurstwaren.

Versteckspiel in der Nacht: Sparren Verstecken

In der Nacht vorm Richten des Dachstuhls an einem Neubau verstecken die neuen Nachbarn einen Sparren. Das Bauherrenpaar muss diesen dann suchen und als Auslösesumme Schnaps bezahlen. Dafür werden die Bauherren dann von den Nachbarn durch das Wohngebiet zu ihrem Haus getragen, der Sparren wird eingesetzt und das eigentliche Richtfest mit Richtkranz kann gefeiert werden.

Lakenaushängen und Bestrafen der Unverheirateten – Weitere interessante Bräuche in Ostfriesland

Alle aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen. Interessant sind jedoch noch

  • das Bogenmachen zum Anlass einer Hochzeit mit einem besonderen Jubiläum
  • das Lakenaushängen an der Straßenseite des Hauses eines 16- bis 17-jährigen Geburtstagskindes
  • das Bogenmachen zum 18. Geburtstag mit anschließender Gratulation um 12 Uhr, indem Mehl und rohe Eier auf den Kopf des Geburtstagskindes geworfen werden
  • das Bestrafen der Unverheirateten: Wer an seinem 25. Geburtstag immer noch ledig ist, wird „Alte Socke“ oder „Alte Flasche“ (Mann) beziehungsweise „Alte Schachtel“ (Frau) genannt und bekommt einen entsprechenden Bogen sichtbar ans Haus platziert. Männer, die zu ihrem 30. Geburtstag immer noch unverheiratet sind, müssen an einem meist öffentlichen Gebäude die Treppe fegen und Frauen die Klinken putzen. „Freiküssen“ durch eine „Jungfrau“ oder einen „Jungmann“ entbindet von dieser Pflicht.
  • dass traditionelle, alternative Heilkundler als „Knakenbreker“ – übersetzt „Knochenbrecher“ – bezeichnet werden
  • dass die Begrüßung „Moin moin!“ 24 Stunden lang gilt

Trinkkultur – Die ostfriesische Teekultur & andere Getränke

Die wohl weltweit bekannteste Ess- beziehungsweise Trinkkultur, die man mit Ostfriesland in Verbindung bringt, ist die Teekultur. Tatsache ist, dass der Ostfriese mit 300 l noch vor den Türken und den Engländern an erster Stelle des Pro-Kopf-Verbrauchs im Jahr steht.

Teetrinken ist bei Ostfriesen eine echte Zeremonie.

Ostfriesen behaupten, dass Teetrinken zum Grundrecht der Menschen gehört. Im Schnitt trinkt jeder vier bis sechs Tassen Tee am Tag (Da kann ich mit meinem Kaffeekonsum locker mithalten, habe mich aber bei meinen Ostfrieslandreisen etwas angepasst.), mindestens aber drei. Es gilt das alte „Dree is Oostfresenrecht“ (übersetzt: „Drei ist Ostfriesenrecht“), an das sich noch heute viele erinnern. Man beginnt den Tag mit einer Tasse Tee, trinkt eine weitere zum „Elführtje“ – der Teepause um 11 Uhr – und genießt den Haupttee gegen 15 Uhr – wir würden sagen, zur „Kaffeezeit“ –, um am Abend zwischen 20 Uhr und 21 Uhr mit einer letzten Tasse Tee abzuschließen.

Tee hat eine langjährige Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert kam der erste Tee durch niederländische Schiffe aus Ostindien nach Ostfriesland. Zunächst verwandt man ihn als medizinisches Heilmittel, doch schon bald wurde er zum Genussmittel und die Ostfriesen stellten ihre eigene Mischung her. Der „Alte Fritz“ – König von Preußen – sah dadurch seine Gelder in der Staatskasse schwinden, weil der Bierkonsum zurückging. Daher erließ er 1778 ein Ostfriesentee-Verbot. Doch das hielt die Ostfriesen nicht ab, stattdessen ließen sie den Tee auf Schmuggelruten zu sich kommen. Nach drei Jahren wurde das Verbot aufgehoben und die Ostfriesen konnten wieder legal ihren Tee genießen. Die erste Teehandelsfirma (Bünting), die echten Ostfriesentee mischte, wurde 1806 gegründet und besteht noch heute. Weitere Firmengründungen folgten, und „Echter Ostfriesentee“ ist heute eine geschützte Marke.

Natürlich „Echten Ostfriesentee“! Echter Ostfriesentee ist ein sehr süßer, anregender, starker Schwarztee, der aus 20 verschiedenen Schwarzteesorten hergestellt wird.

Das ist eine echte Zeremonie, denn es gilt nur dann als „richtig ostfriesisch“ Tee getrunken, wenn sich Folgendes abspielt: Eine dickbauchige Kanne wird vorgewärmt und mit möglichst losen Teeblättern bestückt. Das Wasser muss zum Kochen gebracht und noch sprudelnd in die Kanne gefüllt werden, so dass die losen Teeblätter bedeckt sind. Dabei gilt: Pro Tasse ein Teelöffel Teeblätter und einen weiteren für die Kanne. Das Ganze muss bei geschlossenem Deckel 3-4 Minuten auf einem Stövchen ziehen. Anschließend kannst du die Kanne bis zum Rand mit Wasser auffüllen. Ein „Kluntje“ (ein Brocken weißen Kandiszuckers) aus einem „Kluntjepott” wird mit einer „Kluntjezange” in eine dünnwandige Tasse gelegt. Beim langsamen (!) Eingießen des heißen Getränks kannst du in freudiger Erwartung auf eine Tasse guten Tees dem Knistern des Kluntje lauschen. Auf einen „Rohmlepel“ (Rahmlöffel) kommt ein wenig Sahne, die man ganz vorsichtig vom Rand aus in den Tee fließen lässt. Keinesfalls umrühren!! Denn den Ostfriesen ist wichtig, dass der Tee dreischrittig getrunken wird: erst cremig (die Sahne), dann herb-bitter (der Tee) und abschließend süß (der Kandiszucker). Manchmal bekommst du den Tee auch mit einem Stück Butter kredenzt.

Besuchern bietet man in Ostfriesland Tee zur Begrüßung an. Wenn du weniger oder keinen weiteren mehr möchtest, musst du den Löffel in die Tasse legen. Das versteht dann jeder.

Natürlich wird hier auch anderes getrunken. Bekannt und beliebt sind bei den Spirituosen der einst in Ostfriesland hergestellte Doornkaat oder auch der 32-prozentige Kräuterbitter „Kruiden“.

Labskaus und Grünkohl mit Pinkel – Traditionelle Gerichte im Ostfriesenland

Das wohl typischste ostfriesische Gericht ist „Grünkohl mit Pinkel oder Kassler“, wobei „Pinkel“ eine fettreiche Grützwurst ist. Ebenso typisch ist das klassische Seemannsgericht oder auch Arme-Leute-Essen „Labskaus“. Labskaus gibt es in verschiedenen Varianten, die Ostfriesen essen es mit Kartoffeln, Rote Beete, Gurken und Matjes oder Rollmops. Wenn ich es beschreiben sollte, sieht es für mich rot, matschig und eigentlich unappetitlich aus. Aber es schmeckt. Labskaus und Grünkohl mit Pinkel bekommt man mittlerweile auch in guten ostfriesischen Restaurants. Snirtjebraten, ein großes Stück geschmortes Schweinefleisch, gereicht mit Salzkartoffeln und Rotkohl, Gewürzgurken, Rote Bete, grüne Bohnen oder Kürbisstückchen ist ein weiteres Kultessen der Region. In Emden wird der beste Matjes hergestellt, den ich je gegessen habe. Hier und andernorts gibt es auch die beliebten Matjes- und Fischbrötchen. Die in den Sielorten an Land gebrachten Krabben werden im Hohen Norden gerne mit Schwarzbrot verzehrt. Auch wird häufig geräucherter Fisch angeboten.

Ausschließlich zu Silvester gibt es in Ostfriesland ein in einer Pfanne gebratenes Gebäck – die Speckendicken – sowie Rullekes/Nijaahrskook, Neujahrshörnchen, welche aus Waffeln geformt werden.

Historische Gebäude und Mee(h)r – Sehenswürdigkeiten in Ostfriesland

Ostfriesland ist mehr als nur Meer, es hält weit verstreut zahlreiche Sehenswürdigkeiten bereit, die sowohl in den Städten als aber auch in kleinen Dörfern oder inmitten der Landschaft zu finden sind. Dazu zählen viele Profanbauten wie historische Gebäude, etwa in den Städten Leer und Aurich, oder auch Bunker, die heute zu friedlichen Zwecken zweckentfremdet werden. Aber auch architektonisch interessante Sakralbauten, wie z.B. die größte Kirche der Region, die Ludgerikirche in Norden, warten darauf, besichtigt zu werden. Etliche Kirchengebäude entstammen dem Mittelalter. Viele Dorfkirchen wurden im gotischen und romanischen Stil erbaut. Die Suurhuser Kirche steht sogar wegen ihres zweitschiefsten Kirchturms der Welt im Guinness-Buch der Rekorde. Natürlich spielten auch die Klöster in früheren Jahren eine Rolle. Nicht zuletzt triffst du auf viele Wehr- und Prachtbauten der einflussreichen und adligen Leute von damals. Dazu gehören die nach 1450 erbaute Harderwykenburg, Schloss Lütetsburg oder die Häuptlingsburg, das Steinhaus in Bunderhee, um nur einige zu nennen. Natürlich sind auch unzählige Dorfhäuser einen oder mehrere Blicke wert. Typisch sind die Gulfhäuser oder Gulfhöfe, ostfriesische Bauernhäuser, die zunächst im 16./17. Jahrhundert entstanden. Generell dominiert der rote Klinker in Ostfriesland.

Ostfriesland bedeutet mehr als nur Meer.

Ostfriesland beherbergt noch rund 90 erhaltene Windmühlen, von denen die bekanntesten die in rot und grün gehaltenen Zwillingsmühlen von Greetsiel sein dürften. Natürlich müssen auch die Leuchttürme erwähnt werden. Der weit über die Grenzen bekannteste ist der gelb-rot gestreiften Pilsumer Leuchtturm, der seinen Ruhm dem Otto-Waalkes-Film „Otto – Der Außerfriesische“ zu verdanken hat. Wer sich bei „Schietwetter-Tagen“ lieber drinnen aufhalten möchte, dem stehen etliche Museen zur Auswahl. Interessant sind jeweils die Heimatmuseen aber auch die Teemuseen in Norden und Leer oder das Otto-Huus in Emden. In den Museumshäfen mit historischen Schiffen in Emden und Leer gibt es etwas (nicht nur) für uns Landratten zu sehen.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind generell die zahlreichen erneuerten Dörfer mit gut erhaltenem historischem Ortskern. Wer sich für Orgeln interessiert, ist in Ostfriesland im Paradies: Es soll rund 100 historische Orgeln in etwa 170 alten Kirchen geben. Eine der weltweit ältesten, noch bespielbaren ist die in Rysum (um 1440).

Bekannte Persönlichkeiten und Infrastruktur – Sonstiges

Aus Ostfriesland kommen eine Reihe bekannter Persönlichkeiten. Der weit über die Grenzen bekannteste Ostfriese dürfte der Komiker Otto Waalkes aus Emden sein. Aber auch der Komiker Karl Dall kommt aus dem gleichen Ort. Was kaum einer weiß, H.P. Baxxter – Frontmann der Scooters – stammt aus Leer.

Des Weiteren ist Ostfriesland ein Paradies für uns Wohnmobilfahrer: Es weist für uns eine sehr gute Infrastruktur aus. Du findest ein dichtes Netz an sowohl Stell- als auch an Campingplätzen, direkt am Wasser, an oder in Städten sowie im Hinterland an lauschigen Plätzen. Du solltest jedoch nie vergessen: Die Plätze „in der ersten Reihe“, also die mit Blick auf Meer und Watt, sind wie immer und überall sehr beliebt und schnell belegt. Also heißt es, rechtzeitig anzureisen (oder auch mal reservieren, falls erwünscht).

Teilweise Hundeverbote – Wissenswertes für Hundebesitzer

Wie so oft am Meer, herrscht auch in Ostfriesland an der Küste in etlichen Bereichen Hundeverbot. Das gilt besonders auf den Deichen. Leider gibt es auch Campingplätze, die keine Besucher mit Hunden empfangen. Das Hundeverbot ist das einzig Negative, was ich in der Region finden konnte. Zum Glück gibt es aber auch Orte mit gesonderten Hundestränden wie beispielsweise Norddeich oder Harlesiel. Und zum Glück sind Hunde im Binnenland willkommen.

