Rügen, ein ganz besonderes Urlaubsziel, nicht nur bei Wohnmobilisten. Diese wunderschöne Ostsee-Insel kann sich – was die Übernachtungszahlen anbelangt – gleich hinter Sylt einreihen.

Lass mich dir in meinem Reisebericht über Rügen von meinem Roadtrip erzählen. Du wirst es nicht bereuen, wenn auch du „Blut leckst“ und hinfährst. Versprochen!

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Idyllische Orte und Mee(h)r – Warum ist Rügen so beliebt?

Warum ist Rügen so beliebt? – Ganz einfach, hier findest du beinahe alles, was dein Herz begehrt: Ruhe und Lebendigkeit, Einsamkeit und Tourismus, Sonne, Strand und Meer sowie eine atemberaubende, abwechslungsreiche Landschaft, feinsandige Strände auf der einen, mit Kies bedeckte auf der anderen Seite, typische mit Schilf bewachsene Ufer der Bodden und freie Badestrände an der offenen Ostsee. Es gibt kleine, heimelige Weiler, idyllische Orte, in der die berühmte Bäderarchitektur dominiert, zahlreiche beeindruckende Naturschauspiele sowie Sehenswürdigkeiten, die von Menschenhände produziert wurden.

Und das Tollste: Die Infrastruktur für uns Wohnmobilisten ist einfach umwerfend (wenn auch nicht immer ganz billig)! Neben luxuriösen, gut ausgestatteten großen und mittleren Campingplätzen findest du kleine, naturnahe, idyllische sowie etliche Stellplätze. Freistehen ist jedoch auch hier nicht erlaubt, darauf weisen uns Schilder hin, aber es gibt Plätze, die dir beinahe ein Freisteh-Feeling vermitteln. Für kürzere Besichtigungen, kleine Wanderungen oder kurzzeitige Strandaufenthalte fand ich stets auch einen – meist kostenpflichtigen –Parkplatz, der uns nicht mit einem Höhenbegrenzungsbalken ausbremste. Und nie ist das Meer weit weg!

Rügen früher vs Rügen heute – Rückkehr nach 23 Jahren

Übrigens gehörte Rügen einst zur DDR. Die „ältere Generation“ wie ich erinnert sich noch daran, den jüngeren Wohnmobilisten wird die Zweiteilung Deutschlands kaum etwas oder gar nichts sagen. Von mir wurde Rügen erstmalig 1998 besucht. Ich erinnere mich noch deutlich daran, wie es war: Damals bekam ich für mein nur knapp 6 m langes Wohnmobil, mit dem ich mit meiner Mutter und meiner ältesten Tochter unterwegs war, auf keinem der existierenden Campingplätze einen Übernachtungsplatz. Grund war: In der DDR wurde gezeltet und ein
derartig schweres Gefährt wie meines wollte beziehungsweise konnte man nicht aufnehmen, weil man befürchtete, dass ich damit bei Nässe im Boden versinken und stecken bleiben würde. Lediglich in Dranske wurde ich fündig. Ich durfte auf einer Wiese direkt am Meer vor dem Haus der Besitzer stehen. Wir waren ganz alleine, keine anderen Gäste.

Dreiundzwanzig Jahre später bin ich zurückgekehrt. Nach Rügen und auf genau den Campingplatz in Dranske. Immer noch schön, aber eine vollkommen andere Insel!

Größte Insel Deutschlands: Geografische Fakten über Rügen

Rügen ist mit einer maximalen Ausdehnung von ca. 52 km (von Süd nach Nord) sowie einer maximalen Breite von etwas mehr als 40 km nicht nur die größte sondern auch die bevölkerungsreichste Insel Deutschlands. Sie ist durch den Strelasund, der an seiner engsten Stelle eine Breite von lediglich einem Kilometer besitzt, vom Festland getrennt.

Rügen befindet sich in der Ostsee, vor der Küste Vorpommerns, und gehört seit 1990 zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und dort seit 2011 zum Landkreis VorpommernRügen. Vor 1990 war Rügen Teil der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, der DDR.

Die stark zerklüftete Insel punktet mit einer gesamten Küstenlänge von etwas mehr als 570 km. Die sogenannte „Außenküste“ misst 107 km. Rügen darf 56 km feinsten Sandstrand und 27 km Naturstrand sein Eigen nennen. Rund 85 km sind Steilküste.

Rügen darf 56 km feinsten Sandstrand und 27 km Naturstrand sein Eigen nennen.
Naturstrand auf Rügen

Ihre bedeutendsten Nachbarinseln sind Hiddensee und Ummanz im Nordwesten sowie die kleine Naturschutzinsel Vlim im Greifswalder Bodden im Südosten. Ansonsten besteht Rügen aus mehreren Halbinseln. Die größten sind Mönchgut, Wittow, Jasmund, Ummanz sowie Süd-Rügen. Ein ganz besonderes Merkmal ist ferner, dass du an keinem Ort der Insel mehr als 10-11 km von der Ostsee entfernt bist.

Im Südwesten ist Rügen durch den Rügendamm und die Rügenbrücke mit dem Festland auf Höhe der Stadt Stralsund verbunden.

Bodden, Wieke und Kreidefelsen – Rügens Naturwunder

Geprägt wird Rügen von Bodden und Wieke. Das sind flache, vom Meer abgetrennte,
schwach salzige Küstengewässer, beziehungsweise Kanäle in einer Fehnkolonie (einer Moorsiedlung), die man unfachmännisch als Meeresbuchten und Lagunen bezeichnen könnte. Ferner formen vorstehende Halbinseln und Landspitzen das kartographische Bild.

Weltweit bekannt wurde Rügen den alten, gewaltigen Buchenwald sowie die gigantischen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund (seit 2011 UNESCO Weltnaturerbe). Seine Berühmtheit hat die Insel diesbezüglich natürlich auch dem Maler Caspar David Friedrich (1774-1840) zu verdanken, der die Rügener Kreidefelsen zum Motiv nahm.

Abwechslungsreiche Insel Rügen: Sehenswürdigkeiten und Co.

Im Allgemeinen kann man Rügen als eine extrem abwechslungsreiche Insel beschreiben. Im Nordosten befindet sich die Halbinsel Jasmund mit dem gleichnamigen, eben erwähnten Nationalpark, die mit dem Ort Bergen im Inselinneren durch einen Bahn- und Straßendamm bei Lietzow verbunden ist, und in Nord-Süd-Richtung durch die Landenge Schmale Heide Verbindung findet (Binz-Prora & Sassnitz-Mukran).

Eine weitere Nehrung – die imposante 10 km lange Schaabe – führt von Jasmund aus zur Halbinsel Wittow im Norden. In deren Nordosten befindet sich das Kap Arkona und an ihrer Westspitze der Ort Dranske, dem wiederum eine schmale Landzunge anhängt (Bug), welche einst militärisches Gebiet war und wo immer noch teilweise ein Betretungsverbot besteht.

Die Insel Hiddensee ist dem Süden Bugs vorgelagert. An der ebenfalls stark zergliederten Nordwest- und der Westseite der Insel fällt die Landschaft etwas flacher ins Meer ab. Hier lagern neben der bereits erwähnten Insel Hiddensee noch die Insel Ummanz und die kleinen Inselchen Öhe, Liebitz und Heuwiese vor.

Das Inselinnere wird hauptsächlich von Landwirtschaft dominiert. Rügen präsentiert uns zahlreiche Sehenswürdigkeiten natürlicher Art aber auch von menschlicher Hand geschaffene. So gibt es beispielsweise zahlreiche Findlinge und eine imposante Steilküste neben prachtvollen Seebädern mit mondäner Bäderarchitektur, kleinere Orte mit den typischen reetgedeckten Häusern aus Backstein oder strahlend weißem Putz und natürlich verschiedene Arten von Strände.

„Gold des Meeres“ – Rügens hohes Bernsteinaufkommen

Rügen ist bekannt für das hohe Bernsteinaufkommen, gerne auch als das „Gold des Meeres“
bezeichnet. Früher war es den Inselbewohnern unter strengsten Strafen verboten, diese zu
sammeln. Heute ist es jedem erlaubt, sich an der Suche zu beteiligen. Die beste Gelegenheit,
fündig zu werden, ist nach einem kräftigen Herbststurm gegeben. Ich selber habe mehrfach
versucht, Bernstein zu finden, war aber nie erfolgreich. Meiner Tochter ist es vor ein paar
Wochen gelungen. Einfach ist es jedoch nicht, denn manche sind undurchsichtig und trüb, so
dass sie mit einem normalen Kieselstein verwechselt werden können. Erst nach Schleifen und Polieren ist der Bernstein dann zu erkennen, in dem mit etwas Glück interessante Fossile
(Einschlüsse) ruhen. Glaubt man Fachleuten, so sind die besten Fundstellen die
Strandabschnitte zwischen Göhren, Sellin, Binz und Mukran bei Sassnitz sowie bei Glowe.
Auch auf Hiddensee soll es gute Fundstellen geben.

Natürlich haben sich auf Rügen einige Goldschmiede sowie Schmuckhändler angesiedelt, die
verarbeitete Bernsteine anbieten. Gerne werden auch – gegen entsprechenden Preis –
individuelle Stücke (auch von Bernstein, den du gefunden hast) angefertigt.

Bäderarchitektur – mediterranes Flair auf Rügen

Seinen Anfang fand die Bäderarchitektur 1793 in Heiligendamm, dem ältesten Seebad auf
Europas Festland. Ab 1810 kam dieser wunderschöne Baustil dann auch im Seebad
Lauterbach bei Putbus an. Seither sind zahlreiche Gebäude wie Villen und Hotels speziell in
den Bäderorten Binz, Sassnitz, Sellin und Göhren vertreten, aber auch die Seebrücke von
Sellin ist in diesem Stil gehalten. Was aber bedeutet Bäderarchitektur? Kurz beschrieben: Es
sind zwei- bis maximal viergeschossige, weiße Holzbauten mit filigranen, verspielten
Veranden und Balkonen. Ferner besitzen sie meist Dreiecksgiebel und/oder vorspringende
Fassadenteile und sind innen aus Stein. Bäderarchitektur an den Uferpromenaden ist einfach
nur schön und verbreitet ein mediterranes Flair.

Rügener Kreidefelsen – von Schriftstellern und Malern weltberühmt gemacht

Weit über die Grenzen hinaus bekannt geworden sind die Rügener Kreidefelsen durch verschiedene Schriftsteller, die sie zu Handlungsorten in ihren Werken machten, und vor allem durch den Maler Caspar David Friedrich, der ihnen mit seinen Gemälden zur Weltberühmtheit verhalf. Ganz im Norden, auf der Halbinsel Wittow, kannst du die senkrecht abfallende Steilküste bestaunen, beeindruckender jedoch wird es am 118 m hohen Königsstuhl im Nationalpark Jasmund. Hierbei handelt es sich um die größte Anhöhe der Kreideküste und den Teil, den Caspar David Friedrich auf seinen Bildern verewigte.

Die Kreidefelsen auf Rügen sind vor allem durch Schriftsteller und Maler bekannt geworden.

Nicht hier, sondern im Inselinneren Rügens wird im Tagebau Kreide abgebaut und als „Rügener Heilkreide“ zu kosmetischen sowie therapeutischen Zwecken verwendet. Kreide gehört somit zu den wichtigsten Gütern im Export aber auch in der Tourismusbranche.

Stein- und Sandstrände – Vielfältige Strandlandschaft auf Rügen

Die Strandlandschaft auf Rügen ist vielfältiger, als sich erahnen lässt. Es gibt weite Bereiche,
die sich nicht zum Baden eignen. Dazu zählen einige der weitläufigen Steinstrände, die
naturbelassen und landschaftlich wunderschön, aber nicht zum Planschen prädestiniert sind.
Natürlich gibt es auch Sandstrände, die speziell bei Familien sehr beliebt sind. Grundsätzlich
wird empfohlen, nur dort ins Meer zu gehen, wo erfahrene Rettungsschwimmer zugegen sind.
In den großen Seebädern sichert die DLRG von Mai bis September die am meisten
frequentierten Abschnitte.
Neben den beliebten Textilbadestränden gibt es auch jene für FKK-Anhänger, etwa bei Binz,
Sellin, Baabe, Göhren und Thiessow. An einigen teilen sich nackte und bekleidete
Sonnenanbeter tolerant den Strand. Ferner weist Rügen vergleichsweise viele Hundestrände
aus.

Kraniche und Deutsche Alleenstraße – Weitere Besonderheiten Rügens

Auf Rügen beginnt die 2.900 km lange Deutsche Alleenstraße, die quer durch Deutschland bis
an den Bodensee führt.
Beeindruckend ist die Anwesenheit der -zig tausend Kraniche, die ab Ende August bis Anfang
Oktober von Skandinavien kommend hier auf ihrem Weg in den Süden Rast machen. Aber
nicht nur bei der Vogelwelt ist die Insel beliebt, auch Theodor Fontane reiste 1884 auf die
Insel, wo er zu seinem Roman Effi Briest inspiriert wurde. Auch andere Berühmtheiten
wussten Rügen zu schätzen und beschrieben es in ihren Werken. Dazu gehörten u.a. Thomas
Mann, Joachim Ringelnatz, Günter Grass, Gerhart Hauptmann aber auch Sigmund Freud und
Albert Einstein, nicht zu vergessen der Maler Caspar David Friedrich.

