Ein Gastank im Wohnmobil lohnt sich immer dann, wenn Camper längere Zeit in ihrem mobilen Zuhause unterwegs sind. Mit einer Gasanlage ist die Energieversorgung von Heizung, Warmwasserboiler und Kochstelle für einen längeren Zeitraum gesichert.

Gastank im Wohnmobil

Für das Heizen, Kühlen, Kochen und die Bereitung von Warmwasser kommt in Wohnmobilen in der Regel Gas zum Einsatz. In größeren Wohnmobilen steht daher häufig ein Gasfach zur Verfügung, welches Platz für ein oder zwei Glasflaschen bietet. In anderen Wohnmobilen ist im Unterflurbereich ein befüllbarer Gastank integriert. Eine weitere Möglichkeit ist die Gastankflasche, die wie die anderen Tankflaschen im dafür vorgesehenen Flaschenkasten mitgeführt werden kann. Wer regelmäßig oder sogar auf Dauer mit seinem Wohnmobil unterwegs ist, sollte den Einbau eines Gastanks in Betracht ziehen. Ein Gastank ist weitaus größer als eine Gasflasche. Das hat den Vorteil, dass nicht ständig Gasflaschen ausgetauscht werden müssen, denn die Füllung eines Gastanks hält deutlich länger. Wird das mobile Heim nur gelegentlich genutzt, reichen Gasflaschen aber völlig aus. Hier kommt neben Gas in Stahlflaschen mittlerweile auch Alugas zum Einsatz, welches in der Tauschflasche erhältlich ist. Ein Nachteil ist hier, dass Alugasflaschen nicht immer an den gleichen Stellen wie Stahlflaschen getauscht werden können. Beide Varianten dürfen nicht selbständig befüllt werden. Sie müssen immer getauscht werden.

Bevor ein Brenngastank als Gasanlage im Wohnmobil verbaut wird, sollte der alte Gastank bzw. die Einbaustelle gemessen werden. Wichtig ist, auf die Bodenfreiheit des Fahrzeuges zu achten. Der Wohnmobilbesitzer sollte darüber hinaus prüfen, ob seine Gasgeräte mit einem 30 mbar oder 50 mbar Gasregler zu verwenden sind.

Das Entnahmeventil von Gas am Brenngastank oder Campinggastank befindet sich immer auf der linken Seite. Die Betankung erfolgt stets von der rechten Seite. Brenngastanks sind ausschließlich horizontal zu verbauen. Ein stehender Einbau ist nicht möglich.

Wann muss ein Gastank erneuert werden?

Seit dem Jahr 2018 ist der Einbau eines Gastanks in den Fahrzeugpapieren des Wohnmobils zu dokumentieren. Bevor Fahrzeug und Gastank erstmals in Betrieb genommen werden, müssen Prüfung und Eintragung erfolgen.

Die Prüfung und Abnahme der Gasanlage sind von sachkundigen Personen durchzuführen und alle zwei Jahre zu wiederholen. Verfügen Fahrzeug und Gasanlage nicht über die regelmäßigen Prüfungen und Eintragungen, bekommt das Fahrzeug auch keinen TÜV.

Bei Beanstandungen ist der Gastank gegebenenfalls zu erneuern. Bei einer positiven Abnahme durch den Prüfer kann der Gastank weiterbenutzt werden und es ist nichts zu veranlassen.

Gastank im Wohnmobil füllen

In ganz Europa, außer in Finnland, stehen LPG Gastankstellen zur Betankung gasbetriebener Fahrzeuge zur Verfügung. In der Europäischen Union fehlt allerdings ein einheitliches Befüllsystem, weshalb im Ausland entsprechende Fülladapter erforderlich sind. Für Deutschland, Belgien, Luxemburg, Schweiz und Irland werden ACME-Adapter benötigt. In den Niederlanden, Norwegen, Spanien und Großbritannien sind Bajonett-Adapter erforderlich. DISH-Adapter verwendet man unter anderem in Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland oder Italien. Empfohlen werden Fülladapter-Sets, mit denen die Betankung an allen LPG-Tankstellen problemlos möglich ist. Die Anschaffung von LPG-Adapter-Sets ist sinnvoll. Sie sind mit einem Preis um die 40 Euro recht erschwinglich.