Reisebericht Ostfriesland – Rundreise mit dem Wohnmobil

Besuchte Orte:

Leer – Holtlkand-Nücke – Hesel – Wiesmoor – Wilhelmshaven – Jever – Wittmund – Harlesiel (Wangerooge) – Carolinensiel – Neuharlingersiel (Spiekeroog) – Esens – Bensersiel – Dornum-Dornumersiel – Norden-Norddeich (Norderney) – Wasserschloss Lütetsburg – Moormuseum Moordorf-Südbrookmerland – Aurich – Krummhörn-Greetsiel – Pilsumer Leuchtturm – Upleward – Suurhusen – Emden (Borkum) – Timmeler Meer/Großefehn – Leer – Meyer Werft

Zurückgelegte Strecke: ca. 370-400 km ohne Anreise

Zeitlicher Rahmen: 4-6 Wochen

Anreise und erste Aktivitäten – 1. Teil des Reiseberichts über Ostfriesland

Anreise – Leer – Holtlkand-Nücke – Hesel – Wiesmoor – Wilhelmshaven

Zurückgelegte Kilometer: ca 70 km

Zeitlicher Rahmen: 6-7 Tage und mehr

historische Altstadt, Rathaus mit Glockenspiel, Museumshafen, historisches Dampfschiff Prinz Heinrich, Leeraner Miniaturland & Schloss Evenburg mit Schlosspark in Leer; historische Galerieholländer-Windmühle in Holtlkand- Nücke; Blumenhalle „Blumenreich“ mit Gartenpark, Torf- und Siedlungsmuseum & Bade-, Relax- sowie Aktivtage in Wiesmoor; alte Kaiser-Wilhelm-Brücke, Deutsches Marinemuseum, Besucherzentrums UNESCO-Weltnaturwerbe, Küstenmuseum, Aquarium, mobile Fischerhütten im Banter Fischerdorf, Schiffe-Sehen & Schweinswal-Beobachtung in Wilhelmshaven

5 Stellplätze & 1 Campingplatz in Leer; 1 Stellplatz in Hesel; 1 Stellplatz in Wiesmoor & 1 Stellplatz sowie 1 Campingplatz am Ottermeer in Wiesmoor; 5 Stellplätze in Wilhelmshaven

Anreise und Ankommen in Leer – Besichtigung der historischen Altstadt

Von uns in Mittelhessen aus geht es über die Sauerlandlinie, die A 45, an Dortmund und Münster/Westfalen vorbei und anschließend über die A 31 zu unserem 1. Ziel in Ostfriesland, nach Leer. Dafür mussten wir etwas mehr als 400 km zurücklegen. Das wird wahrscheinlich auch deine Endstrecke sein, wenn du aus Süddeutschland anreist. Kommst du aus dem Osten Deutschlands, fährst du eventuell über Hannover oder Hamburg, Reisende aus dem Norden – ja, es geht noch nördlicher! – nehmen die Route über Hamburg.

Leer ist uns wohlgesonnen: Gleich drei zentral gelegene Stellplätze sowie ein Campingplatz etwas außerhalb erwarten uns. Auf zwei der drei Plätze kannst du sogar bis zu drei Tage kostenlos stehen, nicht besonders schön, aber praktisch. Und das Tolle: Ausreichende Wegweiser leiten dich durch die Stadt zu den Stellplätzen P9-Große Bleiche und SP Nessestraße. Was will man mehr!?

Leer ist altes Handelszentrum, trägt auch den Beinamen „Tor zu Ostfriesland” und punktet mit einer wirklich schnuckeligen historischen Altstadt, die unweit der Stellplätze liegt und wunderschöne, gut restaurierte Bürgerhäuser vorzuweisen hat. Praktisch nur einmal über die Brücke drüber. Es ist beinahe wie eine Zeitreise. Ausreichend Geschäfte sowie Cafés findest du ebenfalls vor.

Stellplatzempfehlungen für Leer

  • Adresse: Seglerweg 3, 26789 Leer
  • GPS: N53°13′09.1″ E7°26′53.2″
  • Max. Plätze: 3
  • Ausstattung/Service: Sanitärgebäude mit WC & Dusche, WLAN, Ver- & Entsorgung, jedoch ohne Grauwasserentleerungsmöglichkeit
  • Kosten: 18 Euro inklusive Strom & WC (Bezahlung erfolgt beim Hafenmeister.), Dusche 1 Euro/10 min
  • Kurzbeschreibung: Der schattenlose Stellplatz liegt außerhalb auf dem Gelände eines Seglervereins/Marina. Die Altstadt ist in ca. 15 min zu Fuß erreichbar, jedoch befindet sich in der Nähe auch eine Haltestelle. Saison ist von Anfang April bis Mitte Oktober. Die maximale Übernachtungsdauer beträgt zwei Tage. Ausgewiesene Wander- und Fahrradwege
  • Adresse: Nessestraße 31, 26789 Leer
  • GPS: N53°13′31.6″ E7°27′15.6″
  • Max. Plätze: 8
  • Ausstattung/Service: Tisch mit Bänken und Mülleimer, WC am Museumshafen
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt auf einer (Halb)Insel der Leda, bei der Ostfriesenhalle & dem Festplatz, etwas von der Hauptstraße zurückgesetzt. Die Plätze sind eng, was jedoch für eine reine Stadtbesichtigung nicht unbedingt hinderlich ist. Das Zentrum ist fußläufig erreichbar. Die maximale Verweildauer beträgt 3 Nächte. Nachts ist es absolut ruhig, tags eher laut.
  • Adresse: Amdorfer Straße 101, 26789 Leer-Wiltshausen
  • GPS: N53°13′26.5″ E7° 31′ 35.6″
  • Max. Plätze: 5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos (jedoch ist die Einkehr Voraussetzung)
  • Kurzbeschreibung: Der Platz befindet sich außerhalb, ca. 7 km von der Altstadt entfernt, am Fluss sowie an einer Gaststätte, nahe einer kleinen Personenfähre. Bis Schloss Evenburg sind es etwa 3 km.
  • Adresse: Logabirumer Straße 55, 26789 Leer
  • GPS: N53°14′49.9″ E7°30′ 57.9″
  • Max. Plätze: 20
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WC & Duschen
  • Kosten: 12 Euro/Nacht, Duschen 3 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der eher einfache Platz liegt außerhalb, etwa 5 km bis zur Altstadt, an einer Mühle aus dem Jahre 1895. Kein WLAN, jedoch Picknick-Bereiche vorhanden. Ausgewiesene Fahrradwege in der Nähe. Mühle & Sägewerk können besichtigt werden. Der Erlös kommt dem Erhalt der Mühle zugute.
  • Adresse: Marinastraße 14-16, 26789 Leer-Bingum
  • GPS: N53°13’29.0″ E7°25’09.7″
  • Max. Plätze: 100
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom am Platz, teils private Wasser- & Abwasseranschlüsse, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung
  • Kosten: Hauptsaison ab 27,30 Euro/Nacht (für 2 Erwachsene & Stellplatz), Hund 3,70 Euro, Strom, Dusche, WLAN, Müllgebühren & Kurtaxe kosten extra
  • Kurzbeschreibung: Der naturbelassene, weitläufige Campingplatz liegt außerhalb, unmittelbar an einem Seitenarm der Ems, rund 3-4 km von der Altstadt entfernt. Großzügige, auf zwei Stufen angelegte Stellplätze auf Wiese. Alter Baumbestand spendet Schatten, viel Grün hilft zu entspannen. Hundefreilaufwiese, Biergarten mit Imbissangebot, sowie
    Anglersee. Kleiner Yachthafen & Badesee in der Nähe. Zugang zum Wasser, zu einer Sandbucht sowie zu einer Liegewiese vorhanden. Angrenzend 2 bekannte Fahrradwege. Öffentliche Haltestelle in 700 m. Gaststätte in der Nähe. Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.
    Der Platz ist ganzjährig geöffnet. Reservierungen werden nicht vorgenommen.
Rathaus mit Glockenspiel und tollem Ausblick

Wahrzeichen der Stadt ist das im Neo-Renaissancestil gehaltene Rathaus mit seinem hohen Turm. Von hier hörst du stündlich ein sich änderndes Glockenspiel. Erinnert mich irgendwie an das Carillon in Bergues/Frankreich („Willkommen bei den Ch’tis“). Auch kannst du dem Rathaus „aufs Dach“ steigen und einen tollen Blick über Leer genießen. Gleich nebenan steht ein typisches rotes Backsteinhaus – heute ein Restaurant, früher die „Alte Waage“, Zentrum des Handels.

Für Schiffsfreunde empfehlenswert: Museumshafen in Leer

Ebenfalls sehr interessant ist der nahe Museumshafen. Wenn du „noch mehr Schiff“ haben möchtest, geh ein wenig den Hafen aufwärts, dort liegt das historische Dampfschiff Prinz Heinrich aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist der Öffentlichkeit zugänglich.

Weitere mögliche Aktivitäten in Leer

Am östlichen Rand der Stadt lädt das prächtige Schloss Evenburg aus dem 17. Jahrhundert mit einem beeindruckenden Schlosspark ein. Wenn du magst, kannst du es ohne oder mit Führung besichtigen. Super finde ich, dass Hunde an der Leine mit in den Park dürfen.

Ebenfalls etwas außerhalb, auf der westlichen Seite Leers, lädt das Leeraner Miniaturland ein, in Miniaturversion zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Stadt zu bestaunen.

Nächstes Ziel: Windmühle in Hotland-Nücke

Du siehst, Leer ist mindestens 2-3 Tage einen Aufenthalt wert. Auf der B 436 geht es etwa 10 km Richtung Osten weiter, bis wir einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Mein Ziel heißt Holtland-Nücke, besser gesagt, die dortige Windmühle (N53°16’51.2″ E7°34’50.9″). Die Sache mit dem Parkplatz ist eine andere. Du musst suchen. Falls nicht viel Betrieb sein sollte, kannst du eventuell direkt in der Mühlenstraße am Straßenrand parken. Sorry, aber mehr kann ich nicht für dich tun. Aber der Besuch lohnt sich! Es handelt sich dabei um eine dreistöckige, etwa 24 m hohe Galerieholländer-Windmühle aus dem Jahre 1862-1864, die bis in die 1970er Jahre noch in Betrieb war. Auf Anfrage kannst du sie besichtigen. Vielleicht fragst du zuvor im Touristenbüro in Leer nach den Konditionen sowie den Kontaktdaten.

Wenn du jedoch ein Fahrrad/einen Scooter dabei hast oder gut zu Fuß bist, hätte ich noch einen ganz offiziellen Stellplatz im rund 3 km entfernten Hesel – liegt übrigens genau auf unserer weiterhin geplanten Strecke. Der Ort selbst kann sich auch sehen lassen!

Wohnmobilstellplatz auf dem Marktplatz

  • Adresse: Kirchstraße 13-15, Marktplatz 26835 Hesel
  • GPS: N53°18’17.6″ E7°35’29.4″
  • Max. Plätze: 12
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
  • Kosten: kostenlos (inkl. Ver- & Entsorgung), Strom 2 Euro/6 h
  • Kurzbeschreibung: Der schattenlose Platz liegt zentral mitten in Hesel auf einem Parkplatz und ist auch für Womos über 8 m Länge geeignet. Er ist ideal für Radfahren, Wandern sowie Shoppen. Fernsehempfang ist nicht auf allen Plätzen möglich. Leider gibt es auch nur zwei kleine Mülltonnen und kein WLAN. Die maximale Verweildauer ist auf 3 Tage festgesetzt.
    Achtung: Wohnmobile in der Mitte des Platzes sind verboten und du wirst bei Kontrolle weggeschickt.

Für Naturfreunde optimal – Blumenstadt Wiesmoor

Doch weiter geht’s, etwa 20 km von Holtland-Nücke aus auf der bereits bekannten D 436. Mein jetziges Ziel ist Wiesmoos, rund 30 km von der Ostsee entfernt. Und auch hier werde ich bezüglich eines Stellplatzes fündig, genauer gesagt sogar zwei. Toll, Ostfriesland ist im Binnenland wirklich sehr wohnmobilfreundlich! Danke!

Wiesmoor ist ein Luftkurort und für jeden, der Pflanzen und Natur mag, ein Muss. Nicht umsonst nennt man den Ort, welcher den südöstlichsten Zipfel des Landkreises Aurichs bildet und bis ins späte 18. Jahrhundert noch ein unbewohntes Fleckchen auf der Landkarte war, heute auch die „Blumenstadt“. Hier gibt es nämlich „Blumenreich“, eine Blumenhalle, sowie einen Gartenpark mit unzähligen, teils außergewöhnlichen Pflanzen, zwitschernden Vögeln, Schildkröten, Wasserfällen und vielem mehr, was selbst bei „Schietwetter“ sehenswert ist, denn in der Blumenhalle kannst du alles trockenen Fußes genießen. Im gigantischen Gartenpark kommst du bei den verschiedenen Themengärten nicht mehr aus dem Staunen heraus. Und das Beste: Hunde sind herzlich willkommen!

