Europa bietet eine Menge tolle Urlaubsziele. Viele davon sind auch bei Hundehaltern beliebt. Aber bevor du buchst, solltest du dich unbedingt über die Einreisebedingungen informieren. Du willst schließlich nicht an der Grenze stranden, weil dir ein Dokument für deinen Vierbeiner fehlt.
Mit welchen Vorschriften und Verboten du in welchem europäischen Land rechnen musst, verrate ich dir hier.
geschätzte Lesedauer für diesen Beitrag: 9 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Hund ins Ausland – darauf musst du achten
Möchtest du mit deinem Vierbeiner ins europäische Ausland verreisen, solltest du das gut planen. Je nach Zielland kann es sein, dass du etwas Zeit zur Vorbereitung brauchst.
Für alle Länder innerhalb der EU gilt:
Diese Regeln gelten für alle Länder der Europäischen Union. Zusätzlich können weitere Regeln und Bestimmungen auf dich zukommen. Dazu später mehr.
Kommt es an der Grenze zu einer Kontrolle, stelle dich also darauf ein, dass deine Hunde ebenfalls kontrolliert werden. Halte den blauen Impfpass bereit, damit die Mitarbeiter die Daten abgleichen können.
Ist das der Fall, musst du dieses Vorhaben beweisen können. Drucke dir dafür die Anmeldeformulare oder Anmeldebestätigungen aus. Am besten ist es natürlich, wenn die Veranstaltung einen Nachweis auf Englisch anbietet. So bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Hundefreundliche und hundeunfreundliche Länder
Ein Urlaub mit Hund kann herrlich entspannend sein. Unsere Vierbeiner genießen den Tapetenwechsel genauso wie wir und blühen im Urlaub richtig auf.
Am schönsten ist so ein Urlaub natürlich in einem hundefreundlichen Land. Aber woran erkennst du das überhaupt?
Das ist eigentlich ganz leicht:
Gestaltet sich die Suche nach einer passenden Unterkunft schwierig, weil alle schönen Hotels keine Hunde erlauben? Dann ist das Land eher hundeunfreundlich.
Du kannst davon ausgehen, dass, wenn Unterkünfte fehlen, es auch an Hundefreilaufflächen, Hundestränden und hundefreundlichen Restaurants mangeln wird.
Hast du eine passende Unterkunft gefunden, schaue dir daher unbedingt die direkte Umgebung an. Spannend sind für dich Parks und Grünflächen. Übers Internet findest du ganz leicht heraus, ob Hunde dort erlaubt sind.
Vielleicht haben sie sogar einen eigenen Bereich, wo sie ohne Leine toben dürfen?
Planst du einen Sommerurlaub, braucht dein Vierbeiner auf jeden Fall eine Möglichkeit, sich abzukühlen. Wie sieht es mit Badestränden aus? Gibt es Plätze, an denen Hunde ins Wasser dürfen?
Falls Du essen gehen möchtest, informiere dich vorab, ob es Restaurants in der Nähe gibt, die deinen Vierbeiner ebenso begrüßen wie dich.
So hundefreundlich sind Deutschlands Nachbarländer
Die meisten Hundebesitzer verreisen mit dem Auto, wenn ihr Vierbeiner sie begleitet. Eine Flugreise möchten wir unseren Hunden nur ungern zumuten. Deswegen sind für uns Deutschlands neun Nachbarländer besonders interessante Urlaubsziele.
In den folgenden Unterpunkten informiere ich dich über die Eigenheiten dieser Länder. Sie sind zum Glück alle recht hundefreundlich, allerdings musst du bei einigen mit zusätzlichen Einreisebestimmungen rechnen.

Dänemark – nur mit Leine
Dänemark ist ein tolles Reiseziel für einen Urlaub im Ferienhaus. Viele Anbieter heißen Hunde in ihren vier Wänden willkommen. Achte bei der Buchung darauf, ob es eine Höchstgrenze gibt.
Sieht deine Reise eine Fahrt mit einer Fähre vor? Auch das ist kein Problem. Fast alle Fähren erlauben Hunde an Bord. Manchmal muss dein Vierbeiner allerdings im Auto bleiben.
Für die Einreise nach Dänemark gelten die oben genannten allgemeinen Einreisebestimmungen. Zusätzlich dürfen Listenhunde das Land nicht betreten. Dieses Verbot gilt auch für Mischlinge, die nur zum Teil zu den Listenhunden gehören.
