Gehörst du auch zu denjenigen, die bei (fast) jedem Wetter gerne mit dem Wohnmobil unterwegs sind? Natürlich liebe ich schönes Wetter mit viel Sonne – von mir aus auch gerne um die 30 °C –, aber so ein Regentag, wenn es aufs Dach meines Wohnmobils prasselt, kann auch romantisch sein. Selbst Sturm und Gewitter haben für mich – bis zu einem gewissen Grad – eine besondere Faszination: Nur zu gerne sitze ich beispielsweise im Wohnmobil auf dem Stellplatz in Carro bei Martigues, direkt am Meer, und schaue den gigantischen Wellen zu. Wenn es hier so richtig stürmt und sich die fernen Blitze über dem Meer austoben –, das hat was.  Andere Wohnmobilisten finden es traumhaft, wenn winterlich weiße Pracht vorm Wohnmobil liegt.

Unwetter können bis zu einem gewissen Grad und für eine kurze Zeit für Gemütlichkeit im Wohnmobil sorgen. Vor allem dann, wenn es kuschelig warm ist, ich ein gutes Buch sowie etwas Leckeres zu trinken und zu essen habe.

Was aber ist, wenn ich bei Gewitter, Starkregen, Sturm oder Hagel gerade auf der Straße bin? Was ist, wenn „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind…“ – frei nach Grimms Märchen „Hänsel und Gretel“ – mein Wohnmobil zum Schwanken bringt? Oder wenn Frost und Schnee ein Weiterfahren verhindern, die Heizung zum Versagen und dich zum Frieren bringen? Ist das alles dann noch romantisch?

Ich möchte mich heute über die Beziehung Wohnmobil und Extremwetter ein wenig auslassen, erklären, feststellen und ein paar wichtige Tipps geben. Vieles dürfte dir als „altem Wohnmobilhasen“ geläufig sein, aber ein bisschen Kenntnisauffrischung kann ja nie schaden! In erster Linie möchte ich aber Wohnmobil-Einsteiger und solche, die sich erstmalig oder nur gelegentlich ein Wohnmobil mieten, ansprechen.

geschätzte Lesedauer für diesen Beitrag: 31 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet „Extremwetter“?

Wissenschaftler verstehen unter „Extremwetter“ außergewöhnliche Wetterphänomene, die sich sowohl in Heftigkeit als auch in Häufigkeit und Dauer von normalem Wetter unterscheiden. Konkret reden wir von Niederschlägen, Winden, Gewittern und Temperaturen. Genauer noch von Starkregen, der zu Überschwemmungen und Erdrutschen führt, von Hagel, der schwere Schäden hinterlässt, von Schneechaos mit Lawinengefahr, von Blitzeis, von Gewitter mit mehreren Einschlägen, von Orkanen oder gar noch stärkeren Winden, die ganze Bäume entwurzeln und Dächer herunterreißen, sowie von Hitze- und Kälteperioden, die Menschen und Tieren extrem zusetzen. Aber auch das kann man nicht generalisieren, denn das Wo spielt eine entscheidende Rolle. Wo macht sich ein derartiges Extremwetter breit? Extreme Hitze in der Wüste ist ebenso normal wie Starkregen in den Tropen oder Subtropen.

Extremwetter ist also nur dann ein wirkliches Extremwetter, wenn die zuvor genannten Wetterphänomene gehäuft, sehr heftig und langanhaltend in Regionen auftreten, wo das normalerweise nicht vorkommt. Man denke beispielsweise an das Jahrhundert-Hochwasser 2021 im Ahrtal.

Wo sind wir am häufigsten betroffen?

Selbstverständlich gab es immer schon schwere Unwetter, bei denen es zu Sach-, aber leider auch zu Personenschaden kam, allerdings häufen sich die Ereignisse in den letzten Jahrzehnten, ja fast schon Jahren, vermehrt. Sie treten nicht nur häufiger, sondern auch gewaltiger auf. Betroffen ist die ganze Welt, auch Deutschland macht da keine Ausnahme. Schuld daran scheint der Klimawandel zu sein, der sich durch die Erderwärmung und die steigenden Temperaturen der Weltmeere bemerkbar macht.

Hier ein paar Beispiele aus den vergangenen Jahren:

  • Flutkatastrophe im Juli im Ahrtal mit tausenden beschädigten und zerstörten Gebäuden und Brücken sowie etlichen Toten; auch ein beliebter Camping- und Stellplatz fiel den Fluten zum Opfer
  • Stürme und Starkregen mit schweren Überflutungen sowie tennisballgroße Hagelkörner in Deutschland, Österreich, Niederlande und Belgien
  • Hochwasser in der Türkei
  • Tornados hinterließen eine Spur der Verwüstung in Tschechien, aber auch in Deutschland, in Kiel
  • zahlreiche Waldbrände aufgrund großer Hitze und der daraus resultierenden Trockenheit im Mittelmeerraum
  • Die beiden Orkane Zeynep und Ylenia im Februar in Deutschland sowie in einigen anderen europäischen Ländern
  • „Derecho“, eine mehrere hundert Kilometer lange Gewitterfront mit Sturm, im August in weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas; besonders betroffen waren der Golf von Genua und die Toskana, aber auch Frankreich und Österreich wurden davon berührt
  • Unwetter mit Tornado und Hagel im November im Saarland
  • Gigantische Schneemassen im Januar vor allem im Salzburger Land
  • Überschwemmungen im Mai in Italien, Österreich, Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina sowie im September in Griechenland und in der Türkei
  • Hitzewelle in Spanien (Hitzerekord in Katalonien 45,4 °C) mit zahlreichen Waldbränden
  • Extremhitze in Griechenland mit Waldbränden
  • Sturmflut an Nord- und Ostsee im Oktober

Du siehst, im Prinzip kann es dich jederzeit und an jedem Ort erwischen, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Überflutung in der Nähe eines Flusses oder am Meer natürlich am höchsten ist, und ein Schneechaos dich wohl eher in Alpenregionen trifft.

Ist das jedoch ein Grund, nicht mehr mit dem Wohnmobil rauszufahren? Definitiv NEIN! Wichtig ist nur, dass du weißt, was passieren kann und wie du dich richtig verhältst.

Wie werden Wind und Sturm gemessen?

Wind wird auf einer Skala, die vor über 200 Jahren von Sir Francis Beaufort entwickelt wurde, in 12 Stufen gemessen. Das gereicht vom „leichten Luftzug“, oder auch „Brise“, bis hin zum Orkan. Ab einer Geschwindigkeit von 12-19 km/h spricht man überhaupt erst von „Wind“, das entspricht der Stufe 3. Sturm beginnt ab einer Geschwindigkeit von 75 km/h (Stufe 9) und Orkan ab 118 km/h (Stufe 12).

Die Auswirkungen und Gefahren von Wind und Sturm mit dem Wohnmobil

Während ein normaler Wind in der Regel keine Schäden anrichtet, fliegen bei Stürmen ab Windstärke 9 schon mal Gegenstände wie Dachziegel oder Äste durch die Gegend, bei stärkeren Stürmen und Orkanen werden sogar Bäume entwurzelt. Ab einer Windgeschwindigkeit von 117 km/h und mehr kommt es in der Regel zu starken Verwüstungen. So wurde beispielsweise am 24. August diesen Jahres ein Campingplatz in Lindau evakuiert, weil ein Sturm in Verbindung mit heftigen Gewittern für Verwüstung sorgte.

Bei Wind und Sturm mit dem Wohnmobil auf der Straße

Wer gerade mit dem Wohnmobil unterwegs ist, wenn ein Sturm aufzieht, sollte besonders vorsichtig fahren. Denn gerade unsere Fahrzeuge – speziell Alkoven-Wohnmobile und solche, wo der Schwerpunkt vergleichsweise hoch liegt – sind extrem anfällig für Seitenwind. Da sie eine sehr große Angriffsfläche bieten, kommen sie schnell ins Wanken und – das habe ich schon selbst erlebt – können sogar auf die Gegenspur weggedrückt werden. Letzteres geschieht hauptsächlich beim plötzlichen Auftreten starker Böen. Im Extremfall könnte ein Wohnmobil sogar umkippen!

Dachboxen oder Räder auf dem Fahrradträger sorgen ebenfalls dafür, dass der Sturm eine größere Angriffsfläche bekommt. Vollbeladene, schwere Wohnmobile liegen bei Sturm & Co. sicherer auf der Straße als „Leichtgewichte“.

Besondere Gefahrenschwerpunkte bestehen

  • Auf Brücken
  • An Tunnelausfahrten
  • Beim Verlassen von Waldschneisen
  • Beim Überholen – besonders von LKWs und Bussen
  • Auf freien Bergkuppen und an Klippen

Verhaltensregeln & Tipps bei Wind und Sturm

  • Hände immer am Lenkrad behalten und zwar nach 3-und-9-Uhr-Manier (rechte Hand an der 3-Uhr- und linke gegenüber an der 9-Uhr-Position).
  • Kurven und Kehren bei Sturm und/oder starken Böen in einem weiten Radius nehmen und langsam fahren.
  • Auf Autobahnen Gas weg und nicht überholen.
  • Bei starkem Seitenwind Gas wegnehmen und mit Gefühl gegenlenken; keinesfalls das Lenkrad verreißen.

Bei starkem Sturm oder Orkan solltest du das Wohnmobil am besten stehen lassen. Allerdings achte dabei auf deine Umgebung.

Bei Wind und Sturm auf dem Campingplatz oder Stellplatz

Schau dir deinen Stellplatz genau an. Beim Einsetzen – besser noch bei Ankündigung – eines starken Sturmes oder Orkans solltest du eventuell einen Stellungswechsel vornehmen, falls es möglich ist. Besonders gefährlich stehst du direkt unter oder neben Bäumen oder an Klippen.

Ein besonderes Augenmerk ist auf dein Hochstelldach, deine Markise sowie auf dein Vorzelt – und natürlich auf alle Gegenstände, die sich außerhalb deines Fahrzeuges befinden – zu richten.

Wichtig: Nichts darf bei Sturm oder Orkan zu einem gefährlichen Wurfgeschoss werden!

Theoretisch sollte dein Aufstelldach 70 km/h bis 100 km/h aushalten, ob dabei der Aufenthalt im Inneren jedoch gemütlich ist, sei dahingestellt. Anders sieht es mit Markisen (und Vorzelten) aus. Zwar zurre ich bei Wind alles mit Sturmbändern fest, sofern es geht und wir nicht gerade auf Asphalt stehen, aber eine Garantie, dass bei starkem Sturm, Orkan oder auch bei Böen nichts passiert, ist das nicht.

Verhaltensregeln & Tipps bei Wind und Sturm auf dem Campingplatz

  • Am besten klappst du das Hochdach ein, dann hat der Sturm eine geringere Angriffsfläche.
  • Bereits bei starkem Wind – also bei einer Windgeschwindigkeit von etwa 40-50 km/h – sollte die Markise vorsorglich eingefahren werden. Besonders tückisch sind Windböen. Wer das nicht rechtzeitig tut, riskiert große Schäden.
  • Vorzelte stehen stabiler, sollten jedoch nach Möglichkeit bei Sturmwarnung – mindestens bei Orkan-Ankündigung – nicht nur zusätzlich festgemacht, sondern eventuell sogar abgebaut werden.
  • Verstaue alle losen Gegenstände wie Stühle, Tisch etc. in der Heckgarage oder unterm Fahrzeug.
  • Schließe Dachluken und Fenster.
  • Fahre die SAT-Schüssel ein.

Gibt es Unwetterwarnungen mit orkanartigem Sturm oder noch schlimmer, solltest du in Erwägung ziehen, ein sicheres Gebäude aufzusuchen. Das kann ein in der Nähe befindliches Restaurant oder Café, aber auch das Sanitärgebäude auf dem Campingplatz sein. Bei einer Windgeschwindigkeit von 100 km/h und mehr (schwerer Sturm bis Orkan) solltest du in keinem Fall im Wald oder unter Bäumen auf einem Campingplatz sein. Herunterfallende Äste oder entwurzelte Bäume bedeuten Lebensgefahr!

Was ist ein Tornado?

Sprechen wir vom Tornado, der – unfachmännisch ausgedrückt – kurz, aber heftig ist und zum Glück seltener vorkommt. Hierbei handelt es sich um einen Wirbelsturm – auch Windhose genannt –, der eine enorme Kraft entwickeln kann und selbst schwerere Dinge durch die Gegend wirbelt, wodurch für Menschen sogar Lebensgefahr bestehen kann.

