Die Zwangsbelüftung im Wohnmobil soll dir dabei helfen, für eine ordentliche Belüftung zu sorgen. Ziel dabei ist es, den Luftaustausch zu fördern und deine Gesundheit zu schützen. Gleichzeitig leitet die Konstruktion die hohe Luftfeuchtigkeit ab, damit Schimmel keine Chance hat. Aus diesem Grund sind viele Wohnmobile mit Zusätzen für besagte Zwangsbelüftung ausgestattet.

Was bedeutet Zwangsbelüftung?

Für die Zwangsbelüftung kommen je nach Art des Wohnwagens unterschiedliche Konstruktionen zum Einsatz. Unabhängig vom konkreten Modell sorgen sie dafür, dass frische Luft ins Innere gelangt, während verbrauchte Atemluft hinausströmen kann. Auf diese Weise ist die Entlüftung im Camper sichergestellt, selbst während die Fenster geschlossen sind. Das bedeutet wiederum, dass mindestens eine Ein- und eine Austrittsstelle für die Frischluft integriert sein muss.

Dass die Zwangsbelüftung im Camper wichtig ist, liegt nicht nur daran, dass sie der Schimmelbildung vorbeugt. Vielmehr wird dadurch die Menge an Kohlendioxid reduziert, sodass du dir keine Sorgen wegen einer Kohlenmonoxidvergiftung machen muss.

Wozu dient die Zwangsbelüftung im Wohnmobil?

Ziel der Zwangsbelüftung ist es, dich und deinen Camper langfristig zu schützen. Schließlich ist die Bildung von Kohlendioxid unausweichlich: Durch das Atmen, Kochen oder Heizen kann es in geschlossenen Räumen zu einer Kohlenmonoxidvergiftung kommen. Der Grund dafür ist, dass die Konzentration im Innenraum schnell ansteigt. Wie lange es dauert, bis die Frischluftzufuhr unausweichlich ist, hängt wiederum von der Größe des Wohnmobils ab.

Die Zwangsbelüftung sorgt jedoch für einen konstanten Luftaustausch, weshalb die Kohlendioxidkonzentration im Wohnbereich nicht zur Gefahr wird. Gleichzeitig verhindert die Frischluftzufuhr, dass die Scheiben beschlagen oder Stockflecken entstehen.

Übrigens: Die Zwangsbelüftung ist auch bei der Überwinterung sinnvoll. Während der Camper in der Garage steht, wird er nur selten regelmäßig gelüftet. Dadurch kann es zu unangenehmen Gerüchen und Schimmelbefall kommen. Die Konstruktion für die andauernde Belüftung sorgt jedoch dafür, dass dir diese Probleme erspart bleiben.

Wie genau funktioniert die Zwangsbelüftung im Wohnmobil?

Damit die Be- und Entlüftung im Wohnmobil möglich ist, muss es mindestens zwei Öffnungen im Camper geben. Eine durch die Luft entweichen kann und eine andere, durch die frischer Sauerstoff hineinströmen kann.

In vielen Wohnmobilen befindet sich der Lufteinlass im Boden des Wohnbereichs. Die Konstruktion für die Entlüftung ist hingegen im Dachbereich platziert. Abhängig vom Baujahr und vom Modell handelt es sich oftmals um runde Öffnungen. Sie erinnern von außen an Kunststoff-Pilze, die auf dem Wohnwagendach platziert sind. Alternativ kann die Zwangsentlüftung über die Heckflügeltüren oder die Dachluke erfolgen.

Gut zu wissen: Es ist nicht sinnvoll, diese Öffnungen abzudichten oder zu blockieren. Natürlich kannst du damit Heizkosten sparen, allerdings ist dieses Vorgehen sehr riskant. Wenn du mit Gas heizt, ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr entscheidend. Gleichzeitig verbrauchst du durch deine Atmung eine hohe Menge an Sauerstoff.

Dachluke mit oder ohne Zwangsbelüftung: Vor- und Nachteile

Eine gängige Methode für die Zwangsbelüftung ist es, sie in die Dachluke zu integrieren. Dadurch kann ein gewisser Anteil der Luft ausgetauscht werden. Das bedeutet: Selbst wenn du alle Fenster geschlossen hältst, profitierst du von der Frischluftzufuhr im Wohnbereich. Dazu muss die Dachhaube keinesfalls geöffnet sein.

