Italien ist bereits seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Lieblingskind zahlreicher deutscher Urlauber. Allerdings handelt es sich dabei meistens um den Norden des Landes.

Was aber macht Italien zu einem so beliebten Urlaubsland? Antwort: Sonne, Strand und Meer, „La dolce vita“, Kunst und Kultur, eine extrem abwechslungsreiche Landschaft – gigantische Bergwelt, kristallklare Seen, zahlreiche Inseln, die grüne Po-Ebene, zwei noch aktive Vulkane und vieles mehr – aber auch zahlreiche Zeitzeugen der Antike. Nicht vergessen werden dürfen natürlich die kulinarischen Genüsse: Pasta & Pizza, Meeresfrüchte, alpine Köstlichkeiten, Wein, Grappa etc.

Ich persönlich liebe Italien wegen all diesem zusammen, aber auch wegen der Gastfreundlichkeit der Italiener und deren Unbeschwertheit. Bei meinem ersten Besuch der Verwandtschaft in Süditalien dachte ich, sie würden sich anschreien, als ich aber die Sprache beherrschte, wusste ich, Italiener sind eben laut. Besonders gefällt mir natürlich auch, dass viele ebenfalls leidenschaftliche Wohnmobilisten sind und entsprechend ein gutes Netzwerk der Unterkunftsmöglichkeiten besteht.

Vorab noch ein paar Fakten: „Bella Italia“ besteht aus 20 Regionen, welche wiederum in 103 Provinzen unterteilt sind. Grob genommen jedoch kann Italien in zwei – manche sagen drei –Teile gegliedert werden: ins reiche Ober- oder Norditalien (größtenteils aus dem alpinen Festland und der Po-Ebene bestehend) mit etlichen Industrien und viel Tourismus sowie ins ärmere – viele behaupten sogar „unterentwickelte“ (was ich nicht unterstreichen kann) – Süditalien, den Mezzogiorno (selten Unteritalien genannt), das sich über die Apenninhalbinsel erstreckt. Inoffiziell wird gerne noch Mittelitalien (Centro) genannt, was die Hauptstadt Rom einschließt und von der Höhe La Spezia/Rimini bis etwa Neapel verläuft.

Egal wie, ich bleibe bei meiner Zweiteilung, was mir wohl hoffentlich niemand übel nehmen wird.

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Warum gerade Süditalien?

Der Mezzogiorno, also Süditalien, beginnt für mich in Höhe der Region Lazio – deutsch Latium – beziehungsweise der Abruzzen und endet im Meer bei Sizilien und den Liparischen Inseln, sowie im Westen bei Sardinien. Es besteht aus den Regionen Abruzzen (Abruzzo), Molise, Kampanien (Campania), Basilikata (Basilicata), Apulien (Puglia), Kalabrien (Calabria) sowie Sizilien (Sicilia).

Wer nach Süditalien reist, genießt nicht nur Sonne, Strand und Meer sowie die hervorragende Küche, der entdeckt zudem zahlreiche Sehenswürdigkeiten und eine abwechslungsreiche, atemberaubend schöne Landschaft. Und da Süditalien (noch) nicht zu den klassischen Reisezielen zählt, fehlt der große Touristenansturm, den man beispielsweise in norditalienischen Städten wie Venedig, rund um die Oberitalienischen Seen oder in der Toskana während der Saison gewohnt ist.

Für mich speziell bestehen zahlreiche Gründe, gerade nach Süditalien zu reisen. Mein ganz persönlicher ist natürlich der Besuch der Verwandtschaft, denn nirgendwo konnte ich bislang Land und Leute besser kennen- und lieben lernen als im Kreise der „famiglia“: lokale Köstlichkeiten, die man in keinem Restaurant bestellen kann, unbeschreibliche Festivitäten wie Hochzeiten und Prozessionen sowie „Ecken“, die in keinem Reiseführer zu finden sind und in die sich kein Tourist hin verirrt. Vor mehr als 40 Jahren habe ich in dem kleinen Bergdorf  Omignano im Cilento sogar gelernt, Wäsche am Brunnen zu waschen – da hatte hier noch keiner eine Waschmaschine –, Wasser aus dem Brunnen zu holen und auf dem Kopf zu transportieren – allerdings mit wenig Erfolg –, Nudeln und andere Pasta gemeinsam mit den Frauen des Dorfes in mühevoller, stundenlanger Handarbeit selber herzustellen. Ferner habe ich bei rund 40°C eine Hochzeit miterleben und dabei vier und mehr Stunden essen, trinken, tanzen und glücklich sein dürfen. Unvergessen bleiben mir die zahlreichen, tief bewegenden Prozessionen. Leider ist auch in „unserem“ Dorf die Zeit nicht stehen geblieben. Viel gefeiert und Prozession betrieben wird aber immer noch auf traditionelle Weise.

Ich möchte behaupten, dass – je weiter du in den Süden kommst – die Küstenabschnitte immer schöner und leerer werden. Was die einzelnen Regionen anbelangt, hat jede ihren eigenen Charme: Apulien punktet mit den strahlend weißen Trullis sowie dem Gargano und dem Salento. Kampanien beeindruckt mit dem traditionell und historisch wertvollen Cilento sowie der atemberaubenden Amalfiküste – die für uns Wohnmobilfahrer jedoch nicht befahrbar ist. Kalabrien ist wild und fasziniert mit seinen Gebirgs- und Bergmassiven Aspromonte, Pollino, Sila, Serre und gleichzeitig mit wunderschönen Stränden und herrlichen Buchten vor tiefblauem Meer. Die dünn besiedelte, teils unberührte sowie wild wirkende Basilikata ist vielfältig: Kultur, Geschichte, Meer und Berge vereinen sich hier. Du triffst auf viele Burgen, griechisch-römische Tempelanlagen sowie -zig Kirchen. Bekannter sind die Abruzzen, im Norden Süditaliens. Etwa ein Drittel steht unter Naturschutz und bietet somit Heimat für seltene Pflanzen- und Tierarten. Neben der wilden, atemberaubenden Natur findest du im Landesinneren außerdem Berge von bis zu knapp 3.000 m Höhe (Monte Sirente 2.349 m ü. d. M.) und am Meer eine mehr als 120 km lange Küste. Die zweitkleinste Region ganz Italiens – Molise – ist kaum einem Deutschen bekannt. Die Menschen dort leben hauptsächlich von Landwirtschaft. Als Reisender triffst du auf wunderschöne, keineswegs überlaufene Sandstrände sowie ein uriges Hinterland. Letztendlich fehlt noch Sizilien mit seinem noch immer „spuckenden“ Ätna. Die Insel befindet sich nicht weit von der afrikanischen Küste entfernt und besitzt unbeschreiblich viele Sehenswürdigkeiten.

Doch nun zu den objektiveren Gründen.

Süditalien hat:

  •  zahlreiche antike, gut erhaltene Sehenswürdigkeiten,
  •  zwei (mit den Liparischen Inseln sogar mehr) teils noch aktive Vulkane,
  • tiefblaues Meer mit wundervollen, teils relativ leeren Stränden,
  • wenig bis keine Industrie und entsprechend mehr wilde & unberührte Landschaft,
  • eine einmalige Flora & Fauna,
  • unbeschreiblich viele, leckere Spezialitäten,
  • guten Wein,
  • beinahe rund ums Jahr schönes Wetter und angenehme Temperaturen – sieht man von den Bergregionen ab,
  • permanent etwas zu feiern (kirchliche Feiertage mit gigantischen Prozessionen, spezielle Festtage der Heiligen etc.)

Außerdem sind Süditaliener:

  • herzlich (Man wird schnell eingeladen, wenn man es richtig anstellt),
  • traditionell (Feste, Familienzusammengehörigkeit etc.),
  • temperamentvoll (Ich sah den Pfarrer häufig im Talar mit der Dorfjugend Fußball spielen) – leider auch beim Autofahren (Es wird gehupt, geschimpft & gedrängelt),
  • kinderlieb & familienorientiert,
  • musikalisch (sie singen & tanzen zu jeder Gelegenheit,
  • meist gut gelaunt (Was bei der permanenten Sonne auch kein Wunder ist.),
  • stolz auf ihr Land (zu Recht).

Durch Süditalien mit dem Wohnmobil: ein bisschen Planung muss sein

Selbst wenn du so spontan bist wie wir, solltest du dennoch vor deiner Abfahrt an einiges denken. Wichtig ist, dass du dich über Anreisemöglichkeiten, spezielle (Verkehrs)Regeln sowie Gegebenheiten, die in Süditalien anders sind als bei uns, informierst. Im Folgenden möchte ich dir in Kurzform einige Informationen geben.

Die Anreise

Gleichgültig, aus welchem Teil Deutschlands du anreist, du wirst stets viele Kilometer vor dir haben. Was übrigens dafür spricht, dass du vorher dein Wohnmobil unbedingt auf Vordermann bringen solltest. Wichtig sind Bremsen und Reifen.

In der Regel gelangst du zunächst über die Schweiz oder Österreich nach Norditalien, um weiter durch Mittel- bis hin nach Süditalien zu fahren. Je nachdem, was dein genaues Ziel ist, kannst du durchs Inland oder aber an der Küste entlangfahren. Auch stehen dir unterschiedliche Straßentypen zur Verfügung, doch dazu weiter unten.

Betrachten wir einmal die extremste Entfernung – Hamburg – Reggio Calabria –, so musst du auf dem direkten Weg mit rund 2.400 km rechnen. Solltest du in der Nähe von München wohnen sind es immer noch rund 1.600 km. Kein Pappenstiel! Das bedeutet natürlich auch, Zwischenstationen.

Willst du nach Sizilien oder auf eine der anderen italienischen Inseln, musst du logischerweise die Fähre nehmen. Dazu gibt es Direktfähren auf kleinem Verbindungsweg, aber auch größere – um die Fahrt über Land zu sparen – wie beispielsweise die von Genua oder Livorno nach Sizilien. Gerade im Sommer solltest du dich rechtzeitig vorher über Preise und Abfahrtszeiten erkundigen sowie buchen.

Achtung: Fährst du durch die Schweiz, benötigst du eine gültige Vignette oder, als Fahrer eines Wohnmobils über 3,5 t, eine Schwerlastabgabe. Fährst du durch Österreich, benötigst du ebenfalls eine (andere!) Vignette beziehungsweise (bei über 3,5 t) eine Go-Box.

Besonderheiten bei der Wohnmobilreise durch Süditalien

Einige wichtige Dinge unterscheiden sich zwischen der Fahrt mit dem Wohnmobil in Süditalien und hier in Deutschland. Wichtig ist, folgendes zu wissen:

Mautgebühren

  • Alle Autobahnen auf dem Festland sind mautpflichtig, die A3 zwischen Salerno und Reggio di Calabria hingegen mautfrei. Auf Sizilien musst du auf der A20 zwischen Messina und Palermo sowie auf der A18 zwischen Catania und Messina bezahlen.
  • Auf der Durchreise durch Norditalien kann es passieren, dass du an mautpflichtige Pässe oder Tunnel gelangst.
  • Die Gebühren für die Autobahnen – italienisch „pedaggio“ – richten sich nach
    • gefahrener Kilometerzahl,
    • Fahrzeugtyp (Wohnmobile mit Doppelachse müssen mehr bezahlen),
    • Straßentyp (Gebirgsautobahnen kosten mehr).
  • An den Autobahnmautstationen (casello) findest du an den Ausfahrten folgende Spuren, auf denen du wie folgt zahlen musst
    • Barzahlung (weiße Fahrspur),
    • EC- oder Kreditkarte (weiße & blaue Fahrspur),
    • Viacard (weiße & blaue Fahrspur),
    • Telepass (gelbe Fahrspur),
    • Free Flow (nur wenige Autobahnen)

Achtung: Wenden, Rückwärtsfahren oder Spurwechsel sind im Bereich der Mautstellen strikt verboten und werden mit hohen Strafen oder gar Fahrverbot geahndet. Tipp: „Assistenza“ rufen.

Straßenverhältnisse

Du findest folgende Straßen vor:

  • autostrade: meist mautpflichtige Autobahn mit grünen Schildern!
  • superstrade: eine Art Schnellstraße mit blauen Schildern!
  • strade statali: eine Bundesstraße.
  • strade comunali/strade provinciali: (kleine) durch (viele) Ortschaften führende Landstraße.

Verkehrsbestimmungen

Permanente oder temporäre verkehrsbeschränkte Umweltschutzzonen (ZTL, Zona a Traffico Limitato) gibt es auch in Italien, in Süditalien jedoch weit weniger.

In Süditalien gelten folgende Geschwindigkeiten für Wohnmobile:

  • Innerhalb geschlossener Ortschaften auf der strada comunale: max. 50 km/h,
  • außerhalb von Ortschaften auf der strada provinciale (SP, Landstraße) und der strada statale (SS, Bundesstraße): max. 90 km/h; Wohnmobile über 3,5 t max. 80 km/h,
  • auf der superstrada (Schnellstraße): max. 110 km/h; Wohnmobile über 3,5 t max. 80 km/h,
  • auf der autostrada (Autobahn):  max. 130 km/h (teils 150 km/h); Wohnmobile über 3,5 t max. 100 km/h,
  • bei Regen, Schnee oder Nebel ist außerhalb geschlossener Ortschaften eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h Vorschrift,
  • Fahranfänger dürfen auf Autobahnen die ersten drei Jahre nur 100 km/h und auf Schnellstraßen nur 90 km/h fahren.
Hinweis: Süditaliener fahren temperamentvoller als man es gewohnt ist. Für sie ist ein Auto ein Mittel zur Fortbewegung, kein Statussymbol. Hupen ist an der Tagesordnung und signalisiert ein nicht unbedingt wertendes „Achtung“. Fährst du zögerlich, kann es zu Konflikten kommen. Fahre daher zügig aber achtsam!

Beachte: Dein Fahrrad auf dem Heckträger oder aber auch schon der eingeklappte Fahrradträger – sprich, alle überstehenden Ladungen – müssen mit einer speziellen rot-weiß-schraffierten Tafel gekennzeichnet werden. Achtung: Nicht verwechseln mit der Tafel für Spanien!

Parken und Wildcamping in Süditalien

Fürs Parken gilt:

  • blauer Bordsteinstreifen: gebührenpflichtiges Parken
  • weißer Bordsteinstreifen: kostenloses Parken
  • durchgehende Fahrbahnrandlinien und schwarz-gelb markierte Bordsteine: Parkverbot
  • gelbe Markierung: Parken nur für Anwohner, Busse und Taxis

Wildcampen ist in Italien nicht erlaubt!

Navigation

Ein (gutes!) Navi sollte in jedem Wohnmobil eine Selbstverständlichkeit sein, leider jedoch sind viele werksmäßig eingebaute nur bedingt brauchbar. Trotz gutem Navi rate ich dir zusätzlich zu einer Straßenkarte, da man ja aus Erfahrung weiß, wie schnell die Technik versagt.

Navis sind sehr unterschiedlich, das betrifft sowohl deren Funktionen als auch den Preis. Wenn du über einen Neukauf nachdenkst, beachte folgendes:

  • Navigieren übers Handy – etwa über die kostenfreie Google-App – ist einfach und zuverlässig. Ich habe auch schon einmal, als mein Navi unterwegs seinen Geist aufgab, Sygic Truck aufs Handy downgeloaded und war sehr zufrieden: Die App kostet wenig (Angebote beachten!), kann lebenslänglich einem Update unterzogen sowie auf Höhe, Breite und Gewicht deines Wohnmobils eingestellt werden. Größtes Problem bei allen Handy-Navigierungen ist das relativ kleine Display, welches schwierig zu erkennen ist.
  • Solltest du ein Wohnmobil über 3,5 t fahren, ist es wichtig, dass sich das Navi auf dessen Daten (Höhe, Länge & Gewicht) einstellen lässt, um dich vor unpassierbaren Straßen, Pässen, Tunnel oder Brücken zu bewahren. Vorteil vieler ist, dass etliche Stell- und Campingplätze vorinstalliert und entsprechend markiert sind. Achtung: Einige spezielle Wohnmobil-Navis sind extrem teuer in der Anschaffung.

Straßenkarten-Tipps:

  • für ganz Italien
    • MARCO POLO Reiseatlas; Maßstab 1:300.000,
    • Michelin Italien; Straßen- und Tourismuskarte; Maßstab 1:1.000.000; Auflage 2020,
    • Italien, Großer Autoatlas, Freytag & Berndt, Maßstab 1:150.000.
  • für Süditalien
    • Italien Süd; Straßenkarte Maßstab 1:500.000; Freytag & Berndt,
    • Italien Süd; Autokarte; Citypläne, touristische Informationen, Ortsregister etc.; Maßstab 1:500.000; Freytag & Berndt,
    • Michelin Molise, Kampanien, Apulien, Basilikata, Kalabrien: Straßen- und Tourismuskarte, Maßstab 1:400.000,
    • MARCO POLO Regionalkarte Italien 14; Sizilien; mit Highlights & CityMaps; Maßstab 1:200.000.

Selbstverständlich gibt es noch viele andere gute Straßenkarten und Atlanten.

Reisezeit

Süditalien ist immer eine Reise wert, allerdings musst du wissen, dass es umso heißer wird, je weiter südlich du kommst.

Im Sommer ist es teils unangenehm heiß, im Winter angenehm temperiert, mit Ausnahme der Bergregionen, wo es auf den Gipfeln immer etwas kühler ist und im Winter viel Schnee liegt. Besonders schön ist es im Frühling sowie im Herbst, dann nämlich entsprechen die Temperaturen in etwa denen unseres Sommers. Dann gerätst du auch nicht in den sich durch die engen Gassen idyllischer Orte schiebenden Touristenstrom. Außerdem besteht eher eine Chance auf einen Stellplatz als im Sommer. Bedenke auch: Gefühlt alle Italiener sind in der Zeit um den 15. August herum (Ferragosta) unterwegs.

Tipp: Ferner sprechen niedrigere Preise für eine Wohnmobiltour während der Frühjahrs- und Herbstmonate. Geschlossene Camping- und Stellplätze können die Tour jedoch ein wenig erschweren. Einige haben lediglich während der Saison, längstens jedoch von Ostern bis Ende September geöffnet.

Wer Badeurlaub präferiert, sollte natürlich auf den Sommer ausweichen, allerdings muss es nicht unbedingt Juli/August sein. Hartgesottene steigen bereits zu Ostern ins Meer, im Juni können es auch weniger Mutige wagen. Die Wassertemperatur ist im Allgemeinen bis in den Frühherbst hin angenehm. Wir selber waren sogar noch Ende Oktober auf Sizilien baden.

Route 1: Kampanien-Rundreise

Steckbrief

  • Route: Mondragone – Cumae – Bacoli – Pozzuoli (Ischia1) – Neapel (Capri2) – Caserta – Torre del Greco – Vesuv – Pompeji – Sorrent – Positano (Amalfiküste3) – Salerno – Battipaglia – Paestum – Agropoli – Castellabate – Acciaroli – Marina di Casalvelino – Marina di Ascea –  Nationalpark Cilento und Vallo di Diano – Palinuro/Capo Palinuro – Marina di Camerota – Sapri – Sala Consilina – Nusco – Benevento
  • Länge: ca. 700-750 km (ohne Inseln)
  • Dauer: 3-4 Wochen
  • Beste Reisezeit: ganzjährig, Ende Mai – Oktober für den Sommerurlaub

1 Von Pozzuoli aus kannst du mit der Fähre auf die Insel Ischia übersetzen. Als Stellplatz kenne ich lediglich einen in Forio, der ist jedoch extrem teuer, wie so fast alles auf der Insel. Campingplätze gibt es ein paar, da solltest du jedoch unbedingt vorher reservieren.

2 Bist du in Neapel, solltest du eine Bootstour nach Capri buchen. Stell dein Wohnmobil jedoch unbedingt auf einem bewachten Platz ab!

3 Die wunderschöne Amalfiküste mit spektakulärer Steilküste, anscheinend am Felsen klebenden Ortschaften, kleinen Badebuchten, traumhaften Panoramablicken, aber auch teils sehr engen und kurvenreichen Straßenabschnitten und engen Ortschaften mit so gut wie keinen Parkmöglichkeiten, ist für uns gesperrt. Da musst du dir eine Alternative suchen.

Beste Reisezeit Kampanien

Wenn du Wert auf Sonne, Strand und Meer legst – was auf dieser Tour sicherlich nicht zu kurz kommt –, solltest du dir die Zeit zwischen Ende Mai und Mitte Oktober aussuchen, wobei es im Sommer extrem heiß (bis 40°C) werden kann. Dann ist an Sightseeing kaum noch zu denken und ohne gute Klimaanlage im Wohnmobil kaum auszuhalten, zumal du am Strand und/oder auf den Stellplätzen nicht immer Schatten findest. Für eine reine Sightseeing-Tour kannst du im Prinzip das ganze Jahr über fahren, denn die Winter sind – gerade an der Küste sowie auf Sizilien – recht mild. In den Bergen kann Schnee liegen.

Route für die Kampanien-Rundreise: Hinweise und Tipps

Diese Rundreise führt dich in die Region, von der bereits Goethe als „die wundersamste Gegend der Welt“ schwärmte. Wir reisen auf den Spuren der Römer. Dabei besuchen wir einen noch aktiven Vulkan, mehrere Ausgrabungsstätten – unter anderem das weltberühmte Pompeij –, fahren durch kleine, idyllische Bergdörfer und lassen dir die Option offen, eine der italienischen Inseln zu besuchen. Außerdem lernen wir die Schönheit der durch Mafia-Filme in einen schlechten Ruf geratenen Stadt Neapel kennen und haben mehrfach die Möglichkeit, echten, hier beheimateten Büffel-Mozzarella, leckeres Olivenöl und zahlreiche regionale Spezialitäten zu probieren. Nicht zuletzt warten zahlreiche (Sand)Strände mit wundervoll blauem Meer auf dich, die nicht so überlaufen sind wie ihre Verwandten an der nördlichen Adria oder Rivera.

Bezüglich deiner Fahrkünste heißt es manchmal: Achtung, enge, nicht immer einfach zu befahrene Straßen in den Bergregionen und in Städten wie Neapel oder Salerno reger Verkehr. Letzterem kannst du entgehen, indem du außerhalb parkst. Möglichst auf bewachten Plätzen!

Die wunderschöne, ca. 40 km lange Panoramastrecke Amalfitana ist für uns leider gesperrt. Ich bin sie bereits früher gefahren und weiß, warum wir heute nicht mehr fahren dürfen: enge Ortsdurchfahrten und schmale Streckenabschnitte.

