Nach der Hitzewelle ist vor der Hitzewelle. Die erste haben wir hinter uns, aber wer weiß, vielleicht rollt bald schon die zweite an? Oder aber du planst eine Fahrt in den Süden, wo die Temperaturen mittlerweile sehr häufig über 30 °C, ja zeitweise sogar über 40 °C liegen?

„Muss nicht sein“, sagst du? Viele Wohnmobilisten können jedoch nicht anders als im Sommer reisen. Und viele wollen es auch nicht anders, denn für sie ist Sonne das A und O einer jeden Reise. Auch ich gehöre dazu: Sonne und Wasser – muss nicht unbedingt Meer sein –, gebräunte Haut, lange Tage, möglichst laue Nächte und nicht frieren, all das hebt meine Laune um ein Vielfaches. Geht es dir ebenso, dann kennst du sicherlich auch die Schattenseiten einer Wohnmobilreise im Sommer: Draußen ist es im Schatten noch einigermaßen auszuhalten, vor allem, wenn Wasser in der Nähe ist, aber im Wohnmobil.

Ich möchte dir heute ein paar Tipps und Tricks verraten, wie du selbst bei extremen Temperaturen einen kühlen Kopf im Wohnmobil bewahren kannst. Dabei musst du manchmal lediglich ein paar Handgriffe tätigen, eventuell ein bisschen – oder auch mehr!? – investieren oder – noch besser – dir im Vorfeld die passenden Gedanken machen.

geschätzte Lesedauer für diesen Beitrag: 10 Minuten

Tipp 1: Lieber hell als dunkel

Diesen Tipp kann sicherlich nicht jeder von uns spontan beherzigen, wenn er nicht gerade „im Geld schwimmt“. Die Rede ist von der Anschaffung eines passenden Wohnmobils.

Hast du also bereits ein Wohnmobil und ziehst keine Neuanschaffung in Erwägung, so ignoriere Tipp 1 einfach. Solltest du auf der Suche nach einem neuen oder anderen Wohnmobil sein, könnte Tipp 1 bei dir auf Interesse stoßen. Besonders interessant jedoch ist er für Menschen, die ein Wohnmobil für ihren Sommerurlaub mieten möchten, denn sie könnten darauf achten, dass es darin nicht zu unangenehm heiß wird. Wie? Ganz einfach, indem du dich an den Physikunterricht damals erinnerst: Helle Farben heizen sich nicht so schnell auf wie dunkle!

Auch wenn dir meisten Wohnmobile weiß sind, so gibt es dennoch – vor allem Vans und Kastenwagen – welche, die dunkel, ja sogar schwarz lackiert sind. Selbst wenn es chic ist, ein schwarzes beziehungsweise ein dunkles Fahrzeug zu fahren und man sich zudem von der Masse (beinahe) abhebt, musst du damit rechnen, dass das Sonnenlicht bei deinem dunklen Wohnmobil weniger stark reflektiert wird und sich somit der Innenraum stärker aufheizt.

Tipp 2: Kastenwagen und Van versus Wohnmobil – Achte auf die Form und Größe deines Fahrzeugs

Sprachen wir zuvor von der (Neu)Anschaffung oder dem Mieten eines Wohnmobils beziehungsweise Kastenwagens und Vans, so spielen auch Wohnmobilform und Wohnmobilgröße bezüglich der Hitze eine Rolle. Kleinere Fahrzeuge wie Kastenwagen heizen sich wesentlich schneller auf, vor allem dann, wenn sie dunkel sind (s.o.). Nicht zuletzt bleibt die Hitze aufgrund des geringeren Innenraumes zusätzlich wesentlich besser im Innenbereich erhalten, was im Winter durchaus angenehm sein kann, im Sommer hingegen genau das Gegenteil bewirkt. Für Hilfsmittel wie Ventilatoren (s.u.) ist zudem im Kastenwagen weniger Platz.

All das will jedoch keineswegs auf die „Verdammung“ der Kastenwagen hinauslaufen. Nein, sie haben auch viele Vorteile und du kannst auch als Kastenwagenfahrer einige der hier genannten Tipps gut umsetzen. Wichtig ist: Sorge bei Hitze für einen möglichst guten Luftaustausch!