Polen – auch mit Listenhund möglich
In Polen bietet sich der Urlaub im Ferienhaus ebenfalls an, wenn du mit Vierbeiner verreist. Zusätzlich gibt es einige Hotels, die Hunde erlauben. Nimm in jedem Fall Leinen in unterschiedlichen Längen und einen Maulkorb mit.
Diesen muss dein Hund möglicherweise an öffentlichen Plätzen tragen. Auch wenn du öffentliche Verkehrsmittel nutzt, muss dein Hund durch einen Maulkorb gesichert werden. Alternativ, wenn dein Vierbeiner klein genug ist, reist er in einer Transportbox.
Österreich – Achte auf die allgemeinen Einreisebestimmungen
Österreich ist ebenfalls recht anspruchslos, was die Einreisebestimmungen angeht. Um Wien, Salzburg und all die anderen wunderschönen Städte zu besuchen, muss dein Hund nur die allgemeinen Einreisebestimmungen erfüllen.
Bildest du deinen Vierbeiner zum Assistenz-, Therapie-, Rettungs- oder Jagdhund aus? Dann darf er auch ohne gültige Tollwutimpfung einreisen, wenn er noch zu jung ist
Schweiz – besonders hundefreundlich
Neben den allgemeinen Einreisebestimmungen dürfen Hunde mit kupierten Ohren und Ruten nicht in die Schweiz eingeführt werden.
Dieses Verbot gilt aber nicht für Urlaube, sondern bezieht sich auf zum Verkauf bestimmte Tiere. Außerdem musst du eine schriftliche Erklärung abgeben, dass dein Hund, egal ob kupiert oder nicht, in deinem Besitz bleibt.
Hunde unter 15 Wochen dürfen nur unter bestimmten Bedingungen in die Schweiz einreisen. Sind sie über 12 Wochen alt, muss die erste Tollwutimpfung erfolgt sein. Zusätzlich brauchst du eine Tollwutunbedenklichkeitsbescheinigung von deinem Tierarzt.
Darin bestätigt er, dass dein Hund vorher ausschließlich an seinem Geburtsort gehalten wurde.
Reist du mit einem Welpen, der noch unter 56 Tage alt ist, dann muss seine Mutter mit ihm reisen.
Frankreich – keine Kampfhunde
Damit dein Vierbeiner mit dir verreisen kann, muss er nur die allgemeinen Einreisebedingungen erfüllen. Darüber hinaus schränkt Frankreich die Einreise „gefährlicher“ Hunderassen ein. „Kampfhunde“, darunter:
Dürfen nicht einreisen. An der Grenze kann dir sogar die Einreise verwehrt werden, wenn dein Hund äußerlich Ähnlichkeit mit diesen Rassen hat. Besorge dir in diesem Fall eine schriftliche Bestätigung deines Tierarztes, dass dein Hund nicht zu den genannten Rassen gehört.
Diese „gefährlichen“ Rassen dürfen einreisen, wenn sie in einem vom internationalen Hundeverband zugelassenem Stammbuch eingetragen sind. Allerdings sind dann zusätzlich Eignungsnachweise, Wesenstests und eine Besitzgenehmigung nötig. Letztere ist an einen Wohnsitz in Frankreich gebunden. Ein kurzer Urlaub mit dem Pitbull ist in Frankreich also quasi unmöglich.
Sollte dein Hund allerdings den Einreisebestimmungen entsprechen, ist Frankreich ein tolles Reiseziel. Du kannst dich gerne auch selber überzeugen und unsere Reisebeiträge zum Süden Frankreichs oder Norden Frankreichs lesen.
Luxemburg – Ein Ausweichort
Möchtest du deinen Urlaub unbedingt in einem französischsprachigen Land verbringen, komme mit deinem „gefährlichen“ Hund doch nach Luxemburg. Hier reichen die allgemeinen Einreisebedingungen aus.
Belgien – Genieße Wälder mit Leinenpflicht
Ganz ähnlich sieht es in Belgien aus. Andere Einreisebestimmungen als die, die für alle EU-Länder gelten, gibt es nicht.
Belgien eignet sich für einen Urlaub am Meer gleichermaßen wie als Wanderurlaub. Die Leinenpflicht gilt in Belgien überall dort, wo sie nicht ausdrücklich (beschildert) aufgehoben ist.