Routendetails und Highlights der Kampanien Rundreise

Kampanien Rundreise: Campingplatz- & Stellplatz-Tipps

  • Mondragone, gebührenpflichtiger, überwachter Parkplatz, Lido Papele, Via Domiziana,  40 Plätze, am Meer, Ort 4 km, mit allem, WC & Dusche
  • Mondragone, kostengünstiger Wohnmobilstellplatz Lido Simone da Giuseppe, Via G. Bartali 15, mit allem, ganzjährig nutzbar
  • Mondragone, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Attrezzata Camper La Duna, Via Domiziana, 70 Plätze, am Sandstrand, außerhalb, mit allem, Dusche, ganzjährig nutzbar
  • Cumae, Parkplatz an den Ausgrabungen, SP164, ohne allem
  • Bacoli, Area sosta campern, Via Guardascione 21, ruhiger Parkplatz, im Zentrum, zwischen See & Meer, nahe der Landspitze, mit allem
  • Bacoli, kostengünstiger Wohnmobilstellplatz Parco Naturale Agriturismo Fondi di Baia, Via Fondi di Baia 4, 20 Plätze, am Bauernhof, Ortsrand, Ort 3 km, Haltestelle 200 m, mit allem, ganzjährig nutzbar
  • Pozzuoli, gebührenpflichtiger, überwachter Castagnaro Parking, Via Vicinale Castagnaro 1, 80 Plätze, Ortsrand, ruhig, Waldrand, Zentrum 300 m, Haltestelle in der Nähe, Zug zum Vesuv & nach Neapel 100 m, mit allem, WC & Dusche, für Wohnmobile bis max. 8 m, ganzjährig nutzbar
  • Neapel, gebührenpflichtiger Sosta camper Napoli, Parco dei Camaldoli, Via Comunale Guantai Ad Orsolone 121, 24 Plätze, Parkplatz, Ortsrand, Haltestelle in der Nähe
  • Neapel, gebührenpflichtiger, eingezäunter, gut überwachter Wohnmobilpark/-stellplatz Parcheggio IPM, Via Colli Aminei 27, 50 Plätze, Ortsrand, Haltestelle am Platz, mit allem
  • Neapel, gebührenpflichtiger überwachter Area Parcheggio Patry, Via Nuova Poggioreale 120, 25 Plätze, Zentrum 2 km, Haltestelle 300 m, mit allem
  • Caserta, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Sosta Camper Feudo di San Martino, Via Feudo di San Martino 5, 60 Plätze, Ortsrand, Zentrum fußläufig erreichbar, mit allem
  • Caserta, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Ex Caserma Pollio, Viale Vittorio Veneto 1, mit allem, ohne Strom
  • Caserta/ Casertavecchia, kostengünstiger Sosta Camper Oasi San Rocco, Via Provinciale per Casertavecchia, 25 Plätze, Parkplatz, Ortsrand, am Hügel, an einer Gaststätte, nachts sehr ruhig, mit allem, ohne Strom
  • Torre del Greco/Ercolano, teurer Wohnmobilstellplatz AgriCamping Stone Vesuvio – Area Sosta Camper e Caravan, Via Cupa dei Monti 75, 7 Plätze, Zentrum fußläufig erreichbar, Ruinen Ercolano 20 m, Fußweg, Reservierung möglich, mit allem, WC & Dusche
  • Ercolano, gebührenpflichtiger Area Boutique del Campeggiatore, Via Sacerdote Cozzolino Benedetto 22, auf einem Parkplatz, auch Dauerstellplatz für Wohnwagen, eingezäunt, Haltestelle in der Nähe, organisierte Ausflüge, mit allem, WC & Dusche
  • Pompeji, gebührenpflichtiger Area Sosta Camper, Via Antonio Segni 23, 20 Plätze, Ortsrand, schmale Einfahrt,  auf einem Parkplatz, mit allem, Dixieklo & Außendusche
  • Pompeji, gebührenpflichtiger Parking Raiola, Via Nolana 1, 10 Plätze, auf einem Parkplatz, 2-2,5 km zu Fuß zur Ausgrabungsstätte, enge Einfahrt mit Tor, mit allem, WC
  • Pompeji, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz La Terrazza Di Hermès, Via Parrelle Civita Giuliana 27, Ortsrand, ruhig, 3-4 km zu Fuß zur Ausgrabungsstätte, etwas enge Anfahrt durch die Stadt, mit allem, WC & Dusche
  • Pompeji, Camping Spartacus, Via Plinio 127, 80 Plätze, Stadtcampingplatz bei der Ausgrabungsstätte, Snack Bar, Pizzeria & Supermarkt 800 m, Haltestelle 300 m, sehr kleine Parzellen (eher Stellplatzniveau), Pool, ganzjährig geöffnet
  • Pompeji, Agricamper Pompei Tenuta Lura, Via Crapolla II, 95/A, Ausgrabungsstätte, Bahnhof & Innenstadt 20 min. Fußweg, nette Gastgeber, im Grünen, schön angelegt, WC & Dusche
  • Pompeji, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz AgriCamper La Giuliana, Via Parrelle Civita Giuliana 4, 30 Plätze, Ortsrand, Ausgrabungsstätte 40 min. Fußweg, Haltestelle in der Nähe, mit allem, WC & Dusche
  • Sorrent, Terminal Parking, unattraktiver, teurer Parkplatz, Via San Renato, Dienstags gesperrt, Zentrum 1 km, ohne allem
  • Sorrent, Villaggio Campeggio Santa Fortunata, Via Capo, 39/a, 35 Plätze, Familienbetrieb, auf einem Hügel, Strand 500 m, mit Meerblick, 2 km außerhalb von Sorrent, nahe Strand der Amalfi-Küste, viele historische Sehenswürdigkeiten & Neapel erreichbar, Pool, eigener Strand gegen Aufpreis, Doppelachs-Fahrzeuge verboten (!), mind. 10 m langes Kabel für Strom notwendig, geöffnet Mitte April-Ende Oktober
  • Sorrent, terrassenförmiger Camping International Nube d’Argento, Via Capo, 21, 100 Plätze, schwierige Einfahrt, oberhalb einer Bucht, Blick auf den Vesuv & Golf von Neapel, Meer 300 m, Zentrum 1,5 km (über Treppen), Haltestelle100 m, Pool
  • Piano di Sorrento, teurer, schöner Agricampeggio Oasi Verde, zum Wandern vor der Amalfiküste, Strada Provinciale Mortora S. Liborio 156/S,  7 Plätze, nahe der Amalfiküste, mitten in der Natur, Wohnmobile bis 10 m, mit allem, Rollerverleih möglich, Voranmeldung erforderlich, Check-in 10 Uhr-13.30 Uhr, Check-out vor 9.30 Uhr
  • Tramonti, gebührenpflichtiger Stellplatz Agriturismo Costiera Amalfitana, Via Falcone 12, 22 Plätze, am Bauernhof, in den Bergen, Monte Cerreto (1.316 m) 2,5 km, Ort 100 m, Amalfiküste 16 km, mit allem, WC & Dusche
  • Salerno, Camper Service, lauter, kostengünstiger, abgeschlossener Platz, Lungo Mare Marconi Guglielmo 55, 20 Plätze, Blick aufs Meer, vom Strand durch die SS18 getrennt, nicht schön aber für einen Stadtbesuch zweckmäßig, Zentrum 10 min. Fußweg, mit allem, keine Ankunft nach 22 Uhr möglich (Warten bis zum Morgen auf den Parkplätzen davor möglich)
  •  Pontecagnano Faiano (bei Battipaglia), Camping Lido di Salerno, einfacher, kostengünstiger Campingplatz mit Privatstrand, Via Lago Trasimeno 1, 15 Wohnmobilplätze, 16 km südlich von Salerno, Battipaglia 12 km, Haltestelle vor Ort (ca. 30-40 min. nach Salerno), direkt am Meer/Sandstrand, Sandstrand, stellenweise Panoramablick auf den Golf von Salerno & die Amalfiküste, Flughafen in der Nähe, Animation Juli/August, ganzjährig geöffnet
  • Battipaglia, gebührenpflichtiger Camperstop Lagomare, Via Andrea Doria 1, 40 Plätze, Meer 100 m, Zentrum 12 km, Einkaufen 100 m, eng, mit allem, Duschen & WC
  • Paestum, kostengünstiger, ruhiger Wohnmobilstellplatz/Parkplatz Camper Park Zone Archeologica, Via Magna Graecia 821, 50 Plätze, Ortsrand, mitten im Grünen, Ausgrabungen 200 m, Meer 1,5 km, Zentrum 300 m, nächster Ort am Meer Licinella-Torre di Paestum 3 km, mit allem
  • Paestum, Camping Wild Paestum – Camper Park, teurer Stellplatz, Via Torre di Paestum 122, 20 Plätze, Ortsrand, Strand 450 m, Zentrum 1 km, mit allem, WC & Dusche, Hund kostet extra (!), Anreise 9-21 Uhr
  • Paestum, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Parcheggio Privato Autorizzato, Via Magna Graecia, 30 Plätze, Parkplatz, nahe Camper Park Zone Archeologica (Ausgrabungen), Meer 1,5 km, Strom
  • Paestum, gebührenpflichtiger Area di Sosta Gli Eucalipti, Via Linora 76, Capaccio, 30 Plätze, Parkplatz, Meer 100 m, Ausgrabungen 4 km, mit allem, Dusche, geöffnet Mai-Oktober
  • Paestum, gebührenpflichtiger, relativ neuer Wohnmobilstellplatz Azienda Agricola Rizzo Giuseppe, Via Molino di Mare, 20 Plätze, Ortsrand von OT Santa Venere, am Bauernhof, Straße 500 m, Anfahrt über unbefestigtem Weg, schöne, ruhige Lage, Zentrum fußläufig erreichbar, Haltestelle in der Nähe, sehr große Plätze, mit allem, WC & Dusche, Stellplatz-Reservierung, nette Betreiber, regionale Bio-Produkte, Ausgrabungsstätte & Strand weiter weg, aber mit Rad möglich
  • Paestum, Camper Village Maremirtilli, Via Linora di Paestum, SP278, 70 Plätze, am Meer, Ausgrabungen 4-5 km, mit allem, WC & Dusche
  • Paestum/ Licinella-Torre di Paestum, gebührenpflichtiger Camper Park Mandetta, Via Torre di Mare 30, 20 Plätze, Parkplatz, Ortsrand, Zentrum 1 km, Strandnähe, mit allem, WC & Dusche, nette Betreiber, Anreise 9-21 Uhr
  • Agropoli, gebührenpflichtiger Campingplatz/Wohnmobilstellplatz La Volpe Trentova, Via Belvedere 133, 20 Plätze, Ortsrand, Zentrum 1,2 km, Meer 600 m, Supermarkt 2 km, mit allem, WC & Dusche, Waschmaschine, nette Betreiber, Anreise 8-23 Uhr
  • Agropoli, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Lido Venere, Strada Provinciale 278 (SP278) 4, 20 Plätze, Meeresnähe, mit allem
  • Santa Maria di Castellabate, gebührenpflichtiger Campo dei Rocchi – Area Attrezzata Sosta Camper, Piazzale dei Rocchi, 30 Plätze, Strandnähe, mit allem
  • Santa Maria di Castellabate, kostenloses Parking in Santa Maria, Via Ortenzio Pepi 27A, 10 Plätze, Parkplatz, Meer 350 m, nahe der Polizeistation, ohne allem, max. 2 Nächte
  • Santa Maria, kostenloses Parking in Santa Maria, Via Ortenzio Pepi 27A, 10 Plätze, Parkplatz, ohne allem, max. 2 Nächte
  • San Marco, schöner gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz L‘Angelo Verde -Aero Sosta Camper, Via Pozzillo 10, 30 Plätze, Strandnähe, Zufahrt teilweise etwas eng,  mit allem, Dusche & WC, Reservierung möglich
  • Casa del Conte Baia Arena, gebührenpflichtiger, ruhiges Area Sosta Cilento il Brigantino, 30 Plätze, Meer 500 m, Haltestelle 200 m, kein besonderer Ort in der Nähe, mit allem, Dusche & WC, ideal zum Wandern, im Winter per Mail anmelden ansonsten Rezeption
  • Marina di Casalvelino, ruhiger, kleiner, kostengünstiger Camping Il Mulino, Via Fontanelle 30, 10 Plätze, mitten in den Bergen, Meer 2 km, Zentrum 1,5 km, mit allem, anrufen um jemanden kommen zu lassen
  • Marina di Ascea, Parkplatz Area Sosta Camper Parco Sfera, Via Partigiano D’Angiolillo 143, am Strand, laut, Vergnügungspark nebenan, ohne allem, nur Strom, Strandduschen
  • Marina di Ascea, Camping Torre di Velia, Via Focea 1, am Meer, nahe der Ausgrabungsstätte Parco Archeologico di Velia (archäologische Stätte von Elea), Marina di Ascea 2 km, Animation, tägliche Ausflüge nach Paestum, Palinuro, in den Nationalpark des Cilento & zu den Ausgrabungsstätten von Velia
  • Nationalpark Cilento & Vallo di Diano e Alburni, mehrere Parkplätze in Vallo della Lucania, Moio della Civitella oder Cannalonga
  • Vallo della Lucania, Via Monsignore de Giuli, 10 Plätze, kostenlos, ohne allem
  • Palinuro, gebührenpflichtiger, ruhiger Stellplatz Area Sosta Camper Palinuro, Loclaità Ex Club Med, 50 Plätze, mitten im Grünen, im Ort, Meer 300 m, Haltestelle 300 m, Supermarkt 10 min. Fußweg, mit allem, Dusche, nette Betreiber
  • Palinuro, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Moro della Molpa, Strada Regionale 562,  Meer  1,5 km, mit allem, WC & Dusche, Waschmaschine
  • Palinuro,  Campeggio Sosta Camper Palorcio, Via Palorcio,  mehr  als 30 Plätze, Meer 1 km, mit allem, Dusche & WC
  • Marina di Camerota, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz El Colombiano, Via Sirene, Meer 300 m, mit allem, WC & Dusche, geöffnet Ostern-Ende September
  • Marina di Camerota, Campeggio Villaggio Romano, Spiaggia Lentiscelle/Via delle Barche 13, 70 Plätze, am Strand, Ort 1,5 km, nur kleine Haustiere erlaubt (!)
  • Sapri, Area di parcheggio, Via Francesco Crispi 32, kostenloser Parkplatz
  • Sapri, sehr kostengünstiger Parkplatz, Corso Italia 115, neben dem Sportplatz
  • Sapri, Blauer Parkplatz, Corso Italia 3, 20 Plätze, Juli-September tagsüber gebührenpflichtig, Strandnähe
  • Sala Consilina, sehr kostengünstiger Wohnmobil Stellplatz, Via Santa della Misericordia, hinter Hotel Valallis Dea, 20 Plätze, Zentrum 1,5 km, Skigebiet ca. 15 km, mit allem
  • Nusco, Via Donata Antonio Mottola, 30 Plätze, mit allem
  • Benevento, gebührenpflichtiger Area Sosta Camper Di Benevento, Via Domenico Mustilli 59, 40 Plätze, Zentrum 500 m, Einkaufen 300 m, mit allem, mit Code (per Telefon anfordern)

Meine Wohnmobil-Rundreise beginnt am Meer, in Mondragone, wo du natürlich gleich erst einmal an den Strand oder – je nach Jahreszeit – ins Meer gehen kannst. Du kannst dir das jedoch auch für später aufsparen: Wir kommen noch zu vielen, vielen weiteren Stränden.

Ich schlage den Besuch von Mondragone vor, weil wir hier die Ausgrabungsstätte Rocca Montis Dragonis, ein Archäologisches Museum sowie in der Nähe eine Klosterruine mit Wunderquelle, die Monastero di Sant’Anna de aquis vivis, finden.

Knapp 40 km trennen uns von meinem nächsten Ziel, Cumae. Wir fahren in Nähe der Küste entlang und wer mag, kann einen Zwischenstopp im Badeort Castel-Volturno einlegen.

Cumae liegt zwar auch am Meer, was mich hier jedoch viel mehr interessiert, sind die zahlreichen antiken Ausgrabungen, die Sito Archeologico di Cuma, der Antro della Sibilla (Höhle der Sibille) oder der Tempio di Giove (Jupitertempel).

Auch in der Umgebung – in Pozzuoli – sind etliche derartige Zeitzeugen zu finden. Ich empfehle einen Spaziergang von etwa 6 km – vom Stellplatz in Pozzuoli wären es rund 9 km – zum Lago d’Averno mit dem mystisch erscheinenden Tempio di Apollo oder zum etwa 4 km entfernten Lago Fusaro mit der Ausgrabungsstätte delle Terme di Baia, in der Nähe des Yachthafens.

Kommen wir in die Gegenwart zurück und begeben uns nach Bacoli und dort zu einer landschaftlich wunderschönen Gegend, Pontile di Torregaveta genannt. Hier, auf einer Art Landzunge, findest du einige Seen. Interessant sind jedoch die im Golf von Neapel vorgelagerten Inseln Procida (weniger bekannt, aber wunderschön!) und dahinter Ischia (bekannt aufgrund der heißen Quellen). Wenn du Interesse hast, kannst du mit der Fähre von Neapel oder Pozzuoli aus nach Ischia sowie von Neapel, Pozzuoli oder Ischia aus zur kleinen Insel Procida übersetzen.

Tipp: Vom Molo Beverello aus gelangst du auch ohne Wohnmobil mit einem Tragflügelboot auf die Insel. Und wenn wir schon mal beim Thema Inseln sind: Von Neapel aus starten Ausflugsboote zur vielbesungenen Insel Capri mit der spektakulären Grotta Azzurra. Das solltest du dir gönnen!?

Doch zurück nach Bacoli, von wo aus wir uns nun auf die Fahrt nach Pozzuoli begeben und dort wieder in die Wunder der Erde sowie in die Vergangenheit eintauchen. Hier begibst du dich auf Zeitreise. Besonders interessant sind die Cattedrale di San Procolo Martire, die Ausgrabungsstätte Macellum Tempio di Serapide mit drei Marmorsäulen sowie das Amphitheater Flavio Neroniano (alle mitten in der Stadt), die Phlegräischen Felder – Campi flegrei Solfatara – mit dem Solfatara, neben dem Vesuv ein zweiter schlummernder, dampfender Vulkan in der Region, die geheiligte Stätte Santuario di San Gennaro alla Solfatara und vieles mehr.

Doch nun ins nahegelegene Neapel, der drittgrößten Stadt des Landes, der ein zu Unrecht negativer Ruf vorauseilt. Es wird behauptet, hier herrsche die Kriminalität, das Verbrechen vor. Na ja, Mafia hin oder her, die behelligen keine Touristen, allerdings ist die Kriminalität eben in jeder Stadt höher als auf dem Land. Auch in Frankfurt oder Berlin. Keine Angst, wenn du dein Wohnmobil auf einem bewachten Platz abstellst und dein Portemonnaie sowie deine Wertsachen nicht unbedingt „taschendiebkonform“ mit dir rumträgst, ist alles kein Problem. Einziges Problem ist der Verkehr – aber auch das ist eben das Manko einer Großstadt, einer italienischen allemal.

Napoli – wie Neapel italienisch heißt – ist eine quirlige, lebendige Stadt. Hier wurde die „Pizza“, einst Essen der Armen, „erfunden“, hier pulsiert echtes süditalienisches Leben. Zahlreiche Vespas rauschen an uns vorbei, Wäscheleinen sind von Haus zu Haus gespannt und präsentieren die Wäsche der Einwohner. Und es ist laut, sehr laut. Aber so sind sie nun mal, die (Süd)Italiener! Ohne Stadtplan kannst du dich in den idyllischen, steilen Gassen der Altstadt schnell verlaufen.

Neapel ist unter und über der Erde ein unbeschreibliches Erlebnis. Das solltest du in jedem Fall tun:  einen der vielen Märkte besuchen und die einmalige Atmosphäre genießen, zur am Hügel liegenden Festung Castel Sant’Elmo aufsteigen und den atemberaubenden Blick auf den Golf von Neapel genießen, zur Cappella Sansevero mit interessanten Skulpturen gehen, ein Auge auf die auf einer kleinen Insel liegende, imposante Festung Castel dell’Ovo – einstige königliche Residenz – werfen, die Majolikafliesen im Complesso Monumentale di Santa Chiara bestaunen und natürlich die Unterwelt Napolis, bestehend aus Höhlen, Zisternen, Katakomben und einstigen Verstecken, besuchen. Dahin gelangst du nur mit Führung. Ein bisschen gruselig fand ich es schon, durch die Catacombe di San Gennaro, einen christlichen, unterirdischen Friedhof aus dem 2. und 4. Jahrhundert zu spazieren. Es gibt noch viel, viel mehr zu sehen. Dem Ganzen muss sich natürlich ein Bummel durch die Geschäfte, ein Besuch der Straßencafés und der einladenden Restaurants sowie des Hafens anschließen.

Verabschieden wir uns von (mia) Bella Napoli, der Stadt zum Verlieben aber auch – wenn man mit dem Auto durch die Stadt fährt – zum Hassen, und begeben uns ins Inland, nach Caserta. Dominiert wird der Ort vom italienischen Versailles, dem barocken Königspalast mit 1.200 Räumen, verteilt auf fünf Etagen (Da geht wohl nichts ohne Putzfrau!?).

Anschließend fahren wir wieder etwa 50 km Richtung Meer und besuchen die Korallenschmuckstadt Torre del Greco, wo du dir im Museo del Corallo im Istituto d’Arte einige der besonders schönen Exemplare anschauen kannst.

Was wäre eine Reise nach Süditalien ohne den Besuch des Vesuvs und Pompeijs? Erklimmen wir zunächst den Vesuvio, Europas einziger noch aktiver Vulkan auf dem Festland. Der mehr als 1.280 m hohe Vesuv ist verantwortlich für die Zerstörung (79 n. Chr.) der Stadt Pompeji, dessen Ausgrabungsstätte anschließend unser Ziel sein wird. Doch zunächst zum „Übeltäter“. Wenn du nicht gerade am Wochenende auf den Vesuv möchtest, findest du vielleicht auf dem Parkplatz auf etwa 1.000 m Höhe ein Plätzchen für dein Wohnmobil. Die Anfahrt ist schon ein kleines Abenteuer: steil und kurvenreich. Auch der Rest bis zum Krater verspricht Anstrengung, vor allem, wenn man sich, wie ich einst, bei 40°C ohne Schatten hinauf quälen muss. Bitte keine Badelatschen! Bevor du jedoch diesen unheimlichen, atemberaubenden Blick in die Tiefe der Erde erheischen kannst, musst du bezahlen.

Tipp: Du kannst übrigens auch mit dem Bus von Neapel, Pompeji oder Ercolano aus zum Vesuv fahren; die letzten Meter zu Fuß bleiben dir jedoch auch dann nicht erspart.

Vieles hat sich hier verändert: Als ich vor über 40 Jahren zum ersten Mal hier war, konnte man noch mit der Seilbahn von einer unteren Station aus hochfahren oder sich auf dem Rücken eines Esels hochbringen lassen. Nicht geändert hingegen hat sich das, bei mir eher mulmige Gefühl, wenn die Schwefelluft eingeatmet wird und ich auf der „Gratwanderung“ bin. Auch bezüglich des auf dem Weg nach oben am Straßenrand liegenden Mülls hat sich kaum was verändert.

Pompeji – italienisch Pompei – ist unser nächstes Ziel, allerdings das alte, nicht das neue Pompeij, sprich die wohl weltweit einzigartige Ausgrabungsstätte eines versunkenen, einst fortschrittlichen, hoch zivilisierten Ortes. Plane für den Besuch unbedingt einen ganzen Tag ein!

Auch hier hat sich viel verändert: Einige Häuser dürfen aus verständlichen Gründen nicht mehr betreten werden, einige Mosaiken sind nicht mehr da, wo sie mal waren, und auch der Besucherstrom ist viel, viel mehr geworden.

Hinweis: Beides, Pompeij und Vesuv solltest du unbedingt an Wochenenden, Feiertagen, zu Ferienzeiten und im Sommer – ich sage nur 40°C plus! – meiden.

Ehe wir uns der traumhaften Amalfiküste weiter nähern (befahren dürfen wir sie ja nicht), fahren wir auf eine kleine Landzunge nach Sorrent (Sorrento). Ein Ort wie im Bilderbuch: hoch aufragende Klippen, an die sich meist bunte Häuser schmiegen, ein betriebsamer Hafen sowie eine historische Altstadt mit malerischen Gässchen, die Chiesa di San Francesco und das Vallone dei Mulini, ein grünes Tal mit Ruinen alter Sägemühlen. Und natürlich wieder das Meer und der Strand.

Wie bereits erwähnt, ist die Amalfiküste für uns tabu. Willst du den unvergesslichen Anblick jedoch genießen, leihe dir – etwa hier bei Sorrent oder an unserem nächsten Ziel – einen PKW, noch besser einen Roller, und fahre die Strecke ab. Aber Achtung: Es geht steil, eng und kurvenreich zu.

Vor Kurven und einer anspruchsvollen Strecke wirst du aber auch auf unserem nächsten Streckenabschnitt nicht ganz verschont. Wir legen ca. 50 km zurück und müssen dabei den Nationalpark Riserva Statale Valle delle Ferriere, den Wildtier- und Safaripark Monte Cerreto sowie die Wandergebiete Monte Cauraruso und Monte tuoro di Cesarano umrunden, um nach Tramonti zu gelangen, von wo aus du ein paar schöne Wanderungen oder einen Ausflug an die Amalfiküste starten kannst. Achtung: Bei Corbara wird es auf der SP2b steil, eng und kurvig! Belohnt wirst du dafür mit einem atemberaubenden Panorama (oder besser dein Beifahrer, denn du solltest lieber die Straße im Blick behalten!).

Unser weiterer Roadtrip führt uns wieder runter zum Meer, in eine weitere größere Stadt Kampaniens, ins etwa 50 km entfernte Salerno. Hier ist immer was los, vor allem auf der breiten und stets mit irgendwelchen Aktionen überhäuften Uferpromenade. Oberhalb befindet sich das Castello di Arechi, eine mittelalterliche Burg mit Meerblick. Auch die Kathedrale der Stadt mit großem Glockenturm sowie etlichen Mosaiken kann sich sehen lassen. Die Überreste eines Aquädukts und der Complesso Monumentale di San Pietro a Corte mit Fresken zeugen von einer langen Vergangenheit des heute eher modern wirkenden Salernos. Der Verkehr in der Stadt holt dich schnell wieder ins Hier und Jetzt zurück!