Veranstaltungen auf Rügen: Die bekanntesten Events

Zahlreiche Veranstaltungen aus Kunst und Kultur, aber auch den Sport betreffend, finden
regelmäßig auf Rügen statt. Die bekanntesten sind

  • die seit 1993 jährlich Ende Juni bis Anfang August in Ralswiek am Ufer des
    Großen Jasmunder Boddens stattfindenden Störtebeker-Festspiele, wo auf einer
    gigantischen Freilichtbühne aus dem Leben des Freibeuters und Piraten Klaus
    Störtebeker erzählt wird. Zum Einsatz kommen weit über 100 Mitwirkende, rund
    30 Pferde sowie einige Schiffe. Krönender Abschluss ist ein Feuerwerk.
  • der Rügenbrückenlauf, eine bekannte Marathonstrecke, die über die Rügenbrücke
    bis nach Stralsund führt.
  • das Sandskulpturenfestival in Binz. Seit 2021 sind atemberaubende Sandskulpturen
    völlig wetterunabhängig das ganze Jahr über im „Glaspalast“ in Prora zu bestaunen.
  • die Heringswochen und Hornfischtage sowie das Reusenfest in Baabe.

Eine genaue Auflistung mit aktuellen Daten findest du unter https://www.ruegen.de

Kulinarische Spezialitäten auf Rügen: Bedeutung von Fisch und Sanddorn

Fisch, Fisch und nochmals Fisch, das ist natürlich eine der Hauptspeisen auf Rügen. Dabei
gibt es ihn in den verschiedensten Varianten. Du bekommst ihn nicht nur in den zahlreichen
Restaurants, auch viele Imbissbuden haben ihn auf ihren Speisekarten. Besonders beliebt sind
geräucherte Schillerlocken, Fischbrötchen, Backfisch und Aal sowie gebratener Hornhecht
mit Bratkartoffeln und Rhabarber-Kompott.
Ferner spielt der Sanddorn hier auf der Insel eine große Rolle. Er wächst auf Plantagen oder
auch wild. Sanddorn wird verarbeitet zu Likören, Säften, Brotaufstrichen oder als SanddornBonbons, -Öle, -Honig sowie -Tee und anderes mehr angeboten. Bekannt sind außerdem der Rügener Rapshonig und das kaltgepresste, native Rapsöl.

Wetter als ausschlaggebend: Beste Reisezeit & Klima

Rügen ist immer eine Reise wert, zieht man jedoch das Wetter als ausschlaggebend in
Betracht, würde ich behaupten, dass die ideale Reisezeit zwischen April und Mitte/Ende
Oktober liegt. Glaubt man dem Touristenstrom – was sicherlich auch bedingt durch die Schulund Betriebsferien ist –, so soll es am schönsten von Juni bis August sein. Klar, wer seine
Füße – Mutige nehmen auch mehr – ins Meer strecken möchte, der konzentriert sich auf den
Sommer. Nachteil: (viel zu) viele Menschen, belegte Stell- und Campingplätze sowie
überteuerte Preise. Vorteil: hohe Sonnenwahrscheinlichkeit und Wärme. Ich als Pensionärin
und Hundebesitzerin bevorzuge die Zeit außerhalb des Touristenstroms, dann tritt man sich
nicht gegenseitig auf die Füße, hat eher eine Chance, einen Übernachtungsplatz spontan
anfahren zu können, und der Hund ist auch besser dran. Du fragst dich jetzt, wann das ist?
Antwort: Mitte April (Ostern auslassen, denn da „boxt der Bär“!) bis Ende Mai/Juni und dann
wieder September/Oktober.

Übrigens soll laut Statistik der August der wärmste Monat sein (Wäre auch ohne Statistik
erahnbar!?). Bezüglich der Temperaturen verspricht diese, dass es am angenehmsten
zwischen Juni und September sei. Die Sonnenstunden pro Jahr belaufen sich auf 2.000.
Ich hingegen weiß auch von warmen, sonnigen Wochen Mitte bis Ende Oktober zu berichten.

Anreisebeschreibung: Ganz einfach!

Die Anreisebeschreibung ist ganz einfach, denn a) gibt es keine nördlich liegende
Anreiseroute, die ich nennen müsste – es sei denn du kommst aus Skandinavien – und b) gibt
es nur zwei Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil auf die Insel zu gelangen: Über eine Brücke
oder mit der Fähre.
Konkret bedeutet das, du kommst entweder von der Mitte Deutschlands, aus Richtung Frankfurt (wie ich) über die A 7 bis nach Hamburg, dann geht’s weiter auf der A 20. Kommst du von Südosten, aus Richtung Berlin, über die A 11, fährst du bis zum Kreuz Uckermark und dann weiter auf der A 20. Wenn du von Osten, Raum Lübeck kommst, fährst du direkt auf die A 20. Kommst du vom Westen – etwa aus dem Ruhrgebiet – über die A 1, fährst du bis Hamburg und dann weiter auf der A 20.

Die A 20, die Ostsee-Autobahn, ist demnach unser „Sammelpunkt“!? Hier nimmst du die Abfahrt 24 „Stralsund /Insel Rügen”. Alles ist prima ausgeschildert. Doch STOP! Ich rate dir, ehe du weiterfährst, mindestens 1-2 Tage in Stralsund – am besten auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz nahe der Rügenbrücke – zu stehen und dir die wunderschöne Altstadt, den interessanten Hafenbereich mit der Gorch Fock (1933), das interessante „Ozeaneum“ sowie zahlreiche weitere Sehenswürdigkeit anzuschauen. Du versäumst echt was, wenn du das nicht tust!

  • Adresse: Werftstraße 9a, 18439 Stralsund
  • GPS: N54°18’08.7″ E13°05’59.9″
  • Max. Plätze: 100
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner, Brötchen- & Gasflaschenservice
  • Kosten: 20 Euro/Nacht (inkl. 2 Personen), 2 Euro jede weitere Person, Wasser 1 Euro/100 l, Strom 0,70 Euro/kWh, Dusche 1 Euro/4 min, Waschmaschine & Trockner je 3 Euro
  • Kurzbeschreibung: am Ortsrand von Stralsund, nahe der Rügenbrücke, ca. 2 km zur
    Innenstadt, gegenüber von einem Wohnmobil-Händler/-Shop, nahe der Rügenbrücke, große Parzellen, kein Schatten, Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar, Stellplatzreservierung ist möglich

Egal wie, du musst anschließend entweder über die Rügen(damm)brücke (B 96)
oder über den Rügendamm (L 296) weiterfahren. Du kannst aber auch mit der Glewitzer Fähre ab Stahlbrode weiterfahren.

Rügen(damm)brücke & Rügendamm

Im Prinzip verbinden zwei für den Straßenverkehr befahrbare Brücken das Festland bei
Stralsund mit der Insel Rügen: Die große, alles überragende Rügenbrücke – Deutschlands
größte Schrägseilbrücke, oft auch als Rügendammbrücke bezeichnet – sowie der alte,
niedrigere, zweispurige Rügendamm, der zudem für den Schienenverkehr und Radfahrer
freigegeben ist. Beide führen über den Strelasund und damit über die lange Zeit militärisch
genutzte Insel Dänholm.

Die 4.097 m lange, seit Oktober 2007 fertiggestellte Rügendammbrücke besitzt drei
Fahrstreifen, die jedoch besonders während der Urlaubs- sowie in Stoßzeiten auch schon
öfters mal ziemlich „verstopft“ sind. Kleine Abhilfe: Die mittlere Spur wird – je nach Verkehr
– wechselnd den einzelnen Fahrtrichtungen zugeordnet.

Zudem ist die Rügenbrücke mehrmals am Tag für etwa 20 min nicht befahrbar, da sie für den
darunter fahrenden Schiffsverkehr geöffnet wird. Bei Sturm sperrt man die Brücke, dann hilft
nur noch der Rügendamm weiter, denn dann verkehrt natürlich auch die Fähre nicht. Doch
auch der Rügendamm lässt täglich mehrmals Boote und Schiffe nach festen Zeiten passieren.

Zwischen Stahlbrode und Glewitz – Die Fähre

Zwischen Stahlbrode – etwa 23 km südöstlich von Stralsund – und Glewitz im Süden der
Insel verkehrt mehrmals täglich eine Autofähre. Von April bis Oktober fährt sie täglich etwa
alle 20-30 min von 6 Uhr morgens bis kurz nach halb neun abends die rund 2 km lange
Strecke. Die Fahrt dauert rund 15 min. Zugelassen sind Fahrzeuge bis zu 5 t zulässigem
Gesamtgewicht. Bei Sturm wird der Fährbetrieb eingestellt. Sollte die Fähre nicht fahren,
wird das normalerweise bereits an der Abzweigung von der Hauptstraße angezeigt.

Reisebericht Rügen: Rundreise mit dem Wohnmobil

Doch nun zu unserem Roadtrip über Rügen, den ich – wie weiter oben erwähnt – in Stralsund
beginne. Auf der Insel selber beginne ich meine Rundreise im Südosten, in Garz. Das ist
praktisch für all jene, die mit der Autofähre Stahlbrode-Glewitz auf die Insel gelangen, von
der Rügenbrücke beziehungsweise vom Rügendamm aus, gibt es jedoch erst einmal eine
kurze Anfahrt. Hier zunächst ein Überblick, damit du weißt, was dich erwartet:

Besuchte Orte

Anreise – Stralsund – Gustrow, Sandstrand Richtung Drigge & Poseritz – Garz –
Putbus/Lauterbach – Sellin – Thiessow/Mönchgut – Jagdschloss Granitz – Binz & Binz-Prora
– Feuersteinfelder – Sassnitz – Sagard – Lohme OT Hagen/Nationalparkzentrum &
Königstuhl – Nipmerow – Lohme – Glowe –Tagesausflug nach Bobbin – Schaabe – Altenkirchen – Kap Arkona/Putgarten – Vitt – Dranske – Schaprode – Hiddensee – Gingst –
Mursewiek/Ummanz – Bergen auf Rügen – Stralsund

Zurückgelegte Strecke: etwas über 300 km ohne Anreise

Zeitlicher Rahmen: 3-5 Wochen

Ozeaneum, Rasender Roland und Bernsteinmuseum – 1. Teil des Reiseberichts über Rügen

Anreise – Stralsund – Gustrow, Sandstrand Richtung Drigge & Poseritz – Garz –
Putbus/Lauterbach – Sellin

Zurückgelegte Strecke: ca. 60 km

Zeitlicher Rahmen: 4-7 Tage

Altstadt, Hafen mit Gorch Fock & „Ozeaneum“ in Stralsund; (Sonnen)Baden am Sandstrand Richtung Drigge; wandern & radeln, Molkereibesuch & Kirchenbesichtigung in Poseritz; historisches Zentrum, „Circus“ mit weißen Villen im klassizistischen Stil & Obelisk, Schlosspark, barocke Schlosskirche, Wildgehege, Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ in Putbus sowie Yachthafen im OT Lauterbach; längste Seebrücke Rügens, Bäderarchitektur, Abtauchen mit der Tauchglocke & Bernsteinmuseum mit Werkstatt in Sellin

3 Stellplätze in Stralsund & 1 weiterer unter der Rügenbrücke auf der Insel Dänholm; Naturcamping Rügen-Pritzwald in Garz; 2 Stellplätze in Putbus-Lauterbach; Stellplatz & großer Parkplatz in Sellin

Zu Stralsund hatte ich bereits zuvor einige wichtige Sehenswürdigkeiten genannt, daher
wiederhole ich nur noch einmal: Der Besuch lohnt sich!

Erster Eindruck von der Insel – Halt im einstigen Bauerndorf Gustow

Wenn du dann über die Rügenbrücke oder über den Rügendamm auf die Insel kommst, musst du dich rechts Richtung Gustow beziehungsweise Altefähr halten und 6 km auf der L 29 beziehungsweise 8 km bis Gustow weiterfahren. Hier erhältst du bereits einen ersten Eindruck von der Insel. Das einstige kleine Bauerndorf würde ich als „stellenweise schnuckelig“ bezeichnen. Es soll einige kleinere Sehenswürdigkeiten besitzen wie den Mordewangen, einen aus dem Jahre 1510 stammenden Sühnestein, eine Backsteinkirche (13. Jahrhundert) mit Wandmalereien oder das einstige Herrenhaus in Tudorgotik. Doch ich fahre ungesehen weiter, da noch viele andere interessante Dinge auf uns warten.

Wenn dir danach gelüstet, kannst du noch vor Gustow von der Straße nach rechts Richtung Drigge abbiegen und 800 m weiter zu einem kleinen Sandstrand fahren, um das erste Mal auf der Insel der Ostsee und dem Strand richtig nahe zu sein. Mit etwas Glück kannst du auf dem dortigen Parkplatz dein Wohnmobil abstellen (N54°17’49.5″ E13°11’40.0″).

Poseritz – Umgeben von Wander- und Radwegen

Nach weiteren ca. 5 km auf der L 29 kommst du nach Poseritz. Umgeben von viel Natur mit Wander- und Radwegen bietet der Ort die St.-Marien-Kirche mit sehenswertem Barock-Altar sowie neugotischer Orgel und am nördlichen Ortsrand die bekannte Molkerei „Naturprodukt GmbH Rügener Inselfrische“, die Leckeres im hauseigenen Hofladen sowie im Café anzubieten hat.
Aber auch diesen Ort lasse ich heute mal im wörtlichen Sinne links liegen. Ich möchte rund 10 km bis nach Garz weiterfahren, um dort auf die Wohnmobilfahrer zu treffen, die mit der Fähre übergesetzt sind.

