Jede Menge Auswahl, aber auch jede Menge, worauf geachtet werden muss. Hubdächer bieten ihren Urlaubern einige Vorteile, aber auch einige Nachteile. Fast jeder Hersteller hat seine ganz individuellen Varianten im Angebot. Nachfolgend ist alles rund um das Hubdach kurz und deutlich erklärt.

Was ist ein Hubdach?

Grundsätzlich wird ein Hubdach auch Aufstelldach genannt. Dabei wird das Dach zumeist von vorne oder auch von hinten aufgestellt. Zum einen dient ein solches Hubdach als eine Art Schiebedach, durch das der Van mit Luft versorgt wird. Zum anderen dient er darüber hinaus auch als Schlafdach. Nicht zu vergessen der neu gewonnene Komfort durch die angenehme Stehhöhe, die bei einem Aufstelldach entsteht. Häufig finden sich die Aufstelldächer bei Mercedes Viano oder dem VW Bus.

Der entscheidendste Pluspunkt dieser Fahrzeuge mit Hubdach ist wohl der geringe Spritverbrauch, der niedriger ist als bei Fahrzeugen mit festen Dächern. Durch die Flexibilität des Hubdachs besteht sogar die Möglichkeit in einer Tiefgarage zu parken.

Hubdach nachrüsten

In der Regel sind diese Schlafdächer immer nur für spezielle Fahrzeugtypen zugelassen. Deshalb gibt es auch für den VW T4, T5 oder T6, aber auch für Renault, Ford und Mercedes eigens kreierte Dächer. Der Grund für die individuellen Schlafdächer ist jener, dass jedes Dach für die unterschiedlichsten Gegebenheiten gewappnet ist und so eine lange Lebensdauer gewährleistet werden kann.

Preislich liegt ein Hubdach – je nach Ausstattung und Ausführungsart – bei circa 3.850 Euro bis 7.000 Euro. Worin liegt dieser Preisunterschied begründet? Neben den augenscheinlichen Faktoren wie Größe (VW-Bus vs. Sprinter) kommt es auch auf die Lackierung an. Hier kann gewählt werden zwischen einer individuellen Metallic-Lackierung in Fahrzeugfarbe oder einfach ein unlackiertes Weiß. Doch es kommt genauso gut auf die verschiedenen Liegeeinrichtungen an. Möchte man lieber bequeme Tellerfedern oder reicht ein einfaches Holzbrett? Hinzu kommt die Wahl des Stoffbalgs, die entweder mit oder ohne Panorama-Ausführung erhältlich ist. Zudem stehen noch zahlreiche Verschlusstypen zur Auswahl.

Für den Aufbau muss zusätzlich noch mit einem Kostenaufwand von circa 1.800 Euro bis 2.000 Euro gerechnet werden (je nach Wagenmodell). In diesen Kosten ist das professionelle Nachrüsten sowie die TÜV-Abnahme des Aufstelldachs enthalten. Am besten ist es jedoch, sich direkt beim Hersteller einen Kostenvoranschlag einzuholen. Dabei kann individuell auf Wünsche eingegangen und die Vorstellungen auf das entsprechende Fahrzeug abgestimmt werden.

Vor- und Nachteile von Wohnmobile mit eingebautem Hubdach

Nachteile

Kein Vorteil ohne Nachteil. Hubdächer bringen natürlich erst einmal ein Zusatzgewicht von manchmal sogar über 100 kg. Da wird es oftmals knapp hinsichtlich der Zuladung. Zudem sind die Hubdächer ungünstig angebracht, da sie auf dem Dach den Schwerpunkt des kompletten Fahrzeugs nach oben verlagern. Dies kann die Fahrstabilität negativ beeinflussen.

Dazu kommt, dass bei Hubdächern die Montage von Dachhauben nicht mehr jederzeit möglich ist. Teils erfolgt dies über die Aufstiegsluke, über dem Fahrerhaus oder im Heckbereich bei längeren Campingbussen. Bäder ohne Seitenfenster können dann unter Umständen schlechter gelüftet werden.

Bei den Kastenwagen mit einer Länge von circa 5,40 m fällt der Platz auf dem Dach insgesamt weg. Weiteres Zubehör wie Sat- oder Klimaanlagen oder Transportboxen können somit nicht mehr auf dem Dach transportiert werden. So luftig die Dachbetten im Sommer sein können; in kälteren Nächten haben die dünnen Stoffwände so gut wie keine Dämmwirkung. Dafür bieten einige Hersteller zusätzlich Warmluftkanäle oder Isolationsmatten an. Der Wärmeluftkanal soll dann die Wärme der Heizung in das Obergeschoss transportieren. Für finale Kaufentscheidungen sollten solche Optionen nicht außer Acht gelassen werden. Insbesondere Hersteller, die Aufstelldächer zum Nachrüsten präsentieren, haben sich einiges an neuen Ausstattungsdetails und Funktionen einfallen lassen. Aufbautechnik sowie Materialauswahl variieren ebenfalls.

Vorteile

Doch ein Aufstelldach kann auch einige Vorteile bieten. Beispielsweise ist kein Umbauen mehr vom Bett notwendig. Wer im aufklappbaren Dach übernachtet, kann das Erdgeschoss frei nach Belieben nutzen und ein Umklappen der Couch ist nicht mehr notwendig. Im Obergeschoss schläft es sich, umgeben von einem Stoffbalg, mindestens genauso gut.

Sollte Familienzuwachs anstehen, bietet das Aufstelldach Raum für weitere Schlafplätze. So besteht die Möglichkeit, im Erdgeschoss und im Obergeschoss zu schlafen. Ideal auch für einen Trip mit Freunden.

Insbesondere wird durch das Schlafdach mehr Raum gewonnen, ohne auf den bisherigen Fahrkomfort eines kleinen Wagens verzichten zu müssen. Wer den Bulli einwintern möchte, der benötigt keine extra hohe Garage, sondern kann ganz einfach in allen gängigen Garagen Platz finden.

Siehe dazu auch folgenden interessanten Artikel in unserem Magazin:

Campervans mit Aufstelldach – Neuer Fokus der Hersteller

Da Vans meist auf Betten für bis zu 2 Personen beschränkt sind, musste Urlauber oft auf Teilintegrierte zurückgreifen.

Mittlerweile öffnen sich alle Hersteller den komfortableren Optionen – Vans mit Hubdächern. Vans bekommen 4 Schlafplätzen eröffnen den Urlaubern ganz neue Horizonte.

Bildnachweis: canva.com