Auf dem Weg in den Süden geht es über die E45 nach Battipaglia, wieder ein wenig abseits vom Meer. Auf einem Hügel liegt das Castelluccio und bietet dir einen fantastischen Blick. Ansonsten hat der Ort nicht viel zu bieten. Theoretisch kannst du also gleich nach Paestum durchstarten.

In Paestum erwarten dich einige Stellplatzmöglichkeiten sowie ein von der UNESCO anerkanntes Weltkulturerbe, eine Ruinenstätte. Im Parco Archeologico di Paestum befinden sich ein Amphitheater, Ruinen antiker griechischer Tempel sowie ein Museum. Außerdem sind wir wieder nahe am Strand.

Nicht einmal 20 km trennen uns von unserem nächsten Etappenziel. Die Rede ist von Agropoli, einer Stadt auf einem Felsen mit Blick auf Capri, wunderschönem Sandstrand, einer hübschen Hafenpromenade und einer charmanten Altstadt, eine Art Dorf in der Stadt.

Über die SS267 geht es anschließend nach Castellabate, einem von – meist italienischen – Touristen gern besuchter Badeort im Sommer. In rund 6 km Entfernung liegt im Hinterland, hoch oben, das gleichnamige (oder namengebende?) Castello dell’Abate.

Etwa eine Dreiviertelstunde später sind wir in Acciaroli, einem kleinen, eher verschlafenen Fischer- aber auch Bade- und Touristenort, welches einst Ernest Hemingway zu seinem Bestseller „Der alte Mann und das Meer“ inspirierte.

Der nur 10 km weiter südlich liegende Badeort Marina di Casalvelino ist für mich mit persönlichen Erinnerungen behaftet. Hierher kamen wir bei unseren Verwandtschaftsbesuchen immer zum Baden. Damals, vor über 40 Jahren, fuhr niemand der Bewohner des 13 km entlegenen Bergdorfes Omignano ans Meer: Man hatte kein Auto und schwimmen konnte auch niemand. Aber die Kinder unserer Onkel und Tanten freuten sich stets, wenn wir sie zum Baden mitnahmen. Für sie waren es unvergessene Tage. Heute sieht das ganz anders aus: In Omignano gibt es nun Waschmaschinen, Internet etc. und aus dem kleinen, verträumten Marina di Casalvelino ist ein eher moderner Badeort geworden, der dennoch nicht überlaufen ist.

Nun geht es Schlag auf Schlag bezüglich schöner Strände und herrlich blauem Meer. In rund 5 km befindet sich Marina di Ascea, nicht nur ein Badeort, sondern auch der Ausgangspunkt für Wanderungen in den Nationalpark Cilento und ins Vallo di Diano e Alburni. Auch die UNESCO hat gemerkt, dass es hier besonders schön ist und die Gegend zur Welterbestätte ernannt.

Dort erwarten dich Berge und idyllische kleine Dörfchen, Ruinen, Ausgrabungsstätten und eine wunderschöne Landschaft. Im Parco Nazionale del Cilento und Vallo di Diano e Alburni findest du einige Wanderparkplätze – etwa in Vallo della Lucania – von wo aus du die Gegend erkunden kannst. Besonders schön ist es hier im Herbst: Kastanien und Pilze decken dir deinen Tisch reichlich.

Von Ascea aus fahre ich an der Küste entlang ins ca. 20 km entfernte kleine Seebad Palinuro beziehungsweise zum Capo Palinuro. Hier findest du eine felsige Küste mit schier endlosen Stränden und malerischen Buchten sowie einigen märchenhaften Grotten.

Zwischen hier und Marina di Camerota liegen etliche wunderschöne Strandabschnitte, wo du die Seele baumeln lassen kannst, denn bald ist unsere Wohnmobiltour entlang der Küste zu Ende. Wie so viele Orte an der Küste, war auch Marina di Camerota einst ein Fischerdorf. Heute punktet es als Badeort. Wenn du magst, unternimm einen Ausflug ins etwa 6 km inlandig auf einem Hügel liegende mittelalterliche Dorf Camerota mit dem Castello Marchesale di Camerota.

Jetzt musst du dich entscheiden: Über die SR562 mit vielen Kurven oder über die SS18. Unser letztes Ziel an der Küste heißt Sapri. Der Badeort befindet sich in einer Bucht mit Überresten eines römischen Theaters. Hier kannst du (sonnen)baden oder auch wandern. Übrigens war der Bahnhof von Sapri Drehort für „ James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben“.

Unser Rückweg gen Norden führt durchs Inland. Auch hier ist es schön: malerische Landschaft, viel Natur und wunderschöne, alte Dörfchen. Im Winter solltest du Winterreifen haben, da hin und wieder Schnee liegt. Ja, auch das ist Kampanien.

Über die SS517 und anschließend die E45 oder die parallel laufende SS19 fahren wir etwa 60 km bis ins 614 m hoch gelegene Sala Consilina, wo wir einen kleinen Platz zum Übernachten und die bisherige Wohnmobiltour Revue passieren lassen können. Östlich des Ortes findet sich eine wunderschöne Landschaft mit zahlreichen Wandermöglichkeiten wieder.

Der nächste Zwischenstopp wird in Nusco eingelegt. Wir erreichen den Ort über eine wunderschöne Strecke entlang der SS19/E45 und der SS691 nach rund 100 km. Nusco liegt auf 914 m Höhe und besitzt alles, was „man“ braucht: eine Kirche, einen Sportplatz, eine Aussichtsplattform, Trattorie, Geschäfte, ein Stadtwäldchen, einen fischreichen Sportangelsee sowie einen Wohnmobilstellplatz.

Über die SS428, spätere E842, komme ich nach 60 km im geschichtsträchtigen Benevento an. Wahrzeichen ist der 40 m hohe Arco di Traiano. Aber auch die außergewöhnliche Cattedrale metropolitana di Santa Maria de Episcopio, das Rocca dei Rettori – einstiges Schloss mit Museum –, das Freilichtmuseum Hortus Conclusus Paladino, der Obelisco Egizio di Iside – einer der zwei ägyptischen Obelisken –, Reste des alten Römischen Theaters und vieles mehr laden zu einer letzten Erkundungstour in Campania ein.

Route 2: Einmal dem Stiefelabsatz entlang

Steckbrief

  • Route: Monópoli – Capitolo – Egnazia/Gnathia – Fasano – Alberobello – Locorotondo – Martina Franca – Torre Canne – Ostuni – Brindisi – Lecce – Acáya – Torre Dell’Orso – Otranto – Santa Maria di Leuca/Punta Ristola – Marina di Felloniche – Gallipoli – Manduria – Taranto/Tarent
  • Länge: ca. 450-500 km
  • Dauer: 2-3 Wochen
  • Beste Reisezeit: Sommerurlaub: Juni bis Mitte Oktober; ansonsten Ende März bis Mitte Juni

Beste Reisezeit für die Wohnmobilreise dem Stiefelabsatz entlang

Je nachdem was du vor hast, ändert sich die „beste Reisezeit“: Planst du einen Badeurlaub oder wenigstens eine Wohnmobilreise mit vielen Badetagen – was sich auf diesem Roadtrip anbietet –, solltest du die Zeit zwischen Juni bis spätestens Mitte Oktober nutzen.

Wenn du an den Stränden weniger Trubel bevorzugst und sicher gehen willst, einen Übernachtungsplatz auf einem Stell- oder Campingplatz zu bekommen, solltest du Juli/August meiden. Im Juli sind zahlreiche Touristen aus verschiedenen Ländern unterwegs, um hier das strahlendblaue Meer und die fantastischen Strände zu genießen, im August kommen zusätzlich noch gefühlt alle Italiener hinzu.

Wer aufs Baden verzichten möchte und dem allein schon das gemütliche Sitzen am Meer reicht, findet in der Zeit von Ende März bis Mitte Juni oder Anfang September bis Ende Oktober – vielleicht sogar noch bis in den November hinein – seine persönliche beste Reisezeit.

Route dem Stiefelabsatz entlang: Hinweise und Tipps

Diese Wohnmobilreise führt dich an unzählig schöne Strände – meist Sand, teils umgeben von Felsen – inklusive reinen Badeorten, die im Winter verwaist sind, viele Stellplatzmöglichkeiten und Campingplätze sowie zu interessanten Orten, die häufig von einer sehr langen Geschichte geprägt sind, was Ausgrabungen und andere Zeitzeugen beweisen, sowie in wunderschöne Landschaften.

Es kann sein, dass du von einigen Stellplätzen enttäuscht bist. Sie sind oft spartanisch ausgestattet und entsprechen nicht immer unseren „deutschen“ Vorstellungen, was Hygiene anbelangt. Schatten ist nicht zwingend vorhanden. Und leider sind die Öffnungszeiten „variabel“, wenn man es vorsichtig ausdrücken möchte. Eben Süditalien!

Dafür sind die Menschen sehr freundlich. Uns ist es sogar schon passiert, dass auf Nachfrage auf einem bereits geschlossenen Platz noch eine Übernachtung möglich war.

Routendetails und Highlights der Route dem Stiefelabsatz entlang

Route dem Stiefelabsatz entlang: Campingplatz- & Stellplatz-Tipps

  • Monópoli Cala Monaci, Via Marina del Mondo 40-20, mehr als 5 Plätze, riesiger kostenloser Strandparkplatz, Felsküste mit Sandstrand, südwestlich des Zentrums, Zentrum 2 km Fußweg, ohne allem
  • Monópoli, Parcheggio Monopoli,Via Marina del Mondo 1-11, sehr großer kostenloser Parkplatz zwischen Straße und Felsküste, am Meer, keine Ver- & Entsorgung, Zentrum 1,5 km
  • Monópoli, Parcheggio Auto, Barche H24, Viale Aldo Moro 104, eingezäuntes und videoüberwachtes Parken zur Stadtbesichtigung (ca. 10 Gehminuten), leider kein Camping für 24 Stunden möglich
  • Monópoli, Via Procaccia 51A, gebührenpflichtiger Parkplatz, 5 Plätze, bis max. 7 m Länge, Zentrum 1 km
  • Monópoli, Camping Santo Stefano, 155 Plätze, ca. 4,5 km südlich vom Zentrum, am Meer
  • Contrada, sosta camper Millenium Area Sosta Camper, Contrada Capitolo 40C, schön angelegter relativ teurer Stellplatz mit großen Flächen, mit allem, WC & Dusche, einfach & sauber, nachts ruhig, Strand 100 m, Bar & Pizzeria gegenüber, Bushaltestelle vorm Platz, geöffnet 01.06.-10.09.
  • Egnazia/Gnathia/Fasano, Parkplatz an der SP90, contrada garrappa (Besuch der Ausgrabungsstätten), am Meer
  • Fusano Parco rupestre Lama d’Antico, Parkplatz zu den Felshöhlen & Kirchen, ohne allem
  • Alborello, gebührenpflichtiges Area Sosta, Via Cadore 2, 50 Plätze, Parkplatz, mit allem, Zentrum zu Fuß erreichbar, für Wohnmobile über 9 m Länge und 3,60 m Höhe schwierig zu befahren, tagsüber Straßenlärm
  • Alborello, Camping dei Trulli, Via per Castellana, 90 parzellierte Plätze, einfache Sanitärausstattung, öffentliches Freibad, ideal für Stadtbesichtigung, Zentrum 1,5 km, Einkaufen 1 km, geöffnet April-Ende Oktober
  • Locorotondo, gebührenpflichtiger Parkplatz Area Comunale, Viale Olimpia, 8 Plätze, am Ortsrand
  • Martina Franca, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Ristorante Paradiso di Puglia, Via Alberobello Zona C 132, 5 Plätze, an einer Gaststätte, mit allem, WC, sehr ruhig, Olivenbäume
  • Torre Canne, Wohnmobilstellplatz Area Sosta Camper Lido Tavernese, Via Appia Antica, SS379, uscita torre canne sud/Spiaggia libera, 100 Plätze, Ortsrand, direkter Meerzugang, mit allem, WC & WC
  • Torre Canne, gebührenpflichtiger camper-Stopp Wohnmobilstellplatz Area Lido Fiume Piccolo, Via Appia Antica 117, 60 Plätze, in Meeresnähe, Ort 1,5 km, mit allem, Dusche & WC, Mitte Mai-Mitte August
  • Ostuni, Area Comunale, Via Salvatore Tommasi 13, hinterer Teil eines Parkplatzes, kostenlos, mit allem (spartanisch), Ortsrand, ideal für Stadtbesichtigung
  • Ostuni, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Stella, Via Clemente Leonardo 99, 6 Plätze, sehr spartanisch, mit allem, Parken vor den Toren des historischen Zentrums,
  • Ostuni Contrada Salinola, relativ teurer Wohnmobilstellplatz Agriturismo Salinola 134, 10 Plätze, außerhalb, mit allem, Dusche & WC, auf einem Bauernhof, Restaurant (Einkehr wird erwartet), Pool/Schwimmbad, ganzjährig, zum Einlass muss man klingeln
  • Ostuni, teurer Parcheggio Auto e Camper Mediterraneo – ex Foro Boario, Via Peppino Orlando, 1, gut für Stadtbesichtigung, ohne allem, Ortsrand
  • Brindisi, gebührenpflichtiger Parco del Cillarese, 3 Plätze, am Parkplatz, Ortsrand, Zentrum fußläufig erreichbar
  • Brindisi, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Centro Vendita Gestel Tuttocamping, Circonvallazione Brindisi Nord, 10 Plätze, an der Autobahn, mit allem, WC
  • Brindisi, Area Attrezzata, Via Spalato 43, Parkplatz, in der Nähe des Hafens
  • Lecce, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Sosta Camper Jennery Farm, Via G. Pergolesi 20, 30 Plätze, Zentrum 4 km, auf einem Bauernhof, Kiosk, mit allem, WC & Dusche
  • Lecce, kostengünstiger Parcheggio Ex-Foro Boario, Park & Ride, mehr als 20 Plätze, nahe Friedhof, zwischen 2 Kreisverkehren, Altstadt 300 m,
  • Lecce/Lequile, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Camper Salento, Via Preti di Campi 10, 25 Plätze, bei einem Wohnmobilhändler, Lecce 7 km, Haltestelle am Platz, Pool, mit allem,
  • Lecce/Lequile, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Agriturismo Arangea, Via Vecchia Copertino 20, 5 Plätze, am Bauernhof/Gaststätte, außerhalb, Lecce 7 km, Haltestelle in der Nähe, mit allem, WC & Dusche, ganzjährig
  • Riserva Naturale Le Cesine, Wanderparkplatz (Oasi WWF Riserva Dello Stato Le Cesine), N40°21’0 E18°20’13”, geführte Wanderungen
  • Melendugno, gebührenpflichtiges Area Camper Salento I Faraglioni, SP366, bei Agrarbetrieb, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, Strand 700 m, Shuttlebus zum Strand, ganzjährig
  • Melendugno/Torre dell Orso, relativ teurer Wohnmobilstellplatz Area Gran Pasha SP297, Lecce-Melendugno-San Foca, 50 Plätze, Ort 1,5 km, Meer 1,5 km, mit allem, Dusche & WC, geöffnet 01.04.-30.09.
  • Torre Dell’Orso, in der Saison relativ teurer Wohnmobilstellplatz Parco Camper La Torre, Via Dubrovnik, Contr. Sentinella, 20 Plätze, außerhalb, Meer 700 m, mit allem, WC & Dusche, regionale Produkte, geöffnet 01.06.-30.09.
  • Torre Dell’Orso, kostenloser, großer Wohnmobilstellplatz Piazza parcheggio, SP297, in der Nähe des Zentrums, an der Küste
  • Melendugno/Torre Sant’Andrea,sehr schöner gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area I Faraglioni The Stacks, Via Lungomare Matteotti 12, 30 Plätze, Ortsrand von Torre Sant’Andrea, Haltestelle in der Nähe, mit allem, Dusche & WC, relativ laut
  • Otranto, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Oasy Park Camper Service, Via Renis, 50 Plätze, auf einem Parkplatz, Ortsrand, Meer/Hafen 1 km, mit allem, Dusche & WC,
  • Otranto, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Parcheggio Minerva, Via Memorie, 50 Plätze, auf einem Parkplatz, Hafen & Altstadt 5 min. Fußweg, ohne allem
  • Otranto, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Agriturismo I`Agrumeto, Via del Porto 3, 20 Plätze, außerhalb, auf einem Bauernhof, Zentrum 4 km, mit allem, WC & Dusche, sehr ruhig
  • Santa Maria di Leuca/Punta Ristola, Parkgelegenheiten in der Via Toma G.
  • Marina di Felloniche, gebührenpflichtige Sosta Camper Marcheddu, an der SP 214, 30 Plätze, mit allem, Otranto 1 km, mit allem
  • Gallipoli, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Li Cuti, Via Lecce 94, in Meeresnähe, mit allem, WC & Dusche,
  • Gallipoli, kostengünstiger Wohnmobilstellplatz Area Sosta Sisa Gallipoli, Via Cimitero, 20 Plätze, auf einem Parkplatz, Zentrum fußläufig erreichbar, mit allem außer Strom,
  • Gallipoli,  Camper Park Baia Verde, Via Rosa di Venti, Loc. Baia Verde, 20 Plätze
  • Gallipoli, kostengünstiger Parking Punta della Suina, Platz zum Baden, im Landschaftsschutzgebiet, Camping verboten!, 10 km südlich von Gallipoli, 01.06.-30.09

Beginnen wir in Monópoli, nein, nicht mit sondern in Monópoli. Zudem wird das Spiel hinten mit y geschrieben.

Monópoli, eine kleine sehenswerte Stadt an der apulischen Adria besitzt zwar keinen offiziellen Stellplatz, dafür aber einen Campingplatz außerhalb sowie am Südwestrand einen wunderschön gelegenen Strandparkplatz, von wo aus du dir unbedingt die Stadt ansehen solltest. Eingerahmt ist das kleine Hafenstädtchen von einer Stadtmauer. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind das imposante Castello Carlo V im kleinen Hafen, das jahrhundertelang als Gefängnis diente, sowie die barocke Cattedrale Maria Santissima della Madia. Wenn du Süditalien erleben möchtest, wie es wirklich ist, geh durch die engen Gassen, wo die Wäscheleinen von Haus zu Haus gespannt sind und das wahre, sehr laute, süditalienische Leben tobt.

Außerhalb des Ortes findest du etliche schöne Strandabschnitte sowie zahlreiche Grotten.

Wir fahren ca. 10 km weiter gen Süden, um auf einem wunderschönen Bade-Stellplatz ein wenig Sonne, Strand und Meer zu genießen. Auch auf unserem weiteren Weg finden wir immer wieder – meist gebührenpflichtige – Parkplätze. Ich möchte jedoch ins nahe Egnazia, auch Gnathia genannt, das eigentlich auf dem Boden der heutigen Gemeinde Fasano liegt. Hier tauchen wir mal wieder ab in die Antike: der Parco e Museo Archeologico di Egnazia – Archäologische Ausgrabungsstätten & Museen – oder die Egnazia-Criptoportico – die Ruinen der einstigen Stadt Egnazia – laden zu einer Zeitreise unmittelbar am Meer ein. Meistfotografiertes Motiv hier sind die drei Grazien.

Rund 5-6 km vom Meer entfernt – auf der SP4 fahrend – findest du einen Parkplatz, der zum Rupestre Lama D’Antico, einer archäologischen Stätte in Fusano, gehört. Mach dich hier auf den Weg durch eine wunderschöne Landschaft zu den beeindruckenden Felsensiedlungen, wo du ins 10.-16. Jahrhundert abtauchen kannst. Du wirst in den Fels gehauene Kirchen sowie Höhlen, in denen einst gearbeitet und gewohnt wurde, entdecken. Immer wieder beeindruckend finde ich die Fresken in der Chiesa Rupestre di San Lorenzo sowie der Chiesa Rupestre di San Giovanni.

Und wir bewegen uns noch weiter weg vom Meer, obwohl, „weit“ existiert hier am Stiefelabsatz nicht, denn stets ist eines der beiden Meere relativ schnell erreichbar. Auf der SP1 und später SP113 kommen wir nach knapp 20 km in den wunderschönen Ort mit dem ebenfalls wunderschön klingenden Namen Alberobello. Selbst wenn du noch nicht hier warst, hast du vielleicht eine Art Déja-vue: die strahlendweiß leuchtenden Trulli – nach dem Vorbild der alten Hirtenhütten erbaute runde Steinhäuser mit typischen, sich nach oben hin verjüngenden Steindächern – sind ein UNESCO-Welterbe. Ein fantastischer Anblick! Vereinzelt findet man Trulli in der Umgebung, aber hier in Alberobello scheint „ein Nest“ zu sein. Natürlich lebt der Ort vom Tourismus und den zahlreichen Souvenirs, von schön bis kitschig, alles zu haben …

Auf der SS172 fahrend, komme ich bald in den Ort Locorotondo mit einer sehr schönen Altstadt mit engen Gassen, einigen sehenswerten Kirchen und Profanbauten wie etwa die reich geschmückte Porta Napoli.

Mein nächstes Etappenziel auf unserer Rundreise ist das auf einem Hügel liegende, zum Greifen nahe Martina Franca. Die barocke Altstadt mit den heimeligen Gässchen ist wunderschön und du kannst zahlreiche Kirchen sowie Piazzi mit prächtigen Profanbauten besichtigen.

Lass uns wieder ans Meer fahren. Über die SP9 gelangen wir nach Torre Canne, einem etwa 10 km östlich von Fasano liegenden und zu diesem gehörenden „Ort“, an dem außer Ruhe, Meer und Strand nichts weiter zu finden ist. Genau das, was man nach der vergangenen Sight-seeing-Tour benötigt, um alles zu reflektieren.

Und immer wieder kommen wir an zahlreichen Bade- und Übernachtungsmöglichkeiten unmittelbar am Meer entlang. Bei Rosa Marina biege ich nach Ostuni ab. Hier sind wir scheinbar willkommen, denn es gibt mehrere Möglichkeiten, unser Wohnmobil abzustellen und hoch zur wunderschönen Altstadt zu laufen. Zum Besuch solltest du bequemes Schuhwerk tragen, denn Ostunis Kernstadt thront auf drei Hügeln, und da kannst du dir vorstellen, was das für dich und deine Füße bedeutet.

Nicht nur der Blick von oben auf die Olivenhaine ist die Anstrengung wert, auch das Gewirr von Treppen, Winkeln und Gassen, der Anblick der typischen strahlendweiß getünchten Häuser, die Kathedrale, der 21 m hohe Obelisk sowie die kleinen Lädchen sind Belohnung für den Aufstieg.

Wir begeben uns wieder runter ans Meer (SP21 & E51) und fahren, begleitet von weiteren Bademöglichkeiten, nach Brindisi. Wahrzeichen dieser Hafenstadt, von wo aus die Fähren hauptsächlich nach Griechenland ablegen, ist das in der Hafeneinfahrt auf einer Insel befindliche imposante Castello Alfonsino di Brindisi. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale, die römischen Säulen Colonne Romane, der Tempio San Giovanni al Sepolcro mit interessanten Malereien oder auch die Reste aus der Römerzeit (San Pietro degli Schiavoni).

Nun kannst du weiter (fast) direkt an der Küste entlangfahren und weitere Strandabschnitte kennenlernen, um anschließend bei San Cataldo ins Hinterland abzubiegen, oder ein wenig abseits auf der SS613 direkt nach Lecce fahren. Lecce ist weit über die Grenzen hinaus bei Kunst- und Architekturfreunden aufgrund seiner Barockbauten berühmt. Hervorzuheben sind die Kirchen, allen voran die Basilika Santa Croce, und das Römische Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. In jedem Fall ist die Altstadt von Lecce einen Besuch wert. Besonders beeindruckt bin ich von der Via Vittorio Emanuele, besser gesagt von der dortigen Cartapesta, den Pappmaché-Künsten. Im Ort existieren aktuell noch 13 Ateliers, die der jahrhundertealten Tradition der Pappmaché-Kunst nachgehen.

Auf dem kürzesten und schnellsten Weg, über die SP364, geht es zurück ans Meer, nach San Cataldo, und von dort aus weiter nach Südosten. Allerdings zwingt uns das Landschaftsschutzgebiet Riserva Naturale Le Cesine dazu, uns mehr landeinwärts zu bewegen. Den Park selbst, würde ich nur mit einem kleinen Wohnmobil ansteuern. Aber wandern ist hier schön.

