Anhand einer 5-Schritte-Anleitung mit Checklisten will ich dir heute zeigen, wie du dein Wohnmobil ganz einfach auswintern kannst. Dabei beziehe ich mich sowohl aufs Basisfahrzeug als auch auf den Wohnmobilaufbau inklusive Bordtechnik und allem, was dazu gehört, und natürlich auf notwendige Werkstattbesuche etc.
Mit Riesenschritten ging das letzte Jahr vorbei, nun ist bereits wieder Frühlingsanfang und diejenigen, die ihr Wohnmobil über den Winter abgemeldet oder zumindest nicht genutzt haben, holen es jetzt allmählich aus seinem Winterschlaf hervor. Und selbst wenn du dein Wohnmobil nicht in den Winterschlaf geschickt haben solltest und wie ich das ganze Jahr über fahrbereit bist beziehungsweise fährst, ist eine Art „Auswinterung“ vonnöten. Schließlich willst du ja mit einer guten Saisonvorbereitung in die Wohnmobilsaison 2024 starten. Und das bedeutet: Die Wohnmobil-Sicherheit und damit deine eigene sowie die der Mitfahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer geht vor, deshalb müssen verschiedene Dinge überprüft werden. Zum Wohnmobil Auswintern gehören aber auch Äußerlichkeiten, welche nicht unbedingt reine „Schönheitsprozeduren“ bedeuten sondern auch für die Langlebigkeit deines geliebten rollenden Heims zuständig sind.
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Inhaltsverzeichnis
Kostenlose Checkliste: Wohnmobil auswintern
Hier kannst du dir kostenlos eine Checkliste herunterladen, die die wichtigsten Punkte dieses Artikels beinhaltet:
Wohnmobil auswintern: Warum ist es so wichtig?
Ehe wir ins Detail gehen, wollen wir klarstellen, warum das behutsame Wecken aus dem Winterschlaf so wichtig ist: Generell besteht die Gefahr, dass bei längerem Verweilen im Winterquartier oder – schlimmer noch – beim lange Stehen neben dem Haus oder am Straßenrand – also im Freien – einiges kaputt gehen kann. Die größten Missstände sind
- eine defekte – altersschwache oder durch Kälte mitgenommene – Batterie
- Wasserreste in Leitungen und Tanks, die nach Frosttagen zu Rissen und Beschädigungen führten
- Keime & Co. in Tanks oder an anderen Stellen
- Gerüche im Wohnmobil oder schlimmer noch Schimmel im Wohnbereich
- Lackschäden an der Karosserie von Streusalz und anderen Dingen
Hinzu kommt, dass ich – gemäß dem Motto „Alle Jahre wieder“ – beim Wohnmobil Auswintern, was bei mir gleichbedeutend mit „Ausmisten“ ist, immer wieder Dinge entdecke, die da so nicht sein sollten. Etwa eine vergessene Dose mit Weihnachtsplätzchen oder ein lange gesuchter Badelatschen von dem ich mittlerweile den anderen weggeworfen habe, weil ich dachte, ich hätte nur noch einen. Auch die ebenfalls mit in den Winterschlaf versetzten Gewürze im Regal haben nicht alle schadlos die Zeit des Stillstands überlebt. Also ran an die Saisonvorbereitung!
Wohnmobil in 5 Schritten auswintern: So leicht geht es!
Mit unserer folgenden 5-Schritte-Anleitung wird das Auswintern deines Wohnmobils kinderleicht!
Schritt 1: Kontrolle des Basisfahrzeugs
Ohne das Basisfahrzeug geht gar nichts. Ein intaktes Basisfahrzeug bedeutet Sicherheit für dich, deine Mitfahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer. Daher gilt auch unser erster Check den wichtigsten Teilen des Basisfahrzeuges neben dem Motor: den Batterien, den Bremsen und den Reifen.
Ohne sie geht gar nichts: Die Batterie(n) im Wohnmobil
Beginnen wir mit den Batterien, denn ohne die geht rein gar nichts. Das gilt gleichwohl für alle Batterien, also für die Starter- wie auch für die Bordbatterie. Nun gibt es unterschiedliche Handhabungen, wie deine Batterien ihren Winter verbracht haben können: Dein Wohnmobil wird abwechselnd von Landstrom und Solaranlage aufgeladen (wie bei uns) oder aber du hast deine Batterie abgeklemmt beziehungsweise sie ausgebaut. Wurde die Batterie nicht regelmäßig geladen, müssen jetzt sowohl bei der Starter- als auch bei der Bordbatterie die Elektronenreserven wieder aufgefüllt werden. Geläufige Bleiakkus müssen vor dem Wiedereinbau beziehungsweise dem erneuten Anklemmen auf den richtigen Säurestand hin kontrolliert werden. Bei Bedarf musst du destilliertes Wasser nachfüllen. Vielleicht überlegst du dir auch, ob es sinnvoll ist, eine neue Lithiumbatterie einzubauen.
