Leider kann die Überladung eines Wohnmobils teuer werden. Die Grenze liegt bei 3,5 Tonnen. Mehr dürfen die meisten Wohnmobile in Deutschland nicht wiegen. Nur wenn du ein Wohnmobil fährst, welches ausdrücklich 3,8 oder 4 Tonnen wiegen darf, brauchst du dir beim Beladen um das Gewicht wenig Gedanken zu machen.

Dies ist aber eher eine Ausnahme. In der Regel zählt bei einem Wohnmobil jedes Kilogramm. Wenn du unterwegs angehalten wirst und dein Wohnmobil überladen ist, drohen Bußgelder und Strafpunkte in Flensburg. Es kann sogar sein, dass das Wohnmobil nicht weiter fahren darf, ohne an Gewicht zu verlieren.

Ein weiteres Problem ist die Versicherung des Fahrzeugs. Wenn die Versicherung nachweisen kann, dass das Fahrzeug zum Zeitpunkt des Unfalls überladen war, kann sie die Zahlung verweigern. Dies kann schlimme finanzielle Folgen haben.

Aus diesem Grund ist es besser, wenn du das Gewicht deines Wohnmobils kontrollierst. Aber was genau bedeutet Überladung im Wohnmobil, wann ist ein Wohnmobil überladen und wie wird ein Wohnmobil eigentlich gewogen? Antworten auf diese wichtigen Fragen findest du hier.

Was bedeutet Überladung im Wohnmobil?

Ein Wohnmobil gilt als überladen, wenn es das zulässige Gesamtgewicht überschreitet. Das Gesamtgewicht ergibt sich aus der Summe des Leergewichts und der Ladung.

In anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass eine Überladung vorliegt, wenn ein mit Personen oder Frachtgut beladenes Fahrzeug schwerer ist als sein zulässiges Gesamtgewicht. Durch das hohe Gewicht wird das Fahrzeug schwer beherrschbar und stellt somit ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar. Zudem verlängert sich der Bremsweg.

Wie wird die Überladung im Wohnmobil berechnet?

Das maximal zulässige Höchstgewicht der Zuladung errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Leergewicht und der Gesamtmasse des Wohnmobils. Unter Zuladung zählen dabei das Gepäck, der Proviant und alle Gegenstände, die auf der Fahrt mitgeführt werden.

Wenn dein Wohnmobil also 2,9 t wiegt und die erlaubte Gesamtmasse 3,5 t beträgt, dann darf deine zusätzliche Last maximal 600 kg betragen. Übrigens gelten auch die Passagiere als Nutzlast. Bei einer mehrköpfigen Reisegruppe mit reichlich Gepäck ist das Höchstgewicht daher schnell erreicht.

Wann ist ein Wohnmobil überladen?

Ein Wohnmobil ist überladen, wenn es die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs überschreitet. Bei der Auflastung handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern und Strafpunkten verfolgt wird. Die zulässige Gesamtmasse (zGM) deines Fahrzeugs kannst du der Zulassungsbescheinigung (Fahrzeugschein) entnehmen.

Wie wird ein Wohnmobil gewogen?

Es gibt zwei zuverlässige Methoden, ein Wohnmobil zu wiegen. Du kannst zum Wiegen auf eine spezielle Waage fahren. Solche Waagen findest du beispielsweise auf einer Mülldeponie oder zu einem Baustoff- oder Landwirtschaftshandel.

Eine andere Möglichkeit ist es, zu einer Prüforganisation zu fahren. Bei TÜV oder Dekra können Wohnmobile gewogen werden. Achte beim Wiegen auch auf die Achslast. Da bei der Überladung auch die Gewichtsverteilung eine Rolle spielt. Das erlaubte Gewicht findest du im Fahrzeugschein in den Feldern 7.1, 7.2 und 7.3 oder unter der Ziffer 16.

Welche Bußgelder drohen bei Überladung des Wohnmobils?

In dem Bußgeldkatalog werden überladene Reisemobile bis 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht in Deutschland mit folgenden Strafen belegt:
Toleranzgrenze: 5 %
ab 5 % Übergewicht – 10 Euro
ab 10 % Übergewicht – 30 Euro
ab 15 % Übergewicht – 35 Euro
ab 20 % Übergewicht – 95 Euro/ 1 Punkt in Flensburg
ab 25 % Übergewicht – 140 Euro/ 1 Punkt in Flensburg
ab 30 % Übergewicht – 235 Euro/ 1 Punkt in Flensburg

Auch im europäischen Ausland drohen dir hohe Straßen und ein Fahrverbot. In Österreich liegt die Toleranz bei nur bei 2 %. Ab 6 % kostet die Überladung 170 Euro, ab 11 % kostet die Überladung 210 Euro. Richtig problematisch wird es ab 15 % Überladung. Dann droht in Österreich ein Verwaltungsstrafverfahren mit individueller Strafzumessung. Die Höchststrafen liegen bei 3000 Euro.

Die Schweiz ist noch strenger. Hier gibt es keine Toleranz. Eine Überladung unter 5 % kostet bereits 85 Euro. Über 5 % Übergewicht kosten ab 210 Euro. Die individuelle Strafabmessung erfolgt je nach Gewicht. Das Übergewicht muss zudem vor dem Weiterfahren abgeladen werden.

Auch Frankreich hat keine Toleranz. Die Staffelung ist relativ unklar und beträgt zwischen 135 und 750 Euro. Bei mehr als 5 % Übergewicht erfolgt die Weiterfahrt erst nach dem Abladen. Bei mehr als 20 % wird das Fahrzeug einfach stillgelegt und ein Strafverfahren eingeleitet.

Wohnmobil Überladung vermeiden: Tipps

Damit das Gewicht unter 3,5 Tonnen bleibt, kannst du beim Einladen auf folgende Punkte achten:

  • befülle den Wassertank erst bei der Ankunft
  • verzichte auf eine Trittleiter
  • verzichte auf den Fahrradträger/ Heckgarage nutzen
  • kaufe eine leichte Markise
  • besorge eine leichte Solaranlage
  • besorge leichte Campingstühle

Um Gewicht zu sparen, kannst du den Wassertank des Wohnmobils erst auf den Campingplätzen befüllen und allgemein auf Extras wie Trittleitern verzichten. Kaufe auch nur Campinggegenstände, die leicht sind. All dies hilft dir dabei, unter dem zulässigen Gesamtgewicht zu bleiben.

Siehe dazu auch folgenden interessanten Artikel in unserem Magazin:

Gewicht einsparen im Wohnmobil – wie kann man Überladung vermeiden?