Heute möchte ich, dass du mich in eine Region begleitest, die bei Wohnmobilisten noch relativ unbekannt zu sein scheint – nach Belgien, ins Hohe Venn beziehungsweise in den Naturpark Hautes Fagnes-Eifel. Für die, die aus Nordrhein-Westfalen kommen, ist das ein Katzensprung, für andere, die beispielsweise in Bayern wohnen, bedeutet das eher eine weite Anreise. Aber auch der weiteste Weg lohnt sich. Versprochen!

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Das Hohe Venn, auf Französisch Hautes Fagnes, welches zum 1971 gegründeten Naturpark Hohes Venn-Eifel gehört, befindet sich einerseits unmittelbar hinter der deutsch-belgischen Grenze im Osten Belgiens, in der wallonischen Region, teils auf dem Gebiet der deutschsprachigen Gemeinschaft sowie der französischsprachigen Gemeinden, andererseits aber auch in Teilen Nordrhein-Westfalens. Die Grenzregion Wallonien/Rureifel wird zum einen dominiert von Wald, Moor, Heide, Seen und hügeligen, heckenumrahmten Wiesen, andererseits von verstreut liegenden Dörfern und Gehöften, von kleinen Häuschen mit Fachwerk oder auch aus Bruchstein. Viele Menschen sprechen hier deutsch, ansonsten kommst du mit Englisch, noch besser mit Französisch, gut zurecht.

Wir unternehmen im Folgenden eine „grenzüberschreitende“ Reise, wobei ich mich jedoch im belgischen Teil mit seiner wunderschönen Landschaft, mit ebenso wunderschönen Orten und Seen aufhalte, von der noch nicht viele Touristen Besitz ergriffen haben.

„Venn“ bedeutet „Moor“. Und das Haute Venn ist das größte europäische Hochmoor, was aus einer stellenweise meterdicken Torfschicht besteht, die den hier häufig fallenden Niederschlag wie ein Schwamm aufsaugt. Das, was der Boden nicht speichern kann, fließt in die zahlreichen Bäche sowie Seen mit Talsperren. Letztere wiederum sorgen für Trinkwasser und Strom.

Der Naturpark Hautes Fagnes-Eifel kann grob in verschiedene Regionen unterteilt werden:

  • Im Nordwesten das Avant-Pays Fagnard, das Venn-Vorland, als Ausläufer der Eifel mit sanften Hügeln, satten Wiesen und grünen Wäldern.
  • In der Mitte das Plateau des Hautes Fagnes mit riesigem, offenem Moorgebiet sowie der höchsten Erhebung Belgiens, der 694 m hohen Botrange.
  • Im Süden die Obere Eifel sowie – angrenzend an Luxemburg – das Tal der Our.
  • Auf deutscher Seite befindet sich die Rureifel mit dem Eifel-Nationalpark und dem wunderschönen Örtchen Monschau.

Eine große Fläche des Hautes Fagnes stellte Belgien mit der Bezeichnung „Réserve naturelle domaniale des Hautes Fagnes“ unter Naturschutz.

Daraus resultieren seit 1992 vier Zonen bezüglich der Zugangsberechtigung:

  • Zone A ist für jedermann frei zugänglich
  • Zone B ist nur auf markierten Wegen frei zu begehen
  • Zone C darf nur in Begleitung eines offiziellen Naturführers betreten werden
  • Zone D ist für Besucher komplett gesperrt

Die Zone C ist allerdings wegen der Brutzeit der Birkhühner meist von Mitte März bis Ende Juni selbst für geführte Gruppen gesperrt. Es kann außerdem passieren, dass die Forstverwaltung rote Flaggen aufzieht – etwa bei erhöhter Brandgefahr –, was bedeutet, dass auch diese Zone temporär zum Schutz für Flora und Fauna sowie zum Erhalt der Landschaft komplett gesperrt ist.

Folgende (logische!) Regeln bezüglich des Naturschutzgebietes solltest du kennen und befolgen:

  • Hunde müssen verständlicherweise in allen Zonen an der Leine geführt werden. Dass du deren „Geschäft“ aufsammelst und an entsprechenden Stellen entsorgst, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein.
  • Fahrradfahren ist verboten.
  • Die Wege dürfen nicht verlassen werden, was zum eigenen Schutz (Moore!) sowie zum Schutz der Flora und Fauna veranlasst wurde.
  • Es darf nicht geraucht werden und offene Feuer sind verboten.
  • Abfall ist in den Mülleimern zu entsorgen oder mitzunehmen.
  • Lärm ist zu vermeiden, um die Tierwelt nicht zu stören.
  • Tiere sind nicht zu fangen und Pflanzen nicht zu pflücken oder gar auszugraben.

Zu der atemberaubenden Flora und Fauna zählen Heidepflanzen, Lungen-Enzian, Wollgras, Wildnarzissen, buschige Sträucher und beeindruckende Bäume auf der einen und Birkhühner, Biber, Luchse, Eidechsen und Kreuzottern auf der anderen Seite. Besonders schön anzusehen ist die Natur dort im Frühling und Frühsommer.

Die vielfältige Natur im Hohen Venn ist beeindruckend.

Wasser spielt im Hohen Venn eine große Rolle. Nicht nur die zahlreichen Talsperren, die größtenteils für Trinkwasser sorgen, auch das Hochmoor, das die Niederschläge schwammartig aufsaugt und bei Zuviel über die Bäche abfließen lässt, sind interessante Gegebenheiten bezüglich des Themas „Wasser“. Wunderst du dich über weiße Schaumkronen in einigen Bächen und denkst voller Panik an Umweltverschmutzung, so kann ich dich beruhigen: Das ist ein Zeichen dafür, dass sich hier lehmiger Untergrund mit torfigem Boden vermischt hat. Einzelne Abschnitte können sogar rötlich sein, was wiederum Anzeichen für kohlensaure, stark eisenhaltige Quellen sind.

Was kann ich im Hohen Venn machen? Aktivitäten im Hohen Venn

In erster Linie kannst du natürlich die fantastische Landschaft und mit ihr die Ruhe und Besinnlichkeit genießen. Wanderer kommen voll auf ihre Kosten: Gut ausgeschilderte, befestigte Wanderwege, von denen im Hochmoorgebiet einige über Holzstege führen, erschließen dir die einmalige Pflanzenvielfalt. Besonders beliebt sind kleinere und mittellange Wanderungen von den Ausgangspunkten Baraque Michel, Botrange sowie Mont Rigi aus. Auch der ostbelgische Fernwanderweg GR 56 führt teilweise durchs Hohe Venn. Des Weiteren kannst du hier auf einem ausgeschilderten Radwegenetz gut Radfahren, allerdings – wie bereits erwähnt – nur außerhalb der Naturschutzgebiete. Empfehlenswert: Die stillgelegte, länderübergreifende Eisenbahnstrecke, die teils durch unser Gebiet führt und mittlerweile zu einem der längsten Radwege – zum Vennbahnradweg – geworden ist. Er führt auf 125 km von Aachen durch Ostbelgien bis nach Troisvierges im Herzen der luxemburgischen Ardennen.

Im Sommer kannst du ferner ein kühles Bad in einem der zahlreichen Seen genießen. Im Winter lädt dich das Hohe Venn zum Skilanglauf ein, was allerdings nur auf den gespurten Loipen erlaubt ist, die sich entweder außerhalb oder direkt am Rand der Naturschutzgebiete befinden. Da die Instandhaltung der Loipe kostspielig ist, wird dies über den Vignettenverkauf für die Loipenbenutzung finanziert.

Naturfans erhalten in den beiden Naturschutzparkzentren Botrange und Ternell ausführliche Informationen und sogar Führungen. Empfehlenswerte Lehrpfade sind der im Poleûr-Venn, der geologische Lehrpfad Ternell sowie der Moorlehrpfad im Neûr Lowé.

Wer an historischen Ortschaften mit interessanten Traditionen interessiert ist, wird genauso wenig enttäuscht wie Freunde von Wellness, Freizeitparks oder Autorennen. Das Hohe Venn hält eben für jeden etwas bereit. Natürlich auch für uns Camper: Stell- und Campingplätze gibt es ausreichend sowie in unterschiedlichen Ausstattungen.

Wann ist die beste Reisezeit? Wetter und Klima

Eigentlich kannst du rund ums Jahr ins Hohe Venn reisen, denn nach dem Wetter kannst du dich fast gar nicht richten. So etwas wie Wetterbeständigkeit gibt es hier nicht. Das Klima ist rau, der Himmel oft regenverhangen und er entleert sich häufig in Form von Regen, Graupel und Schnee. Laut Statistik fällt im langjährig errechneten Jahresmittel an 220-230 Tagen Niederschlag. Ein treuer Wegbegleiter ist der Nebel, der nicht selten für nur geringe Sichtweiten sorgt. Auch hier wieder zur Verdeutlichung: Es wurden rund 160-177 Tage pro Jahr mit geringen Sichtweiten errechnet. Aber keine Angst, es gibt sie auch hier – die Sonne. Nur so richtig auf sie verlassen kannst du dich nicht. Wir haben beispielsweise schon Sommer mit strahlender Sonne und Baden im See erlebt, aber auch mit einstelligen Werten auf den „Höhen“ des Venns. Im Winter war ich noch nicht hier, da ich kein Freund des Winterurlaubs bin. Es soll jedoch in einigen Gebieten (Baraque Michel, Ovifat und Elsenborn) an durchschnittlich rund 70-80 Tagen im Jahr Schnee liegen. Die Wintersport-Saison ist von Januar bis März. Ich denke aber, dass „richtig echte“ Wintersportfans hier nicht unbedingt gut aufgehoben sein dürften.

