Wintercamping liegt voll im Trend und wird immer beliebter. Mit einem entsprechend vorbereiteten Wohnmobil ist Campen in der vierten Jahreszeit eine tolle Sache.

Viele Wohnmobilisten machen allerdings im Winter Pause und stellen das Fahrzeug dann ab oder idealerweise sogar unter, um es grundsätzlich gegen äussere Einflüsse wie Wasser, Schnee bzw. Feuchtigkeit optimal zu schützen. Dabei müssen z. B. Leitungen und Wassertanks frostsicher gemacht werden.

Was macht ein Wohnmobil winterfest?

Als “winterfest” gelten Reisemobile, die der europäischen Norm EN 1646 entsprechen. Das Reisegefährt wird zehn Stunden lang einer Außentemperatur von minus 15 Grad ausgesetzt. Anschließend muss sich der Innenraum innerhalb von vier Stunden auf plus 20 Grad aufheizen. Die erreichte Wärme muss das Wohnmobil stabil halten, die Wasseranlage dabei einwandfrei funktionieren und nicht einfrieren.

Welche Wohnmobile sind für den Winter geeignet?

Nicht alle Wohnmobile wie Kastenwagen, das teilintegrierte und das integrierte Alkovenmobil, eignen sich gleich gut für das Wintercamping. Die Außenhülle eines Kastenwagens vernünftig zu isolieren, ist sehr schwierig. In einem teilintegrierten Alkovenmobil ist das Fahrerhaus kaum wirksam gegen Kälte zu dämmen. Der Rest des Aufbaus kann hingegen gut gegen Frost abgeschirmt werden.

Für Wintercamping sind Wohnmobile, deren Fahrerhaus komplett abgeschottet werden kann, gut geeignet. Integrierte winterfeste Alkovenmobile haben isolierte Seitenwände am Fahrerhaus. Dann hat man auch in einem integrierten Fahrzeug rundum gleichmäßige Wärme.

Der Konzern Polar, der nördlichste Wohnwagenhersteller der Welt, hat für den Winter z. B. das Modell Solifer T740 Emotion entwickelt. Es ist absolut winterfest und – durch perfekte Isolierung und beheizte Wassertanks – auch für strengen Frost geeignet. Bei der Heizung kannst Du zwischen Strom und Gas wechseln oder einen Mix aus beidem verwenden.

Der Wohnwagen wird durch Styrofoam isoliert, hält Schnee und Sturm stand und ist durch die Beschichtung zum Boden abgeschirmt.

Wohnmobil winterfest machen

Wie machst Du Dein Wohnmobil winterfest?

  • Heizung installieren (am besten mit Gas oder Elektro zum Wechseln)
  • Isolieren
  • Abwassertank winterfest machen

Ohne eine gute Heizung ist Wintercamping kaum durchführbar. Lass Dein Reisegefährt am besten mit einer Heizung ausrüsten, die sich mit Strom und Gas betreiben lässt.

Verschiedene Bereiche des Autos sollten vor dem Wintercamping isoliert werden. Du kannst die Innenverkleidung abnehmen und das Auto z. B. mit Steinwolle dämmen.

In verschiedenen Bereichen sind zusätzliche Isolationsmatten sinnvoll. Beispielsweise für die Front- und Seitenscheiben oder die hinteren Türen eines Kastenwagens. Hier kann viel Wärme entweichen. Es gibt spezielle Matten für einen Kastenwagen mit Aufstelldach oder große Dämmmatten für das komplette Fahrerhaus.

Ist die Wasseranlage rundum frostsicher eingebaut?

Abwassertank im Wohnmobil winterfest machen

Gerade der Abwassertank ist ein Problem beim Wintercamping. Er sitzt bei vielen Fahrzeugen unter dem Fahrzeug und ist der Witterung ausgesetzt. Es gibt Möglichkeiten, den Tank zu isolieren und zu beheizen. Achtung: Ein beheizter Abwassertank, ohne beheizten und isolierten Schlauch ist im Winter nutzlos.

Eine beheizte Wasseranlage ist außerdem notwendig, da jedes Wohnmobil mit einem sogenannten Frostwächter ausgestattet ist. Der Frostwächter ist ein kleiner Hebel, der auslöst, wenn die Temperatur unter vier Grad sinkt. Dann wird der Boiler automatisch entwässert und kann nicht einfrieren und platzen.

Kann man im Wohnmobil überwintern?

Ja, Du kannst in Deinem Wohnmobil überwintern, Du musst es nur wintertauglich vorbereiten.

Wichtigstes Element beim Wintercampen ist die Heizung. Bei nicht zu strengem Frost sorgt eine Gasheizung mit 4 kW für gemütliche, angenehme Wärme.

Eine guter, rundum geschlossener Isolationsmantel ist sehr wichtig für ein erfolgreiches Wintercamping. Es gibt verschiedene Materialien. EPS-Schaum (Styropor) z. B. ist ein günstiges Isolationsmaterial. Teure Fahrzeuge haben hochwertige, dickere Dämmstoffe.

Scheiben, insbesondere die große Frontscheibe, sind Kältebrücken und sollten durch zusätzliche Maßnahmen isoliert werden.

Sehr angenehm ist im Winterurlaub ein Wohnmobil mit einem sogenannten Doppelboden. Dieser Boden hat ein beheiztes Zwischengeschoss, das wie eine Fußbodenheizung wirkt. In diesem Bereich kann zudem die Wasseranlage verstaut werden. Wasserleitungen, Frisch- oder Abwassertank können nicht einfrieren.

Wenn möglich solltest Du die Zwangsentlüftungen nicht verschließen. Natürlich gelangt so kalte Luft in Dein Auto. Doch ein Raum, in dem sich Menschen aufhalten, muss ausreichend belüftet werden. Sonst bildet sich, durch die hohe Luftfeuchtigkeit, Schimmel.

Hast Du eine Gasheizung solltest Du auf jeden Fall einen Gasmelder verwenden.

Bei Temperaturen deutlich unter 15 Grad – über einen längeren Zeitraum – brauchen auch Fisherman´s Friends ein gut isoliertes Wohnmobil.

Siehe dazu auch folgende interessante Artikel in unserem Magazin:

Wohnmobil und Wohnwagen winterfest machen: so geht es richtig

Bildnachweis: canva.com