Reifendruck und -zustand kontrollieren: Reifen auswintern
Je nachdem, ob du zwischenzeitlich gefahren bist und dann natürlich auch stets den Reifendruck kontrolliert hast oder aber ob du für ein paar Monate aus dem Fahrzeug ein Standmobil gemacht hast, ist nun unterschiedlich zu verfahren. Ich mache einfach weiter wie bisher, denn mein Wohnmobil wurde immer mal wieder bewegt. Dabei habe ich vor jeder Ausfahrt Reifendruck und Zustand der Reifen kontrolliert.
Laut „O-bis-O-Regel“ (von Oktober bis Ostern) kannst du nun auch die Winterreifen – so du welche hast – gegen die Sommerreifen tauschen. Aber nicht ohne zuvor ebenfalls die Profiltiefe und die Unversehrtheit zu überprüfen sowie nach dem Aufziehen den Luftdruck zu kontrollieren. Ferner musst du unbedingt nachsehen, wie alt deine Reifen sind, denn sie sollten keinesfalls älter als sechs, maximal sieben Jahre alt sein, selbst wenn das Profil noch in Ordnung ist. Stichwort „Materialverschleiß“. Wie du das herausbekommst? Ganz einfach: Auf der Reifenflanke steht eine DOT-Nummer, die dir Produktionswoche und -jahr verrät.
Maßgeblich für die Sicherheit im Wohnmobil: Bremsen kontrollieren
Zunächst einmal ist die Bremsflüssigkeit zu überprüfen. Die Bremsfähigkeit kontrollierst du bei der ersten Fahrt, sicherer ist es, eine Werkstatt danach schauen zu lassen. Nicht selten muss außerdem die Handbremse nachgezogen werden.
Selbstverständlich kannst du dein Wohnmobil auch gleich in eine Werkstatt bringen, wo eine komplette Fahrzeuginspektion vorgenommen wird. Viele Dinge der „Wiedererweckung“ deines Fahrzeuges gehören jedoch nicht zum Programm einer normalen Inspektion und bedürfen Extraaufträgen. Ich persönlich handhabe es so: Die Batterien sind – wie bereits erwähnt – ständig im „Normalzustand“. Zeigt das Bedienpanel einen Spannungsabfall oder eine Störung an, lasse ich sie auf Altersschwäche hin untersuchen. Die Reifen kontrolliere ich regelmäßig selber. Da ich Ganzjahresreifen fahre, muss auch nicht gewechselt werden. Bei Neukauf lasse ich wechseln. Bezüglich der Bremsen verlasse ich mich nicht nur auf digitale Warnanzeigen sowie meine Erfahrung, sondern auf die Werkstatt beziehungsweise auf den TÜV, der bei mir jährlich im Januar fällig ist. Eine sicherere Kontrollstelle gibt es kaum.
Schritt 2: Reinigung von außen
Zunächst einmal ist eine Grundreinigung notwendig, vor allem dann, wenn dein Wohnmobil über Winter draußen stand. Nicht nur Streusalzreste, sondern auch Vogelkot oder sonstige Verunreinigungen müssen runter! Dafür fahre ich erst einmal in eine LKW-Waschanlage, um den gröbsten Dreck abzubekommen. Da hier jedoch das Dach wegen der dort verbauten Dinge nicht komplett gereinigt wird, muss ich daheim die Außenreinigung noch einmal vervollständigen. Auf den Hochdruckreiniger verzichte ich wegen meiner Folierungen, andere Wohnmobilisten schwören auf dieses Gerät bei der Fahrzeugwäsche. Ich arbeite mit Eimer, Wasser, Schwamm, weichen Lappen, Spezial-Wohnmobilreiniger und Gartenschlauch. Zum Glück habe ich dafür den passenden, befestigten Platz an meinem Haus.