Übrigens gibt es auch innerhalb der verschiedenen Wohnmobil-Modelle bezüglich der Hitze Unterschiede. So heizen sich viele der Vollintegrierten aufgrund der großen Heckscheibe viel stärker auf. Alkoven-Fahrzeuge hingegen sind im Fahrerhaus kühler, weil besagter Alkoven Schatten spendet.

Tipp 3: Augen auf bei der Wahl des Urlaubsortes

Generell gilt: Je weiter südlich, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass das Thermometer die 30°C-Marke knackt. Aber auch in Dänemark, Schweden & Co. kann es extrem heiße Tage geben.

Ratsam ist, sich in der Nähe von Wasser oder in den Bergen (Klappt leider aber hier nicht immer!) aufzuhalten. Dort ist die Chance von erfrischendem Wind eher gegeben. Zudem kann der Sprung ins kühle Nass – kurzfristig – für Abkühlung sorgen.

Tipp 4: Die richtige Zeitplanung

Sicherlich kann nicht jeder zu jedem Zeitpunkt mit dem Wohnmobil hinausfahren. Das gilt besonders für Familien mit Kindern – wegen der Sommerferien – oder auch generell für Berufstätige. Wer jedoch seinen Urlaub so planen kann, wie er möchte, der sollte für viele Urlaubsziele den Juli und den August meiden, denn dann ist es erfahrungsgemäß am heißesten.

Auch im Mai und Juni sowie im September ist es im Süden wunderschön!

Verhaltensregeln bei Hitze auf Wohnmobilreisen

Im Sommer mit dem Wohnmobil reisen, genauer gesagt bei großer Hitze, setzt ein etwas anderes Verhalten voraus als während der restlichen Zeit im Jahr. Du kannst viel tun, damit die Hitze erträglicher wird!

Tipp 1: Richtig und viel trinken

Das A&O bei Hitze ist, ausreichend – mindestens 1,5-2 Liter, besser noch 2-3 Liter pro Tag – zu trinken und dabei vor allem auch das richtige Getränk zu wählen. Am besten ist Wasser oder ungesüßter Tee. Kühle Getränke ja, aber keinesfalls eisgekühlt, das kann zu Magenproblemen und somit zu weniger Flüssigkeitsaufnahme führen. Auch auf Alkohol solltest du, zumindest tagsüber, verzichten, denn dieser entzieht deinem Körper Mineralstoffe und Wasser, wodurch du wiederum nicht ausreichend versorgt bist und es zum Hitzschlag oder Kreislaufkollaps kommen kann.

Wer nicht genügend trinkt, riskiert in jedem Fall Kreislaufprobleme, Schwindel, Kopfschmerzen oder wird sogar im Sommerurlaub krank.

Tipp 2: Richtig essen

Fettes Essen liegt schwer im Magen, bei Hitze ist dieser Effekt besonders störend (und ungesund). Auch wenn viele Wohnmobilisten im Sommer gerne grillen, so sind kalte Mahlzeiten, wie leckere Salate oder Rohkost, wesentlich gesünder. Außerdem erspart man sich das schweißtreibende Stehen am Grill. Wenn Grillen, dann Gemüse, Fisch oder Meeresfrüchte.

In jedem Fall solltest du auf Hygiene achten, denn gerade bei großer Hitze tummeln sich gerne mal Salmonellen & Co. in deinem Essen. Fleisch und Fisch also stets gut durchgaren, auf rohes Fleisch und Fisch verzichten sowie Obst, Salate und Gemüse gut waschen.

Tipp 3: Kühlung auch für Kosmetika

Hier ein paar spezielle Tipps (Nicht nur für die Damenwelt!): Lege deine Sonnencreme oder deine Bodylotion einfach mal in den Kühlschrank. Du wirst sehen, welch angenehmes Gefühl das anschließende Eincremen auf deiner Haut verursacht. Gilt natürlich auch für andere Kosmetika und vor allem solche, die bei Hitze „zerfließen“.

Tipp 4: Wo Sonnenlicht ist, da fällt auch Schatten

Zwar gibt es nicht auf jedem Stellplatz Schattenplätze, aber das ist ja der Vorteil des Wohnmobilfahrens: Gibt es keinen Schatten, fahre einfach den nächsten Platz an! Da Schattenplätze im Sommer sehr beliebt sind, solltest du (was generell für stark frequentierte Übernachtungsplätze gilt) jedoch nicht zu spät vor Ort sein.