Kleinste und älteste Stadt der Insel: Garz

Garz ist nicht nur die älteste, sondern auch die kleinste Stadt der Insel. Kaum bist du drin, bist du auch schon wieder draußen. Du kannst hier aber auch gerne Halt machen. Außerhalb, an der L 30 in/von Richtung Fähre, gibt es im Ortsteil Zudar auf einer kleinen Halbinsel hinter der St.-Laurentius-Kirche einen großen, 15 m in die Höhe ragenden slawischen Burgwall, welcher beweist, dass hier vor etwa 850 Jahren ein bedeutender Platz gewesen sein muss.

Wer ohne Tourismus ein wenig mehr von der wunderschönen Landschaft sowie der Ostsee sehen möchte, macht auf dem Naturcamping Rügen-Pritzwald Station. Dieser hält für uns Übernachtungsplätze außerhalb bereit. Bis dorthin sind es lediglich 6 km. Das geht allerdings nur, wenn der Platz geöffnet hat und wenn dein Wohnmobil nicht länger als 7 m ist.

Naturcamping/Ferienpark Rügen-Pritzwald & Übernachtungsplätze außerhalb

  • Adresse: Zicker 19, 18574 Garz/Rügen OT Zicker
  • GPS: N54°15’37.6″ E13°24’23.1″
  • Max. Plätze: 200
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN stellenweise, Brötchen- & Gasflaschenservice, Waschmaschine & Wäschetrockner
  • Kosten: je nach Saison 6-8 Euro/Erwachsener, 3-4 Euro/Kind, 3,50-5 Euro/Hund, Wohnmobil bis 7 m 10-13 Euro, Strom 3,50 Euro/24 h, Dusche 1,50-2 Euro, WLAN kostenpflichtig
  • Kurzbeschreibung: Sehr abseits gelegener, ruhiger Naturcampingplatz auf der Halbinsel Zudar mit Übernachtungsplätzen außerhalb, nächster Ost Zicker 10 km, Kiosk vor Ort, inmitten eines kleinen Wäldchens, direkt am Meer, seicht abfallender schmaler naturbelassener Sand-/Kiesstrand, Kiten & Surfen nicht gestattet, paddeln im Bodden möglich, ausgewiesener Hundestrand, geöffnet von Ende März bis Ende Oktober, nur für Wohnmobile bis 7 m

Rosenstadt Putbus – faszinierendes Stadtbild mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten

Zurück nach Garz und weiter zur Fürstenstadt Putbus. Vom Campingplatz sind das über die L 30 und dann die L 29 rund 22 km, von Garz aus knapp 14 km. Mit das Beste an Putbus: Die Gemeinde hält für uns zwei wunderschön gelegene Stellplätze bereit, einen am Ortsrand des Putbusser Ortsteils Lauterbach, einen anderen im gleichen Ortsteil am Yachthafen Im-Jaich, beides etwa 3 km vom Zentrum Putbus entfernt.

Der staatlich anerkannte Kurort Putbus wird auch als „Weiße Stadt“ oder „Rosenstadt“ bezeichnet. Putbus ist voller Rosen und in ihrem historischen Zentrum sind weiße, im klassizistischen Stil gehaltene Häuser zu bestaunen.

1810 machte Fürst Malte zu Putbus den Ort, genauer gesagt den zwei Kilometer entfernten Ortsteil Lauterbach, zum ersten Seebad auf Rügen. Da seine Residenzstadt zu seinem Schloss und dem Drumherum passen sollte, wurden rund um den großen runden Platz in Putbus – dem „Circus“ – weiße Villen im klassizistischen Stil erbaut. Sie stehen heute noch, das Schloss leider nicht mehr. Auch der Ortsteil Lauterbach, wo die bereits erwähnten Stellplätze liegen, entstand auf sein Geheiß hin.

Das Schloss in Putbus steht heute leider nicht mehr.

Putbus hat ein faszinierendes Stadtbild mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Unbedingt ansehen solltest du dir den wunderschönen Schlosspark mit Mammutbäumen, Orangerie, barocker Schlosskirche, Teichen und Wildgehege, den Marktplatz, wo du mit etwas Glück auch dein Wohnmobil zu einer Besichtigung abstellen könntest (N54°21’12.5″ E13°28’05.1″), und natürlich den bereits erwähnten Circus mit Obelisk.

Lauterbach: Stellplätze und Fahrt mit dem Rasenden Roland

Möchtest du zunächst zu einem der Stellplätze in Lauterbach, kommst du – auf der L 29 fahrend – sowohl am Marktplatz als auch am Circus vorbei und kannst dir einen ersten Eindruck von der Schönheit der Stadt holen. Du fährst durch eine der vielen Alleen auf der Insel und kommst beinahe unmittelbar zu den beiden Wohnmobilstellplätzen.

  • Adresse: Zum Findling 8 ehemals, Chausseestraße 14, 18581 Putbus
  • GPS: N54°20’47.6″ E13°29’53.7″
  • Max. Plätze: 15
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, mietbare Sanitärkabinen, Waschmaschine & Trockner
  • Kosten: 18 Euro/Nacht (inkl. 2 Personen), 3 Euro/je weitere Erwachsene und Kinder, Kurtaxe 2,20 Euro, Wasser 0,60 Euro/50 l, Strom 0,80 Euro/kWh, WLAN 1 Euro/Tag
  • Kurzbeschreibung: am nördlichen Ortsrand vom Putbusser Ortsteil Lauterbach, Zentrum Putbus etwas mehr als 2 km, großzügige Plätze auch für größere Wohnmobile, Einkaufszentrum ca. 100 m, Anreise zwischen 15 und 18 Uhr möglich, geöffnet Mitte April bis Mitte Oktober, Reservierung möglich
  • Adresse: Am Yachthafen 1, 18581 Putbus
  • GPS: N54°20’37.8″ E13°30’09.0″
  • Max. Plätze: 20
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Sanitärgebäude mit Duschen & WC, Strom, Waschmaschine & Trockner, Kiosk mit Brötchenservice, Fahrrad/E-Bike-Verleih
  • Kosten: 20 Euro/Nacht (inkl. 2 Erwachsene), Kurtaxe 2 Euro/Erwachsene, Wasser 0,50 Euro/50 l, Strom 0,50 Euro/kWh, Dusche 0,50 Euro,
  • Kurzbeschreibung: am Ortsrand von Putbus-Lauterbach, am Yachthafen, mit Blick auf die Bucht, kein Schatten, Zentrum Putbus ca. 3 km, Haltestelle in der Nähe, Campingshop, Restaurant, Kiosk & Imbiss in der Nähe, Einkaufsmöglichkeiten im Ort, Bezahlung beim Hafenmeister oder am Automaten mit Karte, geöffnet Anfang April bis Ende Oktober

Der kleine Ort, der gegenüber der Insel Vilm liegt, besticht durch seinen maritimen Charakter. Spätestens hier genehmige ich mir eines der von mir so geliebten Fischbrötchen. Der Anblick des Yachthafens Lauterbach lädt mich immer wieder zum Träumen ein. Wer mag, unternimmt eine Fahrt mit dem Rasenden Roland. Das ist eine dampflokbetriebene Schmalspureisenbahn, die bereits seit 1895 mit einer Geschwindigkeit von maximal 30 km/h über einen Teil der Insel tuckert. Sie ist ganzjährig zwischen 8 Uhr und 21 Uhr in Betrieb und fährt die Orte Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren an.

Laut Betreiber fährt der Rasende Roland an 100 Tagen auch von Lauterbach aus ab. Wer sich lieber auf dem Wasser fortbewegen möchte, steigt in eines der Fahrgastschiffe im Hafen.

Sellin: 400 m lange Seebrücke als Wahrzeichen der Stadt

Weiter geht’s nach Sellin. Über Vilmiz fahre ich auf der L 29 – die kennen wir ja bereits zu genüge – bis zur Kreuzung, wo wir auf die Bundesstraße 196 treffen. Dort bitte rechts abbiegen und bis zu unserem Ziel bleiben. Wer mag, kann unterwegs zum Jagdschloss Granitz abbiegen, mein Weg dorthin ist jedoch erst in der 2. Etappe vorgesehen.

In Sellin angekommen, sucht man sich am besten erst einmal einen Platz. Ich kenne noch den im Kiefernweg, habe jedoch gehört, er sei dauerhaft geschlossen. Er lag bei der Jugendherberge, bei einem kleinen Wäldchen, unweit vom Strand. Da ich aber nicht weiß, ob die Info wirklich stimmt, bekommst du hier die Koordinaten (N4°22’17.8″ E13°42’05.1″). Vielleicht kann man da ja wenigstens zu einer Stadtbesichtigung parken!?

Möchtest du nicht in Sellin übernachten, kann ich dir einen großen Parkplatz, gleich am Ortsanfang, an der B 196 anbieten: N54°22’18.4″ E13°41’48.2″. Ansonsten bleibt dir nur der Stellplatz Seedorf Hafen, der jedoch ca. 4,5 km von der Ortsmitte Sellins entfernt liegt und nur von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet hat.

Wohnmobilstellplatz Seedorf Hafen

  • Adresse: Seedorf 8, 18586 Sellin Ostseebad
  • GPS: N54°21’19.0″ E13°39’10.4″
  • Max. Plätze: 10
  • Ausstattung/Service: Wasser, Strom, Dusche & WC
  • Kosten: 20 Euro/Nacht, Kurtaxe 3,50 Euro/Person, Wasser 1 Euro/100 l, Strom 0,50 Euro/kWh, Dusche 0,50 Euro/2 min
  • Kurzbeschreibung: sehr schöne Lage, direkt am Neuensiener See, umgeben von etlichen Ferienwohnungen, kleiner Bootshafen, Restaurants in der Nähe, ca. 4,5 km von der Ortsmitte Sellins entfernt, leider Entsorgung von Grauwasser und Kassettentoiletten, geöffnet Anfang April bis Ende Oktober

Egal, wo und wie, auf geht’s zur Entdeckungstour! Übrigens gibt es zwei Hundestrände in Sellin.

Das Seebad Sellin liegt an der Verbindung zur Halbinsel Mönchgut, im Südosten der Insel. Zudem liegt es sowohl an der Ostsee als auch am Selliner See. Wie alle Seebäder auf Rügen imponiert auch Sellin mit einer sehenswerten Bäderarchitektur. Dabei gefällt mir die Villa Vineta (1902) in der Wilhelmstraße besonders gut.

Zur beinahe 400 m langen Seebrücke – dem Wahrzeichen der Stadt und ebenfalls im Stil der Bäderarchitektur erbaut – sowie zum davor liegenden Sandstrand kommst du entweder mit einem Aufzug oder aber über eine Holztreppe, denn der Ort selber liegt leicht erhöht.

Übrigens ist die Selliner Seebrücke die längste der Insel. Auf ihr befindet sich ein Restaurant und wenn du magst, kannst du von ihrem Ende aus mit einer Tauchglocke in die Ostsee abtauchen.

Die Selliner Seebrücke ist die längste Seebrücke der Insel Rügen.

Ein mir persönlich angenehmeres Event ist die Fahrt mit dem „Rasenden Roland“, er fährt vom Bahnhof aus, der in der Nähe des stadtnahen Stellplatzes liegt, und eröffnet dir – wenn du magst – die Option, ein anderes Seebad ohne mühselige Parkplatzsuche, aufzusuchen.

Eine weitere Empfehlung ist der Besuch des interessanten Bernsteinmuseum mit Werkstatt.

Möglichkeiten zum Wandern, Wassersport und beeindruckende Villen – 2. Teil des Reiseberichts über Rügen

Thiessow/Mönchgut – Jagdschloss Granitz – Binz & Binz-Prora

Zurückgelegte Strecke: ca. 50 km

Zeitlicher Rahmen: 4-5 Tage

Fahrt durch naturbelassene Landschaft Mönchgut mit Möglichkeiten zum Wandern; Wassersport bei Thiessow & Wanderungen zu den Aussichtspunkten Klein Zicker mit Steilküste & zum Thiessower Haken; Besichtigung des Jagdschlosses Granitz; Strandpromenade & Seebrücke, beeindruckende Villen in Binz; Sandskulpturen im „Glaspalast“, „Koloss von Prora“ & gigantischer Baumwipfelpfad in Binz-Prora

3 Campingplätze & mögliche Parkplätze auf Mönchgut; Parkplatz für max. 24 h in Binz; 2 Wohnmobilstellplätze in Binz-Prora

Halbinsel Mönchgut – Naturbelassene Landschaft ohne Massentourismus

Unser nächstes Ziel heißt Thiessow und liegt ganz im Süden der Halbinsel Mönchgut. Knapp 13 km müssen wir dazu zunächst über die B 196 und dann über die L 292 zurücklegen.

Mönchgut ist der südöstlichste Teil Rügens und bietet uns eine traumhafte, weite und sehr naturbelassene Landschaft. Kein Wunder, ist sie doch auch Teil des Biosphärenreservats Südost-Rügen und Naturschutzgebiet. Im Osten wird sie von der Ostsee, im Westen vom Greifswalder Bodden flankiert. Sie beherbergt die drei Ostseebäder Baabe, Göhren und Thiessow sowie einige ehemalige, idyllische Fischerdörfer.