Solltest du nicht wissen, was du an verregneten Tagen unternehmen kannst, lies dir auch gerne folgenden Artikel von uns durch: Schlechtes Wetter mit dem Wohnmobil – Keine Langeweile mehr!

Reisebericht Hohes Venn: Rundreise mit dem Wohnmobil

Meine im Folgenden vorgestellte Wohnmobil-Tour ist eine Rundreise in vier Etappen. Da wir alle aus unterschiedlichen Richtungen kommen, hätten wir auch verschiedene Möglichkeiten, unsere Reise zu beginnen, durchzuführen und zu beenden. Ich schlage einfach mal die deutsche Kaiserstadt Aachen als Ausgangspunkt vor, das wäre eine relativ günstige Lage für Anreisende aus Mittel- und Norddeutschland. Wer aus dem Süden anreist, könnte den Weg über Luxembourg wählen und in Saint Vith (Tour 4) die Rundreise aufnehmen.

Routenüberblick

Aachen – Raeren – Eupen – Lac de la Gileppe – Drachenpfad im Wald von Mefferscheid – Wanderparkplatz bei Hertogenwald-Drossard – Baraque Michel (Weismes) – Signal de Botrange (Weismes) – La Maison du Parc-Botrange – Ovifat – Burg Reinhardstein – Lac de Robertville – Malmédy – Skihütte Rodt- Tomberg (Biermuseum) – Schieferbergwerk Recht – Les Cascades de Coo (Stavelot) – Rennstrecke von Spa-Francorchamp – (Spa) – Raeren

Zurückgelegte Kilometer: ca. 215 km (ohne Anreise)

Zeitlicher Rahmen: 1-2 Wochen (besser noch etwas länger)

Stadtbesichtigung, Keramikmuseum und Wandern – 1. Teil der Reise durch das Hohe Venn

Aachen – Raeren – Eupen – Lac de la Gileppe

Zurückgelegte Kilometer: ca. 35 km (ohne Anreise)

Zeitlicher Rahmen: 2-3 Tage

Stadtbesichtigung in Aachen; Keramikmuseum in Raeren; Wandern/Spazieren gehen am Lac de la Gileppe (Stausee)

Stellplatz in Aachen; Parkplatz in Raeren; Stellplatz am Lac de la Gileppe

Erstes Etappenziel: Geschichtsträchtige Stadt Aachen

Über die A 45 und die A 4 sind wir auf schnellstem Wege von Mittelhessen aus nach Aachen gefahren. Eigentlich meide ich ja Autobahnen – und das werde ich auch auf der weiteren Fahrt tun –, um aber schnell aus Deutschland herauszukommen, nehme ich selbige schon mal in Kauf. Das will nicht heißen, dass es nicht auch hierzulande lohnende Ziele gäbe!

Aachen ist mein erstes Etappenziel, denn 250 km Autobahn – vor allem deutsche, verstopfte und voller Baustellen gespickte – reichen. Außerdem ist Aachen1 eine wunderschöne Stadt, deren Besuch sich lohnt. Ferner gibt es hier auch noch einen günstig gelegenen Stellplatz. Dieser befindet sich im Südosten der Stadt und lädt natürlich zum Gang in die Innenstadt ein. Zu Fuß benötigst du dafür etwas mehr als 30 Minuten, was meiner Meinung nach nach dem langen Sitzen hinterm Steuer angebracht ist.

(Bad) Aachen

  • Wohnmobilstellplatz Bad Aachen
  • Adresse: Branderhofer Weg 11, 52066 Aachen
  • GPS: N50°45′40.5′′ E6° 06′ 10.4′′
  • Max. Plätze: 47
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WC & Dusche, WLAN (teilweise), Brötchenservice
  • Kosten: 23 Euro/Nacht inklusive Kurtaxe, Ver- und Entsorgung, WC & Dusche, sowie Strom, Entsorgung der Kassettentoilette 2 Euro (Automat)
  • Kurzbeschreibung: großzügige Stellflächen am Ortsrand, südöstlich der Altstadt, ca. 2,5 km zu Fuß zum Dom, Sportstätten nebenan, Haltestelle fußläufig erreichbar, maximale Aufenthaltsdauer 2 Tage, ADAC-Mitglieder erhalten Vergünstigungen

Willst du auf den Besuch der Innenstadt verzichten, verpasst du das erste Sehenswerte auf unserer Rundreise. Die geschichtsträchtige Stadt Aachen ist allein schon aufgrund seiner Lage etwas Besonderes: Sie liegt am Dreiländereck Deutschland – Niederlande – Belgien, am Nordrand der Eifel beziehungsweise des Rheinischen Schiefergebirges. Aachen ist staatlich anerkanntes Heilbad und ich kann hier das Hohe Venn beinahe riechen. Prospekte und Internetaufrufe besagen sogar, dass Aachen die sonnigste Stadt Nordrhein-Westfalens sei. Das muss ich einfach glauben. Ferner behaupten sie, dass Aachen eine schöne Altstadt besäße, das wiederum kann ich nur bestätigen. Am besten machst du dir selbst ein Bild.

Aachens Altstadt ist atemberaubend schön.

Die Altstadt mit ihrem bunten Treiben, den zahlreichen Cafés und Boutiquen lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Wahrzeichen ist der Dom, welcher zunächst als Pfalzkapelle Karls des Großen erbaut wurde. Weiterhin sehenswert sind der Elisenbrunnen, die mittelalterliche Stadtbefestigung sowie viele weitere Bauwerke, Brunnen und Denkmäler. Weltweit berühmt geworden ist Aachen wegen den leckeren Aachener Printen, die du an nahezu allen Ecken und Enden kaufen kannst. Ebenfalls über die Grenzen hinaus bekannt ist der seit 1988 verliehene Aachener Friedenspreis.

Raeren: Überschaubarer Ort mit sehenswertem Töpfereimuseum

Doch nun weiter auf unserer Tour, weiter nach Belgien. Wir fahren ins nur etwa 13 km entfernte Raeren. Dazu verlassen wir Aachen nach Süden raus und fahren über die B 57, die später in Belgien zur N 68 wird. Grobrichtung ist Eupen. Die Grenze wird von uns hier beinahe unbemerkt passiert. Etwas anders ist es, wenn du nicht nach Aachen, sondern über die Autobahn A 44/E 40 fährst. Da merkst du sofort, wann du auf Belgiens Autobahn bist, denn hier herrscht ab einbrechender Dunkelheit Festbeleuchtung! Strom muss in Belgien billig sein!? Außerdem merkst du es an den zahlreichen Schlaglöchern, die unser Geschirr in den Schränken zum Klirren bringt (Gibt es jedoch auch auf einigen Streckenabschnitten deutscher Autobahnen!). Hier solltest du übrigens die Abfahrt Eynatten nehmen, um ebenfalls über die N 68 zu unserem ersten Ziel in Belgien zu gelangen.

Raeren, bekannt für sein Steinzeug, das hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert dort hergestellt wurde, ist eine von neun deutschsprachigen Gemeinschaften Belgiens. Im Touristenbüro sagte man mir, dass rund die Hälfte der Bewohner ohne belgische Staatsangehörigkeit sei, mehrheitlich Deutsche. Sprachprobleme gibt es hier also nicht.

Warum führe ich dich hier hin, wo es doch im Ort direkt weder einen Stell- noch einen Campingplatz gibt? Ganz einfach: Mir gefällt der Ort. Er ist klein, überschaubar, besitzt ein sehenswertes Töpfereimuseum in der wunderschönen Burg und direkt gegenüber einen Parkplatz sowie ein angrenzendes Café, das „Haus Zahlepohl“. Hier kehren wir erst einmal ein, gönnen uns einen leckeren Kaffee mit noch leckererem Kuchen und das erste „berühmte“ belgische Bier, von dem du bald noch mehr hören wirst. Selbst ich als passionierte Rotwein- Liebhaberin finde Gefallen an einigen der zahlreichen belgischen Biersorten. Hier, sowie im Touristenbüro auf der anderen Seite, welches ebenso wie das Töpfereimuseum in der Burg zu finden ist, wurde mir auf Nachfrage gesagt, ich könne auf dem Parkplatz eine Nacht stehen, wenn ich nicht gerade Campingverhalten an den Tag lege. Also, du weißt Bescheid! Mein Tipp: Dafür solltest du unbedingt einkehren.