Schatten ist nicht nur für dich und deine Mitfahrer optimal, auch der Kühlschrank sowie – falls vorhanden – die Klimaanlage danken es dir, indem sie effizienter arbeiten. Einziger Nachteil: Satellitenempfang durch fest auf dem Dach montierter Schüssel könnte unter einem Baum problematisch bis unmöglich sein. Alternative ist eine mobile SAT-Schüssel. Aber mal ehrlich: Wer braucht Fernsehen, wenn er Sonne und Meer oder die Aussicht auf Berge, auf einen See oder einen Fluss hat?

Tipp 5: Das Wohnmobil nur öffnen, wenn es draußen kühler ist als drinnen

Auch ein Wohnmobil muss richtig gelüftet werden! Bei Hitze öffnest du daher Dachluken, Fenster und Türen am besten frühmorgens oder spätabends ganz weit. Als Faustregel kann gelten: Nur öffnen, wenn es draußen kühler ist als im Wohnmobil selber!

In der Praxis sieht das oft jedoch etwas anders aus, denn wer hält schon permanent die Aufbautür geschlossen? Auch Fenster und Dachluken kippe ich persönlich immer bei großer Hitze (Allerdings nur die, die im Schatten liegen!).

Bist du auch einer von der Fraktion „Ich brauche Luft“?, dann bitte nur die Öffnungen nehmen, die keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Auch bei Wind ist es nicht verkehrt, die im Schatten liegenden Luken, Fenster und Türen offen zu halten, selbst wenn dies keinen wirklich kühlenden Erfolg verspricht. Immerhin lässt Wind die Hitze ein wenig erträglicher erscheinen.

Besonders effektiv ist es, wenn du die Luft zirkulieren lassen kannst, sodass ein Luftaustausch stattfinden kann. Also: Durchzug erzeugen!

Tipp: Vergiss beim Öffnen den Fliegen- und Mückenschutz nicht!

Tipp 6: Auf die richtigen Gegebenheiten im Bett achten

Ein ganz wichtiger Teil in unser aller Leben ist der Schlaf. Ich persönlich schlafe im Wohnmobil wie ein Stein, besser als daheim. Aber bei extremer Hitze!?

Auch dann ist ein gesunder, ruhiger Schlaf wichtig und möglich. Damit dem so ist, solltest du vor allem auf den richtigen Bettbezug, auf die richtige Bettwäsche sowie die richtige Unterlage achten.

Klar ist schon mal, dass im Sommer wohl kaum eine dicke Daunendecke zum Zudecken gefragt ist, es sei denn, du machst eine Polarexpedition. Eine dünne Sommerdecke reicht aus! Der Überzug von Decke und Kissen sollte möglichst folgende Eigenschaften besitzen: atmungsaktiv, temperaturausgleichend sowie feuchtigkeitsregulierend – nicht zu vergessen pflegeleicht. Ideal ist demnach Bettwäsche aus feinfädigem Baumwollgewebe wie Mako-Satin, Seersucker, Leinen, Seide oder auch Batist sowie aus den mir unbekannteren Stoffen Renforcé oder Perkal, auch Jersey bietet sich an. Natürlich sollte auch das Laken entsprechend atmungsaktiv und feuchtigkeitsaufsaugend sein.

Übrigens haben wir bei extremer Hitze auch häufig draußen vorm Wohnmobil geschlafen. Das muss man jedoch mögen und es ist sicherlich auch nicht überall ratsam.

Die Hitze kostenlos aus dem Wohnmobil verbannen

Bist du bei großer Hitze unterwegs, gibt es einige kostenlose Aktionen und/oder günstige Anschaffungen, die dir dann das Wohnen im Wohnmobil vereinfachen.

Tipp 1: Mit nassen Handtüchern das Womo kühlen

Schon meine Oma wusste (Selbst wenn sie kein Wohnmobil besaß) wie man sich bei extrem großer Hitze ein wenig helfen kann: nasse (Hand)Tücher.

Eigentlich eher ein kleiner Notbehelf, aber wirkungsvoll ist folgender Tipp, bei dem du jedoch aufs Dach deines Wohnmobils steigen musst: Mache ein paar alte Handtücher nass und platziere sie auf die Dachluken – noch besser wäre, aufs komplette Dach. Durch die Verdunstung des Wassers erhältst du einen angenehmen Kühleffekt.