Zu den Reinigungsmethoden sowie den Reinigungsmitteln wäre noch Folgendes anzumerken:
Wer mit dem Hochdruckreiniger arbeitet, sollte:
- stets einen Mindestabstand von 30 cm einhalten, um Lackschäden zu vermeiden,
- Belüftungsgitter, Fenster & Fensterdichtungen, Dekoraufkleber sowie Kamine unbedingt aussparen,
- Reifen nie mit hohem, punktuellem Druck begegnen.
Für jeden Zweck ein spezielles Reinigungs- und Pflegemittel statt kostengünstige Haushaltsreiniger ist zwar kostspieliger, aber es zahlt sich aus. Erhältlich sind sie im Camping-Fachhandel oder über Amazon. Empfehlenswert sind:
- Mittel, um die hässlichen Regenstreifen zu entfernen,
- Kunststoff- und Gummipflegemittel für Fenster- und Türdichtungen sowie Stoßfänger,
- Lackpolitur- und Versiegelung für den schützenden sowie optisch besser aussehenden Glanz,
- Felgenreiniger.
Schritt 3: Reinigung des Innenraumes
Die Innenraumreinigung ähnelt im Prinzip dem Frühlingsputz daheim: Macht wenig Spaß, ist arbeitsintensiv, lohnt sich aber in jedem Fall und macht letztendlich glücklich und zufrieden, wenn man es hinter sich gebracht hat. Wer wie wir mit Hund unterwegs (vielleicht auch mit Kindern) ist, hat dabei etwas mehr Arbeit, aber – wie ich finde – unterwegs auch mehr Freude. So kann jedoch nur ein Hundebesitzer sprechen.
Zunächst erst einmal muss gründlich gelüftet werden. Am besten putzt du bei geöffneten Türen und Fenstern – also bei trockenem Wetter. Bei Sonnenschein siehst du dann den Dreck vermehrt.
Deine Innenreinigung beginnst du idealerweise mit den Polstern, Matratzen und etwaigen Teppichen oder Auslegewaren. Hierbei tut ein Staubsauger gute Dienste, eventuell kann noch ein Teppich- und Polsterreinigungsprodukt zum Einsatz kommen. Ich reinige den im Winter benutzten Auslegeteppich draußen auf der Terrasse mit Schaum und Hochdruckreiniger und lasse anschließend alles in der Sonne durchtrocknen, um ihn dann bis zum kommenden Spätherbst im Keller aufzubewahren. Abnehmbare Polster und Schonbezüge sowie Gardinen, Kissen und Decken, die ich wegen des Hundes auf der Bank habe, werden ebenfalls außerhalb des Wohnmobils gereinigt beziehungsweise in die Waschmaschine gesteckt.
Anschließend räume ich sämtliche Schränke, Staufächer und Regale aus, entmiste, säubere und räume wieder ein. Die Fronten werden schonend abgewischt. Gleiches gilt für Kühlschrank, Gefrierschrank, Herd und Backofen: Schonende Reinigung mit einem weichen Tuch.
Natürlich erfahren auch Wasch- und Spülbecken sowie Dusche und WC eine ausgiebige Reinigungsprozedur.
Der nächste Schritt ist der Griff zum Staubsauger: Mit einer schmalen Düse auf einem langen „Rüssel“ solltest du möglichst in alle Ecken und Winkel kommen. Da, wo ich nicht hinkomme, nehme ich eine alte ausgediente Zahnbürste oder auch mal Wattestäbchen. Vergiss nicht die Fächer, in denen Tanks (den Wasser- und den Abwassertank hast du hoffentlich bereits vorm Winterschlaf gründlich gereinigt!?), Gasflaschen, Heizungs- und andere Rohre liegen sowie die Ansauggitter der Heizung. Hier sammelt sich besonders viel Schmutz an, vor allem Hundehaare, aber auch der Sand vom letzten Strandurlaub, der bei der Winterreinigung nicht beseitigt wurde. Vergiss das Fahrerhaus und die Heckgarage nicht!
Last but not least wird der Boden des Innenraumes mit einem feuchten (nicht nassen!) Tuch gereinigt.
