In den letzten Tagen überschlagen sich die Nachrichten und lassen Wohnmobilisten nervös aufhorchen. Laut Berichterstattungen steht eine AdBlue Knappheit bevor und auch eine kontinuierliche Preiserhöhung des Abgasreinigungsmittels gilt als sehr wahrscheinlich. Doch was sind die Gründe dafür und wie konnte es soweit kommen?

Was ist AdBlue und welche Rolle spielt es bei Wohnmobilen?

AdBlue ist ein Diesel-Abgasreinigungsmittel, welches spätestens seit des Abgas-Skandals an Bedeutung gewonnen hat. Nur mit der Zugabe dieser Flüssigkeit kann der Schadstoffausstoß von Dieselkraftfahrzeugen soweit reduziert werden, dass der gesetzlich festgelegte Grenzwert nicht überschritten wird.

Mit Hilfe eines Katalysators wandelt AdBlue schädliche Stickoxide in 90% umweltfreundlichere Abgase um, wobei die aus Harnstofflösung bestehende Flüssigkeit selbst nicht toxisch ist. Zu kaufen gibt es dieses Abgasreinigungsmittel bei Werkstätten, Tankstellen, Kfz-Zubehörläden und Baumärkten, sowie zeitweise auch in den großen Discountern.

Neben Diesel ist AdBlue ein für den Betrieb des Wohnmobils notwendiger Zusatz, ohne welchen das Fahrzeug nicht bewegt werden kann. Deshalb wäre eine Knappheit für die Camper mit ihrem eigenen Wohnmobil eine regelrechte Katastrophe.

Welche Auswirkungen hat die AdBlue Knappheit?

Die Sorgen der Wohnmobilisten, ohne AdBlue ihr Fahrzeug nicht mehr nutzen zu können, sind berechtigt, doch zum Glück werden viele Wohnmobile in den kommenden Wintermonaten sehr wenig bis gar nicht bewegt werden. So bleibt zu hoffen, dass die angekündigte AdBlue Knappheit und die Gründe hierfür bis zum nächsten Saisonstart ausgemerzt sein werden.

Gerade die Politik ist sehr daran interessiert, das Problem so bald wie möglich zu lösen, da der für das ganze Land wichtige Logistik-Zweig durch eine AdBlue Knappheit lahmgelegt werden könnte. Man erinnere sich an die extremen Schwierigkeiten, denen Großbritannien erst vor kurzem gegenüber stand, als die Versorgung der wichtigsten Güter nicht mehr gewährleistet werden konnte. Hier war jedoch nicht AdBlue sondern die negativen Brexit-Auswirkungen Grund für die ausbleibenden Lieferungen, jedoch das Ergebnis wäre bei einer langanhaltenden AdBlue Knappheit dasselbe.

Was sind die Gründe für die Knappheit?

Die Antwort hierfür liegt beim Erdgas! Um AdBlue herstellen zu können, benötigen Fabrikanten des Wunderstoffes große Mengen von Ammoniak. Dieses wiederum kann nur mit Hilfe von Erdgas gewonnen werden. Da jedoch der Erdgaspreis in den letzten Wochen exorbitant gestiegen ist und scheinbar weiter steigt, kündigten Hersteller wie BASF aus Gründen von Unwirtschaftlichkeit nun eine Drosselung oder sogar eine zeitweise Einstellung der AdBlue-Produktion an.

Aufgrund der Ungewissheit, wann AdBlue wieder zu normalen Mengen hergestellt werden wird, haben einige Verbraucher mit Hamsterkäufen begonnen, obwohl davon dringlichst abzuraten ist. Diese exzessiven Käufe einzelner Kunden lässt die AdBlue Knappheit noch verschärfen und zudem die Preise ansteigen. Statt der gewohnten 19 Cent pro Liter sind inzwischen 69 Cent der Normalfall.

Aufgrund der höheren AdBlue-Kosten werden zudem die Transportkosten teurer was früher oder später zwangsläufig zu höheren Warenpreisen führen wird. Somit wird die AdBlue Knappheit zu einem universellen Problem, welches sich durch alle Lebensgebiete eines jeden Bundesbürgers ziehen könnte. Deshalb kann man nur hoffen, dass Hersteller und Regierung rechtzeitig eine langfristige Lösungen finden werden.

Foto von Skyler Ewing von Pexels

AdBlue-Zapfsäulen sind mehr und mehr verbreitet. Um diese am einfachsten ausfindig zu machen gibt es die zur findadblue.com gehörige App.

Durchschnittlich kann man bei einem Wohnmobil mit einem AdBlue-Verbrauch von 4-5 Liter auf 1000km rechnen.

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Urteil zugunsten der Verbraucher

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