Mönchgut ist etwas für Menschen, die dem Massentourismus entfliehen möchten und die Natur lieben. Sie ist geprägt von sanften grünen Hügeln und Wiesen, fantastischen Panoramen über die Boddenlandschaft, schroffen Steilküsten, uralten Hügelgräbern, jungsteinzeitlichen Großsteingräbern, imposanten Findlingen, slawischen Burgwällen aber auch von mittelalterlichen Kirchen, traditionellen Reetdachhäusern sowie breiten Sandstränden. Seltene Pflanzen, wie die Heilpflanze Augentrost, und Tiere, wie beispielsweise Kegelrobben, fühlen sich hier ebenso wohl wie ich.

Wer mag, kann auf Mönchgut relaxen aber auch aktiv werden, dafür sorgen
kilometerlange, ausgeschilderte Rad- und Wanderwege sowie Angebote von
Biosphärenreservats-Rangern bezüglich geführten Touren.

Die Bewohner der Halbinsel sind sehr traditionsbewusst, sie pflegen die Erinnerung an ihre Geschichte und die damit verbundenen, zahlreichen Bräuche. Mönchguter Museen, die wahre Schätze aus vielen Jahrhunderten hüten, aber auch Volksfeste, bei denen historische Trachten getragen und Volkstanzgruppen auftreten zeugen von Traditionsbewusstsein.

Thiessow: Ideal für Hundebesitzer und deren Vierbeiner

Wir fahren ganz in den Süden, nach Thiessow, und können dabei bereits unterwegs einen Eindruck von der Halbinsel gewinnen. Alles andere wird am besten mit dem Rad oder auf Schusters Rappen „erobert“.

Übrigens ist die Gegend für Hundebesitzer und deren Vierbeiner ideal. Einziger Nachteil: Ich habe hier bislang noch keinen Campingplatz gefunden, der ganzjährig geöffnet hätte, von einem Stellplatz ganz zu schweigen. Dafür kann ich dir jedoch verschiedene Parkmöglichkeiten für einen Tagesausflug nennen. Diese sind allerdings in der Hauptsaison, vor allem an Wochenenden und Feiertagen, bei entsprechendem Wetter oft ziemlich belegt, denn Thiessow ist bei Wassersportlern besonders beliebt.

  • P am Hafen, in der Nähe des Campingplatzes N54°16’46.8″ E13°42’41.6″
  • P am Oststrand N54°16’34.4″ E13°43’13.3″
  • 3 P an der Hauptstraße, zwischen Ostsee & Bodden N54°16’33.5″ E13°42’53.6″

Falls du Ziele für eine kleinere – oder auch größere Wanderung – suchst, so empfehle ich dir die Aussichtspunkte Klein Zicker mit Steilküste, den Thiessower Haken – die südlichste Spitze der Halbinsel – oder den Lotsenturm beim Oststrand.

Apropos Strand: Badetage sind hier am langen Sandstrand ideal, zumal etwas weiter außerhalb noch ein Hunde- sowie ein FKKStrand existieren.

Jagdschloss Granitz – Atemberaubende Aussicht und sehenswerte Ausstellung

Weiter geht’s, wieder zurück, also weg von der Halbinsel Mönchgut, und etwa 18 km
Richtung Binz weiter. Ziel ist das Jagdschloss Granitz. Verschweigen möchte ich nicht, dass es da ein Problem gibt: Parken mit einem Wohnmobil… Mit etwas Glück findest du auf dem öffentlichen Parkplatz (N54°22’49.4″ E13°36’35.5″) ein Plätzchen – laufen oder dich mit einer Kutsche fahren lassen musst du dennoch ein Stück – oder aber du fährst von einem deiner anderen Ziele aus mit dem Rasenden Roland bis zur Haltestelle „Schloss Granitz“ und legst auch von hier den Rest des Weges zu Fuß zurück.

Mein Tipp: Meide Wochenenden und Feiertage!

Das Jagdschloss Granitz findet selbstverständlich in meinem Reisebericht über Rügen auch seinen Platz.

Sehenswert ist das 1837 und 1846 erbaute Schloss allemal. Es liegt auf einem bewaldeten Hügel und hat fünf zinnenbewehrte Türme, verschiedene Prunkräume sowie eine Aussichtsplattform, auf die du über eine gusseiserne Wendeltreppe mit 154 Stufen gelangst. Schwindelfreiheit sowie etwas Kondition sind gefragt, belohnt wirst du dafür mit einer atemberaubenden Aussicht. Auch die dortige Ausstellung ist sehenswert.

Die bekannteste Stadt auf Rügen: Binz

Unser nächstes Ziel heißt Binz und liegt an der Bucht Tromper Wiek. Binz ist die wohl bekannteste Stadt auf der Insel. Bis dorthin sind es nicht einmal 3 km (Übrigens ideal, von hier aus mit dem historischen Zug zum Jagdschloss zu fahren!).

Binz erwartet dich mit einem oft belegten, schattigen Parkplatz am Ortsrand, am Schmachter See (maximale Aufenthaltsdauer 24 Stunden), einem einfachen im Ortsteil Prora, ca. 6 km außerhalb, oder besser noch mit dem Vorzeige-Stellplatz Wohnmobiloase Prora, auf dem du echtes Campingplatz-Feeling bekommen kannst. Letzterer reißt allerdings ein größeres Loch in dein Urlaubsbudget – vor allem die enorm hohe Kurtaxe! –, aber es lohnt sich.

Wer mag, kann auch sein Wohnmobil in der Nähe auf einem der verschiedenen, ausgeschilderten Parkplätze abstellen, wir sehen dort auch immer wieder etwas versteckt im Wald Wohnmobilisten übernachten.

  • Adresse: Proraer Chaussee 5, 18609 Binz
  • GPS: N54°24’10.5″ E13°36’08.3″
  • Max. Plätze: >10
  • Ausstattung/Service: Grauwasser- & Toilettenkassettenentsorgung (bei unserem Besuch außer Betrieb), WC
  • Kosten: 25 Euro/24 h, 3 Euro/1h
  • Kurzbeschreibung: auf einem großen gemischten Parkplatz im hinteren Teil am Ortsrand am Schmachter See, zwischen Tankstelle & Stadion, ca. 20 min zu Fuß zum Strandschattig, maximale Aufenthaltsdauer 24 Stunden
  • Adresse: Proraer Chaussee 60, 18609 Binz/OT Prora
  • GPS: N54°26’57.8″ E13°33’38.1″
  • Max. Plätze: 150
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Dusche & WC, WLAN, Brötchen- & Gasflaschenservice Waldspielplatz für Kinder, Hofladen, Restaurant, Biergarten, Fahrradverleih
  • Kosten: 13,50-19 Euro/24 h (Tagesticket für den Bus nach Binz in den Stellplatz-Gebühren enthalten), 6-8 Euro/Erwachsene (Kinder bis 15 Jahre kostenlos), Kurtaxe ab 3 Jahren pro Person 3,40 Euro/Tag Hund 2-2,50 Euro, Strom 5 Euro/Tag
  • Kurzbeschreibung: großer und komfortabler Platz mitten im Wald, am Ortsrand des Ortsteils Prora, Prora & überwachter Sandstrand 2,5 km, Hundestrand 3,5 km, Feuersteinfeldern ca. 2 km, Binz ca. 6 km (Haltestelle vor Ort), Campingplatz-Feeling, ganzjährig geöffnet, Reservierung möglich

Gleichgültig, ob du nun in Binz direkt oder aber im Ortsteil Prora stehst, du solltest dir unbedingt beides anschauen. Binz ist das größte Seebad auf der Insel, touristisch ziemlich überlaufen und in erster Linie durch seine wunderschöne Bäderarchitektur sowie den breiten Sandstrand beeindruckend. Was du unbedingt machen solltest, ist, an der Strandpromenade entlang zu flanieren sowie die 370 m lange Seenbrücke in Augenschein nehmen, von wo aus zahlreiche Fahrgastschiffe zu den Kreidefelsen, zum Kap Arkona etc. abfahren.

An der Promenade sehe ich, dass die beeindruckenden Villen nicht nur schön sind, wenn sie in strahlendem Weiß erscheinen, auch die lilafarbene Villa Undine (1885) gefällt mir. Viele Besucher nutzen den breiten weißen Sandstrand zum (Sonnen)Baden, ich bevorzuge eher weiter abseits vom Trubel gelegene Strände.

Übrigens gibt es in Binz/Prora auch Hundestrände.

Und wenn wir schon mal beim Thema „Sandstrand“ sind, leite ich gleich mal zum Ortsteil Prora und „Sand“ über: Hier findet nämlich alljährlich ein Sandskulpturenfestival statt, zu dem 16.000 t Sand aus Holland importiert werden, aus dem internationale Künstler Sandskulpturen kreieren. Diese bleiben im „Glaspalast“ in Prora den Zuschauern zum Bestaunen etwa acht Monate lang erhalten. Das muss man gesehen haben!

Ebenso gesehen haben muss man den ursprünglich 4,5 km langen Gebäudekomplex aus der Nazi-Zeit, den „Koloss von Prora“. Einst sollten hier 20.000 Menschen ihren Urlaub an der Ostsee verbringen können, jedoch machte der 2. Weltkrieg der Fertigstellung einen Strich durch die Rechnung.
Nachdem zu DDR-Zeiten das Militär die fertiggestellten Gebäude nutzte, wurde es nach der Grenzöffnung eine stattliche Wohn- und Hotelanlage mit Jugendherberge, Museum, Restaurants etc.
Gegensätzlicher kann es übrigens nicht sein: moderne Umbauten, idyllische Kiefernwäldchen, schöner Sandstrand und hässliche Ruinen.

Eine ganz besondere Attraktion ist der gigantische Baumwipfelpfad mit atemberaubendem Panoramablick von einer mehrstöckigen Aussichtsplattform aus. Schwindelfrei solltst du jedoch sein.

Feuersteinfelder, Kreidefelsen und Aussichtspunkte – 3. Teil des Reiseberichts über Rügen

Halbinsel Jasmund: Feuersteinfelder – Sassnitz – Sagard – Lohme OT
Hagen/Nationalparkzentrum & Königstuhl – Nipmerow – Lohme

Zurückgelegte Strecke: ca. 40 km

Zeitlicher Rahmen: 5-6 Tage

Wanderung zu den Feuersteinfeldern zwischen Prora und Mukran; Bäderarchitektur-Villen, längste Außenmole Europas, Schifffahrt zu den Kreidefelsen & Wanderung zur Piratenschlucht in Sassnitz; Wanderung durch den Buchenwald zum Nationalparkzentrum beim Königsstuhl mit Aussichtsplattform & zum Aussichtspunkt „Victoria-Sicht“; Großsteingrab/Ganggrab in Nipmerow; Grabhügel-Großsteingrab & Findling am Limmer Bach bei Lohme

Stellplatz bei den Feuersteinfeldern; Stellplatz im Hafen von Sassnitz; Campingplatz in Sagard; Wohnmobilstellplätze in Lohme OT Hagen beim Nationalparkzentrum/Königsstuhl & bei einem Restaurant; Wohnmobilstellplatz in Lohme

Halbinsel Jasmund – Weiße Kreidefelsen und dichte Buchenwälder

Die 3. Etappe unserer Rügen-Wohnmobil-Tour führt uns auf die Halbinsel Jasmund im Nordosten Rügens. Diese ist geprägt von den berühmten weißen Kreidefelsen und dichten Buchenwäldern. Die höchste Erhebung ist der etwa 5-6 km nördlich von Sassnitz liegende Piekberg mit 161,1 m Höhe; der zweithöchste dürfte meiner Meinung nach der 118 m hohe Königsstuhl sein. In jedem Fall ist er der bekanntere und so etwas wie ein Wahrzeichen der Insel. Geografisch gesehen erstreckt sich der kleinste Nationalpark Deutschlands von Sassnitz bis Lohne.

Doch zunächst erst einmal hinkommen. Ich fahre also etwas mehr als 3,5 km auf der L 29 weiter und gelange zum Stellplatz „Parkplatz Neu Mukran/Wohnmobilstellplatz Ostseeblick“, von wo aus du zu den berühmten Feuersteinen wandern kannst. Er liegt am Meer und ist mehr als extrem teuer – ich würde es sogar Wucher nennen. Möchtest du weniger bezahlen und nicht übernachten, so liegt schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite der kostenpflichtige „Parkplatz Feuersteinfelder“. Bei meinem letzten Besuch wurden hier sogar leckere Sanddorn-Produkte an einem Kiosk verkauft. Bis zur „Schmalen Heide“ mit Feuersteinfeldern musst du etwa 2 km zu Fuß zurücklegen. Unser Hund freut sich über den Auslauf!

