Gehörst du auch zu denjenigen, die bei (fast) jedem Wetter gerne mit dem Wohnmobil unterwegs sind? Natürlich liebe ich schönes Wetter mit viel Sonne – von mir aus auch gerne um die 30 °C –, aber so ein Regentag, wenn es aufs Dach meines Wohnmobils prasselt, kann auch romantisch sein. Selbst Sturm und Gewitter haben für mich – bis zu einem gewissen Grad – eine besondere Faszination: Nur zu gerne sitze ich beispielsweise im Wohnmobil auf dem Stellplatz in Carro bei Martigues, direkt am Meer, und schaue den gigantischen Wellen zu. Wenn es hier so richtig stürmt und sich die fernen Blitze über dem Meer austoben –, das hat was. Andere Wohnmobilisten finden es traumhaft, wenn winterlich weiße Pracht vorm Wohnmobil liegt.
Unwetter können bis zu einem gewissen Grad und für eine kurze Zeit für Gemütlichkeit im Wohnmobil sorgen. Vor allem dann, wenn es kuschelig warm ist, ich ein gutes Buch sowie etwas Leckeres zu trinken und zu essen habe.
Ich möchte mich heute über die Beziehung Wohnmobil und Extremwetter ein wenig auslassen, erklären, feststellen und ein paar wichtige Tipps geben. Vieles dürfte dir als „altem Wohnmobilhasen“ geläufig sein, aber ein bisschen Kenntnisauffrischung kann ja nie schaden! In erster Linie möchte ich aber Wohnmobil-Einsteiger und solche, die sich erstmalig oder nur gelegentlich ein Wohnmobil mieten, ansprechen.
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Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet „Extremwetter“?
Extremwetter ist also nur dann ein wirkliches Extremwetter, wenn die zuvor genannten Wetterphänomene gehäuft, sehr heftig und langanhaltend in Regionen auftreten, wo das normalerweise nicht vorkommt. Man denke beispielsweise an das Jahrhundert-Hochwasser 2021 im Ahrtal.
Wo sind wir am häufigsten betroffen?
Selbstverständlich gab es immer schon schwere Unwetter, bei denen es zu Sach-, aber leider auch zu Personenschaden kam, allerdings häufen sich die Ereignisse in den letzten Jahrzehnten, ja fast schon Jahren, vermehrt. Sie treten nicht nur häufiger, sondern auch gewaltiger auf. Betroffen ist die ganze Welt, auch Deutschland macht da keine Ausnahme. Schuld daran scheint der Klimawandel zu sein, der sich durch die Erderwärmung und die steigenden Temperaturen der Weltmeere bemerkbar macht.
Hier ein paar Beispiele aus den vergangenen Jahren:
- Flutkatastrophe im Juli im Ahrtal mit tausenden beschädigten und zerstörten Gebäuden und Brücken sowie etlichen Toten; auch ein beliebter Camping- und Stellplatz fiel den Fluten zum Opfer
- Stürme und Starkregen mit schweren Überflutungen sowie tennisballgroße Hagelkörner in Deutschland, Österreich, Niederlande und Belgien
- Hochwasser in der Türkei
- Tornados hinterließen eine Spur der Verwüstung in Tschechien, aber auch in Deutschland, in Kiel
- zahlreiche Waldbrände aufgrund großer Hitze und der daraus resultierenden Trockenheit im Mittelmeerraum
- Die beiden Orkane Zeynep und Ylenia im Februar in Deutschland sowie in einigen anderen europäischen Ländern
- „Derecho“, eine mehrere hundert Kilometer lange Gewitterfront mit Sturm, im August in weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas; besonders betroffen waren der Golf von Genua und die Toskana, aber auch Frankreich und Österreich wurden davon berührt
- Unwetter mit Tornado und Hagel im November im Saarland
- Gigantische Schneemassen im Januar vor allem im Salzburger Land
- Überschwemmungen im Mai in Italien, Österreich, Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina sowie im September in Griechenland und in der Türkei
- Hitzewelle in Spanien (Hitzerekord in Katalonien 45,4 °C) mit zahlreichen Waldbränden
- Extremhitze in Griechenland mit Waldbränden
- Sturmflut an Nord- und Ostsee im Oktober
Du siehst, im Prinzip kann es dich jederzeit und an jedem Ort erwischen, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Überflutung in der Nähe eines Flusses oder am Meer natürlich am höchsten ist, und ein Schneechaos dich wohl eher in Alpenregionen trifft.
Die Auswirkungen und Gefahren von Wind und Sturm mit dem Wohnmobil
Bei Wind und Sturm mit dem Wohnmobil auf der Straße
Wer gerade mit dem Wohnmobil unterwegs ist, wenn ein Sturm aufzieht, sollte besonders vorsichtig fahren. Denn gerade unsere Fahrzeuge – speziell Alkoven-Wohnmobile und solche, wo der Schwerpunkt vergleichsweise hoch liegt – sind extrem anfällig für Seitenwind. Da sie eine sehr große Angriffsfläche bieten, kommen sie schnell ins Wanken und – das habe ich schon selbst erlebt – können sogar auf die Gegenspur weggedrückt werden. Letzteres geschieht hauptsächlich beim plötzlichen Auftreten starker Böen. Im Extremfall könnte ein Wohnmobil sogar umkippen!
Dachboxen oder Räder auf dem Fahrradträger sorgen ebenfalls dafür, dass der Sturm eine größere Angriffsfläche bekommt. Vollbeladene, schwere Wohnmobile liegen bei Sturm & Co. sicherer auf der Straße als „Leichtgewichte“.
Bei Wind und Sturm auf dem Campingplatz oder Stellplatz
Schau dir deinen Stellplatz genau an. Beim Einsetzen – besser noch bei Ankündigung – eines starken Sturmes oder Orkans solltest du eventuell einen Stellungswechsel vornehmen, falls es möglich ist. Besonders gefährlich stehst du direkt unter oder neben Bäumen oder an Klippen.
Ein besonderes Augenmerk ist auf dein Hochstelldach, deine Markise sowie auf dein Vorzelt – und natürlich auf alle Gegenstände, die sich außerhalb deines Fahrzeuges befinden – zu richten.
Was ist ein Tornado?
Sprechen wir vom Tornado, der – unfachmännisch ausgedrückt – kurz, aber heftig ist und zum Glück seltener vorkommt. Hierbei handelt es sich um einen Wirbelsturm – auch Windhose genannt –, der eine enorme Kraft entwickeln kann und selbst schwerere Dinge durch die Gegend wirbelt, wodurch für Menschen sogar Lebensgefahr bestehen kann.