Weitere Stellplatzmöglichkeiten für jeweils ein bis maximal zwei Wohnmobile bestehen in rund 3 km Entfernung an der Raeren-Vennbahn (Radweg) in der Nähe des Bahnhofscafés beziehungsweise am alten Bahnhof. Hier kannst du auch gleich ein paar Kilometer auf dem tollen Fahrradweg zurücklegen. Vorausgesetzt es ist nicht gerade viel los.

  • Adresse: Burgstraße, 4730 Raeren
  • GPS: N50°40’44.4″ E6°07’13.5″
  • Max. Plätze: 1-3
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: neben einer Gaststätte, gegenüber der Burg mit Töpfermuseum & Touristenbüro, ziemlich am Ortsanfang, eine Übernachtung auf Anfrage (und mit Einkehr) möglich
  • Adresse: Vennbahnweg, 4730 Raeren
  • GPS: N50°39’52.4″ E6°07’37.3″
  • Max. Plätze: 1-2
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: in der Nähe des Bahnhofscafés/alte Bahnstation, an der alten Vennbahn, am Radweg, Zufahrt über Langenbend, nachts absolut ruhig
  • Adresse: Bahnhofstraße 60-64, 4730 Raeren
  • GPS: N50°40’02.5″ E6°07’55.2″
  • Max. Plätze: 2-3
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Parkfläche am alten Bahnhof, nachts sehr ruhig, ideal zum Wandern

Eupen: Weltliche und klerikale Gebäude

Weiter geht’s ins nicht einmal 10 km entfernte Eupen. Auch hier wird mehrheitlich deutsch gesprochen. Und auch hier dominierte früher – genauer gesagt vom 17. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts – ein Handwerk: die Tuchmacherei.

Eupen befindet sich am Rande des Naturparks Hohes Venn-Eifel sowie auf dem Weg zu unserem späteren Schlafplatz. Denn leider gibt es auch hier keinen Stell- und auch keinen Campingplatz. Ich kann dir einige Parkmöglichkeiten nennen, um dir die Stadt anzuschauen, aber keiner der genannten Plätze ist optimal. Für kleinere Wohnmobile bis 6,5 m okay, für meines grenzwertig und stellenweise nur, weil die Plätze bei meinen Touren leer waren und ich auf zwei Parkbuchten stehen konnte. Übernachten ist out! Tut mir leid, aber ich kann dir da nicht weiterhelfen.

  • Adresse: Couvenplatz 2, 4700 Eupen
  • GPS: N50°37’56.9″ E6°02’41.1″
  • Max. Plätze: 2-4
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: kleiner Parkplatz des Basketballclubs, am Ende einer Wohnstraße, nachts sehr ruhig, ca. 20 min Fußweg zur Altstadt
  • Adresse: Frankendelle, 4700 Eupen
  • GPS: N50°37’21.2″ E6°02’24.6″
  • Max. Plätze: 1-2
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: in der Unterstadt, bei der Kirche St. Josef, an einem Kreisverkehr, ca. 20-30 min Fußweg bis ins Zentrum in der Oberstadt, nur für kleinere & mittlere Wohnmobile

Eupen besitzt verschiedene interessante weltliche wie auch klerikale Gebäude, die du jedoch größtenteils nur zu Gesicht bekommst, wenn du von einem der Parkplätze den 20-25 minütigen Weg bergauf von der Unter- in die Oberstadt nimmst. Ob sich das lohnt – vor allem seit die berühmte Schokoladenfabrik und das dazugehörige Musée de la chocolaterie Jacques nicht mehr existieren – ist fraglich. Also: Solltest du ob der Parkplatzsuche frustriert sein und nicht fündig werden, lass Eupen einfach aus. Fahr lieber unser nächstes Ziel an, wo wir gemütlich und ruhig schlafen können und sich unser Hund wohler fühlt als in der Stadt. Die Rede ist vom Lac de la Gileppe, einem See mit Talsperre. Seine ursprüngliche Bestimmung war es, die Brauchwassermengen für die Textilindustrie zu regulieren, heute ist der Lac de la Gileppe eine Art Freizeitsee, der für Trinkwasser sorgt.

Lac de la Gileppe: Freizeitsee mit Talsperre

Am besten fährst du dazu von Eupen aus über die N 629 Richtung Spa und folgst der Beschilderung zum Lac. Ein (noch) kostenloser Stellplatz im Wald mit Strom, nahe am Se, erwartet uns hier. Was will man mehr?

Wohnmobilstellplatz Parking Barrage de la Gileppe

  • Adresse: Route de la Gileppe 55A, 4845 Jalhay
  • GPS: N50°35’17.6″ E5°58’12.8″
  • Max. Plätze: 4
  • Ausstattung/Service: Strom
  • Kosten: kostenlos (inklusive Strom)
  • Kurzbeschreibung: außerorts, oberhalb des Sees/der Staumauer, umgeben von Wald, Kletterpark, Gastronomie, Fahrradverleih & gläserner Aufzug in der Nähe, ideal zum Wandern, spazieren gehen & Rad fahren, Badeverbot, nachts sehr ruhig, oft stehen außerhalb der für uns eingezeichneten Plätze auf dem großen Parkplatz weitere Wohnmobile

Wir stellen unser Wohnmobil ab und machen uns auf zum See, der mehr als nur ein einfacher See ist. Er besitzt eine Staumauer, die 1878 von König Leopold II. eingeweiht wurde und einst die älteste Staubeton-Mauer Europas war. Das beeindruckt mich jedoch weniger als die zwei Besonderheiten: Der 13,5 m hohe, 300 t schwere, aus 180 Sandsteinblöcken erbaute Löwe, welcher die Dammkrone zu bewachen scheint und seinen Blick nach Eupen und somit zur einstigen preußischen Grenze richtet, sowie der 77,6 m hohe Aussichtsturm, der uns kostenlos in einem gläsernen Außenaufzug zwischen Stellplatz und Seeufer transportiert. Baden oder Boot fahren ist auf dem See verboten, dafür kannst du hier aber fantastisch wandern (z.B. 15,6 km rund um den See), mit dem Rad fahren oder dich im Kletterpark verlustieren. Ferner gibt es ein Restaurant und ein Infozentrum für die Großen sowie einen Spielplatz für die Kleinen. Hier lässt es sich prima einen Tag und eine Nacht verbringen. Wenn du nicht gerade im Hochsommer an einem Wochenende dort bist, hast du es sogar nicht nur in der Nacht sondern auch am Tag ruhig.

Der Lac de la Gileppe besitzt die einst älteste Staubeton-Mauer Europas.

Wanderungen, Kunst und Moorlandschaften – 2. Teil der Reise durch das Hohe Venn

Drachenpfad im Wald von Mefferscheid– Wanderparkplatz bei Hertogenwald- Drossard – Baraque Michel (Weismes) – Signal de Botrange (Weismes) – La Maison du Parc – Botrange

Zurückgelegte Kilometer: ca. 16 km

Zeitlicher Rahmen: 2-3 Tage

verschiedene Wanderungen durchs Hohe Venn; Begegnung mit Kunst am „Drachenpfad“; typische Moorlandschaft bei der Baraque Michel; höchste Erhebung Belgiens (Signal de Botrange); „Maison du Parc-Botrange“ (Besucherzentrum des Naturschutzzentrums Botrange)

Wanderparkplatz Hertogenwald-Drossard; Parkplatz am Baraque Michel (Weismes); Parkplatz am Signal de Botrange (Weismes); Wanderparkplatz am La Maison du Parc-Botrange

Drachenpfad – Kunst im Wald von Mefferscheid

Nun begeben wir uns vom Rande des Hohen Venns in die Tiefen – besser gesagt in die Höhen – des selbigen.

Achtung, kleine Vorwarnung: Bist du eventuell bei warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein losgefahren, so könnte (Nicht muss!) es sein, dass dich schon bald Nebel, Regen und relative Kälte erwarten. So geschehen im Sommer 2015 oder 2016, da hatten wir während dieser Tour erst Nebel, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte, kurz darauf kräftigen Dauerregen mit Temperaturen um 11°C (!). Kaum zu glauben, aber wahr. Es geht jedoch auch anders! Lass dich nicht entmutigen. Wichtig ist, dass du auf diesem Roadtrip Kleidung „für alle Fälle“ an Bord hast.

Ich fahre also wieder über die N 629 zurück nach Eupen, um am Ortsanfang, am großen Rondell, auf die N 68 Richtung Malmédy/St-Vith zu wechseln. Ja, es geht auch kürzer, aber ich glaube, „meine“ ist nicht nur die besser zu fahrende sondern auch die schönere Strecke. Die relativ breite Straße führt durch den Wald – durchs Hautes Vagnes. Solltest du Lust auf einen kleinen, interessanten Spaziergang verspüren, hätte ich jetzt hier für dich die erste Gelegenheit. Problematisch könnte es aber mit dem Parken werden. Unmittelbar rechterhand von der Hauptstrecke abzweigend gibt es einen eher schmalen „Forstweg“. Ein Schild weist zum „Arboretum“. Mit einem Wohnmobil unter 6,5 m findest du etwas weiter die Straße rein einen Parkplatz auf einer der drei kurzen Einbuchtungen (N50°34‘49.3‘‘ E06°02‘01.4‘‘). Längere Womos könnten Parkprobleme bekommen.

