Jeder, der schon mal im Internet nach Tipps zur Wassertankreinigung des Wohnmobils gesucht hat weiß, dass es mehr als nur eine Lösung gibt. Vor allem auf Youtube findet man eine Vielzahl von Videos über das Thema und was auffallend ist: jeder scheint eine eigene Vorgehensweise zu haben und vor allem auch immer ein Gegenargument zu anderen Alternativen. Deshalb kann es am Anfang gerade für Neulinge sehr verwirrend und auch frustrierend sein, wenn man auf der Suche nach Antworten ist.

 

Frischwassertank als Gesundheitsrisiko

Doch erst einmal der Reihe nach: Wohnmobile, die über Waschbecken, ein WC und eine Dusche verfügen haben alle Frischwassertanks an Bord. Dieser kann jedoch u. U. mit der Zeit zu einer richtigen Bakterienschleuder werden, wenn man ihn nicht ausreichend reinigt und wartet, z.B. während der Winterpause, in der das Wohnmobil nicht genutzt wird, aber auch im Sommer durch hohe Temperaturen kann die Wasserqualität leiden. Was ebenfalls nicht zu unterschätzen sein sollte ist die unterschiedliche Wasserqualität in verschiedenen Ländern und Regionen.

Damit das Frischwasser nicht schädlich für die Gesundheit wird, gibt es einige Möglichkeiten z.B. der Keim- und/oder Algenbildung entgegenzuwirken.

 

Reinigung beginnt beim Wasserschlauch

Vor jeder Reise mit dem Wohnmobil sollte der Zustand des Wassertanks sowie der Zuleitungen, Wasserpumpe im Wohnmobil und – nicht zu vergessen – des Wasserschlauchs überprüft werden. Ein blitzsauberer und entkeimter Wassertank hilft überhaupt nichts, wenn man diesen mit Wasser befüllt, welches durch einen verschmutzten Schlauch fließt. Deshalb sollte man versuchen, den Wasserschlauch, wenn irgendwie möglich, nach jedem Gebrauch komplett auslaufen und austrocknen zu lassen, bevor man ihn (v.a. wenn über längere Zeit ungenutzt) aufbewahrt. Auch eine trockene Lagerung ohne direkte Sonneneinstrahlung ist dabei ausschlaggebend, denn das würde in Verbindung mit Wasserrückständen für Keime und Bakterien die perfekte Brutstätte bedeuten. Dies gilt natürlich auch für Wassertank und Leitungen: wenn abzusehen ist, dass das Wohnmobil über einen längere Zeitraum nicht benutzt wird, ist es ratsam, alles komplett zu entleeren.

 

Reinigungsmittel – von professionell bis hin zum Hausmittelchen

Um ihren Wassertank zu reinigen greifen viele Wohnmobilisten zu den unterschiedlichsten Mittelchen. Darunter findet man von speziellen Chlortabletten und -pulvern, über die umweltfreundlicheren Varianten der Zitronensäure und auch des Aktivsauerstoffs bis hin zum handelsüblichen Chlor- und sogar Gebissreiniger. Jeder selbsternannte Youtube-Wohnmobil-Ratgeber schwört auf seinen eigenen Lösungsansatz bzw. Mix aus verschiedenen Mitteln. Aufgrund der teilweise hohen Preise der Spezialprodukte greifen einige Wohnmobilisten lieber auf günstigere Alternativen zurück. Ob diese jedoch auf lange Sicht hin wirklich günstiger sind wird sich erst zeigen, wenn man sicher sein kann, dass diese Alternativprodukte nicht die Schläuche und Leitungen etc. beschädigen. Deshalb ist es ratsam im Zweifelsfall lieber beim Fachhändler oder direkt beim Hersteller nachzufragen, bevor man selbsternannten “Ratgebern” im Internet glaubt und ohne Hinterfragen alles nachahmt. Vor allem, wenn man spezielle Produkte mischt, wie z.B. Chlor mit Zitronensäure, dann kann dies sehr schnell in einer Katastrophe enden.

Gemäß der regionalen Wasserqualität sollte man prüfen, ob Entkalker nötig sein könnten, um evt Rückstände in Tank und Leitungen zu entfernen. Egal welche Produkte man letztendlich verwendet, ist darauf zu achten, sowohl Kalt- als auch Warmwasserleitungen gleichermaßen zu durchspülen. D.h. um die Reinigungsmittel effektiv in allen Zuleitungen wirken zu lassen, ist es empfehlenswert das präparierte Wasser durch alle Wasserhähne sowie auch Dusche und WC fließen zu lassen. Im Abwassertank hilft das Reinigungsgemisch zusätzlich, mögliche Verunreinigungen bzw. Verkalkungen eliminieren zu können.

 

Garantierte Wasserqualität auch auf Reisen

Damit nach der Grundreinigung ebenfalls auf Reisen die Wasserqualität immer garantiert werden kann, gibt es zusätzlich Möglichkeiten dies zu bewerkstelligen. Hier eine kleine Auswahl:

 

  • Silbernetze: diese einfache Methode scheint die beliebteste und einfachste, jedoch nicht unumstrittenste zu sein. Dieses Produkt besteht aus einem kleinen Geflecht eines Silbernetzes, welches ganz einfach im Wassertank selbst plaziert wird und eigenständig sowie selbstdosierend Keimbildung durch Ionisierung unterbindet. Somit muss man sich keinerlei Gedanken über Dosierungen und die stetige Überprüfung der Wasserqualität machen.
  • Chlorzusatz z.B. in Tablettenform: wer kein Fan von Silbernetzen ist, greift gerne auf Chlorpräparate zurück, welche jedoch eine fortwährende und spezielle Dosierung voraussetzt.
  • wer im Ausland unterwegs ist und der lokalen Wasserversorgnung nicht traut, kann Filtersysteme einbauen lassen, welche schon bei der Befüllung des Tanks sowie auch vor der Endnutzung das Wasser nochmals durch einen extra Filter fließen lassen.
  • eine weitere Alternative ist die Nutzung von UV-Licht, durch welches gefährliche Keime im Wasser abgetötet werden.

 

Fazit

Welche Methode letztendlich die optimale Lösung ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Doch unserer Meinung nach ist es am Wichtigsten, dass Produkte verwendet werden, die weder für das Wassersystem noch für die Gesundheit schädlich sind.

 

Foto pexels.com

 

Unbehandeltes Wasser kann unter normalen Umständen bis zu 3 Tage absolut problemlos gelagert werden. Das Trinkwasser kann durch die Zugabe von Silberionen oder Mineralien haltbar gemacht werden.

Ein Frischwassertank umfasst etwa 50 bis 150 Liter. Das Wasser reicht bei sparsamer Nutzung für etwa 3 Tage bei 2 Personen. Wird zudem im Wohnmobil geduscht, kann der Wasservorrat auf 1 – 2 Tage sinken.

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