Tornados können eine Geschwindigkeit von 50 km/h, aber auch im Extremfall von 400 km/h erreichen. Der Durchmesser ihrer Wirkungskreise ist mit 20-50 Meter relativ gering, im Extremfall kann ein Tornado jedoch auch einen von 1 km haben. Dabei wechselt er stets seine Richtung. Die Wirkungszeit ist von kurzer Dauer, was nur wenige Sekunden, durchschnittlich jedoch etwa 10 Minuten, bedeutet.

Gerade erst vor ein paar Tagen (am 21. November) wurden mehrere Tornados in Süditalien, an der Amalfiküste, beobachtet. Zum Glück kam es zu keinen Schäden. Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Wirbelstürmen (z.B. am 26. März 2023 in Wetzlar und Annerod bei Gießen oder am 10. Mai in Bayern). Laut der Sendung „Galileo“ auf ProSieben gibt es jährlich bis zu 60 Tornados in Deutschland, der Deutsche Wetterdienst spricht von 40 bis 60 pro Jahr.

Tornados lassen sich nur sehr schwer, wenn überhaupt, voraussagen. Vorboten sind feucht-schwüle Luft, Sturm sowie rasch herannahende, gewundene Trichterwolken.

Auswirkungen und Gefahren von Tornados mit dem Wohnmobil

Je näher du dich an einem Tornado befindest, desto größer ist die Gefahr, dass du oder dein Wohnmobil zu Schaden kommen. Umherfliegende Gegenstände, die er oft kilometerweit mit sich herumwirbelt, oder umstürzende Bäume können dein Fahrzeug bis hin zum Totalschaden beschädigen sowie dich verletzen oder schlimmer noch, töten. Das größte Gefahrenpotenzial liegt im Zentrum des Wirbelsturms, also im sich drehenden Trichter.

Ein Tornado ist eine vergleichsweise kurzzeitige Gefahr, dafür jedoch umso gefährlicher, wenn du in seinen Wirkungsbereich gerätst.

Um dich zu schützen, solltest du dich und deine Lieben – statt irgendwelche Selfies mit einem Tornado zu machen – in Sicherheit bringen. Im Fahrzeug bist du keineswegs sicher! Daher befolge lieber folgende Tipps:

Verhaltensregeln & Tipps bei Tornado

  • Verlasse dein Wohnmobil und suche einen gesicherten Raum aus Stein mit fester Zimmerdecke auf (am besten einen Keller oder einen ebenerdigen Raum).
  • Bist du unterwegs, versuche einen Abstand von mindestens 1-2 km zu wahren, dann kannst du dich aufgrund des kleinen Radius‘ eines Tornados in relativer Sicherheit wähnen.
  • Siehst du einen Tornado herannahen, drehe möglichst um und entferne dich; ein Umfahren hat wenig Zweck, da Tornados häufig die Richtung wechseln.
  • Hast du keine Zeit mehr, dich weit zu entfernen, lege dich flach auf den Boden – besser noch in eine Vertiefung –, um die Chance, von geschossartig herumfliegenden Gegenständen getroffen zu werden, zu minimieren.

Verfalle jetzt nicht in Panik: Tornados sind noch relativ selten.

Regen ist nicht gleich Regen: Starkregen im Detail

Regen ist nicht gleich Regen. So gibt es beispielsweise Nieselregen oder Sprühregen, Dauerregen, Starkregen, Platzregen, aber auch warmen Regen (Tropenregen), Eisregen – beziehungsweise gefrierenden Regen – und Monsunregen. Klassifiziert werden die unterschiedlichen Regenarten nach Intensität, nach geografischem Vorkommen, nach Dauer und Wirkung. Wobei sie jedoch auch unterschiedlich empfunden werden können: Was der eine als „Dauerregen“ bezeichnen würde, nennen Meteorologen „länger anhaltenden Frontregen“ und manche Regionen würden sich sogar über einen Dauerregen freuen.

In unserem Falle geht es um Starkregen. Das bedeutet: Große Mengen Wassers fallen binnen kurzer Zeit innerhalb eines Gebietes herunter, was verheerende Auswirkungen haben kann. In Zahlen ausgedrückt: Laut Deutschem Wetter Dienst (DWD) spricht man von Starkregen, wenn 15 bis 25 mm innerhalb einer Stunde oder aber 20-35 mm innerhalb von sechs Stunden herabfallen. Mehr als 25 mm/h beziehungsweise über 35 mm in sechs Stunden bedeutet Unwetterwarnung.

Auswirkungen und Gefahren von Starkregen mit dem Wohnmobil

Extreme Regenmassen in kürzester Zeit – also 15 bis 25 l/m² oder darüber hinaus innerhalb einer Stunde – können Hochwasser mit anschließenden Überschwemmungen zur Folge haben. Selbst die kleinsten Bäche wachsen dann zu reißenden Flüssen heran. Flutkatastrophen – wie im Juli 2021 im Ahrtal – mit Zerstörung von Gebäuden und Brücken, aber auch Verletzten und Toten sind das Resultat. Eine weitere Folge massiver Regenfälle können Erdrutsche – wie 2023 in Slowenien und Österreich – sein.

Kleinere, allerdings ärgerliche Widerwärtigkeiten könnten sein, dass du dich festfährst oder dass es ins Wohnmobil reinregnet.

Bei Starkregen mit dem Wohnmobil auf der Straße unterwegs

Bist du gerade auf der Straße unterwegs, musst du in jedem Fall mit Aquaplaning und schlechter Sicht rechnen. Da gibt es nur eines: Fuß vom Gas und die Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen anpassen!

Je nach Intensität musst du auch mit Straßensperren wegen Überflutung, Erdrutsch und Schlammlawinen rechnen.

Bist du zu schnell unterwegs, kannst du sehr leicht ins Schlingern geraten. Und wenn du dann nicht richtig reagierst – etwa nicht gegensteuerst beziehungsweise die Fahrt nicht vorsichtig verlangsamst, stattdessen eine Vollbremsung hinlegst –, kann es leicht zu einem Unfall kommen.

Verhaltensregeln & Tipps bei Starkregen mit dem Wohnmobil unterwegs

  • Das Reifenprofil muss tief genug sein, damit die Reifen bei Aquaplaning entsprechend gut greifen können.
  • Die Scheibenwischerblätter müssen sauber sein und nicht schmieren.
  • Im dafür vorgesehenen Behälter sollte ausreichend Wischwasser (eventuell mit entsprechendem Zusatz) sein, um die Scheiben bei Verschmutzung wieder klar zu bekommen.
  • Fahre vorsichtig und umsichtig, der Witterung angepasst, und halte das Lenkrad mit beiden Händen fest. Gehe vor allem in den Kurven runter vom Gas.
  • Halte noch mehr Abstand zu deinem Vordermann als sonst (Verlängerter Bremsweg!).
  • Fahre in jedem Fall mit Licht.
  • Schätze dich glücklich, wenn dein Wohnmobil elektronische Assistenten hat, die sowohl das Einschalten als auch das Regulieren von Scheibenwischern und Scheinwerfern übernehmen.

Der einwandfreie Zustand deines Fahrzeuges, auch was Reifen und Scheibenwischer betrifft, sollte selbstverständlich sein. Bei Starkregen ist es sogar besonders wichtig und lebensrettend.

Starkregen auf dem Campingplatz oder Stellplatz

Stehst du bereits auf einem Platz und ein Starkregen setzt ein, solltest du in jedem Fall die Umgebung sondieren. Stehst du dicht an einem Fluss oder Bach? Stehst du auf der Wiese oder hast Sand als Untergrund? In beiden Fällen musst du dir gut überlegen, ob du nicht rechtzeitig den Platz wechselst, ehe es zu spät ist. Auch für deine ausgefahrene Markise kann Starkregen zu einem Problem werden.

Verhaltensregeln & Tipps bei Starkregen auf dem Campingplatz

  • Schließe alle Dachluken.
  • Wechsle den Platz, falls du nahe an einem Fluss oder einem Bach stehst, denn Gewässer können sehr schnell über die Ufer treten. Gerade nachts kannst du unbemerkt von Hochwasser überrascht werden.
  • Stehst du auf einer Wiese oder auf Sand, solltest du einen Stellungswechsel in Betracht ziehen, damit sich dein schweres Gefährt nicht festfährt.
  • Fahre die Markise ein, da sich das Wasser gerne oben drauf sammelt, schwer wird und sich das Gestänge verbiegen und im schlimmsten Fall brechen kann. Achtung: Vergiss später nicht, die Markise zum Trocknen wieder auszufahren!

Besondere Fälle welche bei Starkregen auf dem Campingplatz eintreten können

Ein relativ geringes Gefahrenpotential, allerdings bei uns schon zweimal vorgekommen, ist die Tatsache, dass es bei Starkregen durch die Dachluke regnen kann. Nein, ich hatte sie nicht offengelassen! Es war wohl eher eine Materialermüdung bezüglich der Abdichtung. Im ersten Fall konnte man neu abdichten, im zweiten mussten wir eine neue Dachluke einbauen lassen.

Doch was tun, wenn es unterwegs reinregnet? Ganz einfach: Gefäß darunter stellen und beten. Spaß beiseite, die Sache mit dem Gefäß ist natürlich ernst gemeint, auch hilft es eventuell, wenn du dein Wohnmobil etwas schräg stellst, sodass das Wasser ab- statt reinläuft. Ansonsten musst du abwarten, bis der Regen aufhört, und dann so schnell wie möglich erst einmal provisorisch abdichten. Du kannst dafür entweder selbstklebendes Schaumstoff-Dichtungsband, Dach-Reparaturband oder eine zum Ausspritzen geeignete wetterfeste Dichtmasse verwenden. Diese Produkte erhältst du in großen Baumärkten.

Ist es in deinem Wohnmobil feucht oder gar nass geworden, mache dich schnell dran, dein Fahrzeuginneres wieder zu entfeuchten. Dazu kannst du entweder einen professionellen Luftentfeuchter nehmen, den es in unterschiedlichen Arten und Preislagen gibt, oder aber auf ein altes Hausmittel zurückgreifen: Nimm eine alte Socke oder ein Leinensäckchen oder -tuch und fülle diese entweder mit Salz, Reis, Kaffeepulver oder Katzenstreu. Binde Socke oder Säckchen zu und lege das Ganze in den Wohnraum deines Wohnmobils. Vergiss nicht, deinen „Luftentfeuchter“ regelmäßig zu erneuern (auch den professionellen!). Natürlich solltest du auch die Heizung laufen lassen.

Tipp: Überprüfe regelmäßig die Fenster- und Türendichtungen und pflege beziehungsweise fette sie bisweilen mit einem Silikonspray, dem Multifunktionsprodukt WD 40 oder einem anderen, speziellen Pflegemittel ein. Damit Du auf solche Situationen vorbereitet bist, solltest Du immer etwas Werkzeug im Wohnmobil mitführen.

Nach dem Motto „Dumm gelaufen!“, kann man sich mit seinem schweren Wohnmobil nach Starkregen – manchmal sogar nach „normalem“ Regen – leicht festfahren, wenn man den Platz verlassen möchte. Das passiert natürlich nicht, wenn du rechtzeitig auf Asphalt ausweichst.

Wohnmobil im Matsch festgefahren

Jetzt heißt es, überlegt handeln. Wenn du nach einem ordentlichen Regenguss im Matsch versinkst, solltest du nachfolgende Handlungen beherzigen:

  • „Schaukel“ dein Wohnmobil frei, indem du in sanften, kleinen „Bewegungen“ zunächst versuchst vor zu fahren und anschließend das gleiche im Rückwärtsgang probierst.
  • Bildet sich nun eine kleine Mulde, so stoppst du am vordersten Punkt, ziehst die Handbremse an (Nicht vergessen!) und legst hinter den/die Reifen eine Traktionshilfe. Das kann einfach nur Kies, aber auch eine Kunststoffmatte, Schneeketten, eine feste Kunststoff-Multifunktionsrampe beziehungsweise ein Stück Stoff sein.

Uns ist es leider schon passiert, dass wir trotz der hier erwähnten Schritte unser komplettes rechtes Hinterrad im Matsch versenkt hatten, sodass wir nur mithilfe eines netten französischen Traktorfahrers herauskamen. Die letzte Möglichkeit eben! Aus Schaden wird man bekanntlicherweiße klug, daher vermeide ich seither bei Regenwetter soweit es geht Untergründe wie Wiesen etc. Allerdings ist das nicht immer und überall möglich.