Wir machen einen kleinen Schlenker und fahren von der SP366 ab. Bald schon erwartet uns in Acáya das gleichnamige Castello di Acaya. Einen Stellplatz suchst du vergebens, du musst sehen, wo du Platz für dein Womo findest.

Die Fahrt weiter durchs Hinterland führt mich schließlich über Melendugno, wo wir Richtung Meer abbiegen und am Torre dell’Orso landen, was zu Melendugno gehört. Klingt kompliziert, ist aber auch eigentlich egal. Wissen musst du vielleicht nur: Der Hauptort Melendugno liegt im Hinterland und der Torre dell’Orso am Meer, wo du wieder einen der Traumstrände der Region findest. Glasklares Wasser, feiner Sand, angrenzende Pinienwälder, Dünen und kalkweiße Felsen, was will man mehr!? Um zwei der aus dem Meer herausragenden Felsen – Due Sorelle (Zwei Schwestern) – rankt sich eine Legende. Zwischen ihnen gibt es viele kleine Höhlen

Knapp 20 km sowie einige schöne Strände weiter befindet sich in einer Bucht der Ort Otranto, die östlichste Stadt Italiens. Wahrzeichen ist die Kathedrale Santa Annunziata mit ihren Mosaiken und den Reliquien der 800 Märtyrer von Otranto.

Otranto ist von einer mächtigen Stadtmauer umgeben und das Castello Aragonese scheint noch heute die Stadt zu beschützen. Auch die Umgebung hat einiges zu bieten: noch mehr herrliche Strände, nördlich den Lago Alimini Grande mit Freizeitangeboten sowie ein paar Grotten. Einige von ihnen bergen steinzeitliche Überreste, in manchen wohnten Mönche, andere beheimaten uralte Felsmalereien und die Grotta Zinzulusa kann mit Stalagmiten und Stalaktiten aufwarten.

Auf geht’s an den südlichsten Punkt Apuliens, nach Santa Maria di Leuca an der Punta Ristola. Man muss schon diszipliniert sein, um nicht unterwegs an weiteren interessanten Fleckchen anzuhalten. Süditalien hat eben auf Schritt und Tritt Sehenswertes!

Die Punta Ristola, die auf dem Gebiet der Gemeinde Santa Maria di Leuca liegt, ist ein Augenschmaus, um den sich einige mysteriöse Sagen ranken. Hier haben das ionische Meer und die Adria ein romatisches, manchmal recht stürmisches Rendez-vous. Hier, am Felsvorsprung, befinden sich die Casamatta ipogea und der tiefe Teufelsschlund, die Grotta del Diavolo. Und von hier hast du zudem einen atemberaubenden Küsten- und Meerblick. Der Badeort Santa Maria di Leuca präsentiert elegante Jugendstilhäuser und Villen. Empfehlenswert ist eine Bootsfahrt zu einer der vielen Grotten an der Küste.

Ab jetzt fahren wir an der anderen Seite des Stiefelabsatzes, auf der SP214, entlang. Schon nach etwa einem Kilometer kommt rechterhand ein schöner Stellplatz, den wir uns gerne für eine Zeit gönnen. Er befindet sich auf dem Gebiet von Marina di Felloniche und hat den unaussprechlichen Namen „Marcheddhu“, was auch immer das heißen mag.

Im weiteren Verlauf geht es wieder Schlag auf Schlag: Bade- und Übernachtungsmöglichkeiten. Lass uns auf unserer Wohnmobiltour einen Zwischenstopp in Gallipoli machen. Der Ort besteht aus dem centro storico – der Altstadt – sowie der Borgo – dem neuen Teil Gallipolis. Interessant ist für uns die Altstadt. Sie befindet sich auf einer Felseninsel, die auch mit dem Fahrzeug über eine Brücke erreichbar ist. Mit etwas Glück findest du sogar einen Parkplatz am Hafen.

Vorm Übergang in die Altstadt steht die reich verzierte griechische Fontana Greca, ihr gegenüber, auf der anderen Hafenbeckenseite, dominiert das mittelalterliche Castello Angioino. Auf einem Bummel durch die Altstadt triffst du auf die an ihrer Fassade reich verzierte Barock-Kathedrale Basilica Concattedrale di Sant’Agata sowie viele weitere Kirchen.

Willst du besonders schön und länger verweilen, fahre rund 10 km weiter, in Santa Maria al Bagno gibt es einen wunderschönen Stellplatz, nur durch die SP108 vom Meer getrennt, der einen Shuttleservice nach Gallipoli anbietet.

Nun gönnen wir unserem Wohnmobil mal wieder ein paar Kilometer mehr, genauer gesagt rund 45 km, obwohl uns unterwegs immer wieder alte Türme oder schöne Strände zu einem Halt einladen. Mein Ziel ist San Pietro in Bevagna beziehungsweise dessen Umgebung mit den vielen Stellplatzmöglichkeiten. In den warmen Jahreszeiten herrscht hier auf vielen Kilometern Badetourismus pur.

In Manduria-San Pietro in Bevagna steht in der Nähe des Yachthafens die kleine, sehenswerte Chiesa di San Pietro sowie auf der anderren Seite des Ortes der Torre Borraco. In Strandnähe sollen zudem einige römische Marmorsarkophage auf dem Meeresboden liegen.

Wer mag, fährt 10 km ins Inland und schaut sich Avetrana mit der Burg Complesso Fortilizio di Avetrana oder – noch schöner und ebenfalls 10 km entfernt – Manduria, einen historisch sehr interressanten Ort an. Hier gibt es viel zu sehen, jedoch keinen Stellplatz. Mein Tipp: der Parkplatz vor der Chiesa Sant’Antonio, am Ortsrand, nordöstlich vom Zentrum und nahe der Ausgrabungsstätte hat bestimmt was für dich frei. Unbedingt ansehen solltest du dir den Parco Archeologico delle Mura Messapiche, einer der größten Italiens, den du jedoch nur mit Führung begehen kannst. Auch die Porta di Sant’Angelo, das Museo della Civiltà del Vino Primitivo und verschiedene historische Gebäude wie Barock-Paläste zählen zu den Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckt bin ich vom Calvario, einer Art Kalvarienberg aus bunten (!) Keramik-, Porzellan- und Glasscherben. Erinnert mich irgendwie an Gaudí, ist ja auch ungefähr zeitgleich mit dessen Werke entstanden. Manche würden sagen: „Ist das Kunst oder kann das weg?“

Über die SS7 oder die E90 (schnelle) fahren wir zu unserem letzten Ziel, welches wieder am Meer liegt. Unser Endziel unserer Wohnmobiltour lautet Tarent – oder wie die Italiener wohlklingender sagen „Taranto“. Eine wunderschöne Stadt, die du unbedingt besuchen solltest. Stell- und Campingplätze gibt es in der Nähe, einen Parkplatz zu finden ist mit einem großen Wohnmobil etwas schwieriger. Versuche es mal links hinter der Drehbrücke auf dem Parcheggio Largo Piazza Castello.

Taranto hat eine ziemlich exponierte Lage, deren Beschreibung schwierig ist. Ich versuche es mal: Die „Stadt der zwei Meere“ – wie Taranto auch genannt wird – liegt am Ionischen Meer, welches hier ins Mar Piccolo (kleines Meer) und Mar Grande (großes Meer) zergliedert wird. Die Isola del Borgo Antico ist das historische Zentrum, welches von den beiden Meeren umschlossen wird und mittels zweier Brücken über dem schiffbaren Kanal mit dem Festland eine Verbindung hat. Verstanden? Egal, Taranto hat jedenfalls eine besondere Lage, liegt am Meer und ist eine sehenswerte Stadt, obwohl sie eine „Aufhübschung“ gut gebrauchen könnte. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Ponte Girevole, eine Drehbrücke, über die du gefahren bist, wenn du am Parcheggio Largo Piazza Castello auf Parkplatzsuche warst, das imposante Castello Aragonese neben der Drehbrücke, die Cattedrale San Cataldo, die beiden Säulen – Tempio Doricoo –, das Museo Ipogeo Spartano di Taranto mit unterirdischen Gewölben am Meer sowie etliche Palazzi und Sakralbauten.

Route 3: Um den Gargano herum

Steckbrief

  • Route: Lèsina (Lago di Lèsina) – Lago di Varano – Rodi Gargánico – Péschici – Foresta Umbra – Vieste – Monte Sant‘Angelo – San Giovanni Rotondo – San Marco in Lamis – Rignano Garganico – Lucera – Tróia – Manfredonia
  • Länge: ca. 350-400 km
  • Dauer:  1-2 Wochen
  • Beste Reisezeit: April bis Ende Juni & September/Oktober

Beste Reisezeit um den Gargano herum

Da wir uns auf diesem Roadtrip hauptsächlich auf die Naturschönheiten sowie (historische) Sehenswürdigkeiten und weniger aufs Baden konzentrieren, sind die Monate April bis Ende Juni sowie September/Oktober wohl die beste Zeit, diese Wohnmobiltour anzugehen. Somit meidet man außerdem möglichen Touristenansturm in den Sommermonaten.

Route um den Gargano herum: Hinweise und Tipps

Der zu Apulien gehörende (Nationalpark) Gargano – gerne auch als Fersensporn des italienischen Stiefels bezeichnet – ist in vielerlei Hinsicht interessant und abwechslungsreich. Seinen Namen hat die Region von dem gleichnamigen rundlichen, 1.065 m hohen Berg.

Wir beginnen unseren Roadtrip an zwei Lagunen. Uns begegnen auf unserer weiteren Wohnmobilrundreise atemberaubende, teils verlassene, naturgeschützte Landschaften mit interessanter Flora und Fauna, aber auch eine einmalige Küstenlandschaft mit Buchten, Sandstränden, Wachtürmen, Grotten und Felsen. Zu all dem gesellen sich malerische Orte mit strahlend weißen Häusern und engen, verwinkelten Gassen sowie etliche Zeitzeugen einer sehr bewegten Vergangenheit wie beispielsweise Kastelle, Stadtmauern und Ausgrabungsstätten.

Der Gargano ist nicht nur von Römern sondern auch vom katholischen Glauben geprägt, und so begegnen wir auf unserer Wohnmobiltour sehenswerten Kirchen aber auch etlichen Pilgerstellen wie beispielsweise Europas größtem Wallfahrtsort, wo sich an Padre Pios Körper die Wundmale Christi zeigten.

In der Region kannst du viel entdecken, wandern, baden oder auch einfach nur die Seele baumeln lassen.

Routendetails und Highlights der Tour um den Gargano herum

Route um den Gargano herum: Campingplatz- & Stellplatz-Tipps

  • Lèsina, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Oasi, Via Banchina Vollaro, Lago di Lèsina, 30 sehr enge Plätze, Ortsrand, auf einem Parkplatz, gegenüber dem Fliegerdenkmal, Zentrum fußläufig erreichbar, am See, Meer weiter weg, Ort 300 m, mit allem, WC & Dusche,
  • Marina di Lesina, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Parcheggio Lido Rosa, Via dei Platani, 20 Plätze, auf einem Parkplatz, WC & Dusche,m direkt am Sandstrand
  • Lago di Varano, CP Varano Village, 86 Plätze, an der Küstenstraße SP41, mit hohen Pinien, nächster Ort 7 km, Strand (Meer) 270 m,
  • Rodi Garganico, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Sosta Camper Isola Bella, Lungomare Lido di Sole, Vie delle More, 30 Plätze, Meer 100 m, Ort 1,5 km, Haltestelle vor Ort, mit allem, WC & Dusche, geöffnet Mitte Mai-Mitte Oktober
  • Rodi Garganico, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Parcheggio Comunale, Piazzale Marina, 10 Plätze, auf einem Parkplatz, bis 8 m
  • Péschici, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Sosta Camper Baia di Peschici, Strada Statale 89/Garganica 84, Ortsrand, WC, Strandzugang
  • Péschici/Baia di Peschici, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Sosta Camper Bellariva, Strada Statale 89/Garganica 84, 80+ Plätze (lediglich 4 direkt am Strand), vorm Campingplatz, nahe am Strand, Ort 300 m, Einkauf 50-100 m, Imbiss, mit allem, WC & Dusche, Waschmaschine, April-Ende September
  • Péschici, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Camper Dattoli, Via Spiaggia (SS89), 14 Plätze, auf einem Parkplatz, Ort 300 m, Meer 100 m, mit allem, WC & Dusche, geöffnet Mitte März-Ende September
  • Péschici/Baia di Peschici, gebührenpflichtiger Sosta Camper Marina Piccola, Località Pantanello, 45 Plätze, Ort 2,5 km,Shuttle-Service, Strand 100 m, mit allem, Dusche & WC, geöffnet April-Ende September
  • Péschici, gebührenpflichtiger Agri Camper Pane e Vino, SS89, 20 Plätze, im Hinterland, Péschici 3,5- 4 km, kostenloser Fahrradverleih, mit allem, WC & Dusche
  • Vieste del Gargano, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Ghironda Beach Vieste Lungomare Enrico Mattei 91, 27 Plätze, in Meeresnähe, mit allem, Dusche & WC, Saison Anfang Mai-Anfang Oktober
  • Vieste del Gargano, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Sosta Camper/Parco Vacanze Eden blu Enrico Mattei 109 (SP53), Spiaggia della Acialara, 40-50 Plätze, am Meer, Ortsrand (2 km Zentrum), Einkaufen 20 m, Zentrum zu Fuß erreichbar, Haltestelle, mit allem, Dusche & WC, geöffnet April-Ende Oktober
  • Vieste, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Case Vacanze Sosta Camper Fusillo Rosina, Località S.Lucia SP52, mehr als 50 Plätze, eher für kleinere Wohnmobile geeignet, Ort 4 km, Meer 300-500 m, Haltestelle 100 m, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, geöffnet April-Ende September
  • Monte Sant’Angelo, gebührenpflichtiger Parcheggio Comunale, Via della Madonnina/SS272, 20 Plätze, westlicher Ortsrand, Zentrum zu Fuß erreichbar, tagsüber kostenpflichtige öffentl. WC,
  • Monte Sant’Angelo, Via Cimitero, Parkplatz vorm Friedhof, neben dem Krankenhaus, östlicher Ortsrand, max. 3 Plätze
  • Giovanni Rotondo, gebührenpflichtiges Area sosta coppa cicuta, strada comunale Pozzocavo – Tre Carrini, südwestlich des Ortes (3 km), eigener Bus-Shuttle, privater Platz an Gaststätte & Bauernhof, relativ einsam, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, ruhig,  ganzjährig nutzbar
  • Giovanni Rotondo, gebührenpflichtiger Parcheggio San Francesco, Via Monsignor Novelli 24, 10+ Plätze, mit allem, zentrumsnah, Nähe Stadion, Shuttle-Service
  • Giovanni Rotondo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Lo Chalet, Viale Padre Pio 19, 30 Plätze, Ortsrand, neben dem Krankenhaus, Zentrum 1 km, mit allem, WC, kostenloser Shuttle-Service
  • San Marco in Lamis, Parkplatz am Kloster Santuario di San Matteo Apostolo, kurz vorm Ort, nahe der SS227
  • Rignano Garganico, Via Venezia, am Ende des Belvedere, Ortsrand, größerer Platz mit Kreuz
  • Lucera, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area di Sosta Camper Service, Viale Ferrovia, 10 Plätze, Ortsrand, Zentrum 1 km, nahe Bahnhof, laut, an Markttagen gesperrt
  • Lucera, Parkplatz, Piazza Padre Angelo Cuomo, Via Suburgale Castello, >20 Plätze, Ortsrand, Blick aufs Kastell, zentrumsnah, ohne allem, Anfahrtstipp: Nicht durch den Ort!
  • Lucera, gebührenpflichtiges Area Centro Sportivo Casanova, Strada Provinciale 18, 10 Plätze, beim Sport-Zentrum, Zentrum 6 km, mit allem
  •  Tróia, kostenloses Campo della Fiera, Via Campo Fiera/Via Sant’Antonio, 30 Plätze, südwestlicher Ortsrand, in der Nähe der Kathedrale, Zentrum 200 m, Einkaufen 400 m, mit allem & alles kostenlos, ruhig, Shuttle-Service
  • Foggia, kostenloses Area In Camper bei Camper, Strada Provinciale 105, 5 Plätze, Zentrum 4 km
  • Foggia, Parking ’92 Snc Di Paciello Guido – Michele E Fabio & C. Womohändler & -Werkstatt, Strada Statale per Troia, Zentrum 9 km, mit allem
  • Manfredonia, Wohnmobilstellplatz Area Autoparco Ricucci, in der Nähe des ANAS-Viertels, 5 Plätze, außerhalb, Altstadt 2,5 km, Strand 1,5 km, Frischwasser & Strom, Dusche & WC
  • Manfredonia, gebührenpflichtiger Parking in Manfredonia Riviera Acqua di Cristo, 3 Plätze,
  • Manfredonia, kostengünstiges Camping Lido Salpi, SS159/Riviera Sud, 50 Plätze, großer Sandstrand 400 m, Haltestelle 500 m, naturbelassen, kleiner Lebensmittelladen, Bar

Unsere Wohnmobiltour beginnt in Lèsina, einem Ort am Lago di Lèsina. Der „See“ ist eigentlich eine längliche, parallel zur Küste verlaufende, sehr fischreiche Lagune. Bei Kitern ist der nur maximal 2 m tiefe Lago sehr beliebt. Zwischen See und Meer befindet sich eine etwa 27 km lange und 1 km breite Dünenlandschaft mit interessanter Vegetation, aber auch einigen Zeitzeugen der Vergangenheit – wenn auch nicht gerade prähistorischer –, als da wären die Ruinen der Torre Scampamorte und der Torre Calarossa sowie das immer mehr von der Natur vereinnahmte Wrack der Eden V.

Der Weg von Lèsina aus an den Strand, direkt hinter dem Lago, ist keinesfalls empfehlenswert: Teils unbefestigt und schon so mancher PKW ist steckengeblieben. Lèsina ist übrigens der einzige Ort am See, sieht man von Lèsina Marina „hinter“ dem See ab. Am östlichen Ortsrand findest du, direkt am See, einen einladenden Stellplatz. Der östliche Teil des Sees ist zudem Landschaftsschutzgebiet, Riserva Naturale Statale Lago di Lesina „Sacca Orientale”.

Nur wenige Kilometer weiter befindet sich der Lago di Varano, ein weiterer See beziehungsweise ebenfalls Lagune. Er weist eine durchschnittliche Tiefe von 3 m und eine maximale von 5 m auf. Ein sehr schmaler, rund 10 km langer Landstreifen trennt die Lagune vom Meer. Hier wachsen Eukalyptus, Pinien und andere Pflanzen, aber auch zahlreiche Campingplätze und im Sommer Badegäste machen sich hier am Strand breit. Größter Ort am See ist Cagnano Varano, der aber meiner Meinung nach nicht viel zu bieten hat. Die beiden Seen definieren sich eben durch schöne Landschaft und Erholungswert. Übrigens sind beide reich an Aalen.

Wir fahren weiter, ca. 20 km gen Nordosten, in den Bade- und Touristenort Rodi Gargánico. Hier findest du viele kleine Geschäfte, zahlreichen Bars, Lokalen sowie Eisdielen sowohl im Zentrum als auch am Hafen. Sehenswert sind die Zitrusgärten auf den Wegen von der Küste hinauf in den höher gelegenen Ort sowie in der Umgebung.  Besonders schön ist es während der Blütezeit, wenn der Zitrusduft in der Luft schwebt. Ansonsten zählen zu den Sehenswürdigkeiten in und um den Ort herum religiöse Bauten wie die einst als Abtei erbaute Madonna della Libera oder die Chiesa di San Pietro – einst Teil eines Klosters, heute in die Häuser integriert.

Entscheide dich nun, ob du die SS89 entlang der Küste (später auch etwas davon ab) oder die SS693 und dann die SP528 im Inland fahren möchtest. Unser gemeinsamer Treffpunkt wird Péschici sein. Der Weg an der Küste ist nicht jedermanns Sache: Sonnenschirm an Sonnenschirm und Sonnenliege an Sonnenliege (in der Saison), steile Berghänge mit einer Bahnlinie zu Füßen, Parkstreifen zu beiden Seiten der Straße, im Sommer vollkommen zugeparkt, und manchmal ein Blick auf ein freies Stückchen Sandstrand und blaues Meer. Da ist die andere Strecke landschaftlich schöner und vor allem einsamer, wenn auch kurviger und weniger auf einer Ebene liegend.

Péschici befindet sich am Meer, besser gesagt oberhalb des Meeres – jedenfalls der Teil, den ich interessant finde. Die Altstadt thront auf einem etwa 100 m hohen Kalksteinfelsen. Von der Baia di Peschici aus – wo auch ein kleiner Hafen liegt – führen steile Gassen zum Centro storico hinauf. Aber es lohnt sich, auch wenn einiges nach Renovierung schreit!

Hier in der Altstadt herrscht eine besondere Armosphäre zwischen malerischen Seitengässchen, den begrünten Innenhöfen, den Kneipen, Bars, Boutiquen und Geschäften (vornehmlich mit Kunsthandwerk) . Natürlich gibt es auch wieder einige Gotteshäuser. Vom Castello di Peschici haben wir einen fantastischen Blick aufs Meer – kein Wunder, war es doch einst dazu gedacht, die Sarazenenangriffe abzuwehren. Wer genug gesehen hat, begibt sich an einen der zahlreichen Badestrände des Stadtgebiets.

Auf der Weiterfahrt jagt eine Bucht die andere. Zahlreiche wunderschöne – in der Saison jedoch meist belegte – Traumstrände, Meer, Felsen und Sand sowie Campingplätze und immer wieder mal eines der hölzernen Trabucci, eine Art Fischfanggalgen, wie ich sie vom Atlantik in Frankreich kenne.

An der Bucht des Spiaggia di Scialmarino biegen wir Richtung Foresta Umbra ab. Etwa 15 km auf der SP52bis liegen vor uns, bis wir mitten drin sind, im wunderschönen Naturschutzgebiet Foresta Umbra, wo Restgebiete des Primärwaldes erhalten geblieben sind. Du findest beeindruckende Baumgiganten, aber auch Büsche und einige wilde Orchiseenarten. Das Informationszentrum hat während der Saison geöffnet und beherbergt ein naturkundliches Museum. In einem nahen Gehege kannst du Damwild und Mufflons beobachten.

Übrigens bedeutet „Umbra“ so viel wie „düster“ oder „zwielichtig“. Und wirklich, ich muss bei solch einem dichten Wald immer an Rotkäppchen oder die Räuber denken… Spaß beiseite, ganz so düster und einsam ist es natürlich nicht – jedenfalls nicht bei Sonnenschein, dann allerdings angenehm kühl. Und wenn du dich auf einem der 15 offiziellen Wege bewegst, wirst du auch hin und wieder andere Wanderer treffen.

Fahr die Strecke weiter, bis du zu einem kleinen Teich und in die Nähe des Touristenzentrums Centro Visitatori Foresta Umbra gelangst. Hier gibt es einen Wanderparkplatz mit Bar und Wanderwegen, von wo aus du eine etwa 2stündige Wanderung auf einem leichten Wanderweg (Falascone) machen kannst. Eventuell entdeckst du dabei einige der hier blühenden Orchideenarten. Wir befinden uns hier übrigens auf 810 m Höhe, also etwa am höchsten Punkt.

Am besten fährst du zunächst auf der gleichen Straße wieder runter ans Meer zurück, biegst jedoch in Mandrione auf die SS89 nach Vieste, einem einstigen Fischerdörfchen, das heute hauptsächlich vom Tourismus lebt, ab. Surfer fühlen sich hier besonders wohl.

Strahlend weiße Häuser sowie Gassen mit zahlreichen Treppen prägen das Altstadtbild. Eine nicht alltägliche Sehenswürdigkeit ist die Scalinata dell’amore – die „Liebestreppe“ – in der Via Petrone Deputato, wo Herzen und Zeilen von Liebesliedern auf jeder Treppenstufe zu sehen sind. Weitere Highlights sind die märchenhaften  Meeresgrotten, wie beispielsweise die Grotta dei Due Occhi, die Grotta Sfondata oder die Grotta dei Pipistrellin, zu denen du dich mit einem Ausflugsboot fahren lassen kannst oder mit einem Kanu selber hinruderst.

Setzen wir uns wieder hinters Lenkrad und fahren weiter. Monte Sant’Angelo heißt mein nächstes Ziel. Dafür planen wir etwas mehr als 50 km ein, gleichgültig, ob an der Küste (SP53) – vorbei an zahlreichen Stränden – oder durchs Inland (SP52b) mit „einsamem“ Landschaftsschutzgebiet.

