Seit dem Jahr 2007 gibt es in Deutschland die Elternzeit. Damit kann jeder Arbeitnehmer sich insgesamt bis zu 3 Jahren von seiner Arbeit freistellen lassen. Das ganze mit Jobgarantie, d.h. der Arbeitgeber muss die Person bei Rückkehr wieder einstellen.
In dieser Zeit bekommt man keinen Lohn vom Unternehmen, jedoch bekommt man von Staat zwischen 300-1800 Euro im Monat Elterngeld.

Elternzeit als Reisezeit

Das Konzept der Elternzeit ist so verlockend, dass viele Mütter und Väter dieses Angebot gerne in Anspruch nehmen. Und wiederum einige davon nutzen die Zeit, um mit der ganzen Familie reisen zu gehen. Nicht selten geht es dabei auf große Fahrt mit dem Wohnmobil. Gründe dafür gibt es genug. Man hat alles nötige dabei, die Kinder haben mit der fahrbaren Wohnung immer dieselbe Umgebung und nur der Standort ändert sich.

Ist ein Baby nicht noch zu klein?

Von erfahrenen Elternzeitreisenden wird geraten frühestens 3, besser sogar erst 6 Monate nach der Geburt loszuziehen. Direkt nach dem das Kind auf die Welt gekommen ist, muss man sich erst noch aneinander gewöhnen und buchstäblich kennenlernen. Bestimmte Routinen spielen sich jedoch recht schnell ein, man lernt, wann das Baby schlafen möchte, wann es Hunger hat etc. Erst wenn man sich in den Abläufen bzw. in der neuen Rolle einer Familie sicher fühlt sollte man sich auf große Fahrt begeben. Schließlich soll es nicht erzwungen sondern eine schöne Erfahrung für alle Beteiligten werden.

Generell kann man jedoch sagen, dass Babys zwischen 3 bis 8 Monate recht genügsam sind. Eine größere Herausforderung und etwas “abenteuerlicher” wird es erst, wenn die Kleinen ihre ersten Schritte tun bzw. alles erklimmen möchten. Dann sind die ruhigen Zeiten erstmal vorbei und man muss immer ein Auge auf den Nachwuchs haben.

Planung und Vorbereitung

Wer schon Kinder hat weiß, dass eine detaillierte Planung -womöglich noch mit bestimmten Zeitzielen wann man wo sein möchte- meist nicht einhalten kann. Vor allem Babys und kleine Kinder interessiert es gänzlich wenig, ob Mama und Papa einen strikten Zeitplan gemacht haben. Um Stress und Drama zu vermeiden wird deshalb von erfahreneren Eltern empfohlen, lediglich die Rahmenbedingungen (Reiseziele, die man gerne sehen möchte, ungefähre Route etc) bei der Vorbereitung festzulegen und auf der Reise jedoch so flexibel wie möglich zu bleiben.

Eine gute Recherche über die Zielgebiete sollte auf alle Fälle betrieben werden. Vor allem die Infrastruktur und die ärztlichen Versorgung ist sehr wichtig. Gerade bei Reisen mit sehr kleinen Kindern ist es beruhigend zu wissen, wenn Ärzte und Krankenhäuser leicht und schnell erreichbar sind. An eine Auslandskrankenversicherung muss auf jeden Fall gedacht werden, um die bestmögliche medizinische Versorgung auch im Ausland zu gewährleisten.

Stressfreie Elternzeit – In der Ruhe liegt die Kraft

Entspannte Eltern haben entspannte Kinder! Nach diesem Prinzip sollte man auf die Reise gehen. Der Nachwuchs merkt sofort, wenn Mama und Papa gestresst sind und lassen sich gerne davon anstecken. Deshalb sollte man als Erwachsener versuchen, immer die Ruhe zu bewahren und auch unvorhergesehene Events als Teil des Abenteuers zu betrachten. Hier wiederum ist es ein großer Vorteil mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein: egal was passiert, man hat immer ein schützendes Dach über dem Kopf und ein Bett, wo man beruhigt schlafen kann!

Und ja, es gibt auch Momente, wo selbst bei entspannten Eltern Kinder trotzdem anstrengend sein können. Das ist jedoch normal, kann überall passieren und gehört zum Abenteuer “Familie” dazu. Glücklicherweise halten sich solche Momente meist im Rahmen und die erfüllenden Momente überwiegen.

On the Road – weniger ist manchmal mehr

Wie gut oder wie schlecht Kinder als Mitfahrer sein werden bemerkt man meist erst, wenn schon unterwegs ist. Generell sollte man sich von vorne herein nicht zuviel vornehmen. Es gibt Tage, wo Kinder sehr genügsam auch längere Fahrten gut mitmachen. An anderen Tagen werden sie schon nach kurzer Zeit unruhig und geben das auch lauthals kund. In solchen Fällen empfiehlt es sich zum Wohl aller Beteiligten mehr Pausen zu nehmen und sich erst dann wieder auf die Straße zu wagen.