Anders als bei einem PKW, wirst du ein Wohnmobil, das sich richtig festgefahren hat, nicht mithilfe von mehreren anschiebenden, helfenden Händen aus der Misere herausbekommen. Daher hab vorsichtshalber immer folgende Dinge an Bord, um eigenständig aus einem Matschloch herauszukommen:

  • (Klapp)Spaten
  • Kunststoffmatte, Schmutzfangmatte oder ähnliche Traktionshilfen
  • Schneeketten (Können auch außerhalb des Winters nützlich sein!)

Hagel: Der Albtraum aller Wohnmobilfahrer

Hagel ist ein fester Niederschlag, der aus gefrorenem Wasser besteht und in unseren Breitengraden hauptsächlich in warmen Jahreszeiten auftritt. Dabei kommt er nicht selten in Verbindung mit starkem Wind oder Gewitter einher.

Fachleute unterscheiden zwischen Graupel, deren Durchmesser unter 0,5 cm liegen, und Hagel, wobei die Größe der Hagelkörner von 0,5 cm bis über 10 cm Durchmesser variieren. Bereits ab einem Durchmesser von etwa 2 cm kann es zu Hagelschäden an deinem Wohnmobil kommen.

Die Masse der herabfallenden Hagelkörner sowie die Dauer des Hagels schwanken. Die Fallgeschwindigkeit, mit der ein Hagelkorn aufschlägt, kann von unter 70 km/h – bei kleineren Körnern – bis weit über 150 km/h gereichen.

Das größte registrierte Hagelkorn fiel im August 2013 in der Gemeinde Sonnenbühl zur Erde, es maß 14,1 cm.

Auswirkungen und Gefahren von Hagel mit dem Wohnmobil

Welche Schäden Hagel verursachen kann, liegt klar auf der Hand, ist jedoch von Intensität und Größe der Hagelkörner abhängig: Hagelschäden am Wohnmobil sind Dellen in der Karosserie, aber auch Löcher in Dachluken oder Markisen. Selbst Frontscheiben können zersplittern. Das hat zur Folge, dass Wasser und Feuchtigkeit ins Fahrzeug eindringen kann.

Erst kürzlich kam es am Gardasee zu einer Art „Jahrhunderthagel“, wo große Hagelkörner auf einem Campingplatz – und nicht nur dort – zeigten, welche Kraft in ihnen steckt. Dachfenster, Solarpaneelen, Klimaanlagen und Dachlüfter, sowie das Dach selbst, wurden zerstört beziehungsweise deformiert. Sogar Windschutzscheiben gingen zu Bruch.

Auch Personen, die sich außerhalb des Fahrzeuges aufhalten, sind gefährdet: Durch einen, den Hagel meist begleitenden Sturm werden herabfliegende Äste, Dachziegel etc. zu wahren Geschossen, die Menschen verletzen, im Extremfall sogar töten können. Und selbst die Gefahr durch teils tennisballgroße Hagelkörner, die dich mit einer enormen Geschwindigkeit treffen, ist nicht zu unterschätzen.

Übrigens sind GFK-Dächer sowie komplette Wohnmobile mit GFK – eine Aufbautechnik aus robustem glasfaserverstärktem Kunststoff – sehr unempfindlich gegenüber Hagel.

Wenn Du mit Deinem Wohnmobil von Hagel auf der Straße überrascht wirst

Hagel kann dich unterwegs völlig unverhofft überraschen, sodass du wenig Spielraum hast, dich darauf vorzubereiten. Erste Vorboten sind eine tiefziehende und auffallend dunkle Wolkenfront, wobei die Wolkenfarbe unnatürlich gelblich oder grau-grünlich sein kann. Es herrscht eine Art „Weltuntergangs-Stimmung“.

Wenn du inmitten eines solchen Szenarios bist, heißt es, sich und sein Wohnmobil so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Tiefgaragen oder Parkhäuser sind für unsere Fahrzeuge aufgrund der Ausmaße leider keine Option.

Verhaltensregeln & Tipps bei Hagel mit dem Wohnmobil unterwegs

  • Schalte das Licht ein.
  • Verlasse bei der nächsten Ausfahrt die Autobahn, denn hier auf dem Seitenstreifen zu parken ist nicht erlaubt. Dieser ist lediglich für Notfälle – ob du gerader einer bist, liegt im Auge des Betrachters – und muss für Rettungsdienste sowie Polizei frei bleiben.
  • Bringe dich und dein Wohnmobil in Sicherheit, das kann durch Unterstellen unter einer Brücke auf dem Seitenstreifen oder an einer überdachten Tankstelle o.ä. (Höhenbegrenzung beachten!) passieren.
  • Parke keinesfalls unter Bäumen, da hier die Gefahr von herabfallenden Ästen oder von entwurzelten Bäumen besteht.
  • Fahre bis zu deiner Unterstellmöglichkeit langsam – eventuell Schrittgeschwindigkeit – und vorsichtig, da die Sicht extrem eingeschränkt und die Straße rutschig ist.

Bei Hagel auf dem Campingplatz oder Stellplatz

Wenn du auf einem Stell- oder Campingplatz von Hagel überrascht wirst, solltest du Ruhe bewahren und in erster Linie an die Fahrzeuginsassen und erst dann an dein Fahrzeug denken.

Verhaltensregeln & Tipps bei Hagel auf dem Campingplatz

  • Markise einfahren sowie Dachluken, Türen und Fenster schließen.
  • Suche auf kurzem Wege ein festes Gebäude auf. Das kann auf einem Campingplatz das Sanitärgebäude oder die Rezeption sein. Falls dazu keine Zeit mehr ist, bleibe im Wohnmobil. Besser dieses bekommt Dellen, als dass du draußen verletzt wirst.
  • Wenn du Zeit hast, kannst du eine alte Decke (Sichere sie vorm Wegfliegen!) über dein Wohnmobil legen, das bremst die Aufprallwucht der Hagelkörner ab.

Mit einem Hagelschaden an der Wohnmobilkarosserie kannst du normalerweise weiterfahren. Reparaturen können daheim in der Werkstatt deines Vertrauens erledigt werden. Anders sieht es aus, wenn deine Frontscheibe in Mitleidenschaft gezogen wurde: Keinesfalls mit einer kaputten Windschutzscheibe weiterfahren! Stattdessen den ADAC oder etwas Ähnliches rufen und dich zu einer Werkstatt abschleppen lassen.

Übrigens: Kaskoversicherungen kommen für Hagelschäden auf.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Hagelschäden für Dein Wohnmobil

Solltest du dein Wohnmobil während der Zeit, wo du nicht on tour bist, in einer Halle oder unter einem Carport stehen haben, ist es hier relativ sicher vor Hagelschaden, es sei denn, die Seiten deines Carports lassen es zu, dass Windböen die Hagelkörner gegen das Fahrzeug peitschen könnten.

Hast du keine überdachte Unterstellmöglichkeit, gibt es weitere präventive Maßnahmen:

Ja, das ist möglich, jedoch sind sowohl Aufwand als auch Kosten enorm hoch. GFK-Dächer und Karosserien lassen sich übrigens zudem leichter reparieren und manche Versicherungen gewähren sogar Sonderprämien bei GFK-Dächern.

Weder eine Spezialbeschichtung noch GFK schützen deine Dachluken vor potentiellem Hagelschaden. Hier sorgen spezielle Hagelschutzhauben für Sicherheit. Diese waren bislang für die geläufigsten Wohnmobil-Dachhauben wie Hymer oder Dometic Heki erhältlich. Leider scheinen die Hersteller die Produktion einzustellen, denn sie werden nur noch in Restbeständen angeboten. Vielleicht liegt es an den erheblichen Kosten, die die Wohnmobilisten nicht bereit sind zu zahlen, vielleicht aber auch daran, dass das Anbringen und Abnehmen umständlich ist sowie den Wohnraum verdunkelt.

Diese Folie ist in verschiedenen Farben erhältlich und bietet deinem Wohnmobildach sowohl im Stehen als auch während der Fahrt optimalen Schutz vor Hagel und Steinschlag, herabfallenden Ästen etc. Diese 3mm starke PVC-Schaummatte ist außerdem hitze- und kältebeständig und mit einem erstklassigen 3M-Klebesystem versehen, welches ein Überziehen des Daches wie mit einer zweiten Haut erlaubt. Weitere Vorteile sind Wärme-, Schall- und Geräuschdämmung.

Verschiedene Anbieter versprechen durch Dachbeschichtungen auch bei Hagel einen besseren Schutz deines Wohnmobildaches. Diese nicht ganz billige Maßnahme kann entweder in einer Werkstatt oder aber – bei etwas Geschick – von dir selber vorgenommen werden. Preis und Qualität sind unterschiedlich.

Du klebst den Selbstbausatz des PVC Schaum-Schutzdach Systems Multiprotect, bestehend aus einem UV-beständigen Planenmaterial mit Schaum, auf dein Wohnmobildach. Durch dieses Material wird die Wucht des Aufpralls der Hagelkörner abgefedert. Vorherige Schäden werden jedoch nicht beseitigt oder kaschiert. Wenn du das wünschst, musst du das Multiprotect PVC Schaum-Schutzdach-System anwenden, das mit einem speziellen Füllkleber von einer Fachwerkstatt aufgetragen wird.

Die Winterabdeckung oder Wetterhaube von beispielsweise ISS-PROTECT oder HAFIX schützt dein freistehendes Fahrzeug. Beachte vorm Kauf, dass es unterschiedliche Größen, unterschiedliche Hersteller und Preise sowie auch Abdeckungen für verschiedene Zwecke gibt. Nicht alle sind gegen Hagel geeignet!

Am effektivsten ist für die Standzeit daheim ein Unterstellplatz, der überdacht ist.

Hast du einen Hagelschaden, so ist es ein Versuch wert – vorausgesetzt es sind nicht zu viele Dellen –, die Beulen mit einem passenden Ausbeulwerkzeug auszubessern.

Gewitter: Wenn alles zusammen auftritt

Ein Gewitter ist im Prinzip nichts anderes als elektrische Entladungen (Blitz) mit Donner (lautem Knall). Häufig werden Gewitter von heftigen Winden oder Stürmen sowie Starkregen beziehungsweise Hagelschauer begleitet. In erster Linie treten Gewitter im Sommer auf, können jedoch auch in kalten Jahreszeiten vorkommen.

Aber nicht der Donner, vor dem so viele Erwachsene erschrecken und Kinder Angst haben, ist gefährlich, sondern der Blitz. Dennoch solltest du nicht in Panik geraten: Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass du oder dein Fahrzeug vom Blitz getroffen werden geringer, als dass du auf der Fahrt in einen Unfall verwickelt wirst, zum anderen habe ich noch nie gelesen oder gehört, dass ein Blitzeinschlag in ein Wohnmobil Personenschäden implizierte. Dennoch ist es wichtig, zu wissen, was bei Gewitter zu tun beziehungsweise was nicht zu tun ist und wie du dich schützen kannst.

Wie sicher bist Du vor Blitzeinschlag im Wohnmobil?

Vielleicht kennen wir alle noch aus dem Physikunterricht die Sache mit dem „faradayschen Käfig“!? Zur Auffrischung: Ein faradayscher Käfig ist ein von elektrischen Leitern – das sind fast alle Metalle, die elektrischen Strom gut (ab)leiten – umgebener, geschlossener Raum. Trifft auf diesen Raum eine elektrische Ladung – in unserem Falle ein Blitz –, so wird dieser auf den „Leiter“ verteilt und kann nicht in den Innenbereich eindringen.

Zurück zu unseren Wohnmobilen: Wohnmobile mit lediglich einem Kunststoffaufbau – wie GFK – bieten keinerlei Schutz vor einem Blitzeinschlag. Solche hingegen, die in einer Art Sandwich-Aufbau (GFK als Außenschicht und Metallinneneinlage, welche mit dem Chassis verbunden ist) hergestellt wurden, können die Funktion eines faradayschen Käfigs vorweisen. Auch in Kastenwagen sowie im Fahrerhaus deines Teilintegrierten oder Alkoven-Wohnmobils kannst du dich sicher fühlen, denn hier fließt der Blitz über die metallene Außenhülle in den Boden ab.

Wo ist die Gefahr eines Blitzeinschlags am größten?