Wie der Name bereits verrät, liegt Monte Sant’Angelo hoch (796 m ü. d. M.) und hat einen heiligen Touch. Die Höhe ist weniger spektakulär, die Historie dafür umso mehr: In einer dortigen Grotte soll 492 der Erzengel Michael Hirten erschienen sein, was zur Folge hatte, dass hier bis zum heutigen Tag eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte besteht. Aufgrund des hohen Pilgeraufkommens entstanden seinerzeit im Ort auch die merkwürdig erscheinenden Reihenhäuser. Übrigens soll Monte Sant’Angelo eines der ältesten Pilgerorte im Abendland sein.

Das UNESCO-Welterbe Santuario di San Michele Arcangelo, eine in Fels gehauene Grottenkirche, ist Hauptanziehungspunkt. Am Eingang steht sinngemäß: Wer die Grotte betritt bekommt sämtliche Sünden vergeben. Wenn’s denn hilft!?

Ebenfalls einen Besuch wert sind das Castello Normanno Svevo Aragonese sowie San Giovanni Battista in Tomba – kurz Tomba di Rotari, übersetzt „Grab des Langobardenkönigs Rothari“ –, ein Gebäude rätselhafter Herkunft.

Rund 26 km auf der SS272 weiter, begleitet von wunderschöner Landschaft und Sehenswertem wie den Wallfahrtsort Altare di San Camillo De Lellis im Landschaftsschutzgebiet mit dem „satanischen“ Namen Valle dell’Inferno, oder eine der tiefsten Höhlen Apuliens – die Grava di Campolato – kommen wir zunächst nach San Giovanni Rotondo. Die Kleinstadt errang ihre Berühmtheit – und damit auch ihren einstigen Reichtum – durch Pilgerströme. Hier lebte und wirkte einst Italiens wichtigster Heilige, Padre Pio. 1918 sollen sich an seinem Körper die Wundmale Christi gezeigt haben, fortan heilte er Kranke durch Gebete und Handauflegen. Er sammelte Spenden, und so entstand eine der heute modernsten und größten Kliniken Italiens, das Casa Sollievo della Sofferenza Krankenhaus. Noch heute pilgern zahlreiche Gläubige zum gläsernen Sarg Padre Pios, dessen präparierter Leichnam in der Krypta des Neubaus San Pio da Pietrelcina aufgebahrt ist. Allein der Anblick der Piazzale Santa Maria delle Grazie verleiht mir ein wenig Ehrfurcht.

Neben all dem Heiligtum besitzt San Giovanni Rotondo eine interessante Altstadt und eine schöne Umgebung zum Wandern. Wer gut zu Fuß ist, kann auf den (runden) Gipfel des etwas mehr als 6 km entfernten Gargano – den mit 1.065 m höchsten Berg der Region gleichen Namens – wandern.

Ich fahre die SS27 weiter und komme bald am Kloster Santuario di San Matteo Apostolo vorbei. Da Parken in San Marco in Lamis, einem Ort mit mittelalterlichem Charme, Glückssache ist, rate ich dazu, am Klosterparkplatz stehen zu bleiben. Ansonsten kannst du es am Friedhof beziehungsweise beim Stadion versuchen. Die Umgebung, wie das Landschaftsschutzgebiet Bosco Difesa oder Bosco di San Marco In Lamis – wo sich im Winter gerne Schnee niederlässt, was im Sommer gar nicht zu vermuten ist – sowie das eben erwähnte Kloster, sind einen Abstecher wert.

Mich zieht’s weiter ins 8,5 km entfernte Rignano Garganico. Vom Kloster aus geht es stetig bergab und bereits vor San Marco nach links Richtung besagtem Ort. Nun geht es wieder bergauf und ich sehe sogar ein Schild, das auf Schneeketten hinweist.

Wer eine Pause benötigt, folgt unterwegs dem Schild „Dolina Cento Pozzi“. Es ist jedoch keine Autobahn, die dorthin führt, und größere Womos sollten nicht bis ganz ans Ende fahren. Zu sehen gibt es hier am einsamen Plätzchen einen großen Karsttrichter mit vielen Brunnen. Ich könnte mir vorstellen, hier zu übernachten. In jedem Fall gibt führen von hier einige Wanderwege weg. Übrigens ist der Platz die drittgrößte Dolina Europas. Klingt schlau!? Musste es aber auch nachschlagen: Dolinen sind laut Lexikon der Geowissenschaft „ …trichter-, kessel- oder schlotförmige Hohlform im Karst mit unterirdischem Wasserabfluß.“

Doch weiter, noch ca. 2 km bis nach Rignano Garganico, wo es keine „richtige“ Übernachtungsmöglichkeit gibt. Da der Ort jedoch vom Tourismus verschont geblieben ist, findet sich sicherlich auch eine Parkmöglichkeit. Für eine Ortsbesichtigung, eine Wanderung oder eine einmalige Übernachtung gäbe es sogar ein relativ ruhiges Plätzchen mit fantastischer Aussicht.

Tipp: Lass dich durch das Centro storico (Altstadt) von Rignano Garganico treiben und genieße die Atmosphäre dieses antiken Ortes. Bist du ein Fan fantastischer Aussichten, solltest du unbedingt entweder zum „Belvedere“ im Süden der Altstadt oder aber zum westlich gelegenen Croce belvedere gehen, was ich oben als Stellplatz erwähnt habe.

Eine atemberaubende Strecke liegt vor uns: Auf der SP22 geht‘s steil und in Serpentinen hinunter. Lucera, mein nächster Zwischenstopp, befindet sich beinahe 60 km entfernt. Die Landschaft verändert sich, es wird flacher und aus der kargen Vegetation mit alten Olivenhainen und gigantischen Feigenkakteen werden Felder mit Gemüse und Getreide. Häuser gibt es auf der Strecke nur ganz wenige.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Lucera sind das Kastell Fortezza Svevo-Angioina – das leider nur von Außen erahnen lässt, was es einmal war –, das aus der Zeit Kaiser Augustus‘ stammende Anfiteatro Romano di Lucera am Ostrand der Stadt, die Kathedrale in der Stadtmitte, und das Museo civico di archeologia urbana „G. Fiorelli” mit römischen Exponaten. Mein Tipp: Um zum Stellplatz zu fahren, höre keinesfalls auf dein Navi! Die Nebenstraßen sind sehr eng und oft mit PKWs und Lieferwagen zugeparkt.

Beinahe langweilig und fast nur geradeaus geht es über die SP109 nach Tróia, einen langgezogenen Ort mit nur einer Hauptstraße – der Via Regina Margherita (SP123) – weiter. Die alte Bischofsstadt thront auf einer Bergkuppe. Die Basilica Cattedrale di Santa Maria Assunta, die reich mit Ornamenten und Figuren verzierte Kathedrale mit mächtigen Bronzetoren, stellt natürlich das Highlight Tróias dar.

Auf der Rückfahrt zum Mittelmeer kommen wir an Foggia vorbei, das wir aber aus verschiedenen Gründen auslassen: Es gibt weder in noch unmittelbar um Foggia herum einen Stell- (lediglich außerhalb bei einem Wohnmobilhändler) noch einen Campingplatz, alle historischen Bauwerke wurden 1731 durch ein schweres Erdbeben zerstört (Also keine historischen Sehenswürdigkeiten zu erwarten.) zudem wurde uns mehrfach gesagt, dass hier die Kriminalitätsrate extrem hoch sei und die Mafia herrsche (Etwa 80% der Geschäftsleute zahlen Schutzgeld.). Also umfahren wir die Foggia und kommen nach Manfredonia, das am gleichnamigen Golf liegt.

Manfredonia erhielt seinen Namen von seinem Gründer Manfred von Hohenstaufen, später König von Sizilien. Die Stadt hat eine bewegte Geschichte und wurde mehrfach in Mitleidenschaft gezogen. Im 19. Jahrhundert baute man sie so, wie du sie heute siehst, wieder auf. Sehenswert sind unter anderem das Castello di Manfredonia Angioino Aragonese inklusive der Stadtmauern und dem Museo Archeologico Nazionale e Castello di Manfredonia, etliche Kirchen wie beispielsweise die Cattedrale San Lorenzo Maiorano mit schönen Fresken, die Chiesa di San Domenico oder die romanische Kirche Santa Maria di Siponto, wo einst das antike Siponto stand (rund 3 km vom Stadtzentrum entfernt) sowie San Leonardo di Siponto (mehr als 7 km vom Zentrum) mit beeindruckenden Steinmetzarbeiten und einer ganz besonderen Öffnung im Gewölbe. Am Hauptstrand, dem Lido di Siponto, bist du höchstens im Winter allein.

Route 4: Einmal um Süditaliens Stiefelspitze herum

Steckbrief

  • Route: Pizzo – Briatico – Zungri – Tropea – Capo Vaticano/Ricadi – Gioia-Tauro –  Palmi – Scilla – Villa San Giovanni (Überfahrt nach Sizilien)  – Reggio Calabria  – Bagaladi/Nationalpark Aspromonte – Bova Marina – Calanchi Bianchi di Palizzi/Spropolo  – div. historische & landschaftlich interessante Abstecher  – Locri/Gerace – Camini Mare/Camini – Stilo –  Catanzaro – Lamezia Terme
  • Länge: ca. 500-550 km
  • Dauer: ca. 2-3 Wochen
  • Beste Reisezeit: Sommerurlaub: Juli/August, ansonsten: Frühling & Herbst

Beste Reisezeit für die Tour um Italiens Stiefelspitze

In der Region ist es besonders schön im Frühling sowie im Herbst, vor allem, weil es dann nicht so heiß ist, und man kann die Besichtigungen mehr genießen. Bei teils 40°C und mehr steht gerade in den engen Gassen Altstädte die Hitze dermaßen, dass es kaum zu ertragen ist.

Wandern im Nationalpark ist besonders schön im Herbst, allerdings lässt es sich dort aufgrund des Schattens auch im Sommer gut aushalten. Wer Sonne, Strand und Meer – und vermehrten Tourismus – bevorzugt, reist im Juli/August. Ich persönlich ziehe generell die Monate April bis Juni sowie September und Oktober vor.

Route um die Stiefelspitze herum: Tipps & Hinweise

Wir beginnen im mittelalterlichen Städtchen Pizzo am Tyrrhenischen Meer, fahren um die Stiefelspitze herum – wer mag setzt nach Sizilien über –, kommen an die Adria, fahren dort bis Catanzaro entlang, um anschließend quer über den Stiefel nach Lamezia Terme zu gelangen und damit beinahe die Runde vollendet zu haben.

Zwischendurch gibt es zahlreiche Highlights wie den Besuch des Naturparks Aspromonte, der bis zu einer Höhe von 2.000 m ansteigt und wo im Winter Ski gefahren werden kann, und zahlreiche Ausgrabungsstätte. Natürlich dürfen Besuche traumhafter Strände, an denen du einen oder mehrere Badetage einlegen kannst, nicht fehlen.

Die einzelnen Etappenziele liegen in der Regel nahe beieinander, einige sind über kleine, kurvenreiche Straßen zu erreichen, andere befinden sich an der gut befahrbaren Küstenstraße.

Stellplätze gibt es nicht immer ausreichend und auch die Campingplätze sind oft auf beliebte Badeorte fixiert. Für die Besichtigung mancher Orte musst du auf Stellplatzsuche gehen, was natürlich außerhalb der Hauptsaison wesentlich einfacher ist.

Routendetails und Highlights der Tour um Italiens Stiefelspitze

Route um die Stiefelspitze in Süditalien: Campingplatz- & Stellplatz-Tipps

  • Pizzo, relative teures Parking Sosta Camper Lido Pescespada Pizzo, Vibo Valentia, Contrada Colamai 2, Autobahnausfahrt “Pizzo Calabro” 2,5 km, 6 Plätze, auf Bootsparkplatz, am Sandstrand, Zentrum 500 m, Wald 200 m, Kiosk & Pizzeria nebenan, sehr ruhig, schwer zu finden, keine Entsorgung, kostenlose Waschmaschine, WC & Dusche, geöffnet Juni-Ende September
  • Pizzo, kostenloser Parcheggio Comunale Pizzo, Vibo Valentia, SS18 Tirrena Inferiore Pizzo, 5 Plätze, Zentrum 800 m, Meer 500 m, ohne allem
  • Briatico, kostenloser Parcheggio Camper, Località Punta Safò, Vibo Valentia, Via Luigi Cadorna, 5 Plätze, am Strand, Zentrum 2 km, ohne allem, in der Saison sehr unruhig
  • Zungri, eventuell Parkplätze an der SP85
  • Tropea, Vibo Valentia, Da Ciccio Parking dell’Isola, Via Lungomare Sorrentino, 35 Plätze, einfacher, familiengeführter, gebührenpflichtiger Stellplatz direkt am Meer, Restaurants, Kiosk, Bars, Supermarkt & Zentrum in unmittelbarer Nähe, Strand 50 m, mit allem, Dusche & WC, Brötchenservice, ideal für Stadtbesichtigung, über die Treppe hoch in die Stadt, Tickets für Bootsausflug am Platz buchbar
  • Tropea, Camping Marina dell’Isola, Lungomare Sorrentino106 Plätze, einfacher, enger Campingplatz mit Strandzugang, unterhalb der Altstadt (über die Treppe hoch), Pizzeria, Straße & weiterer Campingplatz in Nachbarschaft, keine vollständige Ver- & Entsorgung, geöffnet Mitte März-Ende Oktober
  • Tropea, gebührenpflichtiger, privater enger Stellplatz „Da Ciccio”, Largo Vaccari 7, 30 Plätze, Strand 50 m, an der Treppe zur Altstadt, Hafen 800 m, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, geöffnet Mitte März-Ende Oktober
  • Tropea, Parcheggio porto Tropea, Via Marina, Contrada Marina Vescovado, im Hafen (Platz zu finden ist Glückssache!)
  • Tropea, gebührenpflichtiges Area di parcheggio, unterhalb der Santuario di Santa Maria dell’Isola di Tropea, am Meer
  • Capo Vaticano-Ricadi, Villaggio Camping La Scogliera, Contrada Punta Tono, 160 Plätze, Capo Vaticano di Ricadi 3 km, Haltestelle 800 m, direkter Zugang zum großen Sandstrand der Costa degli Die mit Steilküste, Restaurant, schmale & steile Anfahrt
  • Capo Vaticano-Ricadi, relative teurer Parcheggio Angel Beach Formicoli Ricadi, Vibo Valentia, 30 Plätze, am Meer, nur für kleinere Wohnmobile
  • Capo Vaticano-Ricadi, kleiner Parcheggio Grotticelle, ohne allem, direkt am Spiaggia di Grotticelle
  • Gioia Tauro, gebührenpflichtiges Area Sosta Camper Il Noceto, Contrada Morrone, SS111, eingezäunt, Meer 900 m, nachts bewacht, ganzjährig
  • Palmi, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Sosta Camper Prajola, Lungomare Costa Viola 2, 25 Plätze, am Meer, mit allem, Dusche & WC
  • Palmi, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Summerland, Via Domenico Topa, 50 (?) Plätze, außerhalb, in Meeresnähe, Restaurant nebenan, mit allem, Dusche & WC
  • Barritteri, gebührenpflichtiger Il Tracciolino – Area di sosta per camper e pic nic, Via Nazionale 41, zwischen Palmi & Scilla, Juli-Ende September
  • Scilla, großer Parcheggio pubblico gratuito comunale collegato al centro, Via Ieracari 5, einstiger Sportplatz, Hafen/Kastell 2 km, kostenloser Shuttle-Service, ruhig, schmale Einfahrt, keine Entsorgung, Brunnen für Frischwasser
  • Scilla, teurer Parkplatz für kleinere Wohnmobile, Via Cristoforo Colombo 42, 5 Plätze, Stadtzentrum in der Nähe, Strand, nur außerhalb der Saison erreichbar, in der Saison ist Parken verboten (!)
  • Scilla, kleiner kostenloser Parkplatz, Via Nazionale 81/Via Ponte Livorno, 10 Plätze, Bahnhof in der Nähe, Strand 100 m
  • Reggio di Calabria, großer kostenloser Parking Reggio di Calabria, Via del Fortino, Melito di Porto Salvo, 20 Plätze, zwischen Meer & Bahnhof, Zentrum 1 km, Blick auf Sizilien
  • Reggio di Calabria, Villaggio Sabbie Bianche CP, Campingdorf, Stadt 4 km, nicht für Wohnmobile über 7m Länge oder 3 m Höhe (!)
  • Reggio di Calabria, gebührenpflichtiger Agriturismo Rudi Reggio Calabria, Gallina, contrada Murrocco, 9 Plätze, auf einem Bauernhof, Reggio di Calabria 9 km, Supermarkt fußläufig erreichbar, Restaurant, mit allem, Dusche & WC,  sehr ruhig & schön, für große Wohnmobile schwierigere Anfahrt
  • Bagaladi, eventuell am Friedhof oder am Sportplatz parken
  • Bova Marina, kostengünstiger Mafalda’s Camper Park, Via Sotto Ferrovia, Strand von Loc San Pasquale, zwischen E90 & Strand, 20 Plätze, 2,6 km südlich, am Meer, archäologisches Museum in der Nähe, Einkaufen 500 m, mit allem, Dusche & WC, über Schotterweg, schwierig zu erreichen, geöffnet Juni-1. September
  • Gruda, zwischen Bova Marina & Spropolo, campeggio doccica di Pasquale Polimeno, E90/Via Nazionale 10, einfacher Campingplatz, am Meer, Kiesstrand, Eisenbahnlinie, Zugang durch einen Tunnel (3,50 m)
  • Ferruzzano, kostengünstige Area Comunale, Canalello, 50 Plätze, an der Straße, am Meer, Strandbar, Eisenbahnlinie, alles außer Strom (Entsorgung etwas entfernt), Zufahrt durch Brücke (3,50 m)
  • Ferruzzano, Privater Wohnmobil-Stellplatz, Via Rossini, mit allem, Dusche & WC
  • Ferruzzano, kostenlose Area sosta camper Camini mare, E90, 36 Plätze, am Strand, GPS: N 38°25’2.1036” E 16°33’40.7736”, geöffnet 01.06.-31.08.
  • Locri/Gerace, Gerace Parcheggio, Viale Castello, Tag & Nacht Parkplatz, Contrada Salato 14 in Gerace, am Rande des Aspromonte-Nationalparks, etwas unterhalb befindet sich ein weiterer Parkplatz, Dorf nicht für Wohnmobile zugänglich
  • Locri/Gerace, Parcheggio Barbara, Strada Provinciale 1 di Gioia Tauro e Locri 73 in Gerace, 20 Plätze, einst Campingplatz, stellenweise Strom
  • Camini Mare, gebührenpflichtige Area sosta Camini Mare, an der E90/SS106, 40 Plätze (nur 2 Plätze für >8 m), am Strand, nächstes Dorf & Restaurant 1,5 km, Camani im Hinterland 10 km, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, geöffnet Juni-Ende August
  • Stilo, Parkplatz, Piazza Nassiriya, SP9, Stellplatz mit Weitblick, Ortsrand
  • Stilo, gebührenpflichtige Area sosta camper „i bronzi”, E90/SS106, in Riace bei Stilo, Stilo 12 km, direkt am Meer, mit allem, Dusche, Waschmaschine
  • Catanzaro, Parkplatz bei Aussichtsplattform, Via F. de Seta 28, nahe der Chiesa di San Francesco di Paola, Station der Standseilbahn „Stazione di Piano Casa“ (Funicolare di Catanzaro)
  • Catanzaro, Camping Calabrisella, gemütliches Familiencamping, 140 meist große Plätze, Meer 500 m, im Pinienwald bis ans Meer, Restaurant, Bar, Kiosk, Animation Juli/August, geöffnet Mitte Juni-Mitte September
  • Lamezia Terme, riesiger kostenloser Parkplatz Tag & Nacht, 50 Plätze, in der Nähe des alten Stadions (Carlei-Stadion), sehr ruhig
  • Lamezia Terme, Area Comunale, Via G. Amendola,20 Plätze, bei Sport Komplex Palestra, zentrumsnah
  • Lamezia Terme, Vasca pubblica di Caronte, Contrada Caronte, 7 km nordwestlich von Lamezia Terme, Parkplatz am Badeplatz mit Schwefelwasser/Thermalbad kostenlos (Spende erwünscht), im Grünen, ohne allem

Unser Roadtrip beginnt in Pizzo, der Heimat des Tartufo. Der mittelalterliche Ort an der Westküste Kalabriens, thront malerisch auf einem steilen Hang über dem Tyrrhenischen Meer. Die idyllische Altstadt mit ihren kleinen Gässchen lädt zum Bummeln ein.

Um die Piazza della Reppubblica reihen sich zahlreiche Gelaterien und Cafés, welche das hier erfundene Tartufo-Eis anbieten. Pizzo hat aber noch mehr Sehenswertes: das Castello Murat – das sowohl militärische Festung als auch Gefängnis war und heute nicht nur einen fantastischen Ausblick bietet sondern historische Ausstellungen beheimatet –, die in den Felsen geschlagene Höhlenkirche Chiesetta di Piedigrotta mit wunderschön gemeißelten Steinfiguren, die angeblich von Schiffsbrüchigen aus Dankbarkeit erschaffen wurden, und natürlich die Vicolo dei Baci, die Gasse der Küsse.

Weiter geht’s nahe der Küste entlang über die SS522 ins etwa 24 km entfernte Briatico. Neben schönen Strandabschnitten findest du hier im alten Teil Reste einer mittelalterlichen Burg sowie am Strand Ruinen zweier historischer Türme.

Wir nehmen anschließend die SP85, um ca. 13 km weit ins Hinterland nach Zungri zu fahren. Das solltest du dir nicht entgehen lassen! Zungri an sich ist nicht spektakulär, die dortige verlassene Höhlenstadt (Insediamente rupestre) – bestehend aus etwa 80, miteinander verbundenen Wohnungen –, die du frei begehen kannst, dafür umso mehr. Sie befindet sich nahe der Altstadt. Ein Besuch des Museo Villagio Grotte Zungri sollte auch auf deiner Agenda stehen. Und wenn du noch Zeit und Muße verspürst, solltest du dich zu zwei weiteren, östlich gelegenen Sehenswürdigkeiten in der Nähe (etwa 7 km) aufmachen: zur Grotta della Trisulina (leider nicht begehbar und ziemlich heruntergekommen) sowie zur Geisterstadt Papaglionti Vecchia. Einziger Nachteil Zungris und der beiden außerhalb liegenden Sehenswürdigkeiten: Du musst dir irgendwo einen Parkplatz ergattern.

Unser nächstes Etappenziel auf unserer Wohnmobil-Rundreise führt uns wieder ans Meer (SP17 & SP85) zum auf einem Felsplateau thronenden kleinen Ort Tropea. Tropea ist ein Touristenort, dessen Wahrzeichen der Santuario di Santa Maria dell’Isola di Tropea, eine mittelalterliche, auf einem Felsen erbaute Wallfahrtskirche auf einer Halbinsel am Strand, ist. Sie liegt nahe meiner genannten Stellplatzmöglichkeiten.

Der Anstiegt zur Stadt ist ein wenig schweißtreibend. Aber die Altstadt mit der normannischen Kathedrale sowie der Scalinata „I love Tropea“, einer Treppe mit verschiedenen bunten Fliesen, versprüht einen ganz besonderen Charme.

Badefreunde lieben den Spiaggia Libera Di Zambrone (ca. 10 km), einen der breitesten und längsten Sandstrände der Gegend. Familien mit Kindern finden westlich der Stadt die Spiaggia di Riaci (ca. 3,5 km) in einer langgezogenen Bucht besonders einladend.

Übrigens kannst du von Tropea aus eine Bootsfahrt zur etwa 60 km entfernten Vulkaninsel Stromboli machen.

Unser nächstes Ziel heißt Capo Vaticano, liegt vis-à-vis der Liparischen Inseln (auch als Äolische Inseln bekannt – italienisch Isole Eolie) von denen Lipari und Stromboli die uns bekanntesten sind. Auch die Straße von Messina, die Verbindung zu Sizilien, ist von hier aus einsehbar.

Capo Vaticano ist ein Kap, das sich auf einem Felsvorsprung befindet. Hier gibt es einen der schönsten Landschaftsstriche Kalabriens, mit traumhaften Buchten, herrlichen Stränden und atemberaubenden Küstenabschnitten. Besonders beliebt ist die Spiaggia di Grotticelle.

