Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Deshalb möchte man Fido auch im Urlaub nicht missen. Eine sehr einfache, unkomplizierte Reiseart, bei welcher auch unsere geliebten Fellnasen erlaubt sind, ist das Camping mit dem Hund im Wohnmobil. Da viele Campingplätze wunderschön in der Natur gelegen sind, bieten sich lange Spaziergänge bis hin zu ausgedehnten Wanderungen in der näheren Umgebung an. Wie die Besitzer genießen auch die Hunde die wohlverdiente Pause vom stressigen Alltag und tauschen gerne das laute, hektische Stadtleben mit der weiten, friedvollen Bergwelt inklusive Flora, Fauna und viel frischer Luft.

Wander- und Campingurlaub mit Hund richtig planen

Bevor es losgeht, sollte der Wanderurlaub sehr genau vorbereitet werden. Bestimmte Aspekte sind hierbei im Hinblick auf die Vierbeiner schon im Vorhinein zu beachten, damit es auf der Reise selbst zu keinerlei Problemen kommt.

  1. Auch wenn es manchmal den Anschein macht, als hätte man den Duracell-Hasen in Form eines Hundes zu Hause, bedeutet dies nicht immer, dass die Energiebündel auch bei stundenlangen Wanderungen problemlos mithalten können. Sehr junge, noch nicht ausgewachsene Hunde (unter 1 Jahr, bzw. bei großen Rassen unter 1,5 Jahren) könnten bei großer und langanhaltender Belastung Probleme z.B. mit den noch weichen, im Wachstum befindlichen Knochen und nicht voll ausgebildeten Gelenken bekommen. Bei älteren Semestern könnten z.B. Hitze und die daraus resultierende Dehydrierung eine Gefahr darstellen. Generell sind Wandertoruen eher im Frühling und Herbst geeignet und nicht unbedingt im Hochsommer. Auch die Rasse des Hundes spielt eine wichtige Rolle: während einem belgischen Schäferhund kaum die Batterie ausgeht, so könnte einem Mops schon nach kurzer Zeit die Puste ausgehen. Besuche deshalb vor der Reise den Tierarzt Deines Vertrauens und lass Dich vom Fachmann beraten, was Du Deinem Hund zutrauen kannst und darfst.
  2. Wähle für den ersten gemeinsamen Wanderurlaub einfache, ebenere Strecken aus, welche sowohl Deiner Fitness als auch der Deines Hundes gerecht werden.  Ein Gewaltmarsch mit extremen Steigungen und schwierig zu begehende, felsige Strecken über Stock und Stein wird für alle Parteien keine schöne Erfahrung werden, deshalb sollte man es langsam angehen lassen. Es empfiehlt sich anfangs Wanderpfade zu wählen, die es einem unter Umständen sogar erlauben würden, die Wanderzeit kurzfristig zu verkürzen. Merkt man, dass man sich selbst und auch dem Vierbeiner noch mehr zutrauen kann, dann steht einer graduellen Verlängerung der Strecken nichts im Wege.
  3. Eine vorherige genaue Prüfung der jeweiligen ausgesuchten Strecke im Internet kann unschöne Überraschungen vorbeugen. Gibt es auf dem Wanderpfad Klettersteigpassagen könnte dies zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Auch kleine Brücken z.B. mit Gitterboden sind nicht jedes Hundes Freund. Manche weigern sich schlichtweg diese zu überqueren. Handelt es sich um einen kleinen, bis mittelgroßen Hund, knn man diesen schnell und einfach über die Brücke tragen. Bei großen, schweren Hunden könnte es da schon schwerer werden. Weiter sollte man checken, ob es unterwegs Schutzhütten, Wasserquellen und auch genügend Schattenplätze zum Pausieren gibt.
  4. Stelle sicher, dass die von Dir ausgesuchten Camping- und Stellplätze hundefreundlich sind und auch auf den umliegenden Wanderwegen Hunde mitgeführt werden dürfen. In den meisten Fällen wird es eine obligatorische Leinenpflicht geben, also sollte man eine ausreichend lange Leine dabei haben, die dem Hund trotzdem die Möglichkeit gibt, etwas mehr die Umgebung zu erforschen und nicht nur am Bein des Besitzers zu kleben. Ein zusätzliches Hundegeschirr mit einem Griff am Rücken geben die Möglichkeit, den Hund bei Bedarf sicherer festhalten zu können und/oder ihm über ein Hindernis hinwegzuhelfen.
  5. Achte auf die richtige Ausrüstung: auch dem Hund kann es auf der Wanderung plötzlich zu kalt oder zu warm werden, deshalb sollte man für alle Situationen vorbereitet sein. Unablässig ist dabei natürlich das mitführen von ausreichend Wasser, am besten mit einer speziellen Trinkflasche extra für Hunde. Kleine Energiesnacks für unterwegs sollten ebenfalls nicht vergessen werden. Plötzliche Regenschauer und auch die Abkühlung im Bergsee können sehr erfrischend sein, doch damit der Hund bei kaltem Wetter danach nicht unterkühlt kann es sehr hilfreich sein ein (Mikrofaser) Handtuch zur Hand zu haben, um das Fell trocknen zu können.
  6. Sind alle Impfungen auf dem neuesten Stand? Ist der Hund ausreichend geschützt? Gerade im Ausland ist es nicht verkehrt, den Impfpass deines Tieres immer an der Hand zu haben. Die Gesundheit und das Wohlergehen des Vierbeiners ist an erster Stelle, weshalb man zusätzlich zum eigenen einen extra Verbandskasten inklusive Zeckenzange für die Vierbeiner sowohl im Wohnmobil als auch im Wanderrucksack mitführen sollte.
  7. Recherchiere schon vor der Anreise Adresse und Telefonnummern von Tierärzten in der Umgebung sowie weitere wichtige Kontakte wie z.B. der Bergwacht oder der auf dem Weg liegenden Wanderhütten/Restaurants.
  8. Plane genügend Reserva an Futter für den gesamten Campingurlaub mit ein, falls Du Zweifel daran hast, ob eine bestimmte Sorte am Urlaubsort zu kaufen gibt. Manche Hunde reagieren sehr empfindlich darauf, wenn sie plötzlich ein anderes als das gewohnte (Trocken-)Futter vorgesetzt bekommen. Und einen Hund mit Durchfall im Wohnmobil bzw. beim Wandern ist nicht nur unangenehm, sondern kann aufgrund einer möglichen Dehydrierung sogar gefährlich für den Vierbeiner werden.
wandern mit hund