Wanderparkfläche im Wald

  • Adresse: N 620, Hestreux, 4837 Baelen, nahe der N 68
  • GPS: N50°34’49.3″ E6°02’01.4″
  • Max. Plätze: 3
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Parkbuchten für Wohnmobile bis max. 7 m, im Wald, an kleiner Straße (N 620), beim Arboretum, im Wald von Mefferscheid

Warum ich dich hier hin lotse? Ganz einfach und wunderschön: Der „Drachenpfad – Kunst im Wald von Mefferscheid“ erwartet dich. Hier kannst du über Holzstege wandern, unterschiedliche Arten von Nadelbäumen entdecken, zahlreiche informative Schilder lesen und das alles in Begleitung großer Holzskulpturen.

Solltest du hier keinen Parkplatz finden, sei nicht übermäßig traurig. Es wäre schön gewesen, aber es gibt noch viele weitere schöne Wander- und Spaziergelegenheiten mit weitaus besseren Parkmöglichkeiten. Fahre einfach knapp 4 km die N 68 weiter, dann kommst du zu einem großen Rondell, das du über die 3. Ausfahrt nach links raus verlässt und so zu einem großen Wanderparkplatz gelangst. Hier finden selbst Luxus-Liner Platz. Nachts ist es sehr ruhig. Bislang gibt es auch (noch) kein Verbot für uns. Der ideale Platz, sich die Beine zu vertreten und die Natur zu genießen, egal ob mit oder ohne Hund.

Wanderparkplatz Hertogenwald-Drossard

  • Adresse: an der N 68, 4950 Jalhay
  • GPS: N50°32’54.3″ E6°03’24.4″
  • Max. Plätze: < 5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, im Réserve Naturelle des Hautes Fagnes, an einem Rondell, im Wald, Infotafeln vorhanden, ausgeschilderte Wanderwege, nachts sehr ruhig

Wanderungen und Spaziergänge ins Hochmoor: Baraque Michel

Aber es geht noch schöner. Fahr wieder zurück zum Kreisel, nimm die 3. Ausfahrt und schon bist du wieder auf der N 68. Unser nächstes Ziel ist bald schon ausgeschildert: Baraque Michel. In nicht einmal 5 km bist du dort. Hier erwartet uns ein großer asphaltierter Parkplatz neben einem Restaurant/Hotel. Der Ort ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge ins Hochmoor, wobei es stellenweise über Plankenwege geht. Im Winter stehst du hier gar in unmittelbarer Nähe zu den Langlaufloipen. Übrigens sind wir jetzt an der Michelshütte (Baraque Michel) am dritthöchsten Punkt im Venn. Wohnmobilisten aus der Alpenregion haben dabei sicherlich ein Lachen parat und auch mir Flachlandtiroler steht ein breites Grinsen im Gesicht, wenn ich an die 674 m „Höhe“ denke. Aber wie wusste bereits Einstein: Es ist eben alles relativ.

Wanderparkplatz an der Baraque Michel

  • Adresse: Baraque Michel, 4845 Weismes (Waimes)/N 68
  • GPS: N50°31’09.3″ E6°03’44.3″
  • Max. Plätze: > 5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: gebührenfrei
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, auf einem großen gemischten Parkplatz an der N 68 Jalhay/Weismes, Gaststätte & Kapelle Fischbach in der Nachbarschaft, zahlreiche Wandermöglichkeiten

Noch ein paar Tipps an dieser Stelle: Solltest du hier übernachten wollen, solltest du im benachbarten Restaurant – so es denn geöffnet hat – einkehren und leckeres Wildschweinragout, Kaninchenschenkel oder Forelle essen. Zweitens rate ich dir zu dem kleinen Rundkurs von knapp 5 km, was eine reine Gehzeit von etwas mehr als einer Stunde bedeutet. Die Strecke ist leicht, aber dennoch solltest du gutes Schuhwerk tragen, denn auf den Holzstegen kann es glitschig sein.

Der Rundweg startet auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit einem sandigen Weg, zahlreichen Informationstafeln und schließlich den bereits erwähnten Holzstegen, unter denen das Moorwasser leise vor sich hinplätschert. Schließlich geht’s nach rechts und nach etwa einem Kilometer noch einmal nach rechts sowie leicht bergauf. Unser Ausgangspunkt, der Parkplatz, ist nun nicht mehr zu verfehlen.

Baraque Michel: Der Rundweg zeigt die typische Natur des Hohen Venns auf.

Ich schlage vor, der in der Nähe stehenden kleinen Kapelle Fischbach noch einen Besuch abzustatten. Um sie sowie generell um die Baraque Michel rankt sich eine ganz interessante Geschichte: Der rheinländische Steinmetz Michel Henri Schmitz baute hier 1812 eine einfache Hütte (baraque), nachdem er sich selber 1808 im Venn verirrte. Aus der einfachen Hütte wurde schließlich ein einfacher Steinbau, in dem er als „Eremit vom Venn“ lebte und Verirrte aus Lebensgefahr rettete, was seine Familie nach seinem Tod (1819) fortsetzte. Sie baute die Steinhütte zur Herberge aus und bot Unterkunft für Leute, die durchs Hohe Venn reisten. Das war deshalb so wichtig, weil aufgrund der relativen Einsamkeit, der Moorlandschaft und des häufig nebligen und regnerischen Wetters immer wieder Rettungsmaßnahmen für Herumirrende ergriffen werden mussten. Und so entschlossen sie sich letztendlich auch, bis 1865 allabendlich eine Glocke zu läuten, um den Umherirrenden eine Orientierungshilfe zu geben. Man sagt, dass im 19. Jahrhundert dadurch 120 Menschenleben gerettet werden konnten. Im Turm der um 1831 errichteten kleinen Kapelle Fischbach – die auf Veranlassung des Malmedyer Industriellen Henri-Toussaint Fischbach erbaut wurde – soll früher zudem ein Leuchtfeuer als Orientierungspunkt gewesen sein.

Höchster „Berg“ Belgiens: Halt am Signal de Botrange

Nachdem wir hier trotz naher Hauptstraße eine ruhige Nacht verbracht haben, soll es weitergehen. Lass uns nun zum höchsten „Berg“ des Hohen Venns, ja sogar zum höchsten ganz Belgiens, fahren. Auch hier ist Höhe wieder mal relativ, hier bedeutet sie 700 m.ü.d.M., eigentlich nur 694,24 m. Später mehr zu den zwei verschiedenen Höhenangaben, lass erst einmal die rund 2,5 km weiterfahren. Dazu nehmen wir ein Stück der altbekannten N 68, um nach rund 1,5 km nach links auf die N 676 Richtung Robertville/Signal de Botrange abzubiegen. Bald schon siehst du einen Parkplatz, wieder einmal neben einem Restaurant.

Wanderparkplatz am Signal de Botrange

  • Adresse: 125 Route de Botrange, 4950 Weismes (Waimes)/an der N 676
  • GPS: N50°30’06.1″ E6°05’36.5″
  • Max. Plätze: > 5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, Parkplatz, am höchsten Punkt Belgiens, am Restaurant, Touristen-Info-Kiosk, beim Signal de Botrange, Aussichtsplattform, zahlreiche Wanderwege, nachts ruhig
    Ich habe irgendwo gelesen, der Platz sei mittlerweile für Wohnmobile gesperrt, denke aber, dass man, wenn man im Restaurant einkehrt und nett nachfragt, eine Nacht stehenbleiben darf.

Zunächst einmal fällt der 1933/34 erbaute Turm mit Parabolantennen auf. Hier soll seit 2013 ein Datenaustausch zwischen der Frankfurter und der Londoner Börse stattfinden. Weniger auffallend, jedoch etwas „merkwürdig“ anmutend ist der kleine Hügel – la Butte Baltia – mit einer Treppe zu einer kleinen Aussichtsplattform. Und damit kommen wir zu den besagten zwei verschiedenen Höhenangaben: Der belgische König Albert I ließ diesen Hügel aufschütten, um die Botrange, die eigentlich exakt 694,24 m misst, mit 700 m zur höchsten Erhebung des Landes zu machen.

Auf dem großen Parkplatz kannst und darfst du (noch) übernachten. Meist ist es hier jedoch etwas zugig und nachts beinahe unheimlich still. Bei unserem letzten Besuch im Sommer standen wir hier sogar ganz alleine. Im dortigen Restaurant erhältst zu etwas Leckeres zu essen und in der Touristeninfo verschiedene Infos. Ferner kannst du dir von hier aus nicht nur kurz die Beine vertreten, sondern auch zu richtigen Wanderungen starten. Wer kann und mag wählt die ca. 8,5 km lange, ausgewiesene „Große Vennrunde“, die dir eine wunderschöne Moor- und Heidelandschaft offeriert. Dabei kommst du auch wieder an der Herberge Baraque Michel vorbei.

