Wir Wohnmobilisten können mit unserem rollenden Heim eine beinahe grenzenlose Freiheit genießen, und dennoch gibt es Regeln und Vorschriften, „Stolpersteine“ und Einschränkungen, mit denen wir leben müssen. Aber das Freiheitsgefühl bleibt: Ich kann hin, wann, wo und wie ich möchte und kann vor allem mein Ziel spontan entscheiden.

Grenzen innerhalb Europas stellen (beinahe) keine wirklichen Begrenzungen mehr dar, und selbst das Wechseln auf andere Kontinente – etwa nach Afrika rüber – ist so einfach wie noch nie. Fast nichts kann uns in unserem „Reisewahn“ stoppen, kein Fluss, kein Meer, denn zum Glück gibt es dafür Fähren. Allein einen Platz auf einer solchen zu ergattern ist eine kleine, aber überwindbare Hürde.

Es gibt Fähren über Flüsse, Seen und übers Meer. Solche für kurze Überfahrten von wenigen Minuten oder einer Stunde, aber auch solche, die einen ganzen Tag, 24 Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen. Bedingungen, Service, Zeit und Preis bilden hier stets einen Unterschied, und es gibt vor allem bei den längeren Fährfahrten einiges zu bedenken sowie zu beachten.

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Sinn & Zweck einer Fähre lassen sich kurz und knapp erklären:

  • Du möchtest auf eine Insel, zu der es keine Verbindung über Land gibt.
  • Du möchtest „Insel-Hopping“, beispielsweise in Griechenland oder Kroatien, machen.
  • Du möchtest nach (Nord)Afrika, wohin der Weg über Land theoretisch – unter erschwerten Bedingungen – möglich ist.
  • Du möchtest „abkürzen“, weil der Weg über Land zu viele Kilometer und zu viel Zeit in Anspruch nimmt (beispielsweise von Deutschland nach Griechenland).
  • Du möchtest an einem Fluss oder einem See von einem Ufer zum anderen und es gibt auf längerer Strecke keine Brücke oder Tunnel, um das andere Flussufer zu erreichen.

Kurz und bündig: Sinn und Zweck einer Fährüberfahrt bestehen darin, von A nach B zu gelangen, wo trennendes Wasser dazwischen liegt. Dabei gibt es Ziele, auf dessen Zusteuern du unabwendbar an den Punkt kommst, wo sich eine Fährfahrt nicht vermeiden lässt: Dazu gehören beliebte Reisen nach Korsika, Sardinien, Elba, Marokko oder Großbritannien, wobei im letzten Fall auf den Tunnel ausgewichen werden kann. Bei Skandinavienreisen greifen Wohnmobilisten gerne auf Fähren zurück, denn Schweden und Finnland sind zweifelsfrei häufig besser mit Fähren zu erreichen.

Überlegungen, die du dir vor der Fährfahrt machen solltest

Im Prinzip kannst du – und das ist ja auch das Schöne an Wohnmobilreisen – einfach drauf losfahren und relativ spontan beschließen, eine Fähre zu nehmen. Andererseits kann das – gerade in der Hauptreisezeit – zu Frust, Zeitverlust und im schlimmsten Fall erzwungene Routenänderung führen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, plant vor. Das bezieht sich in erster Linie auf größere Fährstrecken. Also auf Fährverbindungen übers Meer gehen.

Vorrangig steht also vor der Abfahrt die Frage „Wo will ich eigentlich hin?“. Manchmal ergibt sich daraus bereits die Tatsache, dass es ohne Fähre gar nicht geht, manchmal aber auch, dass die Inanspruchnahme einer Fähre Zeit, (Benzin)Kosten sowie Verschleiß am Wohnmobil aufgrund vieler gefahrener Kilometer sparen hilft.

Angenommen, deine Reise beinhaltet zwingend oder nicht zwingend eine Fährfahrt, dann stehen natürlich weitere Fragen im Raum:

  • Oft stehen für ein Endziel verschiedene Abreisehäfen zur Auswahl.
  • Das Ergebnis nimmt u.a. Einfluss auf das Reisebudget sowie die Reisezeit.
  • Faustregel: Je länger die Fahrt, desto teurer wird es.
  • Die Fährpreise sind von Reederei zu Reederei unterschiedlich.
  • In der Hauptsaison, aber auch an manchen Wochentagen, wird es entsprechend teurer.
  • Kommt auf das Ziel an: Fähren zu beliebten Reisezielen wie beispielsweise Korsika, Sizilien oder Marokko sind schnell ausgebucht.
  • Kommt auf die Reisezeit an: In der Hauptsaison wird bei den meisten Strecken nicht nur eine Buchung empfohlen, sondern manche Reedereien nehmen auch nur Passagiere an Bord, die vorab reserviert haben.
  • Es stehen verschiedene Möglichkeiten offen: vor Ort oder bereits daheim, online oder über ein Reisebüro, über den ADAC oder anderweitig.
  • Bei kurzen Überfahrten bleibst du in der Regel entweder im Wohnmobil oder erkundest das Schiff.
  • Während längerer Überfahrten hast du verschiedene Möglichkeiten, die zum einen preislich als auch den Komfort betreffend einen Unterschied machen, die jedoch nicht immer von allen Reedereien angeboten werden:
    • Du bleibst im Wohnmobil, beispielsweise machst „Camping an Bord“.
    • Du mietest dir eine Kabine.
    • Du bleibst an Deck.
  • Zwar kann man sich nicht gegen alles versichern lassen – auch wenn wir Deutschen das nur zu gerne tun –, aber bezüglich einer langen, teuren Fährüberfahrt würde selbst ich dafür plädieren, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen. Wo und wie, das bleibt dir überlassen, wobei du dich rechtzeitig darum kümmern solltest, damit du ausführliche Preis- und Bedingungsvergleiche anstellen kannst. Nicht nur verschiedene Versicherungen bieten Reiserücktrittsversicherungen an, auch der ADAC und andere Automobilclubs sind diesbezüglich für ihre Mitglieder da. Selbst Buchungsplattformen wie aferry.com oder Directferries.com bieten vergleichsweise günstige Reiserücktrittversicherungen an.
  • Wichtig ist, folgendes abdecken zu lassen:
    • Quarantäne (Siehe Covid!)
    • Krankheit
    • Tod
    • Der Zugang an Bord wird vor Ort aus unterschiedlichen Gründen verweigert (Kommt selten vor, ist aber möglich; beispielsweise in Zeiten einer Pandemie oder einer politischen Krise)
  • Diese Frage stellt sich hauptsächlich, wenn du eine ziemlich weite Reise mit einer teuren Fährverbindung antreten möchtest und vielleicht zudem nicht viel Zeit zur Verfügung hast. Dann nämlich kann ein Flug an den Zielort, beispielsweise Griechenland oder Sizilien, und anschließender Übernahme eines Miet-Wohnmobils die kostengünstigere und eventuell auch die bessere Variante sein.
  • Zum 2. Punkt findest du weiter unten unter „Gibt es Regeln?“ genauere Informationen.
  • Die Größe deines Wohnmobils spielt – vor allem preislich betrachtet – eine große Rolle. Auf manchen Fähren wird nach Höhe, auf anderen nach Länge oder auch nach Gewicht berechnet. Klar ist: Je größer und schwerer, desto teurer. Da stellt sich bei manchen Reisen die Frage, ob man über Land – wenn möglich – eventuell besser bei wegkommt.