  • Adresse: an der L 29, zwischen Prora & Fährhafen Sassnitz-Neu Mukran
  • GPS: N54°28’36.5″ E13°34’17.0″
  • Max. Plätze: >10
  • Ausstattung/Service: Kiosk
  • Kosten: 3 Euro/h, 20 Euro/12 h tagsüber
  • Kurzbeschreibung: gegenüber dem Wohnmobilstellplatz Ostseeblick, nahe dem Fährhafen Sassnitz-Neu Mukran, Feuersteinfelder ca. 2 km zu Fuß
  • Adresse: an der L 29, zwischen Prora & Fährhafen Sassnitz-Neu Mukran
  • GPS: N54°28’30.0″ E13°34’16.0″
  • Max. Plätze: 20
  • Ausstattung/Service: keinerlei Ausstattung
  • Kosten: 20 Euro/12 h, 40 Euro/Nacht (!!!)
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, am Meer, nahe dem Fährhafen Sassnitz-Neu Mukran, Feuersteinfelder auf der gegenüberliegenden Straßenseite, maximale Aufenthaltsdauer eine Nacht, nur Münzzahlung am Automat möglich

Die Feuersteinfelder danken ihrer Existenz den vor 3.500 bis 4.000 Jahren stattgefundenen Sturmfluten, die die Steine hier anspülten. Genauer gesagt handelt es sich um eine Ansammlung von Steinen, die von Kiefern umgeben sind.

Mit etwas Glück findest du hier Hühnergötter. Das sind Steine mit einem Loch in der Mitte; sie sollen Glück bringen. Hat bei mir nicht immer funktioniert – das mit dem Glück.

Prachtvolle Villen und ein sehenswerter Hafen: Sassnitz

Vorbei am Fährhafen setzen wir unseren Weg weiter fort ins etwa 7 km entfernte Sassnitz, das den bereits erwähnten Park „Parkplatz Neu Mukran/Wohnmobilstellplatz Ostseeblick“ bei den Feuersteinfeldern, vor den Toren der Stadt, den Parkplatz „Nationalpark“ am Rande der Stadt im Wald, sowie 15 Plätze am Stadt-/Fischereihafen für uns bereithält. Ebenso gibt es einen großen (PKW)Parkplatz, auf dem auch immer wieder Wohnmobile übernachten.

  • Adresse: Hafenstraße 12G, 18546 Sassnitz
  • GPS: N54° 30′ 52.5″ E13° 38′ 47.1″
  • Max. Plätze: 15
  • Ausstattung/Service: Duschen & Toilettengang beim Hafenmeister möglich,
    Wasserentnahme mit Gießkanne beim Ticketverkauf für die Boote möglich
  • Kosten: 24 Euro/Nacht, Dusche & WC & Frischwasser gegen Gebühr beim Hafenmeister
  • Kurzbeschreibung: Parkplätze am Fischereihafen mit tollem Blick aufs Wasser, nahe der Hängebrücke und des U-Boot-Museums, Zentrum & Strandpromenade 500 m, Restaurants in der Nähe, Schifffahrt an die Kreidefelsen möglich, nachts ruhig
  • Adresse: Mukraner Str. 1A, 18546 Sassnitz
  • GPS: N54°30’46.2″ E13°37’14.5″
  • Max. Plätze: >20
  • Ausstattung/Service: kein Service
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Parkplatz an der B 96, nebenan Tankstelle und mehrere Geschäfte, Zentrum zu Fuß ca. 1,4 km

Achtung, offiziell nur für PKWs erlaubt!!! Standen aber auch immer wieder Wohnwagen & Wohnmobile dort.

  • Adresse: Stubbenkammerstraße, 18546 Sassnitz
  • GPS: N54°31’17.0″ E13°39’04.5″
  • Max. Plätze: >10
  • Ausstattung/Service: 1 Euro/h, 6 Euro/Tagesticket
  • Kosten: xxxxxxxxxxxxxxxx
  • Kurzbeschreibung: im Nordwesten der Stadt, an der L 303, im Wald, nahe dem Tierpark, Zentrum ca. 1,5 km & Strandpromenade 1 km zu Fuß, Haltestelle ca. 200 m für Bus zum Königsstuhl

Von den Parkmöglichkeiten am Hafen sowie am Nationalpark aus sind es nur wenige
Minuten zu Fuß bis zum alten Ortskern und zur Strandpromenade.

Übrigens kannst du mit der Linie 23 zum Parkplatz am Nationalpark-Zentrum fahren und dort das Wahrzeichen der Insel – die berühmten Kreidefelsen – sichten.

Zu Fuß benötigst du rund 2,5 Stunden bis zum Nationalpark-Zentrum Königsstuhl.

Auch Sassnitz erwartet dich wieder mit prachtvollen Villen im Stil der Bäderarchitektur. Die wichtigste Sehenswürdigkeit jedoch dürfte der Hafen mit einer beinahe 1,5 km langen Mole, der längsten Außenmole unseres Kontinents, sein. Eine Hängebrücke verbindet das „obere“ Sassnitz mit dem Hafen. Ich liebe Häfen! Ich kann mich gar nicht genug sattsehen an bunten Fischerbooten, kleinen und auch großen Yachten, Fähren sowie Fahrgastschiffen. Besonders interessant ist das britische U-Boot aus den 1960er Jahren, welches besichtigt werden kann.

Wer mag, bricht von hier aus mit einem Ausflugsschiff zu den berühmten Kreidefelsen auf, um diese von der Meer-Perspektive aus zu bestaunen. Du bist für 20 Euro (Kinder zahlen 12 Euro) etwa 1,5 Stunden unterwegs und kannst sogar für 5 Euro deinen Hund mitnehmen.

Solltest du im Winter hier sein und Glück haben, erlebst du etwas ganz Besonderes: Der hiesige Leuchtturm friert immer mal wieder komplett ein; ein fantastisches Schauspiel der Natur. Vom Stellplatz am Fischereihafen aus sind es übrigens nur etwa 2 km Fußweg bis zur Piratenschlucht, einem Strandabschnitt zwischen Kreidefelsen.

Übrigens, wen das Fernweh packt: Wir kamen auf dem Weg von den Feuersteinfeldern nach Sassnitz am großen Fährhafen Sassnitz-Mukran vorbei. Ab hier verkehren die Fähren zwischen Rügen und Skandinavien, Russland (Im Moment aufgrund der politischen Lage wohl eher nicht!?) sowie den baltischen Staaten.

Möchtest du in der Gegend länger verweilen und mehr Ruhe genießen, fahr rund 7 km ins Inselinnere nach Sagard, da wirst du fündig. Sagard war übrigens das erste Kurbad Rügens. Es offeriert heute ein historisches Ortsbild, das man sich anschauen sollte.

Doch nun zum bereits mehrfach erwähnten Königsstuhl. Hierhin führen zahlreiche Spazier- und Wanderwege. Dein Wohnmobil musst du jedoch immer zurücklassen. Dafür gibt es aber zahlreiche Park- und Übernachtungsmöglichkeiten auf dem gesamten Jasmund. Diese sind sowohl „ziemlich nah dran“ als auch „etwas weiter entfernt“. Der offizielle und auch am nächsten gelegene Park- und Wohnmobilstellplatz ist der in Hagen. Hierhin gelangst du über die L 303, rund 7-8 km von Sassnitz aus entfernt. Zu bestimmten Zeiten ist hier die Hölle los, daher mein ganz besonderer Tipp: Komm möglichst spät an, denn gegen Abend wird es ruhig, wenn die vielen Besucher, die mit PKWs oder Bussen hier waren, weg sind. Dann gehört der hintere Teil des großen Parkplatzes ganz uns Wohnmobilfahrern. Und dann kommt – je nach Wetterlage – auch richtiges Camper-Feeling auf. Solltest du am nächsten morgen früh genug aus den Federn kommen, kannst du die Wanderung durch den Wald beinahe ganz für dich alleine genießen. Gegen 10 Uhr wird es wieder belebter.

  • Adresse: Stubbenkammerstr. 57, 18551 Lohme OT Hagen
  • GPS: N54°33’41.0″ E13°37’26.1″
  • Max. Plätze: 40
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom (nicht in ausreichender Anzahl), Imbiss, Dusche & WC
  • Kosten: 16 Euro/Nacht, Kurtaxe 1 Euro/Erwachsener, Wasser 1 Euro/100 l, Strom 2,50 Euro/Tag, Entsorgung der Kassettentoilette 2 Euro, WC 0,50 Euro, Dusche 1 Euro
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, im hinteren Ende eines großen Parkplatzes, kein Schatten, am Rand des Nationalparks, Haltestelle für den Bus zum Nationalparkzentrum und andernorts vor Ort, ideal zum Radfahren & Wandern, tagsüber viel Betrieb, nachts ruhig, ganzjährig anfahrbar, im Winter kein Wasser, auch für sehr große Wohnmobile geeignet

Vom Stellplatz aus führt ein wunderschöner, etwa 3 km langer Wanderweg durch den Wald zum Nationalparkzentrum mit Aussichtsplattform oberhalb der Kreidefelsen. Damit du auf das Aussichtsplateau kommst, musst du den Eintritt fürs Nationalparkzentrum bezahlen. Erwachsene kosten 12 Euro, Kinder ab 6 Jahren 6 Euro.

Übrigens erhielt der Königsstuhl seinen Namen 1715, weil der schwedische König Karl XII. von hier aus eine Seeschlacht gegen die Dänen geführt hatte und sich irgendwann einen Stuhl bringen ließ, weil er müde geworden war. Vom Königsstuhl selber siehst du hier so gut wie nichts, kannst jedoch einen tollen Blick auf die Ostsee und die Kreidefelsen werfen.

Ich rate dir zum Besuch des in der Nähe liegenden (kostenlosen) Aussichtspunktes „Victoria-Sicht“, welcher nach der Kronprinzessin Victoria benannt wurde, die 1865 hier an den Kreidefelsen mit ihrem Vater –König Wilhelm I. – zu einem Besuch weilte. Auf diese kleine Plattform passen zwar nur 3-4 Leute (Also außerhalb des großen Ansturms ankommen!), aber du siehst den Königsstuhl.

Wenn du magst, kannst du von hier aus auf dem wunderschönen Hochuferweg nach Sassnitz – vielleicht bist du ja von dort mit dem Bus zum Nationalpark-Parkplatz gefahren und willst zu deiner Bleibe in Sassnitz zurück? – oder nach Lohme – zu einem weiteren Ziel auf unserer 3. Etappe – gehen. Traumhafte Panoramen bekommst du bei etwas Kondition kostenlos mitgeliefert.

Egal wie, es ist endlich mal wieder ein gelungener Tag für unseren Hund. Der Blick auf den Königsstuhl der Stubbenkammer lässt mich in das berühmte Gemälde von Caspar David Friedrich eintauchen. Er gehört zwar nicht zu meinen Lieblingskünstlern, aber immer, wenn ich die Realität vor Ort und seine Bilder miteinander vergleiche, muss ich feststellen, welches große Talent in ihm steckte.

Aber Achtung: Verlasse den Höhenweg nicht und halte genügend Abstand zu den stellenweise weichen Abbruchkanten der Kreidefelsen! Es kann sehr gefährlich werden.

Noch ein Tipp: Auf der anderen Straßenseite unseres Stellplatzes (der L 303) befindet sich eine Gaststätte, wo du leckere Wildgerichte bekommst und sogar auf dem dortigen Parkplatz übernachten darfst (nur wenn du einkehrst, versteht sich).

Besichtigung des Großsteingrabes in Nipmerow

Wir fahren nun auf der L 303 Richtung Lohme und biegen in Nipmerow dort ab, wo die L 303 eine Linksbiegung macht nach rechts Richtung Feuerwehrhaus ab. Rund 400 m hinter dem Ortsausgang steht bereits ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Ganggrab“. Bei N54°34’24.2″ E13°36’45.5″ kannst du parken und den Weg zu Fuß zurücklegen, um zum Großsteingrab „Nipmerow” zu gelangen (N54°34’23.2″ E13°36’58.6″). Es liegt am Ende einer alten Kiesgrube und ist mit einer Informationstafel versehen.

Wandermöglichkeit zum Findling am Limmer Bach – Lohme

Anschließend fahren wir etwas mehr als 1 km weiter nach Lohme11 und dort auf den
Stellplatz am Dorfladen. Hier stehst du an einem gut sortierten Dorfladen, etwa 450 m vom Hafen entfernt. Mir gefällt’s! Zudem können wir prima wandern – etwa den bereits erwähnten Hochuferweg entlang oder gen Osten zum ca. 2 km entfernten Grabhügel-Großsteingrab oder gen Westen zum 1,5 km entfernten Findling am Limmer Bach, den ich selber noch nie „besucht“ habe.