Ich persönlich bevorzuge den Wanderparkplatz am „Maison du Parc-Botrange“. Hier, am Besucherzentrum des Naturschutzzentrums, gibt es jede Menge Information zu Natur und Landschaft, verschiedene Veranstaltungen, ein Café/Restaurant, einen Shop sowie Wanderwege und im Winter Loipen und Skiverleih. Auch Fahrräder und selbst Gummistiefel kannst du dir hier ausleihen. Wir hatten nachgefragt, ob wir für eine Nacht (ohne Campingverhalten!) stehen dürften und ein klares Ja bekommen.

Wanderparkplatz am Naturparkzentrum Botrange

  • Adresse: Route de Botrange 131, 4950 Weismes (Waimes)
  • GPS: N50°29’34.5″ E6°05’58.7″
  • Max. Plätze: 3-4
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, am Parkplatz des Naturparkzentrums, Café/Restaurant, Shop & Infos vor Ort, Fahrrad- & Gummistiefel-Ausleihe, Wanderwege, im Winter Loipen & Skiverleih, Übernachten auf Nachfrage möglich

Übrigens, wenn du den blauen Markierungen folgst, kannst du eine kurze, interessante Rundwanderung unternehmen. Im Informationszentrum bekommst du weitere Wander-Tipps.

Entspannung, Burgbesichtigung und Wassersport – 3. Teil der Reise durch das Hohe Venn

Ovifat – Burg Reinhardstein – Lac de Robertville

Zurückgelegte Kilometer: ca. 13 km

Zeitlicher Rahmen: 2-4 Tage

Relaxen und wandern in/bei Ovifat; Burg Reinhardstein/château de Reinhardstein und Cascade de Reinhardstein; wandern, erholen & Wassersport treiben am Lac de Robertville

Campingplatz mit Wohnmobilstellplätzen in Ovifat; Parkplatz an der Staumauer sowie 2 Campingplätze am Lac de Robertville

Ideal zum Entspannen oder Aktiv-Werden: Ovifat

Weiter geht’s zu einer ganz kurzen, erholsamen Tour. Wir fahren zurück und biegen nach rechts auf die Hauptstrecke (N 676), nach etwas mehr als 2 km geht es vor der Tankstelle im Ortsteil Surbrot nach rechts Richtung Ovifat. Folge der schmalen Rue des Charmilles. Dort, wo es laut eines kleinen Wegweisers nach rechts in die Rue de la Piste zum „Ski alpin“ und zum „Fun Park“ geht, ist linkerhand eine zwischen Büschen versteckte Einfahrt zu einem wirklich idyllischen Campingplatz mit Stellplätzen für uns.

Stellplätze auf dem Camping des Charmilles (Hainbuchencamping)

  • Adresse: Rue des Charmilles 66, 4950 Weismes (Waimes)-Ovifat
  • GPS: N50°28’30.2″ E6°06’35.8″
  • Max. Plätze: 25 (40 Plätze am Campingplatz)
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Brötchenservice, Zugangsmöglichkeit zum Sanitärbereich (Duschen & WC)
  • Kosten: ca. 20 Euro
  • Kurzbeschreibung: Wohnmobilstellplätze (bis max. 7 m Länge) auf Wiese mit vielen Sträuchern & Bäumen auf einem ruhig gelegenen Campingplatz, in einem kleinen Weiler, nahe dem Club de Ski Alpin d’Ovifat & dem Fun Park Ovifat, Restaurant/Bar, campingeigener Lebensmittelladen, sonstiges Lebensmittelgeschäft 1 km, markierte Wanderwege, Radfahrwege, Verleih von SUP, ganzjährig geöffnet

Hier kannst du mal wieder so richtig relaxen oder auch einiges erkunden. Wir befinden uns auf bis zu 600 m Höhe und es gibt – kaum zu glauben –ganz in der Nähe des Campingplatzes drei Schlepplifte, Ski- Abfahrtspisten sowie die Möglichkeit zum Snowboarden – alles, sofern Schnee liegt. Wenn es nicht gerade Winter ist oder sich auch dann die weiße Pracht nicht einstellen will, lässt es sich dennoch anderweitig aktiv werden: Kart fahren, wandern oder Rad fahren. Der Weg zum bereits in Tour 2 besuchten Naturparkzentrum Botrange oder auch zum „Signal de Botrange“ lässt sich vom Campingplatz aus in nicht einmal einer Stunde ebenfalls gut zu Fuß zurücklegen.

Empfehlenswert ist auch die Wanderung zur etwa 3 km entfernten Burg Reinhardstein. Auch ein kleiner Bummel durch den Ort mit seinen fürs Hohe Venn typischen Bruchsteinhäusern sollte drin sein.

Apropos „typisch“: Die Anfahrt zum Campingplatz war durch hohe Buchenhecken gesäumt, wie du feststellen konntest. Auch das ist typisch für die Gegend.

Wandern und Staunen: Burg Reinhardstein und Cascade de Reinhardstein

Zu unserem nächsten Ziel fährst du am besten – egal, ob du auf den Campingplatz möchtest oder nicht – an genau diesem vorbei, die Rue des Charmilles also ganz durch bis zur Kreuzung, wo die Burg Reinhardstein bereits ausgeschildert ist. Alternative und einer etwas breiteren Straße folgend, kannst du auf der D 676 bleiben und auch hier den Hinweisen nach Robertville sowie zur Burg folgen. Du kannst aber auch deinem Navi vertrauen. Hier die Koordinaten für den Wanderparkplatz: N50°27’29.5″ E6°06’19.2″. Ein Stück zu Fuß musst du jedoch schon bis zur Burg gehen.

Wanderparkplatz nahe der Burg Reinhardstein

  • Adresse: Chemin du Cheneux 38, 4950 Weismes (Waimes)
  • GPS: N50°27’29.5″ E6°06’19.2″
  • Max. Plätze: 1-2
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, gegenüber der Chapelle du Cheneux, kurzer Fußweg zur Burg sowie zu den Kaskaden, ideales Wandergebiet

Schräg gegenüber des Parkplatzes befindet sich die kleine Chapelle du Cheneux, die mit einer Legende bezüglich eines Wunders mit der Statue der Jungfrau Maria einhergeht. Gehst du diesen Chemin du Cheneux weiter, kommst du in rund 10-15 min zur Burg.

Die Burg Reinhardstein ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch ideale Wanderwege.

Das Château de Reinhardstein wurde 1354 für den Grafen von Luxemburg erbaut, musste zahlreiche Zerstörungen hinnehmen und wurde ab 1969 wieder nach Originaldokumenten aufgebaut. Heute befindet sie sich in Privatbesitz, ist ganzjährig bewohnt aber für den Publikumsverkehr geöffnet.

Tipp: Wie wäre es mit einer kleinen Wanderung? Die Wege führen durch den Wald und entlang eines kleinen Bächleins. Die Cascade de Reinhardstein – der mit 60 m Höhe höchste Wasserfall des Landes – ist in der Nähe der Burg zu bestaunen.

Lac de Robertville: See mit hohem Freizeitwert

Zur Weiterfahrt kehren wir zurück bis zur Kreuzung und biegen dort nach rechts auf die Rue de l’Abbé Toussaint ab. Nach knapp einem Kilometer stößt du auf die N 681. Biege nach rechts ab und schon bist du nach wenigen hundert Metern am Lac de Robertville. Jetzt hast du zwei – eventuell auch noch weitere – Möglichkeiten: Du parkst an der Barrage, also an der Staumauer (N50°27’06.6″ N6°06’27.9″), oder du suchst einen der beiden Campingplätze auf.

Parkplatz an der Staumauer

  • Adresse: Rue du Barrage, 4950 Weismes (Waimes)
  • GPS: N50°27’06.6″ E6°06’27.9″
  • Max. Plätze: 1-2
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: gebührenpflichtig
  • Kurzbeschreibung: kleiner gebührenpflichtiger Parkplatz an der Staumauer, an der N 681, außerhalb, Café vor Ort, Wandermöglichkeiten, Fußweg zur Burg Reinhardstein

Camping du Lac/Camping Le Plage

  • Adresse: Route des Bains 55, 4950 Robertville/Weismes (Waimes)
  • GPS: N50°26’53.2″ E6°07’04.3″
  • Max. Plätze: 63
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Brötchenservice
  • Kurzbeschreibung: terrassierter Campingplatz direkt am See, auf einer Landzunge, zwischen zwei Parkplätzen für den Badestrand, Imbiss & Café, kleiner Laden, kleiner Pool, ganzjährig geöffnet, im Winter feuchter Untergrund

Campingplatz Belle-Vue

  • Adresse: Champagne 78, 4950 Weismes (Waimes)
  • GPS: N50°26’36.8″ E6°08’03.3″
  • Max. Plätze: 85 (davon 28 für Durchreisende)
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
  • Kosten: ca. 44 Euro/Nacht inklusive Strom und Taxe
  • Kurzbeschreibung: ruhiger Campingplatz am südöstlichen Ende des Sees, Bar/Imbiss, Pétanque-, Spiel- & Beachvolleyballplatz, Pool (Juli & August), nächster Ort 0,5 km, Lebensmittelgeschäft 5 km, Restaurant 5 km, nur Barzahlung möglich, geöffnet 1. April bis 31. Oktober, recht enge Zufahrt

Der Staudamm wurde ursprünglich unter anderem als Trinkwasserversorgung für die Stadt Malmédy gebaut, die wir im Laufe des 4. Teils unserer Reise besuchen werden. Ein sehr schöner „Nebeneffekt“ ist die Tatsache, dass der langgestreckte, verschlungene Lac de Robertville einen hohen Freizeitwert besitzt. Du kannst Kanu fahren, schwimmen, angeln, relaxen und noch viel mehr. Spricht also alles dafür, sich hier etwas länger aufzuhalten! Dazu empfiehlt sich einer der bereits kurz erwähnten Campingplätze: Camping Belle-Vue am östlichen Ende des Sees, der jedoch nur von April bis Oktober geöffnet hat, oder der ganzjährig geöffnete Camping Du Lac auf einer kleinen Landzunge. Ich persönlich bevorzuge letzteren.

