Der Wohnmobilbestand in Deutschland hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Während 2011 “nur” 332.169 Reisemobile angemeldet waren, ist diese Zahl im laufenden Jahr auf 674.697 gestiegen. Die Nachfrage nach Wohnmobilen will einfach nicht nachlassen und die Händler und Hersteller kommen den Anfragen kaum mehr hinterher. Monatelange Wartezeiten ab dem Kauf bis zum Tag der Auslieferung sind inzwischen normal und müssen vom Käufer einkalkuliert werden. Selbst gebrauchte Wohnmobile sind nur schwer zu bekommen, denn auch hier besteht zu wenig Angebot für das große Interesse. Obwohl die Käufer bereit sind vergleichsweise sehr hohe Preise für die Gebrauchten zu bezahlen, wollen viele Wohnmobilisten ihre Fahrzeuge nicht aufgeben, eben weil es sehr schwierig ist, im Moment zeitnah an einen Ersatz zu kommen.

Wie kommt man also jetzt noch an eines dieser begehrten Fahrzeuge? Die Lösung bzw. eine gute Alternative könnte ein Mietmobil sein. Immer am Ende der Saison werden die Wohnmobile, welche schon 1-2 Jahre im Dienst waren, verkauft und durch neue ersetzt.

Vorteile beim Kauf eines Mietwohnmobils

Da Vermietungen Ihre Wohnmobile meist nur für 1 maximal 2 Jahre im Bestand haben, bevor sie diese wieder verkaufen, handelt es sich um sehr neue Modelle. Da sich gut oder sogar vollausgestattete Wohnmobile besser vermieten kann man davon ausgehen, dass viele wichtige und vor allem nützliche Merkmale mit inklusive sind, wie eine Markise und auch ein Fahrradträger.

Eventuelle “Kinderkrankheiten” des Fahrzeugs wurden ausgebessert und regelmäßige, fachgerechte Wartungen wurden bei Bedarf am Mietmobil durchgeführt.

Preislich kann man normalerweise mit einem Preisnachlass von 30% zum Neupreis rechnen, im Vergleich zum Wertverlust im 1. Jahr von 20% bei “normale”, also privaten Gebrauchtsfahrzeugen.

Nachteile der gebrauchten Mietmobile

Mit einer hohe Kilometerzahl muss gerechnet werden, vor allem in der aktuellen Zeit der hohen Nachfrage, wo man davon ausgehen kann, dass die Wohnmobile kontinuierlich die ganze Saison hindurch vermietet wurden.

Gemietete Fahrzeuge werden aus der Erfahrung heraus von den Mietern nicht ganz so zaghaft behandelt und/oder schonend gefahren, wie wenn es deren eigenes Eigentum wäre. Somit muss man hoffen, dass die Vormieter nicht ganz so harsch mit dem Wohnmobil umgegangen sind und die Abnutzung minimal ist.

Spezielles beim Mietmobilkauf

Bei keinem anderen Wohnmobilkauf kann man vor der Anschaffung das Fahrzeug ausgiebig mit auf die Reise nehmen, um zu sehen, ob es auch alle Eigenschaften erfüllt, die einem wichtig sind. Beim Mietwohnmobil ist dies anders. Wer keine Eile hat kann tatsächlich so viele Wohnmobilarten so oft und so lange mieten, bis das passende Modell gefunden ist. Gerade für Camping-Neulinge ist diese Vorgehensweise empfehlenswerter, da wichtige Erfahrungswerte fehlen und so ein Spontankauf ohne vorheriges Testen später bereut werden könnte.

Wer jedoch genau weiß, welches Modell er gerne hätte, kann die Kaufabsicht dem Vermieter schon vor der Anmietung mitteilen, so ein Vorkaufsrecht erlangen und im besten Fall wird die Miete sogar mit dem Verkaufspreis verrechnet. Wer die Verkaufsabsicht schon früh in der Saison mitteilt muss jedoch damit rechnen, dass das Wunsch-Wohnmobil über die Monate noch durch viele Hände gehen wird, bis man es nach der Saison sein Eigen nennen darf. Also sollte das Fahrzeug vor dem Kauf nochmal komplett durchgecheckt werden.

Aktuelle Situation der Vermieter

Aufgrund der allgemeinen Lieferverzögerungen bei den Herstellern kann man davon ausgehen, dass auch die Vermietfirmen von diesem Problem betroffen sein werden. Es ist also gut möglich, dass einige Wohnmobile, die eigentlich schon für den Austausch und somit Verkauf geplant waren, vorerst noch nicht veräussert werden. Denn ohne sicher zu sein, dass auch wirklich der Ersatz zur Saison bereitstehen wird, werden die Vermieter höchstwahrscheinlich den Mietmobil Verkauf nicht riskieren.

Ob sich die Situation hinsichtlich Neu- sowie Gebrauchtfahrzeugen zum nächsten Jahr hin entspannen wird, oder ob die hohe Nachfragesituation und die daraus resultierenden Engpässe noch weiter anhalten, wird sich zeigen müssen. Generell sollte man sich als Kaufinteressent darauf einstellen, dass die eigene Geduld ziemlich auf die Probe gestellt werden wird. Doch trotz allem sollte man nicht verzagen, denn wie man so schön sagt: gut Ding braucht Weile!

Foto von Kampus Production von Pexels

Generell ist für den Kauf eines gebrauchten Wohnmobils die Zeit nach nach dem Saisonende, also im Herbst und Winter.

Die beste Zeit ein Wohnmobil zu verkaufen ist kurz vor der oder auch in der Saison, sprich im Frühjahr und im Sommer. Die Nachfrage ist hoch und die Käufer sind williger einen besseren, also höheren Preis zu bezahlen.

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