  • Blitze schlagen am ehesten in Dinge ein, deren Oberfläche aus Metall besteht, aber auch in nasse Materialien wie nasses Holz, da Nässe – unfachmännisch ausgedrückt – Blitze anzieht.
  • Blitze schlagen in die höchsten Erhebungen wie Kirchturmspitzen, Türme oder alleinstehende Bäume ein.

Auswirkungen und Gefahren von Gewitter und Blitzen mit dem Wohnmobil

Bei einem richtig heftigen Gewitter solltest du nach Möglichkeit nicht weiterfahren und einen Platz suchen, an dem du so gut es geht, geschützt bist. Dabei geht es weniger um den Blitz als um die „mitreisenden Wetterbegleiter“ wie Sturmböen oder Starkregen beziehungsweise Hagelschauer. Herumfliegende Gegenstände, umgeknickte Bäume sowie Aquaplaning sind nicht zu unterschätzende Gefahrenpotentiale.

Trifft ein Blitz dennoch dein Fahrzeug, so kann die enorme elektrische Spannung Steuergeräte sowie elektronische Elemente lahmlegen. Bei modernen Wohnmobilen, bei denen viel über Elektronik läuft, kann das bis hin zur Fahruntüchtigkeit führen. Zumindest fallen Sicherheitssysteme aus und Airbags können sich explosionsartig öffnen.

Bei Gewitter mit dem Wohnmobil auf der Straße unterwegs

Wie bereits erwähnt, fahre nur so weit wie nötig und vor allem vorsichtig, bis du einen passenden Platz gefunden hast, um das Ende des Gewitters abzuwarten.

Verhaltensregeln & Tipps bei Gewitter mit dem Wohnmobil unterwegs

  • Verlasse die Autobahn und suche dir einen möglichst sicheren Platz (siehe unten).
  • Fahre in jedem Fall umsichtig und langsam, denn aufgrund des begleitenden Regens und der Windböen sind weitere Gefahren gegeben.
  • Nur im äußersten Notfall kannst du dich unter einer Autobahnbrücke auf den Standstreifen stellen, obwohl das verboten ist. Dieser ist für Rettungskräfte und Polizei freizuhalten.
  • Suche dir eine Parkmöglichkeit in der Nähe eines hohen Gebäudes, eines freistehenden Hochspannungsmastes, eines alleinstehenden Baumes oder einer Straßenlaterne; alle sind höher als dein Wohnmobil (s.o.). Parke jedoch mit etwas Abstand zu einem hohen Baum, da herabfallende Äste etc. dein Fahrzeug beschädigen könnten. Gleiches gilt für Häuser bezüglich herabfallender Dachziegel.
  • Wenn die Möglichkeit besteht, gehe in ein Gebäude – eventuell in ein Café – und warte das Gewitter ab.

Gewitter auf dem Campingplatz oder Stellplatz im Wohnmobil

Wenn wir im Wohnmobil sitzen und um uns herum blitzt und donnert es, kann das ein sehr interessantes Naturschauspiel sein. Vorausgesetzt, das Gewitter ist weit genug weg. Je näher es jedoch rückt, umso beängstigender wird es. Mir geht es jedenfalls so. Blitze überm Meer sind fast wie ein Kunstwerk, auf den (ungefährlichen) Donner hingegen kann ich verzichten. Wird es jedoch heftiger und lauter, und die Intervalle der Blitze werden kürzer, so frage ich mich meistens, was mache ich jetzt?

Verhaltensregeln & Tipps bei Gewitter auf dem Campingplatz

  • Parke nie ungeschützt auf einem Hügel/Berg.
  • Parke bevorzugt auf Asphalt.
  • Parke nie auf freiem Feld.
  • Verlasse dein Fahrzeug während eines schweren Gewitters nicht; beim Ein- und Aussteigen besteht die Gefahr der Schrittspannung (durch gespreizte Beine).
  • Halte dich in Teilintegrierten und Alkoven-Mobilen im Fahrerraum auf (Es sei denn, der Aufbau hat eine Metallhülle; s.o.). Dabei die Beine keinesfalls aufs Armaturenbrett oder Lenkrad legen, da sich bei einem Einschlag der Airbag öffnen kann.
  • Hole rechtzeitig die Markise rein und klappe das Aufstelldach ein (Fenster und Dachluken schließen ist selbstverständlich!). Das Vorzelt muss zumindest sturmfest verankert sein.
  • Fahre die SAT-Antenne ein.
  • Fahre die Hubstützen aus (bessere Erdung).
  • Trenne dein Wohnmobil vom Landstrom, um im Notfall eine Überspannung zu vermeiden.
  • Betreibe keine Elektrogeräte über den Wechselrichter.
  • Aktiviere den Batterietrennschalter.
  • Nicht duschen oder abwaschen!
  • Möglichst keine metallenen Gegenstände anfassen.
  • Keine Wanderungen oder Spaziergänge, wenn sich ein Gewitter anbahnt.
  • Raus aus dem Wasser: Baden in Gewässern kann lebensgefährlich sein.
  • Optimale Körperhaltung und Körperstellung (Gilt vor allem, wenn du draußen überrascht wirst!): Gehe in die Hocke, halte Beine und Füße geschlossen und umfasse deinen Körper. Beim Stehen Beine geschlossen halten, beim Gehen möglichst kleinschrittig (Schrittspannung) bewegen.

Wichtig: Liegen zwischen Blitz und Donner lediglich 10 Sekunden, befindest du dich in der Gefahrenzone. Hörst du hingegen etwa eine halbe Stunde lang keinen Donner mehr, scheint das Gewitter vorübergezogen zu sein.

Eis und Schnee: Zwischen Chaos und Freude

Der aus feinen Eiskristallen bestehende Schnee erfreut sowohl Kinderherzen als auch Wintersportbegeisterte. Allerdings kann zu viel davon leicht in ein Schneechaos ausarten. Wobei in südlichen Ländern, wo es in der Regel so gut wie nie schneit, schon ein bisschen Schnee zum Chaos auf den Straßen führt. Das liegt daran, dass die Bewohner diesen nicht gewohnt sind und zudem oft keine Winterbereifung haben.

Glatteis entsteht, wenn Wasser auf die kalte Straße trifft und dort gefriert. Eis mögen die Menschen – anders als Schnee – lediglich als Speiseeis oder zum Schlittschuh laufen.

Eis und Schnee begegnen uns hauptsächlich im Winter, vornehmlich in den Bergen. Aber auch im Frühling oder im Herbst kannst du schon mal davon überrascht werden, deshalb sollte dein Wohnmobil in diesen Jahreszeiten Winterfest sein.

Auswirkungen und Gefahren von Eis und Schnee mit dem Wohnmobil

Schnee und Eis sind Wetterlagen, die ich so ganz und gar nicht mag, da sie für mich beim Fahren eines der größten Gefahrenpotenziale darstellen. Wintersportler werden jetzt lachen, aber ich fahre fast immer und überall, Schnee und Eis jedoch versuche ich zu meiden. Gemäß der Redensart „Unverhofft kommt oft“ bin allerdings auch ich schon öfters in plötzlich auftretenden Schnee – und das nicht zu wenig – sowie Glatteis geraten. Zum Glück ging immer alles gut!

Obwohl es beim Schnee ebenfalls zu Straßenglätte kommt, hast du dein Fahrzeug in der Regel (meistens) noch gut unter Kontrolle, bei Glatteis hingegen – besonders bei unverhofft auftretendem Blitzeis – sieht das ganz anders aus.

Mit Straßenglätte musst du übrigens bereits ab etwa +4°C rechnen. Modernere Wohnmobile zeigen dir dann auf dem Display am Armaturenbrett eine Glättewarnung an.

Schnee und Eis bringen ein großes Verkehrs- und Unfallrisiko mit sich. Du kannst schnell von der Straße abkommen (rutschen) oder in Schneewehen hängenbleiben und nicht mehr „vom Fleck weg kommen“.

Bei Eis und Schnee mit dem Wohnmobil auf der Straße unterwegs

Wer bei Schnee und Eis mit dem Wohnmobil unterwegs sein möchte, hat bereits im Vorfeld so mancherlei zu beachten. Aber auch das Fahrverhalten muss ein ganz anderes sein.

Bereits vor der Abfahrt musst du – mehr als normal – sicherstellen, dass:

  • du eine Art Erste-Hilfe-Winter-Set mitführst. Dazu zählen: eine Anfahrhilfe in Form von größerer Matte oder Decke (ideal auch Schneeketten), Handschuhe für den Fall einer Panne, Eiskratzer, Tuch gegen Kondenswasser und natürlich ein Grundstock an Lebensmittel, der sicherlich sowieso an Bord ist.
  • du die Bedingungen bezüglich Bereifung etc. im Zielland kennst und erfüllst (z.B. Schneekettenpflicht).
  • du Winterreifen – oder zumindest Allwetterreifen mit dem entsprechenden Symbol – aufgezogen hast.
  • deine Winterreifen noch ein gutes Profil haben (mindestens 4 mm)
  • du den Reifendruck um 0,2 bar gegenüber der Empfehlung des Herstellers erhöhst (gut für die Griffigkeit sowie die Profil-Selbstreinigung)
  • du möglichst mindestens zwei Schneeketten an Bord hast (Achtung: In manchen Ländern gilt Schneekettenpflicht, selbst wenn du nur auf der Durchreise bist!). Wichtig ist zudem, Schneeketten rechtzeitig aufzuziehen, nicht erst, wenn du bereits festgefahren oder im Graben gelandet bist.
  • du intakte Scheibenwischer – am besten mit neuen Wischerblättern – hast und der Wischwassertank voll sowie mit Frostschutz versehen ist.
  • Spiegel, Scheiben, Scheinwerfer und Blinker sauber und eisfrei sind.
  • der eventuell vorhandene Schnee vom Dach entfernt wird (Ist beim Wohnmobil aufgrund der Höhe schwierig, weshalb du einen langstieligen Besen dabei haben solltest). Schnee auf dem Dach kann für nachfolgende Fahrer nicht nur gefährlich sein, es ist zudem gesetzlich verboten.
  • deine Schuhsohlen beim Einsteigen trocken sind, damit du nicht von den Pedalen abrutschst.
  • du deinen Fahrersitz in die richtige Sitz- und Fahrposition stellst, damit das entsprechende Bein bequem an die Pedalen kommt und du gut auf die Straße schauen kannst. Bei Pilotsitzen sollten die Armlehnen zurückgeklappt werden, damit du im Notfall mehr Armfreiheit hast.

Nun kann es losgehen. Achte auf besonnenes Fahrverhalten, denn die winterlichen Straßenverhältnisse erfordern besondere Fahrkenntnisse, vor allem beim Wohnmobil, da dieses anders als ein PKW reagiert. Wer mag, nimmt an einem Fahrtraining teil.

Folgendes solltest du beherzigen:

  • Passe deine Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen an (Lasse dich nicht von Autofahrern hinter dir drängeln!) und behalte stets beide Hände am Steuer (s.a.a.O.)
  • Bremse vor Ampeln und anderen Hindernissen sowie in Kurven frühzeitig. Da der Bremsweg länger als auf trockenen Straßen ist, solltest du mehr Abstand zum Vorausfahrenden halten als sonst.
  • Bremse vorsichtig, damit dir dein Heck nicht ausbricht, und bediene Gas- und Kupplungspedal umsichtig.
  • Schalte bei Gefälle rechtzeitig zurück.
  • Wenn zuschaltbare Fahrassistenzsysteme wie ESP, ABS sowie Bergabfahrassistenz vorhanden sind, nutze sie.
  • Behalte die Außentemperaturanzeige stets im Auge, bereits ab +4°C kann es zu gefährlichem Glatteis kommen.

Weitere Tipps und Tricks bei Eis und Schnee

Schneeketten werden generell an der angetriebenen Achse montiert. Willst du jedoch eine lange, schneebedeckte sowie steile Abfahrt nehmen, montiere die Ketten besser an der Hinterachse. Das verhindert das Ausbrechen des Wohnmobilhecks.

Auf Schnee und Glatteis bremst es sich anders als auf trockener Straße, besonders mit einem schweren Wohnmobil. Daher fahre vorausschauend

  • Bei älteren Wohnmobilen ohne ESP und ABS kommt es leicht zum Blockieren der Vorderräder und somit zum Rutschen. Das kann vor allem in Kurven fatal sein. Gehe in diesem Fall von der Bremse und lenke vorsichtig ein, sobald du die Reifen wieder unter Kontrolle hast.
  • Bei neueren Modellen mit ESP und ABS kannst du getrost die Kupplung treten und voll bremsen, die Fahrassistenten halten dich in der Spur.