Wer vorher noch nicht am Château de Reinhardstein war, kann von oben erwähntem Parkplatz in nicht einmal 30 min zu Fuß hinlaufen.

Biermuseum, Schieferbergwerk und Wellness – 4. Teil der Reise durch das Hohe Venn

Malmédy – Skihütte Rodt-Tomberg (Biermuseum) – Schieferbergwerk Recht – Les Cascades de Coo (Stavelot) – Rennstrecke von Spa-Francorchamp – (Spa) – Raeren

Zurückgelegte Kilometer: ca. 150 km

Zeitlicher Rahmen: 6 Tage & mehr

Altstadt von Malmédy; Biermuseum an der Skihütte Rodt- Tomberg; Schieferbergwerk Recht; Les Cascades de Coo & Freizeitpark bei Stavelot; Training oder gar Rennen auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamp; Wellness & Ortsbesichtigung in Spa

Stellplatz in Malmédy; Stellplatz an der Skihütte Rodt- Tomberg; Besucherparkplatz am Schieferbergwerk Recht; Stellplatz & Campingplatz bei Stavelot nahe den Cascades de Coo; Stellplatz an der Rennstrecke von Spa-Francorchamp; Campingplatz bei Spa

Sehenswerte Altstadt und Malmundarium: Malmédy

Von der Staumauer aus sind es nur rund 8 km bis nach Malmédy. Kurz vorher windet sich die N 681 in Serpentinen und Kehren hinunter in das schöne kleine Städtchen, das für uns einen Stellplatz eingerichtet hat. Zuvor jedoch fahre ich immer gerne noch zum Carrefour, einem typischen französischen (in diesem Fall belgischen) Supermarkt, um mich mit leckeren Köstlichkeiten einzudecken.

Der Stellplatz ist gut ausgeschildert. Grob beschrieben: Nimm am 1. Rondell die 3. und am folgenden die 1. Ausfahrt Richtung Eupen, bald kommst du zum Stellplatz hinterm Busbahnhof. Nicht gerade idyllisch aber zweckmäßig und für eine Stadterkundung ideal. Allerdings habe ich hier schon viele Wohnmobilisten schimpfen hören, weil sie einer permanenten Beschallung ausgesetzt waren. Dem ist nicht immer so, aber „immer öfter“, denn, je nach Windrichtung sind die monotonen Motorgeräusche der nahegelegenen, berühmten Rennstrecke Spa-Francorchamps zu hören. Mich stört es nicht. Einmal waren wir sogar in Malmédy, als das bekannte 24-Stunden-Rennen stattfand. Für mich waren die Motorengeräusche „einschläfernd“.

Wohnmobilstellplatz Parking a la Gare de Malmedy

  • Adresse: Avenue de la Gare 22, 4960 Malmedy
  • GPS: N50°25’22.4″ E6°01’50.4″
  • Max. Plätze: 30
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom
  • Kosten: 7 Euro/Nacht (7 Tage 35 Euro), Strom 0,50 Euro/kWh
  • Kurzbeschreibung: am Busbahnhof sowie der Radfahrstrecke „Ravel“, 10-15 min Fußweg zum Zentrum, Bäckerei 100 m, nicht besonders schön aber zweckmäßig, manchmal etwas laut durch die nahe Rennstrecke von Francorchamps (ca. 10 km) sowie den angrenzenden Verkehr, im Winter Versorgungsprobleme

Zurück zu Malmédy. Wenn du die Hauptstraße – die Avenue de la Gare – überquerst, dich links hältst, dort, wo die Efeu berankte Mauer (ich hoffe, sie haben sie nicht beschnitten) zu Ende ist, den kleinen Fußweg runter nimmst, dich geradeaus hältst, dann siehst du schon bald rechterhand vor dir einen großen Platz mit einem Obelisken. Du bist in der Altstadt. Ganz in der Nähe befindet sich das Touristenbüro, wo du dir Infomaterial und Stadtplan besorgen kannst.

Malmédy hatte es in der Vergangenheit nicht leicht. Es wurde 1940 dem Deutschen Reich zugeordnet, 1944 versehentlich dreimal von alliierten US-Bombern angegriffen und das Malmedy-Massaker, ein Kriegsverbrechen im Rahmen der Ardennenoffensive, wurde zu einem unrühmlichen Ereignis, das leider auf die Rechnung der deutschen Waffen-SS geht. Trotz dass um die Weihnachtszeit 1944 fast die Hälfte der Häuser zerstört wurde, findest du heute noch einige gut erhaltene historische Gebäude.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zähle ich das Malmundarium, ein Museum der Lokalgeschichte in einem Trakt des einstigen Klosters, die in der Nachbarschaft befindliche Cathédrale Saint-Pierre mit Schatzkammer und den dahinter verlaufenden Kreuzweg, der zum Kalvarienberg führt. Wenn du dich beim Bummeln durch die Stadt auf die einladenden Geschäfte, Cafés und Restaurants konzentrierst, fallen dir bestimmt auch die Leder- und Papierateliers auf, die von der blühenden Industriezeit der Vergangenheit übriggeblieben sind. Die Karnevalsateliers zeugen von der regionalen Folklore. Auch die Umgebung lädt ein, sich dort aufzuhalten, zu wandern und die Aussicht zu genießen.

Skihütte mit Biermuseum: Viel zu erkunden in Rodt-Tomberg

Nun möchte ich dich zu zwei ganz besonderen Highlights entführen: Zu einer Skihütte mit Biermuseum und Stellplatz sowie zu einem Schieferbergwerk. Wir fahren dazu vom Stellplatz nach links auf die N 62 raus und nehmen am Rondell die 3. Ausfahrt, um auf dieser Straße zu bleiben. Grobrichtung ist St-Vith. An einem größeren Rondell musst du die Ausfahrt St- Vith/E 42 (!) nehmen, um wenig später nach links Richtung St-Vith/Trèves abzubiegen, wodurch du auf besagter E 42 – auch als A 27 verzeichnet – bist. Da, wo sich die Straße in N 670 und N 675 teilt, musst du nach rechts Richtung Vielsalm/Rodt. Nicht nach St-Vith, obwohl das auch möglich ist und zum Bummeln sowie Einkehren einlädt. Dazu stellt der Ort uns sogar 7 kostenlose Stellplätze zur Verfügung. Also wenn du magst, komm dann später einfach wieder zu dem eben genannten Punkt zurück beziehungsweise lass dich von deinem Navi und den Schildern „Rodt“ leiten.

Wohnmobilstellplatz am Parkplatz „An den Weyern“

  • Adresse: Rodter Straße 9, 4780 Sankt Vith
  • GPS: N50°16’51.6″ E6°07’21.6″
  • Max. Plätze: 7
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung
  • Kosten: kostenlos, Wasser 2 Euro/90 l
  • Kurzbeschreibung: auf einem größeren Parkplatz, am Ortsrand, bei Sportstätten, Zentrum zu Fuß 550 m

Wir fahren zum Rondell, wo du beim GEDIMAT die erste Ausfahrt Richtung Vielsalm nimmst. Auf der N 675 „erklimmen“ wir nun ein wenig die Höhen der Region. Die Strecke führt teils durch typischen Wald und bringt uns an ein weiteres größeres Rondell, das wir über die 2. Ausfahrt – weiterhin Vielsalm/Rodt – passieren. Hier ist endlich auch „Skihütte“ ausgeschildert. Gleich darauf kommt wieder ein Kreisverkehr und hier sind sogar „Skihütte“ und „Biermuseum“ zu lesen. Nichts wie rechts raus und hin! Fahr einfach durch, die Plätze für uns sind ausgeschildert.

