Leider sind Fake-Angebote und Betrugsmaschen auch im Wohnmobil-Segment nach wie vor an der Tagesordnung. Wer also erwägt ein Fahrzeug zu kaufen oder zu mieten, der sollte sicher gehen, dass sein Geld nicht an die falschen Personen gerät und er über den Tisch gezogen wird. Im nachfolgenden Beitrag gehen wir auf die unterschiedlichen Betrugsmaschen ein und geben Dir wertvolle Tipps, wie Du Dich absichern kannst.

Betrug beim Kauf eines Wohnmobils

Eine sehr häufige Betrugsmasche kommt beim Kauf von Wohnmobilen zu Tragen: Die Betrüger mieten Wohnmobile zunächst an und stellen diese dann zum verkauf bei diversen Kleinanzeigen-Plattformen oder Webseiten für Fahrzeughandel ein. Die Masche ist natürlich offensichtlich: das Wohnmobil gehört dem Verkäufer eigentlich gar nicht.

Der Interessent kann diese Wohnmobile dann sogar vorab besichtigen und Probefahren, d.h. bis zu diesem Zeitpunkt wirkt alles noch ganz normal und seriös. Die Abzocke erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt: meistens fordert der angebliche Verkäufer eine Anzahlung oder “Sicherheitsleistung”, oft gepaart mit irgendwelchen “Überführungsgebühren”, die im Vorfeld bezahlt werden sollen. Erfolgt die Zahlung, bricht der Kontakt dann schlagartig ab und der Verkäufer ist nicht mehr erreichbar. Und das Geld ist dann natürlich verloren.

Häufig gibt es auch verlockende Angebote aus dem Ausland, wo der Preis des Wohnmobils die gängigen Marktpreise deutlich unterschreitet. Da der Interessent oft nicht Möglichkeit hat, das Fahrzeug vor Ort in Augenschein zu nehmen und/oder probe zu fahren, bieten die vermeintlichen Verkäufer dann an, gegen Vorauszahlung der Überführungskosten, das Objekt der Begierde ganz “unkompliziert” direkt nach Hause zu liefern. Die vollständige Bezahlung kann dann quasi bei der Übergabe stattfinden. Die natürlich nie erfolgt, weil die Abzocker einfach nur die Überführungsgebühren (meist zwischen 450 und 850 Euro) einkassieren und von der Bildfläche verschwinden.

Wie kann man sich davor schützen?

Eine Möglichkeit ist, sich die komplette Dokumentation und alle Papiere zeigen zu lassen. Wer ein Auto oder Wohnmobil verkauft, der muss im Besitz des Fahrzeugscheins UND des Fahrzeugbriefs sein. Jemand der aus Betrugsgründen ein Fahrzeug anmietet, hat zwar den Schein aber niemals den Brief und kann das daher auch nicht nachweisen! Aber auch hier gilt: Vorsicht walten lassen, denn auch auch Papiere wie den Fahrzeugbrief lassen sich leicht fälschen. 100%ige Sicherheit gibt es leider nie.

Ein anderer wichtiger Punkt: Viele Betrogene haben am Ende selber zähneknirschend zugegeben – Gier frisst Hirn! Nicht durch scheinbar sehr günstige Wohnmobil-Angebote blenden lassen! Beim Kauf sollte man immer realistisch bleiben und auf sein Bauchgefühl hören. Auch wenn der Preis und das Angebot mehr als verlockend sind: es ist auch auf Grund der aktuellen Marktlage im Wohnmobil-Segment mehr als unwahrscheinlich, dass ein Fahrzeug (ohne Schäden oder sonstigen Mängeln) z.B. mehr als 40% unter dem Marktpreis verkauft wird. Diese vermeintlichen Schnäppchen gibt es faktisch nicht. Und deswegen sollten dann auch immer direkt alle Alarmglocken schrillen.

Wenn nach allen Prüfungen und Checks vielleicht doch das passende Angebot ins Auge sticht, kann man sich zusätzlich auch über sogenannte Treuhand-Services absichern bzw. dem Verkäufer einen solchen vorschlagen. Klar, das kostet Geld, aber gerade bei neueren Fahrzeugen können je nach Größe schon auch Beträge im sechsstelligen Bereich für den Kauf fällig werden. Der Treuhänder ist im Prinzip ein Mittelsmann in der Transaktion, der zunächst den Kaufbetrag erhält. Erst wenn Käufer und Anbieter die erfolgreiche Abwicklung inklusive Übergabe aller Dokumente bestätigen, fließt das Geld dann final zum Verkäufer.