Natürlich musst du gerade bei diesen Witterungsverhältnissen das Wohnmobil, also auch die Lenkung, voll unter Kontrolle haben. Halte beide Händen fest am Lenkrad und zwar in der 3-und-9-Stellung. Sollten dir einmal die Reifen nicht gehorchen wollen, gerate möglichst nicht in Panik; vermeide heftiges Gegenlenken und lenke gefühlvoll in kleinen Drehungen.

Wohnmobile mit Vorderradantrieb wie der FIAT Ducato schieben, wenn du zu stark einlenkst, über die Vorderachse. Gerätst du in eine Rutsch-Situation, hilft nur, den Einschlag des Lenkrades reduzieren, Gas wegnehme, bis die Vorderachse wieder greift, und dein Fahrzeug vorsichtig wieder in die Spur bringen.

ESP hilft (etwa bei hinterradangetriebenen Campern auf Sprinter-Basis), in der Spur zu bleiben.

Besondere Rutschgefahr bei Schnee und Eis

In bestimmten Bereichen und Situationen ist bei Schnee und Eis erhöhte Vorsicht geboten, dann herrscht nämlich besondere Rutschgefahr:

Wenn du die Autobahn, die in der Regel schnell geräumt und gestreut wird, verlässt, musst du damit rechnen, dass es auf den Abfahrten selbst sowie auf den Nebenstraßen glatt sein kann.

Brücken kühlen schnell von unten aus ab und Schnee sowie Eis bleiben länger liegen. Auch die Gefahr von gefrierendem Nebel ist gegeben.

Fährst du eine bewaldete Strecke, die schnee- und eisfrei ist, musst du anschließend besonders aufpassen, wenn du wieder auf die freie Strecke kommst, denn hier gefriert es schneller und Schnee und Eis halten sich länger auf der Straße.

Damit die Motorbremse besser greift, solltest du bei vielen Gelegenheiten, etwa bei Gefälle oder vor Kurven, einen Gang zurückschalten.

Beim Schalten – besser gesagt beim Kuppeln – ist jedoch viel Gefühl gefragt. Die Kupplung langsam kommen zu lassen verhindert auf glatter Straße, dass die Antriebsräder blockieren. Gerätst du dennoch ins Rutschen, heißt es: Schnell auskuppeln und sachte bremsen.

Was wenn Du dich doch mal festfahren hast oder im Graben gelandet bist?

Trotz aller Vorsicht kann es bei Schnee und Eis schnell passieren, dass du dich festfährst oder gar im Graben landest. Hierzu hätte ich ein paar Infos:

  • Wohnmobile sind schwer, manche schwerer, was bedeutet, dass du (normalerweise) ein solches – anders als manchen PKW – nicht mithilfe helfender Hände „manuell“ aus dem Graben etc. herausschieben kannst. Einem Wohnmobil kannst du mithilfe einer Seilwinde oder eines Abschleppseils mit einem Mittelklassewagen aus der Misere helfen.
  • Lässt du dich von Privat aus dem Graben/aus der Schneewehe ziehen, solltest du unbedingt darauf achten, dass Rahmenteile sowie Zug-Ösen sowohl an deinem Wohnmobil als auch am dir helfenden Fahrzeug stabil genug sind. Ein weiteres Augenmerk ist auf das Abschleppseil zu richten: Dehnbare Abschleppseile schwächen den Anfahrruck ab, Stahlketten- oder Stahlseile sind stabiler, haben jedoch nicht den dämpfenden Effekt.
  • Gerade beim Herausziehen eines schweren Fahrzeuges aus einer festgefahrenen Situation kann das Abschleppseil schon mal reißen. Das ist bei Stahlseilen besonders gefährlich!

Eis und Schnee auf dem Campingplatz oder Stellplatz

Für das Verhalten am Platz gibt es kaum besondere Verhaltenstipps, außer dass du wegen der anhaltenden Kälte rechtzeitig für volle Gasflaschen oder einen vollen Gastank sorgen solltest.

Versuche zudem, so wenig Schnee wie möglich ins Fahrzeug zu bringen (durch Schuhe und Bekleidung etc.). Dies würde die Feuchtigkeit im Wohnmobil erhöhen, was nicht unbedingt gut ist.

Hitze im Sommerurlaub

Hitze ist relativ: Während die einen, wie ich, sich bei 28 °C erst richtig wohlfühlen, stöhnen andere bereits bei 25 °C über gefühlte „große Hitze“. Lass uns also auf der Ebene der meteorologischen Hitze sprechen. Das bedeutet: heiße Tage und Tropennächte über mehrere Tage in Folge; also Tage mit Werten von 30 °C und mehr sowie Nächte nicht unter 20 °C.

Extrem-Temperaturen in Wüsten beziehungsweise auf anderen Kontinenten kennen wir (zumindest vom Hören-Sagen), aber aktuell werden vermehrt auch auf der Nordhalbkugel Hitzerekorde registriert. So registrierte beispielsweise im Sommer dieses Jahres der europäische Erdbeobachtungssatellit Copernicus Sentinel-3 Werte von bis zu 50°C an den Osthängen des sizilischen Vulkans Ätna. Und auch hierzulande gibt es zunehmend Tage mit Temperaturen über 30°C.

Die Wassertemperaturen der Meere steigen ebenfalls: Das Mittelmeer hatte 2023 an der Wasseroberfläche bis zu 25°C-28°C und selbst der kühlere Nordatlantik wies noch über 24°C auf.

Auswirkungen und Gefahren von Hitze mit dem Wohnmobil

Folge des unbestreitbaren Klimawandels sind auch extreme Hitzeperioden. Das hat sowohl für die Flora und Fauna als auch für uns Menschen negative Auswirkungen. Bei uns sind das in erster Linie gesundheitsbedingte Gefahren, die vor allem ältere Menschen (also eine große Mehrheit der Wohnmobilfahrer), Kinder sowie Menschen mit Vorerkrankungen betreffen. Bestimmte Organe versagen, in erster Linie aber wird das Herz-Kreislauf-System in Mitleidenschaft gezogen. Immer stärker werdende UV-Strahlen erhöhen das Risiko an Hautkrebs zu erkranken.

Am stärksten sind die UV-Strahlen am Äquator, in den Bergen sowie am Meer. Schnee in den Bergen und heller Sandstrand am Ozean verstärken sie zusätzlich. Weitere Auswirkungen auf die Intensität der ultravioletten (UV) Strahlung haben außer der geografischen Lage noch Jahres- sowie Tageszeiten und die Wetterlage. Die Annahme, dass bei bedecktem Himmel keine UV-Strahlen vorhanden seien, ist allerdings ein Trugschluss.

Die uns bekanntesten, negativen gesundheitlichen Auswirkungen von zu großer Hitze sind:

  • Sonnenbrand
  • Sonnenstich
  • Hitzschlag
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Hautkrebs
  • Magen-Darm-Probleme (vorwiegend Durchfall)

Ich persönlich musste an der französischen Atlantikküste schon einmal Bekanntschaft mit einer bösen Salmonellenvergiftung machen, zu der die große Hitze beitrug: Wir aßen ein Baguette mit Mayonnaise, Salat und Thunfisch. War lecker, aber wohl nicht ganz ungefährlich: Mayonnaise und Hitze vertragen sich nicht besonders. Ich hatte noch mindestens fünf Wochen etwas von dieser Feindschaft.

Des Weiteren bedeutet Hitze:

  • Schlechtere Ernteerträge (Gefahr von Hungersnot)
  • Wassermangel
  • Erhöhte Waldbrandgefahr

Mit dem Wohnmobil bei Hitze auf Reisen

Gerade die Sonnenhungrigen unter uns, aber auch die auf die Sommerferien angewiesenen Familien sind dann unterwegs, wenn es am heißesten ist. Viele fahren in den Süden (obwohl es ja auch mittlerweile bei uns in Deutschland sehr heiß werden kann), um Sonne, Strand und Meer, um „La dolce vita“, Palmen sowie die atemberaubende Naturschönheit des Südens zu erleben. Auch ich gehöre zu denen, die den Süden Europas vorziehen.

Speziell Vollintegrierte heizen sich durch die große Frontscheibe extrem schnell und stark auf. Das wiederum führt dazu – vor allem wenn du keine beziehungsweise keine gute Klimaanlage besitzt –, dass du ins Schwitzen gerätst. Das wiederum bedeutet Konzentrationsverlust und demzufolge ein erhöhtes Risiko für Fahrfehler mit möglicher Unfallfolge. Besonders schlimm ist die Hitze während der Fahrt für unsere Vierbeiner.

Im Hochsommer ist aufgrund erhöhtem Tourismusaufkommen vielerorts mit vermehrtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Man denke nur an verstopfte Straßen in Städten oder an die Côte d’Azur in Frankreich. Aber Gefahr? Das liegt klar auf der Hand: erhöhte Unfallgefahr wegen erhöhtem Verkehrsaufkommen, aber auch wegen größerem Aggressionspotential sowie Konzentrationsproblemen bei hohen Temperaturen.

Ich persönlich finde es extrem nervig, dass im Hochsommer viele Camping- und Stellplätze belegt sind. Klar, andere wollen auch urlauben, aber Reservieren kommt für mich nicht infrage, schließlich habe ich ja ein Wohnmobil, weil ich unabhängig, frei und spontan sein möchte. Wildcampen ist verboten. Also fährt man bei brütender Hitze einen Platz nach dem anderen an. Wer dann noch kleinere Kinder – oder ungeduldige Mitfahrer – an Bord hat, der weiß, wie die Stimmung schnell kippen kann. Stress pur!

Viel Tourismus kann nervig sein. So sind beispielsweise lange Warteschlangen an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen nichts Besonderes, dafür jedoch bei Hitze teils unerträglich. Vor Jahren, als es noch keine Online-Buchungen gab, musste ich vorm Dalí-Museum in Figueres mehr als zwei Stunden in praller Sonne vor der Kasse anstehen.

Überhaupt gerät die komplette Infrastruktur aus den Fugen: Fähren und Busse sind, ebenso wie Strände, Cafés und Restaurants, überfüllt. Selbst markierte Spazier-, Wander- und Radfahrwege überbeansprucht. All das ist an sich schon nervenaufreibend, bei großer Hitze jedoch fast unerträglich. Wer einmal im Hochsommer in Venedig war, weiß, was man leiden muss.

Wer sich gerne Städte anschaut und vor allem durch die engen Gassen der malerischen Altstädte des Südens flaniert, hat im Sommer bei großer Hitze extrem mit sich zu kämpfen. Da hilft oft selbst das Ausweichen auf den Abend nichts, denn sogenannte Tropennächte machen es nicht wirklich einfacher. Restaurantbesuche bei 30 °C am Abend lassen dir da schnell den Appetit vergehen.

Verhaltensregeln und Tipps bei Hitze mit dem Wohnmobil unterwegs

Heiße Jahreszeiten und für Hitze exponierte Orte meiden, ist die beste Methode, diesem Wetterextrem zu entgehen

  • Meide die Hauptsaison, vor allem die Ferienzeiten.
  • Fahre im Hochsommer in den Norden, z.B. nach Schweden, Norwegen oder Dänemark.

Wenn du es trotzdem nicht lassen kannst

  • Fahre in kürzeren Etappen, mach ab und zu (längere) Pausen.
  • Meide Strecken, die für hohes Verkehrsaufkommen und Staus bekannt sind.
  • Schalte die Klimaanlage ein (das beste Rezept gegen Hitze schlechthin, wenn auch nicht unbedingt das gesündeste).
  • Lege ein feuchtes – in Essig getränktes – Handtuch über die Schultern.
  • Trinke viel.
  • Gehe unterwegs ruhig mal unter deine Wohnmobil-Dusche.

Verhaltensregeln und Tipps bei Hitze auf dem Camping- und Stellplatz

Vor Ort ist Hitze im Wohnmobil kaum auszuhalten, wenn kein Schatten vorhanden ist. Selbst unter der Markise, erst recht im Vorzelt, staut sich die Hitze. Hinzu kommt, dass der Kühlschrank nicht mehr richtig kühlt, dass es im Wohnmobil so heiß ist, dass du nicht schlafen kannst und vieles mehr.