Geschafft! So leicht geht’s zur Skihütte Rodt-Tomberg! Warum ich das schreibe? Ganz einfach, bei meinem 1. Besuch hatte ich mich ganz auf mein Navi verlassen und war verlassen. Ich gurkte durch Neubaugebiete, über für 3,5 t gesperrte, bessere Feldwege, die jedoch für Anlieger frei waren, und kam nach gefühlten 50 km an.

Wohnmobilstellplatz an der Skihütte Rodt-Tomberg (Biermuseum)

  • Adresse: Tomberg 84, 4784 Sankt Vith
  • GPS: N50°17’50.8″ E6°03’45.6″
  • Max. Plätze: 15
  • Ausstattung/Service: Strom nach Absprache möglich
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, an der Gaststätte mit Biermuseum/an der Skihütte, Spazier-, Rad- & Wanderwege, Rad- und Langlaufloipen je nach Saison, Ausrüstungsverleih, 2,5 km langer Waldlehrpfad, nachts sehr ruhig

Am Stellplatz angekommen, gönnen wir uns und unserem Hund erst einmal einen langen Spaziergang, um gegen Abend im Biermuseum einzukehren, zu besichtigen und zu schlemmen. Selbst wenn du, wie ich, kein Bierfreund sein solltest, hier wirst du es!

Neben dem Stellplatz und dem Biermuseum gibt es ein Restaurant mit Außenbereich, einen Spielplatz für die Kleinen, Rad- und Wanderwege, einen 2,5 km langen Waldlehrpfad mit 50 verschiedenen Baumarten und Infos, ein Fahrradverleih sowie im Winter Skiverleih und Loipen. Nachts stehst du einsam und schön.

Der Eintritt ins Biermuseum ist kostenlos und ich komme hier aus dem Staunen nicht mehr raus: Fast 4.500 Flaschen (ich habe nicht nachgezählt, glaube aber dem Besitzer) verschiedener Biersorten aus 140 Ländern und dazu die passenden Gläser. Wow! Natürlich gibt es auch Utensilien, die man zum Bierbrauen benötigt sowie antiquarische Exponate zu betrachten. Im Ausschank befinden sich ca. 50 Biersorten, die wohl keiner schafft durchzuprobieren!? Und das Beste: Du kannst so viel wie du schaffst oder magst trinken, kommst in keine Polizeikontrolle, denn gleich „nebenan“ wartet dein Wohnmobilbett auf dich.

Schieferbergwerk Recht – Interessanter Einblick in die Arbeit im Schieferstollen

Mein weiterer Vorschlag ist der Besuch des Schieferbergwerks Recht. Du erreichst es entweder von der Skihütte aus mittels eines einstündigen Fußmarsches durch Feld, Wald und Wiesen. Der Weg ist ausgeschildert. Oder aber du fährst mit dem Wohnmobil hin. Dort gibt es einen Bus- und einen Besucherparkplatz. Die Wegbeschreibung ist etwas kompliziert und auch hier wollte mich mein Navi beim ersten Besuch mitten durch den Wald schicken. Fahr besser zurück zum Rondell, nimm dort die 3. Ausfahrt auf die N 675 und am nächsten Rondell wieder die 3. Ausfahrt Richtung Emmels. Wir bleiben nun etwas mehr als 6 km auf einer kleinen Straße, die für über 7 t gesperrt ist – „außer Ortsverkehr“ – und passieren Ober- Emmels/St-Vith. Zwischenzeitlich packt mich immer wieder der Zweifel, ob wir wirklich richtig sind. Aber keine Angst, wir sind nicht auf dem Holzweg sondern auf der „Straße“ namens Holzberg. Felder und Windräder sowie Einsamkeit begleiten uns. Laut Landkarte verläuft ein Stück der A 27 neben uns. Sehen tun wir sie nicht. Am Ende des Weges – Straße wäre mächtig übertrieben! – muss ich mich für rechts oder links entscheiden. Ausnahmsweise waren Navi und ich uns bei meiner letzten Hohe-Venn-Tour mal einig: links durch die Autobahnunterführung durch. Die Straße wird etwas breiter, ist aber noch weit davon entfernt, so richtig wohnmobilfreundlich zu sein – vor allem bei Gegenverkehr. Aber es passt! Wir kommen schließlich den Windmühlen näher und durchqueren ein Wäldchen. Ideale Gegend zum Spazieren gehen, wandern oder zu passender Jahreszeit Pilze zu suchen. Irgendwann erscheint eine Infotafel, die dich bei einem Trafohäuschen und Sendemast nach links auf den Besucherparkplatz des Schieferbergwerks schickt. Fahr den schmalen Waldweg durch und hoffe, dass dir keiner entgegenkommt. Versuche nicht, auf den Busparkplatz zu fahren, der Besucherparkplatz weiter hinten links ist geräumiger und ruhiger. Übrigens entdeckst du hier auch den Wegweiser für den Fußweg zum Biermuseum.

Besucherparkplatz am Schieferbergwerk

  • Adresse: Bergstraße 158, 4780 St. Vith-Fell
  • GPS: N50°19’17.6″ E6°03’39.6″
  • Max. Plätze: 4-5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: außerhalb im Wald auf dem Besucherparkplatz (Nicht den Busparkplatz nehmen!)

Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde hier im Schieferstollen der sogenannte „Blaue Rechter Stein“ abgebaut, den wir unterwegs an zahlreichen unverputzten bläulichen Bruchsteinhäusern bestaunen konnten. Im Besucherbergwerk bekommst du nun einen interessanten Einblick in die Arbeit im Schieferstollen und in dessen Unterwelt. Da dort konstant 7°C herrschen, solltest du dich warm anziehen, aber auch festes Schuhwerk tragen.

Coo Cascade: Wasserfälle und Vergnügungspark

Zurück an der Oberfläche erwarten uns etwa 26-27 km schöne Strecke bis zur nächsten Attraktion. Lenke dein Womo wieder zurück durch den Wald und biege am Ende nach links auf die Bergstraße ab. Wie der Name vermuten lässt, geht es den „Berg“ runter. Jetzt sehen wir auch die Häuser mit dem Schiefer, genauer gesagt dem Rechter Blaustein, bewusster. Verfolge diese Straße bis zum Vorfahrt-achten-Schild, wo du nach rechts auf die N 659 abbiegst. Nimm am Rondell die 2. Ausfahrt auf die N 660 Richtung Malmédy/E 42 Liège. Später biegen wir auf die E 42 Richtung Liège/Verviers ab, denn abenteuerliche Straßen hatten wir genug. An der Ausfahrt 11/Malmédy geht’s ziemlich steil bergab. Am STOP- Schild müssen wir nach links auf die N 68 nach Stavelot. Dort findest du am Kreisverkehr, nachdem linkerhand ein Carrefour lag, ein kleines braunes Schild, das uns sagt, wir sind richtig, wenn wir die 1. Ausfahrt nehmen, um zur Coo Cascade („Trois-Ponts“ ist größer zu lesen) zu gelangen. Bleibe stets auf der N 68, dann kannst du nichts verkehrt machen. Wir verlassen Stavelot und kommen durch zwei Unterführungen und schließlich ans Straßenende, wo es nur noch ein Links (abknickende Vorfahrtsstraße) oder ein Rechts gibt. Nimm rechts die N 633/Coo/Stoumont. Zur Orientierung: Wir sind in Trois-Ponts. Am Ortsende gibt es eine weitere, weniger spektakuläre Unterführung und bald schon sind die ersten Parkplätze an der Straße zu sehen sowie später der Hinweis nach links zum Parkplatz an der Cascade de Coo mit Wohnmobilstellplatz im hinteren Bereich. Zuvor müssen wir noch über eine Steinbrücke, die über den Fluss Amblève führt, sowie durch die Menschenmassen hindurch, die alle zu den Kaskaden sowie in den Freizeitpark stürmen, wenn du zur falschen Zeit ankommst.

Coo Cascade: Nach 20 Uhr kannst du dir die Wasserfälle beinahe ungestört anschauen.

Solltest du genauso wenig „freizeitparkaffin“ sein wie ich, die Kaskaden aber gerne sehen wollen, kein Problem: Reise einfach nach 20 Uhr an, dann gehören die Wasserfälle beinahe ganz alleine dir und auf dem (relativ teuren) Übernachtungsplatz geht es ruhiger zu. Ansonsten findest du neben besagten Kaskaden, deren Wasser sich tosend und todesmutig 15 m in die Tiefe stürzt, den Vergnügungspark Télécoo, Frittenbuden, Eisverkauf, Kart- und Kanuverleih sowie einen Kletterpark und noch einiges mehr, was deinen Geldbeutel erleichtert. Bellende Vierbeiner und wir Zweibeiner erfreuen uns am hufeisenförmigen See sowie am Wandergebiet an der Barrage de Coo in der Nachbarschaft des Stellplatzes. Wer länger bleiben möchte, findet auch einen Campingplatz.