Welche Vorschriften gibt es für den Gastank im Wohnmobil?

Eine Gasanlage muss in die Fahrzeugpapiere des Wohnmobils eingetragen werden. Außerdem ist die Abnahme des Einbaus vorgeschrieben. Alle verbauten Gerätschaften werden mit Seriennummer im gelben Prüfbuch dokumentiert. Die Abnahme sollte von fachkundigem Personal durchgeführt werden. Nach bestandener Prüfung bekommt der Wohnmobilbesitzer eine Prüfplakette, die am Fahrzeug anzubringen ist. Die Abnahme ist zwar vom TÜV unabhängig, beim Nichtbestehen der Gasanlagenprüfung wird der TÜV dem Fahrzeug aber auch keine Prüfplakette ausstellen. Wer beim Kauf eines Wohnmobils kein gelbes Heft vom Vorbesitzer oder vom Händler bekommen hat, lässt sich dies bestenfalls bei der ersten Gasanlagenprüfung ausstellen. Die Gasanlage darf bis dahin nicht genutzt werden. Nach der Erstabnahme ist alle zwei Jahre eine Dichtigkeitsprüfung der Gasanlage erforderlich.

Gastanks unterliegen einer zehnjährigen Prüfpflicht. Die Durchführung bzw. Beauftragung von Fachbetrieben für die Prüfung liegen in der Verantwortung des Wohnmobilbesitzers, der auch die Kosten trägt.

Wichtige Punkte für die erfolgreiche Gasanlagenabnahme:

  • Die Gasanlage muss deutschen Standards für Wohnmobile entsprechen.
  • Es dürfen maximal zwei Gasflaschen mit je 11 Kilogramm im Aufstellraum mitgeführt werden (Versorger- und Ersatzflasche).
  • Flaschen sind aufrecht zu transportieren.
  • Tank und Flaschen vor Hitze schützen.
  • Das Wohnmobil muss über einen dichten und verschließbaren Gaskasten verfügen.
  • Keine Zündquellen im Bereich des Gaskastens.
  • Flaschen müssen fest mit dem Fahrzeug verbaut sein.
  • Gasöffnung mit mindestens 100 qcm, welche sich am tiefsten Punkt des Gaskastens befinden und direkt nach außen führen muss.
  • Druckregler und Sicherheitsventil an der Gasflasche.
  • Verbindungsschlauch mit maximaler Länge von 40 cm.
  • Gasanlage benötigt eine Hauptabsperreinrichtung.
  • Nur zugelassene Rohre verwenden.
  • Ausschließlich Klemmverbindungen und Schienenverbindungen als Verbindungsstücke nutzen.
  • Fahrverhalten darf Rohre nicht beeinflussen.
  • Nur zugelassene Geräte für die Gasnutzung verwenden.
  • Feuerschutz für brandgefährdete Bauteile.

Was kostet der Einbau eines Gastanks im Wohnmobil?

Der Einbau oder Umbau eines Gastanks im Wohnmobil kostet durchschnittlich zwischen 1.500 und 4.000 Euro. Für den Einbau durch ein Fachunternehmen sollten zum Beispiel beim Einbau eines 90-Liter-Gastanks mit integriertem Anschluss für die Fernbetankung, europäischem Fülladapter sowie Gasfilter mit Kosten von ca. 2.000 Euro gerechnet werden.

Wer baut den Gastank in Wohnmobile ein?

Gastanks sind sicherheitsrelevante Teile im Wohnmobil. Daher sollte der Verbau unbedingt von Fachleuten übernommen werden. Es bietet sich an, den Einbau von einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen, die die Anlage dann auch direkt abnimmt.

Siehe dazu auch folgende interessante Artikel in unserem Magazin:

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Gastank fürs Wohnmobil – wann sich das Nachrüsten lohnt

Alle Fragen zum Gastank in der Übersicht