Weitere Highlights des Ortes sind das benachbarte Torf- und Siedlungsmuseum sowie das Moorfreibad Ottermeer, an dessen Rande sich Wohnmobilstellplätze sowie ein Camping- und Bungalow-Park befinden. Der Hochmoorsee hat beste Wasserqualität und ist Tummelplatz für Badegäste und Tretbootfahrer, Spaziergänger, Walker und Jogger. Typische Moorpflanzen weisen auf die Bodenbeschaffenheit hin.

Stellplatzempfehlungen für Wiesmoor

  • Adresse: Narzissenstraße 1, 26639 Wiesmoor
  • GPS: N53°24′50.2″ E7°44′ 07.1″
  • Max. Plätze: 7
  • Ausstattung/Service: Strom, öffentliches kostenpflichtiges WC in der Nähe
  • Kosten: 7 Euro/Nacht in der Hauptsaison (inklusive Strom)
  • Kurzbeschreibung: Der Stellplatz befindet sich im hinteren Teil des Marktplatz-Parkplatzes, am Nordgeorgsfehnkanal und ist auch für Wohnmobile über 8 m geeignet. Vor allem morgens sowie an Markttagen ist es recht laut. Es ist kein WLAN vorhanden, dafür sind sowohl ein Bäcker als auch ein Metzger in der Nähe.
  • Adresse: Am Ottermeer 52, 26639 Wiesmoor
  • GPS: N53°24’54.5″ E7°42’40.7″
  • Max. Plätze: 30
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, WC & Dusche, WLAN, Brötchen- & Gasflaschenservice
  • Kosten: 19,40 Euro/Nacht in der Hauptsaison (14,90 Euro/Nacht in der Nebensaison) plus 6,80 Euro/Erwachsene & 3,30 Euro/Kind, Hunde 3,30 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Platz befindet sich außerhalb des Campingplatzes direkt am See mit Badestrand sowie zahlreichen Freizeitangeboten. Er ist – ebenso wie der Campingplatz – ganzjährig geöffnet sowie auch für Wohnmobile über 8 m geeignet. Eine gute Beleuchtung sowie ein Platzwart sorgen dafür, dass du dich hier sicher fühlst. Reservierungen sind möglich. Im Zentrum von Wiesmoor bist du in etwa 30 min zu Fuß.

Auch hier kannst du dich gut und gerne mehr als nur einen Tag lang vergnügen. Wen es jedoch nun ans Meer zieht – schließlich sind wir ja in Ostfriesland, das an der Nordsee liegt –, der setzt sich in sein Wohnmobil und fährt die etwa 30 km weiter, um an die See – besser gesagt nach Wilhelmshaven – zu gelangen.

Immer viel zu sehen in Wilhelmshaven: Die größte Stadt Ostfrieslands

Wilhelmshaven befindet sich am Jadebusen und ist die größte Stadt Ostfrieslands, hat einen Tiefwasserhafen mit der größten Wassertiefe und ist zudem größter Erdölumschlaghafen Deutschlands. Das Besondere für uns Wohnmobilisten ist, dass du hier gleich mehrere recht unterschiedliche, offizielle Wohnmobilstellplätze vorfindest, manche sogar unmittelbar am Wasser (Die sind allerdings häufig schnell belegt.). Der sechste Platz, der mir persönlich sehr gut gefiel – Stellplatz „Schleuseninsel“ – ist seit Sommer letzten Jahres leider für immer geschlossen.

Schiffe-Sehen und Schweinswal-Beobachtung: Aktivitäten in Wilhelmshaven

Für mich ist Schiffe-Sehen in Wilhelmshaven immer das Interessanteste. Im Frühling kannst du sogar auf Schweinswal-Beobachtung gehen, denn dann tummeln sich hier in der Nähe des Strandes etliche von ihnen rum. Aber auch die Stadt selber ist es wert, sie genauer zu anzuschauen. Wahrzeichen ist die mehr als 100 Jahre alte Kaiser-Wilhelm-Brücke, die größte Drehbrücke Deutschlands. Heute wird sie maschinell bedient, aber einst benötigte man zum Öffnen sechs starke Männer. Besonders beeindruckend ist es, wenn sie ganz großen Pötten den Weg freigibt. Sie befindet sich übrigens in der Nähe des Wohnmobilstellplatzes am Fliegerdeich West, am Südstrand. Der hat nur zwei Nachteile: Er ist recht teuer und bietet keinerlei Service (Außer dem Blick aufs Wasser!). Übrigens spielt sich hier am Südstrand, der nach Sandstrand klingt, aber keinen hat, das Leben ab. Hier tummelt man sich bei schönem Wetter auf grüner Wiese, flaniert oder kehrt in eine der zahlreichen Strandbars oder Restaurants ein.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist nur eine der vielen Wilhelmshaver Sehenswürdigkeiten.
Museen und Hafenfeste – weitere Sehenswürdigkeiten

An weiteren Sehenswürdigkeiten mangelt es ebenfalls nicht. In der Nachbarschaft kannst du das Deutsche Marinemuseum von 1848 mit interessanten Exponaten und im Freien den Zerstörer „Mölders”, das Minenjagdboot „Weilheim“ und das U-Boot U 10 besuchen. Überhaupt ist Wilhelmshaven – wie sich das für eine Hafenstadt gehört – dominiert von großen Schiffen aller Art. Im September/Oktober findet das traditionelle Stadt- und Hafenfest mit dem „Wilhelmshaven Sailing-CUP“ statt, da kommt man als Landratte – und nicht nur als solche, habe ich mir sagen lassen – aus dem Staunen nicht mehr raus. Einen Stellplatz dann zu bekommen ist jedoch recht schwierig. Dann heißt es nur: Rechtzeitig anreisen und hoffen.

Doch zurück zu den Sehenswürdigkeiten. Wie wäre es mit einem Besuch des Besucherzentrums UNESCO-Weltnaturwerbe, des Küstenmuseums oder des Aquariums? Alles liegt nahe beieinander, nordöstlich vom Stellplatz am Fliegerdeich und fußläufig gut zu erreichen.

Gehst du in die entgegengesetzte Richtung, kommst du zum Banter Fischerdorf, einer Anhäufung von mobilen Fischerhütten auf der anderen Seeseite des Banter Sees, wo der Wohnmobilstellplatz am Jade-Ems-Kanal liegt. Das Fischerdorf kannst du allerdings nur in den Sommermonaten bestaunen, ansonsten lohnt es sich jedoch, spazieren zu gehen oder Rad zu fahren.

Zur Innenstadt würde ich sagen: Man kann, man muss sie aber nicht besuchen. Sie hat ein paar schöne Ecken und Gebäude, man kann prima shoppen, aber die Region am Südstrand zieht mich mehr an. Ach ja, von jedem Stellplatz aus gelangst du theoretisch auch ohne Auto o.ä. in die Innenstadt, ein Rad oder ein E-Scooter wäre jedoch hilfreich. Und damit beenden wir unsere 1. Etappe und begeben uns wieder ins Inland, um letztendlich wieder am Meer zu landen.

Stellplatzempfehlungen für Wilhelmshaven

  • Adresse: Bunsenstraße 10, 26389 Wilhelmshaven
  • GPS: N53°30’39.3″ E8°05’19.3″
  • Max. Plätze: 10
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WC & Dusche (alles im Preis inbegriffen)
  • Kosten: 10 Euro/Nacht
  • Kurzbeschreibung: Der Platz befindet sich am südlichen Stadtrand zwischen Bantersee und Ems-Jade-Kanal. Er ist auch für Womos über 8 m geeignet. Der Platz ist nicht besonders attraktiv, hat jedoch ansonsten alles, was man benötigt und ausreichend für 1 Nacht. Der Fernsehempfang ist nicht unbedingt gewährleistet, WLAN gibt es keines. Aufgrund der vorbeiführenden Straße, eines Zugverkehrs sowie der benachbarten Autowerkstatt relativ laut.
    Der Weg zur Innenstadt ist relativ weit, am besten man nutzt ein Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr, zu dem es eine Haltestelle in der Nähe gibt.
    Negativpunkt: Für die Frischwasserentnahme benötigst du einen extrem langen Schlauch oder entnimmst das Wasser mit der Gießkanne.
  • Adresse: Friedenstraße 95, 26386 Wilhelmshaven
  • GPS: N53°32′11.0″ E8°05′59.0″
  • Max. Plätze: 26
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Brötchenservice, WC & Dusche
  • Kosten: 12 Euro/Nacht, Wasser 0,10 Euro/10 l, Strom 0,60 Euro/kWh, Dusche 2 Euro/30 min; Ver- & Entsorgung für Durchreisende 2 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Stellplatz liegt am nördlichen Stadtrand, weit weg vom Wasser, neben einem Erlebnisbad mit Sauna sowie Sportstätten. Er ist auch für Womos über 3 m Länge geeignet. Eine Haltestelle befindet sich in der Nähe. Zu Fuß sind es etwas mehr als
    3 km in die Innenstadt, daher sind ein Rad oder ein Scooter zu bevorzugen. Bezahlt wird an der Schwimmbad-Kasse.
  • Adresse: Möwenstraße 30, 26388 Wilhelmshaven
  • GPS: N53°34′12.8″ E8°06′14.3″
  • Max. Plätze: 6
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WC & Dusche
  • Kosten: 8 Euro/Nacht, Strom 1 Euro/6 h
  • Kurzbeschreibung: Der Platz befindet sich, umgeben von Bäumen, am Freibad Nord am Ortsrand des Ortsteils Fedderwardergroden, rund 3-4 km von der Jade entfernt auf einem für uns extra ausgewiesenen Bereich. Bezahlt wird während der Saison Mai-Ende August an der
    Schwimmbadkasse, außerhalb dieser Zeit ist das Wasser abgestellt – der Strom funktioniert mit Münzeinwurf weiterhin, jedoch musst du keine Platzgebühren bezahlen. Ausgewiesene Fahrradwege sowie viel Grün erhöhen den Erholungswert und animieren zu Aktivitäten. Bis zur Wilhelmshavener Innenstadt sind es rund 6-7 km. Einkaufsmöglichkeiten bestehen jedoch in der Nähe des Stellplatzes.
  • Adresse: Südstrand 96, 26382 Wilhelmshaven
  • GPS: N53°30′41.9″ E8°08′01.4″
  • Max. Plätze: 58
  • Ausstattung/Service: keinerlei Ausstattung/Service
  • Kosten: 24 Euro/Nacht (+ 3 Euro Kurtaxe pro Erwachsene)
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt sich auf dem Deich am Ortsrand, unmittelbar am Jadebusen. Der Jade-Ems-Kanal, der Bantersee, der Hafen sowie eine Liegewiese sind in direkter Nachbarschaft. Am Ende eines PKW-Parkplatzes stehst du – allerdings ohne Schatten – direkt in der ersten Reihe am Wasser. Eine Haltestelle ermöglicht dir, mit dem Bus in die Stadt zu fahren, jedoch ist auch ein Ausflug zu Fuß beziehungsweise mit dem Rad möglich.
    Bezahlt wird am Parkscheinautomat. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt offiziell eine Nacht.
    Die Einfahrt ist etwas kompliziert, jedoch ausgeschildert. Die obigen Koordinaten entsprechen der Einfahrt auf den Deich.
  • Adresse: Banter Weg 12a, 26389 Wilhelmshaven
  • GPS: N53°30′55.2″ E8°05′27.9″
  • Max. Plätze: 16
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
  • Kosten: 10 Euro/Nacht; Ver- & Entsorgung für Durchreisende 2 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Wohnmobilstellplatz liegt in einem Industriegebiet im Süden der Stadt, nahe dem Jade-Ems-Kanal sowie dem Bantersee. Nachts ist es ruhig. Der Platz eignet sich auch für Wohnmobile über 8 m Länge. Eine öffentliche Haltestelle ist in der Nähe; der Fußweg zur Innenstadt ist relativ weit.