Gerade erst vor ein paar Tagen (am 21. November) wurden mehrere Tornados in Süditalien, an der Amalfiküste, beobachtet. Zum Glück kam es zu keinen Schäden. Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Wirbelstürmen (z.B. am 26. März 2023 in Wetzlar und Annerod bei Gießen oder am 10. Mai in Bayern). Laut der Sendung „Galileo“ auf ProSieben gibt es jährlich bis zu 60 Tornados in Deutschland, der Deutsche Wetterdienst spricht von 40 bis 60 pro Jahr.
Tornados lassen sich nur sehr schwer, wenn überhaupt, voraussagen. Vorboten sind feucht-schwüle Luft, Sturm sowie rasch herannahende, gewundene Trichterwolken.
Auswirkungen und Gefahren von Tornados mit dem Wohnmobil
Ein Tornado ist eine vergleichsweise kurzzeitige Gefahr, dafür jedoch umso gefährlicher, wenn du in seinen Wirkungsbereich gerätst.
Um dich zu schützen, solltest du dich und deine Lieben – statt irgendwelche Selfies mit einem Tornado zu machen – in Sicherheit bringen. Im Fahrzeug bist du keineswegs sicher! Daher befolge lieber folgende Tipps:
Regen ist nicht gleich Regen: Starkregen im Detail
Regen ist nicht gleich Regen. So gibt es beispielsweise Nieselregen oder Sprühregen, Dauerregen, Starkregen, Platzregen, aber auch warmen Regen (Tropenregen), Eisregen – beziehungsweise gefrierenden Regen – und Monsunregen. Klassifiziert werden die unterschiedlichen Regenarten nach Intensität, nach geografischem Vorkommen, nach Dauer und Wirkung. Wobei sie jedoch auch unterschiedlich empfunden werden können: Was der eine als „Dauerregen“ bezeichnen würde, nennen Meteorologen „länger anhaltenden Frontregen“ und manche Regionen würden sich sogar über einen Dauerregen freuen.
Auswirkungen und Gefahren von Starkregen mit dem Wohnmobil
Extreme Regenmassen in kürzester Zeit – also 15 bis 25 l/m² oder darüber hinaus innerhalb einer Stunde – können Hochwasser mit anschließenden Überschwemmungen zur Folge haben. Selbst die kleinsten Bäche wachsen dann zu reißenden Flüssen heran. Flutkatastrophen – wie im Juli 2021 im Ahrtal – mit Zerstörung von Gebäuden und Brücken, aber auch Verletzten und Toten sind das Resultat. Eine weitere Folge massiver Regenfälle können Erdrutsche – wie 2023 in Slowenien und Österreich – sein.
Kleinere, allerdings ärgerliche Widerwärtigkeiten könnten sein, dass du dich festfährst oder dass es ins Wohnmobil reinregnet.
Bei Starkregen mit dem Wohnmobil auf der Straße unterwegs
Bist du gerade auf der Straße unterwegs, musst du in jedem Fall mit Aquaplaning und schlechter Sicht rechnen. Da gibt es nur eines: Fuß vom Gas und die Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen anpassen!
Je nach Intensität musst du auch mit Straßensperren wegen Überflutung, Erdrutsch und Schlammlawinen rechnen.
Starkregen auf dem Campingplatz oder Stellplatz
Stehst du bereits auf einem Platz und ein Starkregen setzt ein, solltest du in jedem Fall die Umgebung sondieren. Stehst du dicht an einem Fluss oder Bach? Stehst du auf der Wiese oder hast Sand als Untergrund? In beiden Fällen musst du dir gut überlegen, ob du nicht rechtzeitig den Platz wechselst, ehe es zu spät ist. Auch für deine ausgefahrene Markise kann Starkregen zu einem Problem werden.
Besondere Fälle welche bei Starkregen auf dem Campingplatz eintreten können
Ein relativ geringes Gefahrenpotential, allerdings bei uns schon zweimal vorgekommen, ist die Tatsache, dass es bei Starkregen durch die Dachluke regnen kann. Nein, ich hatte sie nicht offengelassen! Es war wohl eher eine Materialermüdung bezüglich der Abdichtung. Im ersten Fall konnte man neu abdichten, im zweiten mussten wir eine neue Dachluke einbauen lassen.
Doch was tun, wenn es unterwegs reinregnet? Ganz einfach: Gefäß darunter stellen und beten. Spaß beiseite, die Sache mit dem Gefäß ist natürlich ernst gemeint, auch hilft es eventuell, wenn du dein Wohnmobil etwas schräg stellst, sodass das Wasser ab- statt reinläuft. Ansonsten musst du abwarten, bis der Regen aufhört, und dann so schnell wie möglich erst einmal provisorisch abdichten. Du kannst dafür entweder selbstklebendes Schaumstoff-Dichtungsband, Dach-Reparaturband oder eine zum Ausspritzen geeignete wetterfeste Dichtmasse verwenden. Diese Produkte erhältst du in großen Baumärkten.
Ist es in deinem Wohnmobil feucht oder gar nass geworden, mache dich schnell dran, dein Fahrzeuginneres wieder zu entfeuchten. Dazu kannst du entweder einen professionellen Luftentfeuchter nehmen, den es in unterschiedlichen Arten und Preislagen gibt, oder aber auf ein altes Hausmittel zurückgreifen: Nimm eine alte Socke oder ein Leinensäckchen oder -tuch und fülle diese entweder mit Salz, Reis, Kaffeepulver oder Katzenstreu. Binde Socke oder Säckchen zu und lege das Ganze in den Wohnraum deines Wohnmobils. Vergiss nicht, deinen „Luftentfeuchter“ regelmäßig zu erneuern (auch den professionellen!). Natürlich solltest du auch die Heizung laufen lassen.
Nach dem Motto „Dumm gelaufen!“, kann man sich mit seinem schweren Wohnmobil nach Starkregen – manchmal sogar nach „normalem“ Regen – leicht festfahren, wenn man den Platz verlassen möchte. Das passiert natürlich nicht, wenn du rechtzeitig auf Asphalt ausweichst.
Jetzt heißt es, überlegt handeln. Wenn du nach einem ordentlichen Regenguss im Matsch versinkst, solltest du nachfolgende Handlungen beherzigen:
Uns ist es leider schon passiert, dass wir trotz der hier erwähnten Schritte unser komplettes rechtes Hinterrad im Matsch versenkt hatten, sodass wir nur mithilfe eines netten französischen Traktorfahrers herauskamen. Die letzte Möglichkeit eben! Aus Schaden wird man bekanntlicherweiße klug, daher vermeide ich seither bei Regenwetter soweit es geht Untergründe wie Wiesen etc. Allerdings ist das nicht immer und überall möglich.
Hagel: Der Albtraum aller Wohnmobilfahrer
Hagel ist ein fester Niederschlag, der aus gefrorenem Wasser besteht und in unseren Breitengraden hauptsächlich in warmen Jahreszeiten auftritt. Dabei kommt er nicht selten in Verbindung mit starkem Wind oder Gewitter einher.