Leider sind die Handtücher schnell trocken, und du musst häufig nachbefeuchten. Eine Gießkanne kann dir dabei helfen, damit du die Tücher nicht immer wieder abnehmen musst.

Doch Achtung: Auf dem Wohnmobildach zu hantieren ist nicht ganz einfach und auch nicht ungefährlich! Auch lässt sich nicht jedes Womo so einfach besteigen.

Tipp 2: Hilfe aus der Flasche

Folgende drei Möglichkeiten, verschaffen dir ein wenig Abkühlung:

  1. Befülle eine herkömmliche Wärmeflasche mit kaltem Wasser und lege sie anschließend für einige Zeit ins Kühlfach deines Kühlschranks (Der normale Kühlschrank tut’s ebenso!). Wenn du anschließend die Wärmflasche, die nun zur Kühlflasche mutiert ist, auf die Beine oder die Arme legst, verschaffst du dir rasche Abkühlung. Aber Vorsicht: Keinesfalls in die Nierengegend legen, das kann böse Folgen haben! (Hier spricht jemand aus Erfahrung)
  2. Einen kleinen Flakon oder eine Plastik-Sprühflasche erhältst du für wenig Geld beinahe überall (Auch im Ausland!). Befülle diese mit kaltem Wasser – Eventuell gib ein paar Eiswürfel hinzu! – und besprühe je nach Bedarf Gesicht, Arme, Beine oder den ganzen Körper. Extratipp: Füge ein paar Tropfen Lavendelöl oder Pfefferminzöl hinzu!
  3. Wenn du magst, fülle in oben genannte Sprühflasche oder Flakon kalten grünen Tee. Ja, du liest richtig! Und nein, nicht zum Trinken! Grüner Tee ist nämlich nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich anwendbar und gesund: Die in ihm enthaltenen Antioxidantien sollen der Hautalterung vorbeugen. Bei mir habe ich noch nichts bemerkt, aber der Glaube versetzt Berg.

Abhilfen im mittleren bis hohem Preisniveau liegend

Waren bislang genannte Hilfen kostenlos beziehungsweise bewegten sie sich auf recht niedrigem Preisniveau, so musst du bei folgenden Vorschlägen ein wenig tiefer bis ganz tief in die Tasche greifen.

Tipp 1: Outdoor-Küchen oder „Kalte Küche“

Jeder, der mit dem Wohnmobil im Sommer unterwegs ist, kennt das: Kochen kann zum Albtraum werden. Da muss es noch nicht einmal extreme Außentemperaturen haben, ein „ganz normaler“ Sommer ist ausreichend, um aus dem sich schnell aufheizenden Wohnmobil eine Sauna werden zu lassen.

Abhilfe verschafft dir eine Außenküche, neuhochdeutsch „Outdoor-Kitchen“. Dazu benötigst es gar nicht viel: einen Gaskartuschen-Kocher oder einen Grill, beide ersetzen ein bis eventuell sogar zwei Herdplatten. Beide sind relativ kostengünstig zu haben.

Natürlich gibt es auch Grills oder komplette Outdoor-Küchen für viel Geld. Es kommt eben aufs Portemonnaie sowie darauf an, was du wirklich benötigst. Uns persönlich reicht ein Kartuschenkocher mit einer Platte, auf die ich eine Pfanne oder einen Topf stelle, um Fleisch, Fisch oder leckeren Eintopf zuzubereiten. Schließlich haben wir bei extremer Hitze sowieso nicht viel Hunger!?

Und da dem so ist, kann die Küche auch mal kalt bleiben! Leckere Salate, Joghurts oder einfach Baguette mit Käse und Weintrauben tun es genauso!

Tipp 2: Kühl sitzen und liegen

Im Handel findest du sogenannte Kühlkissen oder Kühlmatten, die beim Schlafen oder Sitzen die Hitze erträglicher werden lassen. Dabei handelt es sich um Kissen beziehungsweise Decken, die mit einem speziellen Gel gefüllt sind, was den Effekt hat, dass bei entsprechendem Druck Kälte über einen bestimmten Zeitraum hin abgegeben wird. Lässt der Druck nach, regeneriert sich das Gel wieder. Der große Vorteil besteht darin, dass du weder Strom noch andere zusätzliche Mittel benötigst.

