Bei einer Fahrt nach oder durch Frankreich werden Sie recht schnell auf die Begriffe ZFE und ZPA stoßen. Das sind zwei unterschiedliche Arten von Umweltzonen, die Sie jeweils nur mit bestimmten Umweltplaketten befahren dürfen. Diese Zonen werden seit ca. 2017 von immer mehr Städten und Gemeinden eingerichtet, um die Luftqualität zu verbessern. Ein Verstoß gegen diese Vorschriften kann schnell ausgesprochen teuer werden.

Was bedeutet ZFE?

Seit dem Jahr 2020 gibt es offiziell den Begriff ZFE. Er ist die Abkürzung für „Zones à faibles émissions“, was Zonen mit geringen Emissionen heißt. Gemeint ist damit, dass in diese Umweltzonen nur Fahrzeuge mit entsprechend geringen Emissionen hineinfahren dürfen. Diese Zonen werden von den jeweiligen Kommunen eingerichtet, wenn die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub dauerhaft überschritten werden. Die Kommune legt auch fest, welche der sechs Feinstaub-Plaketten „Crit’ Air“ für die jeweilige Zone zugelassen ist. Diese Information steht unter dem Schild, das die Umweltzone anzeigt.

Die sechs verschiedenfarbigen Umweltplaketten werden für alle motorisierten Fahrzeuge erteilt und richten sich – analog zu der EURO Abgas-Norm – nach den Abgaswerten oder nach dem Baujahr des Fahrzeugs.

Wohnmobile mit höchstens 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht werden dabei als Pkw behandelt, größere Wohnmobile als Lkws.

Wo gibt es ZFE Zonen?

In Frankreich existieren zwei Arten von Umweltzonen – dauerhafte ZFE-Zonen und temporäre ZPA-Zonen. Diese Zonen gibt es aktuell beispielsweise in den folgenden Städten und Regionen Frankreichs.

  • Paris hat zuerst Umweltzonen eingeführt. Sie umfassen das gesamte Stadtgebiet von Paris innerhalb der Peripherie. Dabei handelt es sich sowohl um dauerhafte als auch um temporäre Zonen. Zurzeit darf die dauerhafte Zone mit den Plaketten 0, 1, 2 und 3 befahren werden. Es ist aber geplant, in den nächsten Jahren auch die Plaketten 2 und 3 auszuschließen.
  • Auch Grenoble besitzt beide Arten dieser Zonen. Die ständige Luftschutzzone umfasst das Stadtgebiet von Grenoble und zahlreiche umliegende Kommunen.
  • Seit 2016 gibt es auch in Lyon eine temporäre Luftschutzzone und seit 2020 ebenfalls eine dauerhafte Zone.
  • Straßburg hat im Stadtzentrum eine feste Umweltzone und schon seit 2017 eine temporäre Zone, die Straßburg selber und das gesamte Umland umfasst.
  • Avignon hat bisher nur eine temporäre Zone
  • In Montpellier gibt es seit 2017 eine temporäre und seit 2022 eine ständige Luftschutzzone.
  • Nizza hat seit Anfang 2022 eine ständige Zone, die die Altstadt und einige Küstenstraßen einschließt.
  • Nancy besitzt seit 2021 eine temporäre Luftschutzzone.
  • In Reims gibt es seit 2021 eine ständige Zone.

Sie müssen aber damit rechnen, dass es mittel- und langfristig noch mehr dieser Zonen geben wird.
Aktuelle Informationen finden Sie unter anderem in der Handy-App „Green-Zones“, die sich allerdings nicht auf Frankreich beschränkt, sondern Informationen zu Umweltzonen in ganz Europa liefert.

Welche Strafen drohen bei einem Verstoß?

Bei Verstößen gegen die Vorschriften in Bezug auf die Umweltplaketten bzw. das Befahren der Luftschutzzonen drohen Strafen zwischen 68 und 480 Euro. Die genaue Höhe der Strafe hängt vom Wagentyp, von der Art der Schutzzone und vom Ort ab.

Französische Umweltzonen: Was ist der Unterschied zwischen ZFE und ZPA?

Die ZFE-Zonen sind dauerhaft eingerichtete Luftschutzzonen. Im Gegensatz dazu sind die ZPA-Zonen nur temporär gültig. Sie werden dann eingerichtet, wenn Luftverschmutzungsspitzen auftreten. Man nennt sie deshalb auch wetterbedingte Schutzzonen. Ihre Ausdehnung und die Dauer ihrer Gültigkeit variieren, je nach den gemessenen Werten.

Wann benötigt man die Umweltplakette und wie bekommt man diese?

Sie sollten sich auf jeden Fall vor Ihrer Fahrt nach Frankreich eine Umweltplakette besorgen, da immer mehr Städte und Regionen Schutzzonen einrichten. Ohne eine entsprechende Plakette wird Ihre Tour sehr anstrengend, teuer oder beides. Diese Plakette müssen Sie gut sichtbar von innen auf die Windschutzscheibe kleben.

Sie können die Plakette „Certificat qualité de l’Air“ nur online bestellen – am besten mindestens zwei Wochen vor Reisebeginn. Welche der sechs möglichen unterschiedlich gefärbten, dauerhaft gültigen Plaketten Sie bekommen, hängt von Ihrem Wagen ab. Für Benzin- und Diesel-Fahrzeuge gilt, dass sie mindestens die Norm Euro 2 bzw. Euro 3 erfüllen müssen.

Crit´Air: die französische Umweltplakette

Wer nach oder auch nur durch Frankreich fährt, benötigt für einige Örtlichkeiten das „Certificat qualité de l’air“, kurz „Crit’Air“, die französische Umweltplakette.

Bildnachweis: canva.com