Das größte registrierte Hagelkorn fiel im August 2013 in der Gemeinde Sonnenbühl zur Erde, es maß 14,1 cm.
Auswirkungen und Gefahren von Hagel mit dem Wohnmobil
Welche Schäden Hagel verursachen kann, liegt klar auf der Hand, ist jedoch von Intensität und Größe der Hagelkörner abhängig: Hagelschäden am Wohnmobil sind Dellen in der Karosserie, aber auch Löcher in Dachluken oder Markisen. Selbst Frontscheiben können zersplittern. Das hat zur Folge, dass Wasser und Feuchtigkeit ins Fahrzeug eindringen kann.
Erst kürzlich kam es am Gardasee zu einer Art „Jahrhunderthagel“, wo große Hagelkörner auf einem Campingplatz – und nicht nur dort – zeigten, welche Kraft in ihnen steckt. Dachfenster, Solarpaneelen, Klimaanlagen und Dachlüfter, sowie das Dach selbst, wurden zerstört beziehungsweise deformiert. Sogar Windschutzscheiben gingen zu Bruch.
Übrigens sind GFK-Dächer sowie komplette Wohnmobile mit GFK – eine Aufbautechnik aus robustem glasfaserverstärktem Kunststoff – sehr unempfindlich gegenüber Hagel.
Wenn Du mit Deinem Wohnmobil von Hagel auf der Straße überrascht wirst
Hagel kann dich unterwegs völlig unverhofft überraschen, sodass du wenig Spielraum hast, dich darauf vorzubereiten. Erste Vorboten sind eine tiefziehende und auffallend dunkle Wolkenfront, wobei die Wolkenfarbe unnatürlich gelblich oder grau-grünlich sein kann. Es herrscht eine Art „Weltuntergangs-Stimmung“.
Wenn du inmitten eines solchen Szenarios bist, heißt es, sich und sein Wohnmobil so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Tiefgaragen oder Parkhäuser sind für unsere Fahrzeuge aufgrund der Ausmaße leider keine Option.
Bei Hagel auf dem Campingplatz oder Stellplatz
Wenn du auf einem Stell- oder Campingplatz von Hagel überrascht wirst, solltest du Ruhe bewahren und in erster Linie an die Fahrzeuginsassen und erst dann an dein Fahrzeug denken.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Hagelschäden für Dein Wohnmobil
Solltest du dein Wohnmobil während der Zeit, wo du nicht on tour bist, in einer Halle oder unter einem Carport stehen haben, ist es hier relativ sicher vor Hagelschaden, es sei denn, die Seiten deines Carports lassen es zu, dass Windböen die Hagelkörner gegen das Fahrzeug peitschen könnten.
Hast du keine überdachte Unterstellmöglichkeit, gibt es weitere präventive Maßnahmen:
Ja, das ist möglich, jedoch sind sowohl Aufwand als auch Kosten enorm hoch. GFK-Dächer und Karosserien lassen sich übrigens zudem leichter reparieren und manche Versicherungen gewähren sogar Sonderprämien bei GFK-Dächern.
Weder eine Spezialbeschichtung noch GFK schützen deine Dachluken vor potentiellem Hagelschaden. Hier sorgen spezielle Hagelschutzhauben für Sicherheit. Diese waren bislang für die geläufigsten Wohnmobil-Dachhauben wie Hymer oder Dometic Heki erhältlich. Leider scheinen die Hersteller die Produktion einzustellen, denn sie werden nur noch in Restbeständen angeboten. Vielleicht liegt es an den erheblichen Kosten, die die Wohnmobilisten nicht bereit sind zu zahlen, vielleicht aber auch daran, dass das Anbringen und Abnehmen umständlich ist sowie den Wohnraum verdunkelt.
Diese Folie ist in verschiedenen Farben erhältlich und bietet deinem Wohnmobildach sowohl im Stehen als auch während der Fahrt optimalen Schutz vor Hagel und Steinschlag, herabfallenden Ästen etc. Diese 3mm starke PVC-Schaummatte ist außerdem hitze- und kältebeständig und mit einem erstklassigen 3M-Klebesystem versehen, welches ein Überziehen des Daches wie mit einer zweiten Haut erlaubt. Weitere Vorteile sind Wärme-, Schall- und Geräuschdämmung.
Verschiedene Anbieter versprechen durch Dachbeschichtungen auch bei Hagel einen besseren Schutz deines Wohnmobildaches. Diese nicht ganz billige Maßnahme kann entweder in einer Werkstatt oder aber – bei etwas Geschick – von dir selber vorgenommen werden. Preis und Qualität sind unterschiedlich.
Du klebst den Selbstbausatz des PVC Schaum-Schutzdach Systems Multiprotect, bestehend aus einem UV-beständigen Planenmaterial mit Schaum, auf dein Wohnmobildach. Durch dieses Material wird die Wucht des Aufpralls der Hagelkörner abgefedert. Vorherige Schäden werden jedoch nicht beseitigt oder kaschiert. Wenn du das wünschst, musst du das Multiprotect PVC Schaum-Schutzdach-System anwenden, das mit einem speziellen Füllkleber von einer Fachwerkstatt aufgetragen wird.
Die Winterabdeckung oder Wetterhaube von beispielsweise ISS-PROTECT oder HAFIX schützt dein freistehendes Fahrzeug. Beachte vorm Kauf, dass es unterschiedliche Größen, unterschiedliche Hersteller und Preise sowie auch Abdeckungen für verschiedene Zwecke gibt. Nicht alle sind gegen Hagel geeignet!
Hast du einen Hagelschaden, so ist es ein Versuch wert – vorausgesetzt es sind nicht zu viele Dellen –, die Beulen mit einem passenden Ausbeulwerkzeug auszubessern.
Gewitter: Wenn alles zusammen auftritt
Ein Gewitter ist im Prinzip nichts anderes als elektrische Entladungen (Blitz) mit Donner (lautem Knall). Häufig werden Gewitter von heftigen Winden oder Stürmen sowie Starkregen beziehungsweise Hagelschauer begleitet. In erster Linie treten Gewitter im Sommer auf, können jedoch auch in kalten Jahreszeiten vorkommen.
Wie sicher bist Du vor Blitzeinschlag im Wohnmobil?
Vielleicht kennen wir alle noch aus dem Physikunterricht die Sache mit dem „faradayschen Käfig“!? Zur Auffrischung: Ein faradayscher Käfig ist ein von elektrischen Leitern – das sind fast alle Metalle, die elektrischen Strom gut (ab)leiten – umgebener, geschlossener Raum. Trifft auf diesen Raum eine elektrische Ladung – in unserem Falle ein Blitz –, so wird dieser auf den „Leiter“ verteilt und kann nicht in den Innenbereich eindringen.