Wohnmobilstellplatz Coo II

  • Adresse: Petit Coo 36, 4970 Stavelot
  • GPS: N50°23’26.6″ E5°52’24.2″
  • Max. Plätze: 7 (plus weitere Parkmöglichkeiten am Platz)
  • Ausstattung/Service: Dixitoilette
  • Kosten: 1,50 Euro/h oder 10 Euro/am Tag, 18 Uhr-9 Uhr kostenlos
  • Kurzbeschreibung: großer Parkplatz in der Nähe der Wasserfälle von Coo & des Freizeitparks, Stausee in der Nachbarschaft, Gastronomie, Wandermöglichkeiten, ganzjährig geöffnet, tagsüber viel Betrieb, nachts sehr ruhig

Camping des Wasserfalls/Camping de la Cascade

  • Adresse: Chemin des Faravennes 5, 4970 Coo/Stavelot
  • GPS: N50°23’29.6″ E5°52’43.1″
  • Max. Plätze: ca. 45, 3 Wohnmobilstellplätze
  • Ausstattung/Service: Strom, Ausguss für Chemietoiletten, WLAN (stellenweise), Brötchenservice (Juli/August), Lebensmittel begrenzt erhältlich, Waschmaschine & Trockner Kosten: je nach Saison ca. 28-35 Euro/Nacht
  • Kurzbeschreibung: idyllischer, ruhiger Familiencampingplatz auf einer Flussinsel, am Ufer des Flüsschens Amel, Bademöglichkeit 100 m, Kanu & Kajak fahren, Angeln (Forellen), Kiosk, Bar (Juli/August), Pizzaofen, Spielplatz, Freizeitpark & Wasserfälle in der Nähe, Lebensmittelladen 50 m, Haltestelle 300 m, Restaurant/Gaststätte/Imbiss 500 m, Supermarkt 2 km, geöffnet vom 1. April bis 30. September, nur für Wohnmobile bis zu 8 m & 4 t, Reservierung in der Hauptsaison empfohlen

Freunde des Rennsports aufgepasst: Rennstrecke „Le Circuit de Spa-Francochamp“

Noch nicht genug Spektakel und zudem Freund des Rennsports? Dann folge mir nach Spa- Francochamp. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dort hinzukommen: Zurück und nach rechts auf die Hauptstrecke N 633, in Trois-Ponts auf die N 68 und dann durch Stavelot auf die N 622 oder nach links auf besagte N 633, wenig später nach rechts, wo Francochamp ausgeschildert ist. Letzteres ist eine sehr schöne, steile und stellenweise kurven- beziehungsweise kehrenreiche Strecke über das Skigebiet des Mont des Brumes. Kilometermäßig macht es kaum einen Unterschied. Steil geht es auch auf der erstgenannten Strecke zu, aber weniger spektakulär.

Eigentlich ist ja nicht der Ort Francochamp mein Ziel, sondern die berühmte Rennstrecke „Le Circuit de Spa-Francochamp“. Egal, wo und wie du fährst, du wirst durch den Hinweis „Circuit de Spa-Francochamp“ oder durch das Piktogramm mit einer schwarz-weiß-karierten Fahne und Helm geleitet. Parkplätze – auch für uns zum Übernachten – gibt es normalerweise ausreichend und auch Gelegenheiten, beim Training oder bei einem Rennen zuzuschauen. Einmal hatten wir sogar das Glück, beim 24-Stunden-Rennen anwesend zu sein. Erinnerst du dich, dass ich bei unserem Aufenthalt in Malmédy vom Motorengeräusch sprach? Jetzt hatten wir es direkt vor der Wohnmobil-Haustür. Da mein Mann und ich Rennsport-Fans sind und bereits etliche Rennen besucht hatten, wussten wir, auf welchen Geräuschpegel wir uns da einlassen. Ich kann dabei sogar schlafen! Vielleicht brauchst du aber Ohrstöpsel? Besorge dir welche vorher und prüfe, ob dein Hund – so du einen mit hast – dem permanenten Geräusch gewachsen ist. Wir standen übrigens immer auf dem P1/P2 beim legendären Kurvenbereich „Eau Rouge“ – eigentlich „Raidillon de l’Eau Rouge“ – mit einer Steigung von 15-18%.

Wohnmobilstellplatz an der Rügenbrücke

  • Adresse: Route du Fagnoû , 4970 Stavelot/Circuit de Spa-Francorchamps/ P1/P2
  • GPS: N50°26’48.0″ E5°58’18.9″
  • Max. Plätze: > 10
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kurzbeschreibung: auf dem Parkplatz P1/P2 der Rennstrecke, nahe der Eau Rouge, Renn- Atmosphäre, bei Rennen kostet es Eintritt, für Formel 1-Rennen rechtzeitig Karten besorgen

Camping L’ Eau Rouge

  • Adresse: Domaine de l’Eau Rouge, Cheneux 25, 4970 Stavelot
  • GPS: N50°24’39.6″ E5°57’13.4″
  • Max. Plätze: 151
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Brötchenservice, Waschmaschine & Trockner
  • Kosten: je nach Saison ca. 37 Euro/Nacht – 47 Euro/Nacht
  • Kurzbeschreibung: im Grünen mit kleinem Wildbach, nahe der Rennstrecke von Spa- Francorchamps 3 km, nächster Ort Stavelot 2 km, Haltestelle 1 km, Gaststätte/Restaurant 2 km, Lebensmittelladen/Supermarkt 1,5 km, Imbiss 1 km, Bar/Restaurant vor Ort, Animation für Kinder, verschiedene Sportangebote, Wander- & Radwegenetz, Pool, Anfahrtsweg Gewichtsbeschränkung 12 t, geöffnet vom letzten März bis Ende Oktober

Ich bin immer wieder von der Atmosphäre begeistert, die man nicht beschreiben kann sondern erleben muss. Der „Höllenlärm“ ist Musik in unseren Ohren und mein Mann – der früher selber Bergrennen fuhr – schwebt hier stets wieder in Erinnerungen.

Noch ein wenig „Klugscheißerei“ gefällig? Du sollst sie bekommen: Der Circuit de Spa-Francochamp ist eine der ältesten Motorsportrennstrecken Europas und gilt neben dem Nürburgring als eine der traditionsreichsten Langstreckenrennpisten auf internationalem Gebiet. Gerne wird sie auch „Ardennen-Achterbahn“ genannt (Womit ich mich oute, dass wir eigentlich gar nicht mehr im Hohen Venn sind), was der Tatsache geschuldet ist, dass es zahlreiche Kurven mit hoher Fliehkraft sowie enorme Höhenunterschiede gibt. Das erste Rennen fand hier 1922, das erste 24-Stunden-Rennen 1924 statt. Seit 1950 werden hier auch Formel-1-Rennen ausgetragen. Mit exakt 7,004 km Länge ist die Rennstrecke Spa-Francochamp die längste, aktuell noch genutzte Formel 1 Rennstrecke (ursprünglich war sie sogar 22 km lang). Der legendäre deutsche Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher fuhr auf dem Circuit de Spa- Francochamp etliche seiner Siege ein. Übrigens ist der Streckenabschnitt „Eau Rouge“ so gefürchtet, weil es hier eine extreme Steilstrecke gibt, auf der die Fahrer kurz vor der Kuppe keinerlei Einblick mehr in die weitere Streckenführung haben.

Optionaler Abstecher ins älteste Thermalbad Belgiens: Spa

Mit diesem kleinen – mir persönlich sehr wichtigen – Exkurs beende ich meine Wohnmobil-Tour durchs Hohe Venn. Um zu unserem Ausgangspunkt Raeren zurückzukehren benötigst du, je nach Strecke, zwischen 41 km und 54 km. Du kannst jedoch zuvor noch einen Abstecher ins rund 17 km entfernte, älteste Thermalbad Belgiens, das die Wiege der Wellness ist – nach Spa19 – fahren und von dort aus zur deutsch-belgischen Grenze zurückkehren. Dann müsstest du mit etwa 65 km rechnen. Einen Wohnmobilstellplatz gibt es in Spa leider noch immer nicht, wer will kann jedoch auf dem Camping Parc des Sources, am Waldrand, etwa 1 km von Spa entfernt, sein Lager aufschlagen. Leider hat dieser nur vom 1. April bis zum 1. Oktober geöffnet.

Camping Parc des Sources

  • Adresse: Rue de la Sauvenière 141, 4900 Spa
  • GPS: N50°29’07.0″ E5°53’01.8″
  • Max. Plätze: 95 (spezielle Wohnmobilstellplätze 12)
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN
  • Kosten: je nach Saison 36 Euro/Nacht – 42 Euro/Nacht
  • Kurzbeschreibung: am Waldrand, direkt an der Hauptstraße und dennoch ruhig, Spa ca. 1 km, Einkaufsmöglichkeit 1,5 km, Pool, geöffnet 1. April bis 1. Oktober

Reisebericht Kroatien - Auf der Insel den Sommer verlängern

Es wird so langsam Herbst. Die Tage werden kürzer, morgens und abends ist es frisch, und wir haben bereits den Kamin an. Da will man als echter Wohnmobilist, der zudem noch relativ frei in seiner Zeit ist – doch gerne den Sommer verlängern ohne natürlich weit weg fliegen zu müssen. Geht das überhaupt? Na klar!

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