Im Abwassertank beziehungsweise im Campingbereich trifft man immer wieder auf den Begriff „Schwarzwasser“ oder aber „Grauwasser“. In der Tat handelt es sich dabei um schwarzes (bzw. graues) Wasser. Doch was genau hat es damit auf sich? Wie wird das Wasser eigentlich schwarz und was gibt es sonst nicht darüber zu wissen? In diesem Text beschäftigen wir uns genauer mit dem Thema Schwarzwasser und erläutern den Begriff.

Was ist Schwarzwasser?

Beim sogenannten Schwarzwasser handelt es sich um nichts anderes als gewöhnliches Abwasser. Fachleute bezeichnen das dunkel gefärbte Wasser in Toiletten als Schwarzwasser, während im allgemeinen Volksmund von Abwasser die Rede ist. Heutzutage nutzen jedoch auch immer mehr Camper und Wohnmobilbesitzer den Begriff schwarzes Wasser, da es einen weit aus zivilisierteren Unterton in sich trägt. Wenn also von schwarzem Wasser gesprochen wird, meint man damit im Grunde die angesammelten Fäkalien und den Urin in einer Campingtoilette.

Wie entsteht Schwarzwasser?

Das von Natur aus durchsichtige Wasser verfärbt sich beim Kontakt mit Fäkalien und Urin dunkel, da diese Stoffe sich im Wasser allmählich auflösen. Kleinste Partikel färben das einst durchsichtige Wasser also mit der Zeit schwarz. Wenn in das Wasser lediglich uriniert wird, färbt es sich mit der Zeit gelblich, jedoch nicht schwarz. Bei gelblichem Wasser spricht man in diesem Sinne von „Gelbwasser“ (Bestandteil von schwarzem Wasser).

Was ist der Unterschied zwischen Schwarzwasser und Grauwasser?

Beim Grauwasser handelt es sich zwar um verschmutztes Wasser, jedoch ist dieses bei Weitem nicht so schmutzig (bzw. mit Bakterien versehen) wie schwarzes Wasser. Wenn das Wasser etwa nur zum Duschen oder zur Reinigung von verschmutzten Kleidern genutzt wird, verfärbt es sich mit der Zeit grau. Aus diesem Grund ist es zwar schmutzig, jedoch handelt es sich dabei um eine Art Vorstufe von schwarzem Wasser. Grauwasser ist weitaus weniger schädlich.

Wie wird Schwarzwasser bei Wohnmobilen gesammelt?

Schwarzes Wasser bildet sich in der Toilette eines Wohnmobils (oder auch einer normalen Toilette, wenn nicht gespült wird). Da die Fäkalien in einer Campingtoilette gesammelt werden, wird das gesammelte Abwasser dementsprechend schnell schwarz.

Wie und wo wird es entsorgt?

Entsorgt wird das angesammelte schwarze Wasser an speziell dafür geschaffenen Orten. Hier spricht der Camper von sogenannten „Dump-Stationen“ oder auch „Sani-Dumps“. Dabei parkt das Wohnmobil oder der Camper zunächst neben einer Bodenöffnung. Anschließend wird der Abwasserschlauch eingelassen und das schwarze Wasser abgepumpt.

Einige Wohnmobilbesitzer entsorgen das schwarze Wasser auf illegale Weise, was der gesamten Camping-Community selbstverständlich ein Dorn im Auge ist. Immerhin ist das Ablassen von schwarzem Wasser an nicht dafür vorgesehenen Orten nicht nur illegal, sondern auch unhygienisch und umweltbelastend. Da sich im schwarzen Wasser nämlich manchmal auch Binden, Tampons, Feuchttücher und andere Materialien befinden, braucht die Natur sehr lange, um dieses Gemisch biologisch abzubauen. Nebenher befinden sich in schwarzem Wasser jede Menge Krankheitserreger in Form von Bakterien, Viren und Pilzen.

Wird also schwarzes Wasser etwa in einem Wald abgelassen, so belastet es nicht nur die Flora und Fauna. Auch Spaziergänger oder aber deren Hunde und/oder Wildtiere könnten sich an illegal abgelassenem schwarzen Wasser infizieren und womöglich sogar tödlich erkranken. Es ist daher in jedem Falle notwendig, schwarzes Wasser an den dafür vorgesehenen Plätzen abzulassen.

Was kann man in einem Notfall machen?

Handelt es sich um einen Notfall und die Campingtoilette ist überfüllt, so darf diese selbstverständlich trotzdem nicht einfach so irgendwo entleert werden. Camper sollten auch in einem solchen Fall vernünftig bleiben und etwa Tankstellen oder andere Orte, an denen es Toiletten gibt, ansteuern, um dort ihre Notdurft zu verrichten. Muss das angesammelte schwarze Wasser unbedingt abgelassen werden und es findet sich keine spezielle Dump-Station, so könnte auch eine große Tüte verwendet werden.

Noch besser wäre jedoch eine Plastiktonne, welche sich dicht verschließen lässt. Man könnte zum Beispiel eine Regentonne mit einem Deckel verwenden. Sobald man dann endlich an einer Dump-Station angekommen ist, sollte man das darin befindliche Abwasser fachmännisch entsorgen. Sehr wichtig ist es den Notfallbehälter, welcher mit dem schwarzen Wasser in Kontakt gekommen ist, anschließend richtig zu reinigen und vor allem zu desinfizieren.

Bei jedem Kontakt mit dem Notfallbehälter, in dem das schwarze Wasser war, sollte man in jedem Falle dicke Gummihandschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske tragen. Auf diese Weise schützt man sich vor Krankheitserregern, welche sich unmittelbar über dem schwarzen Wasser mit der Luft vermischen und eingeatmet werden könnten.

Ist schwarzes Wasser gesundheitsschädlich?

Schwarzes Wasser sollte in jedem Falle mit Vorsicht gehandhabt werden und es darf auf keinen Fall zu einem direkten Kontakt kommen. Zwar kommt es bei direktem Hautkontakt nicht immer direkt zu einer negativen Auswirkung auf die Gesundheit, jedoch sollte man das Risiko keinesfalls eingehen. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder aber Kinder werden beim direkten Kontakt mit schwarzem Wasser in den meisten Fällen krank. Die häufigsten Nachwirkungen sind kurzzeitige Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall.

Dies hat vor allem mit unserem Mikrobiom zu tun, welches sich bei Kontakt mit einem fremden Mikrobiom angegriffen fühlt, da es sich um andersartige oder aber veränderte Bakterienkulturen handelt, die nichts mehr mit den gutartigen Bakterien in unserem Darm zu tun haben.

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