Stattdessen befindet sich eine kleine Öffnung oder ein kleiner Spalt an der Luke, der nur schwer zu erkennen ist. Deshalb ist diese Form der Zwangsbelüftung keinesfalls eine Einladung für Einbrecher – denn der Unterschied zur herkömmlichen Dachluke ist nahezu unsichtbar.

Im Gegensatz dazu fehlt bei einer Dachluke ohne Zwangsbelüftung dieser Spalt. Stattdessen sorgt die Dichtung dafür, dass keine Luft ins Innere dringen kann. Das unterbricht zwar den durchgängigen Luftaustausch, mindert jedoch gleichzeitig die Windgeräusche.

Vorteile

  • Konstante Luftzirkulation
  • Die Scheiben laufen weniger stark an, insbesondere während der Nacht
  • Beugt unangenehmen Gerüchen und der Schimmelbildung vor
  • Mindert die Gefahr einer zu hohen Konzentration an Kohlendioxid

Der konstante Luftaustausch im Wohnmobil versorgt dich konstant mit frischer Luft. Natürlich solltest du dennoch regelmäßig lüften. Trotzdem kannst du dir sicher sein, dass sich keine gefährlich hohe Menge an Kohlendioxid im Inneren des Campers ansammelt. Solltest du mit deiner Familie oder Freunden unterwegs sein, ist dieses Wissen durchaus beruhigend.

Ein weiterer Vorteil der Zwangsbelüftung ist, dass unangenehme Gerüche durch lange geschlossene Fenster keine Chance haben. Insbesondere am Morgen macht sich die notwendige Konstruktion in der Dachluke oder Heckklappe also bezahlt. Auch Stockflecken oder die Schimmelbildung treten weitaus seltener auf, wenn du dich für ein Wohnmobil mit Zwangsbelüftung entscheidest.

Nachteile

  • Es dringt konstant Luft in das Wohnmobil, weshalb eine höhere Heizleistung notwendig ist
  • Windgeräusche können während der Fahrt lauter ausfallen
  • Direkt unter der Konstruktion kann ein permanenter Luftzug spürbar sein

Obwohl die Zwangsbelüftung sehr sinnvoll ist, bringt sie auch Nachteile mit sich. Denn grundsätzlich kann die konstante Luftzirkulation unangenehm sein. Das ist immer dann der Fall, wenn du direkt unter der Zwangsbelüftung sitzt. Zusätzlich fallen die Windgeräusche während der Fahrt lauter aus, was sich im Wohnbereich unangenehm bemerkbar machen kann. Dazu kommt, dass es während der Nacht oder außerhalb der Sommermonate kälter im Wohnmobil ist. Du musst im Zweifelsfall also mehr heizen. Diese zusätzliche Heizleistung führt wiederum zu höheren Energiekosten.

Je nach Konstruktion kann zudem die Einbruchsgefahr steigen. Normalerweise ist das bei hochwertigen Campern kein Problem. Allerdings können Federn im Innenrahmen der Dachhaube einen sichtbaren Spalt erzeugen. Es ist deshalb sinnvoll, die Vorrichtung vorab zu prüfen.

Zwangsbelüftung im Wohnmobil nachträglich integrieren

Grundsätzlich ist es kein Problem, die Zwangsbelüftung nachträglich in deinem Wohnmobil zu integrieren. Zuvor solltest du dich Dachstärke ausmessen und die angebotenen Konstruktionen auf ihre Tauglichkeit prüfen. Anschließend kannst du das Dachfenster mit Zwangsbelüftung selbst einbauen oder einen Profi damit beauftragen.

Fazit: Zwangsbelüftung

Die Zwangsbelüftung sorgt für eine gewisse Frischluftzufuhr im Camper. Ein Wohnmobil ist nicht hermetisch versiegelt, sondern die Hersteller und Reisemobilbauer achten aus Sicherheitsgründen darauf, dass zu jeder Zeit genügend Sauerstoffzufuhr innerhalb des Fahrzeuges gewährleistet ist. Zu groß wäre aufgrund des limitierten Raumes sonst die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Siehe dazu auch folgenden interessanten Artikel in unserem Magazin:

Luftentfeuchter im Wohnmobil – Sinn oder Unsinn?

Bildnachweis: canva.com