Auch dieses Jahr war Camping wieder eine der populärsten Reisearten unter den Deutschen. Durch die ständige Pandemie-getriebene Ungewissheit, ob Flugreisen denn auch wirklich stattfinden können, zogen viele es vor, mit dem Wohnmobil in den Urlaub zu fahren. Camping hatte in der Vergangenheit oft den Ruf einer eher günstige Urlaubsform zu sein. Deshalb waren einige sehr überrascht, wie viel die Reise am Ende dann doch gekostet hat. Doch wer sich natürlich auf dem 5-Sterne-Campingplatz eingebucht hat mit Wellness-Spa und Kinderanimation, der musste dafür natürlich auch dementsprechend bezahlen. Es gibt jedoch weiterhin Möglichkeiten, wie man recht günstig campen kann, weshalb wir hier ein paar Tipps geben möchten.

Urlaub für jeden Geldbeutel

Campen ist -wie die folgende Statistik zeigt- eine Urlaubsform, die Bundesbürger aus allen Teilen der gesellschaftlichen Schichten anspricht. Mit dem Wohnmobilen reisen also nicht nur reiche Leute und auch ist es nicht die Ferienart der armen Leute, wie es früher oftmals verpönt war.

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Quelle: statista.com

Nicht die Kuh für ein Glas Milch kaufen

Seit Beginn der Pandemie hat man eine regelrechte Explosion an Wohnmobil-Verkäufen gesehen. Plötzlich wollten alle zum Camping fahren, viele davon gefrustet von ständigen Absagen von Flugreisen und Pauschalurlauben aufgrund von Grenzschließungen und Reisebeschränkungen. Das eigene Reisemobil schien die einzig wahre Alternative zu sein, endlich aus dem Haus zu kommen und frei, flexibel und unabhängig reisen zu können.

Obwohl viele der Käufer keinerlei Erfahrung im Bereich Camping haben, wurden gebrauchte aber auch neue Wohnmobile gekauft bis zu einem Grad, wo die Hersteller in Lieferschwierigkeiten geraten sind und die Preise beim Gebrauchtwagenmarkt in nie zuvor dagewesene Höhen geschnellt sind. Spontankäufe bei Wohnmobilhändlern und auch direkt auf Messen wie dem Caravan Salon in Düsseldorf waren keine Seltenheit. Alle wollten sich ein Stückchen Freiheit kaufen, ungeachtet der fehlenden Camping-Erfahrung und Unwissenheit über laufende Unterhaltskosten zur Instandhaltung und Pflege der Fahrzeuge.

Deshalb ist es nicht überaschend, dass nun eine Vielzahl dieser Neucamper nach der 1. Saison schon wieder das Handtuch schmeißen und ihre Wohnmobile auf einschlägigen Portalen zum Kauf anbieten. Auf Nachfrage wird angegeben, dass diese Urlaubsart doch nicht das richtige für sie gewesen war.

Diese große und vor allem teure Investition hätten sie sich jedoch sparen können, indem sie für den Anfang einfach ein Wohnmobil zur Probe gemietet hätten. Wäre man dabei tatsächlich auf den Geschmack gekommen, hätte man immernoch ein Fahrzeug kaufen können. Im Gegenzug wäre es jedoch auch zu keinem so großen finanziellen Verlust gekommen, wenn einen das Campingfieber nicht ergriffen hätte.

Zeitpunkt der Reise richtig wählen

Wie bei allen Urlaubsarten gibt es auch beim Camping Neben-, Zwischen- und Hauptsaison und auch hier sind die Preise dementsprechend günstig oder exorbitant hoch. Die Hauptreisezeit und somit die teuersten Kosten sind beim Camping im Sommer zur Schulferienzeit zu erwarten. Wer also keine Schulkinder und somit die Möglichkeit hat, außerhalb der Ferienzeit zu reisen, wird einen um einiges günstigeren Urlaub verbringen können.

Ist man mit dem eigenen Wohnmobil unterwegs, wird man sich über günstigere Übernachtungskosten auf Campingplätzen freuen können. Wer ein Wohnmobil mietet wird ebenfalls einen beachtlichen Unterschied bei den Mietpreisen feststellen, abhängig von der jeweiligen Reisezeit.