So findest du die “beste” Fähre für dich

Zunächst einmal meine Meinung: Das Suchen der „richtigen“ und vielleicht sogar noch der preisgünstigsten Fährverbindung ist heutzutage zwar dank des Internets wesentlich leichter als vor einigen Jahrzehnten, für mich jedoch ist es gleichzusetzen mit Mathematik, Chemie und Physik – also fast nicht begreifbar und nur schwer händelbar. Früher fuhr ich einfach in den Fährhafen, der mir bekannt war, um nach Elba, Sizilien oder häufig auch innerhalb dem damaligen Jugoslawien auf eine der zahlreichen Inseln überzusetzen. Oft hatte ich Glück und musste nur einen kurzen Zeitraum warten – selbst im Sommer! Tja, damals gab es aber auch noch nicht so viele Wohnmobile und überhaupt wurde weniger gereist.

Zunächst einmal sind die Punkte aus dem obigen Abschnitt „Was ist vorab zu überlegen?“ zu berücksichtigen. Ferner solltest du folgende Dinge abklären:

  • Welche Einreisebestimmungen bestehen und welche Papiere sind notwendig. Siehe dazu unseren Artikel „Reisepass und mehr“ Richte dein Augenmerk auf:
    • Personalausweis, Reisepass und/oder Visum
    • Führerschein (Internationaler Führerschein)
    • bestimmte Impfungen sowohl für Mensch als auch für Tier
    • Europäischer Heimtierausweis
    • Fahrzeugpapiere (evtl. Grüne Versicherungskarte)
    • Kenntnis darüber, welche Listenhunde nicht mitgenommen werden dürfen bzw. zu welchen Bedingungen
  • Auch die Reedereien haben bestimmte Vorgaben. Diese findest du meist auf deren Webseiten. Siehe dazu auch weiter hinten „Gibt es Regeln?“

Hast du diese Punkte abgeklärt, solltest du dich an den Preisvergleich (Ist noch verhältnismäßig einfach.) sowie an den Vergleich bezüglich weiterer Kriterien (Ist schon etwas komplizierter.) wagen. Nimm dir Zeit dafür – was natürlich auch bedeutet, dass du mehr als rechtzeitig vor der Abreise aktiv wirst –, schließlich willst du ja nur das Beste.

Vergleiche die Preise bei verschiedenen Anbietern

Selbstverständlich kannst du – ganz umständlich –  den jeweiligen Fährhafen und anschließend die verschiedenen Reedereien, die deine Route bedienen heraussuchen, um dort jeweils den entsprechenden Preis ausfindig machen. Es geht aber auch einfacher: Bestimmten Buchungsplattformen entnimmst du in beinahe Sekundenschnelle einen Preisvergleich.

Wichtige Faktoren die den Preis beeinflussen

Langstrecken-Fähren, bei denen man länger an Bord verweilt, sind im Allgemeinen teurer als Kurzstrecken-Fähren, was durchaus logisch ist. Es gibt einige Routen, die von verschiedenen Fährgesellschaften befahren werden und trotz gleicher Strecke, Service und Zeitraum unterschiedliche Ticketpreise haben können.

Auch die Reisezeit hat einen Einfluss auf den Preis. Während der Hauptreisezeit sind die Preise im Allgemeinen höher als während des Rests des Jahres, besonders bei beliebten Zielen wie Korsika oder Sardinien. Auch die Tageszeit kann eine Rolle spielen: Nachtfahrten sind in der Regel teurer als Fahrten am Tag. Dies könnte auf eine höhere Nachfrage zurückzuführen sein, da viele Wohnmobilisten lieber nachts fahren, um ausgeruht am Zielort anzukommen.

Wenn Du eine Fähre zu beliebten Zielen wie Korsika oder Sardinien buchst, solltest Du darauf achten, dass die Preise im Vergleich zu ähnlichen Entfernungen oder Fahrzeiten oft unverhältnismäßig hoch sind. Wenn Du eine Überfahrt mit einer Kabine buchst, musst Du sogar noch mehr Geld ausgeben. Aber keine Sorge, es gibt Alternativen wie beispielsweise mit einem Schlafsack an Deck unterm Sternenhimmel zu schlafen oder “Camping an Bord” zu nutzen, wenn es möglich ist. Außerdem solltest Du auf Angebote wie Frühbucherrabatte oder andere Sondertarife achten. Beachte jedoch, dass zusätzliche Kosten wie WiFi-Kosten, Verpflegung (z.B. Frühstück oder Getränke), spezielle Versicherungen und Buchungsgebühren auch in die Kalkulation des Fahrpreises mit einbezogen werden sollten.

Willst Du mehr über die aktuellen Fährpreise wissen, dann schau in unserem Beitrag “Mit dem Wohnmobil auf der Fähre – Tipps & Tricks für die sorglose Überfahrt” vorbei.

Weitere wichtige Kriterien, an die du bei deiner Suche nach der möglichst optimalen Fähre denken solltest:

  • Achte auf die Fährhäfen bezüglich Abfahrt und Ankunft
    • Wie ist die Lage, kommst du mit deinem Wohnmobil gut hin?
    • Wie viele Kilometer könntest du sparen, wenn du einen anderen Hafen wählst?
    • Schau dir Kommentare zu den einzelnen Fährgesellschaften an, die andere Wohnmobilisten geschrieben haben.
    • Welche Bedingungen stellen die jeweiligen Fährgesellschaften (bezüglich Verbleib des Hundes, Camping an Bord etc.)?

