Dauercamping wird immer beliebter und viele Camper wohnen für mehrere Monaten oder vereinzelt sogar dauerhaft in ihrem Wohnwagen. Doch den geringen Kosten und der Freiheit steht die undurchsichtige Rechtslage gegenüber. Wer allerdings ein paar Dinge beachtet und sich gut informiert, dem steht nichts im Wege.

Was bedeutet Dauercamping?

Von Dauercamping spricht man, wenn ein Wohnwagen über einen längeren Zeitraum auf einem Campingplatz steht. Das kann so aussehen, dass die Besitzer tatsächlich dauerhaft in dem Wohnmobil an einem Ort wohnen und der Wohnwagen manchmal sogar den Hauptwohnsitz darstellt, oder, dass sie für mehrere Monate dort campen, zum Beispiel saisonal während des gesamten Sommers. Es kann aber auch bedeuten, dass das Wohnmobil vorrangig dort geparkt wird.

Was kostet Dauercamping?

Auf Campingplätzen ist ein Stellplatz im Sommer während der Hauptsaison deutlich teurer als im Winter. Allerdings sind die Gebühren für Dauercamper, die das gesamte Jahr auf dem Campingplatz stehen, auf den Monat gerechnet geringer als die Kosten für einen kürzeren Aufenthalt.

Für Jahresstellplätze werden häufig ungefähr 1000 Euro jährlich fällig. Zusätzlich fallen Stromkosten an, die für einen Wohnwagen in der Regel etwas höher sind als bei einer Wohnung. Gebühren für Abfall, Wasser und Sanitäranlagen sind oft bereits in der Stellplatzmiete enthalten, in manchen Fällen muss hierfür aber zusätzlich bezahlt werden. Auch für weitere Personen muss eine Gebühr entrichtet werden.

Wann lohnt sich ein Dauercampingplatz?

Steht der eigene Wohnwagen auf einem Dauercampingplatz, kann man ihn hervorragend als Ferienhaus nutzen. Dabei sind vor allem die vergleichsweise geringen Kosten ausschlaggebend. Wer das Wohnmobil auch häufig nutzt, für den lohnt sich ein Dauercampingplatz. Wenn das Wohnmobil aber vorrangig dort geparkt wird, während es gerade nicht benutzt wird, könnte es günstigere Alternativen wie einen Parkplatz geben.

Dauercampingplatz: Vor- und Nachteile

Die Vorteile eines Dauercampingplatze

Kosten: Der größte Vorteil für Dauercamper sind die geringen Kosten. Besonders im Vergleich zu einer Ferienwohnung oder einem anderen festen Wohnsitz schneidet ein Dauerstellplatz gut ab.

Sicherer Rückzugsort: ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mit einem fixen Stellplatz keine lange Suche nach einer Unterkunft für den Urlaub notwendig ist. Außerdem hat man sein eigenes Heim immer dabei.

Flexibilität: Plätze für das Dauercamping findet man in fast allen Regionen. Man kann sein Sommerhaus oder seinen Zweitwohnsitz also relativ einfach an seinem Wunschort ansiedeln. Darüber hinaus bietet ein mobiles Heim die Freiheit, spontan jederzeit überall hin zu reisen.

Die Nachteile eines Dauercampingplatzes

Steigende Nachfrage: Dauercampingplätze sind begehrt. Vor allem die Nachfrage nach Jahresstellplätze an idyllischen Orten steigt kontinuierlich an. Zudem werden es immer mehr Dauercamper. Daher kann es sich von Zeit zu Zeit schwierig gestalten, den geeigneten Platz zu finden.

Rechtliche Aspekte: die rechtliche Lage in Bezug auf das Dauercampen ist uneinheitlich. Sie unterscheidet sich zwischen Staaten und Bundesländern. Vielerorts wird Dauercampen geduldet, oft ist es mit strengen Auflagen versehen. Sich einen Überblick über Gesetze und Verordnungen zu verschaffen kann kompliziert sein.

Unerwartete Kosten: Obwohl die Stellplatzmiete im Vergleich gering ist, können beim Dauercampen unerwartete Kosten auf einen zu kommen. Das beginnt bei der Anschaffung eines Wohnwagens oder Reparaturen am Wagen oder der Innenausstattung und endet bei Kosten für TÜV und Steuern.

Wo darf man dauercampen?

Grundsätzlich darf man dort dauercampen, wo es der Betreiber des Campingplatzes erlaubt. Es gibt Campingplätze, die speziell für Dauercamper existieren und solche, auf denen es eine Begrenzung der Campingdauer gibt. Dennoch haben die meisten Campingplätze zumindest ein paar Dauerstellplätze.

Da sich die Regelungen je nach Land und Bundesland unterscheiden, ist es ratsam, sich bereits im Vorhinein direkt am Zielort bei den Zuständigen zu informieren. Auch die Landesverbände bzw. der Bundesverband der Campingwirtschaft bietet hilfreiche Informationen.

Zählt Dauercamping als Zweitwohnsitz?

Auch hier kann man keine einheitliche Aussage über die rechtliche Lage treffen. In einigen Bundesländern zählt Dauercamping unter bestimmten Voraussetzungen als Zweitwohnsitz. Zu den Voraussetzungen zählen meist die Dauer des Campens und, ob der Wohnwagen regelmäßig bewegt wird. Außerdem kann die Ausstattung eine Rolle spielen.

Was sollte man beim Dauercamping beachten?

Ein paar Dinge sollten im Voraus beachtet werden, damit später keine bösen Überraschungen blühen.

Erstwohnsitz

Für die Anmeldung eines Wohnwagens als Erstwohnsitz ist die Rechtslage nicht eindeutig. Grundsätzlich muss aber sowohl der Campingplatzbetreiber als auch die Kommune zustimmen. Oft wird es geduldet – aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dazu zählen beispielsweise ein Strom- und Wasseranschluss sowie ein Briefkasten. Wer seinen Wohnwagen als Hauptwohnsitz anmelden möchte, sollte sich genau über die jeweiligen Regelungen informieren.

Steuern und Gebühren

Wer einen Erst- oder Zweitwohnsitz auf einem Dauercampingplatz hat, könnte dafür steuerpflichtig werden. Auch Rundfunkgebühren werden in einem solchen Fall fällig.

Versicherung

Ist das Fahrzeug zugelassen, muss es eine Wohnwagenversicherung (Haftpflichtversicherung) besitzen. Eine Zulassung ist allerdings dann nicht mehr notwendig, wenn der Wohnwagen nicht mehr bewegt wird. In diesem Fall ist eine Dauercampingversicherung notwendig. Diese deckt Schäden durch Elementargefahren und Diebstahl ab. Da es viele unterschiedliche Versicherungen gibt, sollte man sich Zeit nehmen und Angebote vergleichen, um den richtigen Versicherungsschutz für einen zu finden.

Häufige Fragen zum Thema Dauercamping