Wie auch bei Flug- und Pauschalreisen gibt es auch auf Campingplätzen Frühbucherpreise. Wer also früh mit dem planen beginnt, der wird sehr gute Preise bekommen. Da es in der heutigen Situation jedoch weiterhin zu kurzfristigen Reisebeschränkungen kommen kann, sollte man besonders auf die Stornierungsbedingungen achten. Natürlich wäre es ärgerlich, wenn man aufgrund widriger Umstände die Reise nicht antreten kann und trotzdem noch Stornierungskosten zahlen muss. In diesem Fall würde der Versuch günstig zu campen nach hinten losgehen.

Stellplatz vs Campingplatz – wo ist günstig campen eher möglich?

Wo man am meisten Geld sparen und somit günstig campen kann, ist definitiv bei den Übernachtungskosten. Campingplätze jeglicher Art sind immer teurer als Stellplätze. Je mehr Service geboten wird, desto mehr muss dafür bezahlt werden: Rezeption, gepflegte Parzellen und Sanitäranlagen, Pool, Spa, Shop, Animation, Freizeitaktivitäten, Wassersportmöglichkeiten, Strand, Kinderbetreuung, Restaurant, Spielplatz, Hunde-Agility-Parcours u.v.m.

Im Gegensatz dazu sind Stellplätze (privater Art oder von Gemeinden) mit sehr geringen Kosten verbunden oder sogar kostenlos. Zwar sind hier die Annehmlichkeiten auf die Grundversorgung wie Strom und Wasser beschränkt, doch wer auf Rundreise ist, der benötigt meist eh nur einen sicheren, legalen Platz zum Übernachten bevor man am nächsten Tag weiterfährt. Auch für aktive Wohnmobilisten, die z.b. gerne mit dem Fahrrad die Umgebung erkunden, wandern oder Skifahren gehen, werden weniger Wert auf einen Campingplatz mit Rundum-Betreuung legen.

Vor der Buchung empfiehlt es sich, genau zu prüfen, welche Angebote im Übernachtungspreis beinhaltet sind. Sind die Kosten pro Nacht zwar überschaubar, kostet jedoch jede Aktivität und jeder Service (Indoor-Spielplatz, Hallenbad, Kinderbetreuung etc.) noch zusätzlich, so könnte es durch diese versteckten Extra-Kosten sehr schnell sehr teuer werden.

Passend zum Thema: Campingplätze vs Stellplätze – Was ist der Unterschied?

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Selber kochen statt Restaurantbesuche

Im Urlaub lässt man es sich gerne gut gehen und dazu gehören auch häufige Besuche in guten Restaurants am Reiseziel. Obwohl die Kosten für einen einzelnen Restaurantbesuch nicht hoch erscheinen, summieren diese sich über die Dauer des Aufenthalts: hier ein Frühstück, dort eine Mittagessen, hier ein Eis, da ein ausgiebiges Abendessen.

Da die meisten Wohnmobile mit einer Küche ausgestattet sind, kann man einiges an barem Geld sparen, indem man vor Ort Lebensmittel einkauft und selber kocht, so wie zu Hause auch. Gegen ein gelegentliches schönes Abendessen auswärts spricht natürlich nichts – schließlich will man ja die lokalen Spezialitäten auskosten – doch wenn es für jeden Tag 3 Mahrzeiten für die gesamte Familie sind, dann können die Restaurantbesuche sehr ins Geld gehen.

Keine Sorge: selber im Wohnmobil kochen heisst lange nicht, dass es nur einfache Gerichte wie die berühmten Dosenravioli geben muss. Viele Wohnmobilisten sind begeisterte Griller und beim Camping lädt gutes Wetter dazu ein, das Kochen nach draußen zu verlagern und am besten noch die Camp-Nachbarn einzuladen.

