Der Winter steht vor der Tür und die ersten frostigen Nächte lassen uns einen ersten Eindruck bekommen, was uns dieses Jahr erwartet. Egal ob man zum Wintercamping aufbricht, oder sein Wohnmobil doch lieber in den Winterschlaf sendet, sollte man das Fahrzeug vor der Eiseskälte und somit vor Frostschäden so gut wie möglich schützen. Wie der Frostschutz in diesen Fällen aussieht werden wir hier erläutern.

Frostschutz während des Winterschlafs

Schickt man sein Wohnmobil in den wohlverdienten Winterschlaf, so ist es für die Optionen des Frostschutzes ausschlaggebend, wo dies sein wird. Steht das Fahrzeug in einer durchweg beheizten Halle, so wird man mit Frost höchstwahrscheinlich keine Probleme haben. Wird das Wohnmobil jedoch um freien oder in einer unbeheizten Scheune oder Halle abgestellt, so sollte man gewisse Vorsichtsmaßnahmen walten lassen. In diesem Fall sollte man unbedingt alle Leitungen und Tanks leeren. Um sicherzugehen, dass keine Restbestände an Wasser zurück bleiben kann man mit einem Luftkompressor die Leitungen zusätzlich noch von möglichen Restwasser befreien. Zur Sicherheit sollte man die Wasserhähne nach dem Entleeren offen lassen, jedoch die Pumpe abstellen, damit diese nicht unnötig an der Bordbatterie Strom zieht.

Der Grund, weshalb man möglichst alles Wasser aus dem Wohnmobil verbannen sollte ist, dass Wasser im gefrorenen Zustand mehr Volumen hat, sich also ausbreitet und so große Schäden verursachen kann. Das Ablassen des Wassers ist hauptsächlich zum Schutz der Armaturen, Ventile, elektrische Pumpen etc. Die Tanks sind normalerweise aus (bis zu einem gewissen Grad) dehnbaren Plastik und auch die Gummischläuche platzen nicht zu schnell. Doch die festeren Bestandteile aus Hartplastik etc sind durch das sich ausdehnende gefrierende Wasser in Gefahr.

Neuere Wasserboiler haben eine spezielle Schutzfunktion, welche ab einer gewissen Kälte das Wasser aus Sicherheitsgründen automatisch ablässt. Wessen Boiler diese automatische Funktion besitzt, sollte das Wasser von Hand ablassen. Ebenso wird von Experten dazu geraten die Heizungen komplett zu entleeren, um Ausdehnungsschäden zu verhindern.

Eine weitere Möglichkeit zum Schutz von Tanks, Schläuchen und Armaturen ist die Verwendung von gesundheitlich unbedenklichem Frostschutzmittel, welches man in die Tanks füllt und sowohl durch die Kalt- als auch Warmwasserleitungen laufen lässt. Da die Frostschutzmittel leicht eingefärbt sind, kann man recht gut erkennen, wann jeweils das Wasser aus dem komplette System (Wasserhähne, Boiler, Toilette, Pumpen etc.) verdrängt wurde.

Wichtig: auch das Scheibenwischwasser nicht vergessen! Mit Frostschutzmittel befüllen und ein paar mal das Spritzwasser und die Scheibenwischer betätigen, damit das Schutzmittel auch in diese Schläuche gelangt und das Restwasser verdrängt.

Schutz fürs Wohnmobil beim Wintercamping

Wer zum Wintercamping will, der sollte erst einmal prüfen inwieweit das eigene Reisemobil dafür geschaffen ist und welcher Frostschutz schon existiert. Zählt es zu den neueren Wohnmobilmodellen, die mit doppeltem Boden sowie isolierten, beheizten Frisch- und Abwassertanks ausgestattet sind, so ist man für den Winter schon sehr gut vorbereitet. Lediglich der Fäkalientank verlangt hier noch etwas Aufmerksamkeit. Doch mit chemischen Zusätzen inklusive Frostschutzmittel sollte auch die Toilettenkassette keine Probleme verursachen.

Ist das eigene Wohnmobil nicht mit beheizten Wassertanks ausgestattet, ist das noch kein Grund den Winterurlaub abzuschreiben. Mit dem Nachrüsten von sogenannten Frostwächtern, also Heizpatronen im Frisch- und Abwassertank kann das Einfrieren verhindert werden. Ebenfalls sehr effektiv sind Heizkabel, die um die Leitungen gewickelt werden, Da sie auf 12 Volt Basis funktionieren sind diese so auch ohne Landstrom für den Frostschutz einsatzbereit.

Generell sollte man darauf achten, dass man immer genug Gas bzw. Diesel für die Heizung an Bord hat, damit man nicht plötzlich vom Frost überrascht wird. Für den Notfall, wenn es also dazu kommen sollte, dass einem z.B. der Abwassertank einfriert, gibt es ein einfaches Hilfsmittel: der Haarfön. Meist eh mit an Bord kann dieser nicht nur für stylische Frisuren sorgen, sondern auch schnelle Abhilfe bei Frostnotfällen.

Foto von Jordan Benton von Pexels

Herbst- und Wintersaison

Wie halte ich mich beim Camping warm?

Nicht nur die Wasserleitungen brauchen Wärme gegen die bittere Kälte. Wie man sich beim Wintercamping warm halten kann erfährst Du hier…

 

Frostwächter sind elektrische Heizlüfter, die sich dank eines eingebauten Thermostats bei niedrigen Temperaturen automatisch einschalten und die Raumluft erwärmen.

Ein Reisemobil ist nach Norm EN 1646-1 dann winterfest, wenn sich der Innenraum bei einer Außentemperatur von -15 Grad nach 4 Stunden auf 20 Grad aufheizen lässt.

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