Wohnmobilstellplatz am Dorfladen

  • Adresse: Arkonastraße 4, 18551 Lohme
  • GPS: N54°34’58.9″ E13°36’50.4″
  • Max. Plätze: 35
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Brötchenservice, Fahrradverleih, kleiner Dorfladen
  • Kosten: 23,50 Euro/Nacht (inkl. 2 Erwachsene), 5 Euro/jeder weitere Erwachsener, Kurtaxe 1 Euro/Person, Hund 1,50 Euro, WLAN 1 Euro/Tag, Wasser 1 Euro/60 l, Strom 1 Euro/2 kWh, Dusche 2 Euro/5 min
  • Kurzbeschreibung: im Ort, in der Nähe eines Parkplatzes, am Dorfladen, bei Regen matschig, Haltestelle am Platz, Meer/Steilküste 100 m, ausgewiesene Wander- & Radwege

Schokoladenmanufaktur, Sandstrände und historische Leuchttürme – 4. Teil des Reiseberichts über Rügen

Glowe –Tagesausflug nach Bobbin – Schaabe – Altenkirchen – Kap Arkona/Putgarten – Vitt – Dranske

Zurückgelegte Strecke: ca. 60 km

Zeitlicher Rahmen: 5+ Tage

Schokoladenmanufaktur „Choco la vie“, lange Uferpromenade, (Bade)Tag am langen Sandstrand & Steine sammeln in Glowe; Tempelberg mit Panoramablick, einzige erhaltene Feldsteinkirche der Insel & Dinosaurierland Rügen in Bobbin; Kiefernwald, breiter Sandstrand & Meer an der Schaabe; älteste Dorfkirche auf
Rügen, separater hölzerner Glockenturm mit blauer Uhr, reetgedeckte Katen & alte
Backsteingebäude in Altenkirchen; historische Leuchttürme und Peilfunkturm mit
Aussichtsplattform und Ausstellungen, Bunkeranlagen & Reste des Jaromarsburg-Walls auf Kap Arkona/Putgarten; malerisches Fischerdörfchen Vitt; (Bade)Urlaub am Strand in Dranske; Spaziergänge & viel Natur auf der breiten Landzunge Bug

2 Stellplätze in Glowe; Park- & Stellplatz am Kap Arkona/Putgarten; Campingplatz & inoffizieller Park-/Stellplatz in Dranske

Halt in Glowe: Atemberaubender Sandstrand und Schokoladenmanufaktur

Unsere Fahrt geht Richtung Westen, rund 10 km bis nach Glowe12, wo die beinahe 12 km lange sowie zwischen 600 und 2.000 m breite Schaabe beginnt, die die beiden Halbinseln Jasmund und Wittow verbindet. Bereits in Glowe lässt sich erahnen, wie es mit dem gigantischen, feinsandigen weißen Strand bestellt ist. Hier kannst du kilometerlang durch den Sand, durchs Wasser oder durch den idyllischen Kiefernwald gehen. Natürlich auch einen inaktiven, richtigen Badetag – oder mehrere – verbringen. Für den Hund gibt es am Ortsausgang sogar einen Hundestrand. Glowe selber bietet uns zwei Wohnmobilstellplätze an,
einen beim Yachthafen in der Nähe des Steilufers Königshörn – was zum Steine sammeln einlädt – und einen anderen in Strandnähe, am Kurplatz.

  • Adresse: Am Königshörn 1, 18551 Glowe
  • GPS: N54°34’24.3″ E13°28’11.1″
  • Max. Plätze: 11
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Dusche & WC, WLAN
  • Kosten: 25 Euro/Nacht inklusive Strom, Kurtaxe 1,50 Euro/Person, Dusche 1 Euro/4 min
  • Kurzbeschreibung: am Yachthafen mit Blick aufs Meer & die Boote, am Ortsrand, eng, dennoch für längere Wohnmobile möglich, Sandstrand nebenan, Kurpark, Restaurants & Discounter in der Nähe, maximaler Aufenthalt 14 Nächte
  • Adresse: Parkplatz Waldsiedlung, 18551 Glowe (Kreuzung Waldsiedlung-Hauptstraße)
  • GPS: N54°34’08.3″ E13°27’31.3″
  • Max. Plätze: 12
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom (auf 800W begrenzt), öffentliches WC in der Nähe
  • Kosten: 15 Euro/Nacht inklusive allem
  • Kurzbeschreibung: stadtnah, am Rand des Parkplatzes „Waldsiedlung“, umgeben von Wald, auf der anderen Straßenseite des Kurplatzes, Strand 200 m, tagsüber lebhaft, nachts ruhig, Ver- und Entsorgung nur zwischen 19 und 20 Uhr möglich, Saison Ende März bis Ende Oktober

Glowe hat alles, was du benötigst – und noch mehr. Nicht nur der atemberaubende
Sandstrand, auch die rund 1 km lange Promenade zieht die Besucher an; sie erstreckt sich quasi von einem Wohnmobilstellplatz bis zum anderen. Dabei solltest du immer mal wieder innehalten und den wunderschönen Blick aufs Meer genießen. Im Ortskern steht, in der Nachbarschaft zu einem Discounter und dem „Choco la vie“ – einer Schokoladenmanufaktur – das auffällige, gigantische, halbmondartig angeordnete „Haus Seezeichen“. Am Kurplatz – zwischen Ostsee und Stellplatz – treffen sich Groß und Klein, Alt und Jung, Wanderer, Radler und Badegäste. Hier wird geschlemmt, getratscht, gestaunt und beobachtet. Gegen Abend wird’s ruhiger.

Wer zuvor in Sagard auf dem Wohnmobilstellplatz (siehe Tour 2) war, hätte rein theoretisch über die L 30 direkt nach Glowe fahren können. Dann wäre er sowohl am Tempelberg vor Bobbin mit fantastischer Fernsicht (und Parkplatz) über die Boddenlandschaft bis hin zum Kap Arkona (vorausgesetzt, das Wetter spielt mit), an der einzigen erhaltenen Feldsteinkirche der Insel in Bobbin, am im Renaissancestil erbauten (Hotel)Schloss Spyker sowie am Dinosaurierland Rügen (für die jüngsten Wohnmobilmitfahrer) zwischen L 30 und L 303 vorbeigekommen. Natürlich geht das alles auch von Glowe aus als Tagesausflug.

Schaabe: Märchenhaft anmutender Kiefernwald

Ich bin jedoch immer wieder von der Landschaft der Schaabe beeindruckt und halte hier gerne mal auf einem der zahlreichen Waldparkplätze an, um durch den märchenhaft anmutenden Kiefernwald zum breiten Sandstrand und zum Meer zu gelangen. In den Sommermonaten kann es – besonders an Wochenenden – auf den Parkplätzen schon mal eng werden, viele parken daher auch am Straßenrand (L 30). Würde ich nicht tun!

Hinter dem langen Landstrich „Schaabe“ liegen landeinwärts Altenkirchen und am Meer der Knaus-Reisemobilhafen Altenkirchen. Hier lässt es sich ein paar Tage gut leben und ausruhen.

Älteste Dorfkirche auf Rügen und alte Backsteingebäude – Altenkirchen

Altenkirchen, rund 7 km vom Kap Arkona sowie 3,5 km vom Stellplatz entfernt,
ist ein kleiner Ort auf der Halbinsel Wittow mit nicht einmal 1.000 Einwohnern, aber mit allem, was man so braucht – es gibt sogar eine Tankstelle. Sehenswert ist die um 1185 erbaute Pfarrkirche (älteste Dorfkirche auf Rügen) mit der auffallenden Architektur sowie dem separaten hölzernen Glockenturm mit blauer Uhr. Mir persönlich gefallen die malerischen reetgedeckten Katen sowie die alten Backsteingebäude. Ein Abstecher in den Ort lohnt sich.
Wenn du nicht gerade mit dem Rad unterwegs bist, könntest du hier parken: N54°38’04.5″ E13°20’41.0″.

Wohnmobilstellplatz Knaus

  • Adresse: Zittkower Weg 30, 18556 Altenkirchen
  • GPS: N54°38’16.1″ E13°22’33.3″
  • Max. Plätze: 34
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Brötchenservice, Imbiss, Restaurant, Fahrradverleih
  • Kosten: 18,50 Euro/Nacht, Strom 4 Euro, Wasser 1 Euro/70 l, Entsorgung Chemie-WC 3 Euro, Ver- & Entsorgung für Durchreisende 5 Euro, WLAN kostet extra
  • Kurzbeschreibung: außerhalb von Altenkirchen-Drewoldke, 10 m über dem Meer, vor einem Campingplatz, Benutzung der Sanitäranlagen vom Campingplatz nicht gestattet, WC an der Rezeption kann tagsüber benutzt werden, kein Schatten, maximaler Aufenthalt 2 Nächte, geöffnet Anfang März bis Mitte September, Altenkirchen ca. 3,5 km

Zweites großes Highlight der Insel: Kap Arkona

Knapp 7 km sind es nun bis zum Parkplatz des – nach den Kreidefelsen mit dem Königstuhl –zweiten Highlights der Insel: Kap Arkona. Hier am Kap bist du beinahe am nördlichsten Punkt Rügens. Der wirklich nördlichste – gleichzeitig auch der nördlichste Punkt Mecklenburg-Vorpommerns – befindet sich knapp 1 km nordwestlich beim viertgrößten Findling der Insel, beim Siebenschneiderstein.

Wir sind auf dem Gebiet der Gemeinde Putgarten, auf der Halbinsel Wittow. Neben dem Parkplatz findest du auch einen Übernachtungsbereich für uns. Hier gibt es jedoch für uns Wohnmobilisten gleich Null für viel Geld. Aber was soll’s, man sollte das Kap sowie das charmante Fischerdörfchen Vitt unbedingt einmal gesehen haben.

Wohnmobilstellplatz beim Kap Arkona

  • Adresse: Fernlüttkevitz (Dorfstraße 31B), 18556 Putgarten
  • GPS: N54°40’18.3″ E13°24’27.4″
  • Max. Plätze: 30
  • Ausstattung/Service: 24/7 geöffnete kostenlose öffentliche Toiletten, Imbiss
  • Kosten: 20 Euro/24 h
  • Kurzbeschreibung: am Ortsrand von Putgarten-Fernlüttkevitz, Wohnmobilbereich am Parkplatz Kap Arkona, gegenüber dem PKW-Parkplatz, für Kurzparker gibt es leider keinen Stundentarif, enge Plätze, Haltestelle für die Bahn zum Kap Arkona vor Ort, Kap Arkona ca. 2,5 km Fußweg, kein Schatten, ganzjährig

Vom Platz aus kannst du die ca. 2 km bis zum Kap entweder zu Fuß oder mit der KapArkona-Bahn zurücklegen. Natürlich haben viele weitere Menschen die gleiche Idee wie wir, sodass ich auch hier wieder nur sagen kann: Nicht an Sonn- und Feiertagen! Idealerweise kommst du spätnachmittags oder abends an und gehst ganz früh morgens los, wenn noch keine oder nur wenige Touristen unterwegs sind.

Was aber erwartet dich am Kap Arkona? Ganz einfach: Zunächst erst einmal ein schöner Spaziergang – ideal auch, wenn du wie wir mit Hund unterwegs bist. Für „Fußlahme“, „Faule“ oder „Nicht-laufen-Wollende“ fährt die Kap-Arkona-Bahn und nimmt sogar kleine Hunde kostenlos, größere gegen Gebühr mit.

Vor Ort erwarten dich zwei historische Leuchttürme sowie der Peilfunkturm. Alle sind zum Besuch freigegeben. Sowohl der Peilturm als auch der alte Leuchtturm haben neben verschiedenen Ausstellungen auch Aussichtsplattformen, von denen aus du eine tolle Weitsicht hast. Außerdem gibt es noch zwei Bunker. Der NVA-Bunker beherbergt eine Ausstellung über die damalige Geschichte, der andere eine Kunstgalerie.

Übrigens gilt auch hier wie bei den Kreidefelsen: Halte dich an die Hinweise und nicht zu nahe am Abhang der Steilküste auf!

Ein Highlight, das in unserem Reisebericht über Rügen nicht fehlen darf: Das Kap Arkona

Kleiner Abstecher ins romantische Dorf Vitt

Sowohl vom Park-/Stellplatz aus als auch vom Kap selber kannst du in jeweils etwa einer halben Stunde zu Fuß zum Fischerdorf Vitt gelangen, wobei ich die zweite Variante bevorzuge. Über die Veilchentreppe – südlich der Reste des Jaromarsburg-Walls – kommst du zum Strand runter. Das romantische, unter Denkmalschutz stehende Dorf Vitt fasziniert mit seinem kleinen Hafen, wo es leckeren Fisch gibt, den malerischen reetgedeckten Häusern und der einmalig interessanten achteckigen Kapelle mit Reetdach. Das autofreie Dorf scheint fast wie aus einer anderen Welt zu sein.

Sentimentale Gefühle: Dranske als Ort der Erinnerungen

Darf ich dich jetzt zu ein paar Tagen Ruhe, Entspannung und Revue-Passieren der bisherigen Reise einladen? Dann komm mit mir auf einen Campingplatz nach Dranske, auf dem ich –obwohl ich normalerweise kein Campingplatz-Freund bin – immer wieder gerne bin. Leider hat dieser nicht das ganze Jahr über geöffnet.

Der Ort Dranske an sich ist nichts Besonderes, aber ich persönlich hege hier sentimentale Gefühle: Erstmals war ich 1998 hier, da gab es noch nichts, als eine Wiese am „Campingplatz“ direkt am Meer und die Möglichkeit, Wasser zu holen. Im Ort selber standen typische DDR-Plattenbauten und ich kam mir als „Wessi“ vor wie in einer Geisterstadt.

Heute findest du in Dranske alles, was du benötigst. Auch der Campingplatz ist gut ausgestattet und immer noch wunderschön. Das Personal ist wie eh und je freundlich und hilfsbereit. Doch bedenke: In den Sommermonaten ist hier schnell alles ausgebucht, selbst im Mai fängt es schon an, dass viele Plätze reserviert sind.

Es gibt als Alternative aber noch einen Stellplatz vorm Campingplatz „Küstencamp“, der liegt jedoch weit außerhalb beim Weiler Nonnewitz. Ferner gibt es einen Parkplatz ganz in der Nähe des Campingplatzes „Ostseeblick“, wo du parken kannst. Ich sah auch häufig Wohnmobile dort über Nacht stehen, ein Verbotsschild habe ich bislang nicht entdeckt.

