Kroatien wird zum Euro-Land! Ab dem 01. Januar 2023 wird man auch dort mit Euro bezahlen können. Der diesjährige Sommerurlaub wird also der letzte mit der derzeitigen Landeswährung Kuna sein. Dass die Euro-Einführung in Kroatien vieles vereinfachen wird, das dürfte den meisten klar sein. Doch wegen der Erfahrungen mit vergangenen Euro-Umstellungen besteht die Befürchtung, dass die Preise damit generell ansteigen könnten. Viele sehen ihre zukünftige Kroatien-Urlaube durchaus in Gefahr deswegen. Doch was ist dran an den Ängsten?

Euro-Umstellung mit Gewöhnungsphase

Damit man sich in Kroatien an die neue Währung besser gewöhnen kann und ein besseres Gefühl dafür bekommt, wird schon Monate vor Einführung des Euros eine doppelte Preisauszeichnung Pflicht werden. D.h. ab 5. September 2022 müssen alle Preise in Kroatien sowohl in Kuna, als auch in Euro angegeben werden.

Für die deutschen Herbst-Urlauber ist das der Optimalfall: somit fällt das lästige Umrechnen weg. Auf einen Blick hat man sofort ein Preisgefühl und die Taschenrechner-App auf dem Handy muss nicht bei jedem Einkauf oder Restaurantbesuch zur Hilfe genommen werden.

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Bildnachweis: hernan4429 von iStockphoto

Schutz vor Preiserhöhungen

Die kroatische Regierung will mit der doppelten Preisauszeichnung vor allem verhindern, dass Unternehmen die Euro-Umstellung als Vorwand nehmen, um ihre Preise zu erhöhen.
Wer von uns damals schon alt genug war, um die Euro-Einführung in Deutschland bewusst erleben zu können, der kann sich daran erinnern, dass einige Preise tatsächlich um einiges teurer geworden waren.

In der Anfangsphase war es für die Unternehmen ein leichtes, die ungewohnte Währung und das damit verlorene Preisgefühl für sich auszunutzen. Da der Wechselkurs von der Deutschen Mark zum Euro 2:1 war, hatte man das Gefühl, dass die Preise niedriger wurden, doch letztendlich war es bei genauerem Hinschauen genau das Gegenteil.

20 Jahre nach der ersten Einführung des Euros will Kroatien aus den Fehlern von damals gelernt haben. Die doppelte Preisauszeichnung tritt wie erwähnt schon 4 Monate vor Euro-Einführung in Kraft und bleibt auch für ein komplettes Jahr, also für ganz 2023, nach der Umstellung als Pflicht bestehen. Genug Zeit also für alle Beteiligten, um sich nach und nach an die neuen Geldscheine und Münzen sowie ihren Wert gewöhnen zu können.

Vorteile für Urlauber

Auch wenn der ein oder andere anfangs etwas Nostalgie durch das Fehlen des Kuna verspüren könnte, so ist die Euro-Umstellung doch für den Kroatien-Urlaub ansich in vielen Aspekten durchaus positiv. Hier einige davon:

  • Umtausch von Devisen (vor und auch nach dem Urlaub) wird hinfällig
  • Abzocke z.B. an Wechselstuben gehören der Vergangenheit an
  • besseres Preisgefühl

Wird der Kroatien-Urlaub teurer?

Eine übermäßige Verteuerung des Urlaubslandes Kroatien wird höchstwahrscheinlich ausbleiben. Zu sehr achtet die kroatische Regierung insgesamt darauf, dass es zu keinem generellen Preiswucher kommen wird. Die Bevölkerung ist sogar angewiesen mögliche Preiserhöhungen sofort zu melden.

Die entsprechenden Unternehmen und Einrichtungen werden dann öffentlich auf der sogenannten “Schwarzen Liste” an den Pranger gestellt. Dies sollte zumindest in einem gewissen Maße vor allgemeinem Preistreiben schützen.

Dass die Preise jedes Jahr z.B. aufgrund von Inflation zu einem gewissen Maße in die Höhe gehen, kann man leider nicht verhindern. Dies geschieht leider immer und weltweit. Dass jedoch die Euro-Einführung in Kroatien an einer zusätzlichen Steigerung schuld sein wird, damit muss man vorerst noch nicht bzw. zumindest nicht zwangsläufig rechnen.

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Foto von deymos von iStockphoto

Der vorraussichtliche Wechselkurs zur Euro-Einführung in Kroatien wird mit 7,53450 Kuna für einen Euro angegeben.

Neben der doppelten Preisauszeichnung wird zudem der Umrechnungskurs von Einzelhandel und Unternehmen anzugeben sein, damit der Kunde zu jeder Zeit den Preis bei Bedraf rechnerisch verifizieren kann. Der Wechselkurs muss mit allen 6 Ziffern angegeben werden. Aufrunden der Preise ist ebenfalls untersagt. Behörden planen zudem Überwachungen der Umsetzung dieser Vorschriften.
Im Gegenzug haben die Unternehmen das Recht ihre Teilnahme an der Kampagne der fairen Umrechnung mit einem dementsprechenden Label zu bewerben.

Was, wenn man noch Kuna zu Hause hat?

Wer vom letzten Kroatien Urlaub noch Kunas zu Hause hat, der kann diese bis einschließlich 2 Wochen nach Euro-Einführung in Kroatien benutzen, also noch bis in die ersten beiden Januar-Wochen in 2023. Diese beiden Wochen werden der einzige Zeitraum sein, während deren man offiziell sowohl mit Euro als auch mit Kuna bezahlen kann. Nach Ablauf dieser 14 Tage wird nur mehr der Euro als offizielle Währung Kroatiens akzeptiert werden.

Es wird damit gerechnet, dass der Währungsaustuasch recht schnell vonstattetn gehen wird. Die Banken werden den Umtausch von Bargeld jedoch noch ein komplettes Jahr nach Einführung des Euros anbieten. Die ersten 6 Monate wird der Umtausch kostenlos sein, danach werden die Geldinstitute dafür eine Gebühr verlangen können.

Direkt bei der Kroatischen Nationalbank (CNB) wird der Umtausch der Scheine noch auf unbestimmte Zeit und kostenlos möglich sein, Münzen werden dort bis 3 Jahre nach der Umstellung auf Euro getauscht werden können.

Fazit

Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit vorherigen Euro-Umstellungen haben viele Urlauber jetzt schon die Befürchtung, dass die Reisen nach und in Kroatien ab nächstes Jahr teurer werden könnten. Ganz unbegründet ist diese Angst natürlich nicht.

Doch die Maßnahmen der kroatischen Regierung lassen durchaus darauf hoffen, dass die meisten Unternehmen und Einzelhändler zumindest aus Angst vor Strafe und schlechter Publicity auf eine übermäßige Preiserhöhung verzichten werden.

Der Kroatien-Urlaub sollte also auch in Zukunft weiterhin bezahlbar bleiben und die Reisenden können sich auf eher vereinfachte Bedingungen aufgrund der Euro-Einführung freuen.

Titelfoto von sorincolac von iStockphoto

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