Belüftete Sitzmatten, die du ebenfalls online bestellen oder im Fachhandel kaufen kannst, haben einen ebensolchen kühlenden Effekt. Diese Matten verfügen an bestimmten Stellen im Polster über einen Luftauslass. Allerdings benötigst du dafür einen 12-Volt-Anschluss, was bedeutet, dass die Matte lediglich in der Nähe eines solchen Anschlusses verwendet werden kann.

Ideal sind Kissen und Matte im Bett sowie auch beim Sitzen während der Fahrt. Übrigens gibt es auch ähnliche Kühldecken und sogar Kühlwesten für Hunde, die deinem vierbeinigen Liebling bei Hitze über die Runden helfen.

Tipp 3: Schutz für Fenster und Dachluken nachrüsten

Die meiste Hitze kommt durch die Dachluken sowie durch die Fenster in den Wohnbereich, bei Vollintegrierten geschieht das vor allem durch die enorm große Frontscheibe. Bereits von Werk aus sind bei den meisten Wohnmobilen alle Fenster und die meisten Luken – außer die im Fahrerhaus – mit Verdunkelungsrollos ausgestattet, die auch ein wenig die Hitze aussperren. Ist das nicht der Fall, kannst du nachrüsten (Siehe dazu weiter unten).

Fürs Fahrerhaus lässt sich die Sonneneinstrahlung minimieren, indem du silberne Thermomatten – die außerdem im Winter die Kälte aussperren – davor anbringst. Sie sind sowohl für die Frontscheibe als auch für die Seitenfenster zu haben. Silber ist deshalb wichtig, weil die Farbe das Aufheizen des Wageninneren verhindert, indem die Sonne erfolgreich reflektiert wird.

Es gibt unterschiedliche Thermomatten: Solche für innen und solche für außen. Ich finde die für innen besser, da ich sie bei Kälte, Regen und Schnee einfacher abnehmen kann ohne erst raus zu müssen. Zudem bleiben sie trocken und sauber.

Zudem bestehen je nach Fahrzeugtyp Unterschiede, denn nicht alle Fenster sind gleich. Du solltest dich also unbedingt vorm Kauf gut informieren.

Natürlich findest du im Handel auch billige Sonnenschutzmatten. Zu deren Effektivität kann ich nichts sagen, sicherlich jedoch sind sie keineswegs so langlebig wie die „echten“ Thermomatten.

Bleiben noch die Dachluken: Auch sie kann man in den meisten Wohnmobilen verdunkeln. So richtig Hitze abhalten kannst du jedoch am besten mit Sonnenschutzüberzügen, die von außen angebracht werden. Allerdings sind die vergleichsweise teuer. Empfehlenswert sind zudem zusätzliche Sonnenschutzüberzüge für die Seitenfenster im Aufbau.

Tipp 4: Ventilatoren

Eine bewährte Abhilfe bieten – nicht nur daheim oder im Büro – Ventilatoren, wobei es verschiedene Ausführungen gibt.

Tischventilatoren sind die kostengünstigste Variante unter den Ventilatoren. Sie können auf dem Tisch oder auf einer anderen geraden Fläche im Wohnmobil gestellt werden und sind normalerweise sowohl was Drehgeschwindigkeit als auch Laufrichtung anbelangt regulierbar. Je nach Modell sind sie unterschiedlich groß.

Bei Tischventilatoren hast du drei Alternativen:

  • Mit Strom betriebene: Das bedeutet, du bist von Landstrom beziehungsweise von einem Umwandler abhängig und – was mich persönlich immer wieder nervt – hast einen Störfaktor in Form von herumliegendem oder herumhängendem Kabel im Wohnraum.

 

  • 12-Volt-Tischventilatoren: Hier stören keine Kabel, jedoch ziehen sie relativ viel Strom von der Bordbatterie und bringen in keinem Fall die gleiche kühlende Leistung wie ihre strombetriebenen „Kumpel“.

 

  • Mit Batterie betriebene: Diese Ventilatoren sind unter der Rubrik „Besser als nichts“ einzuordnen: Wenig Effekt für meist nur eine kleine, punktuelle Stelle sowie zusätzlich hoher Akku- oder Batterieverbrauch.

