Wie schwer ist mein Wohnmobil eigentlich wirklich? Sicherlich hast du dir diese Frage beim Beladen deines Campers schon mehrfach gestellt. Das Gesamtgewicht ist in der Tat nicht immer gleich: es setzt sich nämlich aus dem Leergewicht des Wohnmobils und der Zuladung zusammen. Vor allem die neueren Modelle sind echte Raumwunder mit viel Stauraum. Dies ist auch gut, schließlich passt dann viel in die Heckgarage hinein. Allerdings gibt es ein Problem, Wohnmobile sind leider schnell zu schwer, wenn man nicht penibel genau auf die Zuladung achtet und beim Gewicht spart. Überladene Wohnmobile stellen nicht nur eine Gefahr für den Strassenverkehr dar, sondern jedem Fahrer, der die zusätzliche Last nicht im Auge behalten, winken teilweise sehr hohe Strafen.
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Inhaltsverzeichnis
Schweres Unterfangen: Wie schwer ist das Wohnmobil wirklich?
3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht klingt zunächst nicht wenig. Aber wenn man bedenkt, dass ein leeres Wohnmobil im Durchschnitt bereits 3.000 kg Leergewicht auf die Waage bringt, wird klar, dass das Gepäck nur 500 kg wiegen darf. Beim Transport von Gasflaschen, Motorroller, Fahrrädern und Sitzmöbeln wird das erlaubte Zusatzgewicht schnell erreicht. Immerhin werden bei dem Leergewicht das Körpergewicht des Fahrers und des Beifahrers mit jeweils 75 kg hinzugerechnet. Fahrer und Beifahrer, die mehr wiegen, müssen ihre zusätzlichen Kilos bei der Ladung berücksichtigen. Auch das Körpergewicht der Mitreisenden und der Haustiere werden bei der Leermasse nicht mitgerechnet. Kein Wunder also, dass es nicht so einfach ist, das genaue zulässige Gesamtgewicht des Wohnmobils jederzeit zu kennen.
Im Zweifelsfall lohnt es sich, das Wohnmobil vor der Fahrt in den Urlaub wiegen zu lassen, um Bußgelder und Unannehmlichkeiten mit der Polizei zu vermeiden. In einigen Ländern wird die Weiterfahrt mit Übergewicht rigoros untersagt und das Übergewicht muss abgeladen werden. Dies ist natürlich eine stressige Erfahrung. Zudem kann das Übergewicht mit bis zu 6.000 Euro Strafe geahnt werden.
Alles Wichtige auf einen Blick
Überlasse das zulässige Gesamtgewicht deines Wohnmobils also lieber nicht dem Zufall und bring dein Urlaubsgepäck auf die Waage. Schließlich packt kein Reisender vor einem langen Italienurlaub nur ein paar Kleinigkeiten ein. Schließlich ist es schön, bei der Ankunft sofort das Vorzelt aufbauen zu können und die Möbel aufzustellen. Aber es gibt sicherlich auch Gegenstände, die du nicht sofort benötigst. Ein kritischer Blick auf die Packliste ist daher sicherlich eine gute Idee.
Wo kannst du also Gepäck sparen und was macht die Zuladung schwer? Die angeschraubte Markise oder eine Rückfahrkamera kann schnell in Vergessenheit geraten. Da diese Teile im Original nicht zum Wohnmobil gehören, kann man sie nicht bei dem Leergewicht dazu rechnen.
Wie schwer ist ein Wohnmobil: Welches Gewicht zählt überhaupt?
Das zulässige Gesamtgewicht des Campers setzt sich aus dem Leergewicht und der Zuladung zusammen. Bei den meisten Wohnmobilen liegt das zulässige Gesamtgewicht bei 3.500 Kilogramm. Das Leergewicht eines Fahrzeugs setzt sich aus dem Gewicht der Karosserie, einem zu 90 % gefüllten, eingebauten Kraftstofftank, der Kühlflüssigkeit, dem Motoröl, der Bremsflüssigkeit und dem Scheibenwischwasser zusammen.
Ausrüstungsteile wie Ersatzrad, Bordwerkzeug, Verbandskasten und Warndreieck und das Fahrergewicht und Beifahrergewicht von je 75 kg werden ebenfalls zu der Leermasse hinzugerechnet. Das Leergewicht eines Campers bezeichnet also das Gewicht, das ein fahrbereites Fahrzeug auf die Waage bringt. Gepäck und andere Gegenstände werden als Zuladung gezählt.
Was darf mein Wohnmobil zuladen bzw. wie viel Zuladung ist erlaubt?
Die maximale Zuladung für das Fahrzeug kann auch ganz leicht ermittelt werden. Um die maximale Zuladung für den Camper zu berechnen, musst du nur das Leergewicht vom zulässigen Gesamtgewicht abziehen.
