Erinnert Ihr Euch noch an die ersten Wochen als Führerschein-Neuling? Oder die ersten Tage mit dem neu-gekauften Auto? Jeder von uns wird wohl zugeben müssen, dass es eine Zeit gebraucht hat, bevor man das eigene Fahrzeug und dessen Fahreigenschaften gut genug kannte, um sicher fahren, rangieren, einparken und bremsen zu können. Mit genügend Fahrpraxis durch den täglichen Gebrauch des Autos bekam man jedoch recht schnell Routine.

Hingegen beim (neuen) Wohnmobil hat man meist nicht soviel Zeit oder Möglichkeiten, sich die Fahrsicherheit noch schnell vor dem Urlaub anzueignen. Jedoch kein Grund zur Sorge: es gibt Fahrsicherheitstrainings, bei denen man von Experten innerhalb eines Tages sowohl theoretisch also auch praktisch fit gemacht werden kann.

Unterschiede Auto – Wohnmobil

Gerade als langjähriger Führerscheinbesitzer könnte man denken: ach, ich fahre nun schon seit so vielen Jahren sicher mit dem Auto und es ist mir noch nie was passiert. Da kann es beim Wohnmobil nicht anders sein.

Doch ganz so einfach ist es nicht. Der Camper hat einige sehr ausschlaggebende Charakteristika, die für die Fahrsicherheit beachtet werden müssen:

  • Dimensionen: ein Wohnmobil ist länger, breiter und höher als ein normales Auto und ein einfaches Einparken kann hier schon zur Herausforderung werden.
  • Gewicht: ein gewöhnliches Auto wiegt heutzutage je nach Ausführung zwischen 1000 und 1800kg. Die meisten Wohnmobile wiegen jedoch bis zu 3500kg. Ein solches Gewicht bei einer Vollbremsung zum stehen zu bekommen, bedarf eines weit längeren Bremsweges.
  • Sicht: das eingeschränkte Sichtfeld macht vor allem das Rangieren eines Wohnmobils weit schwerer, als mit einem normalen Auto.

Was lernt man beim Fahrsicherheitstraining?

  • Theorie: in der Technik der Automobilbranche gibt es immer neue Innovationen und dies in immer kürzeren Zeitabständen. Vor allem die Bremssysteme wurden in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert. Wo früher noch das sogenannte Stotterbremsen empfohlen wurde, ist dies heute nicht mehr nötig. Doch wie viele von uns haben noch veraltetes Wissen, welches längst überholt ist? Um das größte Potential aus den Fahrassistenzsystemen herausholen zu können, ist ein Fahrsicherheitstraining ebenfalls hilfreich. Mit einem Experten an der Seite wirst Du erstaunt sein, zu was Dein Wohnmobil eigentlich alles in der Lage ist, ohne dass Du davon wusstest.
  • Korrektes Beladen und Sicherung: auch scheinbar einfache Dinge wie das Beladen des Wohnmobils wollen gelernt sein. Es macht nämlich einen großen Unterschied, wie man ein Wohnmobil belädt. Diese Ladung muss zudem ausreichend gesichert werden, damit das Fahrverhalten nicht beeinträchtigt wird bzw. nicht schon bei leichtem Abbremsen alles durch den Camper fliegt.
  • Sitz- und Spiegeleinstellung: wenigen ist bewusst wie wichtig die richtige Sitzeinstellung und die Position der Spiegel ist. Auch dies wird beim Fahrsicherheitstraining genau erklärt und welchen Einfluss diese Faktoren haben können.
  • Praxis: wahrscheinlich am wichtigsten ist beim diesem Training natürlich – wie der Name schon verrät – das Fahren. Hierbei werden verschiedene Situationen simuliert, um zu sehen wie sich jeweils das Fahr- und vor allem auch Bremsverhalten des Wohnmobils ändert. All dies auf unterschiedlichen Straßenbelägen bzw. Fahrbahnbeschaffenheiten (z.B. glatt, trocken und nass) und zusätzlich bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Slalomfahren, Ausweichen von Hindernissen sowie Kurven- und Rückwärtsfahren stehen ebenso auf dem Programm wie das Rangieren mit und ohne Einweisen des Reisemobils.
  • Verhalten im Notfall: glücklicherweise waren und hoffentlich werden einige von uns nie in eine Notsituation geraten, die eine komplette Vollbremsung bei voller Fahrt nötig macht. Doch das mehrfache Üben kann uns soweit vorbereiten, dass wir unbewusst auch in so einem Notfall richtig reagieren und z.B. mit dem angelernten Verhalten bestenfalls einen schweren Unfall im letzten Moment abwenden können.

Wer bietet Fahrsicherheitstraining an?

Am bekanntesten hierfür ist unumstritten der ADAC. Die eigens hierfür errichteten Trainingsgelände sind optimal für ein umfassendes Fahrsicherheitstraining, egal ob mit dem Wohnmobil, mit dem Wohnwagen, Auto oder Motorrad. Doch auch die Deutsche Verkehrwacht, das für Deine Region zuständige Verkehrministerium sowie Versicherer, Autohäuser und Hersteller bieten teilweise Kurse an.

Tipp: Damit das ganze unterhaltsamer wird, kann man mit Freunden, Kollegen oder auch Bekannten zusammen ein Fahrsicherheitstraining durchführen.

Fazit

Im Fahrsicherheitstraining wird vielen Wohnmobilisten erst klar, wie wichtig es ist, das Fahrverhalten des eigenen Fahrzeugs genau zu kennen und entsprechend in Notsitationen reagieren zu können. Man wird sich Gefahren eher bewusst, kann in einem sicheren Umfeld bestimmte Sitationen erproben und so die Reflexe für den Notfall vorbereiten.

Abgesehen davon, dass so ein Training buchstäblich Leben retten kann macht es zudem unheimlich viel Spaß! Somit kann jedem Fahrzeughalter ein Fahrsicherheitstraining nur empfohlen werden!

Foto von iStockphoto.com von Animaflora

Zulässiges Gesamtgewicht

Vorsicht bei der Beladung des Wohnmobils

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Fahrsicherheitstrainings von Automobilclubs sind für Clubmitglieder meist günstiger. Die Kurse sind in den meisten Fällen ganztägig. Die Kosten liegen zwischen 200 und 250 Euro pro Training.

Meist finden die meisten Fahrsicherheitstrainings ganztags statt, das bedeutet sie haben eine Dauer von ca. 8 Stunden.

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