Besichtigungen, Entspannung und Wattwanderung – 2. Teil des Reiseberichts über Ostfriesland

Jever – Wittmund – Harlesiel (Wangerooge) – Carolinensiel – Neuharlingersiel (Spiekeroog) – Esens – Bensersiel – Dornum-Dornumersiel

Zurückgelegte Kilometer: ca. 80-90 km

Zeitlicher Rahmen: ca. 1-2 Wochen

schöne Altstadt, Brauereibesichtigung, Orgel in der Alten Stadtkirche, Schloss mit Schlossmuseum, Rathaus mit Renaissance-Fassade, „Hof von Oldenburg“ mit Glockenspiel und Figurenumlauf, Blaudruckerei & Schlachtmühle in Jever; Altstadt mit typischen roten Backsteinbauten, Kunstmeile, „Hands of Fame“, zwei Galerieholländer-Windmühlen, Robert von Zeppelin- und Fliegermuseum & das „Original Ostfriesen-Abitur“ ablegen in Wittmund; historisches Mündungsschöpfwerk, (Sonnen)Baden am Sandstrand & Überfahrt nach Wangerooge in Harlesiel; Wellnessen in Carolinensiel; Hafengeschehen beobachten, Buddelschiffmuseum, historischer Sielhof, Krabben frisch vom Kutter holen, Ausfahrten zu den Seehundbänken sowie nach Spiekeroog, (Sonnen)Baden & Relaxen in Neuharlingersiel, kleine Innenstadt mit historischen Häusern in Esens; Wattwandern, (Sonnen)Baden & Relaxen in Bensersiel; (Sonnen)Baden & Wattwanderung in Dornumersiel

2 Stellplätze & 1 Campingplatz in Jever; 1 Stell- & 1 Campingplatz in Wittmund; 1 Stell- & 1 Campingplatz in Harlesiel; 1 Stellplatz in Carolinensiel; 1 Stell- & 1 Campingplatz mit Stellplätzen in Neuharlingersiel; 1 Stellplatz in Esens; 1 Campingplatz mit Winter-Wohnmobilstellplätzen in Bensersiel; 2 Stellplätze in Dornum-Dornumersiel

Brauereibesichtigung und zahlreiche Sehenswürdigkeiten – Aktivitäten im Erholungsort Jever

Über die B 210 fahren wir etwas mehr als 20 km bis ins schöne Städtchen Jever – bekannt aufgrund des gleichnamigen Bieres. Aber der staatlich anerkannte Erholungsort besitzt noch mehr als die moderne Brauerei, die besichtigt werden kann, nämlich eine schöne Altstadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Da wären zum einen die Alte Stadtkirche mit einer wunderschönen Orgel, viele verschiedene Denkmäler, einige Museen und natürlich das Schloss, das aus der Zeit um 1370 herum stammt. Seit ein paar Jahren gibt es hier auch ein Schlossmuseum, welches zu den regionalen Themen Archäologie, Kulturgeschichte und Volkskunde ausstellt. Hier kannst du ebenfalls interessante Exponate wie Kinderspielzeug, Kirchenartefakte, Münzen, Antiquitäten und Mode finden.

Für jeden etwas dabei – Weitere Sehenswürdigkeiten

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen das von 1609 bis 1616 errichtete Rathaus mit Renaissance- Fassade sowie einer reich geschmückten Freitreppe am Eingang sowie der imposante „Hof von Oldenburg“ (1798), welches das erste Haus vor den Stadtmauern war, 1983 ein Glockenspiel aus 16 Glocken sowie einen Figurenumlauf bekam und ein Restaurant/Café beherbergt. Gerne besucht werden in Jever ebenfalls die noch ihr Handwerk ausübende, heimische Blaudruckerei in einem alten Speichergebäude, die Schlachtmühle (1874) sowie natürlich das bereits erwähnte Brauhaus, welches seit 1848 das international bekannte Bier braut.

Ja, Jever hat natürlich auch einen Stellplatz. Er befindet sich am nördlichen Ortsrand neben dem Sport- und Freizeitzentrum. Der Vollständigkeit halber muss ich sagen, dass es einen weiteren kleinen Stellplatz an einer Gaststätte, ca. 3-4 km entfernt sowie den ganzjährig geöffneten Friesland Camping Schorten, der ebenfalls 4 km von der Altstadt entfernt liegt, gibt.

Stellplatzempfehlungen für Jever

  • Adresse: Am Schwimmbad 2, 26419 Schortens
  • GPS: N53°33’02.2″ E7°56’14.9″
  • Max. Plätze: 125 (parzelliert)
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Abwasser- & Frischwasseranschlüsse sowie Strom am Platz, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung, stellenweise  WLAN
  • Kosten: 2 Erwachsene & Stellplatz ab 32 Euro/Nacht, Hund 5 Euro, Strom, Müllgebühr sowie Kurtaxe kosten extra; Ermäßigung als ADAC-Mitglied möglich
  • Kurzbeschreibung: Der ganzjährig geöffnete, naturnahe Campingplatz liegt an einem beaufsichtigten Natur-Badesee mit abgegrenztem Nichtschwimmer-Bereich, zwischen Jever und Schortens, rund 4 km von der Altstadt Jever sowie rund 1,5 km von der Ortsmitte
    Schortens entfernt. In 100 m Entfernung befindet sich eine Bushaltestelle. Eine Gaststätte/Restaurant gibt es in 100 m, einen Supermarkt in 800 m Entfernung.
    Der Sandstrand am See fällt flach ab und ist daher ideal für Kinder. Zudem gibt es eine Badeinsel sowie einen Wasserspielplatz für sie. Umgeben ist der Platz von viel Grün, was vor allem Hundebesitzer erfreut. Ferner findest du am Strand einen kleinen Imbiss.
    Eine Reservierung ist nicht möglich.
  • Adresse: Jahnstraße, 26441 Jever
  • GPS: N53°34′34.1″ E7°53′26.3″ am besten fährst du hier rein: N53°34’35.2″ E7°53’17.7″
  • Max. Plätze: 24
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom (20x)
  • Kosten: 8 Euro/Nacht (inklusive Wertmarke für Wasser & Strom; jede weitere kostet 2 Euro)
  • Kurzbeschreibung: Der tagsüber nicht immer sehr ruhige Platz befindet sich am Ortsrand in der Nähe verschiedener Sportstätten und bietet viel Schatten. Ein Freibad ist in der Nachbarschaft. Zu Fuß musst du etwas mehr als einen Kilometer zurücklegen, um in die Altstadt zu gelangen. Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig erreichbar. Leider parken hier
    auch öfters PKWs oder Leute stellen ihre Hänger ab. Anmelden sowie bezahlen musst du im kleinen Fitnessstudio, welches du erreichst, wenn du vom Platz nach rechts rausgehst, links in die Jahnstraße einbiegst und ein paar Meter gehst.
  • Adresse: Addernhausener Straße 51, 26441 Jever
  • GPS: N53°32’47.3″ E7°53’44.7″
  • Max. Plätze: 6
  • Ausstattung/Service: Strom (gegen Münzen)
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Der Stellplatz liegt an einer Gaststätte außerhalb von JeverAddernhausen, rund 5 km von Jevers Altstadt entfernt und nahe an einem Luftwaffenstützpunkt. Eine Haltestelle ist vor Ort. Einkehr ins „Waldschlösschen“ ist obligatorisch.

Flächengrößte Stadt Ostfrieslands – Kreisstadt Wittmund

Unser nächstes Ziel heißt Wittmund, ist ebenfalls über die B 210 erreichbar und nur etwa 9- 10 km entfernt. Wittmund ist Kreisstadt und teilt sich in 14 Ortschaften auf, wobei es bis an die Nordsee nach Carolinensiel/Harlesiel geht. Vom 16 km entfernten Harlesiel setzt die Fähre nach Wangerooge über. Damit ist Wittmund die flächengrößte Stadt Ostfrieslands, jedoch bezüglich der Einwohner nur an fünfter Stelle stehend. Der meiste Tourismus spielt sich natürlich an der Nordsee ab, jedoch ist die Kernstadt Wittmund selber durchaus auch einen Besuch wert. Hier findest du zudem einen Stellplatz in nur etwas mehr als einem Kilometer Entfernung zum Stadtmittelpunkt.

Kunst, Architektur und weitere Wahrzeichen Wittmunds

Trotz der relativen Größe des Ortes, würde ich Wittmund dennoch als idyllisches Städtchen bezeichnen. Mir persönlich gefällt die Kunstmeile, denn hier sind mitten in der Stadt 11 sehr unterschiedliche Kunstwerke zu bestaunen, von naturalistischen Bronzefiguren angefangen bis hin zu absolut abstrakten Skulpturen. Aber die entdeckst du, ob du willst oder nicht, wenn du durchs Städtchen schlenderst. Was du noch entdeckst, sind die „Hands of Fame“, du musst nur auf den Boden schauen. Hier haben, ganz nach dem Vorbild Hollywoods, bekannte Persönlichkeiten ihren Handabdruck inklusive Unterschrift auf einer Tonplatte verewigt.

Natürlich dominieren auch hier die roten Backsteinbauten. Ins Auge stechen zudem am und um den Marktplatz herum das historische Wittmunder Kreishaus (1899-1901), das im klassizistischen Stil gehaltene Wittmunder Amtsgericht (1827) und natürlich die Bronzeplastiken Treiber mit Hund und Schafen als Teil der oben erwähnten Wittmunder Kunstmeile, die an den einstigen Schafhandel hier am Marktplatz erinnert.

Im Norden Wittmunds, in der Esenser Straße befindet sich die noch älteste, noch größtenteils funktionierende Galerieholländer-Mühle Deutschlands, die Peldemühle, die du besuchen kannst. Unweit des Stellplatzes, beim Friedhof, triffst du auf die Siuts-Mühle, eine zweistöckige Galerieholländer aus dem Jahr 1884, die noch bis 1979 in Betrieb war. Heute beherbergt sie ein Restaurant.

Last but not least wären noch das Robert von Zeppelin- und Fliegermuseum in der Fußgängerzone sowie die Tatsache, ein „Original Ostfriesen-Abitur“ ablegen zu können, zu erwähnen. Was Letzteres ist, kann ich nur vom Hörensagen beschreiben: Bei einem Tagesprogramm von etwa vier Stunden musst du neun typisch ostfriesische Disziplinen durchlaufen. Dazu gehören unter anderem Straßenweitboßeln, Kuhmelken, Bessensmieten und natürlich Teetrinken. Abschließend erhältst du ein Abiturzeugnis mit Bewertung. Eine recht lustige Sache. Infos bekommst du über das Touristenbüro.

Stellplatzempfehlungen für Wittmund

  • Adresse: Am Schützenplatz 3, 26409 Wittmund
  • GPS: N53°34′25.1″ E7°46′15.7″
  • Max. Plätze: 11
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, WLAN
  • Kosten: kostenlos, Wasser 1 Euro/90 l, Strom 1 Euro/2 kWh; Ver- & Entsorgung für Durchreisende 1 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt nur etwas mehr als 1 km vom Zentrum entfernt, an einem Sportgelände. Eine Haltestelle befindet sich unmittelbar davor. Er ist auch für Wohnmobile über 8 m Länge ideal.
  • Adresse: Isums 47, 26409 Wittmund
  • GPS: N53°33’45.3″ E7°47’06.9″
  • Max. Plätze: über 210
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Abwasser- und Frischwasseranschlüsse am Standplatz, WLAN, Hundedusche, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung
  • Kosten: 2 Erwachsene & Stellplatz ab 18,50 Euro/Nacht inklusive allem in der Hauptsaison, ab 15 Euro in der Nebensaison, Hund 3,50 Euro,
  • Kurzbeschreibung: Der Campingplatz liegt außerhalb im Grünen, an einem Badesee und bietet sowohl auf dem Platz als auch davor große Stellflächen für Wohnmobile. Neben dem Platz befindet sich ein Freibad. Bis Wittmund Ortsmitte sind es 1 km, bis zu einer
    Gaststätte/Restaurant 900 m und bis zu einem Lebensmittelladen 500 m. Der Campingplatz hat ganzjährig geöffnet.

Harlesiel – Fährverbindung zur autofreien Insel Wangerooge

Jetzt haben wir schon Harlesiel erwähnt, dann wollen wir auch hinfahren, in einen der zahlreichen „Siel“-Orte. Nur zur Kurzinfo: Laut Wikipedia ist Siel „ein verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich“.

Harlesiel ist seit 1972 ein Ortsteil von Wittmund, auch wenn man es kaum glauben mag. Es liegt an der Mündung der Harle in die Nordsee und bildet zusammen mit dem rund 2 km südlich gelegenen Carolinensiel das Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel. Zudem stellt es die Fährverbindung zur autofreien Insel Wangerooge her. Die Fähre verkehrt mehrmals am Tag, wobei die Überfahrt je nach Wasserstand zwischen 45 und 60 Minuten dauert. Der einfache (!) Preis beträgt 37 Euro pro Erwachsener, der Hund kostet 14,80 Euro. Ein stattlicher Preis für eine Überfahrt auf eine der Ostfriesischen Inseln! Aber die anderen Insel-Anfahrten sind auch nicht kostengünstiger.

Also bleibe ich in Harlesiel und genieße den Sandstrand bei unserem Stellplatz an der Mole, die Ruhe sowie die gute Meeresluft. Übrigens ist Harlesiel besonders hundefreundlich, denn neben dem Campingplatz befindet sich eine große Hundefreilauffläche und direkt am Sandstrand ein Hundestrand. Wichtigstes historisches Bauwerk dürfte das Mündungsschöpfwerk am Deich zum Wattenmeer sein, dank dem ein Außen- und ein Binnenhafen entstanden.

Harlesiel besitzt einen echt riesigen Campingplatz mit Wohnmobilstellplätzen vor den Toren aber auch einen – für mich wunderschön gelegenen – großen Wohnmobilstellplatz direkt am Ende der Mole beim Fährhafen.