  • Fahrzeugfarbe: Wähle helle Farben für Wohnmobile, um eine geringere Aufheizung zu gewährleisten. Dunkle Farben heizen sich schneller auf.
  • Fahrzeugtyp und -größe: Beachte, dass kleinere Fahrzeuge wie Kastenwagen sich schneller aufheizen. Sorge für guten Luftaustausch, um die Hitze besser zu bewältigen.
  • Urlaubsort: Wähle Orte in der Nähe von Wasser oder in den Bergen für eine kühlere Umgebung und die Möglichkeit zur Abkühlung.
  • Zeitplanung: Vermeide die heißesten Monate Juli und August für Urlaube, wenn möglich. Mai, Juni und September sind oft angenehmer.
  • Trink – und Essverhalten: Trinke ausreichend, idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee. Vermeide eiskalte Getränke und Alkohol. Bevorzuge leichte Mahlzeiten wie Salate oder Rohkost und achte auf Lebensmittelhygiene.
  • Kühlung für Kosmetika: Lagere Sonnencreme und andere Kosmetika im Kühlschrank, um einen angenehmen Kühleffekt auf der Haut zu erzielen.
  • Schatten suchen: Nutze Schattenplätze für Wohnmobil und Campingplatz und sorge für eine effizientere Kühlung von Kühlschrank und Klimaanlage.
  • Richtige Lüftung: Öffne das Wohnmobil nur, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Erzeuge Durchzug und nutze Schatten für geöffnete Fenster.
  • Schlafbedingungen: Wähle leichte Bettwäsche und atmungsaktive Materialien für einen besseren Schlafkomfort bei Hitze.
  • Kostenlose Kühlungsmethoden: Nutze nasse Handtücher auf dem Dach für Verdunstungskühlung und befülle Wärmflaschen mit kaltem Wasser zur Abkühlung.
  • UV-Schutzmaßnahmen: Erwäge UV-Schutzanstriche und spezielle Sonnenschutzvorrichtungen für Fenster und Dachluken, um die Wärmeaufnahme zu minimieren.

Wenn dich das Thema Hitze im Wohnmobil interessiert, dann solltest Du unbedingt unseren Beitrag “Mit dem Wohnmobil im Sommerurlaub – 20 Tipps gegen die Hitze in deinem Wohnmobil” lesen. Dort erhältst du noch ausführlichere Tipps & Tricks im Umgang mit Hitze.

Erhöhte Gefahr von Waldbränden aufgrund des Klimawandels

Sowohl am Camping- und Stellplatz als auch unterwegs, wenn du irgendwo anhältst, um zu wandern oder baden zu gehen, kann es zu der Begegnung mit einer der größten sommerlichen Gefahren kommen: Waldbrand. Zum Glück habe ich derartige Erlebnisse bislang nur aus der Ferne gesehen, ich lege aber auch keinen gesteigerten Wert mit einer direkten Begegnung.

Waldbrände können unterschiedliche Ursachen haben, Fakt ist jedoch, dass die überwiegende Mehrheit durch das Fehlverhalten der Menschen entsteht. Hierbei sind auch wir Wohnmobilfahrer angesprochen, wobei ich niemandem vorsätzliche Brandstiftung unterstellen möchte. Aber wir sind die Spezies, die sehr häufig in Wald und Natur unterwegs ist.

Glasscherben, die sich bei Sonneneinstrahlung entzünden, achtlos weggeworfene Zigarettenstummel oder unerlaubte, nicht richtig erloschene Lagerfeuer sind nur einige der „Missetaten“, die zu einem Waldbrand führen können. Waldbrände sind zudem Folgen der immer häufiger auftretenden und immer länger anhaltenden Hitzeperioden. Nadelbäume brennen übrigens häufiger und besser als Laubbäume. Auch Korkeichenwälder und besonders Eukalyptuswälder in Südeuropa sind enorme Waldbrandrisikogebiete.

Von Waldbränden besonders betroffen sind im Mittelmeerraum Spanien, Portugal, Griechenland, Italien und Frankreich, wo starke Winde das Ganze oft weiter anfachen. Aber auch hierzulande ist das Waldbrandrisiko nicht zu unterschätzen. Zeitlich betrachtet trifft das hauptsächlich auf die Monate Juni bis September, je nach Wetterlage auch März bis Oktober, zu.

Feuerwehr- und Forstleute unterscheiden zwischen Erdfeuer, Lauffeuer und Bodenfeuer, Kronenfeuer, Vollfeuer und Flugfeuer. Letztere sind besonders schlimm, weil sie nicht örtlich begrenzt sind, sondern durch vom Wind vorwärtsgetriebene Funken und brennende Pflanzenteile über die Feuerfront hinweg neue Brände verursachen. Ferner wird hierzulande zwischen verschiedenen Stufen unterschieden, die u.a. das Gefahrenpotential angeben. Das gereicht von „sehr geringe(r) Gefahr“ (Stufe 1) bis hin zu „sehr hohe(r) Gefahr“ (Stufe 5). Im letzten Fall darfst du den Wald nicht mehr betreten.

Vorhersagen vom Deutschen Wetterdienst werden für den jeweils aktuellen Tag bis zu den vier Folgetagen publik gemacht.

In jedem Fall solltest du mithelfen, einen Waldbrand zu vermeiden, daher befolge:

  • Nicht im Wald rauchen, und wenn, dann keine Kippen wegwerfen.
  • Keinen Müll, schon gar keine Glasflaschen im Wald liegenlassen.
  • Kein Lagerfeuer machen.
  • Nicht mit dem Wohnmobil auf Waldwege fahren.
  • Schwelbrände oder bereits entfachte Feuer umgehend melden (112 oder bei der örtlichen Forstdienststelle)

Verhaltensregeln und Tipps bei Waldbränden

Gerade Wohnmobilurlaubern, die sich im Sommer im Süden Europas aufhalten – wo leider vermehrt heimische Bauern beim Abflämmen ihrer Haine und Wiesen für Waldbrände sorgen –, kann es passieren, dass sie von einem Waldbrand überrascht werden. Dann ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und zu wissen, was zu tun ist, denn richtiges Handeln kann Leben retten.

Verhalten im Wohnmobil

Theoretisch kann es passieren, dass du unterwegs oder am Camping- oder Stellplatz von einem Waldbrand überrascht wirst, dann heißt es, schnell und überlegt zu handeln.

  • Bewahre Ruhe.
  • Fahre – je nach Situation – langsam und mit eingeschaltetem Licht weiter. Besser jedoch: Kehre um und warne entgegenkommende Verkehrsteilnehmer.
  • Musst du anhalten, tu dies möglichst weit weg von brennbarem Material wie Bäumen, Sträuchern etc.
  • Fliehe eventuell zu Fuß, wenn es dir sicherer erscheint. Das Wohnmobil kann man ersetzen, dich nicht!

Musst Du in dieser Situation im Wohnmobil bleiben dann:

  • Schalte den Motor aus,
  • Schließe alle Fenster und Türen,
  • Schalte Klimaanlage und Lüftung aus,
  • Umgebe dich und deine Mitfahrer mit einer Rettungsdecke (Die silberne Seite nach oben!).

Verhalten im Freien

Nicht nur im Wohnmobil, auch während einer Wanderung, kannst du vom Waldbrand überrascht werden. Daher handle auch hier überlegt und schnell.

  • Bewahre Ruhe.
  • Versuche, seitlich zur Windrichtung zu entkommen.
  • Entferne dich von Hängen.
  • Fliehe in ein Gebiet mit möglichst wenig brennbarem Bewuchs/Material.
  • Suche eine Straße auf, dort kannst du dich weniger verlaufen.
  • Wenn möglich, lege dich in einen Straßengraben flach auf den Bauch und decke dich mit einer Rettungsdecke (Sollte immer im Rucksack sein!) zu, wobei die silberne Seite nach oben gehört.
  • Ein feuchtes Tuch vorm Mund schützt dich vor Rauch.
  • Kopfbedeckung und Sonnenbrille schützen dich vor Funkenflug.

Versuche nur dann zu löschen, wenn du dich selbst dabei nicht in Gefahr begibst und solange das Feuer klein ist. Kleine Feuerstellen kannst du:

  • Mit festem Schuhwerk austreten (Achte dabei auf lange Hosen!)
  • Mit feuchten Ästen oder einem Spaten ausschlagen.
  • Mit Erde, Kies oder Sand ersticken.
  • Mit deinem Bord-Feuerlöscher bekämpfen.

Informiere in jedem Fall die Feuerwehr und verständige die örtliche Forstdienststelle.

Wetterwarnungen: Wetter-Apps als Deine Helfer

Wetter, eine Erscheinung, die unser ganzes Leben begleitet und größtenteils bestimmt. Daher sind Wettervorhersagen und erst recht Unwettervorhersagen beziehungsweise Unwetterwarnungen auch von besonderer Bedeutung.

Wetterinfos gibt es nicht erst seit gestern, die ersten Versuche einer Wettervorhersage sind bereits aus dem Altertum überliefert. Zudem denke ich an die vielen Bauernregeln wie „Mairegen bringt Segen“. Heute sind Wetterprognosen natürlich wesentlich besser und exakter.

Wir alle kennen und benutzen Wetterberichte, meist online, um u.a. zu erfahren, wie das Wetter am Zielort ist beziehungsweise in den nächsten Tagen sein wird. Danach richten wir uns bezüglich dem, was wir – beispielsweise an Kleidung – einpacken und, ob wir nicht vielleicht doch lieber woanders hinfahren. So manch einer von uns hat aufgrund des Wetters vielleicht schon mal spontan von der Nordsee als Ziel auf Südfrankreich umgeschwenkt.

Immer wieder treten Diskussionen auf, welche Wettervorhersage wohl die beste sei. Dazu kann und will ich nichts sagen.

Die meisten Wettervorhersagen geben nicht nur die momentane Wetterlage an, sondern machen auch 10-14-Tage-Vorhersagen. Ob das alles immer so stimmt, kann ich aus Erfahrung mit einem klaren Nein beantworten, zumindest stimmt meistens die Tendenz.

Die gängigsten Wettervorhersagen erhalten wir:

  • Aus TV und Radio auf vielen verschiedenen Sendern im Anschluss an Nachrichten (regional aber auch überregional; im Ausland in der jeweiligen Landessprache)
  • Über Wetterprognose-Apps (Prognosen für die ganze Welt möglich)

Wetter-Apps kannst du dir auf Smartphone & Co sowohl kostenlos herunterladen als auch gegen Gebühr erwerben. Manche Geräte haben bereits eine vorinstallierte Wetter-App.

Die gängigsten und bekanntesten Apps in Deutschland sind:

  • wetter.com
  • wetter.de

Des Weiteren werden im Netz folgende empfohlen:

  • WetterOnline (auch außerhalb Deutschlands)
  • The Weather Channel (eine etwas andere App mit z.B. Live-Streams von Stürmen und Naturkatastrophen aus der ganzen Welt)
  • AccuWeather (weltweit)
  • windy.com (weltweit)
  • YoWindow (optisch interessant; mit animierter Landschaft)
  • Overdrop (wunderschönes Design, Animationen und zahlreichen Funktionen)

Die meisten davon geben zusätzliche Unwetterwarnungen, manchmal jedoch bereits bei stärkerem Wind oder Schneefall, was ich persönlich nicht als „Extremwetter“ interpretieren würde.

Sogenannte Wetter-Warn-Apps sind hingegen für unsere in diesem Artikel behandelten Extremwetterlagen schon besser und sinnvoller. Da gibt es folgende:

Sie gibt wichtige Warnmeldungen bezüglich unterschiedlicher Gefahrenlagen preis. Dazu gehören neben Wetterwarnungen und Infos zu Hochwasser auch Meldungen bezüglich Großbränden, Gefahrstoffausbreitung u.v.m.

Bei dieser App kannst du bestimmte Bereiche oder auch einzelne Orte abonnieren, für die du Warnungen erhalten möchtest. Gilt jedoch nur für Deutschland.

Die Warn-App NINA ist kostenlos, jedoch auf einfachen Geräten wie Senioren-Handys nicht anwendbar.

Hier wird nicht nur vor Extremwettersituationen gewarnt, vielmehr bezieht die App weitere Gefahrensituationen mit ein. Das Ganze funktioniert auch bei ausgeschalteter App sowie international. Jedes Land hat seine eigene KATWARN-App, du benötigst jedoch nur eine einmalige Installation. Die KATWARN-App ist kostenlos.

Sie informiert über gegenwärtige Warn- und Wettersituationen, wobei der Deutsche Wetterdienst laut Urteil des Bundesgerichtshofes in der Gratisversion nur beschränkt Inhalte anbieten darf. Die Vollversion erhältst du durch einen einmaligen Kauf. Dann kannst du die App auch bei gleichem Account auf mehreren Geräten nutzen; bei iOS (Apple-Geräte) ist zudem eine Familienfreigabe möglich.

