Verbrennungstoiletten kommen überall dort zum Einsatz, wo ein fehlender Anschluss an die Kanalisation und Wasserversorgung die Installation normaler Toiletten behindert.
Im Reisemobil kann sie die ideale Alternative zu bisherigen mobilen Toiletten-Lösungen sein.

Was ist eine Verbrennungstoilette?

Eine Verbrennungstoilette verbrennt die Hinterlassenschaften von Menschen. Übrig bleibt ein vergleichsweise winziges Häuflein trockene und völlig keimfreie Asche.

Man zählt die Verbrennungstoilette zu den Kassettentoiletten, mobilen Toiletten oder Campingtoiletten.

Sie haben in etwa die Form normaler Toiletten, sind aber mehr kastenförmig aufgebaut. Durch die Form findet die Toilette optimale Standkraft auf dem Untergrund. Als Materialien dienen Kunststoffe, Keramik sowie Edelmetalle plus verbundene Technik.

Wie funktioniert eine Verbrennungstoilette?

Bei Verbrennungstoiletten fallen die Hinterlassenschaften zuerst in ein Becken und dann in eine Brennkammer. Dieser wird durch Strom oder Gas aktiviert und verbrennt Kot vollständig, während Urin einfach verdampft. Dabei entstehen Abgase, die auf schonende Weise nach Außen geleitet werden.

Derzeit gibt es eigentlich nur ein Modell der Verbrennungstoilette am Markt. Hersteller ist die norwegische Firma Cinderella. Setzt sich das System durch, werden sicher auch andere Anbieter für Campingtoiletten zukünftig Verbrennungstoiletten herstellen.

Möchtest Du eine Cinderella Toilette nutzen, brauchst Du spezielle Papiereinlagen, welche die Form der Toilettenschüssel perfekt auskleiden. Die Ausscheidungen landen auf dem saugfähigen Papier. Dadurch erfährt die Toilette kaum Verschmutzung und es bleiben auch keine Gerüche.
Die Hinterlassenschaften verschwinden mit dem Beutel durch einen mechanischen „Spül“-Vorgang im unteren Teil der Kastentoilette, wo im nächsten Schritt die Verbrennung erfolgt.

Die Toilette zeigt Dir an, wann die Verbrennung vorbei ist und wann Du den Aschebehälter leeren musst.

Von den Ausscheidungen einer vierköpfigen Familie bleibt laut Hersteller nach einer Woche nur eine keimfreie Tasse Asche, die Du auf einfachste Weise in der Natur entsorgen kannst.

Für die strombetriebene Variante benötigst Du einen 230V-Steckdosenanschluss. Die Gas-Variante benötigt für die Steuerung ebenfalls etwas Strom. Allerdings reichen hier 12V und die Verbrennung funktioniert über eine angeschlossene Standard-Gasflasche. Der Gasverbrauch pro Verbrennung liegt bei circa 110 Gramm.

Vor- und Nachteile einer Verbrennungstoilette

Vorteile

• Sehr hygienisch.
• Geringer Platzbedarf.
• Fast überall einsetzbar.
• Geruchsneutral.
• Reste sind sehr leicht zu entsorgen.
• Funktioniert ohne den Einsatz von Chemie.

Nachteile

• Kostenintensiv.
• Ein Stromanschluss oder Gasrohr werden benötigt.
• Eine ebene Standfläche ist notwendig.
• Geräuschintensiv.
• Langer Verbrennungsprozess.

Verglichen mit anderen mobilen Toilettensystemen ist die Verbrennungstoilette die hygienischste Lösung. Weder die Kanalisation noch die Umwelt oder Du selbst werden durch die Menge oder Gerüche der Hinterlassenschaften belastet.

Die Toiletten sind fast überall dort einsetzbar, wo die Nachfrage nach alternativen Toilettensystemen besteht. Für die Nutzung im Reisemobil eignet sich nur die Gas-Variante.

Möchtest Du eine solche Toilette in freier Natur oder in Deinem Garten nutzen, brauchst Du zumindest eine ebene Standfläche, ein Dach (wetterfest sind die Modelle nicht), Gas und 12V-Strom.

Wird die gasbetriebene Verbrennungstoilette in Dein Wohnmobil oeingebaut, ist ein Durchbruch für das Abluftrohr notwendig. Nutzt Du eine solche Toilette auf Reisen, wird Dein Gasverbrauch deutlich erhöht sein.

Obwohl die Toilette Energie verbraucht, verbessert sie ihre CO₂-Bilanz durch die Tatsache, dass die Umwelt nicht mit den Ausscheidungen belastet wird.

Die Nachteile liegen neben dem Energieverbrauch und den hohen Anschaffungskosten bei der Geräuschentwicklung und dem Umstand, dass ein Verbrennungsvorgang bis zu 3 Stunden dauern kann.

Was kostet eine Verbrennungstoilette?

Angeboten werden die Toiletten derzeit nur vom norwegischen Hersteller Cinderella. Das gleichnamige Toilettenmodell gibt es in drei Ausführungen:

  • Comfort 3.890 Euro
  • Classic 3.590 Euro
  • Freedom 3.990 Euro

Für Reisemobile eignet sich die Freedom Variante, da nur sie mit Gas betrieben wird.

Verbrennungstoilette nachrüsten

Hast Du einen Standort mit normaler Steckdose (z.B. im Wohncontainer oder Tiny-Haus), steckst Du das Kabel einfach ein und die Nutzung der Verbrennungstoilette kann beginnen.

Für die Gas-Variante brauchst Du im Wohnmobil einen Durchbruch für das Abluftrohr. Als begabter Bastler oder Heimwerker kannst Du das selber machen. Übernimmt eine Firma die Gasinstallation, fallen in der Regel 100 bis 200 Euro an.

Die Gasprüfung durch den TÜV ist in Wohnmobilen seit 2020 nicht mehr vorgeschrieben. Aus Sicherheitsgründen kann es aber sinnvoll sein, die Prüfung freiwillig zu machen. Insbesondere, wenn Du den Einbau selbst vorgenommen hast, das vorher aber noch nie gemacht hast und keine Fachkenntnis hattest, ist es sicherer den Einbau vom TÜV oder einem Fachbetrieb abnehmen zu lassen.

Umbauten in Fahrzeugen musst Du zudem der Kfz-Versicherung melden.

Alternativen zur Verbrennungstoilette

Viel häufiger als Verbrennungstoiletten sind Trocken- und Trenntoiletten im Einsatz.

Trocken- und Trenntoiletten sehen wie Verbrennungstoiletten aus. Sie funktionieren ebenfalls ohne Wasser- sowie Kanalisationsanschluss aus und brauchen keinen Strom und auch kein Gas.

Damit sind sie noch einfacher und vielseitiger in der Verwendung. Da die Ausscheidungen unverändert in Behältern landen, bleibt bei diesen Toiletten-Alternativen das Problem mit der Entsorgung und den Gerüchen.

Früher gab es noch die chemischen Toiletten, die ganz ähnlich funktionierten. Aufgrund der Umweltbelastungen verschwinden diese Modelle allerdings langsam vom Markt.

Siehe dazu auch folgenden interessanten Artikel in unserem Magazin:

Toilette im Wohnmobil – (K)ein einfaches Thema

Bildnachweis: canva.com