Ähnlich wie die strombetriebenen Tischventilatoren sind Standventilatoren relativ wirkungsvoll. Sie kühlen selbst einen größeren Bereich und sind regulierbar bezüglich Leistung und Laufrichtung. Der große Nachteil ist auch hier wieder, dass du auf Landstrom beziehungsweise Wechselrichter angewiesen bist. Hinzu kommt die Größe des Gerätes, denn es nimmt in dem eh schon engen Raum eines Wohnmobils nicht nur viel Stauraum sondern auch Platz beim Einsatz ein. Preislich betrachtet findest du Modelle ab 15 Euro aufwärts bis hin zu sehr viel Geld.

Handventilatoren haben die positive Eigenschaft, dass sie klein, leicht, kostengünstig in der Anschaffung und Dank Batteriebetrieb leicht sowie überall einsetzbar sind. Größter Nachteil – neben dem Batterieverbrauch – dürfte die geringe Effektivität für den gesamten Innenbereich des Wohnmobils sein. Für die kurzfristige Kühlung deines Gesichtes etwa sind sie okay.

Dieses Produkt ist für meine Begriffe die optimale Lösung in gleich zweierlei Hinsicht: Es verschafft Kühlung und vertreibt unangenehme Gerüche. Ventilator-Dachhauben sind regelbar, und zwar in Bezug auf Laufrichtung aber auch auf Geschwindigkeit. Zum einen sorgen sie dafür, dass kühlere Außenluft – Funktioniert jedoch nur, wenn diese auch wirklich kühler als die Luft im Wohnmobil ist! – in den warmen beziehungsweise heißen Innenraum geführt wird. Zum anderen können sie auch wie eine Art Dunstabzugshaube fungieren: Sie transportieren „schlechte“, verbrauchte Luft nach draußen.

Ein kleiner Wermutstropfen: Der Einbau ist nicht ganz billig und sollte – wegen der notwendigen Stromversorgung – von einem Fachmann oder zumindest von jemandem, der sich auskennt, vorgenommen werden.

Fazit: Selbst die kleineren Modelle nehmen auf dem meist eh minimalistischen Wohnmobiltischen oder Ablageflächen immer noch sehr viel Platz weg und erschweren das „normale“ Leben an Bord, was gerade für strombetriebene Geräte gilt, die aufgrund der Kabel zum Störfaktor werden. Optimalste, jedoch auch aufwändigste sowie teuerste Lösung ist die Ventilator-Dachhaube.

Tipp 5: Markisen und Sonnensegel

Viele Wohnmobile sind bereits beim Kauf mit Markisen ausgerüstet, falls nicht, so lassen die Käufer meist schnell nachrüsten. Markisen sind – vorausgesetzt, du hast ausreichend Stellfläche und das Ausfahren ist nicht ausdrücklich untersagt – die ideale Erfindung für heiße Sommertage. Sie bieten dir nicht nur beim Sitzen im Freien sondern auch für den Innenraum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und somit (etwas) Abkühlung. Wer seine Markise rechtzeitig ausfährt, sorgt dafür, dass der Innenraum zumindest auf dieser Seite nicht von den eintretenden Sonnenstrahlen aufgeheizt wird. Ferner wird die Kühlleistung des Kühl- und Eisschrankes – Wenn er auf der Markisenseite liegt! – im optimalen Level gehalten.

Um eine Art Rundum-Schutz zu erhalten, gibt es gegen nicht geringen Aufpreis Seitenwände. Empfehlenswert sind Planen mit UV-Blocker.

Zwei Sachen solltest du jedoch wissen: Erstens bringen Markisen (und Seitenwände) bei extremer Hitze nur bedingt Kühlung, denn bei direkter Sonneneinstrahlung staut sich die Hitze unter der Markise und lässt keinen bis wenig Wind rein. Zweitens solltest du die Markise nie unbeaufsichtigt lassen, bei plötzlich aufkommenden Windböen oder generell bei starkem Wind hat schon so mancher Camper eine böse Überraschung erlebt. Tipp: In jedem Fall gut fixieren, eventuell mit Sturmbändern.

Eine etwas billigere Variante sind Sonnensegel, jedoch musst du hier genau schauen, wie und wo sie zu befestigen sind. Du benötigst idealerweise eine Kederleiste an deinem Wohnmobil. Achte beim Kauf darauf, dass das Sonnensegel wasserabweisend und windbeständig ist sowie einen UV-Schutz besitzt.