Niederlande – beliebtes und unkompliziertes Reiseziel mit Hund
Die Niederlande sind als Reiseziel mit Hund sehr beliebt. Zurecht, denn Hotels und Ferienhäuser heißen unsere Vierbeiner immer häufiger willkommen. Sie bieten sogar Extras wie Hundebetten und eingezäunte Gärten, in denen die Leinenpflicht aufgehoben ist.
Vor 2009 durften Pitbulls nicht einreisen. Seitdem ist das Verbot aber aufgehoben und alle Rassen sind gleichermaßen erlaubt.
Weitere beliebte Reiseziele der Deutschen
Darf die Reise etwas länger dauern oder kommt eine Flugreise für dich und deinen Vierbeiner infrage? Dann wird es vermutlich eines der folgenden Reiseziele. Die Länder haben unterschiedliche Anforderungen an Hundebesitzer.
Teilweise sind Einfuhrbedingungen so streng, dass du einen Urlaub mit Hund vielleicht doch überdenken solltest.
Italien – nur mit Welpen ab 15 Wochen
Italien ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen. Egal ob Städtetour oder Strandurlaub, Italien hat für jeden etwas zu bieten. Hundefreundlich ist das Land zusätzlich auch noch.
Du findest hier viele Hotels und Ferienhäuser, die deinen Vierbeiner ebenso begrüßen wie dich. Um einreisen zu dürfen, muss dein Hund lediglich die allgemeinen Einreisebedingungen erfüllen.
Island – strenge Vorschriften für Hundehalter
Wer mit seinem Hund nach Island möchte, sollte sich auf viel Papierkram einstellen. Island ist nämlich sehr streng, was den Import von Hunden angeht.
Zunächst musst du eine Genehmigung bei der isländischen Veterinärbehörde beantragen. Ist diese durch, muss dein Hund nach der Einreise für zwei Wochen in Quarantäne.
Reist dein Hund als ausgebildeter Therapiehund mit dir, darf er die Quarantäne möglicherweise in deiner Unterkunft absitzen.
Alle anderen verbringen diese in einer Quarantänestation. Sowas möchte man seinem Vierbeiner nach Möglichkeit trotzdem ersparen. Für einen Urlaub mit Hund kann ich Island daher nicht empfehlen.
Norwegen – viel Bürokratie für Hundebesitzer
Norwegen ist nicht nur ein beliebtes Reiseziel für Wintersportler. In den Bergen und Wäldern können auch unsere Hunde nach Herzenslust wandern gehen. Sofern sie denn einreisen dürfen. Damit deinem Wanderurlaub nichts im Weg steht, haben wir Tipps und Tricks für das Wandern mit Hund für dich.
Norwegen fügt den allgemeinen Einreisebedingungen nämlich eine ganze Menge Einschränkungen und zusätzliche Auflagen hinzu.
Bei der Einreise musst du eine schriftliche Erklärung darüber abgeben, dass dein Hund nicht in Norwegen verkauft wird. Eine weitere Erklärung wird fällig, wenn du aus einem Drittland einreist. Darin musst du bestätigen, dass dein Hund keinen Kontakt zu Tollwut-empfänglichen Tieren hatte und am Flughafen oder im Beförderungsmittel blieb.
Frühestens fünf und spätestens einen Tag vor der Einreise muss dein Hund gegen Bandwürmer behandelt werden. Die Behandlung muss mit Praziquantel, das ist ein spezieller Wirkstoff gegen Bandwürmer, erfolgen und von deinem Tierarzt im Impfpass eingetragen werden.
Kommst du in Norwegen an, musst du deinen Hund beim Zoll vorstellen. Wähle dafür die rote Zone und halte alle nötigen Dokumente bereit. Beachte auch, dass der Zoll nicht 24 Stunden geöffnet hat.
Plane deine Reise so, dass du während der Öffnungszeiten ankommst, um gemäß der Bestimmungen einzureisen.
Griechenland – nicht als Single-Reise mit Hund geeignet
Im Hochsommer ist es für unsere Vierbeiner in Griechenland häufig zu heiß. Aber auch außerhalb der Hochsaison ist Griechenland ein immer beliebteres Urlaubsziel.
Griechenland ermöglicht eine unkomplizierte Einreise für Hundebesitzer. Mehr als die allgemeinen Einreisebestimmungen musst du dabei nicht erfüllen.
Slowenien – unberührte Natur und märchenhafte Altstädte
Märchenhafte Altstädte und unberührte Natur erwarten dich in Slowenien. Das Land hält auch für Hundebesitzer seine Türen geöffnet. Diese werden auch in unserem Reisebericht zu Slowenien beschrieben.