Stellplatzempfehlungen für Harlesiel

  • Adresse: Am Harlesiel 20, 26409 Wittmund
  • GPS: N53°42′28.8″ E7°48′31.2″
  • Max. Plätze: 60
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom (nur begrenzte Stromanschlüsse), WLAN, WC & Dusche (im Preis inbegriffen), Brötchenservice
  • Kosten: 14,50 Euro/Nacht in der Hauptsaison, sonst 13,50 Euro/Nacht plus jeweils Kurtaxe 3,50 Euro/Erwachsene und 1,50 Euro/Kinder, Hund 2,50 Euro, Strom 4,50 Euro/Tag
  • Kurzbeschreibung: Der für meine Begriffe tolle Platz gehört zum Campingplatz „Harlesiel“ und trägt die Auszeichnung „TopPlatz“. Er liegt auf Asphalt, direkt am Ende der Mole mit Blick aufs Wasser. In unmittelbarer Nähe befinden sich ein beheiztes Meerwasserfreibad, ein
    Spielplatz, ein Bade- sowie ein Hundestrand, der Fähranleger nach Wangerooge, PKWParkplätze sowie ein Campingplatz, zahlreiche Ferienhäuser und natürlich das Wattenmeer.
    Schatten gibt es keinen. Zur Grauwasserentsorgung musst du etwas weiter zum Campingplatz, was bedeutet, dass du nur entleeren kannst, wenn dieser geöffnet hat. Im Winter ist die Ver- & Entsorgung nicht möglich. Ein Platzwart nimmt die Bezahlung entgegen, der Platz ist
    dennoch nicht bewacht. Der Platz ist auch für größere Wohnmobile geeignet.
    Hier mündet die Harle in die Nordsee. Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel gibt es keine. Auch ist es zeitweise sehr laut hier, denn nicht nur die für die Inselüberfahrt ankommenden PKWs verursachen Lärm, sondern auch das frühe Beladen der Schiffe.
  • Adresse: Am Harlesiel 20, 26409 Carolinensiel
  • GPS: N53°42’24.7″ E7°48’17.7″
  • Max. Plätze: insgesamt über 400 plus Dauer-Stellplätze
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Camperclean, WLAN, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung, Brötchenservice, Hundedusche, verschiedene Angebote
  • Kosten: 2 Erwachsene & Standplatz ab 38,50 Euro/Nacht in der Hauptsaison, in der Nebensaison ab 31 Euro, Hund 2,50 Euro, Camperclean 2 Euro, Strom kostet extra
  • Kurzbeschreibung: Der große Campingplatz liegt unmittelbar am Meer, wenige Meter südwestlich vom oben erwähnten Stellplatz. Er hat mehrere Stellplätze außerhalb des Campingplatzgeländes. In der Nachbarschaft befinden sich der Fährhafen für Wangerooge,
    das beheizte Meerwasserfreibad, ein öffentlicher Kinderspielplatz, ein öffentlicher Sandbadeund ein Hundestrand, zahlreiche Ferienhäuser, PKW-Parkplätze sowie direkt dran eine große Hundefreilauffläche. Der Platz hat direkten Zugang zum Weltnaturerbe Wattenmeer. Kinderanimation sowie geführte Wattwanderungen, Schiffsausflüge und verschiedene sportliche Aktivitäten sind möglich. Ein Wander- und Radwegenetz ist angrenzend. Hier gibt es ebenso eine Strandbar und eine Hundedusche. Gaststätte/Restaurant, Imbiss & Lebensmittelladen befinden sich in 50 m, Supermarkt in 1,5 km Entfernung. Der nächste Ort ist Carolinensiel – landeinwärts – in etwa 2 km Entfernung. Da der Platz groß und sehr kinderfreundlich ist, ist er natürlich nicht besonders ruhig.
    Der Platz ist von Anfang April bis Ende September geöffnet.

Über Carolinensiel und Friedrichsgroden geht es rund 12 km nach Neuharlingersiel. Vorher könnte ich dir noch einen Stellplatz in Carolinensiel – zum Welnessen!? – im Binnenland anpreisen.

Stellplatzempfehlung in Carolinensiel

  • Adresse: Nordseestr.1, 26409 Wittmund-Carolinensiel
  • GPS: N53°41′47.7″ E7°48′19.4″ 53°41’47.7″N 7°48’19.4″E
  • Max. Plätze: 6
  • Ausstattung/Service: Strom, WC & Dusche in der Cliner Quelle (kostenlos, Duschen im Schwimmbad 1x täglich 30 min während der Öffnungszeiten)
  • Kosten: 10 Euro/Nacht plus Gästebeitrag (= Nordsee-ServiceCard Hauptsaison 2,50 Euro/Nebensaison 1,25 Euro), Strom 3 Euro/Nacht
  • Kurzbeschreibung: Der Stellplatz liegt im Kurzentrum bei der Cliner Quelle (Bade- & Saunalandschaft, Wellness & Kosmetik, Physiotherapie) sowie vorm Campingplatz „Ralf Boyungs“, nahe der Harle.
    Übrigens erhältst du, wenn du auf dem Platz stehst, pro Person 2 Euro Rabatt auf den Eintrittspreis in die Bade- und Saunalandschaft.

Krabbenkutter und Bootsfahrten – Touristenziel Neuharlingersiel

Neuharlingersiel darf sich offiziell „Thalasso-Nordseeheilbad Neuharlingersiel“ nennen. Es besitzt einen lebendigen Hafenbereich sowie einen Wohnmobilstellplatz unmittelbar am Wasser, bei der Fährenanlegestelle Neuharlingersiel-Spiekeroog. Der Platz ist leider sehr beliebt, daher in der Saison meist belegt. Ausweichplätze findest du eventuell am riesigen Campingplatz „Nordsee-Camping“ auf der anderen Hafenbeckenseite, direkt hinterm Deich, in Strandnähe. Er hat zudem Übernachtungsplätze für uns vorm Platz. Ferner gibt es hier noch zwei weitere Campingplätze. Also irgendwie müsstest du fündig werden.

In Neuharlingersiel legen regelmäßig Krabbenkutter an und es werden Bootsfahrten angeboten. Das einstige idyllische Fischerdorf ist außerdem mittlerweile zu einem Touristenziel mit sonntäglichem Konzert in der Konzertmuschel am Hafen während der Sommersaison geworden.

Übrigens kannst du bei klarem Wetter die autofreie Insel Spiekeroog sehen. In nur etwa 45-55 Minuten wärst du mit der Fähre drüben. Die Kosten pro Person belaufen sich auf stolze 23 Euro/einfache Fahrt (!), Hunde kosten 18,20 Euro. Wer mag, kann an Ausflugsfahrten zu den Seehundbänken teilnehmen.

Ich bleibe lieber im Ort. Hier gibt es auch viel zu sehen: das Buddelschiffmuseum oder den historischen Sielhof – einstiger Herrensitz aus dem 18. Jahrhundert – mit Café und Restaurant. Überhaupt findest du fürs leibliche Wohl jede Menge Restaurants; ausreichend Geschäfte gibt es ebenfalls.

Stellplatzempfehlungen für Neuharlingersiel

  • Adresse: Am Hafen Ost 20, 26427 Neuharlingersiel
  • GPS: N53°42’03.5″ E7°42’26.1″
  • Max. Plätze: 25
  • Ausstattung/Service: Wasser, Entsorgung für Kassettentoiletten, Strom, tagsüber geöffnete öffentliche Toiletten am Westhafen, Online Buchung über QR-Code möglich
  • Kosten: 15-16 Euro/Person (je nach Saison) plus 6,70 Euro/Erwachsene, 4 Euro/Kind, Kurtaxe 3 Euro/Person, Strom 0,80 Euro/kWh, Wasser 1 Euro/100 l, Toilettenentsorgung 1 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Wohnmobilstellplatz liegt am Ortsrand auf einem ausgewiesenen hinteren Teil eines großen Parkplatzes direkt am Meer beim Fähranlieger nach Spiekeroog.
    Das Wellnesszentrum „BadeWerk“, das Buddelschiffmuseum, der Sandstrand & drei Campingplätze befinden sich auf der anderen Seite – am Westhafen – des Neuharlinger Sieltiefs. Schöner Blick aufs Wattenmeer und die Hafeneinfahrt. Es gibt keinen Schatten. Der
    Busbahnhof ist vor Ort. Bezahlt wird am Parkscheinautomaten. Im Winter sind Ver- & Entsorgung geschlossen. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 3 Nächte.
  • Adresse: Alt Addenhausen 4, 26427 Thalasso-Nordseeheilbad Neuharlingersiel
  • GPS: N53°41’42.0″ E7°41’24.3″
  • Max. Plätze: insgesamt über 600 Standplätze (davon fast 400 parzelliert), Übernachtungsplätze außerhalb sind vorhanden
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Brötchenservice, Abwasser- & Frischwasseranschlüsse auf einigen Standplätzen, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung
  • Kosten: 2 Erwachsene & Stellplatz ab 28,40 Euro/Nacht in der Hauptsaison, ab 23,90 Euro/Nacht in der Nebensaison, Strom, WLAN & Kurtaxe kosten noch extra
  • Kurzbeschreibung: Der riesige, familienfreundliche Campingplatz ist einer von insgesamt drei Campingplätze am Westhafen. Er ist von Dauercampern dominiert, ganzjährig geöffnet und hat Zugang zum Sandstrand sowie zum Wellnesszentrum „BadeWerk“. Geboten werden
    Kinderanimationen, verschiedene Programme für Erwachsene sowie Sportangebote. Der Platz liegt am Deich sowie am Nordseeküsten-Radweg. In der Nähe sind ferner eine Gaststätte/Restaurant (200 m), ein Supermarkt (200 m), ein Imbiss (300 m) sowie eine Haltestelle direkt vorm Platz. Zum Fährhafen ist es etwas mehr als 1 km.
    Leider herrscht generelles Hundeverbot, was mich den Platz meiden lässt.

Halt in Esens: kleiner Abstecher ins Binnenland

Einen kleinen Abstecher ins Binnenland gefällig? Dann lass uns etwa 9 km über die Großholum-Dorfstraße tuckern, so kommen wir nach Esens. Hier gibt es einen Stellplatz. Sollte gerade irgendeine Veranstaltung sein, kann es jedoch passieren, dass der Platz nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar ist. Dann findest du in der Nähe des Friedhofs eventuell einen Parkplatz (N53°38’48.7″ E7°36’58.0″). In Esens begann die Geschichte der Windmühlen Ostfriesland, denn hier drehten sich 1424 die Flügel der ersten Mühlen der Region. Leider kann man das nur nachlesen und glauben, denn das Gebäude gibt es nicht mehr. Esens an sich ist überschaubar und du findest eigentlich alles, was du benötigst. Ein Bummel durch die kleine Innenstadt offeriert dir wieder einmal historische Häuser entlang der zum Glück verkehrsberuhigten Straßen sowie Restaurants, Cafés nebst kleinen und größeren Läden. Wenn du dich dabei wunderst, dass du hier auf Bären in verschiedenen Macharten triffst, so sei dir gesagt, dass der Bär zur Stadtgeschichte gehört. Er soll angeblich der Retter bei einer Belagerung für die Einwohner Esens gewesen sein.

Stellplatzempfehlung für Esens

  • Adresse: Schützenplatz 15, 26427 Esens
  • GPS: N53°38’20.4″ E7°36’34.7″
  • Max. Plätze: >20
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom (16x)
  • Kosten: 6 Euro/Nacht plus Kurtaxe 3,20 Euro/Person, Strom 1,50 Euro/kWh, Grauwasserentsorgung 2 Euro, Toiletten Entleerung 2 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt am Ortsrand in Nachbarschaft zu einem Schießstand; nachts ist es jedoch ruhig. Das Zentrum in ca. 10 min zu Fuß erreichbar, eine Haltestelle ist in der Nähe. Die Ver- & Entsorgung ist im Winter nicht möglich. Die maximale Verweildauer
    beträgt 3 Nächte.
    Während Veranstaltungen kann der Platz gesperrt sein.

Wattwanderung und Seele baumeln lassen – Bensersiel als Ort der Entspannung

Jetzt geht es wieder an die Nordsee und in einen der Siel-Orte, nach Bensersiel, einen Ortsteil Esens, was man auch hier wieder nicht erwartet. Hier kannst du auf einem großen Campingplatz stehen, der jedoch im Winter geschlossen ist, dann jedoch hast du die Möglichkeit, von November bis März ganz vorne in der ersten Reihe auf den für uns vorgesehenen Winter-Stellplätzen zu stehen. Hier kannst du mal so richtig die Seele baumeln lassen oder eine Wattwanderung – Infos gibt es dazu u.a. im Nationalpark-Haus „Wattenhuus“ – unternehmen. Neben dem Yacht- und Fischkutterhafen findest du auch einen Sandbadestrand vor.