  • Adresse: Seestraße 39A, 18556 Dranske
  • GPS: N54°37’44.3″ E13°13’22.7″
  • Max. Plätze: 70 parzellierte Plätze
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Müllentsorgungsstation in kleinem Fachwerkhäuschen, kleiner Shop, sanitäre Anlagen, Waschmaschine & Trockner, Brötchen- & Gasflaschenservice
  • Kosten: je nach Saison 7,80-14,80 Euro/Platz, 6,40-9,40 Euro/Erwachsener, Kurtaxe 1,50 Euro/Erwachsener, 2,20-2,70 Euro/Kind, Hund 2,80 Euro, Strom 3,90 Euro/24 h, Dusche 1 Euro/3 min, WLAN 3 Euro/24 h
  • Kurzbeschreibung: am Ortsrand auf Wiese, direkt am Naturstrand & am Hundestrand, die meisten Plätze haben Meerblick, wunderschöner & sehr sauberer Platz, sehr nette und hilfsbereite Besitzer, stark frequentiert, geöffnet Anfang April bis Ende Oktober, Reservierung möglich

N 54°37’23.0″ E13°13’27.2″

  • Adresse: Nonnevitz 23 A, 18556 Dranske
  • GPS: N54°39’46.0″ E13°16’09.0″
  • Max. Plätze: 15
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Einrichtungen des Campingplatzes dürfen mitgenutzt werden, Waschmaschine & Trockner, Spielplatz, Kiosks, Brötchenservice
  • Kosten: je nach Saison 8-10 Euro/Nacht für den Platz, Erwachsene 5,50 Euro, Kinder 3,50 Euro, Kurtaxe 1,50 Euro, Strom 0,60 Euro/kWh, Dusche 1,20 EUR/4 min
  • Kurzbeschreibung: außerhalb, direkt am Meer, vor einem Campingplatz, sehr ruhig und abgeschieden, steiler Weg zum 150 m entfernten Sandstrand, Dranske Mitte ca. 7 km, Haltestelle fußläufig erreichbar, maximaler Aufenthalt 2 Nächte, auch gut für große Wohnmobile geeignet, 07. Januar bis Ostern 2024 geschlossen, Reservierung möglich

Dranske liegt zwischen Wieker Bodden und Ostsee im Nordwesten Rügens. Es war einst ein Fischerdorf, wovon man heute nicht mehr wirklich viel merkt. Was man aber merkt ist, dass man sich hier inmitten einer wunderschönen, Ruhe ausstrahlenden Landschaft befindet.

Wandern oder Radfahren auf dem am Meer gelegenen Hochuferweg bis zum Kap Arkona ist eine tolle Sache. Oder vielleicht doch nur einen Teil des Weges, denn es ist ganz schön weit… Der Wieker Bodden ist ein Paradies für Angler & Segler sowie zum Baden geeignet.

Wenn du vom Campingplatz kommend auf dem Damm oder am Meer entlang gehst – wobei du das Wasser rechts von dir haben solltest –, gelangst du zu dem oben erwähnten Parkplatz und noch ein Stück weiter. Per Rad oder mit dem Wohnmobil fährst du die Karl-LiebknechtStraße entlang. Nun könntest du theoretisch weiter bis fast zur Insel Hiddensee gehen. Theoretisch deshalb, weil der Weg kurz hinter dem Parkplatz beziehungsweise dem Badestrand gesperrt ist.

Diese ca. 8 km lange sowie minimal 55 m und maximal 1.500 m breite Landzunge (Bug genannt), ist ein sogenannter „Sandhaken“ und war einst mit dem Festland verbunden. In der Zeit zwischen 1835-1930 erweiterte sich der Bug jährlich um etwa 6 m und auch heute wächst er weiter, sodass die Fahrrinne zwischen Bug und Hiddensee regelmäßig freigeschaufelt werden muss. Der Bug besitzt eine abwechslungsreiche Geschichte und eine interessante Natur. So wurde ein Teil um 1284 von Piraten bewohnt, 1615 von einer Sturmflut völlig überflutet und stand nach dem Dreißigjähren Krieg unter schwedischer Herrschaft. 1683 kam die wichtige Postlinie Stralsund–Bug–Ystad hier her und damit im Süden ein „Posthafen“ mit Anleger. 1872 trennte eine große Sturmflut Hiddensee komplett von Bug ab. Nach 1910 entstand eine Mini-Siedlung mit kleiner Schule. Wenig später gab es eine Seeflugstation, deren Reste nach dem Abbau zum Erholungsheim des Deutschen Wirtschafts- und Beamtenbundes wurden, bis der Bug schließlich unbewohnt war. Das nutzte die Natur, um sich zurückzuholen, was ihr gehörte. Ende des 2. Weltkrieges kamen zahlreiche Flüchtlinge nach Bug und Dranske, von denen im Winter etliche starben, in Decken gewickelt und auf Bug vergraben wurden.

Während der DDR Zeiten wohnte hier am Buger Haken zunächst ein Pensionshirte, 1954 bis 1962 gesellte sich eine Jugendherberge dazu. Ab 1961 war Bug Stützpunkt für die Volksmarine, später für die Bundesmarine. Der nördliche Teil Bugs war viele Jahrzehnte militärisches Sperrgebiet.

Heute gehört der südliche Teil zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Eigenmächtig darfst du den Süden nicht betreten, du kannst dich aber einer naturkundlichen Führung anschließen. Die Landenge gibt Dünen, Wäldern, Feuchtgebieten, zahlreichen wirbellosen Tieren und damit etlichen seltenen einheimischen Vogelarten aber auch zahlreichen Zugvögeln eine Heimat.

Kranichbeobachtung, Besuch der Insel Hiddensee und Leben auf einem Bauernhof – 5. Teil des Reiseberichts über Rügen

Schaprode – Hiddensee – Gingst – Mursewiek/Ummanz – Bergen auf Rügen – Stralsund

Zurückgelegte Strecke: ca. 100 km mit 2 Fährfahrten

Zeitlicher Rahmen: 6 Tage

reetgedeckte Fischerkaten, gotische Kirche, typische SchilfBodden-Landschaft mit Kranichbeobachtungshütte Streu & Besuch der Insel Hiddensee (ohne Wohnmobil!) in Schaprode; Rügenpark, historische Handwerkerstuben mit Museumsschmied & zweitgrößte Kirche Rügens in Gingst; Leben auf einem Bauernhof & Besuch der Insel
Ummanz in Mursewiek/Ummanz; historische Altstadt mit Fachwerkhäusern, Aussicht vom Ernst-Moritz-Arndt Turm, ältester Backsteinbau der Insel (Kirche) mit historischem Klosterhof und Museum sowie Schauwerkstatt, „Benedix- Haus“, Spaziergänge im Naherholungsgebiet am Nonnensee & im Buchenmischwaldpark „Raddas” in Bergen auf Rügen

Campingplatz mit Stellplatz in Schaprode; Campingplatz & Parkplatz/inoffizieller Stellplatz in Gingst; Erlebnisbauernhof in Mursewiek/Ummanz; Wohnmobilstellplatz in Bergen auf Rügen

Schaprode: Schnuckeliges Fischerdorf mit gotischer Johanneskirche

Über die L 30 sowie mittels einer Fähre erreichen wir nach ca. 30 km das Fischerdorf
Schaprode. Natürlich kommst du auch ohne Fähre dort hin, dann musst du wieder über die Schaabe fahren und mit mehr als 60 km rechnen. Bis zum Fährhafen jedoch sind es nur etwa 18 km. Genau: Die Wittower Fähre legt im Süden der Halbinsel Wittow (N54°33’29.3″ E13°14’51.0″) alle 15-20 min ab und kommt nach ca. 8 min. auf dem Kernland Rügens an. Sie nimmt Fahrzeuge bis zu 30 t mit und kostete 2023 laut Auskunft für Fahrzeuge bis zu 3,5 t lediglich 4,90 Euro inklusive Fahrer, die weiteren Preise (bis 5 t inkl. Fahrer 7 Euro etc.) sind nach Gewicht gestaffelt.

Bist du wieder an Land, fährst du auf der L 30 knapp 4 km weiter bis nach Trent, wo du nach rechts auf die L 302 Richtung Schaprode16 abbiegst. Nach rund 6 km hast du das Ziel erreicht.

Biegst du direkt am Ortsanfang nach links ab, kommst du auf einen großen, ausgeschilderten Tagesparkplatz (N54°30’49.9″ E13°10’17.1″), der ist ideal, um den Ort zu erkunden. Bis zum Hafen sind es etwa 650 m Fußmarsch. Zwar gibt es weitere Parkplätze – unter anderem einen am Hafen (N54°30’48.3″ E13°09’48.6″), aber ob du da mit deinem „Schiff“ fündig wirst, weiß ich nicht.

Möchtest du länger bleiben, gibt es auch einen Campingplatz vor Ort, der vor seinen
Toren Stellplätze für uns anbietet. Dieser am Strand und in der Nähe des Hafens gelegene Campingplatz hat jedoch lediglich von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Rund 5 km von Schaprode entfernt – du bist wahrscheinlich schon vorbeigekommen!? – liegt ungefähr zwischen Schaprode und Trent ein kleiner privater Stellplatz, dessen Betreiber selber Wohnmobilist ist und weiß, was du magst und wovon du sprichst.

  • Adresse: Lange Straße 24, 18569 Schaprode
  • GPS: N54°30’58.1″ E13°09’54.2″
  • Max. Plätze: 150, davon 100 parzelliert
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN an der Rezeption, Waschmaschine & Trockner, Brötchen- & Gasflaschenservice, Kiosk, Spielplatz
  • Kosten (2023): ab 21 Euro/Stellplatz inklusive zwei Erwachsene, Kind 5 Euro, Hund ab 2 Euro, Dusche 1,50 Euro/4 min, Extrabezahlung für Kurtaxe, Strom, WLAN & Müllentleerung
  • Kurzbeschreibung: am Ortsrand, Schiffsanleger Schaprode-Hiddensee 250 m, am Strand/Meer, Wasser lange sehr flach, neben Windsurf-/Kitesurfschule & Polizei, Ortsmitte Schaprode 150 m, Haltestelle 200 m, Lebensmittelladen 50 m, Supermarkt 16 km, idyllisch & ruhig, frischer Fisch, geöffnet Anfang April bis Ende Oktober
  • Adresse: 24 Lange Straße, 18569 Schaprode
  • GPS: N54°31’00.5″ E13°09’55.3″
  • Max. Plätze: 30
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Dusche & WC, Brötchenservice, kleiner Laden
  • Kosten: je nach Saison 10 Euro/Nacht, 10 Euro/Erwachsener, 4,50 Euro/Kind, 3 Euro Hund, Strom 3 Euro/24 h, Dusche 1,50 Euro/4 min
  • Kurzbeschreibung: großer Platz beim Campingplatz, am Ortsrand, am Meer/Strand, Wasser lange sehr flach, Windsurf-/Kitesurfschule & Polizei in der Nachbarschaft, Schiffsanleger Schaprode-Hiddensee in der Nähe, Ortsmitte Schaprode ca. 150 m, Haltestelle ca. 200 m, Lebensmittelladen 50 m, Supermarkt 16 km, idyllisch & ruhig, frischer Fisch, geöffnet Anfang April bis Ende Oktober, Anmeldung am Campingplatz (Nicht gleich auf den Platz
    fahren!)
  • Adresse: 7 Granskevitz, 18569 Schaprode
  • GPS: N54°31’38.1″ E13°13’49.2″
  • Max. Plätze: 3
  • Ausstattung/Service: Wasser, Strom, WC
  • Kosten: 14 Euro/Nacht, Strom 2 Euro
  • Kurzbeschreibung: privater Stellplatz auf Wiese, neben einem Teich, an der L 302 aber sehr ruhig, ca. 5 km vom Hafen Schaprode entfernt, zur Fähre über einen Feldweg in 15 min mit dem Fahrrad, Reservierung möglich, Besitzer fährt selbst Wohnmobil

Gleichgültig wie und wo, du solltest dir das schnuckelige Fischerdorf Schaprode nicht entgehen lassen. Nicht nur der recht große, feinsandige Strand, dort wo der Campingplatz ist, auch die reetgedeckten Fischerkaten und die gotische Johanneskirche (15. Jahrhundert) sind sehenswert. Wer an typischer Schilf-Bodden-Landschaft und Bewegung interessiert ist, geht etwa 2 km – immer in Wassernähe – gen Osten zur Kranichbeobachtungshütte Streu, wo man nicht nur Kraniche beobachten sondern mit etwas Glück auch Rehe sehen kann.

Unmittelbar dem Hafen vorgelagert befindet sich die kleine Privatinsel Öhe, die seit rund 700 Jahren in Familienbesitz ist. Die heutige Familie betreibt hier eine Bio-Rinderzucht. Doch dahin wollte ich nicht, mein Ziel ist ein Abstecher auf die vorgelagerte Insel Hiddensee, die wir bereits von Dranske aus gesehen hatten und die du in der Saison auch von dort aus hättest erreichen können. Aber alles ohne Wohnmobil, denn Hiddensee ist autofrei!