Tipps und Tricks vor der Buchung

  • Halte bei der Buchung unbedingt die Daten deines Wohnmobils (Höhe, Länge, Breite & Gewicht) bereit, denn das ist – vor allem für „Camping on Bord“ für die Fährbetreiber wichtig.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche Daten wichtig sind, informiere dich jetzt in unseren folgenden Beiträgen:

  • Lies dir die jeweiligen Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen der Buchungsplattform beziehungsweise der Fährgesellschaft gut durch. Prüfe und vergleiche!
  • Bist du zeitlich begrenzt und an spezielle Tage gebunden, solltest du dir rechtzeitig ein Fährticket reservieren, damit du Wartezeiten ausschließen kannst. Das gilt besonders für die Monate Juli und August, wenn alle Welt zu dem von dir auserwählten Ziel möchte und auch die Einheimischen Urlaubszeit haben. Man denke an Ferragosto, den 15. August, ein Feiertag in Italien, um den herum gefühlt alle Italiener auf Reisen sind. Dann hast du so gut wie keine Chance, spontan eine Fähre auf eine der italienischen Inseln zu ergattern.
  • Fahrten an Werktagen sind häufig geringfügig billiger als solche an Wochenenden.
  •  Frühbucherrabatte können bis zu 30 % Ersparnis bedeuten.
  • Bist du bezüglich des Termins frei, kannst du es mit „Last-minute-Angeboten“ probieren, sie gewähren dir manchmal bis zu 50 % Ermäßigung. Allerdings kann das auch Wartezeiten beinhalten.

Benötigst du eine Kabine für die Überfahrt?

Wir sprechen hier natürlich von längeren Fährfahrten, die häufig auch die Nacht betreffen. Prinzipiell jedoch ist die Frage mit „Nein“ zu beantworten. Einiges spricht dafür, anderes dagegen:

Gründe für eine Kabine

  • Manche Fähren erlauben nicht, dass du während der Fahrt im Wohnmobil bleibst. Das ist tagsüber ein kleineres Problem, nachts jedoch ist es mit Schlafsack auf einer manchmal nur zur Verfügung stehenden Bank oder einer Sonnenliege nicht unbedingt bequem und erholsam. Für junge Leute mag es angehen, aber ab einem gewissen Alter benötigt man eine komfortablere Kabine. Gleiches gilt für Familien mit Kindern.
  • Einige Fährunternehmer erlauben ebenfalls nicht, dass Hunde im Wohnmobil bleiben. Wenn du nachts mit dem Hund an Deck bleibst, wird ein wachsamer Hund bei jeder Bewegung, bei jedem Geräusch anschlagen. Eine Zumutung für dich sowie die Mitreisenden. Kabine & Hund beinhalten jedoch andere Bedingungen (Siehe dazu weiter unten).
  • Du hast eine Rückzugsmöglichkeit und kannst dich für bevorstehende Touren oder Aktionen ausruhen, ohne von anderen Passagieren genervt zu werden. Auch das Lesen eines Buches ist in der Kabine entspannter als an Deck.
  • Je nach Kabine steht dir ein gewisser Luxus – z.B. TV – zur Verfügung.

Gründe gegen eine Kabine

  • Unterschätze die anfallenden Zusatzkosten nicht, besonders dann, wenn du mit mehreren Leuten – Beispiel Familie mit Kindern – oder mit Hund reist.
  • Ein weiterer wichtiger Faktor, den du bei der Buchung einer Kabine auf einer Fähre berücksichtigen musst, ist deren Verfügbarkeit. Es kann durchaus vorkommen, dass bei der Buchung keine Kabinen mehr verfügbar sind. In diesem Fall kann es besser sein, auf eine Kabine zu verzichten und ohne sie zu reisen, anstatt auf eine spätere Überfahrt warten zu müssen.
  • Wenn die geplante Überfahrt auf einer Fähre nur wenige Stunden dauert, ist es möglicherweise nicht notwendig, eine Kabine zu buchen.

Mit dem Hund auf der Fähre

Da sehr viele von uns wie ich mit Hund reisen, erscheint mir das Thema wichtig. Kleine Fährfahrten mit Hund sind kein Problem. Da bleibt er in der Regel im Wohnmobil, wo er sich wohlfühlt, was er kennt. Bei längeren Fahrten sieht das anders aus.

In jedem Fall ist eine Schifffahrt für die meisten Hunde Stress – den du minimieren kannst –, außerdem kann es auch für dich stressig werden, wenn du nicht die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen triffst.

Prinzipiell spricht nichts dagegen, den Hund mit auf eine Fähre zu nehmen, allerdings musst du ein paar essentielle Dinge bedenken und beachten:

  • Listenhunde – als „gefährlich“ eingestufte Hunderassen – können seitens der Reederei vom Transport ausgeschlossen werden.
  • Wo dein Hund während der Fährfahrt bleibt beziehungsweise bleiben muss oder darf, ist von Fährbetrieb zu Fährbetrieb unterschiedlich. Es bestehen folgende Möglichkeiten:
    • Manchmal darf er sich angeleint frei bewegen.
    • Manchmal muss er in eine Box, was einen Aufpreis von ungefährt 25 Euro/Fahrt sowie rechtzeitige Renovierung, da die Anzahl der Boxen begrenzt ist, bedeutet (alles inklusive Stress für Hund & Hundehalter).
    • Manchmal kann er im Wohnmobil bleiben (Vorteil: Da kennt er sich aus, Nachteil: unter Deck ist es dunkel und laut, das macht ihm Angst); hinzu kommt, dass du selber eventuell während der Fahrt nicht aufs Fahrzeugdeck darfst und somit keinen Zugang zu deinem treuen Freund hast.
    • Fähren, die im Mittelmeer verkehren, verbieten den Aufenthalt von Hunden im Fahrzeug, es sei denn, du machst „Camping on Bord“.
    • Bei Kabinenbuchung darf der Hund gegen Extra-Bezahlung (durchschnittlich 25-50 € pro Hund und Fahrt) mitgenommen werden. Einige Fährgesellschaften erlauben jedoch nur einen, maximal zwei Hunde pro Kabine.