Stellplatzempfehlung für Bensersiel

  • Adresse: Am Strand 8, 26427 Esens-Bensersiel
  • GPS: N53°40’31.2″ E7°34’08.3″
  • Max. Plätze: 450 (davon 400 parzelliert) & viele Dauercamper; 32 WohnmobilWinterstellplätze
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung (im Winter kein Wasseranschluss), Strom, Automat für Kassettenentleerung, WLAN, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung
  • Kosten: Campingplatz ➔ 2 Erwachsene & Standplatz ab 29 Euro in der Hauptsaison und 23 Euro in der Nebensaison, Strom Kurtaxe muss extra bezahlt werden
    Winter-Wohnmobilstellplatz ➔ 21 Euro/Nacht inklusive Nutzung des Sanitärhauses plus Gästebeitrag 1 Euro/Erwachsener & 0,50 Euro/Kind, Strom 1 Euro/kWh
  • Kurzbeschreibung: Der Strand- und Familiencampingplatz ist ein beliebter Platz direkt am Strand, sogar noch vor den Dünen. Der Campingplatz selbst hat von Mitte/Ende März bis Mitte/Ende Oktober geöffnet, von November bis März stehen Wohnmobilisten im vorderen
    Bereich des Campingplatzes Stellplätze zur Verfügung. Der Sanitärbereich ist geöffnet, ebenso der Strom sowie die Entsorgung. Der Platz bietet Blick aufs Meer sowie auf die vorgelagerten Ostfriesischen Inseln, liegt am Sandstrand (mit Zugang) und hält während der
    Saison zahlreiche Angebote für seine Gäste bereit. In der Nähe befinden sich eine Gaststätte/Restaurant (50 m), ein Lebensmittelladen (50 m), ein Supermarkt (200 m), ein Imbiss (50 m) der Fähranleger nach Langeoog (900 m) sowie eine Haltestelle (800 m).
    Hunde sind weder am Campingplatz noch am Stellplatz erlaubt! Eine Reservierung ist nicht möglich.
    Der Stellplatz befindet sich im vorderen Bereich des Campingplatzes und bietet
    Stromanschlüsse, ein Sanitärhaus mit Duschen & Toiletten sowie eingeschränkte
    Einkaufmöglichkeiten im Ort. Bezahlt wird am Check-in Automaten im Sanitärhaus 1.
    Reservierungen sind nicht möglich. Wohnwagen sind verboten.
    Achtung: Sturmflutwarnungen beachten und unverzüglich den Platz verlassen. Warnungen u.a. ersichtlich unter https://sturmflutwarndienst-nlwkn.azurewebsites.net/tide.pdf

Wer mag, setzt mit der Personenfähre auf die Insel Langeoog über. Dazu darfst du dein Wohnmobil auf dem riesigen Inselparkplatz für 1-5 Tage à 7 Euro/Tag parken. Übernachten ist jedoch nicht gestattet. Auch diese Überfahrt ist vergleichsweise teuer: Jeder Erwachsene zahlt für die etwa 25-minütige Hin- und Rückreise 33 Euro, Hunde 31 Euro und du musst – überspitzt ausgedrückt – für jede Zahnbürste noch extra zahlen. Das ist mir solch ein Ausflug nicht wert!

Letztes Ziel der 2. Etappe: Ausruhetage und Wattwanderung in Dornumersiel

Letztes Ziel dieser Etappe ist Dornumersiel – genauer gesagt Dornum-Dornumersiel –, wo uns gleich zwei Stellplätze sowie ein Campingplatz erwarten. Am Bensersieler Campingplatz vorbei, über die L 5, immer nahe der Küste entlang, sind es ca. 9 km. Als Ortsteil von Dornum – das leider keinen Stellplatz hat und wo sich auch die Parkplatzsuche für größere Wohnmobile schwierig gestaltet – liegt Dornumersiel rund 5-6 km nordöstlich und direkt am Meer. Der Siel-Ort ist prädestiniert für einen oder mehrere Ausruhtag(e) am Sandstrand sowie für eine Wattwanderung.

Stellplatzempfehlungen für Dornum-Dornumersiel

  • Adresse: Am Nordseestrand 1, 26553 Dornum
  • GPS: N53°40′44.6″ E7°28′43.4″
  • Max. Plätze: 38
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Sanitäranlagen des Campingplatzes können mitbenutzt werden
  • Kosten: 22 Euro/Nacht, Strom 1 Euro/kWh, Wasser 2 Euro/100 l (Für Durchreise sind die Ver- & Entsorgung kostenlos.)
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt am Ortsrand von Dornum-Dornumersiel vor einem Campingplatz in Meeresnähe. In der Nachbarschaft befinden sich ein Meerwasserfreibad, ein
    Sandstrand, ein Yachtfafen sowie viele Möglichkeiten, mit dem Hund spazieren zu gehen (z.B. auch eine Hunde-Freilauffläche sowie ein Hundewanderweg). Verschiedene Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden, einen Lebensmittelladen erreichst du etwa 1 km
    fußläufig in Bensersiel. Bezahlt wird am Parkscheinautomat.
    Für Hunde ist der Strand verboten!
  • Adresse: Schöpfwerkstraße 5, 26553 Dornum
  • GPS: N53°40′22.0″ E7°28′51.0″
  • Max. Plätze: 30
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN
  • Kosten: 22 Euro/Nacht, Strom 1 Euro/kWh
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt windgeschützt am einstigen Hafen des Fischerdörfchens Accumersiel, am Ortsrand von Dornum-Westeraccumersiel. In der Nachbarschaft befindet sich der Speichersee „Mahlbusen“. Ferner sind Restaurants, Eiscafés, Bäcker sowie ein
    Supermarkt nah. Die Nordsee ist rund 1 km entfernt. Bezahlt geht nur mit Smartphone/Tablet & QR-Code per Kreditkarte, PayPal oder Sofortüberweisung. Die Ver- & Entsorgung ist für Durchreisende kostenlos.

Seehundstation, Meerwasseraquarium und Wasserschloss – 3. Teil des Reiseberichts über Ostfriesland

Norden-Norddeich (Norderney) – Wasserschloss Lütetsburg – Moormuseum Moordorf- Südbrookmerland – Aurich – Krummhörn-Greetsiel – Pilsumer Leuchtturm – Upleward

Zurückgelegte Kilometer: ca. 120 km

Zeitlicher Rahmen: ca. 8-10 Tage

Seehundstation mit Auffangstation, Erlebnisbad „Ocean Wave“, Waloseum, Meerwasseraquarium, kleines Automobil- und Spielzeugmuseum, Spaziergänge am Meer & Überfahrt nach Norderney in Norddeich sowie Ostfriesische Teemuseum in Norden; Wasserschloss Lütetsburg mit Schlosspark; Moormuseum Moordorf in Südbrookmerland; große Fußgängerzone, fünfstöckiger Galerieholländer mit Mühlenfachmuseum, kleines Pingelhus & Lambertikirche in Aurich; malerische Altstadt, Hafen, Holländer-Zwillingsmühlen & Buddelschiffmuseum in Krummhörn-Greetsiel; Pilsumer Leuchtturm außerhalb von Greetsiel; Idylle genießen in Upleward

2 Stellplätze in Norden-Norddeich; 1 Stellplatz in Aurich; 1 Stellplatz in Krummhörn-Greetsiel; 1 Campingplatz in Upleward

Beliebtes Ziel zahlreicher Wohnmobilisten – Weite Natur in Norddeich

Unser erstes Ziel auf dieser wunderschönen Ostfriesland-Tour liegt immer noch an der Nordsee. Es handelt sich um Norddeich, einen Ortsteil der Stadt Norden und ein beliebtes Ziel zahlreicher Wohnmobilisten. Du kannst dazu entweder 26 km auf der Störtebekerstraße (Der Name des gefürchteten Seeräubers Klaus Störtebekers – um 1360 bis um 1401 herum – begegnet uns hier im Norden häufiger.) oder 30 km zunächst auf derselben Straße und anschließend auf der breiteren B 72 über Norden fahren. In Norddeich gibt es zwei Stellplätze, die jeder für sich ihre Vor- und Nachteile haben, sowie einen Campingplatz. Der eine Stellplatz liegt hinter dem Deich, neben einem Campingplatz, etwas außerhalb, der andere in Norddeich am Badepark und an der Seehundstation auf einem Parkplatz. Wir bevorzugen den ersten, allein schon wegen seiner Lage.

Manche Camper wissen zu berichten, dass das Personal hier ein wenig unfreundlich sei. Ich kann nicht von derartigen Vorkommnissen berichten. Vielleicht hatte ich aber auch Glück und immer den richtigen Zeitpunkt für eine Ansprache erwischt!?

Stellplatzempfehlungen für Norden-Norddeich

  • Adresse: Deichstraße 24a, 26506 Norden-Norddeich
  • GPS: N53°36′06.1″ E7°08′06.3″
  • Max. Plätze: 44
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, behindertengerechte Sanitäranlage mit Dusche, WC & Spülbecken, Waschmaschine & Trockner, Brötchenservice, Gasflaschenservice, Fahrrad- & E-Bike-Verleih, Kiosk mit Lebensmittel etc.
  • Kosten: 20 Euro/Nacht inklusive 2 Erwachsenen sowie Ver- & Entsorgung und Strom (jede weitere erwachsene Person kostet 1 Euro) & 3,50 Euro/Kurtaxe, Hund 1 Euro, Dusche 1 Euro, Waschmaschine 3 Euro, Trockner 1,50 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der bewachte Stellplatz liegt außerhalb, hinterm Deich, neben einem großen Campingplatz. Eine Gaststätte befindet sich am Platz, eine Haltestelle davor. Der Fußweg nach Norddeich Ortsmitte beträgt etwa 3 km, nach Norden sind es 5 km. Eine Reservierung ist ab 3 Übernachtungen möglich. Idealer Platz mit Hund, da zahlreiche
    Spazierwege.
  • Adresse: Itzendorfer Straße, 26506 Norden-Norddeich
  • GPS: N53°36’35.4″ E7°09’29.1″
  • Max. Plätze: 100
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom (zu wenig Anschlüsse), WLAN, tagsüber WC, Gasflaschenservice, Fahrradverleih
  • Kosten: 17 Euro/Nacht, Strom 1 Euro/kWh, Kurtaxe 3,50 Euro/Person, WC 1 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Platz befindet sich bei einem großen Parkplatz beim Erlebnisbad „Ocean Wave“ & der Seehundaufzuchtstation am Ortsrand von Norden-Norddeich und ist für Wohnmobile bis 8 m Länge geeignet. Es gibt keinen Schatten. Bis ins Zentrum sind es ca. 500 m, bis ans Meer 200 m. Restaurant, Imbiss, Biergarten, Kiosk, Ladestation für
    Elektrofahrzeuge & Fahrradverleih sind vor Ort. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 72 Stunden. Ver- & Entsorgung für Durchreisende ist kostenlos.
Für jeden etwas dabei – Erlebnisbad, Automobilmuseum und Co.

Was mir hier besonders gut gefällt, ist die weite Natur, hier kann man wunderbar am Deich entlang bis in den Ort – und zum Hundestrand (!) – gehen. Norddeich selbst liegt nördlich der Kernstadt Norden und ist staatlich anerkanntes Nordseebad. Besonders hervorzuheben ist die Seehundstation Nationalpark-Haus mit der Auffangstation verletzter oder verwaister possierlicher jungen Heuler sowie mit ausgewachsenen Seehunden. Gleich nebenan befindet sich für diejenigen, denen das Wasser der Nordsee zu kalt ist, die aber dennoch gerne schwimmen und Spaß haben möchten, das „Ocean Wave“, ein Erlebnisbad mit Innen- und Außenbereich.

Unbedingt besuchenswert ist im Ortsteil Osterloog das Waloseum (Du bist eventuell auf der Herfahrt dran vorbeigekommen!?) mit einem 15 m langen und 2 t schweren Skelett eines Pottwals, der 2003 hier in der Nähe gefunden wurde. Ferner gibt es eine Seehund-Quarantänestation sowie ein Meerwasseraquarium und Ausstellungen bezüglich der heimischen Tierwelt.

In der Nachbarschaft kommen Auto-Freaks im kleinen aber feinen Automobil- und Spielzeugmuseum auf ihre Kosten. Ansonsten lässt es sich in Norddeich fantastisch ausspannen. Wenn du etwas über die Herstellung sowie die Tradition von Ostfriesischem Tee sowie den Kult, der damit verbunden ist, erfahren sowie Teesorten ausprobieren möchtest, solltest du das Ostfriesische Teemuseum (Am Markt 36, 26506 Norden) besuchen. Einen Parkplatz kann ich dir leider nicht anbieten.