Mehr als die oben aufgezählten Einreisebestimmungen muss dein Hund nicht erfüllen.
Für Welpen unter 12 Wochen gilt, ganz wichtig, dass sie nicht gegen Tollwut geimpft sein dürfen. Stattdessen musst du nachweisen, dass die Mutter vor der Geburt gegen Tollwut geimpft wurde.
Zusätzlich dürfen die Welpen nach ihrer Geburt nur an ihren Geburtsort gehalten worden und keiner Infektionsgefahr ausgesetzt gewesen sein. Das bestätigst du, indem du eine unterschriebene Tollwutunbedenklichkeitsbescheinigung, am besten auf Englisch, mit dir führst.
Kroatien – auch mit Listenhund möglich
Kroatien bietet ewig lange Strände und wunderschöne Städte. Beides, die Strände an ausgeschilderten Hundestränden, darfst du auch mit deinem Hund erleben. Kroatien schließt lediglich einige Rassen von der Einreise aus. Andere Bestimmungen, die über die, die für alle EU-Länder gelten, hinausgehen, gibt es nicht.
Sie dürfen nur dann einreisen, wenn sie FCI-Papiere besitzen und entsprechend bei einem offiziellen Zuchtverband registriert sind. Ist das nicht der Fall, dürfen sie nicht nach Kroaten mitkommen. Leine und Maulkorb sind ebenfalls Vorschrift für diese Rassen.
Serbien – mit schönen Flecken in der Hochsaison
Ein eher unterschätztes Reiseziel ist Serbien. Das Land bietet wunderschöne Flecken und ist auch während der Hochsaison selten überlaufen. Ideal für einen Urlaub mit Hund.
Kümmere dich rechtzeitig um alle nötigen Dokumente. Serbien verlangt nämlich einige Extras von uns Hundebesitzern.
Zunächst braucht dein Vierbeiner ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis, das bei Einreise nicht älter als zehn Tage ist. Das stellen Veterinärämter aus. Frage dafür in deiner Heimatstadt oder beim Kreis nach.
Auch die Tatsache, dass Serbien kein Mitglied der EU ist, erschwert uns die Reise. Für Hunde, die in die EU einreisen, was bei der Rückkehr nach Hause der Fall ist, gilt nämlich, dass sie eine Tollwut-Antikörperbestimmung benötigen.
Diese darf frühestens 30 Tage nach der Tollwutimpfung erfolgen. Die Einreise mit dem positiven Ergebnis, dass dein Tier also gegen Tollwut geschützt ist, ist frühestens drei Monate später möglich.
Welpen müssen daher mindestens sieben Monate alt sein, wenn sie nach Serbien und wieder zurück nach Deutschland reisen wollen.
Mit dem Hund ins Ausland reisen – Das Fazit
In Europa gibt es wahnsinnig viele hundefreundliche Urlaubsländer. Am einfachsten gelingen Reisen nach Polen, Tschechien, Österreich, Luxemburg, Belgien, Italien, Griechenland, Slowenien und in die Niederlande. Worauf wartest du? Schnapp dir deinen Vierbeiner und ab mit euch in den Urlaub. Und damit du für deine Reise nicht vergisst, haben wir für dich eine Checkliste für den Urlaub mit Hund. Informiere dich jetzt.
Für die Einreise muss dein Hund nur älter als 15 Wochen, gegen Tollwut geimpft, gechippt oder tätowiert sein sowie einen Heimtierausweis der Europäischen Union besitzen.
Schwieriger gestaltet sich ein Urlaub mit Hund nach Island. Da solltest du genau abwägen, ob sich der Aufenthalt lohnt, wenn dein Vierbeiner erstmal zwei Wochen in Quarantäne muss.
Auch eine Reise nach Serbien ist kompliziert, weil das Land nicht zur EU gehört.
Informiere dich vor der Reise unbedingt über die Einreisebedingungen für dein Zielland. Diese können sich nämlich ändern.
Über die Autorin
Hallo, ich bin Kris. Meine Liebe zu Hunden habe ich schon früh entdeckt. Mit meinem Hundeblog möchte ich mein Wissen und meine Begeisterung mit anderen Hundehaltern teilen. Regelmäßig veröffentliche ich neue Artikel, die jedem helfen sollen ihren Hund besser zu verstehen und einander näher zu bringen.