Selbst wenn du deinen Hund auf die Fähre mitnehmen darfst, solltest du beachten, dass Einreisebestimmungen für bestimmte Länder gelten können. Es ist daher ratsam, vor der Abreise beim Auswärtigen Amt nachzufragen, das dich auf die Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft weiterleitet. Dort findest du weitere Informationen zum Thema Heimtierausweis. Es wird zwar grundlegend davon ausgegangen, dass du im Besitz eines internationalen Heimtierausweises mit allen notwendigen Eintragungen bist und dein Hund gechipt ist. Trotzdem empfehle ich dir dringend, eine Parasitenprophylaxe durchzuführen. Vergiss nicht, auch zu klären, ob im Einreiseland eine Quarantäne-Pflicht für Hunde besteht.

Weitere Einschränkungen für deinen Hund auf einer Fähre

  • Auf sehr vielen Fähren gilt Maulkorbpflicht, gleichgültig, ob dein Hund klein oder groß, friedlich oder eher bissig ist. Tipp: Gewöhne ihn bereits daheim an das Tragen dieses „Schmuckstückes“. In Italien ist es mir trotz Maulkorbpflicht mehrfach passiert, dass die netten Fähr-Angestellten meinten, mein Hund brauche das nicht und auch andere Hunde ohne Maulkorb anwesend waren. Aber verlasse dich nicht darauf!
  • Auch Hunde können seekrank werden, so wie es ja auch Hunde gibt, die Autofahren nicht vertragen. Das Schaukeln bringt den Magen, aber auch das Gleichgewicht durcheinander. Ideal wäre, du könntest es vorher ausprobieren – vielleicht bei einer kleinen Bootstour? Der Tierarzt deines Vertrauens hat aber sicherlich eine Lösung parat. Tipp: Füttere den Hund nicht unmittelbar vor der Fährfahrt, dann kann auch nicht mehr viel herauskommen.
  • Ferner besteht die Möglichkeit, dass dein Hund panisch reagiert – aus welchem Grund auch immer – und es im schlimmsten Fall sogar „Hund über Bord“ heißen kann. Zwar herrscht Leinenzwang, aber mein Hund ist beispielsweise ein wahrer Künstler im „Aus-dem-Halsband-Ausbrechen“. Daher trägt er auch ein ausbruchsicheres Geschirr.
  • Hundebesitzer kennen das: Der Hund muss regelmäßig Gassi gehen, um sich zu entleeren. Das wird bei einer mehrstündigen Fahrt schwierig, ich spreche von 12 bis 24 Stunden. Die Fährgesellschaften, die längere Fahrten übernehmen, haben vorgesorgt: Es gibt spezielle Bereiche an Deck, die als „Hunde-Klo“ dienen. Aber nicht jeder Hund geht dort freiwillig hin, schließlich riecht es ja nach anderen Hunden. In jedem Fall solltest du die obligatorischen Hunde-Kotbeutel parat haben.

Welchen Schluss können wir Hundebesitzer also aus all dem Gesagten ziehen? Ganz einfach: Erkundige dich vor dem Buchungs-Abschluss nach den Bedingungen, die dich mit Hund erwarten. Es gibt nämlich auch Fähren, die keine Hunde mit an Bord nehmen. Ich habe mir das über die Strecke Kiel-Oslo, bedient durch die Reederei Color Line, sagen lassen.

Für sogenannte „Trainierte Hunde“ – etwa Blinden- und Begleithunde – gelten Ausnahmen: Sie reisen häufig kostenlos mit und dürfen in Bereiche, in die andere Hunde keinen Zutritt haben. Allerdings benötigst du dafür eine entsprechende Bescheinigung.

Wie funktioniert „Camping an Bord“?

Camping an Bord ist eigentlich der falsche Begriff, denn wirklich „campen“ kannst du an Bord der Fähre nicht. Wie auch, stehst du doch dicht an dicht mit anderen Fahrzeugen und kannst weder Stuhl und Tisch noch Markise benutzen. Aber schlafen – sofern dich die unter dir befindlichen lauten Schiffsmotoren nicht stören – und dich im Wohnmobil aufhalten, das kannst du. Macht natürlich keinen Sinn bei kurzen Fahrten, und wird daher hier auch nicht angeboten.

Beliebte Ziele, die du nur oder nur nach extrem langer Anfahrtszeit erreichst, sind Norwegen, Griechenland, Malta, Sardinien oder gar die Überfahrt auf einen anderen Kontinent wie Afrika. Dabei machen sich manche Reedereien deine Vorliebe, nämlich im Wohnmobil zu leben, zu eigen und bieten „Camping an Bord“ an. Allerdings nicht alle und auch nicht auf allen Strecken oder gar in unbegrenzter Anzahl. Aber wie funktioniert das?

Im Prinzip wie jede andere Fährfahrt auch. Du fährst nach Anweisung aufs Schiff, musst nun aber weder eine Kabine gemietet haben, noch an Deck mit Schlafsack übernachten oder dich überhaupt anderweitig auf der Fähre aufhalten. Vielmehr darfst du in deinem eigenen Wohnmobil bleiben. Eigentlich wie immer, nur schaukelt es mehr.

Klingt verlockend, jedoch gibt es einige Besonderheiten, die ich dir kurz schildern möchte:

  • Lediglich im Mittelmeerraum wird Camping an Bord angeboten.
  • Camping an Bord ist nur auf einigen Routen sowie größtenteils nur zu bestimmten Jahreszeiten und sogar nur an bestimmten Wochentagen möglich.
  • Einige Fährgesellschaften entscheiden relativ kurzfristig, ob sie Camping an Bord anbieten bzw. ob sie es absagen.
  • Bei deinem Wohnmobil muss es sich um ein „echtes“, ein zugelassenes Campingfahrzeug handeln, Umbauten werden nicht akzeptiert.
  • Lediglich Dieselfahrzeuge sind für diese Art der Fährüberfahrt erlaubt.
  • Oft hast du Zugang zum Strom, was bedeutet, dass dein Kühlschrank (auf Strom!) laufen kann und du nicht mit leerem Kühlschrank fahren musst. Auch Licht und TV ziehen keine Batterie.
  • Die Küche muss jedoch kalt bleiben, denn aus Sicherheitsgründen ist das Gas während der Überfahrt abzudrehen. Kein Problem, es gibt ja schließlich ein Restaurant an Bord, und wer sich das Geld sparen möchte, isst eben Salat oder Brot.
  • Camping an Bord bedeutet jedoch auch „Kuschelcamping“, denn die Wohnmobile stehen dicht an dicht.
  • Die Plätze für Camping an Board sind beliebt und knapp, sodass eine sehr frühzeitige Buchung nötig ist (Was zudem oft auch noch billiger ist.).
  • Bei bestimmter Wetterlage – beispielsweise bei starkem Sturm – kann seitens des Fährbetriebes trotz Buchung das Verweilen im Wohnmobil untersagt werden und die Reisenden müssen sich im Innenraum des Schiffes aufhalten.
  • Camping-an-Bord-Wohnmobile müssen mehrere Stunden vorher anwesend sein, da sie als erste auf die Fähre gelotst werden.

Folgende Anbieter bieten (manchmal) auf folgenden Routen Camping an Bord an:

  • Moby Lines vom italienischen Festland nach Sardinien (aktuell nicht mehr!)
  • TTT Lines von Neapel nach Sizilien (aktuell keine Informationen diesbezüglich)
  • Superfast Ferries von Italien nach Griechenland
  • Anek Lines von Italien (Ancona, Bari, Venedig) nach Griechenland (Patras & Igoumenitsa)
  • Minoan Lines von Ancona (Italien) nach Griechenland (Ist nicht wirklich „Camping on Bord“, s.u.)
  • GNV (Grandi Navi Veloci) von Civitavecchia nach Termini Imerese (Sizilien) & von Civitavecchia nach Olbia (Sardinien)

Überblick über die Fährgesellschaften mit Camping an Board

FährgesellschaftVerfügbarkeitDuschen & WCStromanschlussCamping an Board
Superfast Ferriesnur vom 01.04 - 31.10Duschen & WC-Benutzung möglich220-Volt-Anschlüsse werden gestelltJa, außer auf der Italien-Korfu-Strecke
Anek Linesnur vom 01.04 - 31.10Mitbenutzung der Duschen an Boardkostenloser StromanschlussJa mit Platz auf dem offenen Deck. Kein Camping an Board für die Route Venedig - Korfu auf der Fähre Asterion II
GNV (Grandi Navi Veloci)nur von 01.04 - 31.10keine AngabeAnschluss an den Bordstromnur auf der Fähre Forza-Schiff
Minoan Lineskeine AngabeNeinStellplatz mit StromanschlussJa, aber kein Zugang zum Wohnmobil

Weitere Dienstleistungen der Fährgesellschaften mit Camping an Bord

  • WLAN- und Internetpakete für jeweils 12 Stunden möglich, Inanspruchnahme aller weiteren Dienstleistungen & Bereiche wie Restaurant etc. möglich
  • Alle zur Verfügung stehenden Annehmlichkeiten & Dienstleistungen zur Mitbenutzung.
  • Innenkabine (mit 2, 3 oder 4 Betten) zum Preis einer Deckpassage pro Passagier plus Fahrzeug
  • Gegen Aufpreis Haustier-Innenkabine
  • 30 % Rabatt in den Board-Restaurants

Übrigens: Bei Minoan Lines handelt es sich auf der F/B Europa Palace um sogenanntes “Camping all-inclusive”.

Moby Lines bietet aktuell (Stand 20.04.2023) Camping an Bord nicht an.

Mein Tipp: Wenn du eine Fähre zu verschiedenen Zielen buchen möchtest, gibt es eine gute Möglichkeit, dies über goFerry oder eine der anderen erwähnten Online-Plattformen zu tun. Mit etwas Glück kannst du sogar Rabatte erhalten, zum Beispiel als Mitglied im ADAC, im TCS (Touring Club Schweiz) oder im OEAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- & Touringclub). Auf goFerry.de wird dir dieser Preisnachlass automatisch berechnet. Zusätzlich gibt es möglicherweise Rabatte für Senioren, Familien und/oder Kinder bis zu einem bestimmten Alter. Vergiss nicht, auch den Frühbucherrabatt in Betracht zu ziehen.

So parkst du dein Wohnmobil auf der Fähre

Aller Anfang ist schwer, so auch das Parken eines Wohnmobils, vor allem bei einer gewissen Größe. Vorwärts geht ja noch, aber rückwärts. Das Problem ist weniger das Einparken, vielmehr beginnt es bereits beim Auffahren. Ich habe leider schon erlebt, dass ich mit meinem Wohnmobil, das einen relativ langen Überhang hat, (fast) aufgesetzt wäre. Auch lese ich in einigen Foren immer wieder davon, dass es Probleme auf der Fähre nach Marokko gäbe. Ich will dir keine Angst machen, aber du musst wissen, dass du in jedem Fall vorsichtig auffahren – was besonders für kleinere Fähren gilt – und dich keinesfalls vom Bordpersonal hetzen lassen solltest, was diese verständlicherweise gerne tun. Bist du einmal drauf, kannst du dir natürlich keinen Parkplatz aussuchen, vielmehr wirst du eingewiesen, und zwar sehr „platzsparend“.

Normalerweise besitzen Fähren sowohl am Bug als auch am Heck ein- und ausklappbare Rampen, die dir ermöglichen, vorwärts auf die Fähre rauf und vorwärts wieder runterzufahren. Mir ist es nur einmal – irgendwo in Ex-Jugoslawien – passiert, dass ich rückwärts runterfahren musste. Das war ganz schön schweißtreibend.

Mein Tipp: Mache dich generell vor Abreise mit deinem Wohnmobil vertraut, vor allem dann, wenn du Neuling bist oder ein Wohnmobil gemietet hast, das du noch nicht beherrschst.

Wie funktioniert der Check-in auf dem Schiff?

Beim Einschiffen – oder wie es „neudeutsch“ so schön heißt „Check-in“ – ist es das A & O, rechtzeitig im Hafen zu sein! Check-in bedeutet, sich in die Warteschlange am entsprechenden Pier einzuordnen und der Ticket- sowie Sicherheits-, Pass- und sonstigen Kontrolle zu harren.