Auswirkungen und Gefahren von Gewitter und Blitzen mit dem Wohnmobil
Bei einem richtig heftigen Gewitter solltest du nach Möglichkeit nicht weiterfahren und einen Platz suchen, an dem du so gut es geht, geschützt bist. Dabei geht es weniger um den Blitz als um die „mitreisenden Wetterbegleiter“ wie Sturmböen oder Starkregen beziehungsweise Hagelschauer. Herumfliegende Gegenstände, umgeknickte Bäume sowie Aquaplaning sind nicht zu unterschätzende Gefahrenpotentiale.
Trifft ein Blitz dennoch dein Fahrzeug, so kann die enorme elektrische Spannung Steuergeräte sowie elektronische Elemente lahmlegen. Bei modernen Wohnmobilen, bei denen viel über Elektronik läuft, kann das bis hin zur Fahruntüchtigkeit führen. Zumindest fallen Sicherheitssysteme aus und Airbags können sich explosionsartig öffnen.
Bei Gewitter mit dem Wohnmobil auf der Straße unterwegs
Wie bereits erwähnt, fahre nur so weit wie nötig und vor allem vorsichtig, bis du einen passenden Platz gefunden hast, um das Ende des Gewitters abzuwarten.
Gewitter auf dem Campingplatz oder Stellplatz im Wohnmobil
Wenn wir im Wohnmobil sitzen und um uns herum blitzt und donnert es, kann das ein sehr interessantes Naturschauspiel sein. Vorausgesetzt, das Gewitter ist weit genug weg. Je näher es jedoch rückt, umso beängstigender wird es. Mir geht es jedenfalls so. Blitze überm Meer sind fast wie ein Kunstwerk, auf den (ungefährlichen) Donner hingegen kann ich verzichten. Wird es jedoch heftiger und lauter, und die Intervalle der Blitze werden kürzer, so frage ich mich meistens, was mache ich jetzt?
Eis und Schnee: Zwischen Chaos und Freude
Der aus feinen Eiskristallen bestehende Schnee erfreut sowohl Kinderherzen als auch Wintersportbegeisterte. Allerdings kann zu viel davon leicht in ein Schneechaos ausarten. Wobei in südlichen Ländern, wo es in der Regel so gut wie nie schneit, schon ein bisschen Schnee zum Chaos auf den Straßen führt. Das liegt daran, dass die Bewohner diesen nicht gewohnt sind und zudem oft keine Winterbereifung haben.
Eis und Schnee begegnen uns hauptsächlich im Winter, vornehmlich in den Bergen. Aber auch im Frühling oder im Herbst kannst du schon mal davon überrascht werden, deshalb sollte dein Wohnmobil in diesen Jahreszeiten Winterfest sein.
Auswirkungen und Gefahren von Eis und Schnee mit dem Wohnmobil
Schnee und Eis sind Wetterlagen, die ich so ganz und gar nicht mag, da sie für mich beim Fahren eines der größten Gefahrenpotenziale darstellen. Wintersportler werden jetzt lachen, aber ich fahre fast immer und überall, Schnee und Eis jedoch versuche ich zu meiden. Gemäß der Redensart „Unverhofft kommt oft“ bin allerdings auch ich schon öfters in plötzlich auftretenden Schnee – und das nicht zu wenig – sowie Glatteis geraten. Zum Glück ging immer alles gut!
Obwohl es beim Schnee ebenfalls zu Straßenglätte kommt, hast du dein Fahrzeug in der Regel (meistens) noch gut unter Kontrolle, bei Glatteis hingegen – besonders bei unverhofft auftretendem Blitzeis – sieht das ganz anders aus.
Bei Eis und Schnee mit dem Wohnmobil auf der Straße unterwegs
Wer bei Schnee und Eis mit dem Wohnmobil unterwegs sein möchte, hat bereits im Vorfeld so mancherlei zu beachten. Aber auch das Fahrverhalten muss ein ganz anderes sein.
Nun kann es losgehen. Achte auf besonnenes Fahrverhalten, denn die winterlichen Straßenverhältnisse erfordern besondere Fahrkenntnisse, vor allem beim Wohnmobil, da dieses anders als ein PKW reagiert. Wer mag, nimmt an einem Fahrtraining teil.
Weitere Tipps und Tricks bei Eis und Schnee
Schneeketten werden generell an der angetriebenen Achse montiert. Willst du jedoch eine lange, schneebedeckte sowie steile Abfahrt nehmen, montiere die Ketten besser an der Hinterachse. Das verhindert das Ausbrechen des Wohnmobilhecks.
Auf Schnee und Glatteis bremst es sich anders als auf trockener Straße, besonders mit einem schweren Wohnmobil. Daher fahre vorausschauend
- Bei älteren Wohnmobilen ohne ESP und ABS kommt es leicht zum Blockieren der Vorderräder und somit zum Rutschen. Das kann vor allem in Kurven fatal sein. Gehe in diesem Fall von der Bremse und lenke vorsichtig ein, sobald du die Reifen wieder unter Kontrolle hast.
- Bei neueren Modellen mit ESP und ABS kannst du getrost die Kupplung treten und voll bremsen, die Fahrassistenten halten dich in der Spur.
Natürlich musst du gerade bei diesen Witterungsverhältnissen das Wohnmobil, also auch die Lenkung, voll unter Kontrolle haben. Halte beide Händen fest am Lenkrad und zwar in der 3-und-9-Stellung. Sollten dir einmal die Reifen nicht gehorchen wollen, gerate möglichst nicht in Panik; vermeide heftiges Gegenlenken und lenke gefühlvoll in kleinen Drehungen.
Wohnmobile mit Vorderradantrieb wie der FIAT Ducato schieben, wenn du zu stark einlenkst, über die Vorderachse. Gerätst du in eine Rutsch-Situation, hilft nur, den Einschlag des Lenkrades reduzieren, Gas wegnehme, bis die Vorderachse wieder greift, und dein Fahrzeug vorsichtig wieder in die Spur bringen.
ESP hilft (etwa bei hinterradangetriebenen Campern auf Sprinter-Basis), in der Spur zu bleiben.
Besondere Rutschgefahr bei Schnee und Eis
In bestimmten Bereichen und Situationen ist bei Schnee und Eis erhöhte Vorsicht geboten, dann herrscht nämlich besondere Rutschgefahr:
Wenn du die Autobahn, die in der Regel schnell geräumt und gestreut wird, verlässt, musst du damit rechnen, dass es auf den Abfahrten selbst sowie auf den Nebenstraßen glatt sein kann.
Brücken kühlen schnell von unten aus ab und Schnee sowie Eis bleiben länger liegen. Auch die Gefahr von gefrierendem Nebel ist gegeben.
Fährst du eine bewaldete Strecke, die schnee- und eisfrei ist, musst du anschließend besonders aufpassen, wenn du wieder auf die freie Strecke kommst, denn hier gefriert es schneller und Schnee und Eis halten sich länger auf der Straße.