Inzwischen gibt es auch unzählige Kochbücher für Camper, in denen leckere Rezepte zu finden sind, die sich auch in der kleinen Reisemobil-Küche ohne weiteres zubereiten lassen. Wer gerne auch backt muss selbst hier auf nichts verzichten. Mit dem Omnia-Backofen können einige Lieblingsgerichte auch unterwegs zubereitet werden.

Der Einkauf der Zutaten selbst kann ebenso zum Urlaubserlebnis werden. Wochenmärkte mit frischen, lokalen Produkten sind alleine schon durch die Atmosphäre eine tolle Sache. Anschließend kann auch das Kochen selbst zu einem abendfüllenden Ereignis werden mit einem tollen, romantischen Abendessen zum Ausklang des Tages.

Günstig campen je nach Auswahl des Reiseziels

Hat man nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, so ist die Auswahl des letztendlichen Reiseziels ebenfalls von großer Wichtigkeit. Fliegt man in die gewünschte Reiseregion, um dort ein Wohnmobil zu mieten und eine Rundreise zu starten, sind die Kosten logischerweise schon aufgrund der Anreise um einiges Höher, wie wenn nur an den Bodensee fährt.

Auch die Kosten – z.B. zur Verpflegung – können in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob man sich in der Schweiz aufhält, oder z.B. in Albanien. Kosten für Essen, Benzin etc können hier deutlich variieren und sind deshalb ausschalggebend, ob günstig campen möglich ist.

Generell für jedes Land gilt: je populärer die Region, desto mehr Touristen und desto höher das Preisniveau. Wer also eher noch unbekannte Orte anfährt, der wird seinen Geldbeutel etwas schonen können. Oftmals bekommt man die besten Geheimtipps von erfahrenen Vielcampern und Reisebloggern. Doch nicht wundern: nicht jeder teilt gerne seine Lieblingsplätze, einfach aus Angst, dass zu viele Leute davon erfahren könnten und plötzlich der Geheimtipp kein wohlgehütetes Geheimnis mehr bleiben wird.

Kosten für An- und Abreise reduzieren

Bevor der Urlaub wirklich losgehen kann, muss man erstmal sein Reiseziel erreichen. Auf der Fahrt gibt es einige Möglichkeiten die Kosten dafür so niedrig wie möglich zu halten.

Wie auch beim Gebrauch vom PKW gilt beim Wohnmobil, dass vorausschauendes Fahren Benzin spart und somit Kosten senken kann. Wer einen gleichmäßigen Fahrstil hat und schnelles Anfahren, ständiges Abbremsen und erneutes Gasgeben verhindert, der wird auf Dauer einen deutlichen Unterschied beim Verbrauch feststellen können.

Wenn man ins Ausland reist sollte man am besten schon vorher checken, wie dort im Vergleich jeweils die Benzinpreise liegen. Eventuell könnte es sich lohnen erst nach dem Grenzübertritt vollzutanken. Generell wird empfohlen, nicht bei Autobahn-Tankstellen zu tanken, da diese vom Preis her immer teurer sein werden.

Maut-Kosten können ebenfalls die Reisekasse strapazieren. Wer also keine Eile hat und auch gerne über Land und durch die Dörfer fährt wird zwar länger brauchen, jedoch einiges an Geld einsparen können. Mit kurzen Stopps bei möglichen Sehenswürdigkeiten auf der Strecke, kann die Fahrt zudem um einiges interessanter werden, als die eintönige Fahrt auf den Mautstraßen.

Sparen beim Camping

Welche Rabattkarten gibt es?

Du möchtest mit dem Wohnmobil verreisen und fragst Dich, welche Camping-Card für Dich in Frage käme? Dann könnte Dich das interessieren…

 

Fotos von mediamasmedia und Peera_Sathawirawong von iStockphoto

Camping kann wesentlich günstiger als ein Hotelaufenthalt sein. Dennoch spielen viele Faktoren dabei eine Rolle. Allen voran die Auswahl des Campingplatzes und den damit verbundenen Übernachtungskosten.

Die Übernachtungskosten in Deuthsclnad liegen durchschnittlich zwischen 30,31 Euro und 31,46 Euro pro Tag.

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