Ansonsten sollte man vor dem Kauf ein paar Standard-Checks machen:

  • wenn es ein gewerblicher Verkäufer ist, dann kann man versuchen im Netz digitale Bewertungen zu finden.
  • auch Bewertungen auf den Anzeigen-Portalen sollte man prüfen
  • wie lange ist der Verkäufer auf der Plattform schon aktiv?
  • wie viele Verkäufe hat der Anbieter schon gemacht?
  • gibt es eine offizielle Telefonnummer, die auch erreichbar ist
  • etc.

Auch eine behördliche Unbedenklichkeitsbescheinigung kann Sinn machen. Dabei wird an Hand der Fahrgestellnummer überprüft, ob das Fahrzeug gestohlen wurde.

Ein guter Tipp sind auch Seiten wie carvertical.com, auf denen man mit der Fahrgestellnummer weitere Informationen zum Wohnmobil bekommen kann. Sowohl für Kilometerleistung (die gerne mal manipuliert wird), Unfälle und gemeldete Versicherungsschäden, mögliche offene Leasingraten und auch die Anzahl der Besitzerwechsel lassen sich damit recht einfach prüfen.

Achtung: die Papiere immer live und am besten vor Ort zeigen lassen! Irgendwelche Fotos, Kopien oder Plagiate sind online schnell erstellt und versendet. Darauf sollte man sich als Käufer niemals verlassen.

Betrug bei der Miete von Wohnmobilen

Nicht beim Verkauf, sondern leider auch bei der Vermietung von Fahrzeugen kommt es vermehrt zu Betrugsversuchen. Dabei werden entsprechende Wohnmobil-Inserate geschaltet, die sehr verlockend klingen. Oftmals wird beschrieben, dass es sich um Wohnmobile handelt, die Privatpersonen gehören, die aber nur einmal pro Jahr damit verreisen. Deswegen habe man sich entschieden, das Fahrzeug nun auch zu vermieten.

Der Ablauf ist dann meist immer derselbe: der Interessent und potentielle Mieter stellt eine Anfrage für einen entsprechenden Zeitraum. Der Anbieter bestätigt, dass das Wohnmobil dann verfügbar wäre und verlangt dann eine Anzahlung oder sogar den gesamten Betrag in Vorkasse. Um das ganze Prozedere seriöser aussehen zu lassen, fordern die vermeintlichen Vermieter sogar teilweise Ausweiskopien vom Mieter, weil sie sich damit selber gegen Betrug “absichern wollen”.

Das Problem beim Betrug in der Fahrzeugvermietung: die Abzocker bedienen sich “gelernter Muster”! Vorkasse ist z.B. auch im Bereich der Vermietung von Ferienimmobilien nichts ungewöhnliches.

Wie kann man sich vor Mietbetrug schützen?

Vorweg: Es ist wirklich schwierig sich vor Mietbetrug zu schützen! Aber auch hier kann man z.B. versuchen, den Fahrzeugbrief einzusehen. Schwierig wird es, wenn der Vermieter das Fahrzeug geleast hat, denn dann liegt der Brief bei der finanzierenden Bank. Wir empfehlen daher, wenn möglich immer auf gewerbliche Angebote zurück zu greifen und dabei die o.g. Punkte zu berücksichtigen: Bewertungen, Firmenprofil, Firmenhistorie, Kontaktdaten etc..

Noch ein letzter Tipp: beim Mieten von Wohnmobilen immer auch das Thema Versicherung abklären. Bei gewerblichen Vermietern sind die Versicherungen in der Regel bereits mit eingepreist. Bei privaten Angeboten kommen oft Zusatzkosten ontop, die das Mietfahrzeug dann am Ende gar nicht mehr so viel günstiger machen.

Wohnmobil Diebstahl - die Zahlen steigen

Das Wohnmobil-Segment ist ist nicht nur attraktiv für Betrüger, auch die Diebstähle nehmen leider immer weiter zu.

Wir zeigen Dir in diesem Artikel was Du tun kannst, um dem Diebstahl Deines Wohnmobils entgegen zu wirken.

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