Übrigens kannst du vom Fähranleger in Norddeich ganzjährig mit dem Wohnmobil zur Urlauberinsel Norderney fahren. Willst du dein Wohnmobil mitnehmen, musst du online buchen – spontan Entschlossene erhalten keine Garantie, mitgenommen zu werden. Das ganze kostet für eine einfache Fahrt 12,40 Euro/Erwachsene, 5,80 Euro/Hund sowie für Wohnmobile ab 3,5 t 20,70 Euro pro angefangenem Meter (Wohl dem, der einen VW- Campingbus besitzt!). Für unter 3,5 t fand ich auf der Seite der Fähranbieter keine Angaben. Die Dauer der Reise beträgt etwa 45-55 Minuten.

Schloss Lütetsburg – Atemberaubendes Wasserschloss

Östlich von Norden liegt Schloss Lütetsburg, wo du hinkommst, wenn du die B 72 nimmst. Es sind lediglich 10 km. Parken kannst du hier: N53°36’04.4″ E7°15’42.1″. Hier, in der gleichnamigen Gemeinde, findest du ein atemberaubend schönes Wasserschloss. Die gesamte Anlage besteht aus einem Wohnhaus, einer Vorburg sowie einem wunderschönen Schlosspark. 1212 stand hier in Lütetsburg einst ein Außenhof (Uthof), welcher wahrscheinlich Mitte des 14. Jahrhunderts zu einem Steinhaus ausgebaut wurde. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde mehrmals um- und angebaut. Das Schloss in der heutigen Form stammt aus der Zeit von 1959-1960.

“Heimliche Hauptstadt Ostfrieslands”: Aurich

Über die B 210 und anschließend weiter auf der B 72 fahren wir etwa 25 km, bis wir in Aurich ankommen. Wer mag, kann kurz vorher noch im Moormuseum Moordorf in Südbrookmerland (N53°29’10.8″ E7°23’40.0″) vorbeischauen. Parken kannst du hier ebenfalls.

Die alte Einkaufs- und Residenzstadt Aurich ist der zweitgrößte Ort Ostfriesland und wird öfters auch mal als „Heimliche Hauptstadt Ostfrieslands” bezeichnet. Umgeben von viel Grün, idyllischer Landschaft und malerischen Weilern sowie typischen Gehöften bietet Aurich selber eine beschauliche Innenstadt mit großer Fußgängerzone, einen eher modernen Marktplatz sowie zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört unter anderem die beinahe 30 m hohe (5 cm sollen noch fehlen) Stiftsmühle. Erbaut wurde der fünfstöckige Galerieholländer 1858, heute beherbergt sie ein Mühlenfachmuseum. Als Wahrzeichen der Stadt gelten das kleine Pingelhus aus dem Jahre 1800, das einst ein Hafenwärter- und Speditionsgebäude war, als es hier noch einen richtigen Hafen gab, und die Lambertikirche (1835). Einen Wohnmobilstellplatz gibt es übrigens auch, zentral gelegen am Sportgelände.

Solltest du dich über „merkwürdige“ Ortsschilder wundern, so sei dir gesagt, dass Aurich seit 2004 die Berechtigung hat, diese „zweisprachig“ (Hochdeutsch und Plattdeutsch) zu gestalten.

Stellplatzempfehlung für Aurich

  • Adresse: Am Ellernfeld 2, 26603 Aurich
  • GPS: N53°27′55.2″ E7°28′35.9″
  • Max. Plätze: 20
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Dusche & WC im angrenzenden Bad
  • Kosten: 15 Euro/Nacht, Strom 1 Euro/kWh, Wasser 1 Euro/100 l, KassettentoilettenEntleerung 1 Euro/min, Dusche 1,50 Euro/30 min
  • Kurzbeschreibung: Der schattenlose Platz liegt nahe der Innenstadt, nur wenige hundert Meter von der Fußgängerzone entfernt, direkt beim Wohlfühl- und Familienbad „De Baalje” sowie weiteren Sportstätten. Ganz in der Nähe befinden sich der Ems-Jade-Kanal, der Auricher Hafen, Gastronomie sowie Grünflächen. Auch kannst du in gleich mehrere bekannte Rad- und Wanderwege einsteigen. Anmelden musst du dich im „De Baalje”, wo du auch gegen Entgelt die Duschen und sanitären Einrichtungen nutzen kannst. Abreisezeit ist
    spätestens 17 Uhr.

Touristenmagnet Greetsiel – malerische Gassen, Teestuben und mehr

Wir setzen unseren Road-Trip durch Ostfriesland fort, indem wir uns etwas mehr als 30 km auf der B 72 gen Westen, wieder Richtung Nordsee, bewegen, um schließlich in Greetsiel – offiziell Krummhörn-Greetsiel – zu landen.

Greetsiel war einst ein idyllisches Fischerdorf, heute zieht es zahlreiche Touristen an, letztendlich auch Wohnmobilisten, denn hier gibt es einen – allerdings sehr beliebten und daher stark frequentierten – Stellplatz unmittelbar am Ortsrand. Greetsiel, ein Ortsteil von Krummhörn, muss man einfach lieben: malerische Gassen mit typisch ostfriesischen Häuschen, Teestuben, Souvenirläden und noch viel mehr sowie einen malerischen Hafen. Ich selber habe hier schon Silvester verbracht und kann nur sagen, idyllisch, vielbesucht und traumhaft schön! Wahrzeichen Greetsiels sind die Zwillingsmühlen in der Nähe des Stellplatzes. An den beiden Holländerwindmühlen – eine grüne aus dem Jahre 1856 sowie eine rote von 1706 – kommt keiner vorbei ohne zu staunen. Die Rote verlor vor einigen Jahren ihre Flügel und wurde 1921 wieder instandgesetzt. Weiterhin sehenswert sind der Hafenbereich mit den interessanten Schiffen und dem Schöpfwerk sowie das Buddelschiffmuseum in der Mühlenstraße.

Stellplatzempfehlung für Greetsiel

  • Adresse: Mühlenstraße 22, 26736 Krummhörn
  • GPS: N53°29′49.6″ E7°06′03.3″
  • Max. Plätze: 55
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
  • Kosten: 12 Euro/Nacht & Kurtaxe 2,30 Euro/Person, Strom 1 Euro/8 h, Wasser 2 Euro/90 l
  • Kurzbeschreibung: Der Stellplatz liegt auf einem Parkplatz am Ortsrand von KrummhörnGreetsiel. In der Nähe befinden sich die berühmten Zwillingsmühlen, wo du auch deine Brötchen holen kannst, sowie eine Haltestelle. Das Zentrum sowie der Krabbenkutterhafen sind in weniger als 10-15 min zu Fuß zu erreichen. Die Ver-und Entsorgung befindet sich am Eingang des Platzes, wobei es nicht ganz einfach ist Wasser aufzufüllen ohne jemanden am Rausfahren zu hindern, da die Einfahrt relativ schmal ist.

Pilsumer Leuchtturm – Wahrzeichen ganz Ostfrieslands

Rund 4,5 km entfernt von unserem Platz befindet sich der gelb-rot gestreifte Pilsumer Leuchtturm, der nicht nur ein Wahrzeichen ganz Ostfrieslands ist sondern auch als Kulisse zahlreicher Filme einen Wiedererkennungswert besitzt. Am bekanntesten machte ihn der Komiker Otto mit seinem Film „Otto – Der Außerfriesische“. Kurz davor gibt es einen Parkplatz (N53°30’03.3″ E7°03’03.9″), einer Wanderung oder einer Radtour spricht jedoch auch nichts entgegen. Auch vom „Camping am Deich Upleward“ aus kannst du hin wandern (11 km) oder fahren (13 km). Diesen Platz möchte ich dir noch ans Herz legen, wenn du genug vom Stadttreiben in Aurich oder vom Tourismus in Greetsiel hast und dir ein wenig Ruhe gönnen magst. In nur 14 km bist du, über die K 233 fahrend, da und stehst unmittelbar am Meer. Der Platz ist nicht gerade kostengünstig, aber schön. Zudem empfehle ich diesen, da der kleine, familiäre „Campingplatz Dyksterhus“ in Krummhörn leider keine Hunde duldet.

Der Pilsumer Leuchtturm gilt als Wahrzeichen ganz Ostfrieslands, weshalb er natürlich auch in diesem Reisebericht über Ostfriesland auftaucht.

Stellplatzempfehlung für Upleward

  • Adresse: Erbsenbindereistr. 3, 26736 Upleward
  • GPS: N53°25’14.6″ E7°0’52.8″
  • Max. Plätze: 290 (275 parzelliert)
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN (nicht besonders gut), Wickelmöglichkeiten & Babybadewanne, Kochgelegenheiten in den Multifunktionsgebäuden ein Restaurant, ein Wellnessbereich (Ruhebereich, Finnische Sauna, Saunarium &
    Massageraum), eine Kinderwelt zum Toben, Spielplätze, E-Bike- & Fahrradverleih, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenversorgung
  • Kosten: 2 Personen & Stellplatz ab 52 Euro/Nacht in der Hauptsaison und ab 36 Euro/Nacht in der Nebensaison inklusive allem außer Kurtaxe, Hund ab 5 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der familienfreundliche Campingplatz liegt relativ weit abseits, an der Mündung der Ems in die Nordsee, und verspricht mit dem Meer vor der Haustür sowie viel Grün drumherum absolute Entspannung. Zum Meer musst du lediglich über den Deich. Der nächste Ort ist Upleward (2 km), das nächste Lebensmittelgeschäft liegt 7 km entfernt, jedoch musst du dank des Brötchenservices sowie der Gaststätte/Restaurant (100 m) keineswegs verhungern.
    Wer mag genießt das Wellnessangebot vor Ort oder lässt einfach nur die Seele baumeln. Die Stellflächen am Platz sind großzügig bemessen. Es gibt Standard-Stellflächen mit Stromanschluss sowie Komfort-Standplätze mit zusätzlich Frisch- und Abwasseranschluss (175x).
    Geöffnet hat der Campingplatz von Mitte/Ende März bis Anfang November. Achtung: Der Anfahrtsweg ist auf den letzten 2 km einspurig mit einigen Ausweichstellen.

Ottohus, Museen und Schiffe – 4. Teil des Reiseberichts über Ostfriesland

Suurhusen – Emden (Borkum) – Timmeler Meer/Großefehn – Leer – Meyer Werft

Zurückgelegte Kilometer: ca. 100 km

Zeitlicher Rahmen: ca. 6-8 Tage

Schiefer Turm von Suurhusen in Hinte-Suurhusen; Otto- Huus, historischer Binnenhafen, Bunkermuseum, Kunsthalle, Ostfriesisches Landesmuseum, mit der Fähre nach Borkum & den besten Matjes meines Lebens genießen in Emden; Freizeitvergnügen genießen und relaxen im & am Timmeler Meer; verschiedenes in Leer (s. 1. Etappe); große Schiffe sehen & Werks-Führung durch die Meyer Werft in Papenburg

4 Stellplätze in Emden; 1 Stellplatz in Großefehn am Timmeler Meer; 1 Stellplatz an der Meyer Werft in Papenburg & 1 Stellplatz am Campingplatz in Papenburg

Ehemaliger schiefster Turm weltweit und enge Seitenstraßen – Suurhusen

Du kannst jetzt von Greetsiel aus entweder über Elsum (16-18 km) oder die K 233 nehmend über Krummhörn (24 km) nach Suurhusen fahren, denn das liegt sowieso in Richtung unseres weiteren Zieles Emden. Von den eben genannten Campingplätzen aus fährst du am besten über Krummhörn.

Allein das Schreiben dieses Wortes „Suurhusen“ – mit doppeltem u – ist für mich eine Herausforderung. Als studierte und passionierte Germanistin fällt mir lediglich das Wort „Vakuum“ mit diesem Doppelbuchstaben ein, aber da spreche ich das U auch doppelt, bei Suurhusen hingegen wird das Doppel-U langgezogen gesprochen. Aber ich schweife ab.

Guinness-Buch der Rekorde: Kleiner Ortsteil ganz groß

Was hat Suurhusen so Besonderes, dass ich dich zu einem kleinen Schlenker hierhin überreden möchte? Nein, keinen Stellplatz, aber der kleine Ortsteil der Gemeinde Hinte steht im Guinness-Buch der Rekorde (2007): Der Turm der Suurhuser Kirche hat den Schiefen Turm von Pisa als den schiefsten Turm weltweit abgelöst. Die Neigung ist natürlich nicht willentlich geschehen. Der Suurhusener Turm wurde auf Eichenstämmen errichtet, welche nach der Grundwasserabsenkung verfaulten. Mit einer Höhe von etwas mehr als 27 m weist der Kirchturm einen Neigungswinkel von ca. 5,19 Grad auf. Zum Vergleich: Der Schiefe Turm von Pisa hat eine Neigung von 3,97 Grad.

Inzwischen gilt der mittelalterliche Turm in Gau-Weinheim mit einer Neigung von 5,4277° als schiefster Turm der Welt. Der Suurhusener Turm ist als einer der schiefsten Türme der Welt jedoch noch immer eine Besichtigung wert.

Der Kirchturm in Suurhusen galt einst als der schiefste Turm der Welt. Natürlich hat auch er seinen Platz in unserem Reisebericht über Ostfriesland.