Ansonsten gibt es noch ein paar weitere wichtige Dinge, die du wissen müsstest:

  • In jedem Fall musst du – bei großen Überfahrten – egal, ob du gebucht hast oder nicht (letzteres ist sowieso nicht ratsam), einige Zeit vor Abfahrt am entsprechenden Pier sein. Wie lange, das variiert sehr stark. Das können 30 Minuten, aber auch 3-4 Stunden sein. Die entsprechende Fährgesellschaft wird dich mit der Buchungsbestätigung informieren.
  • Nimmst du ein Haustier mit oder benötigst Hilfe aufgrund körperlicher Einschränkungen etc., musst du zusätzliche Zeit einplanen.
  • Auch die Information darüber, wo genau du einchecken musst, findest du auf deiner Bestätigungs-Mail. Dort stehen normalerweise sowohl die Adresse des Hafens mit entsprechendem Pier als auch ein Link zu Google Maps, damit du direkt dorthin navigieren kannst.
  • Was die Tickets oder die Bordkarten anbelangt, handhaben das die einzelnen Fährbetriebe unterschiedlich. Es kann sein, dass du am Hafen deine Bestätigungs-Mail vorzeigen musst, um die Tickets abholen zu können, es kann aber auch sein, dass du die Tickets per Mail zugeschickt bekommst. Manche haben sogar moderne Self-Check-In-Automaten – etwa in Travemünde –, an denen du alles selber erledigen kannst. Die Anleitungen dazu findest du vor Ort.
  • Kommst du zu spät – was nicht passieren sollte, wenn du richtig planst – und kannst deiner Fähre nur noch hinterherwinken, so wäre es am idealsten, wenn du vorher mit der Reederei Kontakt aufnehmen würdest. Eine Einschiffung bei Verspätung kann jedoch nicht garantiert werden. Du kannst also nur darauf hoffen, dass man dir irgendwie weiterhilft.
  • Bist du früher am Hafen und würdest gerne eine frühere Fähre nehmen, ist das auch nicht ganz einfach, da die Tickets terminiert sind. Manchmal kannst du jedoch – bei freien Kapazitäten – umbuchen.
  • Einige Betreiber verlangen, dass Mitreisende aus Sicherheitsgründen als Fußgänger an Bord gehen.

Welche Vorschriften gelten an Bord mit dem Wohnmobil?

Natürlich gibt es – wie überall – auch an Bord Regeln. Die meisten haben wir bereits schon genannt, daher hier nur noch die Kurzform, wobei einige so selbstverständlich sind, dass man sie eigentlich gar nicht mehr erwähnen müsste:

  • Oberstes Gebot ist natürlich die Sicherheit, keiner und nichts sollte über Bord gehen. Also lasse nie Kinder oder Hund unbeaufsichtigt herumlaufen. Auf (hoffentlich) jedem Schiff sind zudem Verhaltensregeln für den Notfall ausgeschildert.
  • Haupthahn und Gasflaschen sind abzudrehen und es darf keinerlei Gasbetrieb stattfinden. Jedoch muss der Zugang zum Gasbehälter frei bleiben. Für den Kühlschrank gibt es (eventuell) Zugang zum Strom.
  • Ansonsten gilt, wie überall, wo mehrere Menschen aufeinandertreffen: Nehmt Rücksicht aufeinander.
  • Das Sagen an Bord hat der Kapitän, ihm hast du Folge zu leisten, sogar dann, wenn er dir verbietet, an oder in dein Wohnmobil zu gehen.
  • Keine „offizielle“ Regel, jedoch sehr wichtig: Lasse keine Wertgegenstände im Wohnmobil – und schon gar nicht offensichtlich – und behalte deine Tasche mit den Dokumenten und dem Geld sowie den Kreditkarten stets im Auge.

Wer haftet für Schäden am Wohnmobil?

Wir alle hoffen, dass wir unseren Urlaub und auch die Fährfahrt unbeschadet überstehen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass es zu Schäden kommt. Wenn es sich jedoch nur um Blechschäden handelt, ist das zwar ärgerlich, aber noch verkraftbar.

Was aber tun, wenn’s doch passiert? Wer kommt für den Schaden auf? Zuerst einmal solltest du, um informiert zu sein, bereits vor der Abreise deinen bei deiner Versicherung bestehenden Versicherungsschutz abchecken sowie die Geschäftsbedingungen der Reederei gut durchlesen. Überprüfe diesbezüglich auch deine Mitgliedschaft im Automobilclub.

Bis zur Rampe bist alleine du für dein Wohnmobil verantwortlich, an Deck bist du es auch, wenn du dich nicht an die Anweisungen des Bordpersonals hältst. Zudem bist du in der Pflicht, beim Verlassen des Wohnmobils den 1. Gang einzulegen sowie die Handbremse anzuziehen. Dennoch kann es zu einem Blechschaden kommen, entweder beim Rangieren oder bei Sturm, wenn Dinge herumgewirbelt und gegen dein Wohnmobil fliegen. Vom Sinken der Fähre möchte ich hier lieber nicht sprechen.

Die Reedereien haften nur begrenzt (s.o. Geschäftsbedingungen). Also ist deine Versicherung gefragt. Ob diese jedoch im Schadensfall die Kosten übernimmt, hängt von deinem Tarif ab, also ob du für dein Wohnmobil eine Kfz-, Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen hast.

  • Die Teilkasko übernimmt normalerweise Schäden, die durch Sturm oder Feuer auf dem Schiff entstanden sind.
  • Die Vollkasko hingegen übernimmt sogar Schäden, die du beim Rangieren an Bord verursacht hast. Ferner tritt sie in Aktion, wenn du dein Wohnmobil aufgrund von Kollision, Stranden oder gar Sinken verloren hast. Hier steht – je nach Geschäftsbedingungen – manchmal auch die Reederei für den Schaden gerade.

In jedem Fall solltest du darauf achten, dass in deinen Versicherungsunterlagen ausdrücklich Fähren beziehungsweise Schiffe aufgeführt sind, manchmal ist die Rede von „Seerisiko“.