Schritt 4: Kontrolle der Bordtechnik
So, das Wohnmobil sieht startklar und sicher aus. Aber ist es das wirklich? Natürlich, haben wir in Schritt 1 bereits einiges überprüft und notfalls in Ordnung gebracht, aber (leider oder zum Glück?) haben gerade die neueren Wohnmobile eine oft sehr komplizierte sowie sensible Bordtechnik verbaut, die unbedingt vor der ersten Ausfahrt kontrolliert werden sollte. Was aber ist im Einzelnen damit gemeint? Ganz einfach: sämtliche Lichtquellen, Zündvorgänge bezüglich Heizung, Herd, Backofen und Kühl-/Eisschrank, Füllstand der Gasflaschen/des Gastanks, Zustand der Duomatic (DuoControl CS) sowie der Gas- und Wasserleitungen, Wasserpumpe, Funktionalität/Anzeigen der Bordpanele, Solaranlage, SAT-Schüssel und, und, und.
Beginne mit dem Einfachsten: Überprüfe, ob alle Lampen im Innenraum brennen, wenn du sie einschaltest. Vergiss die im Kühlschrank und im Backofen nicht! Anschließend widmest du dich den Schlössern sowie den Fensterverriegelungen, Möbel- und Klappenscharnieren. Im Zweifelsfall muss nachgezogen oder geschmiert werden. Zum Schmieren verwende ich WD-40-Spray.
Nun solltest du die Funktion des Herdes und des Kühlschranks sowie – falls vorhanden – des Backofens überprüfen. Das geschieht, indem du diese kurz einschaltest. Funktioniert gar nichts, überprüfe, ob du die Gaszufuhr geöffnet hast. Kann jedem passieren! Häufig funktioniert eine Gasflamme/ein Brenner am Herd nicht. Manchmal hilft vorsichtiges Klopfen am kleinen Stift (Zündsicherung), manchmal müssen auch die Zünddüsen gereinigt werden oder – wie in unserem Fall letztens – ein lockerer Draht unterm Herd wieder befestigt werden. Da ich Reparaturen am Gas nicht so ohne finde, überlasse ich das Problem lieber einem Fachmann, wenn das Klopfen am Stift nicht hilft.
Übrigens können auch Piezozünder ihren Geist aufgeben. Eine wichtige Sicherheitsvorkehrung ist die Abschaltsicherung des Brenners. Diese kannst du überprüfen, indem du die Flamme auspustest: Die Gaszufuhr muss dann spätestens nach 20 Sekunden eigenständig stoppen.
Wichtig ist ferner die Kontrolle der Umschaltautomatik zwischen 12-Volt, Landstrom und Gas am Kühlelement. Ob alle Gasleitungen und Gasschläuche intakt sind, kann dir der Fachmann bei einer Gasprüfung sagen, du solltest jedoch eine eigene Grobabnahme nicht scheuen. Ein Lecksuchspray ist im Verdachtsfall eine erste Hilfe. Am sichersten jedoch ist bei einem Verdacht, die Gasflaschen abzudrehen. Hast du einen Gasfilter verbaut, sollte dieser gereinigt oder ausgetauscht werden, gleiches gilt für den Vorfilter der Druckwasserpumpe. Das ist für mich Aufgabe meiner Werkstatt.
Nimmst du jedoch jetzt eine solche Reinigung vor, achte genau auf die Bedienungsanleitung, denn eine halbe Reinigung ist keine Reinigung. Wichtig ist nämlich, dass die entsprechende Reinigungslösung sowohl durch die verschiedenen Leitungen als auch durch den Warmwasserboiler gelangt. Hartnäckige Ablagerungen lassen sich durch die Serviceöffnung unseres Tanks mit einer Bürste säubern. Keinesfalls darfst du die abschließende gründliche Durchspülung mit klarem Wasser vergessen, sonst hast du statt des verkeimten Biofilmes chemiedurchsetztes Reinigungsmittel im Tank und in den Leitungen.
Schritt 5: Wichtige Termine beachten
Vor lauter Vorfreude auf die erste Wohnmobil-Tour kann es passieren, dass du wichtige Termine, die dein Wohnmobil betreffen, vergisst. Dabei gehört es auch zum Wohnmobil auswintern, dass du wichtige Termine beachtest und wahrnimmst. Daher solltest du unbedingt in deine Fahrzeugpapiere, in andere Unterlagen und aufs hintere Nummernschild schauen. Sie geben dir wichtige Auskünfte darüber, was du nicht vergessen darfst. Von Bedeutung ist zudem, einzukalkulieren, wann du weg bist und wie lange du unterwegs sein wirst, denn Dinge wie Hauptuntersuchung etc. sollten nicht in diese Zeit fallen. Gehe die Termine lieber vorher als zu spät an, denn auch das hat unter anderem etwas mit der Wohnmobil-Sicherheit zu tun.