Damit die Motorbremse besser greift, solltest du bei vielen Gelegenheiten, etwa bei Gefälle oder vor Kurven, einen Gang zurückschalten.
Beim Schalten – besser gesagt beim Kuppeln – ist jedoch viel Gefühl gefragt. Die Kupplung langsam kommen zu lassen verhindert auf glatter Straße, dass die Antriebsräder blockieren. Gerätst du dennoch ins Rutschen, heißt es: Schnell auskuppeln und sachte bremsen.
Eis und Schnee auf dem Campingplatz oder Stellplatz
Für das Verhalten am Platz gibt es kaum besondere Verhaltenstipps, außer dass du wegen der anhaltenden Kälte rechtzeitig für volle Gasflaschen oder einen vollen Gastank sorgen solltest.
Versuche zudem, so wenig Schnee wie möglich ins Fahrzeug zu bringen (durch Schuhe und Bekleidung etc.). Dies würde die Feuchtigkeit im Wohnmobil erhöhen, was nicht unbedingt gut ist.
Hitze im Sommerurlaub
Hitze ist relativ: Während die einen, wie ich, sich bei 28 °C erst richtig wohlfühlen, stöhnen andere bereits bei 25 °C über gefühlte „große Hitze“. Lass uns also auf der Ebene der meteorologischen Hitze sprechen. Das bedeutet: heiße Tage und Tropennächte über mehrere Tage in Folge; also Tage mit Werten von 30 °C und mehr sowie Nächte nicht unter 20 °C.
Auswirkungen und Gefahren von Hitze mit dem Wohnmobil
Folge des unbestreitbaren Klimawandels sind auch extreme Hitzeperioden. Das hat sowohl für die Flora und Fauna als auch für uns Menschen negative Auswirkungen. Bei uns sind das in erster Linie gesundheitsbedingte Gefahren, die vor allem ältere Menschen (also eine große Mehrheit der Wohnmobilfahrer), Kinder sowie Menschen mit Vorerkrankungen betreffen. Bestimmte Organe versagen, in erster Linie aber wird das Herz-Kreislauf-System in Mitleidenschaft gezogen. Immer stärker werdende UV-Strahlen erhöhen das Risiko an Hautkrebs zu erkranken.
Ich persönlich musste an der französischen Atlantikküste schon einmal Bekanntschaft mit einer bösen Salmonellenvergiftung machen, zu der die große Hitze beitrug: Wir aßen ein Baguette mit Mayonnaise, Salat und Thunfisch. War lecker, aber wohl nicht ganz ungefährlich: Mayonnaise und Hitze vertragen sich nicht besonders. Ich hatte noch mindestens fünf Wochen etwas von dieser Feindschaft.
Mit dem Wohnmobil bei Hitze auf Reisen
Gerade die Sonnenhungrigen unter uns, aber auch die auf die Sommerferien angewiesenen Familien sind dann unterwegs, wenn es am heißesten ist. Viele fahren in den Süden (obwohl es ja auch mittlerweile bei uns in Deutschland sehr heiß werden kann), um Sonne, Strand und Meer, um „La dolce vita“, Palmen sowie die atemberaubende Naturschönheit des Südens zu erleben. Auch ich gehöre zu denen, die den Süden Europas vorziehen.
Speziell Vollintegrierte heizen sich durch die große Frontscheibe extrem schnell und stark auf. Das wiederum führt dazu – vor allem wenn du keine beziehungsweise keine gute Klimaanlage besitzt –, dass du ins Schwitzen gerätst. Das wiederum bedeutet Konzentrationsverlust und demzufolge ein erhöhtes Risiko für Fahrfehler mit möglicher Unfallfolge. Besonders schlimm ist die Hitze während der Fahrt für unsere Vierbeiner.
Im Hochsommer ist aufgrund erhöhtem Tourismusaufkommen vielerorts mit vermehrtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Man denke nur an verstopfte Straßen in Städten oder an die Côte d’Azur in Frankreich. Aber Gefahr? Das liegt klar auf der Hand: erhöhte Unfallgefahr wegen erhöhtem Verkehrsaufkommen, aber auch wegen größerem Aggressionspotential sowie Konzentrationsproblemen bei hohen Temperaturen.
Ich persönlich finde es extrem nervig, dass im Hochsommer viele Camping- und Stellplätze belegt sind. Klar, andere wollen auch urlauben, aber Reservieren kommt für mich nicht infrage, schließlich habe ich ja ein Wohnmobil, weil ich unabhängig, frei und spontan sein möchte. Wildcampen ist verboten. Also fährt man bei brütender Hitze einen Platz nach dem anderen an. Wer dann noch kleinere Kinder – oder ungeduldige Mitfahrer – an Bord hat, der weiß, wie die Stimmung schnell kippen kann. Stress pur!
Viel Tourismus kann nervig sein. So sind beispielsweise lange Warteschlangen an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen nichts Besonderes, dafür jedoch bei Hitze teils unerträglich. Vor Jahren, als es noch keine Online-Buchungen gab, musste ich vorm Dalí-Museum in Figueres mehr als zwei Stunden in praller Sonne vor der Kasse anstehen.
Wer sich gerne Städte anschaut und vor allem durch die engen Gassen der malerischen Altstädte des Südens flaniert, hat im Sommer bei großer Hitze extrem mit sich zu kämpfen. Da hilft oft selbst das Ausweichen auf den Abend nichts, denn sogenannte Tropennächte machen es nicht wirklich einfacher. Restaurantbesuche bei 30 °C am Abend lassen dir da schnell den Appetit vergehen.
Verhaltensregeln und Tipps bei Hitze mit dem Wohnmobil unterwegs
Verhaltensregeln und Tipps bei Hitze auf dem Camping- und Stellplatz
Vor Ort ist Hitze im Wohnmobil kaum auszuhalten, wenn kein Schatten vorhanden ist. Selbst unter der Markise, erst recht im Vorzelt, staut sich die Hitze. Hinzu kommt, dass der Kühlschrank nicht mehr richtig kühlt, dass es im Wohnmobil so heiß ist, dass du nicht schlafen kannst und vieles mehr.
Erhöhte Gefahr von Waldbränden aufgrund des Klimawandels
Sowohl am Camping- und Stellplatz als auch unterwegs, wenn du irgendwo anhältst, um zu wandern oder baden zu gehen, kann es zu der Begegnung mit einer der größten sommerlichen Gefahren kommen: Waldbrand. Zum Glück habe ich derartige Erlebnisse bislang nur aus der Ferne gesehen, ich lege aber auch keinen gesteigerten Wert mit einer direkten Begegnung.
Waldbrände können unterschiedliche Ursachen haben, Fakt ist jedoch, dass die überwiegende Mehrheit durch das Fehlverhalten der Menschen entsteht. Hierbei sind auch wir Wohnmobilfahrer angesprochen, wobei ich niemandem vorsätzliche Brandstiftung unterstellen möchte. Aber wir sind die Spezies, die sehr häufig in Wald und Natur unterwegs ist.