Wenn es denn doch mal kracht, verfalle nicht in Panik! Wichtig ist, dass du nun richtig handelst:

  • Dokumentiere den Schaden, am besten mit einem neutralen Zeugen, sofort nach Entstehung des Missgeschicks.
  • Ideal ist, wenn du einen Verantwortlichen von der Fähre mit „ins Boot“ nimmst, der mit dir gemeinsam ein Schadens- beziehungsweise Unfallhergangsprotokoll anfertigt, seine Personalien hinterlässt und unterzeichnet.
  • Am Zielort solltest du nicht das Ablegen der anderen behindern sondern die Fähre verlassen.
  • Kontaktiere die Reederei und setze sie in Kenntnis. In manchen Ländern benötigst du bei einem Fahrzeug-Schaden einen offiziellen Beleg, damit du keine Probleme beim Grenzübergang bekommst. Hierbei kann dir die Reederei vielleicht auch weiterhelfen.
  • Bei Unklarheiten besser immer die Polizei hinzuziehen.

Wie sicher sind die Fähren?

Auf den Seiten der Automobilclubs findest du immer relativ aktuelle Berichte ihrer Tests bezüglich der Fährschiffe verschiedener Reedereien. Innerhalb Europas sind die Fähren – vor allem die, die für weitere Reisen gedacht sind – recht sicher. Eine absolute Sicherheit bekommst du jedoch nie und nirgendwo, dann müsstest du schon daheim bleiben. Außerhalb Europas – vor allem in „Entwicklungsländern“ ist es mit der Sicherheit weniger gut bestellt.

Wichtige und beliebte Fährverbindungen

Häfen gibt es unendlich viele, Fährstrecken nicht so viele, jedoch sind viele Ziele über unterschiedliche Häfen an- beziehungsweise abzufahren. Dabei kristallisieren sich bestimmte, besonders beliebte Strecken heraus. Das solltest du berücksichtigen, wenn du eine der Linien anfahren möchtest, denn „beliebt“ ist gleichbedeutend mit „oft ausgebucht“ vor allem in den Ferienzeiten und am Wochenende.

Zu den deutschen Inseln

  • Rømø/Dänemark ↔ Insel Sylt (ca. 40 min.)
  •  Dagebüll ↔ Insel Föhr (40-45 min.) & Dagebüll ↔ Amrum (ca. 1 h 30 min.)
  • Emden ↔ Borkum (ca. 2 h 15 min.)
  • Norddeich ↔ Insel Norderney (ca. 55 min.)

Weitere Fährverbindungen in Deutschland

  • Über die Trave: Travemünde ↔ Priwall (nur ein paar Minuten, man kürzt jedoch enorm ab)
  • Über die Weser: Bremerhafen ↔ Nordenham (ca. 12 min.)
  • Über den Bodensee: Friedrichshafen/Deutschland ↔ Romanshorn/Schweiz (45 min)

In Europa

Ziele mit der Fähre in Europa:

  • Nach Sardinien: von Livorno oder Genua im Norden Italiens beziehungsweise von Civitavecchia oder Piombino weiter südlich, von Nizza, Marseille oder Toulon in Südfrankreich. Ankunftshäfen sind: Olbia & Porto Torres (im Norden) sowie Cagliari & Arbatax (im Süden)
  • Nach Korsika: von Marseille, Toulon oder Nizza in Südfrankreich nach Ajaccio, Bastia, Ile Rousse, Porto Vecchio, Bonifacio oder Propriano beziehungsweise von Savona, Genua, Livorno oder Piombino in Italien nach Bastia, Ile Rousse oder Porto Vecchio
  • Nach Elba: von Piombino/Italien mit Moby Lines, Blu Navy, Corsica Sardinia Ferries oder Toremar nach Portoferraio oder Cavo
  • Nach Norwegen: von Rostock, Sassnitz, Kiel oder Travemünde beziehungsweise von Dänemark (Frederikshaven oder Hirtshals) nach Oslo
  • Nach Schweden: von Kiel, Travemünde, Rostock oder Sassnitz nach Göteborg, Malmö oder Trelleborg
  • Nach Großbritannien: von Calais, Dünkirchen, Le Havre, Caen, Cherbourg, Saint Malo oder Roscoff in Frankreich, von Zeebrügge/Belgien beziehungsweise von Hoek van Holland, Rotterdam oder Amsterdam in den Niederlanden nach Dover, aber auch nach Pool, Schottland und in andere Häfen
  • Nach Griechenland: ab Venedig oder Ancona im Norden oder Bari und Brindisi im Süden Italiens nach Korfu, Igoumenitsa oder Patras
  • Nach Sizilien: von Civitavecchia oder Neapel nach Palermo sowie die direkte Linie Villa San Giovanni ↔ Messina (20 min.)
  • Nach Helsinki/Finnland: von Travemünde
  • Nach Tanger Med/Marokko: von Algeciras (beliebteste & kürzeste Fährverbindung) oder von Marseille aus

Abfahrten in Europa:

  • Von Ancona/im Norden Italiens: nach Albanien, Split oder Zadar in Kroatien oder nach Bar in Montenegro
  • Von Bari im Süden Italiens: nach Dubrovnik (Kroatien), Bar (Montenegro) und Durrës (Albanien)
  • Von Saint-Malo/Frankreich: zu den Kanalinseln Jersey und Guernsey (Achtung! Um mit dem Wohnmobil dort hinzufahren, benötigst du eine Genehmigung)
  • Von Thessaloniki: zu verschiedenen griechischen Inseln; unter den einzelnen Inseln gibt es zudem zahlreiche Verbindungsfähren
  • Von Toulon/Frankreich: auf die Inseln Mallorca & Menorca
  • Von Split/Kroatien: auf die Inseln Brač, Hvar & Korčula
  • Von Zadar/Kroatien: auf die Inseln Ugljan, Pašman & Dugi Otok
  • Von Valbiska & Brestova: auf die Insel Cres/Lošinj
  • Von Dubrovnik/Kroatien: zu den Inseln Lastovo & Korčula sowie nach Bari/Italien
  • Von Barcelona/Spanien: zu den Balearischen Inseln; die untereinander ebenfalls mit Fähren verbunden sind
  • Von Cádiz/Südspanien: zu den Inseln Lanzarote, La Palma, Teneriffa, Fuerteventura & Gran Canaria

Fährverbindungen in Europa: eine Übersicht für deine Wohnmobilreise

Die grenzenlose Freiheit, mit dem Wohnmobil Europa zu erkunden, ist unbeschreiblich. Dabei müssen die Meere kein Hindernis sein, denn diese kannst du einfach mit der Fähre überwinden.