Spätestens wenn HU und AU aktuell werden, solltest du deinem Fahrzeug eine Inspektion gönnen und Bremsen, Lenkung, Fahrgestell, Achsen sowie Aufbau kontrollieren lassen. Die meisten Werkstätten bieten zudem an, die Fahrzeugabnahme durch TÜV oder DEKRA vornehmen zu lassen.
Eine weitere Terminierung ist die Gasprüfung, deren Zuständigkeitsbereich sich vom TÜV in die Eigenverantwortung des Halters verlagert hat. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Artikel „Eigenständige Gasprüfung fürs Wohnmobil – ab 01.04.2022 Pflicht„. Nimm diese Prüfung zur eigenen Sicherheit unbedingt rechtzeitig – lieber vorgeschoben als verspätet – wahr, denn ein schlechter Zustand des Gastanks beziehungsweise der Gasanlage, sowie die mangelnde Dichtigkeit der Schläuche können lebensgefährlich sein. Die Gasprüfung gilt also als wichtiger Faktor für die Sicherheit an Bord. In diesem Zusammenhang ist es auch von Bedeutung, dass die Gasregleranlage rechtzeitig (spätestens nach 10 Jahren!) erneuert wird.
Auch der regelmäßige Werkstattbesuch sollte zu deinen Terminen gehören. Hier geht es zunächst um eine allgemeine Inspektion und „nebenbei“ können sonstige Mängel erkannt und beseitigt werden. Wer Inspektionen regelmäßig durchführt, ein Scheckheft führt und vom Hersteller empfohlene Wartungen wie Zahnriemenaustausch etc. einhält, hat nicht nur ein sicheres Fahrzeug sondern erhält seine Gewährleistungsansprüche und eine Wertsteigerung beim Wiederverkauf. Auch die notwendige Aufbau- und eine Dichtigkeitsinspektion unterstützt diese positiven Effekte.
Wohnmobil auswintern: Tipps zum Abschluss
Aus Erfahrung spreche ich, wenn ich dazu rate, vor Antritt der ersten großen Reise nach einem längeren Wohnmobilstillstand – also in unserem Fall nach der Winterpause – eine Art Probelauf zu starten. Fahre ein bis zwei Nächte raus und checke, ob auch wirklich alles funktioniert, denn selbst beim intensivsten Frühjahrcheck fallen manche Mängel und Ungereimtheiten erst beim „Wohnmobilleben“ auf. So bist du bei der ersten Ausfahrt in der Lage, bei Problemen die Werkstatt deines Vertrauens aufzusuchen und musst nicht unterwegs erst eine fremde finden.
Ferner rate ich dir, so lange wie möglich vor der ersten Ausfahrt dein Wohnmobil auszuwintern, denn sollten Mängel oder Schäden auftreten, brauchst du einen Zeitpuffer: Aktuell sind sowohl Werkstatttermine als auch Ersatzteilbeschaffungen kaum noch zeitnah möglich. Eine zu kurzfristige Planung kann somit möglicherweise ein Canceln deiner Reisepläne bedeuten.
FAQ
Sehr häufig kommen Frostschäden am Wasser- und Heizungssystem, aber auch an der Stromversorgung vor. Steht das Wohnmobil längere Zeit an bestimmten Stellen (z. B. in einer Scheune), kann es zum Eindringen von Ungeziefer oder auch Mäusen und zu damit einhergehenden Beschädigungen kommen. Auch Oxidation von Metallteilen wie Schlösser sowie Korrosion an Rahmenanbauteilen sind denkbar.
Frost- und Wasserschäden, Mängel an Gas- und Stromanlage sowie Reparaturen am Fahrzeugboden und an den Außenwänden solltest du von Fachleuten vornehmen lassen.
Das beste Mittel ist Vorbeugung: Regelmäßiges Lüften, zeitweiliger Heizungsbetrieb sowie Luftentfeuchter tun gute Dienste.
Da gibt es nur eines: Öffnen und Entleeren sämtlicher Tanks, Leitungen und Hähne. Optimalerweise bläst man die Abwasser- und Frischwasserleitungen mit einem Luftdruck von rund 1,5 bar durch, um das System auszutrocknen.
Wichtig ist, immer alles so genau wie möglich schriftlich und auf Fotos festzuhalten: Was ist wann wo, wie und eventuell auch warum passiert. Sollten Schäden kurz vor Ende der Garantiezeit auftreten, kannst du schriftlich (!) um eine Verlängerung bitten.