Es ist der Horror eines jeden Fahrzeug-Besitzers: Marderschaden! Zerbissene Schläuche und Kabel, die bis zum Kapitalschaden des Motors führen können. Die Versicherungen zahlen zwar, jedoch meist nur die direkten Schäden durch den Marder und nicht die viel schwerwiegenderen Folgeschäden. Das Problem darf nicht unterschätzt werden: allein im Jahr 2018 wurden den deutschen Versicherungen ca. 198.000 Marderschäden gemeldet.

Doch was genau suchen diese Tiere eigentlich in unseren Motoren und was genau verleitet sie dazu, deren Innenleben teils komplett zu zerstören und was kann man dagegen tun?

Was suchen Marder unter der Motorhaube?

Genau weiß man nicht, weshalb Marder immer wieder in Fahrzeugen Unterschlupf suchen. Viele halten es für reine Neugier, andere gehen davon aus, dass der Geruch der Kabel und Schläuche die Tiere auf eine gewisse Art und Weise anzieht. Vielleicht ist es auch die Wärme des Motors, welche gerade bei kaltem Wetter den Motorraum so attraktiv macht.

Sicher ist jedoch, dass Marder ihr Revier gerne markieren und sehr aggressiv auf fremde Markierungen ihrer Artgenossen reagieren. Indem sie Schläuche, Leitungen und Kabel zerbeissen, sowie Dämmmaterial zerkratzen scheinen sie demzufolge also die Markierungen des Rivalen zerstören wollen.

Da die Tiere keinen Winterschlaf halten ist ein Marderschaden zu jeder Jahreszeit möglich. Jedoch vor allem im Frühjahr und im Herbst sind sie am aktivsten.

Größere Gefahr für Reisemobile?

Pauschal kann man sagen, dass Freizeitmobile einem höheren Risiko für Marderschaden ausgesetzt sind als PKWs. Dadurch, dass letztere viel häufiger bewegt werden und einige vor allem nachts in einer Garage untergebracht sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Marderbefalls deutlich.

Ein kurzer, jedoch regelmäßiger Blick in den Innenraum kann vor größeren Schäden bewahren. Bei ersten Anzeichen von Marderbissen sollte schnellstens gehandelt werden, bevor der komplette Motor durch defekte Leitungen in Mitleidenschaft gezogen wird.

Wie beugt man Marderschaden vor?

Angebliche Hausmittelchen wie Hundehaare oder sogar Toilettensteine werden in verschiedenen Internet-Foren als Marderschreck empfohlen, jedoch Nachweise über die Wirksamkeit gibt es keine.

Ultraschallgeräte hingegen gehören nachweislich zu den am zuverlässigsten wirkenden Mitteln. Dabei platziert man kleine Geräte im Motorraum, die hohe Töne im Ultraschall-Bereich aussenden. Diese sind für den Menschen nicht hörbar, jedoch für den Marder und sogar für andere unliebsame Nagetiere wie Mäuse, unangenehm und somit abschreckend. Es wird jedoch dazu geraten, die Frequenzen von Zeit zu Zeit zu wechseln, da die Tiere sich daran gewöhnen und der Schutz dann hinfällig werden könnte.

Um eventuelle Markierungen eines Marders zu entfernen und somit die Zerstörungswut eines weiteren zu verhindern, kann man eine Motorwäsche durchführen lassen. Dies macht Sinn, wenn man Uringeruch oder Marderkot sowie erste Bisse an Kabeln vorgefunden hat.

Um die Schläuche, Leitungen und Kabel vor Bissen aktiv zu schützen könnte sich die Verkleidung durch Aluschläuche lohnen. Diese sind für den Marder nicht zerkaubar und beugen somit sehr gut teuren Folgeschäden vor.

Einfach und von Marderexperten empfohlen ist auch die sehr einfache und günstige Methode der Platzierung von Maschendrahtzaun auf dem Boden unter dem Motor. Dieser wird dabei z.B. ganz einfach auf einen simplen hölzernen Rahmen gespannt und unter dem Fahrzeug platziert. Da Marder sehr empfindliche Pfoten haben, ist ihnen das Laufen auf dem Maschendraht nicht geheuer und können so wirkungsvoll abgeschreckt werden. Gerade beim Überwintern des Wohnmobils ist diese Methode sehr einfach einsetzbar. Jedoch auch im Urlaub, wenn das Fahrzeug über längere Zeiträume an ein und demselben Ort verbleibt ist die Mitnahme dieses Holzrahmens durchaus denkbar.

Fazit

Marderschäden sind ärgerlich, vor allem wenn man sie erst bemerkt, wenn das vollgepackte Wohnmobil zu Reisebeginn nicht starten will. Deshalb sollte man sich generell dem Problem bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, dass es erst gar nicht soweit kommen kann. Ob man sofort in teure Geräte investiert oder auf simple Hausmittelchen setzt bleibt dabei jedem selbst überlassen. Meist hilft nicht eine Methode alleine, sondern ein abwechselnder Mix aus verschiedenen Mitteln scheint am erfolgversprechendsten zu sein.

Foto von iStockphoto.com von Philippe Clement

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Vor allem im Frühjahr sind Marder aufgrund der anstehenden Paarungszeit sehr aktiv. Dabei stecken die Männchen ihre Reviere mit Urin ab, um Nebenbuhler möglichst fern zu halten. Nimmt der Marder eine Markierung eines Rivalen in seinem Revier wahr, z.B. im Motor eines geparkten PKWs, dann wird er rabiat und wird versuchen die Markierung zu zerstören.

Da Marder nachaktive Tiere sind scheuen sie vor allem grelles Licht. Zur Abschreckung kann also schon das Parken unter hellen Straßenlampen hilfreich sein.

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