In unserem folgenden Artikel haben wir Dir eine genaue Übersicht über alle Fährverbindungen in Europa zusammengestellt.

Häufige Fragen zum Thema auf der Fähre mit dem Wohnmobil

Weiteren noch offenen Fragen möchte ich in Form einer Beantwortung häufig gestellter Fragen begegnen.

Die WLAN- Nutzung wird unterschiedlich gehandhabt. In den meisten Fällen musst du bezahlen, etwa auch in Form eines vorab gebuchten Internet-Verbindungspakets. Über deine eigene mobile Verbindung ist die Internetnutzung in der Regel möglich, aber Achtung, die Roaming-Verordnung gilt nicht für die Funknetze auf Schiffen und Surfen sowie Telefonieren können richtig teuer werden!

Das hängt vollkommen von der Route, der Landschaft und vom Fährpreis ab. Kurze Flussüberfahrten können, gibt es keine Brücke in der Nähe, günstiger sein. Bei längeren Fährfahrten sind Mautgebühren, Spritpreise, Übernachtungskosten auf Camping- oder Stellplätzen, Verschleiß sowie Anzahl der Mitfahrer (je mehr Leute, desto teurer die Fähre) bei der Berechnung mit einzubeziehen. Eine Zeitersparnis ist es in den meisten Fällen allemal, allerdings kommst du auch nicht überall ganz ohne Fähre aus, dann musst du überlegen, ob dein Fährabfahrtshafen nahe an der Insel oder weiter weg liegen sollte.

Im Prinzip ist dem seitens der Fähre keine Grenze gesetzt (eher variieren die Vorgaben der einzelnen Länder, was maximale Länge, Höhe und Breite anbelangt). Wissen solltest du jedoch, dass normalerweise alles, was länger als 6 m ist, einen Preisaufschlag nach sich zieht, der von Anbieter zu Anbieter extrem unterschiedlich sein kann. Bedenke Anhänger, aber auch Fahrradträger zählen mit! Manche Fähren berechnen den Preis nach angefangenem Meter, andere sogar nach angefangenem halben Meter (Beispiel: Norderney-Fähren je angefangenem halben Meter 14,40 €)

Eine allgemeingültige Antwort kann es nicht geben, da die Entfernungen – und auch die (Wetter)Bedingungen – sehr unterschiedlich sind. Zu den längeren, beliebten Fahrten gehören Venedig ↔ Igoumenitsa ca. 27 Stunden, Bari ↔ Igoumenitsa ca. 11 Stunden, direkt auf die Peleponnes nach Patras bedeutet weitere 5-6 Stunden. Auch die Autofähre Amsterdam/Niederlande ↔ Newcastle/England benötigt knapp 17 Stunden

Cargo-Fähren sind normalerweise für LKWs und Fracht-Container vorgesehen und du kannst nicht einfach einen Platz auf einem derartigen Frachtschiff reservieren. Allerdings gibt es Ausnahmen wie die Verschiffung nach Übersee oder Fahrten mit Grimaldi Lines auf den Strecken von Nordeuropa in den Nahen Osten beziehungsweise nach Südamerika. Die Dauer der Überfahrt beträgt 2-4 Wochen und es sind viele sowie lange Vorkehrungen zu treffen. Vom Preis ganz abgesehen. Ein Flug ins entsprechende Land und der Umstieg auf ein vorab gemietetes Wohnmobil ist komfortabler, zeitsparender und kostengünstiger.

Nein, und wenn, dann hauptsächlich bei „Camping an Bord“. Allgemein wird Strom eher selten angeboten, was bedeutet, dass du auf Strecken, die über mehrere Stunden dauern, am besten keine verderblichen Lebensmittel im Kühlschrank und keine im Eisfach mitnimmst. Camping-an-Bord-Nutzer bekommen bei Anek Lines kostenlosen Strom angeboten, bei Finnlines musst du Strom im Vorfeld buchen, was 5-10 € kostet. Color Line hingegen bietet aus Sicherheitsgründen auf dem Autodeck keinen Stromanschluss an.

Die Frage müsste eher lauten „In welches Land darf ich mit dem Miet-Wohnmobil fahren?“, denn das ist im Mietvertrag festgehalten. „Schwierig“ wird es auch bei einer Vorabbuchung, wenn dir das Kennzeichen, das du angeben musst, nicht bekannt ist. Die Anführungszeichen deshalb, weil du durchaus auch ein fiktives Kennzeichen angeben und zu einem späteren Zeitpunkt das richtige nachtragen kannst. Manchmal hast du dafür sogar Zeit bis zum Check-in. Balearia weist zudem darauf hin, dass der Fahrzeugbesitzer eine Genehmigung erteilen muss.

Große Fähren verursachen viele Emissionen, jedoch stoßen sie keinesfalls so viele Schadstoffe aus, wie die von ihr transportierten Hunderte von Fahrzeugen. Auch an den Reedereien geht das Problem von steigenden Treibstoffkosten und verschärften Schadstoffgrenzen nicht unbedacht vorbei. Viele machen sich ernsthafte und auch aktive Gedanken, wie ihre Schiffe energie- und schadstoffeffizienter über die Meereswogen gleiten könnten. Vorreiter sind die nordischen Linien. So hat beispielsweise das weltweit größte Fährunternehmen, die schwedische Reederei Stena, bereits auf der Strecke Göteborg ↔ Frederikshavn die erste Batteriehybrid-Fähre im Einsatz. Geplant ist hier bis 2030 ein vollelektrischer Einsatz. Und auch die deutsch-dänische Reederei Scandlines will bis nächstes Jahr ihre erste emissionsfreie Frachtfähre vom Stapel lassen.

Das ist von Fährstrecke zu Fährstrecke sowie von Reederei zu Reederei verschieden. Man kann jedoch feststellen, dass sich die gestiegenen Energiepreise auch auf die Fährpreise auswirken. So zahlt beispielsweise auf der Strecke Puttgarden/Insel Fehmarn-Rødby/dänische Insel auf Lolland jede Person lediglich 1,50 € mehr, während auf der Strecke Venedig-Griechenland zwischen 5 € und 53 € pro Person und Fahrzeug mehr anfallen. Einige Reedereien verlangen Treibstoffzuschläge. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Mehrkosten bei etwa 10 %.

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