Nächstes Ziel Insel Hiddensee – Weite Natur und urtümliche Orte

Also los! Vom Hauptfährverkehrshafen nach Hiddensee geht es entweder mit einem Taxiboot oder einem kostengünstigeren Fahrgastschiff – praktisch von Insel zu Insel. Die Schiffe verkehren mehrmals täglich zu der beinahe 17 km langen – an ihrer schmalsten Stelle 250 m breiten – Insel, die Ruhe und Entschleunigung verspricht. Die Überfahrt dauert etwa 1 Stunde.

Auf Hiddensee selber kannst du dich entweder per pedes, mit dem Rad oder mit der Kutsche fortbewegen. Dabei begegnen dir eine weite Natur, echt urtümliche Orte sowie – wenn du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist – blühende Dünenheide.

Der Norden der Insel mit dem Ort Kloster, das früher Sitz von Zisterziensermönchen war, sowie mit dem Leuchtturm Dornbusch sind die meist besuchtesten Orte auf Hiddensee.

Zweifach gekürter “schönster Ort der Insel Rügen”: Gingst

Um weiterzufahren, müssen wir einen kleinen Schlenker machen. Könnten unsere
Wohnmobile fliegen, wären wir Luftlinie ziemlich rasch am nächsten Ziel, aber die Insel Ummanz hindert uns daran. Sehen wir es positiv: So sehen wir wenigstens noch etwas von der fantastischen Landschaft einer touristisch weniger überlaufenen Gegend. Zunächst geht es also über die L 302, zurück nach Trent, und dann über die L 30 nach Gingst. Hier findest du eine zentral gelegene Parkmöglichkeit sowie einen etwas außerhalb liegenden kleinen Campingplatz.

  • Adresse: Haidhof 2, 18569 Gingst
  • GPS: N54°26’53.4″ E13°15’42.5″
  • Max. Plätze: 15
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, WLAN, Dusche & WC, Brötchenservice, Hundeauslaufwiese
  • Kosten: 28 Euro/Nacht inklusive Strom, Hund 1 Euro, Dusche 1 Euro/5 min, Wasser 1 Euro/Tag, WC-Entsorgung 2,50 Euro
  • Kurzbeschreibung: auf einem Bauernhof, ca. 550 m außerhalb des Ortes, Meer 7 km, Haltestelle & Einkaufsmöglichkeit 500 m, auch für größere Wohnmobile sowie solche bis 5,5 t geeignet, verschiedene Radtouren möglich
  • Adresse: Karl-Marx-Straße 1, 18569 Gingst
  • GPS: N54°27’20.9″ E13°15’29.7″
  • Max. Plätze: 5
  • Ausstattung/Service: ohne allem
  • Kosten: kostenlos
  • Kurzbeschreibung: Geschotteter Parkplatz in Gingst, an wenig befahrener Straße, gegenüber der Historischen Handwerkerstuben, Cafés & Läden fußläufig erreichbar, weder Parkscheinautomat noch Verbotsschild

Gingst wurde sowohl 2002 als auch 2004 zum „Schönsten Ort der Insel Rügen“ gekürt. Die Gemeinde liegt inmitten von ruhiger Natur und hat einiges zu bieten. Zu der Hauptattraktion zählt sicherlich der am Rande gelegene „Rügenpark“, ein Freizeitpark mit Inselminiaturen, aber auch mit Nachbauten bekannter Bauwerke aus aller Welt sowie Spiel & Spaß für Kinder.

Ferner empfehle ich die Historische Handwerkerstuben mit Café und Museumsschmied oder die spätgotische Sankt-Jacob-Kirche (zweitgrößte Rügens).

Empfehlung für Familien mit Kindern: Spaß auf dem Erlebnisbauernhof Kliewe

Familien mit Kindern rate ich noch zu einem kleinen Abstecher – etwa 6 km Richtung Mursewiek/Ummanz – auf den kleinen Erlebnisbauernhof Kliewe. Hier gibt es nur drei Plätze (Vielleicht vorher anrufen?), dafür stehst du nahe am Wasser und (nicht nur) die Kinder haben Spaß. Die kleinen Wohnmobilmitfahrer finden Spielplätze, eine Tobehalle und ein Streichelgehege vor, für Erwachsene gibt es ein Restaurant sowie einen Hofladen mit eigenen und regionalen Produkten. Ferner bietet Familie Kliewe Traktor fahren, Reiten, Fahrrad- und Kettcar-Verleih, eine Familiensauna und vieles mehr an. Wir selber haben es noch nicht ausprobiert, aber schon viel des Lobes gehört.

  • Adresse: Mursewiek 1, 18569 Ummanz
  • GPS: N54°26’54.3″ E13°11’20.6″
  • Max. Plätze: 3
  • Ausstattung/Service: Wasser, Strom, Hofcafé/Hof-Restaurant (mit WC), kleiner Hofladen, Spiel- und Tobehalle, Familienclubraum mit Kamin, Familiensauna, Fahrradverleih
  • Kosten: 20 Euro/Nacht inklusive Strom
  • Kurzbeschreibung: etwas außerhalb, in Meernähe, Blick aufs Wasser, Radweg über die Insel Ummanz, ideal für Familien mit Kindern, Tiere zum Streicheln, Spielgelegenheiten, reiten & Traktor fahren, montags Grillabend mit Buffet, im Winter keine Ver- & Entsorgung

Der Bauernhof wurde mehrfach als „Beliebtester Ferienhof in Mecklenburg-Vorpommern“ ausgezeichnet.

Letztes Ziel der Rundreise auf Rügen: Bergen

Doch lass uns nun zum Schluss noch ins Inselinnere vordringen. Unser letztes Ziel liegt knapp 14 km von Gingst sowie ca. 20 km vom Erlebnisbauerhof entfernt. Von letzterem musst du nämlich wieder zurück über Gingst fahren. Der „Nabel der Insel“ heißt Bergen auf Rügen.

Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert. Der Wohnmobilstellplatz liegt am südlichen Ortsrand, jedoch ideal genug, um ins Zentrum aber auch zum Gassigehen zu gelangen. Im Nordwesten befinden sich etwa 1 km entfernt der Kiebitzmoorteich, 2 km entfernt das Hofstädter Moor und 5 km entfernt der Nonnensee.

  • Adresse: Tilzower Weg 32a, 18528 Bergen auf Rügen
  • GPS: N54°24’08.0″ E13°25’43.5″
  • Max. Plätze: 20
  • Ausstattung/Service: Ver- & Entsorgung, Strom, Dusche & WC, WLAN, Waschmaschine & Trockner, beheizter Sanitärtrakt mit Musik, Mietwagen
  • Kosten: 20 Euro/Nacht inklusive 2 Erwachsene, jeder weitere Erwachsene 4 Euro, Kind 2,50 Euro, Strom 5 Euro/Tag, Dusche 2 Euro/6 min, Wasser 1 Euro/6 min
  • Kurzbeschreibung: familiär geführter Stellplatz im Gewerbegebiet am Südrand der Stadt, Zentrum ca. 2 km Fußweg, Haltestelle 400 m, Bäcker 350 m, keine Fremdentsorgung, keine Kurtaxe, Rezeption neben dem Autohaus, das ganze Jahr über geöffnet

Bergen auf Rügen, wie die offizielle Bezeichnung seit 1995 heißt, war einst so etwas wie eine Hauptstadt (1648-1815, Schwedenzeit) und weiß heute noch anhand zahlreicher stummer Zeitzeugen von seiner bewegten Geschichte zu erzählen. Inmitten einer hügeligen Landschaft liegend, besticht das auch als Inselhauptstadt bezeichnete Bergen mit vielen Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Auch ist Bergen der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge ans Meer, für Touren durch die wunderschöne Insellandschaft sowie für einen kulturell angenehmen Aufenthalt in einem einladenden Ort mit historischer Innenstadt. Unbedingt erleben solltest du die fantastische Aussicht vom 27 m hohen Ernst-Moritz-Arndt Turm, der sich auf dem 90 m hohen Rugard, der höchsten Erhebung der Stadt, befindet.

Weiterhin sehenswert sind die St. Marienkirche als ältester Backsteinbau Rügens mit vorgelagertem historischem Klosterhof, Stadtmuseum und Schauwerkstatt (die Klosteranlage wurde 1193 geweiht) und das „Benedix- Haus“ als eines der ältesten Fachwerkhäuser Rügens, wo sich heute das Touristenbüro befindet.

Einen Spaziergang am bereits erwähnten Naherholungsgebiet am Nonnensee, einem Brut- und Schutzplatz zahlreicher Vogelarten, oder aber im Norden Bergens, im Buchenmischwaldpark „Raddas” lege ich dir besonders ans Herz. Selbst der Naturpark Ostrügen am Jasmunder Bodden ist, um im Kleinen Jasmunder Bodden zu relaxen, Kanu zu fahren, zu angeln oder gar ins auf unserer Rügen-WohnmobilRundreise bereits besuchte Binz/Prora zu gelangen, nicht weit.

Fazit und Rückblick auf die Rundreise

Am Ende des Reiseberichts über Rügen bleibt mir nur noch zu sagen: Rügen ist eine traumhaft schöne, interessante sowie abwechslungsreiche Insel. Ich verlasse sie immer wieder mit einem lachenden und einem weinenden Auge und hoffe, dass ich mal wieder zurückkomme. Die etwa 30 km bis aufs Festland, zu unserem Ausgangspunkt Stralsund nutze ich zum Abschiednehmen und bleibe noch mindestens eine Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz an der Rügenbrücke, um unsere Rügen-Rundreise Revue passieren zu lassen.

FAQ

Die Insel ist sehr abwechslungsreich, bietet viel Natur und offeriert uns zahlreiche
Möglichkeiten an Übernachtungsplätzen. Ferner lassen sich die Straßen selbst mit größeren Wohnmobilen gut befahren.

Am besten folgst du auf der Ostseeautobahn A 20 der Beschilderung, die dich über Stralsund zur Rügenbrücke und dem Rügendamm leitet. Während der Sommermonate ist eine Überfahrt von Stahlbrode aus mit der Glewitzer Fähre denkbar, vorausgesetzt dein Wohnmobil wiegt nicht mehr als 5 t.

Die Insel Rügen hat ein gut verteiltes Netz an Stell- und Campingplätzen mit passenden Verund Entsorgungseinrichtungen. Einige liegen im Inland, andere am Wasser beziehungsweise in Strandnähe. In jedem Fall gibt es Stellplatzmöglichkeiten nahe besonderer Sehenswürdigkeiten.

Wie überall in Deutschland, so ist auch auf der Insel Rügen Wildcampen verboten. Das ist logisch, wenn du weißt, dass es auf der Insel zahlreiche Landschafts- und Naturschutzgebiete gibt. Etliche Stell- und Campingplätze sind jedoch so idyllisch gelegen, dass du beinahe ein Freisteh-Feeling bekommen kannst. Bestes Beispiel sind die kostenpflichtigen Parkplätze in Binz-Prora, wo du sogar in der Nähe des Strandes im Wald übernachten darfst.

Nein, überhaupt nicht, denn du findest nicht nur zahlreiche landschaftlich wunderschöne Gegenden, wo du mit deinem Vierbeiner wandern oder auch einfach nur spazieren gehen kannst, auch gibt es im Vergleich zur Nordsee viele Hundestrandabschnitte.

Überall dort, wo es ganz besondere Sehenswürdigkeiten gibt – wie etwa am Königsstuhl – triffst du während der Sommermonate sowie an speziellen Feiertagen wie Ostern auf (zu) viele Wohnmobile, die den gleichen Wunsch haben wie du. Außerhalb der Saison und vor allem unter der Woche sieht das anders aus.

Besonders empfehlenswert ist es – vorausgesetzt der Tourismus stört dich nicht – zwischen April und Mitte/Ende Oktober. Die meisten Urlauber (Wohnmobilisten und andere) finden sich von Juni bis August ein, was den Ferien sowie dem Wunsch nach Badeurlaub entspricht.

Wer lieber etwas außerhalb des großen Touristenstroms auf Rügen sein möchte und nicht unbedingt (Bade)Wetter benötigt, der sollte sich in der Zeit zwischen Mitte April und Mitte/Ende Juni sowie im September/Oktober auf die Reise begeben.

Rügen ist eine Mischung aus Ostsee mit schönen, oft langen und breiten Sand- oder
Kiesstränden und beschaulichen Boddengewässern, also flachen, buchtartigen Küstengewässern, die oft durch Inseln oder Halbinseln vom offenen Meer abgetrennt sind und deren Ufer dicht mit Schilf bewachsen sind, was zahlreichen Tieren ideale Lebensräume bietet.

Natürlich ist das zunächst auch abhängig von deinem Wohnort, denn für manche bedeutet es, bereits 1-2 Tage Anreise. Auf der Insel selbst solltest du mindestens 2 Wochen, idealerweise 3-4 Wochen einplanen, um ein Gleichgewicht zwischen Sightseeing, Relaxen und Aktivitäten herzustellen.

Reisebericht Kroatien - Auf der Insel den Sommer verlängern

Es wird so langsam Herbst. Die Tage werden kürzer, morgens und abends ist es frisch, und wir haben bereits den Kamin an. Da will man als echter Wohnmobilist, der zudem noch relativ frei in seiner Zeit ist – doch gerne den Sommer verlängern ohne natürlich weit weg fliegen zu müssen. Geht das überhaupt? Na klar!

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