Tipp 6: Klimaanlage nachrüsten

Die wahrscheinlich kostspieligste Variante für Abkühlung im Wohnmobil ist eine  Klimaanlage. Hier existieren sehr viele verschiedene Modelle und Möglichkeiten, zudem gibt es große Preisdifferenzen und Unterschiede in der Effektivität.

Hast du einen Hund mit an Bord, ist eine Klimaanlage die optimale Lösung, denn nur so kannst du ihn auch einmal für kurze Zeit alleine im Wohnmobil lassen, ohne dass er gleich gegrillt wird.

Das Nachrüsten einer Klimaanlage ist ein Kapitel für sich und sollte nur vom Fachmann oder unter ausführlicher Fachberatung vorgenommen werden.

Im Prinzip unterscheiden sich Klimaanlagen bezüglich ihrer Funktion, indem Verdunster- oder Kompressoranlagen eingebaut werden. Beides hat seine Vor- und Nachteile, und beides hat seinen Preis. Im Wesentlichen funktionieren sie so: Warme Luft wird aus dem Innenraum angesaugt, mittels eines speziellen Kältemittels heruntertemperiert, um anschließend als kühle Luft wieder an den Innenraum abgegeben zu werden.

Solltest du die aufwändige Nachrüstung einer fest eingebauten Klimaanlage scheuen, steht dir alternativ eine mobile Klimaanlage zur Verfügung. Sie funktioniert ähnlich, hat jedoch den Vorteil, dass sie nirgendwo bestimmtes befestigt werden muss und je nach Wunsch platziert werden kann. Allerdings nimmt auch sie  – wie der Tisch- und Standventilator – Platz weg, da er idealerweise mitten im Raum aufgestellt wird, um effektive Resultate zu erzielen.

Vor dem Kauf solltest du dich ausführlich informieren, denn mobile Klimaanlagen bewegen sich nicht nur im niedrigen Preisniveau um 40 Euro herum, sondern steigen auf bis in verschiedene dreistellige Bereiche. Dabei variieren die Leistungen enorm.

Beim Kauf beziehungsweise beim Einbau einer Klimaanlage solltest du berücksichtigen, dass es sehr geräuschintensive Modelle gibt, die dich als Stellplatznachbar nicht unbedingt beliebt machen, und dass es solar-, gas- und 12-Volt betriebene Klimaanlagen gibt, deren Effektivität meiner Meinung nach ebenfalls sehr unterschiedlich sein müsste.

Tipp 7: UV-Schutzanstrich für deinen Camper

Eine relativ unbekannte Maßnahme fand ich im Internet: ein UV-Schutzanstrich. Recherchen ergaben, dass es sich dabei um eine Art Dispersionsfarbe handelt, die unmittelbar aufs GfK-, aber auch aufs lackierte Wohnmobildach aufgetragen wird. Dank Reflexionskomponenten, die in der Farbe enthalten sind, sollen annähernd 90 % der Sonnenenergie reflektiert werden. Das wiederum verspricht einen kühleren Innenraum. Der Hersteller von CoolDry verspricht sogar eine Reduzierung auf der Dach-Oberfläche von 13 °C.

Mein Fazit

Auch im Sommer, selbst bei größter Hitze, kannst du tolle Reisen im Wohnmobil unternehmen, du musst allerdings einige Dinge beachten, eventuell dein Reise- und Stehverhalten etwas ändern und – Grundvoraussetzung – Sonne beziehungsweise Hitze mögen. Sollte das nicht der Fall sein: Es gibt wunderschöne Reiseziele, wo es im Sommer (garantiert?) nicht so heiß wird. Alternativ: Reise zu einer anderen Zeit, wenn es deine Urlaubsplanung zulässt.

Reiseapotheke für den Sommerurlaub

so bist Du bestens vorbereitet

Wenn die Sonne scheint und der Duft der Provence lockt, ist es Zeit, den Wohnwagen zu beladen und die Familie zu einem Campingurlaub in Südfrankreich mitzunehmen. Aber bevor Du die Reise zu Deinem Urlaubsziel antrittst, müssen wir über etwas sehr Wichtiges sprechen: Die Reiseapotheke.

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