Du planst einen Wohnanhänger für Dein Auto zu kaufen? Oder kannst Dir ein Fahrzeug passend zu Deinem Wohnwagen aussuchen? Das Wohnwagengewicht im Verhältnis zum Zugfahrzeug spielt eine entscheidende Rolle. Die Anhängelast findest Du in den Fahrzeugpapieren. Sie gibt an, wie viel der Anhänger an Deinem Auto maximal wiegen darf, inklusive Beladung. Eine starke Motorisierung, höheres Gewicht und ein längerer Radstand sind für ein Zugfahrzeug von Vorteil. Ein Dieselantrieb bietet in der Regel mehr Zugkraft als ein Benzinmotor. Autos mit Allrad- oder Heckantrieb bewegen den Wohnwagen leichter über Steigungen. Einige Fahrzeugtypen eigenen sich besser als andere, um einen Wohnwagen zu ziehen.

Eigenarten der Anhängelast folgender Fahrzeugtypen:

Anhängelast Kombi

Ein Kombi bietet mit seinem großzügigen Kofferraum mehr Flexibilität bei der erlaubten Zuladung. So kannst Du leichter eine Überschreitung der Anhängelast und der Stützlast (Gewicht, das direkt auf der Kupplung lastet) vermeiden.

Anhängelast SUV

SUV der Klasse M1G dürfen als Geländewagen das 1,5 fache ihres eigenen Gewichts ziehen. Sie eignen sich besonders gut als Zugfahrzeug. Wenn Du gerne in den Bergen unterwegs bist, ist dieser Fahrzeugtyp mit Allradantrieb ideal. Wichtig zu wissen: Nicht jeder SUV ist ein Geländewagen.

Anhängelast Kleinwagen

Kleinwagen können, je nach Fabrikat und Modell, bis zu 1.500 Kilo ziehen. Dieser Fahrzeugtyp erfordert eine besonders sorgfältige Zuladung, damit das leichte Gespann stabil auf der Straße liegt. Auch das zulässige Gesamtgewicht von Zugfahrzeug und Wohnwagen schränkt die Beladung ein.

Anhängelast Limousinen

Es gibt bei diesem Fahrzeugtyp eine große Auswahl: Die Spanne der möglichen Anhängelast liegt bei unter 1.000 Kilo bis knapp über 2.000 Kilo, abhängig vom Hersteller und Modell. Als Zugfahrzeug eignen sich schwere und hoch motorisierte Limousinen gut.

Anhängelast E-Autos

Einige E-Autos können schwere Wohnwagen ziehen, sogar bis zu 2.500 Kilo. Allerdings geht das zusätzliche Gewicht zulasten der Reichweite.

Wie wird die Anhängelast ermittelt?

In den Fahrzeugpapieren kannst Du nachsehen, welche Anhängelast für Dein Auto zugelassen ist. Wenn Du einen Neuwagen kaufen möchtest, findest Du die Angabe bei den technischen Daten des Fahrzeugs.

Wie viel Last Dein Auto maximal ziehen kann, lässt sich leicht berechnen:

(D-Wert x Gesamtmasse) / (Gesamtmasse x 9,81 – D-Wert)

Der D-Wert ist auf dem Typenschild der Anhängerkupplung eingeprägt. Er gibt Auskunft über die Masse, die an die Kupplung angehängt werden darf. Umso höher der Wert, desto schwerer darf der Anhänger sein. Die zulässige Gesamtmasse des Gespanns ist im Fahrzeugschein angegeben.

Sehen wir uns die Berechnung mit einem Beispiel an:

D-Wert: 9
zulässige Gesamtmasse: 2.800 kg (2,8 t)
(9 x 2,8 t) / (2,8 t x 9,81 – 9) = 1,365 t

Die mögliche Anhängelast für dieses Fahrzeug beträgt bis zu 1.365 Kilo. Dein Auto darf aber maximal so viel Last ziehen, wie in den Fahrzeugpapieren angegeben ist.

Welche Strafen gibt es bei Überschreitung der Anhängelast?

Das Bußgeld für eine Überschreitung der zulässigen Anhängelast beträgt zwischen 30 Euro und 637,50 Euro, abhängig von der Schwere des Verstoßes. Bei einer Überladung des Anhängers von mehr als 5 Prozent droht zusätzlich ein Punkt in Flensburg.
Achte darauf, ob es Einschränkungen durch Deine Fahrerlaubnis gibt. Mit einem Führerschein der Klasse B sind maximal 750 Kilo Anhängelast erlaubt. Ein Verstoß dagegen gilt als Fahren ohne Fahrerlaubnis. Die Konsequenz ist eine hohe Geldstrafe und Punkte in Flensburg.

Was ist der Unterschied zwischen gebremster Anhängelast und ungebremster Anhängelast?

Für Anhänger ohne eigene Bremsvorrichtung gilt die Angabe der ungebremsten Anhängelast im Fahrzeugschein. In Deutschland sind maximal 750 Kilo zulässig, da das Zugfahrzeug die gesamte Bremsleistung für das Gespann übernehmen muss.
Wohnwagen sind in der Regel schwerer und verfügen über ein eigenes Bremssystem. Für diese Anhänger gilt die gebremste Anhängelast im Fahrzeugschein.

Wie kann man die Anhängelast erhöhen?

Zuerst berechnest Du die maximal mögliche Anhängelast für Dein Fahrzeug. Wenn der Wert unter der Angabe im Fahrzeugschein liegt, kannst Du diesen durch eine Kupplung mit höherem D-Wert verbessern.
Mit einer Auflastung erreichst Du ebenfalls, dass Dein Auto mehr Gewicht ziehen darf. Hierbei werden einige Fahrzeugteile, wie Federn und gegebenenfalls Reifen und Felgen, angepasst.
Ob eine Auflastung sinnvoll ist und welche Umbauten benötigt werden, hängt von vielen Faktoren ab. Auch die Fahrzeugpapiere müssen nach einer Änderung auf den neuesten Stand gebracht werden. Am besten lässt Du Dich professionell beraten, wenn Du eine höhere Anhängelast benötigst.

Wie man dann trotz hoher Anhängelast darunter bleibt, findest du im anliegenden Artikel

Anhänger vs. Auflasten – was empfiehlt sich für Wohnmobile?

Manchmal scheint es wie verhext! Man kann machen, was man will, doch man kommt mit dem Wohnmobil einfach nicht unter das zulässige Gesamtgewicht. Wie man dieses Problem behebt findest du hier

Alle Fragen zum Thema Anhängelast in der Übersicht