Nachdem wir einen oder mehrere Badetage eingelegt haben, zieht es uns über die SS18 ins knapp 40 km entfernte Gioia-Tauro weiter. Die Stadt ist in erster Linie ob ihres großen Containerhafens bekannt. Man munkelt, dass dort der größte Teil des aus Kolumbien geschmuggelten Kokains sowie illegale Waffen ankommen sollen. Außerdem soll die Mafia-Organisation ’Ndrangheta von hier Giftmüll umschlagen. Gioia-Tauro hat aber auch schöne Seiten: Piano delle Fosse, mit einem System unterirdischer Tunnel, mit Mauerresten der einstigen Zitadelle sowie historischen Türmen und einer Kathedrale, ist der meist besuchte Stadtteil. Hier befindet sich auch das archäologische Museum Museo Archeologico Metauros. Ein Besuch des Parco Archeologico Dei Tauriani, im Süden der Stadt, solltest du nicht versäumen. Natürlich findest du in Gioia-Tauro auch wunderschöne Sandstrände und Wandermöglichkeiten am Lungomare.

Palmi ist nicht unbedingt ein Muss, aber es liegt an der SS18 und somit auf unserer Strecke, die uns etwas abseits der Küste führt. Sehenswürdigkeiten Palmis sind die Concattedrale di San Nicola, die mit alten Gebäuden umgebene Piazza I° Maggio sowie die Casa della cultura Leonida Repaci, wo sich alles um die Geschichte Kalabriens dreht.

Die E45 – teils parallel zur SS18 verlaufend – führt mich nach etwa 25 km nach Scilla, ein kleines, verschlafen wirkendes Fischerörtchen, das am Felsen über einer kleinen Bucht zu kleben scheint. Laut den Erzählungen des griechischen Dichters Homer soll hier vor ca. 3.000 Jahren das Meeresungeheuer Skylla den Seefahrern auf ihrem Weg durch die Straße von Messina aufgelauert haben. Daher auch der Name der Stadt.

Scilla jedoch ist keinesfalls ungeheuerlich oder gefährlich, vielmehr lädt der vom Fischfang und Tourismus lebende Ort zum Verweilen ein. Sowohl die Kathedrale – die Chiesa Maria Santissima Immacolata –, die von außen eher unscheinbar wirkt, im Inneren aber eine sehenswerte Altarbemalung hat, als auch das Castello Ruffo di Scilla mit fantastischem Panoramablick und Museum – thronen auf einer Landzunge über dem Hafenbecken. Mit etwas Glück bekommst du vielleicht sogar außerhalb der Saison einen Parkplatz im Hafen. Über die Via Chianalea gelangst du dann auf steilem Weg zur Kathedrale.

Generell ist ein Bummel durch das untere Fischerviertel Chianalea ein ganz besonderer Genuss: Die Gässchen sind derartig eng, dass nicht einmal ein Auto hindurchpasst – und die Italiener sind Weltmeister im Sich-durch-enge-Gassen-Schlängeln. Dafür hängen hoch über dir die Wäscheleinen und das typische Flair Kalabriens in der Luft.

Probieren solltest du das Traditionsgericht der Stadt: fangfrischen Schwertfisch (pesce spada).

Du kannst nun die A2 (schnell) oder die SS18 (schön) nehmen, um über Villa San Giovanni – von wo aus die Fähren nach Sizilien übersetzen – nach Reggio Calabria zu kommen. Wer mag, setzt über. Kein Problem, aber Sizilien ist eine Extra-Tour wert.

Der historische Ort Reggio Calabria, gegründet von griechischen Seeleuten und vielfach umkämpft von Römern, Byzantinern, Mauren, Bourbonen und Staufern, befindet sich direkt an der Straße von Messina und gewährt einen Blick auf Sizilien. Die Zitruspflanze Bergamotte – die man hier in der Region findet – ist Symbol des auch als „Stadt der Bronzestatuen“ bezeichneten Reggio Calabria.

In der einstigen Hauptstadt Kalabriens hinterließen hauptsächlich Römer und Griechen ihre Spuren, an denen du dich heute noch erfreuen kannst. Die Sehenswürdigkeiten, historischer aber auch neuerer Art sind sehr zahlreich und vielfältig, so dass man sie kaum alle aufzählen kann. Die wichtigsten sind das historische Castello Aragonese mit zinnenbewehrten Türmen von denen man bis Sizilien blicken kann, die wunderschöne neoromanisch-byzantinische Basilica Cattedrale di Maria Santissima Assunta in Cielo, der Parco Archeologico delle Mura Greche mit griechischen Mauerresten, das Museo Archeologico Nazionale di Reggio Calabria/Museo Nazionale della Magna Grecia mit zahlreichen extrem alten Artefakten – wie aus dem 5. Jahrhundert stammende Bronzestatuen, die Anfang der 70er-Jahre auf dem Meeresboden gefunden wurden – und prächtige Jugendstil-Villen. Der belebte Corso Giuseppe Garibaldi holt uns mit seinen Bars und Cafés, Boutiquen und Läden wieder zurück in die Neuzeit.

Wenn du entlang der begrünten Uferpromenade Lungomare Falcomatà schlenderst, kannst du bei klarer Sicht den Ätna entdecken. Einen ganz besonderen Ausblick genießt du von der Collina di Pentimele, von der die alten Griechen behaupteten, dass hier die Nymphen wohnten. Um hinzukommen, musst du jedoch gut zu Fuß sein (ca. 5 km), denn die Straßen hinauf sind sehr eng und kurvenreich, also nichts für Wohnmobile. Solltest du noch mehr Lust auf Wanderungen haben: Im Osten der Stadt erstreckt sich der sich bis auf eine Höhe von 2.000 m erhebende Nationalpark Aspromonte mit unberührter Natur, wo sich Hirsche, Wildschweine aber auch Wölfe heimisch fühlen.

Und genau dort wollen wir hin, in den Parco Nazionale dell’Aspromonte. Zur Auswahl stehen die gut befahrbare E90 und später ein Stück die kleinere, kurvige SP3 oder die extrem kleine, und kurvenreiche SP3 von Anfang an. Für letztere benötigst du einiges an fahrerischem Können und viel mehr Zeit. Ziel ist der kleine Ort Bagaladi als Ausgangspunkt für schöne Wanderungen mit atemberaubenden Naturschönheiten.

Zurück ans Meer und nach Bova Marina. Hier findest du außerhalb direkt an der SS106 den Parco Archeologico Archeoderi (Fondo San Pasquale) mit einem Innen- und einem Außenbereich, wo unter anderem eine aus dem 2. Jahrhundert stammende Villa sowie eine aus dem 4. oder 6. Jahrhundert stammende Synagoge freigelegt wurden.

Die weiterführende Straße benutzend, stößt du nach wenigen Minuten unwillkürlich auf die Calanchi Bianchi di Palizzi, eine atemberaubende Naturschönheit, die vor über 3 Mio. Jahren in einer Meerestiefe von 800-1.000 m entstand. Es handelt sich dabei um blendend weiße geologische Formationen, die einer Mondlandschaft gleichen. An der Strecke gibt es keinerlei Hinweise darauf, aber übersehen kannst du sie in keinem Fall. Parke nahe der Pineta di Spropolo und erkunde das utopisch wirkende Naturschauspiel zu Fuß.

Wir nehmen die Küstenstrecke E90/SS106 mit dem Ziel Locri. Wenn du magst, kannst du unterwegs weitere historisch sowie landschaftlich reizvolle Abstecher anfahren. Dazu gehören der Parco archeologico urbano di Brancaleone Vetus (ein kleiner verlassener Ort ca. 4-5 km von Brancaleone Marina entfernt), die kleine Geisterstadt Bruzzano Vecchio mit Amphitheater und anderen Ruinen (ca. 6-7 km von Mariella aus), das verlassene Dorf Ferruzzano Vecchio (von Ferruzzano am Meer aus ca. 7-8 km) oder die Ausgrabungsstätte Villa Romana di Casignana.

Kurz vor Locri stoßen wir auf den Archäologischen Park Locri Epizephyrii mit Funden aus Bronze- und Eisenzeit sowie Überresten griechischer und römischer Besiedelung. Nur 800 m weiter befindet sich das Museo e Parco Archeologico Nazionale di Locri, das sich vornehmlich der griechischen Vergangenheit dieser Region aber auch ein wenig der römischen widmet. Rund 1,5 km inlandig findest du in Portigliola Reste eines griechisch-römischen Theaters.

Womit wir dann auch schon bald in Locri sind, einem – wie sich bereits erahnen lässt – Zentrum griechischer Kultur in Italien. Als sehenswert entpuppen sich vier Kirchen sowie bürgerliche Paläste aus dem 19. Jahrhundert. Historisch eng verbunden ist Locri mit dem nur knapp 7 km entfernten Gerace im Hinterland. Dieses wurde auf etwa 500 m Höhe von den vor den Sarazenen fliehenden Überlebenden von Locri Epizephyrii (Du erinnerst dich an den Archäologischen Park?) gegründet.

Das sehr alte Gerace zählt zu einem der schönsten Dörfer Italiens. Hier fühlst du dich ins Mittelalter zurückversetzt. Zu finden sind Überreste des Castello Normanno, die Basilica e Concattedrale di Santa Maria Assunta als größte Kirche Kalabriens, das Stadttor Porta del Sole mit Blick aufs Meer, weitere Kirchen, alte gepflasterte Gassen, fantastische Panoramen und, und, und…

Übrigens habe ich gelesen, dass in Gerace insgesamt 128 Kirchen gebaut worden sein sollen.

Wir lenken unser Wohnmobil weiter bis nach Camini Mare, um mal wieder Meerluft zu schnuppern. Anschließend fahren wir jedoch abermals ins Hinterland, wo, eingebettet in Weinberge, Olivenhaine, Kastanienbäume und Pinien der Ort Camini liegt. Bemerkenswert sind dort die Reste von Öfen, die daraufhindeuten, dass hier Keramik hergestellt wurde.

Mein eigentliches Ziel ist jedoch Stilo. Nachdem wir die scheinbar nicht enden wollende, kurvenreiche Straße, die – je nach gewählter Route – von einem ausgetrockneten Flussbett begleitet wird, geschafft haben, sind wir endlich im kleinen Bergdörfchen angekommen. Kaum vorstellbar, dass das einst eine bedeutende Stadt gewesen sein soll.

Stilo, an der SP9 und umgeben von viel Grün, hat sich seinen mittelalterlichen Charme bewahren können. Der Streifzug durch die malerischen Gassen ist alleine schon die Fahrt hierher wert. Noch schöner wird es, wenn du am Ortsrand zur Cattolica di Stilo, einer uralten byzantinischen Kirche, gehst, von wo aus sich dir ein spektakuläres Panorama offeriert. Natürlich ist auch der Sakralbau an sich besuchenswert.

Überhaupt besitzt Stila für seine relativ geringe Größe erstaunlich viele Kirchen. Neben eben benannter fällt die prächtige Kathedrale, der Duomo di Stilo, ins Gewicht. Am nordöstlichen Rand steht außerdem etwas außerhalb ein Kloster, das Monastero San Giovanni Theristis Fuori le Mura di Stilo.

Zu den Schönheiten der Umgebung zählen unter anderem die Grotta della Madonna della Pastorella – eine mystische Andachtsstätte – oder die Laura La Pastorella Chiesa Rupestre – ein kleiner byzantinischer Sakralbau –, die beide im Norden liegen und nur zu Fuß erreichbar sind. Weitere lohnende Ausflüge führen zum Castello Normanno, das du am besten vom Friedhof aus und zu Fuß in Angriff nimmst, sowie zur Andachtsstätte Tripu da Cona im Südwesten, zum Wasserfall Cascate Bivongi (ca. 6 km) und zu zwei Klöstern im Norden.

Auf geht’s zu unserem vorletzten Etappenziel, das ich am liebsten über die Küstenstraße anfahre. Also wieder zurück ans Meer und fast 60 km gen Norden. Unterwegs kannst du immer wieder ans Meer fahren und pausieren; in Copanello hast du die letzte Gelegenheit dazu, ehe wir das Meer verlassen und nach Catanzaro ins Inland fahren.

Übrigens ist hier im Gebiet die schmalste Stelle der italienischen Halbinsel (35 km), sodass du immer relativ schnell an eines der beiden Meere „flüchten“ kannst, wenn dich die Sehnsucht packt.

Genaugenommen erstreckt sich die Gemeinde Catanzano etwa 20 km vom Meer bis hinauf ins Hinterland und besteht aus drei Teilen: dem Badeort Catanzaro-Lido, der Altstadt am Colle Del Vescovato sowie dem neueren Teil der modernen Universitätsstadt nördlich.

Solltest du nicht zuvor ins Hinterland abgebogen und auf der SS106 weiter am Meer entlang Richtung Badeort Catanzaro-Lido – mit 8 km Strand – gefahren sein, erwarten dich hier ein gigantischer Archäologischer Park mit Museum – das Museo e Parco archeologico nazionale di Scolacium, wo Odysseus eine antike Stadt gegründet haben soll – sowie die Ruine der Basilica di Santa Maria della Roccella.

In der Altstadt Catanzanos triffst du auf typische verwinkelte Gassen sowie auf die Cattedrale di Santa Maria Assunta. Da die Stadt leider keinen Stellplatz für uns hat – Campingplätze befinden sich am Meer – kannst du auch das Auto in Catanzaro Sala parken und mit der Standseilbahn ins historische Zentrum fahren.

Über die E848 geht es nach Westen, nach Lamezia Terme, eine eher junge Stadt, ursprünglich bestehend aus drei Gemeinden. Die meisten Besucher finden sich im Stadtteil Sambiase ein, weil hier – mitten im Naturschutzgebiet Difesa Mitoio Caronte – die warmen Heilquellen mit 39°C sind, in denen bereits die Römer Wellness genossen.

Sehenswert sind ferner das Museo Archeologico Lametino, die Cattedrale dei Santi Pietro e Paolo di Lamezia Terme und die Wassermühle Antico Mulino delle Fate-Nicastro 1727.

Von Lamezia Terme aus sind es nur rund 28 km bis zu unserem Ausgangspunkt Pizzo, womit wir unsere Rundfahrt beendet hätten.

Mit dem Wohnmobil durch Norditalien: Die 5 schönsten Routen

La Bella Italia ist schlichtweg seit vielen, vielen Jahrzehnten eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Wir haben einen kleinen Norditalien Reisebericht für Dich verfasst.

Route 5: Sizilien-Rundfahrt mit dem Wohnmobil

Steckbrief

  • Route: Messina (Fährenankunft) – Cefalù – Palermo – Catacomba di Villagrazia di Carini – Castellamare del Golfo – Riserva naturale orientata dello Zingaro – San Vito Lo Capo – Riserva Naturale Orientata Monte Cofano – Trapani/Erice – Marsala – Mazara del Vallo – Castelvetrano (Lago della Trinità & Selinunt) – Sciacca – Necropoli di contrada Tranchina Sciacca – Agrigento – Enna – Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari – Syrakus/Siracusa – Augusta – Catania – Ätna/Etna – Giardini-Naxos – Taormina – Parco Fluviale dell’Alcantara – Messina
  • Länge: ca. 1.200 -1.250 km
  • Dauer: ca. 2-3 Wochen
  • Beste Reisezeit: Badeurlaub Juni bis Ende Oktober, ansonsten Frühling & Herbst

Beste Reisezeit der Sizilien-Route

Sizilien ist ganzjährig eine Reise wert, da hier selbst im Winter ein angenehmes Klima herrscht. Nicht umsonst überwintern zahlreiche Wohnmobilfahrer auf der Insel.

Badeurlaub ist von Juni bis Ende Oktober gut möglich. Der größte Besucheransturm – vor allem Badeurlauber – herrscht jedoch von Juni bis September.

Beachte: Willst du Sizilien im Juli/August bereisen, musst du die Insel nicht nur mit zahlreichen weiteren Touristen teilen, oft auf zermürbende Stellplatzsuche gehen und zudem hitzetauglich sein, denn 40°C sind an der Tagesordnung. Ganz zu schweigen von den vergleichsweisen erhöhten Preisen und der ausgebuchten Fähre. Im Sommer kann es neben der enormen Hitze ein weiteres Problem geben: der heiße, unangenehme Wind aus Afrika, der Scirocco.

Für Ortsbesichtigungen sowie Rundreisen und Wanderungen sind sowohl der Frühling als auch der Herbst ideal. Wenn es im Spätherbst beziehungsweise im Winter regnet, geschieht das ziemlich heftig, ansonsten kannst du tagsüber mit durchschnittlichen Temperaturen von 15°C-23°C sowie nachts mit 8°-12°C rechnen. In Höhenlagen, wie beispielsweise auf dem Ätna, kommt es im Winter zu Frost und Schnee.

Wohnmobil-Route für die Sizilien-Rundfahrt: Hinweise und Tipps

Sizilien, die größte Mittelmeerinsel, ist für uns nur per Fähre erreichbar. Wer keine weite Anreise über Land möchte, checkt in Genua ein und kommt nach ca. 20 Stunden in Palermo an. Kürzer geht es (9 ½ Stunden) von Neapel nach Palerno, aber da hast du bereits eine Mammutstrecke auf dem Festland hinter dir. Ich persönlich nutze die Fahrt auf dem Festland, um weitere interessante Orte und Strecken Italiens zu besuchen und nehme die kürzeste Fährverbindung von Villa San Giovanni (Kalabrien) nach Messina. Alle 40 min. verkehrt die Fähre, die zur Überfahrt etwa 20 min. benötigt.

Bei einer Küstenlänge von etwa 1.150 km musst du dich nicht wundern, dass wir mehrheitlich an der Küste entlangfahren und einige wenige Abstecher ins Inland machen. Zu unseren Etappen gehören schöne Badeorte, der Ätna – Wahrzeichen der Insel und einer der (noch tätigen) höchsten Vulkane Europas –, idyllische Dörfchen, griechische und römische Überreste der Antike sowie natürlich Städte wie beispielsweise Palermo, Messina, Syrakus und Catania sowie die beliebte Touristenattraktion Taormina.

Mehr als 80 Prozent der Insel besteht aus Hügel- und Berglandschaft, und so ist es nur logisch, dass wir den einen oder anderen Halt in der wunderschönen Landschaft Siziliens, in Naturparks, machen. Alle Sehenswürdigkeiten, wie die zahlreichen Ausgrabungsstätten, kann man kaum in einer einzigen Wohnmobiltour besuchen, so viel kann man nicht verarbeiten. Daher habe ich nur eine Auswahl getroffen.

Noch ein Rat: Fahr vorausschauend und vorsichtig, gerade im Inselinneren sind die Straßen sehr schmal und kurvig und die Sizilianer fahren – ich würde behaupten – noch rasanter als die Italiener des Festlandes. Vom Parken will ich hier erst gar nicht reden. Tipp: Zögere nie, versuche, dich ein wenig anzupassen. Wer zögert verliert und wartet an Kreuzungen ewig.

