Camping mit dem Wohnmobil ist vor allem im Sommer sehr beliebt, wenn die Temperaturen angenehm warm sind und man viel Zeit an der frischen Luft verbringen kann. Man muss sich in diesen Wochen wenig Gedanken ums Heizen oder um Feuchtigkeit im Fahrzeug machen. Erst wenn die Temperaturen ab Herbst zurückgehen und im Winter dann unter Null sinken, spätestens dann ist das Reisen im Wohnmobil nurmehr mit einer Standheizung möglich. Gasheizungen sind dabei die am meisten verbaute Variante. Doch viele Camer schwören auf die Vorteile der Dieselheizungen. Welche Vor- und Nachteile es bei den gängigen Standheizung-Varianten jeweils gibt, wollen wir im Folgenden erörtern.

Vor- und Nachteile von Gas-Standheizungen

Gas gehört bei den meisten Wohnmobilisten zur Grundausstattung: Herd, Kühlschrank und Warmwasserboiler können damit betrieben werden. Die Gasheizung ist in diesem Fall also einfach noch ein Extra, welches -wenn nicht schon ab Werk verbaut- recht günstig angeschafft und eingebaut werden kann. Die Gasheizung ist hinsichtlich des Stromverbrauchs recht sparsam und auch der Brennstoffverbrauch ist moderat. Die Standheizung ist praktisch geräuschlos und verursacht keine Abgase oder Gerüche. Als negativ ist der Aspekt von Platz und Gewicht zu sehen, da die Gasflaschen ihr Gewicht haben (5 bzw. 11 Kilo pro Flasche) und auch Stauraum benötigen. Während der Fahrt kann die Gasheizung aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden, ausser sie hat einen Crashsensor.

Verfügbarkeit von Gas auf Reisen

Auf Reisen gehen die meisten Camper mit 1 oder besser noch 2 Gasflaschen, um genug Gasvorrat für genügend Tage zu haben. Reist man innerhalb Deutschlands kommt man recht einfach an Gasnachschub, falls es ausgehen sollte. In Baumärkten, Tankstellen und bei Campinghändlern kann man Gasflaschen kaufen, Befüllen oder sogar tauschen (wenn man Besitzer einer grauen Gasflasche ist).

Möchte man in Europa auf Reisen gehen, dann muss man damit rechnen, dass ein Befüllen recht schwierig werden könnte, ganz zu schweigen vom Tausch. Während z.B. in Dänemark zwar deutsche Gasflaschen nicht befüllt, jedoch zumindest auf sehr vielen Campingplätzen getauscht werden können, ist in Frankreich beides völlig unmöglich. Da es oft keine einheitlichen Gasflaschen gibt, sahen sich schon einige Wohnmobil-Besitzer in der Notlage, dass sie zusätzliche Gasflaschen käuflich erwerben mussten und dazu Platz für die eigenen Flaschen in der Heckgarage machen musste, da man diese nicht zurücklassen wollte.

Hinzu kommt, dass selbst der Kauf einer neuen Gasflasche noch nicht garantiert, dass man das Gas auch nutzen kann, denn zu allem Überfluss sind die Anschlüsse von Land zu Land verschieden. Man muss sich also vor jeder Reise nicht nur genau informieren, wo man Gas im Notfall herbekommen kann, sondern auch welchen Adapter man für welches Land dabei haben sollte. Wenn man zudem eine Weltreise plant bis in weit abgelegene Regionen und Länder dieser Erde, dann kann es zeitweise sogar ein Ding der Unmöglichkeit darstellen, an Gas zu kommen.

GasDiesel
Anschaffungskosten😀😀😀🙁
Verfügbarkeit Europa😊😊😀😀😀
Verfügbarkeit weltweit🙁😀😀😀
Stromverbrauch😀😀😀🙁
Brennstoffverbrauch😊😊😀😀😀
Lautstärkeleiseleise - laut (je nach Alter)
Geruchkeinermöglich (je nach Alter)
Gebrauch während der Fahrtnein/ja (Crashsensor)ja
Gewicht😊😊😀😀😀
Platzbedarf😊😊😀😀😀

Vor- und Nachteile der Diesel-Standheizung

Was viele von Vorneherein vom Kauf einer Dieselheizung abhalten könnte ist der hohe Preis. Inklusive Einbau könnten die Kosten für diesen Typ Standheizung mehrere Tausend Euro betragen. Natürlich gibt es auch die chinesischen Modelle von ca. 100 Euro. Doch bei dem Gedanken, dass wegen einer Fehlfunktion aufgrund der schlechteren Qualitäts- und Sicherheitsstandarde das ganze Wohnmobil abbrennt und sich dazu die Versicherung noch weigert, den Schaden zu übernehmen, wird man sich sicher 2mal überlegen, ob es das wert ist.