Lediglich innerhalb Deutschlands lassen sich favorisierte Orte in der kostenlosen Version einrichten, möchtest du diesen Dienst fürs europäische Ausland nutzen, benötigst du die Vollversion. Das liegt daran, dass der Deutsche Wetterdienst nur Warnungen für Deutschland rausgibt.

Die WarnWetter-App gibt es eingeschränkt in der kostenlosen Version, für die Vollversion musst du laut unten stehendem Link einmalig einen relativ geringen Betrag bezahlen.

BIWAPP hilft den deutschen Städten und Kreisen dabei, die Bürger über aktuelle Gefahren, lokale Einschränkungen sowie Risiken zu warnen. Allerdings machen nicht alle Kommunen bei dem Projekt mit.

Bei den offiziellen Infos und Warnungen geht es nicht alleine um Unwetterwarnungen, sondern um allgemeine Not- und Gefahrensituationen wie Erdrutsch, Chemieunfall, Bombenfund aber auch Unterrichtsausfall, Straßenvollsperrungen u.v.m.

Hier wird lediglich über Wasserstand und somit auch über Hochwasser innerhalb Deutschlands informiert. Somit ist die App für dich nur dann interessant, wenn du deine Wohnmobiltour an die Nord- oder Ostsee oder an einen der großen deutschen Flüsse planst. Die Meine-Pegel-App ist kostenlos.

Warn-Apps sind lediglich Ergänzungen zu Warnungen, die über Medien, durch Sirenen, Ordnungshüter oder Lautsprecherdurchsagen gegeben werden. Sie sind nützlich, jedoch kein Muss.

Seit Februar 2023 warnt der Mobilfunkdienst Cell Broadcast auf Handys oder Smartphones die Bevölkerung Deutschlands vor Katastrophen und Notfällen, ohne dass eine extra App oder eine Internetverbindung nötig ist. Die Push-Nachricht geht mit einem sehr hohen, schrillen Hinweiston einher. Allerdings muss das Gerät empfangsbereit und nicht im Flugmodus sein, auch eine Lautlos-Einstellung ist nicht sehr hilfreich. Einen bundesweiten Probelauf gab es im September dieses Jahres.

Versicherungen für das Wohnmobil gegen Extremwetter

Gleichgültig, ob dein Wohnmobil bei dir daheim steht oder ob du gerade mit ihm on tour bist, ein Unwetter – angekündigt oder plötzlich auftretend – kann enorme Schäden am Fahrzeug verursachen. Gerade in der letzten Zeit liest man immer wieder, dass Camper auf ihren Reisen selbst auf Campingplätzen vor den Naturgewalten nicht sicher waren.

Wir Deutschen sind mehr als Menschen in anderen Ländern versichert, manchmal meiner Meinung nach sogar „überversichert“. Dennoch solltest du dir, bezogen auf dein Wohnmobil, Gedanken darüber machen, was ist wenn?

Ich habe versucht, mich schlau zu machen, was in dem Wust der Wenns und Abers der Versicherungen gar nicht so einfach war. Ich hoffe, dass ich dir dennoch ein grobes Grundwissen vermitteln kann.

Übrigens sprechen Versicherungen bei Schäden durch Unwetter von „Elementarschäden“.

Versicherungen sprechen häufig von „Elementarschäden“. Was aber ist damit gemeint?

Unter einen Elementarschaden fallen alle Schäden, die infolge von Naturgewalten – also auch Unwetter oder Extremwetter – zustande kommen. Naturgewalten sind:

  • Sturm, Orkan etc.
  • Hagel
  • Blitzeinschlag
  • Überschwemmung
  • alle Arten von Lawinen wie Schneelawine, Dachlawine und Schlammlawine (Mure)
  • Erdbeben
  • Vulkanausbruch

Elementarversicherungen (auch Elementarschadenversicherung oder Naturgefahrenschutz genannt) sind eine Art Zusatzversicherung zu Gebäude- und Hausratversicherung. Dabei sind die Abgrenzung zwischen den Versicherungen nicht immer einfach und die Bedingungen einzelner Versicherungsgesellschaften ungleich. Die häufigsten Elementarschäden, die ein Wohnmobil betreffen, sind Hagelschäden, jedoch sind die anderweitig abgedeckt.

Eine Elementarversicherung lohnt sich für unser Hobby nicht.

Welche Versicherungen kommen fürs Wohnmobil infrage?

Vorweg eine sehr wichtige Information: Gerade Stürme und Gewitter beziehungsweise deren Heftigkeit sind oft nicht zu 100 Prozent genau vorhersagbar, sie sind unberechenbar. Laut Aussage einer Versicherungsmaklerin meines Vertrauens bist du daher nicht unbedingt verpflichtet, dich bei einer diesbezüglichen Warnung mit deinem Wohnmobil aus der Gefahrenzone zu begeben. Im Zweifelsfall würde ich persönlich jedoch dafür plädieren, dich und deine Mitfahrer sowie dein Fahrzeug in Sicherheit zu bringen.

Bezüglich einer Sturmflut, Hochwassers oder eines Lawinenabgangs, die per offizieller Warnung vorhersehbar sind, besteht jedoch Unklarheit. Aber egal, auch hier – Oder gerade hier! – solltest du in jedem Fall den Platz verlassen! Logischerweise ist hier die Wahrscheinlichkeit, einen großen Schaden zu erleiden, höher als „nur“ bei Sturm und Gewitter.

Folgende Versicherungen könnten für dich als Wohnmobilist interessant sein:

Sie ist per Gesetz vorgeschrieben, ohne sie kannst du dein Fahrzeug gar nicht erst zulassen. Folgende Leistungen sind inkludiert, wobei sich die Höhe der Zahlungen an der jeweils vereinbarten Deckungssumme orientiert:

  • Sachschäden am Fahrzeug
  • Abschleppkosten
  • Reparaturkosten
  • Gutachterkosten
  • Personenschäden
  • Behandlungskosten
  • Schmerzensgeld
  • Beerdigungskosten
  • Vermögensschäden
  • Verdienstausfall

Kaskoversicherungen sind freiwillig und beinhalten einen umfassenderen Versicherungsschutz als die Kfz-Haftpflichtversicherung. Man differenziert zwischen Teil- und Vollkaskoversicherung. Teil- und Vollkasko unterscheiden sich in den Versicherungsbeiträgen aber auch in dem, was sie bei Schaden ersetzen. Eine Vollkaskoversicherung beinhaltet jedoch bereits eine Teilkasko.

Generell kommt die Vollkaskoversicherung für mehr Schäden auf. Je nach Tarifabschluss sind verschiedene Selbstbehalte vereinbart.

Die Teilkasko:

  • Tritt bei Schäden in Kraft, für die keine dritte Person zur Verantwortung gezogen werden kann.
  • Bewirkt im Schadensfall keine Rückstufung.
  • Versichert gegen Diebstahl und Schäden am eigenen Auto, die beispielsweise durch Elementarereignisse oder Brand entstanden sind. Selbst Glasbruch oder Tierbissschäden sind abgedeckt.

Die Vollkasko:

  • Beinhaltet sämtliche Leistungen der Teilkasko (s.o.).
  • Kommt zudem für selbstverschuldete Unfallschäden auf und versichert gegen Vandalismus.

Besonders lohnend ist die Vollkasko bei teuren Fahrzeugen wie einem Wohnmobil sowie bei einem Neufahrzeug. Generell solltest du mindestens eine Teilkaskoversicherung abschließen.

Auch hierbei handelt es sich um eine freiwillige Versicherungsart. Der Versicherungsschutz gilt jedoch nur für Unfälle in Verbindung mit der Nutzung eines KFZs.

Ratsamer ist, eine allgemeine Unfallversicherung abzuschließen, und zwar eine, die weltweiten Schutz rund um die Uhr bietet und auch Verkehrsunfälle mit einschließt, gleichgültig, ob du in deinem Fahrzeug oder in einem fremden sitzt.

Bei Fahren unter Alkoholeinwirkung, Fahren ohne Führerschein, Entwendung des Fahrzeugs durch Diebstahl, plötzlich auftretendem Schlaganfall oder Epilepsie, kann es passieren, dass der Versicherer die Leistung kürzt oder gar ganz vom Versicherungsschutz zurücktritt.

Bei manchen Versicherungen kann ein (Camper)Inhaltsschutz als eine Art zusätzlicher Baustein dazugenommen werden. Das ist deshalb so wichtig, weil das bewegliche Inventar unseres Wohnmobils mit der KFZ- oder der Kaskoversicherung nicht abgedeckt ist. Unter „beweglichem Inventar“ versteht man in unserem Fall:

  • Geräte wie TV, Laptop, Kameraausrüstung etc.
  • Dinge wie Tisch & Stühle im Vorzelt
  • Gegenstände des persönlichen Bedarfs wie Bekleidung etc.

Im Prinzip also alles, was du aus dem Wohnmobil oder Vorzelt herausnehmen kannst, was nicht fest installiert ist.

Ist das Wohnmobil mit der „Hausratsversicherung“ abgedeckt?

Viele glauben, ihr Wohnmobil-Inventar sei durch die Hausratsversicherung abgedeckt, schließlich ist das Womo für uns ja auch eine Art Wohnung und Haus. Außerdem ist oftmals auch eine sogenannte „Außenversicherung“ in diesen Verträgen festgeschrieben. „Außen“ hat jedoch in diesem Falle nicht wirklich etwas mit „draußen“ zu tun. Die Außenversicherung bezieht sich zwar auf die Versicherung außerhalb deines wirklichen Wohnbereichs und betrifft beispielsweise Hotelzimmer oder Ferienhäuser, jedoch kein Wohnmobil. Warum das so ist, muss man wohl nicht verstehen.

Weitere Hinweise und Tipps rund um das Thema Versicherungen bei Extremwetter

  • Überprüfe deine bestehenden Versicherungen.
  • Kümmere dich rechtzeitig vor Reiseantritt um eventuelle weitere Versicherungen, die du benötigen könntest.
  • Vor Vertragsabschluss solltest du in jedem Fall mehrere Angebote einholen und vergleichen. Lass dich ausführlich beraten und schenke dem Kleingedruckten große Aufmerksamkeit!

Viele Versicherungen versichern bis zu einem gewissen Grad „grobe Fahrlässigkeit“ mit. Ich denke, dass das eine sehr schwierige Sachlage werden könnte, etwa, wenn du dir einen Stellplatz unmittelbar an einem Fluss aussuchst, obwohl Unwetterwarnungen ausgegeben wurden. Zahlt da die Versicherung wirklich, wenn dein Wohnmobil mit den Fluten schwimmen lernt? Keine Ahnung. Ich würde es jedoch auch nicht darauf ankommen lassen

Zudem denke ich, dass es rein juristisch gesehen einen Unterschied zwischen „grob fahrlässig“ und „vorsätzlich“ gibt. Fakt ist jedoch, dass du dir eigentlich bereits eine „grobe Fahrlässigkeit“ leistest, wenn du dich vom Navi ablenken lässt oder ein STOP-Schild übersiehst.

Fazit: Grobe Fahrlässigkeit mitzuversichern ist sehr wichtig, da niemand perfekt ist!

Das gilt wirklich, wenn der Versicherungsfall eintritt

Wie bereits erwähnt, solltest du dich mit den Leistungen deiner abgeschlossenen Versicherung auskennen sowie die Bedingungen, die damit verknüpft sind, kennen. Idealerweise schon vor Vertragsabschluss! Da verschiedene Versicherungsgesellschaften verschiedene Verträge mit verschiedenen Konditionen – manchmal auch als Paket – anbieten, können folgende Infos nur allgemein gehalten werden sowie nur „Kann-Leistungen“ sein.

  • Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt keine Elementarschäden.
  • Generell kann die Teilkaskoversicherung für Unwetterschäden am Wohnmobil aufkommen. Inwieweit eine Vollkaskoversicherung sinnvoller ist, solltest du mit deiner Versicherung abklären.
  • Die Teil- bzw. Vollkaskoversicherung übernimmt die Kosten bei Hagelschäden (s.u.) abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung.
  • Schäden infolge von Starkregen und Hochwasser übernehmen ebenfalls die Kaskoversicherungen; abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung. Das gilt in der Regel auch, wenn es unmittelbar danach zu Muren oder Erdrutsch kommt. Allerdings müssen Schäden, die aufgrund von Erdrutsch und Lawinen entstanden sind, – je nach Tarif –manchmal extra versichert werden.
  • Schäden durch einen umgestürzten Baum oder herabfallende Äste aufgrund eines Unwetters werden abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung von der Kaskoversicherung übernommen.
  • Schäden, die auf Schneestürme, Schneelast oder gar Lawinen zurückzuführen sind, übernimmt normalerweise die Teil- oder Vollkaskoversicherung.
  • Die Teilkasko deckt keine Schäden ab, die nicht direkt durch das Unwetter sondern durch das Verhalten des Fahrers verursacht werden. Ein Unfall infolge des Verreißens des Lenkrades wegen einer Sturmböe wird beispielsweise nur von der Vollkaskoversicherung abgedeckt.
  • Die Kaskoversicherung kann bei Verlust, Beschädigung, Zerstörung oder Totalschaden aufgrund von Blitzschlag, Hagel, Sturm, Überschwemmung oder Brand greifen. Dabei geht es in der Regel um den Wiederbeschaffungsaufwand des Wohnmobils, bei Neuwagen kann auch der Neupreis erstattet werden.
  • Markisen, Vorzelte sowie Fahrradträger und Bühnen etc. müssen bei Vertragsabschluss einer Kaskoversicherung extra angegeben werden sowie Berücksichtigung beim Neuwert des Wohnmobils finden. Ferner müssen diese „Anbauten“ zum Schadenszeitpunkt fest mit dem Fahrzeug verbunden sein.
  • Sturm-, Gewitter- und Regenschäden an Markisen werden normalerweise von der Kaskoversicherung getragen, da diese fest mit dem Wohnmobil verbunden sind. Allerdings kann es große Probleme bis hin zur Zahlungsverweigerung geben, wenn nachzuweisen ist, dass du eventuell fahrlässig gehandelt hast, da jeder Versicherungsnehmer verpflichtet ist, Schäden so gering wie möglich zu halten.
  • Draußen stehende Campingmöbel etc. sind weder über die Fahrzeugversicherung noch über die (Camper)Inhaltsversicherung abgedeckt.
  • Schäden an Campinggarnituren etc. sind nur durch die (Camper)Inhaltsversicherung abgedeckt, wenn sich diese innerhalb des Wohnmobils – etwa in der Garage, in den Staufächern oder im Vorzelt – befinden.
  • Folgeschäden aus Starkregen – beispielsweise eine kaputte Markise, auf der sich das Wasser sammelte – werden normalerweise nicht von der Teilkaskoversicherung übernommen. Anders hingegen sieht es aus, wenn die Schäden Folgen einer Überschwemmung sind.
  • Erst ab Windstärke 8 stufen Versicherungsgesellschaften den Sturm auch als solchen ein. Und auch erst dann übernimmt die Teilkasko beziehungsweise die Vollkasko. Die ADAC Autoversicherung reagiert bereits ab Windstärke 7 über ihre Kaskoversicherung.
  • Was in Zukunft immer interessanter wird, ist die Versicherung eines Akkus bei Elektro-Fahrzeugen, wenn dieser beispielsweise durch Unwetterbedingung wie extremer Kälte Schaden nimmt. Die ADAC Autoversicherung bietet z.B. in Verbindung mit der Vollkasko eine „Allgefahrendeckung für den Akku“ an.

Der Sonderfall Hagelschaden:

Die meisten, den Versicherungen gemeldeten Unwetterschäden, sind Hagelschäden, die zudem einen enormen Wertverlust nach sich ziehen. Daher gibt es hierzu auch gleich mehrere Dinge zu bedenken:

  • Einige Versicherungsgesellschaften gewährleisten Rabatte, wenn das Dach deines Wohnmobils aus GFK besteht.
  • Manche Versicherungsgesellschaften verlangen für das Versichern gegen Hagelschaden eine gesonderte Selbstbeteiligungsgrenze.
  • Fiktive Abrechnungen sind möglich.

Wie bei anderen Elementarschäden auch, muss ein Gutachter den Hagelschaden begutachten und den Betrag festlegen, welcher für die Reparatur bezahlt werden kann. Bis zu dieser Summe werden dann die Werkstattkosten von der Versicherung übernommen. Bei sogenannten „fiktiven Abrechnungen“ bekommst du die Kosten auch ohne Reparatur erstattet. Du bekommst also einen festgelegten Höchstbetrag ausbezahlt, ohne dass der Schaden fachgerecht repariert oder überhaupt repariert wird. Im letzten Fall fährst du dann weiterhin mit Dellen im Wohnmobil herum, im ersten hast du keinen Garantieanspruch. Tritt bei Nicht-Reparatur ein erneuter Hagelschaden auf, musst du nachweisen können, welcher Schaden von welchem Unwetter herrührt. Da ein Hagelschaden in einer gemeinsamen Datenbank registriert wird, nutzt dir auch ein Versicherungswechsel nichts.

Auch für Folgeschäden, die aufgrund mangelhafter Reparatur oder unterlassener Reparatur entstehen – das kann beispielsweise eine undichte Dachluke sein, die Feuchtigkeit ins Fahrzeug lässt – kommt die Versicherung nicht auf.

Sonderfall Schaden durch Waldbrand:

Gerätst du in ein Gebiet, wo gerade ein Waldbrand wütet, und erleidet dein Wohnmobil einen Schaden, gilt Folgendes:

  • Schäden am Wohnmobil übernehmen die Teilkasko- und die Vollkasko-Versicherung.
  • Ist der Waldbrand durch Unachtsamkeit entstanden, übernimmt die Privathaftpflichtversicherung des Verursachers, wobei die Höhe der Summe von der vereinbarten Deckungssumme abhängt. Bei nachgewiesener Brandstiftung muss der Brandstifter die Kosten selber übernehmen.

Schadenregulierung bei Elementarschäden

Im Prinzip musst du einen Schaden – gleichgültig, ob Elementarschaden oder anderer – umgehend deiner Versicherung melden. Wenn deine Meldung die Versicherung erreicht, wird sie dich über den weiteren Verlauf unterrichten.

Da dich das Ganze voraussichtlich unterwegs auf Reisen trifft und du eventuell nicht sofort einen Gutachter zur Hand hast, solltest du alles dokumentieren:

  • Notiere die Art des Schadens, den Grund (z.B. Hagelschauer), die genaue Ortsbeschreibung sowie den Zeitpunkt (Datum & Uhrzeit).
  • Vorteilhaft wäre eine Skizze vom Standort deines Wohnmobils und der Umgebung.
  • Fotos sowohl von der Umgebung als auch vom Schaden (statt Skizze oder zusätzlich) sind optimal.
  • Ideal ist, wenn du eventuelle Zeugen benennen kannst (z.B. Platznachbarn oder Campingplatzpersonal); notiere deren Namen, Anschrift und Telefonnummer.

Wann kann es problematisch werden?

Wir alle kennen das Gefühl, dass Versicherungen immer sofort ihr Geld haben wollen, wenn es jedoch ans Auszahlen geht, wird häufig erst umgehend geprüft und „man“ stellt sich eventuell sogar quer. Oft auch begründet, denn:

  • Du bist verpflichtet, mögliche Folgeschäden so gering wie möglich zu halten. Das kann z.B. bedeuten, dass zerstörte Dachluken unmittelbar nach Ende des Unwetters abzudecken sind, damit kein Regen ins Fahrzeuginnere gelangt.
  • Du solltest potentielle Gefahrensituationen vermeiden, also nicht unbedingt dein Wohnmobil bei Sturmflutwarnung im Hafenbereich parken oder bei Sturm die Markise ausgefahren lassen.

Mein Versicherungsfazit

Eine 100%ige Absicherung gibt es trotz der zahlreichen verschiedenen Angebote nicht, aber du kannst dafür sorgen, dass a) der Schaden so gering wie möglich ausfällt und/oder b) du die wichtigsten, teuersten Dinge versicherst. Die richtige Versicherung zu finden, ist jedoch Sisyphusarbeit.

Um den passenden, möglichst optimalen Versicherungsschutz zu haben, solltest du dich im Vorfeld mit den Versicherungsbedingungen auseinandersetzen. Erkundige dich ausführlich bei deinem Versicherungsmakler, vergleiche das Angebot mit denen anderer Versicherungsgesellschaften und wäge die Fürs und Widers ab.

Notfallnummern für die Wohnmobilreise ins europäische Ausland

Wenn Du mit Deinem Wohnmobil auf Extremwetterlagen triffst, dann ist es leider nicht unwahrscheinlich, dass Du eine Panne erleidest oder anderweitig auf Hilfe angewiesen bist. Gerade das kann in einem fremden Land zu einer Herausforderung werden.

Daher haben wir für Dich in unserem folgenden Artikel alle wichtigen Notrufnummern im europäischen Ausland zusammengetragen.

Häufige Fragen zum Thema Extremwetter mit dem Wohnmobil

Selbst wenn das Unwetter nicht oder nur wesentlich milder ausfällt als vorhergesagt, solltest du jede Unwetterwarnung – alleine schon um deine und die Unversehrtheit deiner Mitfahrer nicht zu gefährden, aber auch, um materiellen Schaden so gering wie möglich zu halten – ernst nehmen. Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel den Platz gewechselt oder das Ziel komplett umgeschmissen als es nie wieder tun zu können. Schließlich haben wir ja ein WohnMOBIL und leben nicht in einer festen Unterkunft.

Tipp: Lade dir eine gute Krisen-Warn- oder Unwetter-App herunter.

Im eigenen Interesse würde ich das Wohnmobil in jedem Fall rechtzeitig wegfahren beziehungsweise den Platz gar nicht erst anfahren. Im Schadensfall wird die Versicherung genau überprüfen und entsprechend reagieren. Nachgewiesene grob fahrlässige Handlung oder sogar Vorsatz kann bedeuten, dass nicht gezahlt wird.

Bei Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung gibt es Schadenfreiheitsklassen. Bei der Abrechnung eines Teilkaskoschadens wirst du nicht zurückgestuft, hier werden Schäden versichert, auf die du als Fahrer keinen Einfluss hast, daher gibt es dort auch keinen Schadenfreiheitsrabatt.

Sind mehrere Fahrzeuge gleichzeitig betroffen, nennt man das in der Fachsprache „Kumulschaden“. Dann sind die örtlichen Gutachter logischerweise überlastet und nehmen eine Art „Sammelbesichtigung“ vor.

Einen offensichtlichen Totalschaden, den du per Foto gut dokumentieren kannst, wird deine Versicherungsgesellschaft sicherlich auch so anerkennen. Verständige dich jedoch erst mit ihr, ehe du handelst. Im schlimmsten Fall würdest du deinen Versicherungsschutz gefährden

Ein reiner Hagelschaden in Form von Dellen bedingt nicht unbedingt eine sofortige Reparatur. Zunächst einmal solltest du deiner Versicherung den Schaden melden, Daten dazu weitergeben und Fotos machen. Da dein Wohnmobil ja noch fahrbereit ist, solltest du schon wegen der möglichen Gewährungsleistungsansprüche in Deutschland reparieren lassen. Für Notreparaturen – beispielsweise kaputte Windschutzscheibe – musst du dich zur nächsten Werkstatt abschleppen lassen. Das Abschleppen ist jedoch nur durch einen Schutzbrief abgedeckt.

Sofern du kannst, ja. Allerdings bist du nur dann im faradayschen Käfig, wenn dein Aufbau ein Metallgerippe hat. Besser, du gehst ins Führerhaus oder in ein festes Gebäude.

Die Gefahr eines Blitzeinschlages ist jedoch relativ gering. Du kannst sie zudem noch einmal minimieren, indem du dir einen passenden Standplatz suchst (etwa neben einem hohen Gebäude).

Grundsätzlich ist das für dich ungefährlich, allerdings könnte dein Gerät bei einem Blitzeinschlag einen Schaden durch Überspannung erleiden. Daher ist es besser, bei Gewitter die Stromversorgung am Wohnmobil vom Stromkasten und Stromnetz zu nehmen.

LASS UNS IN VERBINDUNG BLEIBEN!

Nie wieder hilfreiche Tipps & Tricks rund um das Wohnmobil und Camping verpassen? Dann abonniere unseren Newsletter und wir halten Dich auf dem Laufenden!

Nur Wohnmobil Tipps & Tricks - kein Spam!

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung / 5. Anzahl Bewertungen:

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?