Jeder Campingfreund weiß, dass auf der Reise Gas ein wichtiger Begleiter ist. Ohne Gas gibt es weder Licht noch Heizung und schon gar nicht heißes Wasser. Gas macht unabhängig und ist ein Garant für die Freiheit, die man am Reisen mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen so schätzt. Sich damit für die Fahrt ausreichend zu versorgen, ist heutzutage leicht. Gasflaschen lassen sich gut und sicher transportieren. Und man muss sie nicht unbedingt kaufen, man kann sie auch leihen.

Was ist eine Pfandflasche?

Pfandflaschen, auch Leihflaschen genannt, empfehlen sich am besten für den Nutzer, der viel unterwegs ist und die Gasversorgung damit an unterschiedlichen Standorten benötigt. Sie sind damit hervorragend für den Campingeinsatz geeignet. Pfandflaschen gibt es in unterschiedlichen Größen von 5, 11 und 33 Kilogramm. Wobei die 11kg-Flasche die am meisten gebräuchlichste ist. Eine Pfandflasche erkennt man an der roten Farbe und einem Logo-Aufdruck des jeweiligen Herstellers. Die Flasche wird nicht gekauft, sondern bleibt Eigentum des Herstellers. Erwirbt man sie, bezahlt man ein Pfand und bezahlt fortan lediglich den Füllungspreis. Ist die Flasche leer, kann man sie entweder gegen eine volle tauschen, oder man gibt sie zurück und erhält das Pfand ausbezahlt. Außer für das Befüllen fallen also keine weiteren Kosten an.

Wo gibt man eine Pfandflasche wieder ab?

Jeder Hersteller verfügt über ein weitgefächertes Netz von Händlern, bei denen man die Pfandflasche erwerben kann. Bei diesen Händlern kann man die Leihflasche auch jederzeit wieder abgeben. Man erhält bei dauerhafter Rückgabe auf jeden Fall sein Pfand zurück.

Beachten muss man bei der Flasche, die man leiht, dass man sie nur bei einem Händler des Herstellers befüllen oder zurückgeben kann, dem die Flasche gehört. Dessen Logo ist auf der roten Flasche aufgedruckt.

Informationen über die Händler im Netz des jeweiligen Herstellers und wo sie ihre Standorte haben, findet man problemlos im Internet auf der jeweiligen Hersteller-Website. Es ist also wichtig, sich die Flasche von einem Hersteller zu besorgen, der mit seinen Händlern in der Nähe vertreten ist.

Wie viel kostet eine Leihflasche?

Die Pfandkosten für Leihflaschen variieren leicht, je nachdem, bei welchem Hersteller man sie erwirbt. Man sollte sich also vorher gut am Markt umschauen, um zu sehen, wo man das beste Angebot erhält. Dabei kann ein im Moment günstig wirkendes Angebot auch teurer sein, wenn man dafür lange Wege in Kauf nehmen muss. Denn einmal von einem bestimmten Hersteller erworben, kann man die rote Flasche auch nur bei einem Händler dieses Herstellers befüllen lassen oder zurückgeben.

Aktuell kommt hinzu, dass sich nach Angaben von Herstellern die Preise für Flaschenkörper wegen der derzeitigen Krise nahezu verdoppelt haben, sodass manche Hersteller dazu übergegangen sind, neben dem Pfandpreis eine sogenannte Bereitstellungspauschale zu erheben, die bei Rückgabe nicht zurückgezahlt wird.

Manche Händler geben sogar überhaupt keine neuen Flaschen mehr aus, sondern tauschen lediglich leere gegen volle. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen, bevor man sich für einen Händler entscheidet. Hat man seine Wahl getroffen, muss man für eine 5 kg Leihflasche derzeit mit einem Pfandpreis um die 25 Euro, für eine 11 kg Flasche um die 30 Euro rechnen. Als nicht erstattbare Bereitstellungspauschale verlangen einzelne Hersteller um die 20 Euro.

Eigentumsflasche oder Leihflasche?

Wer schwankt, ob er sich eine Pfandflasche oder eine Eigentumsflasche zulegt, sollte sich über die jeweiligen Vor- und Nachteile im Klaren sein.

Die Eigentumsflasche, die als graue Flasche am Markt angeboten wird, gehört dem Nutzer. Er zahlt einen einmaligen Kaufpreis. Dafür kann er eine graue Flasche bei jedem beliebigen Händler für eine volle eintauschen. Das ist ideal, wenn man mit dem Camper unterwegs ist, weil man dann mit keinen Einschränkungen in der Versorgung rechnen muss. Allerdings kann man die graue Flasche, wenn man sie nicht mehr benötigt, nur beim Wertstoffhof entsorgen. Nachhaltig ist das nicht.

Bei der roten Flasche lässt sich ein Auffüllen respektive Austauschen nur bei Händlern durchführen, die zum Verbundnetz des Flaschenherstellers gehören. Das limitiert unter Umständen unterwegs die Versorgungsmöglichkeiten. Der Vorteil der roten Flasche liegt aber darin, dass man sie jederzeit wieder abgeben kann und dafür den Pfandbetrag zurückerhält. Was dem Nachhaltigkeitsprinzip Mehrweg entspricht, denn die zurückgegebene Flasche wird weiterverwendet. Die rote Flasche ist also günstiger als eine Eigentumsflasche, für die man ja den Kaufpreis zahlen musste. Auch ein kostenloser Wechsel zu einer anderen Flaschengröße – zum Beispiel von 5 kg auf 11 kg – ist ohne Mehrkosten möglich. Das macht die rote Flasche für alle ideal, die sie an einem relativ festen Standort einsetzen und damit einen gesichert dauerhaften Zugang zu befüllenden Händlern des entsprechenden Herstellers haben.

Für die graue Eigentumsflasche entscheidet man sich am besten, wenn man an unterschiedlichsten Orten Gas benötigt und jederzeit bei einem beliebigen Händler den Tausch Leer gegen Voll vornehmen möchte.

Siehe dazu auch folgenden interessanten Artikel in unserem Magazin:

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Bildnachweis: canva.com