Routendetails & Highlights der Sizilien Rundfahrt

Wohnmobil-Route um Sizilien herum: Stell- und Campingplätze

  • Messina, Urban Parking – Parcheggio a lungo termine, Via Camaro 175, Parkplätze im Westen der Stadt, nahe E90 & E45
  • Messina, gebührenpflichtiges Parken Via Bonino 5, im Zentrum, nahe dem Autobahnkreuz & dem Bahnhof, Hafen 4 km
  • Messina, Camping Marmora Villafranca Tirrena, SS113, 40 Plätze, nahe am Meer, viele Dauercamper, Fährhafen 18 km
  • Cefalù, teurer Parcheggio No 2, Lungomare Giuseppe Giardina, Strandnähe
  • Cefalù, kleiner Camping Sanfilippo, Contrada Ogliastrillo SS113, neben Camping Costa Ponente Contrada Ogliastrillo, 70 Plätze, am Meer, über Treppe zum Strand, Ort 3 km, Einkaufen 1 km, Fahrrad- und Motorrollerverleih, bis max. 10 m, geöffnet April-Ende Oktober
  • Cefalù, Camping Costa Ponente Contrada Ogliastrillo, neben Camping Sanfilippo SS113, 120 Plätze, am Meer, über Treppe zum Strand, Ort 3 km, gebührenpflichtiger Shuttle-Service, Geschäfte & Bar/Restaurant vor Ort, Pool, sehr schöner Platz unter deutscher Leitung mit großen Stellflächen, geöffnet April-Ende Oktober
  • Palermo, Idea Vacanze, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Freesbee Parking, Via Imperatore Federico 116, ca. 40 Plätze, am Ortsrand, nahe Messegelände Fiera del Mediterraneo ruhig, zentrumsnah, Haltestelle davor, mit allem, Dusche, mit Wohnmobilwerkstatt
  • Palermo, gebührenfreier Parking in Palermo, Piazza Alcide De Gasperi
  • Palermo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Attrezzata Camper Palermo, Via Francesco Crispi/Molo Santa Lucia, 15 Plätze, überwacht, auf Parkplatz, Altstadt in der Nähe, mit allem außer Strom
  • Palermo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Green Car – Area di sosta attrezzata, Via Quarto dei Mille 11b, 25 Plätze, überwachter Parkplatz, Zentrum 1,5 km, Einkaufen 100 m, Ortsrand, Haltestelle in der Nähe, mit allem, Dusche, Reservierung möglich
  • Palermo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Comunale in Palermo/Parking Giotto,  Piazzale John Lennon, 36 Plätze, direkt an einem öffentlichen Grossraumparkplatz & Bauhof, laut, mit allem, WC, max. 3 Nächte
  • Palermo, gebührenfreier Wohnmobilstellplatz Parking, Via Danimarca 29, Wasser
  • Palermo, gebührenpflichtiges überwachtes Parken Via Uditore, 20 Plätze, Shuttle-Bus, Grillplatz, Ort 400 m, Einkaufen 200 m, mit allem, Dusche & WC
  • Palermo, gebührenpflichtiges überwachtes Parcheggio Saiwash, Via Gaetano Costa 25, Ort 300 m, Einkaufen 800 m, mit allem
  • Palermo, gebührenpflichtiges Parking Pippo Uscè, Via Giuseppe Paratore 40, 40 Plätze, Ort 300 m, Einkaufen 300 m, mit allem
  • Palermo, gebührenpflichtiger Punte Piccola Park, Palermo Empedocle, Scala die Turchi SP68, 99 Plätze, direkter Strandzugang, Ort 2,5 km, Einkaufen 1 km, Einkaufsservice, Reservierung möglich, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner
  • Catacomba di Villagrazia di Carini, Parken zur Besichtigung entlang der Straße
  • Castellammare del Golfo Franzione Scopello, gebührenpflichtige Area Sosta Camper Scopello, 20 Plätze, Ortsrand von Scopello, Meer 1-2 km, auf einem Parkplatz, terrassenförmig, mit allem, fantastische Aussicht, Dusche, April-Oktober
  • Castellammare del Golfo Franzione Scopello, gebührenpflichtiges Area Play Time Playtime, Viale Leonardo da Vinci, SS187, 20 Plätze, am Ortsrand von Scopello, Zentrum 200 m, Meer ca. 100-500 m je nach Bucht, mit allem (Entleerung primitiv), (kalte) Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, Zingaro entrata Nord, San Vito Lo Capo, Strada Provinciale 63, kostenloser Parkplatz am nördlichen Eingang des Naturparks Tonner Ella dell’Uzzo, ohne allem, bis max. 7 m
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, kostenloses Parcheggio Auto e Camper Scogliera Macari, San Vito Lo Capo, ca. 30 Plätze, flacher Parkplatz in Meeresnähe, Blick auf den Monte Cafano und das Cap, ohne allem
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, Parcheggio Sugameli, San Vito Lo Capo, Via Aquilonia 2, 50 Plätze, Strand 100 m, ohne allem
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, Parcheggio Castelluzzo, San Vito Lo Capo, Parken an SP16, 50 Plätze, riesiger Platz zum Freistehen, Strand von Santa Margherita Bay 500 m, Zentrum 8 km, ohne allem
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, kostengünstiger Wohnmobilstellplatz Parcheggio Sugameli, San Vito Lo Capo, Via la Goulette 5, 50 Plätze, Ortsrand
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, Wohnmobilstellplatz Castelluzzo, San Vito lo Capo, Via del Secco 90, SP16, 40 Plätze, auf einem Parkplatz, direkt am Meer
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, Camping Village la Pineta, San Vito Lo Capo, gepflegter Campingplatz mit mit Stellplätzen, 200 Plätzen, unter großen Pinien, am Meer, Weg zum Strand etwas weiter, Ort 500 m, Pools, Restaurant, Disco etc., geöffnet Anfang April-Anfang November
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Emme Parking, San Vito Lo Capo Prolungamento, Via Savoia, 20 Plätze, Ort 1 km, Meer 2 km, mit allem, Dusche & WC, geöffnet Mai-Ende September
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area Camper Giovanni, in San Vito Lo Capo Prolungamento, Via Savoia 13, 95 Plätze, Ort & Einkaufen 300 m, Meer 1,4 km, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, freier Shuttle-Bus, Camping untersagt
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro, Monte Monaco, Via del Secco 80, gebührenpflichtiger Platz, Ort 900 m, Einkaufen 900 m, Meer 300 m,  mit allem, Dusche & WC, geöffnet April-Ende Oktober
  • Riserva naturale orientata dello Zingaro/San Vito Lo Capo, Camping Village El Bahira, San Vito lo Capo, Contrada Salinella, Campingplatz mit 20 Wohnmobilstellplätzen, Ort 3 km, felsiger Strand
  • Riserva Naturale Orientata Monte Cofano, Parcheggio Pizzo Cofano, großer kostenloser Parkplatz vorm Einstieg in den Fußweg, zwischen Meer & dem 656 m hohen Pizzo Cofalu
  • Riserva Naturale Orientata Monte Cofano, Parcheggio Riserva Monte Cofano, öffentlicher Parkplatz, Via della Grotta, nahe am Meer
  • Riserva Naturale Orientata Monte Cofano, öffentlicher Parkplatz in Custonaci, Via Tevere Parkplatz Tag & Nacht Platz, großer kommunaler Parkplatz für Wohnmobile, in Wohngegend, Strand & Naturschutzgebiet Monte Cofano 300 m, sehr ruhig, mit Meerblick, ohne allem
  • Trapani, kostengünstiger bewachter & gemischter Parkplatz Le Saline Trapani, Via I Dorsale Z.I.R, 20 Plätze, im Industriegebiet, Zentrum 1,5 km, kostenloser Shuttle-Service, Einkaufen 100 m, mit allem, Dusche & WC, bis max. 8 m
  • Trapani, Duca di Castelmonte, Familienbetrieb mit Glamping/Bauernhof, Trapani 10 min. mit Auto, Strand 15 min., eigenes Restaurant, Pool & Sportflächen, Streichelzoo
  • Trapani, gebührenpflichtiges Parking Largo Ilio Trapani,  Event Hall, Via Isola Zavorra 91, 20 Plätze, großer Platz, ortsnah, in Meernähe, Haltestelle vor Ort, laut, ohne allem, an Markttagen gesperrt
  • Erice, kostenloser Parkplatz an der SP3
  • Marsala, kostenpflichtiges Area NautiSub ClubTorre San Teodoro, Via San Teodoro 271, Contrada Spagnola 87, 50 Plätze, Familienbetrieb, direkt am Meer/Sandstrand, Kite-Hotspot in der Nähe, Restaurant, Zentrum 8 km, mit allem, Dusche & WC, geöffnet Anfang Februar-Ende September
  • Marsala, Area Sosta Camper Villa Genna Marsala, Contrada Spagnola 1, 35 Plätze, auf dem Gelände eines alten Palazzo, am Meer, Zentrum 5 km, mit allem, Dusche & WC,  nur Barzahlung (!)
  • Marsala, Camping lilybeo Village, Contrada Bambina, 131B, 30 Plätze, Zentrum 8 km, Strand 2 km, gratis Shuttle zum Strand, Pool, ganzjährig
  • Marsala, kostenloser Parcheggio Comunale Contrada Ettore Infersa, 30 Plätze, hinter Restaurant, Marsala 6 km, ohne allem
  • Marsala, kostenloser Parcheggio Kite Lido, Contrada Birgi Vecchio, Via Baia dei Fenici, 15 Plätze, direkt am Meer, Zentrum 250 m, max. 24 Stunden,
  • Marsala, gebührenpflichtiger Platz Nautisub Club S. Teodora Contrada Birgi, 15 Plätze, am Meer, Ort 5 km, mit allem, Dusche, Mai-Ende September
  • Marsala, kostenloser Platz, Via Colonnello Maltese, Wasser & Entsorgung kostenlos, Ort 500 m, Einkaufen 200 m, am Meer
  • Marsala, gebührenpflichtiger Stellplatz Sabliana Beach Village, Contrada Fossarunza 205/z14, 100 Plätze, Meer 100 m, mit allem, Dusche & WC
  • Mazara del Vallo, Il Giardino Dell’ Emiro Mazara del Vallo, Via Rocca di Kezzo, 34 gebührenpflichtige Plätze, Meer 1,2 km, Zentrum 1,5 km, mit allem, Dusche & WC, geräumige Plätze, Service zum Strand & Zentrum, max. 9 m
  • Mazara del Vallo, Vacanze EMaMè Mazara del Vallo, Via Tomasi di Lampedusa, 9 gebührenpflichtige Plätze, außerhalb, mit allem, April-Mitte Oktober
  • Mazara del Vallo, Sporting Club Village & Camping Mazara del Vallo, Porta Palermo 22, 300 Plätze, am Meer, Zentrum 2,5 km, Restaurant, Supermarkt, Animation, geöffnet April-Anfang Oktober
  • Mazara del Vallo, kostenlose Parkplätze, Lungomare San Vito  89, 8 Plätze, neben dem Kirchenparkplatz, am Meer (kein Strand), Zentrum 1,4 km,  ohne allem
  • Marinella di Selinunte, Camping Athena Marinella di Selinunte, SS115, auf dem Weg zum Lago della Trinità & Selinunt, 40 Plätze, Meer 2 km, mit allem, Dusche & WC, max. 9 m, max. 24 Stunden
  • Castelvetrano, Parcheggio – Parco Archeologico di Selinunte, Via Giovanni Caboto 155, Parkplatz an den Ausgrabungen mit Shuttle-Service
  • Sciacca, kostenloser Parcheggio Camper, Porto di Sciacca Sciacca, Via Gaie di Garaffe 69, 10 Plätze, Treppen ins Zentrum (500 m), Restaurant 50 m, ohne allem,
  • Agrigento, Parcheggio camper bei der Scala dei Turchi an der D68, Realmonte
  • Agrigento, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Sosta Auto e Camper Albachiara, Viale delle Dune 85, 40 Plätze, außerhalb, in Meernähe, mit allem, Dusche & WC, max. 1 Nacht, laut
  • Agrigento, gebührenpflichtiger Parcheggio Porta V Valle dei Templi, Contrada Bennici
  • Agrigento, kostenloser Tagesparkplatz Via Panoramica, Valle dei Templi, Nordeingang, 20 Plätze
  • Agrigento, Parkplatz Tag & Nacht, Via Efebo Sandiger, neben dem Südeingang zum Tal der Tempel, mit Blick auf die Tempel, laut
  • Agrigento, kostenloser Parcheggio Piazzale „Ugo la Malfa“, Via Esseneto 90, im Ort, nahe Stadion
  • Agrigento, gebührenpflichtiger Platz Il Pepe Rosa, Strada Statale Occidentale, 20 Plätze, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine
  • Enna, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Agritourismo Il Mandorleto, Strada Vicinale Gerace 166, 4 Plätze, außerhalb, auf einem Bauernhof, Pool, mit allem, Dusche & WC, ganzjährig
  • Enna, relativ gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Villa Gerace Azienda Bio, Contrada Gerace 1, 15 Plätze, außerhalb, Brötchenservice, Shop, Restaurant,Pool, Fahrradverleih, E-Bike-Verleih, mit allem, Dusche & WC, ganzjährig
  • Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari, kostenloses Parking S. Lorenzo IX, Strada, 28/44, in San Lorenzo
  • Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari, Agricamping Da Vinci, Contrada Vendicari, 600 Plätze, einfacher Campingplatz in Vendicari-Noto, unter Zitronenbäumen, Strand halbe Stunde Fußweg
  • Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari, einfacher Camping Oasi Park Falconara, Lungomare Jonio 71, kostenloser Shuttle zum Meer, ganzjährig
  • Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari, Il Canneto, Viale Lido di Noto, Lido di Noto, 55 gebührenpflichtige Plätze, Strandzugang, Einkaufen 1,2 km,  Brötchenservice, mit allem, Dusche & WC
  • Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari, gebührenpflichtiges Noto Parking Contrada Faldino, Ort 1 km, Einkaufen 300 m, Meer 7 km, kostenloser Shuttle nach Noto, brötchenservice, mit allem, Dusche & WC
  • Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari, Noto, Parcheggio Calamosche, Oasi di Vendicari, 40 Plätze, auf einem Bauernhaof, Meernähe, Ort 10 km, Dusche & WC, keine Toilettenentsorgung, geöffnet Juni-Ende September
  • Syrakus/Siracusa, gebührenpflichtige Area attrezzata Sosta Camper Claud Car, Via per Floridia 43, 20 Plätze, Meer 6 km, Zentrum Siracusa 5 km, Shuttle zu den Ausgrabungen & nach Ortigia, mit allem, Dusche & WC, max. 8 m
  • Syrakus/Siracusa, gebührenpflichtige Area Sosta Camper – IppoCamper, Via Necropoli del Fusco 18, 15 Plätze, Einkaufszentrum mit Outlet 2,5 km, kostenpflichtige Shuttleservice zum Zentrum, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine
  • Syrakus/Siracusa, gebührenpflichtiger Wohnmobilbereich „Paradise”, Viale Giuseppe Agnello, 30 Plätze, in der Nähe des Theaters
  • Syrakus/Siracusa, Stellplatz, Via per Floridia 43, 15 Plätze, mit allem, Dusche & WC
  • Syrakus/Siracusa, Agriturismo Terrauzza sul Mare, Via Blanco 8, 15 Plätze, auf einem Bauernhof, Meer 100 m, Einkaufen 1,5 km
  • Augusta, gebührenpflichtiges Parking Brucoli, Via Libertà, 40 Plätze, Meer 50 m, Zentrum 200 m, Blick auf Ätna, mit allem
  • Augusta, gebührenpflichtige Area Attrezzata Camper Nelly, SS114, Contrada Agnone Bagni, 15 Plätze, Meer 400 m, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine & Trockner
  • Augusta, kostenloser Parkplatz Tag & Nacht, 12 Via Milano 12, 15 Plätze, Nautischer Clubparkplatz, Flamingos & Eisvögel
  • Catania, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Parking in Catania, Via Sciuto Patti Carmelo, auf einem Parkplatz, mitten in der Stadt
  • Catania, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Lua Beach, Viale Presidente Kennedy 1, 30 Plätze, mit allem, Dusche & WC, in der Saison an Wochenenden Disko-Lärm
  • Catania, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Area l’Oasi del Parcheggio, Gravina di Catania, Via Coviello 35, 50 Plätze, mit allem außer Strom
  • Catania, gebührenpflichtige Area di Sosta per Camper Catania, Via Giovanni da Verrazzano 25, 20 Plätze, Strand 2 km, Zentrum 1,5 km, ohne allem, Sanitärcontainer, eher ein unschöner gemischter Parkplatz, max 24 Stunden (länger hält das wohl auch niemand aus)
  • Catania, Area Sosta Maretna, Gravina di Catania, Via Etnea 90, 20 Plätze, empfehlenswerter gut bewachter Parkplatz, Supermarkt 200 m, Zentrum 1 km, max. 8 m
  • Ätna/Camporontondo Etneo, gebührenpflichtiger Wohnmobilstellplatz Parcheggio Rifugio Sapienza, Etna Loc Rifugio Sapienza, Strada Provinciale 92, 40 Plätze, am Südhang des Ätna auf ca. 2000 m Höhe, neben der Seilbahn, auf einem Parkplatz, Gastronomie & Souvenirshops ohne allem außer WC, wundervolle Aussicht
  • Giardini-Naxos, gebührenpflichtige Area Eden Parking Naxos, Via Stracina 20, 50 Plätze, im Ort, Strand 400 m, mit allem, Dusche & WC, Brötchenservice, ruhig, gestaffelte Preise bei längerem Aufenthalt, Campingplatzanschluss
  • Giardini-Naxos, gebührenpflichtige Area Lagani Parking Naxos, Via Stracina 22, zona Recanati, 30 Plätze, im Ort, Einkaufen 200 m, Strand 300 m, Blick auf Ätna, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine, Brötchenservice, Sonderpreise im Winter für längere Aufenthalte
  • Giardini-Naxos, gebührenpflichtige Aurora Naxos, kleiner Arbeitercampingplatz, 30 Plätze, Strand 400 m, Bus ins Zentrum von Taormina, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine
  • Giardini-Naxos, gebührenpflichtige Area Naxos Parking Naxos, Via Tevere 1, Parkplatz, 3 Plätze, Strand 800 m, mit allem, Dusche & WC (verdreckt!), geöffnet Juni-Mitte September, nette Besitzer
  • Giardini-Naxos, kostenloser Porticato beachparking (Chianchitta) Naxos, Contrada Pietrenere, 24 Plätze, Parkplatz am Ende einer Schotterstraße, direkt am Meer, Zentrum 2,5 km, Blick auf dem Ätna, ohne allem, max 24 Stunden
  • Giardini-Naxos, gebührenpflichtige Plätze, Holliday Sun, Viale Stracina 20, Ort 500 m, Meer 500 m, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine
  • Taormina, gebührenpflichtige Area di Sosta Camper Sant’Antonio, Contrada Sant’Antonio, 10 Plätze, bewachter Parkplatz mit kostenlosem Shuttle-Service zum Meer & Taormina, unter Autobahnbrücke, Strände 300 m, Zentrum 1 km, mit allem, Dusche & WC, laut, Campingverhalten verboten, max. 8 m, sehr steile, nicht ganz einfache Anfahrt,  sehr hilfsbereite & nette Betreiber, geöffnet Mitte März-Mitte November
  • Taormina, Don Vittorio Country Village, Contrada Feudo, 17 gebührenpflichtige Plätze, Einkaufen 200 m, Meer 100 m, Brötchenservice, Pool, Grillplatz, mit allem, Duschen
  • Taormina, gebührenpflichtige Sosta Camper Piergiovanni, Via Spagnolo-Frazione Trappitello, 20 Plätze, Shuttle-Bus,Frühstückservice, mit allem, Dusche & WC, Waschmaschine
  • Francaville di Sicilia, kostenloses Area Camper Maremonti, Via Cappuccini Francaville di Sicilia, Maremonti, einst Campingplatz, im Sportareal, die enge Zufahrtsstraßen & Brückendurchfahrt ohne Höhenangabe, Zentrum 500 m, ruhig
  • Novara di Sicilia, kleiner Parcheggio Rocca Salvatesta/SS185, ab hier unbefestigte Straße zum Rocca di Novara, Wanderparkplatz
  • Gole dell’Alcantara/Motta Camastra, großer Parcheggio Gole Alcantara in Motta Camastra, Parken gegen Spende, in der Saison oft belegt
  • Gole dell’Alcantara/Motta Camastra, Alcantara Ingresso Comunale Parcheggio, Motta Camastra Via Nazionale 5/SS185, Wanderweg zum Gole dell’ Alcantara
  • Gole dell’Alcantara/Motta Camastra, gebührenpflichtiger Area Azienda Gole dell’Alcantara Fondaco Motta, Motta Camastra, Via Nazionale 18, 20 Plätze, ideal für Eingang zu den Höhlen mit allem, Dusche & WC, alles sehr spartanisch
  • Gole dell’Alcantara/Motta Camastra, Motta Camastra, S185, fraz. Ficarazzi gegenüber Eingang Gole dell’Alcantara, 10 Plätze, Einkaufen 1 km,  mit allem, Dusche & WC

Naturgemäß beginnt unsere Wohnmobilrundreise – nach der Überfahrt mit der Fähre – in Messina. Man mag zu Messina stehen wie man möchte, es ist eben eine sehr lebendige Großstadt, in der ich leider unschöne Erfahrungen mit einem Unfall gemacht habe, wobei wir alle glimpflich davonkamen und die Carabinieri extrem freundlich und hilfsbereit waren. Aber eines solltest du vorab wissen: Italiener, insbesondere Süditaliener, haben ihren eigenen Fahrstil, der unserem in der Regel keineswegs gleicht. Gerade in großen Städten ist das Fahren daher nicht immer einfach. Zudem parken Sizilianer ziemlich abenteuerlich, was ein Durchkommen mit Wohnmobilen problematisch gestaltet.

Doch zurück nach Messina, der drittgrößten Stadt Siziliens, die sich hauptsächlich durch den Fährhafen und Geschäftigkeit definiert. Aber es gibt auch viel Sehenswertes. Dazu zählen u.a. die Basilica Cattedrale di Santa Maria Assunta mit mechanischer Uhr und sich zur Mittagszeit bewegenden Bronzestatuen, die figurenreiche Fontana d’Orione davor, der große Cimitero Monumentale di Messina (Friedhof) aus dem 18. Jahrhundert, das Castel Gonzaga sowie zahlreiche weitere Kirchengebäude, Brunnen und viele schöne Palazzi.

Wir umrunden von hier aus die Insel gegen den Uhrzeigersinn und fahren auf der Küstenstraße rund 160 km weiter. Natürlich gibt es unterwegs etliche interessante Möglichkeiten, anzuhalten und/oder zu baden. Mein erstes Etappenziel heißt jedoch Cefalù.

Das einstige Fischerdorf mit der interessanten Silhouette ist heute besonders bei Badeurlaubern beliebt. Am Fuße des 270 m hohen Kalksteinfelsens Rocca di Cefalù gelegen, bietet dir der Ort beinahe 365 Tage im Jahr Sonnenschein, um dich am herrlich weißen Sandstrand wohlzufühlen. Aber Cefalù bietet noch mehr: eine, einer Festung gleichende, Kathedrale mit Zwillingstürmen, Kreuzgang und Mosaiken, die Lavatoio Medievale Fiume Cefalino – ein wunderschönes historisches Waschhaus – und noch viel mehr. Oben auf der Rocca di Cefalù genießt du einen fantastischen Blick, kannst wandern und entdeckst weitere Zeitzeugen wie  das Castello di Cefalù oder Reste des Tempio di Diana e chiesa di Sant’Anna.

Unser weiterer Weg führt uns auf der E90, der Küstenstraße, ins knapp 70 km entfernte Palermo. Kaum zu glauben, die fünftgrößte Stadt ganz Italiens, bietet uns sogar einige Stellplatzmöglichkeiten.

Als Groß- und Inselhauptstadt präsentiert uns Palermo auf den ersten Blick geschäftiges Treiben, Verkehr und Lärm, auf den zweiten jedoch jede Menge Sehens- und Erlebenswertes. Dazu zählen unter anderem die Kathedrale mit Königsgräbern, die Cappella Palatina mit byzantinischen Mosaiken, den beeindruckenden Königspalast – den Palazzo dei Normanni aus dem 9. Jahrhundert – mit der mit Mosaiken und Gemälden gespickten Cappella Palatina , das gigantische Teatro Massimo, den achteckigen, wunderschönen Platz Quattro Canti mit Statuen und Brunnen, zahlreiche weitere Kirchenbauten, Palazzi und viele Museen. Im lebhaften Hafen kannst du Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Privatboote bestaunen. Ein ganz besonderes Erlebnis soll die Fahrt mit dem Boot von Palermo aus (ca. 3 Stunden) zur nur 8 km2 großen Insel Ustica sein. Das kleine Vulkaninselchen, während des italienischen Faschismus‘ Gefängnisinsel, beeindruckt mit einer atemberaubenden Pflanzenwelt sowie den Ruinen eines prähistorischen Dorfes. Und wenn du genug von Kultur hast, findest du nördlich der Stadt an einem der Strände Sonne, Sand und Meer. Besonders beliebt ist die Mondello Bay.

Rund 4 km nördlich befindet sich das Naturschutzgebiet Riserva Naturale Orientata Monte Pellegrino mit dem 600 m hohen Monte Pellegrino. Hier lässt es sich fantastisch wandern, Flora und Faune – mit zahlreichen großen Kakteen – sowie atemberaubende Aussichten genießen.

Du kannst jetzt weiter an der Küste entlangfahren (SS113) oder ein wenig abkürzen, indem du der E90 folgst. Mein Ziel sind die Catacomba di Villagrazia di Carini in Carini in der Via Nazionale 3, den größten unterirdischen Friedhof der Insel. Die Führung durch die Unterwelt kommt einer Zeitreise ins 5. Jahrhundert nach Christi gleich. Frühchristliche Fresken wissen dabei zahlreiche Geschichten zu erzählen.

Weiter führt uns unser Roadtrip ins rund 40 km entfernte Castellamare del Golfo, das wegen seiner warmen Schwefelquellen, die etwas außerhalb liegen, bekannt ist. Aber auch die Traumstrände locken vor allem bei sommerlichen Temperaturen zahlreiche Besucher an. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das auf einer Landzunge im Hafen gelegene Castello Arabo Normanno mit einigen Museen, die mit Fresken und Statuen geschmückte Chiesa Madre Santuario di Maria SS. del Soccorso sowie die Scalinata Rotary per la Pace – Treppe des Friedens –, die  die obere Altstadt mit dem Yachthafen verbindet. Wer mag, besucht im Hafenbereich die zwei Höhlen Grotta di „li palummi” o „Rutta Magna” und Grotta di „Peppe Lu Foddi”. Außerhalb des Stadtkerns gelegen findest du weitere interessante Ausflugsziele: Sorgente delle terme naturali Libere di Segesta (frei zugängliche heiße Schwefelquellen im Hinterland, ca. 8 km), die wunderschönen, felsigen Buchten Fossa Dello Stinco und Cala Mazzo di Sciacca und die mittelalterliche Tonnara di Scopello (Thunfischfabrik).

In rund 12 km beginnt das erste Naturschutzgebiet der Insel, das Riserva naturale orientata dello Zingaro, das mit einer atemberaubenden Flora und Fauna (u.a. Falken, Adler, Stachelschweine und seltene Reptilien) aufwartet. Interessant ist auch die Grotta dell’Uzzo, eine Höhle, in der 10.000 Jahre alte Überreste gefunden wurden. Die Wege zu verschiedenen Parkplätzen sind für Wohnmobile nicht immer einfach, wenn nicht gar gar nicht zu bewältigen. Stell dich daher lieber darauf ein, mit passendem Schuhwerk zu wandern.

Der relativ direkte Weg führt uns über die SP63 ans Nordende der Landzunge, nach San Vito Lo Capo, von wo aus du jederzeit wunderschöne Ausflugsmöglichkeiten hast, etwa zum Faro di Capo San Vito an der Landspitze, zur Altsteinzeithöhle Grotta dei Cavalli, zum Monte Monaco mit schönem Panoramablick und natürlich ins zuvor erwähnte Landschaftsschutzgebiet Zingaro. Ansonsten ist San Vito Lo Capo eher ein Badeort mit Traumstrand vor den Kulissen des hohen Bergmassivs des Monte Monaco, der 2011 zum schönsten Strand Italiens gekürt wurde. Der Einstieg ins Meer fällt sanft ab und mit etwas Glück findest du kleine Korallenstücke.

Wir entfernen uns wieder von der Landzunge und fahren über die SP16 ins nahegelegene Riserva Naturale Orientata Monte Cofano, ein Landschaftsschutzgebiet mit bizarren Kalksteinformationen sowie dem 659 m hohen, namengebenden Monte Cofano. Auch hier ist – auf drei Hauptwegen – Wandern angesagt. Dabei triffst du nicht nur auf eine wunderschöne Landschaft mit atemberaubenden Panoramen und einigen Stränden sondern auch auf etliche Zeitzeugen wie die Tonnara del Cofano, die Torre di San Giovanni, das Grotto – eine Art Freilichtmuseum mit Überresten einer antiken Stadt –, die Grotta del Crocefisso, die (historische) Fundstelle Scoperte archeologiche di Mauro Carpinteri, die Grotta Mangiapane – eine große prähistorische Höhle, Fundstelle einiger prähistorischer Werkzeuge, mit Felsmalereien und einer „lebenden“ Weihnachtskrippe in der Weihnachtszeit.

Trapani, südwestlich von hier, erreichst du entweder über die SP18/SP20 – nahe der Küste – oder weiter inlandig über die SP16/SP187. Übrigens verläuft hier vor der Küste die Grenze zwischen dem Mittelmeer und dem Tyrrhenischen Meer.