Ach ja, parken kannst du zur Besichtigung eventuell bei N53°24’51.8″ E7°13’27.6″. „Eventuell“ deshalb, weil es ein relativ großer, nicht parzellierter PKW-Parkplatz ist. Ich will dich nicht zum Übertreten irgendwelcher Vorschriften animieren und auch nicht deine möglichen Strafzettel bezahlen, aber ich für meinen Teil halte hier kurz, um das Phänomen zu sehen, und fahre dann weiter.

Noch ein Tipp: Suurhusen ist ein typischer Ort mit kleinen roten Backsteinhäusern sowie teils extrem engen Seitensträßchen, in die du besser nicht reinfährst.

Shopping und Besichtigung des Otto-Huus – Aktivitäten in Emden

Doch weiter auf den Stellplatz nach Emden. Den Ort umfährst du mit einem größeren Wohnmobil geschickterweise auf der B 210 und der A 31 (ca. 11 km) statt mitten durch Emden zu wollen (ca. 7 km). Ausnahme: Der Stellplatz an der Friesentherme. Wobei wir beim Thema wären. Emden offeriert uns gleich 4 Wohnmobilstellplätze. Der am Yacht Club in Emden/Lotsenhaus ist meiner Meinung nach nicht schön (Es ist allerdings auch schon länger her, dass ich dort vorbeigefahren bin) und eher eine „Notlösung“. Ein anderer befindet sich in der Nähe auf einem Wendehammer am Außenhafen, ein weiterer an der Therme sowie einer ziemlich zentral gelegen am Alten Binnenhafen, gegenüber der besten Matjesbude, die ich je angesteuert bin!

Stellplatzempfehlungen für Emden

  • Adresse: Am Eisenbahndock/Friedrich-Naumann-Straße, 26725 Emden
  • GPS: N53°21′49.0″ E7°12′31.1″
  • Max. Plätze: 35
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WC & Dusche, Waschmaschine & Wäschetrockner, Fahrradverleih
  • Kosten: 12 Euro/Nacht, Wasser 0,50 Euro/100 l, Strom 0,50 Euro/kWh, Grauwasser- & Toilettenentsorgung je 0,50 Euro, WC 0,50 Euro, Dusche 1 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der Platz liegt im Ort, unmittelbar am Alten Binnenhafen und fußläufig zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Wenn man ganz vorne in der ersten Reihe steht, hat man einen fantastischen Ausblick. Allerdings stehst man sehr eng und es geht hier nicht besonders ruhig zu: Selbst nachts sind der Straßenverkehr sowie andere Lärmquellen zu hören.
    Die Ver- & Entsorgung für Durchreisende kostet 0,50 Euro. Selbst im Winter sind Ver- & Entsorgung möglich. Bezahlt wird beim Hafenmeister.
  • Adresse: Theaterstraße 2, 26721 Emden
  • GPS: N53°22’30.7″ E7°12’04.3″
  • Max. Plätze: 4
  • Ausstattung/Service: Strom
  • Kosten: kostenlos, Strom 0,50 Euro/kWh
  • Kurzbeschreibung: Eingebettet zwischen Friesentherme, Theater und Schulen finden hier, etwa 1 km vom Zentrum entfernt 4 Plätze für maximal 72 Stunden mit Stromanschlüssen für uns zur Verfügung. Der Platz liegt auf einem großen gemischten Parkplatz ohne Schatten.
  • Adresse: Willi-Zander-Straße 1A, 26723 Emden
  • GPS: N53°20’24.8″ E7°11’17.4″ Yachthafen/Lotsenhaus
  • Max. Plätze: 10
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: 5 Euro/Nacht
  • Kurzbeschreibung: Der Stellplatz befindet sich zwischen Neuem Binnenhafen und Außenhafen, unweit der Fähre Borkum-Emden. Er liegt auf dem Parkplatz vor dem Yacht Club mit direktem Blick auf ein- und ausfahrende Schiffe. Er ist nicht besonders attraktiv, jedoch für eine Nacht akzeptabel, wenn man nicht besonders lärmempfindlich ist. Wenn hier keine freien Plätze sind oder aber es dir nicht gefällt, fahr die Straße Middelmantje bis zum Wendehammer durch, dort kannst du sogar kostenlos stehen (s.u.).
    Bis zur Innenstadt sind es ca. 3,5 km.
  • Adresse: Middelmantje, 26723 Emden
  • GPS: N53°20’16.7″ E7°11’02.2″
  • Max. Plätze: >5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Der schattenlose Stellplatz befindet sich in einem Wendehammer etwas weiter die Straße vor, wenn du vom Wohnmobilstellplatz am Yacht Club (s.o.) kommst. Die Atmosphäre hier „hat was“ und man hat meiner Meinung nach eine tolle Aussicht, steht mit Blick aufs Wasser und sieht große Schiffe. In der Nähe befindet sich die Mahn- und Gedenkstätte Gedenkbake – Seebestattung. In die Innenstadt sind es mehr als 3 km zu Fuß.

Emden, die größte Stadt Ostfrieslands, liegt an der Emsmündung, wird sowohl von einer durch den Seehafen bedingte Industrie als auch von einem wunderschönen Zentrum mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten geprägt. Shoppen geht hier immer! Für mich am interessantesten – und sicherlich auch einmalig – ist das Otto-Huus, ein Museum des berühmten Komikers Otto Waalkes. Gerne halte ich mich zudem am Ratsdelft, kurz Delft, dem historischen Binnenhafen auf, wo mir ein ganz besonderer Charme entgegenweht. Weitere Highlights sind das Bunkermuseum, wo du die einstigen unterirdischen Bunker erkunden und mehr über die Geschichte des 2. Weltkrieges erfährst, die Kunsthalle mit Kunst aus dem 20. Jahrhundert, verschiedenen zeitgenössischen Kunstrichtungen und wechselnden Ausstellungen, das Ostfriesische Landesmuseum, ein Museum für Kunst und Kulturgeschichte, sowie das Treiben am Außenhafen, von wo aus die Fähre nach Borkum abgeht. Du siehst, mit einem Tag Emden ist es nicht getan!

Emden ist die größte Stadt Ostfrieslands, weswegen auch sie in den Reisebericht über Ostfriesland gehört.

Binnensee bei Timmel – Erholungsgebiet “Timmeler Meer”

Doch irgendwann heißt es auch hier wieder Abschied nehmen. Unsere Ostfriesland-Wohnmobiltour führt mich nun ans rund 30 km entfernte Timmeler Meer. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein Meer sondern um einen Binnensee bei Timmel, der sowohl zum Ems-Jade-Kanal als auch zur Ems einen Zugang hat. Früher gab es hier das Timmeler und das Oster Timmeler Meer, die beide trockengelegt wurden, erst 1980 legte man das Timmeler Meer in seiner heutigen Form künstlich an. Es ist verbunden mit dem südlich gelegenen Boekzeteler Meer und dem dazugehörenden Naturschutzgebiet. Das Timmeler Meer ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und dank seines Badestrandes sowie des Freizeithafens und der Unterkünfte – zu denen auch ein Camping- sowie ein Stellplatz zählen – ein beliebtes Ferienziel. Hier kannst du so richtig relaxen und deinen bisherigen Roadtrip Revue passieren lassen, aber auch aktiv werden. Wandern, spazieren gehen, Boot fahren, Stand-up-Paddling betreiben, schwimmen oder angeln sind nur einige der Freizeitvergnügen in dieser herrlichen Umgebung.

Stellplatzempfehlung für das Timmeler Meer

  • Adresse: Zur Mühle 13, 26629 Großefehn
  • GPS: N53°21′45.0″ E7°30′47.4″
  • Max. Plätze: 19
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner, Gasflaschenservice
  • Kosten: 18 Euro/Nacht, Strom 1 Euro/kWh, Wasser 1 Euro/100 l, Dusche 1 Euro, Waschmaschine & Trockner ab je 1 Euro
  • Kurzbeschreibung: Der schattenlose Stellplatz befindet sich am Ortsrand eines kleinen Dorfes an einem Bade- und Freizeitsee bei einem Campingplatz. Vom Stellplatz aus blickst du auf einen kleinen Bootshafen. Hier findest du jede Menge Freizeitangebote für Groß und
    Klein, einen Badestrand, einen Fahrradverleih, eine Minigolfanlage sowie einen Spielplatz.
    Hier kann geangelt, geradelt oder auch gewandert werden. Für deinen Hund gibt es einen
    eingezäunten Hundestrand. Mit einer Chipkarte erhältst du Zugang zu den Sanitäreinrichtungen. Der Stellplatz kann ganzjährig angefahren werden, auch wenn der Campingplatz geschlossen ist, kann dank des Kartensystems die Sanitäranlage benutzt werden.

Meyer Werft in Papenburg – kleines Highlight zum Ende der Ostfrieslandreise

Wir kommen zum Ende unserer Ostfrieslandreise. Über die B 70 gelangen wir nach rund 18 km nach Leer, wo wir unsere Wohnmobil-Rundreise begonnen hatten. Wer mag, macht hier noch einmal Station. Ansonsten hätte ich noch ein kleines Highlight zu bieten, das jedoch nicht mehr zu Ostfriesland, sondern zum Emsland gehört: Weitere 24 km entfernt liegt in Papenburg die Meyer Werft, eine der bekanntesten und wohl auch größten Schiffbauwerften weltweit. Bereits 1795 baute man hier Holzschiffe, heute besitzt es eines der weltweit größten überdachten Trockendocks, wo gigantische Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Die 36 km lange Überführung der Giganten über die Ems ist dabei manchmal Millimeterarbeit, welche zahlreiche Besucher anlockt, unter ihnen viele Wohnmobilfahrer.

Hier kannst du nicht nur die großen Kolosse bestaunen sondern auch eine Werks-Führung miterleben, viel Interessantes über die Geschichte der Schiffbauindustrie erfahren und sogar kostenlos parken. Wer sich länger aufhalten möchte, findet einen tollen Stellplatz in Papenburg – etwa 7 km entfernt –, der zu einem Campingplatz gehört.

Stellplatzempfehlungen für die Meyer Werft in Papenburg

  • Adresse: Meyer-Werft, Rheiderlandstraße, 26871 Papenburg
  • GPS: N53°05’54.8″ E7°21’18.2″
  • Max. Plätze: 99
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Der Parkplatz, auf dem du auch übernachten darfst, befindet sich unmittelbar an der Meyer Werft, am Ortsrand von Papenburg an der Ems. Jedoch ist ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Parken auf eigene Gefahr geschieht. Da es sich eigentlich um einen großen Parkplatz für die Mitarbeiter handelt, muss hier mit Lärm
    gerechnet werden, da auch nachts gearbeitet wird.
    Mit etwas Glück hast du eine einmalige Sicht auf eines der gigantischen Kreuzfahrtschiffe. In jedem Fall kannst du dich einer Werksführung anschließen.
  • Adresse: Zum Poggenpoel 101, 26871 Papenburg
  • GPS: N53°03’54.5″ E7°25’36.2″
  • Max. Plätze: 10
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Grillmöglichkeit, WC & Dusche, Waschmaschine & Trockner, Fahrradverleih
  • Kosten: 15 Euro/Nacht (Platz & 2 Personen, jede weitere Person 5 Euro), Strom 4 Euro/Tag
  • Kurzbeschreibung: Der Platz befindet sich – ca. 7 km von der Meyer Werft entfernt – am Ortsrand und gehört zu einem Campingplatz. Eine Haltestelle ist fußläufig erreichbar. Toilettenentsorgung ist auch im Winter möglich.

Fazit – Ende des Reiseberichts über Ostfriesland

Damit beende ich unsere gemeinsame Reise mit dem Wohnmobil durch Ostfriesland und wünsche dir stets eine angenehme Fahrt. Die Ostfriesischen Inseln – von denen du lediglich zwei mit dem Wohnmobil besuchen darfst – sind meiner Meinung nach eventuell einen Tagesausflug wert, wobei das Wohnmobil auf entsprechenden Plätzen am Festland (Natürlich entgegen Gebühr!) auf dich warten muss. Dein Wohnmobil mitnehmen darfst du nach Norderney und Borkum, wobei du dir vorher über hohe Fährpreise im Klaren und ebenso sicher sein solltest, dass du auch einen entsprechenden Übernachtungsplatz bekommst. Ich selber war aus unterschiedlichen Gründen – Hauptgrund ist jedoch der horrende Preis – noch auf keiner der sieben Inseln.

Reisebericht Kroatien - Auf der Insel den Sommer verlängern

Es wird so langsam Herbst. Die Tage werden kürzer, morgens und abends ist es frisch, und wir haben bereits den Kamin an. Da will man als echter Wohnmobilist, der zudem noch relativ frei in seiner Zeit ist – doch gerne den Sommer verlängern ohne natürlich weit weg fliegen zu müssen. Geht das überhaupt? Na klar!

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