Vorhersagen vom Deutschen Wetterdienst werden für den jeweils aktuellen Tag bis zu den vier Folgetagen publik gemacht.
Verhaltensregeln und Tipps bei Waldbränden
Gerade Wohnmobilurlaubern, die sich im Sommer im Süden Europas aufhalten – wo leider vermehrt heimische Bauern beim Abflämmen ihrer Haine und Wiesen für Waldbrände sorgen –, kann es passieren, dass sie von einem Waldbrand überrascht werden. Dann ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und zu wissen, was zu tun ist, denn richtiges Handeln kann Leben retten.
Wetterwarnungen: Wetter-Apps als Deine Helfer
Wetter, eine Erscheinung, die unser ganzes Leben begleitet und größtenteils bestimmt. Daher sind Wettervorhersagen und erst recht Unwettervorhersagen beziehungsweise Unwetterwarnungen auch von besonderer Bedeutung.
Wetterinfos gibt es nicht erst seit gestern, die ersten Versuche einer Wettervorhersage sind bereits aus dem Altertum überliefert. Zudem denke ich an die vielen Bauernregeln wie „Mairegen bringt Segen“. Heute sind Wetterprognosen natürlich wesentlich besser und exakter.
Wir alle kennen und benutzen Wetterberichte, meist online, um u.a. zu erfahren, wie das Wetter am Zielort ist beziehungsweise in den nächsten Tagen sein wird. Danach richten wir uns bezüglich dem, was wir – beispielsweise an Kleidung – einpacken und, ob wir nicht vielleicht doch lieber woanders hinfahren. So manch einer von uns hat aufgrund des Wetters vielleicht schon mal spontan von der Nordsee als Ziel auf Südfrankreich umgeschwenkt.
Immer wieder treten Diskussionen auf, welche Wettervorhersage wohl die beste sei. Dazu kann und will ich nichts sagen.
Wetter-Apps kannst du dir auf Smartphone & Co sowohl kostenlos herunterladen als auch gegen Gebühr erwerben. Manche Geräte haben bereits eine vorinstallierte Wetter-App.
Die meisten davon geben zusätzliche Unwetterwarnungen, manchmal jedoch bereits bei stärkerem Wind oder Schneefall, was ich persönlich nicht als „Extremwetter“ interpretieren würde.
Sogenannte Wetter-Warn-Apps sind hingegen für unsere in diesem Artikel behandelten Extremwetterlagen schon besser und sinnvoller. Da gibt es folgende:
Sie gibt wichtige Warnmeldungen bezüglich unterschiedlicher Gefahrenlagen preis. Dazu gehören neben Wetterwarnungen und Infos zu Hochwasser auch Meldungen bezüglich Großbränden, Gefahrstoffausbreitung u.v.m.
Bei dieser App kannst du bestimmte Bereiche oder auch einzelne Orte abonnieren, für die du Warnungen erhalten möchtest. Gilt jedoch nur für Deutschland.
Die Warn-App NINA ist kostenlos, jedoch auf einfachen Geräten wie Senioren-Handys nicht anwendbar.
Hier wird nicht nur vor Extremwettersituationen gewarnt, vielmehr bezieht die App weitere Gefahrensituationen mit ein. Das Ganze funktioniert auch bei ausgeschalteter App sowie international. Jedes Land hat seine eigene KATWARN-App, du benötigst jedoch nur eine einmalige Installation. Die KATWARN-App ist kostenlos.
Sie informiert über gegenwärtige Warn- und Wettersituationen, wobei der Deutsche Wetterdienst laut Urteil des Bundesgerichtshofes in der Gratisversion nur beschränkt Inhalte anbieten darf. Die Vollversion erhältst du durch einen einmaligen Kauf. Dann kannst du die App auch bei gleichem Account auf mehreren Geräten nutzen; bei iOS (Apple-Geräte) ist zudem eine Familienfreigabe möglich.
Lediglich innerhalb Deutschlands lassen sich favorisierte Orte in der kostenlosen Version einrichten, möchtest du diesen Dienst fürs europäische Ausland nutzen, benötigst du die Vollversion. Das liegt daran, dass der Deutsche Wetterdienst nur Warnungen für Deutschland rausgibt.
BIWAPP hilft den deutschen Städten und Kreisen dabei, die Bürger über aktuelle Gefahren, lokale Einschränkungen sowie Risiken zu warnen. Allerdings machen nicht alle Kommunen bei dem Projekt mit.
Bei den offiziellen Infos und Warnungen geht es nicht alleine um Unwetterwarnungen, sondern um allgemeine Not- und Gefahrensituationen wie Erdrutsch, Chemieunfall, Bombenfund aber auch Unterrichtsausfall, Straßenvollsperrungen u.v.m.
Hier wird lediglich über Wasserstand und somit auch über Hochwasser innerhalb Deutschlands informiert. Somit ist die App für dich nur dann interessant, wenn du deine Wohnmobiltour an die Nord- oder Ostsee oder an einen der großen deutschen Flüsse planst. Die Meine-Pegel-App ist kostenlos.
Seit Februar 2023 warnt der Mobilfunkdienst Cell Broadcast auf Handys oder Smartphones die Bevölkerung Deutschlands vor Katastrophen und Notfällen, ohne dass eine extra App oder eine Internetverbindung nötig ist. Die Push-Nachricht geht mit einem sehr hohen, schrillen Hinweiston einher. Allerdings muss das Gerät empfangsbereit und nicht im Flugmodus sein, auch eine Lautlos-Einstellung ist nicht sehr hilfreich. Einen bundesweiten Probelauf gab es im September dieses Jahres.
Versicherungen für das Wohnmobil gegen Extremwetter
Gleichgültig, ob dein Wohnmobil bei dir daheim steht oder ob du gerade mit ihm on tour bist, ein Unwetter – angekündigt oder plötzlich auftretend – kann enorme Schäden am Fahrzeug verursachen. Gerade in der letzten Zeit liest man immer wieder, dass Camper auf ihren Reisen selbst auf Campingplätzen vor den Naturgewalten nicht sicher waren.
Wir Deutschen sind mehr als Menschen in anderen Ländern versichert, manchmal meiner Meinung nach sogar „überversichert“. Dennoch solltest du dir, bezogen auf dein Wohnmobil, Gedanken darüber machen, was ist wenn?
Ich habe versucht, mich schlau zu machen, was in dem Wust der Wenns und Abers der Versicherungen gar nicht so einfach war. Ich hoffe, dass ich dir dennoch ein grobes Grundwissen vermitteln kann.
Versicherungen sprechen häufig von „Elementarschäden“. Was aber ist damit gemeint?