Wenn man den ungefähren Schlafrhythmus des Kleinkindes einschätzen kann, ist dies eine sehr große Hilfe und danach können längere Fahrten sehr gut geplant werden. Besonders bieten sich die Zeiten um den Mittagsschlaf an und auch die früheren Abendstunden. Doch wie gesagt: die kleinen sind keine Maschinen und man sollte immer so flexibel wie möglich bleiben.

Wohnmobil als perfektes Reisemittel in der Elternzeit

Ausreichend Stauraum

Nicht umsonst werden Reisemobile auch “Häuser auf 4 Rädern” genannt. Man hat immer und überall alles dabei und kann trotzdem die entlegenen Winkel der Erde erkunden. Mit einem Baby sollte man sich natürlich nicht zu weit von der Zivilisation entfernen, doch der Gedanke ist derselbe: egal, wo man sich aufhält, alles wichtige ist immer griffbereit! Und “alles wichtige” ist im Fall von Kleinkindern gar nicht wenig:

  • Kinderwagen, Tragerucksack, Babyschlinge
  • immer ausreichend Windeln, Feuchttücher
  • Krabbeldecke, Babyspielzeug
  • Babynahrung
  • u.v.m.

Für jede Situation gewappnet

Dazu kommt, dass man praktisch immer und überall die Windeln wechseln kann und nicht erst eine Toilette oder Wickeltisch suchen muss. Ebenso kann bei Bedarf jederzeit in den eigenen 4 Wänden mit der perfekten Privatsphäre in Ruhe gestillt werden. Dasselbe gilt für die feste Babynahrung: egal ob aus dem Gläschen oder selbstgemacht! Dank Küche und Kühlschrank sind jederzeit nahrhafte Breie schnell gezaubert. Nicht zu vergessen natürlich auch die Speisen der Eltern, die ebenfalls hier zubereitet werden können, ohne erst ein (kinderfreundliches) Restaurant suchen zu müssen.

Zeit als Pärchen genießen

Nicht zu unterschätzen sind die Momente der Zweisamkeit der Eltern. Schläft das Kind kann man es sich einfach vor dem Wohnmobil gemütlich machen und den Tag gemeinsam bei einem Gläschen Wein oder einem kühlen Bier (ggf. alkoholfrei für die stillende Mama) ausklingen lassen. Dank der immer wechselnden Panoramas der schöngelegenen Stellplätze kann dies sehr erfüllend sein. Das alles ohne sich außerordentlich schick machen zu müssen, man braucht zudem keinen Babysitter und muss auch nicht noch ewig weit mit dem Auto zu einem teuren Restaurant fahren, nur um sich ein romantisches Abendessen zu zweit zu gönnen.

Immer der Sonne hinterher

Der große Vorteil einer Wohnmobilreise ist die Möglichkeit, spontan auf widrige Umstände reagieren und bei Bedarf eine andere Route einschlagen zu können. Wird für das eigentliche Reiseziel Dauerregen angesagt, kann man das Schlechtwettergebiet recht einfach umfahren und sucht sich ein anderes, sonnigeres Plätzchen. Oder nun aktuell: ändern sich (Ein-)Reisevorschriften durch plötzlich beschlossene Corona-Maßnahmen in einem (Bundes-)Land, dann kann man auch hier -wenn nötig- flexibel reagieren und die Reisepläne demesntsprechend anpassen.

Fazit

Die Elternzeit ist eine wundervolle Möglichkeit gerade in den ersten Monaten mehr Zeit mit dem Nachwuchs verbringen zu können. Oftmals verpasst man aufgrund des Jobs wichtige Momente im Leben der Kleinen: das erste Wort, das erste Krabbeln, der erste Schritt usw.

Die Elternzeit sollte deshalb bewusst dazu genutzt werden, diese und andere kostbaren Moment in der Familie gemeinsam genießen zu können. Für viele steht fest: nirgendwo kann man dies besser als auf Reisen! Aus zahlreichen (praktischen) Gründen bietet sich hier das Wohnmobil an! Flexibles, freies und unabhängiges Urlauben in den schönsten Regionen mit tollem Klima sowie Zeit einfach nur für sich ohne den üblichen Alltagsstress. Was kann es schöneres geben!

Foto von iStockphoto.com von Halfpoint

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In der Elternzeit sind vor allem folgende Länder sehr beliebt: Norwegen, Frankreich, Spanien, Italien und Kroatien. Außerhalb von Europa sind Reiseziele wie USA, Kanada und trotz weiter Anreise sogar Thailand, Neuseeland und Australien sehr beliebt.

Väter können praktischerweise die Elternzeit splitten. Die ersten 12 der insgesamt 36 Monate müssen in den ersten drei Lebensjahren des Kindes genommen werden. Die übrigen 24 Monate können zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes aufgeteilt werden.

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