Foto von Johann von Pexels

Wandern mit dem Hund – Sicherheit geht vor

Das Wohlergehen des geliebten Haustiers hat zu jeder Zeit Priorität, weshalb bei jeder Aktivität -und somit auch beim Wandern- die Sicherheit im Vordergrund stehen sollte.

  • Sinn und Zweck der Leine: Der Hund sollte immer an der Leine geführt werden, nicht nur aus Rücksichtnahme vor anderen Wanderern, sondern auch zum Schutz des Hundes selbst. Gerade wenn man sich in einer unbekannten Umgebung aufhält, wo man nie weiß, was einen auf der nächsten Lichtung erwartet. Zu schnell könnte sich Fido von der Tierwelt ablenken lassen oder sogar der Jagdinstinkt einsetzen. Rennt er z.B. einem Feldhasen hinterher, ist es für den Besitzer ein Ding der Unmöglichkeit mit den beiden mitzuhalten. Nicht alle Hunde sind so gut erzogen, dass sie auf ihren Namen hören und sofort zurückkehren. Die Gefahr besteht also, dass das Tier sich verlaufen oder wenn man sich in den Bergen befindet, sogar Abhänge, Felsvorsprünge o.ä. hinabstürzen könnte.
  • Freilaufende Kühe können sowohl für Hunde als auch Besitzer zur Gefahr werden. Nicht selten gab es schon Verletzte und leider auch Tote. Man sollte gebührend Abstand halten, keine Abzäunungen ignorieren und den Hund an der kurzen Leine ruhig an den Tieren vorbeiführen. Viele kennen Kühe nur als friedfertige, träge Lebewesen aus dem Fernseher, doch kommt eine Horde Kühe erst in Rage, dann wird es schwer diese aufzuhalten und man läuft Gefahr zertrampelt zu werden.
  • Nach jeder Wanderung ist es sinnvoll den Hund komplett zu bürsten und gründlich auf eventuelle Verletzungen z.B. kleine Kratzer oder auch Zeckenbefall zu untersuchen. Zudem sollte man eine genügend lange Ruhepause einlegen. Ist man selbst am nächsten Tag noch völlig groggy oder will auch der Hund nicht wirklich in die Gänge kommen, sollte man von einer weiteren geplanten Wandertour eher Abstand nehmen und diese auf einen der nächsen Tage verschieben. Schließlich ist man im Urlaub und will sich erholen und keinen Rekord aufstellen. Zudem steigt mit müden Muskeln  die Verletzungsgefahr, vor allem wenn man auf unwegsamen Strecken unterwegs ist und jeder Tritt sicher sein sollte.

Fazit

Gemeinsames Camping mit dem Hund ist für viele Besitzer die beste Lösung, um mit ihrer Fellnase auf Reisen gehen zu können. Wird der Urlaub in der Natur darüberhinaus zum Wandern genutzt, können Mensch und Tier bei der richtigen Planung tolle Erfahrungen machen und gemeinsam die Umgebung erkundschaften. Die empfohlene Vorbereitung zahlt sich in jedem Fall aus und macht die Wandertouren zu einer sicheren Aktivität.

Titelfoto von Kerkez von iStockphoto

Ein ausgewachsener mittelgroßer is großer Hund, der auch im Alltag genügend Bewegung hat, sollte eine lockere Wanderung auf Forstpfaden von 15-20km möglich sein. Trotzdem sollte man bei der ersten gemeinsamen Wanderung zuerst eine kürzere Strecke als Test einplanen.

Kleinere Hunde mit kürzeren Beinchen wie der Dackel können bei allgemeiner guter körpelicher Fitness ca 7-8km alleine gehen. Danach sollten sie besser getragen werden.

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