Ein weiterer Nachteil ist der hohe Stromverbrauch der Dieselpumpe. Wer also autark unterwegs ist, sollte eine gute Batterie an Bord haben (oder sogar 2) sowie am besten noch ein paar Solarzellen auf dem Dach, damit nicht der Strom und somit u.a. die Heizmöglichkeit ausgeht.

Vom Verbrauch her ist die Dieselheizung sehr sparsam, man muss also keine Angst haben, dass man bei einer durchheizten Nacht einen leeren Dieseltank vorfinden wird. Dies ist zudem gerade bei den neueren Modelle nicht möglich, da die Heizung nur anspringt, wenn noch mindestens ein Viertel des Tankes gefüllt ist. Auch hat die Heizung selbst kein nennenswertes Gewicht oder Bedarf an extra Stauraum. Denn der Brennstoff ist ja eh schon an Bord und verursacht keine zusätzliche Zuladung wie es die Gasflaschen der Gasheizung tun.

Was man immer wieder als Vorurteile hören wird ist, dass eine Dieselheizung laut ist und regelrecht stinkt. Und sicher war das bei den ersten Modellen auch der Fall, doch inzwischen haben sich die Hersteller in der Hinsicht viel einfallen lassen. Innerhalb des Wohnmobils wird man die Dieselheizung kaum vernehmen, oftmals sind andere Geräusche wie z.B. vom Kühlschrank, lauter als die Heizung. Auch ausserhalb des Wohnmobils ist der Geräuschpegel nicht in einem solchen Maße hoch, dass man Angst um den Nachbarschaftsfrieden auf dem Campingplatz haben muss. Die Geruchsbelästigung ist ebenfalls minimal. Nur in den ersten Minuten nach dem Anlassen, bis die Heizung sozusagen “an Fahrt gewinnt”, ist für sehr kurze Zeit mit etwas mehr Abgasen zu rechnen.

Verfügbarkeit von Diesel auf Reisen

Den richtig großen Vorteil der Dieselheizung wird man erst bemerken, wenn man viel im Ausland -sowohl im europäischen als auch außereuropäischen Raum- unterwegs ist. Im Gegensatz zum Gas bekommt man Diesel überall, auf der ganzen Welt. Wo es motorisierte Fahrzeuge gibt, dort gibt es auch Brennstoff. Plötzlich ohne Heizung aufgrund von Diesel-Mangel dazustehen, ist somit praktisch auszuschließen. Dies ist vor allem für autarke Camper ein extremes Plus: sie müssen ihre Fahrtstrecken nicht danach ausrichten, wo sie ihre nächste Gasfüllung herbekommen, sondern können in dieser Hinsicht unbekümmert, flexibel und spontan die Wege einschlagen, zu denen sie Lust und Laune haben. Auch lange Fahrten müssen dabei für die Personen im hinteren Bereich des Wohnmobils nicht mehr unangenehm kalt ausfallen, denn die Dieselheizung kann man ohne Probleme auch auf der Fahrt laufen lassen.

Fazit zur Auswahl der Standheizung im Wohnmobil

Ob man sich als Camper letztendlich die Gas- oder Dieselheizung vorzieht, das hängt wohl hauptsächlich davon ab, wie man sein Wohnmobil benutzt. Wer nur im Sommer unterwegs ist und sich hauptsächlich in Deutschland aufhält, der wird wohl kaum in eine teure Standheizung investieren. Doch plant man einen längeren Roadtrip im Ausland oder sogar durch mehrere verschiedene Länder, dann wird eine Dieselheizung eher den Anforderungen der Reise gerecht werden,

Wer sich unsicher bei der Wahl der richtigen Standheizung ist, der sollte nichts überstürzen. Zur Probe kann man sich ein Wohnmobil mit Dieselheizung einer der vielen Vermietstationen holen und auf Test-Reisen gehen. Natürlich am besten zur Winterzeit, damit es auch Sinn macht und man die Dieselheizung in voller Aktion erleben kann.

Foto von winyoo08 von iStockphoto

Die Dieselheizung verbrennt Diesel und erwärmt dabei die Luft, die dann über die Standheizung ins Wohnmobil geblasen wird und dieses so heizt.

Inklusive Einbau können sich die Kosten einer Diesel-Standheizung (z.B. Truma) auf ca. 4000 Euro belaufen.

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