In erster Linie ist der Ort aufgrund seines Fährhafens bekannt. Von hier setzen die Fähren nach Tunis/Afrika oder Cagliari/Sardinien über. Ferner werden verschiedene Bootsausflüge zu den vorgelagerten Ägadischen Inseln angeboten. Außerdem besitzt Trapani eine sehr schöne Altstadt. Sehenswert sind u.a. der Torre di Ligny, ein einstiger Wachturm an der westlichsten Landspitze der Insel mit fantastischem Panoramablick, der heute ein Archäologisches Museum beherbergt sowie die alte Jugendstilvilla Villino Nasi auf einer anderen Landzunge. Einen ebenfalls wunderschönen Anblick bietet das in der Nähe gelegene Torre Peliade/Castello di Mare. Ferner gibt es zahlreiche Kirchen – wie die Cattedrale di San Lorenzo oder die Basilica-Santuario di Maria Santissima Annunziata mit der Madonna aus weißem Marmor –, einige Palazzi und Museen. Interessant sind ebenfalls die Saline di Trapani e Paceco, ein Salzgewinnungsgelände mit Museum.

Trapani befindet sich am Fuße des 750 m hohen Monte Erice mit dem gleichnamigen Ort Erice auf seinem Gipfel. Der Weg dorthin führt über die von vielen Serpentinen begleitete, stark ansteigende und relativ enge SP31. Eine bessere Alternative ist die recht günstige, nur 10 min. dauernde Fahrt mit der Seilbahn, der Funivia Trapani-Erice.

Das mittelalterliche Örtchen selber ist von einer Stadtmauer mit drei verschiedenen historischen Eingangstoren umgeben. Wie nicht anders erwartet, findet man dahinter eine idyllische Altstadt mit engen Gassen, kleinen Läden sowie einigen mittelalterlichen Bauwerken, wie Kirchen (einst sollen es über 50 gewesen sein!) und die Burgruine Castello di Venere. Außerhalb des Ortes selber gibt es ebenfalls viel zu erkunden.

Wir fahren nun fast 60 km weiter gen Süden und erreichen Marsala, eine antike Hafen- und bekannte Weinstadt. Auch hier dominieren wieder die historischen Sehenswürdigkeiten wie der Palazzo VII Aprile (heute Museum) und die Cattedrale del Santissimo Salvatore an der Piazza della Repubblica. Ebenso interessant ist die in Meeresnähe gelegene Ausgrabungsstätte Parco archeologico Lilibeo. Alle weiteren Sehenswürdigkeiten solltest du dir in Ruhe alleine „erobern“.

Weiter geht die Fahrt nach Mazara del Vallo. Auch dieser Ort liegt am Meer und auch er birgt einige historische Sehenswürdigkeiten wie die Cattedrale del Santissimo Salvatore oder das Museo Diocesano di Mazara Del Vallo in einem wunderschönen Gebäude. Da Mazara del Vallo nur wenige Kilometer (übers Meer) von Afrika getrennt liegt, wirst du immer wieder den afrikanischen Einfluss spüren. So spricht man hier auch gerne von der „Kasbah“ (Altstadt).

Die E90 nehmend fahren wir ein paar Kilometer ins Hinterland nach Castelvetrano. Hier gibt es einige Sehenswürdigkeiten wie die Chiesa di San Domenico, das neoklassizistische Teatro Selinus und das kleine Museo civico Selinuntino. Interessanter ist für mich die Gegend um den Ort herum, etwa das Wandergebiet am Lago Della Trinità mit der Santissima Trinità di Delia – einer im arabisch-normannischen Stil gehaltenen Kirche – zwischen Ort und See. Zur Gemeinde gehört übrigens auch das am Meer gelegene Marinella di Selinunte mit einer großen Ausgrabungsstätte direkt an der Küstenstraße, die unter anderem Reste einer großen antiken griechischen Stadt, zweier Tempel – den  Tempio di Zeus und den Tempio dei Dioscuri – beherbergt. Auch der Badeort Triscina di Selinunte zählt zu Castelvetrano. Hier kannst du dich nach so viel Historischem ein wenig am Strand ausruhen und in die Gegenwart zurückbeamen.

Weiter geht’s mit unserer Wohnmobil-Rundreise durch Sizilien. Sciacca, ein Thermalbad und einer Hafenstadt, die zudem wegen ihres Weinanbaus sowie des arabisch beeinflussten Keramikkunsthandwerks berühmt ist, ist mein nächstes Ziel. Bereits in der Antike wussten die Bewohner um die Wohltat der heißen Quellen.

Aber Sciacca hat noch mehr zu bieten, nämlich eine auf einem Felsplateau liegende Altstadt, die man vom Hafen aus über steile Treppen und Gassen erreicht. Hier erwarten dich wunderschöne Palazzi wie der reich verzierte Palazzo Steripinto, etliche Kirchen wie die Chiesa Madonna Del Soccorso sowie weitere historische Sehenswürdigkeiten, zu denen auch die Burgruine des Castello dei Conti Luna zählt. Den Skulpturengarten Castello Incantato (ca. 4-5 km) sowie die Richtung Agrigento zu findenden Dolmen di Sciacca (rund 7-8 km) solltest du auch nicht auslassen.

Rund 11 km östlich befinden sich die Necropoli di contrada Tranchina Sciacc, die sehr schwierig auszumachen sind. Hier eine Kurzbeschreibung: Die SS115/E931 fahrend auf ein kleines Schild links achten, auf dem ein Kirchensymbol sowie die Aufschrift „Casa San Giorgo“ (kleiner darunter „Case Tranchina“) zu sehen ist. Am besten parkst du mit einem größeren Wohnmobil hier und gehst die restlichen 500 m zu Fuß. Fahren geht aber auch. Zu sehen gibt es eine bislang eher unbekannte Nekropole aus dem 3. Jahrhundert vor Christi, wo rund 50 Gräber sowie Überreste einer Hütte gefunden wurden. Das Gelände ist frei zugänglich, ein paar Informationstafeln sollen verstehen helfen.

Unser Roadtrip führt uns anschließend ca. 50 km auf der SS115 bis nach Agrigento weiter, einer modernen Stadt mit Hochhäusern aber auch einer Stadt mit einer schönen Altstadt sowie einem bemerkenswerten historischen Hintergrund. Agrigento befindet sich nur wenige Kilometer landeinwärts. Die historische Altstadt ruht auf einer Anhöhe, das Wahrzeichen jedoch – das „Tal der Tempel“ (Valle dei Templi) liegt im Süden Agrigentos.

Doch ehe es so weit kommt, kannst du – etwas ab der SS115, an der SP68 bei Realmonte – die Scala dei Turchi, ein Naturerlebnis der besonderen Art bestaunen: ein strahlendweißer, gigantischer, terrassenartiger Kreidefelsen. Einen großen Parkplatz gibt es für uns an der Straße, sodass du nicht nur besichtigen, sondern auch baden kannst.

Die Ausgrabungsstätte Valle dei Templi ist von gigantischen Ausmaßen, Siziliens berühmteste archäologische Stätte sowie UNESCO-Weltkulturerbe. Ihr Ursprung geht auf das 6. Jahrhundert vor Christi zurück, als die Griechen die Stadt Akragas erbauten. Heute findest du hier gut erhaltene Tempel, Säulen und mehr. Denke dran ausreichend Zeit sowie einen Sonnenschutz mitzubringen. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Museo Archeologico Regionale mit einigen Artefakten aus dem Tal der Tempel.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt zählen die Basilica Cattedrale di San Gerlando mit einer interessanten Decke und die mittelalterliche Chiesa di Santa Maria dei Greci auf den Resten eines antiken griechischen Tempels.

Auf der SS640 fahren wir weiter ins Inland und kommen zunächst nach Enna. Der Ort liegt beinahe bilderbuchhaft auf dem 300 m hohen Monte San Giuliano und gewährt den Besuchern ebensolche bilderbuchhaften Aussichten. Enna ist für mich eines der ursprünglichsten Ortschaften der Insel. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt das größte normannische Kastell der Insel, das Castello di Lombardia, das noch sechs der einstigen 20 Türme besitzt. Die Burg umgibt das Geheimnis eines einstigen unterirdischen Ganges zum heutigen Stadtpark sowie des Demeterfelsens, wo man einst die griechische Göttin Demeter verehrte. Zudem wird in Enna die Tradition gepflegt, das gilt besonders für die Osterwoche.

Rund 6 km Fußweg sind es zum Lago di Pergusa, dem einzigen sich natürlich gebildeten Sees Siziliens. Ein interessanter Ausflug!?

Mein nächstes Ziel auf unserer Wohnmobiltour ist das große Naturschutzgebiet Riserva naturale orientata Oasi Faunistica di Vendicari an der Ostküste. Hier erwarten dich Natur, Natur, Natur, Strandzugänge sowie einige archäologisch, historisch interessante Dinge wie die byzantinische Catacombe della Cittadella dei Maccari, der mittelalterliche Torre Sveva, Steinhöhlen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. oder die jahrhundertealte Ruine Torre di Vendicari, eine einstige Thunfischfang- und Verarbeitungsanlage.

Kanpp eine Stunde später sind wir in Syrakus, einem am Meer gelegenen Ort voller Sehenswürdigkeiten, die vornämlich auf einer reichen, bewegten Vergangenheit basieren. In der Antike war Syrakus eine wichtige Stadt, Archimedes, Platon und Cicero lebten hier und Odysseus soll bei Gladiatorenkämpfen anwesend gewesen sein. Heute ist Syrakus zu Recht UNESCO-Welterbe. Zu sehen gibt es unter anderem Überreste eines Tempels, des Tempio di Apollo, die Cattedrale della Natività di Maria Santissima aus dem 7. Jahrhundert, den sagenumwobenen Brunnen Fonte Aretusa, das Castello Maniace – eine mittelalterliche Festung ganz an der Spitze der Halbinsel – oder den gigantischen Parco Archeologico Neapolis – eine Ausgrabungsstätte mit Höhlen, Klippen, Felsspalten, Resten des Anfiteatro Romano und römischen Funden sowie dem Ohr des Dionysios, der Legende nach Gefängnis des Tyrannen Dionysios. Interessant ist auch das interaktive Museo Archimede e Leonardo.

Man sagt, vor Syrakus läge eine wunderbare Unterwasserwelt, was ich mangels Tauchfähigkeiten nicht bestätigen kann. Ich weiß nur, für einen Besuch der Stadt braucht es mehr als einen Tag.

Etwas weiter nördlich liegt Augusta. Auch hier handelt es sich um eine historische Stadt. Viele der Sehenswürdigkeiten befinden sich auf einer durch eine Brücke verbundenen vorgelagerten Halbinsel. Zahlreiche Gebäude wurden beim schweren Erdbeben im 17. Jahrhundert zerstört und mussten wiederaufgebaut werden. Interessant sind hauptsächlich Sakralbauten wie die Chiesa Madre Maria SS. Assunta, Palazzi wie der Palazzo Città, Burgen wie das Castello Svevo aber auch das Landschaftsschutzgebiet Saline di Augusta. Einen besonderen Anblick bieten vom Meer aus gesehen, die im Hafen gelegene Forte Garcia sowie die der Altstadt vorgelagerte Isola di Torre Avalos. Westlich der Altstadt befindet sich neben einer Raffinerie die Ausgrabungsstätte Antiquarium di Megara Hyblaea mit Ruinen der einstigen griechischen Kolonie von 728 v. Chr.

Nach knapp einer Stunde Fahrt auf der SS114 – E45 geht auch – gelangen wir in die nächste größere Stadt, nach Catania. Auch die zweitgrößte Stadt Siziliens steht wieder ganz im Zeichen ihrer Vergangenheit. Auch Catania wurde durch einen Vulkanausbruch (1669) sowie ein Erdbeben (1693) beinahe fast vollständig zerstört und musste wiederaufgebaut werden, was augenscheinlich sehr gut gelang. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen einige Kirchen – wie die barocke Basilica Cattedrale di Sant’Agata mit Kuppeldach, interessanter Fassade und beeindruckenden Fresken und Gemälden – oder die ebenfalls barocke Basilica della Collegiata mit Fresken im Kuppelgewölbe – aber auch das Castello Ursino mit einer Ausstellung interessanter historischer Exponate und die Festungsruine Castello Normanno-Svevo Aci Castello, welche auf einer kleinen Halbinsel auf einem imposanten Felsen über dem Meer thront. Die dortige Ausstellung widmet sich vergangenen Belagerungen sowie historischen Schlachten. Weiterhin sehenswert sind das Teatro Antico greco-romano mit Ruinen eines Amphitheaters aus dem 2. Jahrhundert, die gestreifte Porta Garibaldi mit interessantem Blick auf die Kathedrale, die Fontana dell’Elefante – der Elefantenbrunnen – sowie verschiedene Plätze – wie die Piazza Università mit großartigen Gebäuden – und Palazzi – wie den Palazzo Biscari, ein prächtiger Barockpalast mit Stuckarbeiten, Fresken und Spiegeln. Pflanzenliebhaber besuchen den Botanischen Garten mit heimischen aber auch exotischen Pflanzen. Wer sich für das Geschehen des 2. Weltkriegs erwärmen kann, ist im Museo dello Sbarco in Sicilia 1943 mit interaktiven Multimediaausstellungen goldrichtig. Natürlich besitzt die Catania auch einen Hafen, nicht nur einen für private Yachten, sondern einen, in den gleich mehrere Kreuzfahrtschiffe zugleich einen Liegeplatz finden. Auch an öffentlichen Sandstränden fehlt es nicht.

Von Catania aus sind es rund 30-40 km bis zum eigentlichen Wahrzeichen der Insel, das du aus der Ferne bereits mehrfach bestaunen durftest: Den über 3.350 m hohen Ätna, italienisch Etna (bei den Italienern feminin – also die Etna). Es handelt sich dabei um Europas höchsten aktiven und gleichzeitig weltweit um den zweitaktivsten Vulkan. Mit jeder Eruption wächst er. Der erste Ausbruch soll um 1500 v. Chr. oder sogar noch früher stattgefunden haben, den bislang letzten registrierte man meines Wissens nach am 10. Februar 2022, der letzte größere war 1992. Im Prinzip finden regelmäßig Eruptionen statt, der Ätna wird jedoch von Wissenschaftlern als „gutmütig“ bezeichnet, was bedeutet, dass die bei einem Ausbruch dünnflüssige Lava ausreichend Zeit zur Flucht lässt. Ihr Wort in Gottes Ohren…

Ich selber wollte mich ihm das erste Mal vor mehr als 40 Jahren nähern, was mir aber wegen zu erwartender Aktivität verwehrt wurde. Ich habe noch heute den teuflischen Schwefelgestank bestens in Erinnerung und viel Respekt vor der Etna.

Die heutige Form des Vulkans besteht im Prinzip aus hunderten von Kratern, die sich rund um den Hauptkrater gruppieren. Um ihn herum sieht es stellenweise wie in einer futuristischen Mondlandschaft aus. Bereits im Spätherbst trägt der Ätna ab einer Höhe von 2.000 m bis in den April hinein eine weiße Schneehaube. Es gibt sogar zwei Skigebiete hier oben.

Der Besuch des Ätnas ist ein einmaliges Erlebnis. Am besten machst du dich am frühen Vormittag zu einem Besuch auf, da dann ist Chance auf eine klare Sicht am größten ist. Eventuell siehst du sogar glühende Lava. Wie hinkommen? Mit dem Wohnmobil fährst du über eine stark ansteigende und mit etlichen Serpentinen versehene, jedoch gut zu fahrende Straße bis zum großen Parcheggio Rifugio Sapienza – einem öffentlichen Parkplatz auf rund 2.000 m Höhe. Hier kannst du sogar übernachten. Vom Parkplatz aus kannst du entweder auf eigene Faust zum Gipfelkrater laufen, was offiziell verboten ist (woran sich jedoch viele nicht halten) oder besser mit der nicht ganz billigen Seilbahn auf eine Höhe von etwa 2.500 m fahren und von da aus mit (ebenfalls sehr teuren) geländegängigen Bussen oder Jeeps bis auf rund 3.000 m Höhe weiterfahren. Noch ein paar wichtige Tipps: Festes, möglichst altes und dunkelfarbiges Schuhwerk (wegen der Lava), Regenjacken (wegen häufigem Wetterumschwung) und selbst im Sommer lange Hose, Jacke oder Pullover (wegen zu erwartenden, „frischen“ Temperaturen). Von allein unternommenen Touren rate ich ab, denn ein plötzlicher Wetterumschwung mit Starkregen, Nebel oder gar Schnee kann zu Orientierungsproblemen auf den Lava- und Aschefeldern führen, kleinere Explosionen sowie unsichtbare giftige Gase sind ebenfalls nicht ganz ungefährlich.

Über die sehr abschüssige und kurvenreiche Strecke (SP92, SP145 und E45) geht es über Zafferana Etnea nach Giardini Naxos, der ersten griechischen Kolonie der Insel. Einst ein eher verschlafenes Fischerdorf, ist es heute ein beliebter Badeort mit reichlichen historischen Zeitzeugen. Mit dem Ort verbinden mich negative – aber auch schöne – Erfahrungen. Vor auf den Tag fast genau 42 Jahren wurden wir damals von einem (deutschen!) Ehepaar betrogen, die – wie sich später herausstellte – mit einem gestohlenen Wagen und falschem Namen unterwegs waren. Italiener kamen uns hingegen noch nie kriminell entgegen…

Wichtigstes historisches Erbe sind die Ausgrabungsstätten im Parco Archeologico, wo man Teile des antiken Naxos freilegte. Im dazugehörigen Museo Archeologico findest du aussagekräftige Artefakte. Interessant sind ebenfalls die Mutterkirche der Stadt, die Chiesa di Santa Maria Raccomandata, sowie die Chiesa Parrocchiale di Maria SS. Immacolata (San Giovanni) im Strandbereich. Wahrzeichen ist die auf einem schwarzen Lavagestein-Riff stehende, moderne, eiserne Skulptur Nike von Samothrake, die die Siegesgöttin darstellen soll und deren marmornes Original im Pariser Louvre steht. Du findest sie in Meeresnähe am Capo Schisò, in der Nähe des Yachthafens.

Neben der schwarzen Lava dominiert in Nachbarschaft zum Parco Archeologico das Weiß der weitläufigen Sandstrände.

Tipp: Wie wäre es mit einem Ausflug in den südlichen Ortsteil Recanati, wo jeden Samstagvormittag ein Markt mit bunten Ständen – hauptsächlich Kleidung, Taschen, Schuhe und Haushaltswaren – stattfindet? Auch ein Abstecher ins rund 3-4 km entfernte Calatabiano, wo du mit einer sehr schrägen Standseilbahn auf den Berg, hoch zum Castello Di Calatabiano – einem Schloss aus arabischen Zeiten – sowie zu einer atemberaubenden Aussicht gelangst ist lohnenswert.

In beinahe unmittelbarer Nachbarschaft liegt der atemberaubend schöne Ort Taormina, dessen historische Altstadt majästetisch über dem Meer auf dem Monte Tauro thront und zum Bummel durch die engen Gassen einlädt. Taormina ist ein Muss für jeden Sizilienbesucher! Das meinten auch berühmte Gäste wie dereinst Johann Wolfgang von Goethe, im 19. Jahrhundert zahlreiche Angehörige europäischen Adels aber auch in relativ neuerer Zeit Berühmtheiten wie Cary Grant, Greta Garbo oder Liz Taylor.

Im Prinzip ist das komplette historische Taormina eine einzige Sehenswürdigkeit, dennoch gibt es einzelne Dinge, die du dir genauer ansehen solltest. Dazu gehören die lebhafte Piazza IX Aprile mit Straßencafés, historischen Gebäuden und wundervollem Blick übers Meer, der vergleichsweise kleine, mittelalterliche Duomo di Taormina, die Ruinen des aus dem 2. Jahrhundert vor Christi stammenden, antiken griechisch-römischem Teatro Antico di Taormina – das zweitgrößte antike Amphitheater Siziliens – vor der traumhaften Kulisse des Ätnas, die historische Porta Catania – einstiges Eingangstor in der Stadtmauer – sowie der Torre dell’orologio e Porta di mezzo, ein rechteckiger Uhrturm mit Zinnen und einem Madonnamosaik. In einem Stadtpark mit dem eigenartigen Namen „Villa Comunale“ findest du Ruhe und Erholung aber auch fantastische Ausblicke sowie altertümlich anmutende Bauten. Am westlichen Ortsrand steht die auf einem Felsen erbaute historische Chiesa Madonna della Rocca, die dir einen anderen Blick auf Meer und Stadt gewährt.

Wenn du gut zu Fuß bist, solltest du ins etwa 2-3 km entfernte, idyllische Bergdorf (steiler Anstieg!) Castello di Mola gehen. Zwar gibt es außerhalb der Saison ausreichend Parkplätze, ich würde aber mit einem größeren Wohnmobil lieber auf die Fahrt verzichten. Übrigens kommt man auch mit dem Bus hin.

Ein Muss ist in jedem Fall einer der herrlichen Sandstrände Taorminas, die sich jeweils entlang einer geschützten Bucht schmiegen. Außerdem solltest du dir einen Bootsausflug zur kleinen, vorgelagerten Isola Bella und in die „Blaue Grotte“, die Grotta Azzurra – eine im Meer liegende Felshöhle am Strand des Ortsteils Mazzarò, die aufgrund der leuchtendblauen Lichtreflexe des Wassers ihren ganz besonderen Charme hat – gönnen.

Lust auf einen letzten Abstecher ins Hinterland? Dann folge mir rund 30 km über die SS185 zum Nationalpark Parco Fluviale dell’Alcantara, zwischen den Gemeinden Motta Camastra und Castiglione di Sicilia gelegen. Neben zahlreichen Wanderwegen locken hier in erster Linie der 52 km lange, namengebende Alcantara mit tosenden Wassserfällen, atemberaubende Schluchten, zahlreiche Seen, tief in das Lavagestein eingeschnittene Täler und Vulkanfelsen. Der Gurne dell’Alcantara ist ein Gebiet mit 16 kleinen Seen, der Gole dell’Alcantara eines mit atemberaubenden Schluchten, die bis zu 25 m tief und teils lediglich 2-5 m breit sind. Auch der Ort Francaville di Sicilia befindet sich im Nationalpark. Und auch dort findest du interessante Dinge, wie die Ruinen einer einstigen mittelalterlichen Burg oder die Resti dell’abitato greco di Francavilla di Sicilia – eine griechische Ausgrabungsstätte – sowie die mittelalterliche Chiesa matrice. Ferner bereichern das landschaftliche Bild zahlreiche Zitrusbäume, Olivenhaine und Wälder.

Zurück geht es wieder ans Meer und dort der Küste entlang bis zu unserem beinahe 70 km entfernten Ausgangspunkt Messina, wo wir wieder auf die Fähre fahren, um aufs Festland zu gelangen.

Fazit: Mit dem Wohnmobil durch Süditalien

Die von mir vorgestellten Wohnmobil-Touren habe ich individuell, also nach meinem Gefallen, ausgewählt. Die Orte wurden bereist, jedoch nicht immer in der hier angegebenen Reihenfolge.

Alle sind auf ihre Art besonders, alle besonders schön. Wissen solltest du jedoch auch, dass sich in unserer schnelllebigen Zeit die Stell- und Campingplätze sowie deren Gegebenheiten schnell ändern, sodass es sein kann, dass einige der von mir erwähnten nicht mehr aktuell sind, wenn du das hier liest.

„Alte“ Wohnmobilhasen wissen um die Problematik, als Neuling wirst du es selber bald feststellen. Manche Veränderungen sind zu unserem Vorteil, manche leider nicht, wieder andere sind derartig, dass der Platz geschlossen ist. Was sich nicht ändert, sind jedoch die wunderschöne Landschaft sowie die Sehenswürdigkeiten. Und das sollte auch so bleiben. Hilf mit!

Hilfe bei Notfällen in Italien

Solltest auf Deiner Reise durch Italien in Not sein und Hilfe benötigen, dann findest Du auf dieser Übersichtsseite zu den europäischen Notrufnummern auch die entsprechenden Nummer von Polizei, Feuerwehr, Giftnotruf, des ärztlichen Notdienstes und der deutschen Botschaft in Italien, für den Fall, dass Deine Reisedokumente oder Ausweise abhanden gekommen sind.

Wie wäre es mit einer Wohnmobil-Reise durch Südfrankreich?

Die 5 schönsten Routen durch Südfrankreich

Kaum ein anderes Land ist so wohnmobilfreundlich wie Frankreich. Wer einmal mit dem Wohnmobil in diesem Land war, wird zum Wiederholungstäter. Südfrankreich hält für jeden Reisenden jeden Alters das Passende parat. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob du eine Städte-, eine Kunst- und Kulturreise, eine Erholungs- oder Wellness-Tour planst, fündig wirst du in jedem Fall.

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