Unter einen Elementarschaden fallen alle Schäden, die infolge von Naturgewalten – also auch Unwetter oder Extremwetter – zustande kommen. Naturgewalten sind:
- Sturm, Orkan etc.
- Hagel
- Blitzeinschlag
- Überschwemmung
- alle Arten von Lawinen wie Schneelawine, Dachlawine und Schlammlawine (Mure)
- Erdbeben
- Vulkanausbruch
Elementarversicherungen (auch Elementarschadenversicherung oder Naturgefahrenschutz genannt) sind eine Art Zusatzversicherung zu Gebäude- und Hausratversicherung. Dabei sind die Abgrenzung zwischen den Versicherungen nicht immer einfach und die Bedingungen einzelner Versicherungsgesellschaften ungleich. Die häufigsten Elementarschäden, die ein Wohnmobil betreffen, sind Hagelschäden, jedoch sind die anderweitig abgedeckt.
Eine Elementarversicherung lohnt sich für unser Hobby nicht.
Welche Versicherungen kommen fürs Wohnmobil infrage?
Folgende Versicherungen könnten für dich als Wohnmobilist interessant sein:
Sie ist per Gesetz vorgeschrieben, ohne sie kannst du dein Fahrzeug gar nicht erst zulassen. Folgende Leistungen sind inkludiert, wobei sich die Höhe der Zahlungen an der jeweils vereinbarten Deckungssumme orientiert:
- Sachschäden am Fahrzeug
- Abschleppkosten
- Reparaturkosten
- Gutachterkosten
- Personenschäden
- Behandlungskosten
- Schmerzensgeld
- Beerdigungskosten
- Vermögensschäden
- Verdienstausfall
Kaskoversicherungen sind freiwillig und beinhalten einen umfassenderen Versicherungsschutz als die Kfz-Haftpflichtversicherung. Man differenziert zwischen Teil- und Vollkaskoversicherung. Teil- und Vollkasko unterscheiden sich in den Versicherungsbeiträgen aber auch in dem, was sie bei Schaden ersetzen. Eine Vollkaskoversicherung beinhaltet jedoch bereits eine Teilkasko.
Generell kommt die Vollkaskoversicherung für mehr Schäden auf. Je nach Tarifabschluss sind verschiedene Selbstbehalte vereinbart.
Auch hierbei handelt es sich um eine freiwillige Versicherungsart. Der Versicherungsschutz gilt jedoch nur für Unfälle in Verbindung mit der Nutzung eines KFZs.
Ratsamer ist, eine allgemeine Unfallversicherung abzuschließen, und zwar eine, die weltweiten Schutz rund um die Uhr bietet und auch Verkehrsunfälle mit einschließt, gleichgültig, ob du in deinem Fahrzeug oder in einem fremden sitzt.
Bei manchen Versicherungen kann ein (Camper)Inhaltsschutz als eine Art zusätzlicher Baustein dazugenommen werden. Das ist deshalb so wichtig, weil das bewegliche Inventar unseres Wohnmobils mit der KFZ- oder der Kaskoversicherung nicht abgedeckt ist. Unter „beweglichem Inventar“ versteht man in unserem Fall:
- Geräte wie TV, Laptop, Kameraausrüstung etc.
- Dinge wie Tisch & Stühle im Vorzelt
- Gegenstände des persönlichen Bedarfs wie Bekleidung etc.
Im Prinzip also alles, was du aus dem Wohnmobil oder Vorzelt herausnehmen kannst, was nicht fest installiert ist.
Weitere Hinweise und Tipps rund um das Thema Versicherungen bei Extremwetter
Viele Versicherungen versichern bis zu einem gewissen Grad „grobe Fahrlässigkeit“ mit. Ich denke, dass das eine sehr schwierige Sachlage werden könnte, etwa, wenn du dir einen Stellplatz unmittelbar an einem Fluss aussuchst, obwohl Unwetterwarnungen ausgegeben wurden. Zahlt da die Versicherung wirklich, wenn dein Wohnmobil mit den Fluten schwimmen lernt? Keine Ahnung. Ich würde es jedoch auch nicht darauf ankommen lassen
Das gilt wirklich, wenn der Versicherungsfall eintritt
Wie bereits erwähnt, solltest du dich mit den Leistungen deiner abgeschlossenen Versicherung auskennen sowie die Bedingungen, die damit verknüpft sind, kennen. Idealerweise schon vor Vertragsabschluss! Da verschiedene Versicherungsgesellschaften verschiedene Verträge mit verschiedenen Konditionen – manchmal auch als Paket – anbieten, können folgende Infos nur allgemein gehalten werden sowie nur „Kann-Leistungen“ sein.
- Die Teil- bzw. Vollkaskoversicherung übernimmt die Kosten bei Hagelschäden (s.u.) abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung.
- Schäden infolge von Starkregen und Hochwasser übernehmen ebenfalls die Kaskoversicherungen; abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung. Das gilt in der Regel auch, wenn es unmittelbar danach zu Muren oder Erdrutsch kommt. Allerdings müssen Schäden, die aufgrund von Erdrutsch und Lawinen entstanden sind, – je nach Tarif –manchmal extra versichert werden.
- Schäden durch einen umgestürzten Baum oder herabfallende Äste aufgrund eines Unwetters werden abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung von der Kaskoversicherung übernommen.
- Schäden, die auf Schneestürme, Schneelast oder gar Lawinen zurückzuführen sind, übernimmt normalerweise die Teil- oder Vollkaskoversicherung.
- Die Teilkasko deckt keine Schäden ab, die nicht direkt durch das Unwetter sondern durch das Verhalten des Fahrers verursacht werden. Ein Unfall infolge des Verreißens des Lenkrades wegen einer Sturmböe wird beispielsweise nur von der Vollkaskoversicherung abgedeckt.
- Die Kaskoversicherung kann bei Verlust, Beschädigung, Zerstörung oder Totalschaden aufgrund von Blitzschlag, Hagel, Sturm, Überschwemmung oder Brand greifen. Dabei geht es in der Regel um den Wiederbeschaffungsaufwand des Wohnmobils, bei Neuwagen kann auch der Neupreis erstattet werden.
- Markisen, Vorzelte sowie Fahrradträger und Bühnen etc. müssen bei Vertragsabschluss einer Kaskoversicherung extra angegeben werden sowie Berücksichtigung beim Neuwert des Wohnmobils finden. Ferner müssen diese „Anbauten“ zum Schadenszeitpunkt fest mit dem Fahrzeug verbunden sein.
- Sturm-, Gewitter- und Regenschäden an Markisen werden normalerweise von der Kaskoversicherung getragen, da diese fest mit dem Wohnmobil verbunden sind. Allerdings kann es große Probleme bis hin zur Zahlungsverweigerung geben, wenn nachzuweisen ist, dass du eventuell fahrlässig gehandelt hast, da jeder Versicherungsnehmer verpflichtet ist, Schäden so gering wie möglich zu halten.
