Campingessen – So gelingt die Zubereitung im Wohnmobil

Wer mit dem Wohnmobil reist, hat seine Bordküche praktischerweise überall dabei. Jeder Parkplatz kann für ein Campingessen genutzt werden. Vorausgesetzt der Stellplatz ist halbwegs gerade, denn sonst rollen und rutschen die Küchenutensilien davon.

Müsli, Brotzeit und Snacks sind schnell serviert. Doch ein kleiner Camping Kühlschrank begrenzt die Auswahl an frischen Lebensmitteln. Darüber hinaus ist die Arbeitsfläche sehr klein, der Gas- und Wasservorrat knapp und eine Dunstabzugshaube meist nicht vorhanden. Das kann durchaus für Frust statt Lust beim Kochen sorgen. Die gute Nachricht: das muss nicht sein. Es lässt sich durchaus entspannt und lecker im Wohnmobil kochen.

In unserem kleinen 6-Meter-Womo haben wir keinen Backofen, keinen Pürierstab und keine Spülmaschine. Aber das ist für uns völlig in Ordnung. Hauptsache die Wohnmobil Küche ist ordentlich, mit sinnvollen Dingen bestückt und wir können beim Kochen unseren Reiseort durchs Küchenfenster betrachten. Das hebt die Stimmung ungemein.

Natürlich gibt es auch viele tolle Restaurants und Cafés, die Wohnmobil Gäste willkommen heißen. Besonders gut gefällt uns das relativ neue Format “Wohnmobil-Dinner”. Das bestellte Essen wird dabei zum Wohnmobil gebracht und auf Porzellan serviert. Aus Gründen der Flexibilität und Kostenersparnis finden wir es aber sinnvoll regelmäßig selbst zu kochen. Wenn es flott gehen muss, zum Beispiel am Tag der Anreise, bringen viele Camper vorgekochtes Essen mit. Das können zum Beispiel Pasta-Soßen, Tortellini, Maultaschen oder Fleischbällchen sein.

Wer sein Campingessen im Voraus plant, macht sich das Leben leichter

Unser Essen planen wir für ca. eine Woche im Voraus. Dabei lassen wir “Lücken”, wenn wir wissen, daß wir vorhaben ins Restaurant zu gehen. Die Camping Rezepte mit frischen Lebensmitteln kochen wir zuerst, dann die Rezepte mit gefrorenen Zutaten und schließlich die aus dauerhaft haltbaren Zutaten. Wenn die Vorräte zur Neige gehen, planen wir neu und kaufen wieder ein.

Bei längeren Urlauben nehmen wir mehr von den Lebensmitteln mit, die am Reiseort schwer zu kaufen sind. Die Planung nimmt im Vorfeld Zeit in Anspruch, aber das zahlt sich im Urlaub aus. Und wer eine gewisse Routine entwickelt hat, plant umso schneller.

Auch interessant: Packliste für den Campingurlaub

In der Natur ist der Internetempfang oft schwach. Die Recherche nach Camping Rezepten wird dann zur Geduldsprobe. Dazu kommt, dass viele Gerichte für die Wohnmobil-Küche nicht geeignet sind. Das Campingessen muss schnell und mit einfachsten Küchengeräten zuzubereiten sein. Grundsätzlich versuchen wir, im Wohnmobil mit Zutaten zu kochen, die einigermaßen dezent riechen. Fettdampf, der beim Anbraten von Steak und Fisch entsteht, kann sich sonst fies in den Polstern und Vorhängen festsetzen.

Den Kühlschrank unseres Wohnmobils nehmen wir schon vor der Reise in Betrieb. Dann kaufen wir für die Reise ein und laden die Zutaten direkt ins Wohnmobil. Kurz vor Abreise folgt der Rest von zuhause. Mit den richtigen Zutaten in den Schränken und vielen praktischen Rezepten an der Hand füllen wir rund um die Uhr unsere hungrigen Mägen. Unterwegs haben wir wenig Zeit und Lust Großeinkäufe zu machen. Wir kaufen deshalb die meisten Lebensmittel zuhause ein. Unterwegs werden dann frische Zutaten und regionale Spezialitäten erstanden. Zwischendurch gehen wir natürlich auch in Restaurants und Cafés, um die Seele baumeln zu lassen.

Camping Rezepte mit einfachen Zutaten machen jeden glücklich

Das Reisewetter und die Orte, an denen wir kochen, haben einen großen Einfluss auf die Entscheidung was wir kochen. Bei kühleren Temperaturen und großem Hunger lieben wir One-Pot-Gerichte mit kurzen Kochzeiten. Darunter fallen Pasta-Gerichte, Reis-Gerichte, Gemüseeintöpfe und Curries. Je weniger Töpfe und Teller benutzt werden, desto weniger muss logischerweise abgespült werden. An warmen Tagen und zur Abwechslung sind sättigende Salate eine feine Sache. Auf Basis von Bulgur, Kichererbsen, Linsen oder Nudeln lassen sich leckere Salate zaubern. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Wir finden es praktisch, wenn beim Kochen ganze Dosen, Gläser oder Verpackungen verwendet werden. Bei den Zutaten für Campingessen konzentrieren wir uns meistens auf einen Allrounder pro Kategorie, um Platz zu sparen: Ein heller Essig, der immer passt, ist zum Beispiel Condimento bianco. Zum Anbraten und für die Salatsaucen verwenden wir Olivenöl. Unsere Lieblingsnudeln sind Fussili, da sie die Sauce gut aufnehmen und unser Sohn sie gut aufspießen kann.

Tipps zur Vermeidung unschöner Zwischenfälle

Beim Zubereiten von Campingessen in der Wohnmobil Küche tauchen immer wieder ungeahnte Herausforderungen auf. Unser größter Schockmoment war, als wir mit gebratenem Speck den Rauchmelder ausgelöst haben. Der schrille Pfeifton um sieben Uhr morgens war auf dem Campingplatz weithin zu hören. Grundsätzlich sollte jeder, der mit Gas kocht, beim Kochen im Wohnmobil für einen gewissen Durchzug sorgen. Je mehr Fenster und Türen beim Kochen geöffnet werden, desto weniger Gerüche hat man im Wohnmobil. Auch das Auflegen der Topfdeckel hilft.

Schon während dem Kochen spülen wir unsere verwendeten Kochutensilien. Gleich nach dem Essen spült einer von uns den Rest unter dem Wasserhahn im Wohnmobil Spülbecken ab. Wir verwenden dafür ein biologisch abbaubares Spülmittel. Solange das Essen am Geschirr noch feucht ist, geht das schnell und einfach. Idealerweise trocknen wir direkt im Anschluss mit Baumwoll-Geschirrtüchern ab, hängen diese zum Trocknen innen an die Tür, räumen alles ein und sind wieder abfahrbereit.

Unterwegs dürfen auf Parkplätzen meist Grill, Tisch und Markise nicht aufgebaut werden. Das ist schade, aber nicht zu ändern. Gekocht und gegessen wird das Campingessen in diesen Fällen also im Wohnmobil. Es sei denn, es findet sich eine Picknickbank oder ein Platz für die Picknickdecke in der Nähe. Wenn wir auf einem Campingplatz stehen, genießen wir es umso mehr uns auszubreiten und zu Grillen. Mit etwas Glück finden sich unterhaltsame Nachbarn und es wird ein spontanes Grillfest daraus.