- Draußen stehende Campingmöbel etc. sind weder über die Fahrzeugversicherung noch über die (Camper)Inhaltsversicherung abgedeckt.
- Schäden an Campinggarnituren etc. sind nur durch die (Camper)Inhaltsversicherung abgedeckt, wenn sich diese innerhalb des Wohnmobils – etwa in der Garage, in den Staufächern oder im Vorzelt – befinden.
- Folgeschäden aus Starkregen – beispielsweise eine kaputte Markise, auf der sich das Wasser sammelte – werden normalerweise nicht von der Teilkaskoversicherung übernommen. Anders hingegen sieht es aus, wenn die Schäden Folgen einer Überschwemmung sind.
- Erst ab Windstärke 8 stufen Versicherungsgesellschaften den Sturm auch als solchen ein. Und auch erst dann übernimmt die Teilkasko beziehungsweise die Vollkasko. Die ADAC Autoversicherung reagiert bereits ab Windstärke 7 über ihre Kaskoversicherung.
- Was in Zukunft immer interessanter wird, ist die Versicherung eines Akkus bei Elektro-Fahrzeugen, wenn dieser beispielsweise durch Unwetterbedingung wie extremer Kälte Schaden nimmt. Die ADAC Autoversicherung bietet z.B. in Verbindung mit der Vollkasko eine „Allgefahrendeckung für den Akku“ an.
Wie bei anderen Elementarschäden auch, muss ein Gutachter den Hagelschaden begutachten und den Betrag festlegen, welcher für die Reparatur bezahlt werden kann. Bis zu dieser Summe werden dann die Werkstattkosten von der Versicherung übernommen. Bei sogenannten „fiktiven Abrechnungen“ bekommst du die Kosten auch ohne Reparatur erstattet. Du bekommst also einen festgelegten Höchstbetrag ausbezahlt, ohne dass der Schaden fachgerecht repariert oder überhaupt repariert wird. Im letzten Fall fährst du dann weiterhin mit Dellen im Wohnmobil herum, im ersten hast du keinen Garantieanspruch. Tritt bei Nicht-Reparatur ein erneuter Hagelschaden auf, musst du nachweisen können, welcher Schaden von welchem Unwetter herrührt. Da ein Hagelschaden in einer gemeinsamen Datenbank registriert wird, nutzt dir auch ein Versicherungswechsel nichts.
Auch für Folgeschäden, die aufgrund mangelhafter Reparatur oder unterlassener Reparatur entstehen – das kann beispielsweise eine undichte Dachluke sein, die Feuchtigkeit ins Fahrzeug lässt – kommt die Versicherung nicht auf.
Schadenregulierung bei Elementarschäden
Im Prinzip musst du einen Schaden – gleichgültig, ob Elementarschaden oder anderer – umgehend deiner Versicherung melden. Wenn deine Meldung die Versicherung erreicht, wird sie dich über den weiteren Verlauf unterrichten.
Mein Versicherungsfazit
Eine 100%ige Absicherung gibt es trotz der zahlreichen verschiedenen Angebote nicht, aber du kannst dafür sorgen, dass a) der Schaden so gering wie möglich ausfällt und/oder b) du die wichtigsten, teuersten Dinge versicherst. Die richtige Versicherung zu finden, ist jedoch Sisyphusarbeit.
Um den passenden, möglichst optimalen Versicherungsschutz zu haben, solltest du dich im Vorfeld mit den Versicherungsbedingungen auseinandersetzen. Erkundige dich ausführlich bei deinem Versicherungsmakler, vergleiche das Angebot mit denen anderer Versicherungsgesellschaften und wäge die Fürs und Widers ab.
Häufige Fragen zum Thema Extremwetter mit dem Wohnmobil
Selbst wenn das Unwetter nicht oder nur wesentlich milder ausfällt als vorhergesagt, solltest du jede Unwetterwarnung – alleine schon um deine und die Unversehrtheit deiner Mitfahrer nicht zu gefährden, aber auch, um materiellen Schaden so gering wie möglich zu halten – ernst nehmen. Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel den Platz gewechselt oder das Ziel komplett umgeschmissen als es nie wieder tun zu können. Schließlich haben wir ja ein WohnMOBIL und leben nicht in einer festen Unterkunft.
Im eigenen Interesse würde ich das Wohnmobil in jedem Fall rechtzeitig wegfahren beziehungsweise den Platz gar nicht erst anfahren. Im Schadensfall wird die Versicherung genau überprüfen und entsprechend reagieren. Nachgewiesene grob fahrlässige Handlung oder sogar Vorsatz kann bedeuten, dass nicht gezahlt wird.
Bei Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung gibt es Schadenfreiheitsklassen. Bei der Abrechnung eines Teilkaskoschadens wirst du nicht zurückgestuft, hier werden Schäden versichert, auf die du als Fahrer keinen Einfluss hast, daher gibt es dort auch keinen Schadenfreiheitsrabatt.
Sind mehrere Fahrzeuge gleichzeitig betroffen, nennt man das in der Fachsprache „Kumulschaden“. Dann sind die örtlichen Gutachter logischerweise überlastet und nehmen eine Art „Sammelbesichtigung“ vor.
Einen offensichtlichen Totalschaden, den du per Foto gut dokumentieren kannst, wird deine Versicherungsgesellschaft sicherlich auch so anerkennen. Verständige dich jedoch erst mit ihr, ehe du handelst. Im schlimmsten Fall würdest du deinen Versicherungsschutz gefährden
Ein reiner Hagelschaden in Form von Dellen bedingt nicht unbedingt eine sofortige Reparatur. Zunächst einmal solltest du deiner Versicherung den Schaden melden, Daten dazu weitergeben und Fotos machen. Da dein Wohnmobil ja noch fahrbereit ist, solltest du schon wegen der möglichen Gewährungsleistungsansprüche in Deutschland reparieren lassen. Für Notreparaturen – beispielsweise kaputte Windschutzscheibe – musst du dich zur nächsten Werkstatt abschleppen lassen. Das Abschleppen ist jedoch nur durch einen Schutzbrief abgedeckt.
Sofern du kannst, ja. Allerdings bist du nur dann im faradayschen Käfig, wenn dein Aufbau ein Metallgerippe hat. Besser, du gehst ins Führerhaus oder in ein festes Gebäude.
Die Gefahr eines Blitzeinschlages ist jedoch relativ gering. Du kannst sie zudem noch einmal minimieren, indem du dir einen passenden Standplatz suchst (etwa neben einem hohen Gebäude).
Grundsätzlich ist das für dich ungefährlich, allerdings könnte dein Gerät bei einem Blitzeinschlag einen Schaden durch Überspannung erleiden. Daher ist es besser, bei Gewitter die Stromversorgung am Wohnmobil vom Stromkasten und Stromnetz zu nehmen.