Im 1. Teil der Zulassungsbescheinigung (Fahrzeugschein) ist das zulässige Achsengewicht eingetragen. Dort findest du das maximale Höchstgewicht, das auf jeder einzelnen Achse des Fahrzeugs liegen darf. Auch wenn das Gesamtgewicht des Reisemobils nicht überschritten ist, kann die Last der Hinterachse überschritten sein.
Zuladung von beliebten Wohnmobilen unter Campern
Hymer ML-T 580, Knaus Van TI 650 MEG Vansation und der Miller Toronto gehören aktuell zu den beliebtesten Campern. Hier findest du die Gewichte von diesen Modellen und Angaben zur möglichen Zuladung.
Hymer ML-T 580 | Knaus Van TI 650 MEG Vansation | Miller Toronto | |
Zulässiges Gesamtgewicht | 3.500 KG | 3.500 KG | 3.500 KG |
Leergewicht | 2.910 KG | 2.931 KG | 2.950 KG |
Zuladung | 590 KG | 569 KG | 550 KG |
Welche Bußgelder drohen bei einer Überladung?
Bei einer Überladung Deines Wohnmobils riskierst Du nicht nur hohe Bußgelder, sondern gefährdest auch andere Verkehrsteilnehmer. Der Grund ist das hohe Sicherheitsrisiko, das bei der Überladung entsteht. Viele Camper unterschätzen die Überladung ihres Wohnmobils und die dadurch entstehenden Folgen. Überladene Fahrzeuge lassen sich schlechter lenken, geraten schneller aus der Spur und haben einen längeren Bremsweg. Hinzu kommen Probleme mit der Versicherung bei einem Unfall.
Im folgenden Abschnitt haben wir Dir die Bußgelder in Deutschland und Europa zusammengestellt.
In Deutschland drohen bei einer Überladung folgende Bußgelder:
- Überladung von 5 %: 10 Euro
- Überladung von 10 %: 30 Euro
- Überladung von 20 %: 95 Euro und ein Punkt in Flensburg
- Überladung von 25 %: 140 Euro und ein Punkt in Flensburg
- Überladung von 30 %: 235 Euro und ein Punkt in Flensburg
Im europäischen Ausland drohen bei einer Überladung folgende Bußgelder:
- Italien: mindestens 40 Euro, Höchststrafe bei 1.700 Euro
- Frankreich: zwischen 135 Euro und 750 Euro
- Spanien: zwischen 6 % und 15 % Überladung zwischen 300 Euro und 400 Euro, Höchststrafe bei 4.600 Euro
- Kroatien: mindestens 40 Euro
- Österreich: mindestens 36 Euro bei mehr als 2 % Überladung, Höchststrafe 5.000 Euro
- Schweiz: unter 100 kg Überladung 85 Euro, bei über 100 kg Überladung 170 Euro
- Luxemburg: mindestens 74 Euro, Höchststrafe 5.000 Euro
- Niederlande: zwischen 130 Euro und 850 Euro
- Belgien: zwischen 110 Euro und 330 Euro
- Dänemark: 10 Euro pro %-Punkt über dem zulässigen Gesamtgewicht
- England: mindestens 60 Euro, Höchststrafe 6.000 Euro
Eine detaillierte Aufzählung der drohenden Bußgelder findest Du in unserem folgenden Artikel: Zulässiges Gesamtgewicht – Vorsicht bei der Beladung des Wohnmobils
Bußgelder vermeiden! Wohnmobile vor der Fahrt wiegen lassen
Um Bußgelder zu vermeiden, kannst du Reisemobile, Autos und Anhänger in Deutschland an verschiedenen Orten wiegen lassen. Einige ADAC Prüfzentren bieten diesen Service an. Auch regionale Klubs, Gemeinden, Baustoffhandlungen und Wertstoffhöfe haben ein entsprechendes Equipment. Wenn du oft mit deinem Camper verreist, dann kann sich auch der Kauf einer Radlastwaage rechnen. Eine Radlastwaage ist ab hundert Euro zu haben. Im Ausland bieten Werkstätten und Gemeinden ebenfalls solche Waagen an.
Wie lässt sich an Gewicht sparen?
Gewicht lässt sich leicht an den Stahlrädern, an der Klimaanlage, am Kühlschrank, am Backofen und am Reserverad sparen. Auch ein Fahrradträger, die Heckstütze, die Markise, die Gasflasche, der Flachbildschirm, die Satellitenanlage, die Solaranlage und die technischen Mechanismen in den Betten sorgen für Zusatzgewicht.
Der Teppichboden im Fahrerhaus und im Wohnraum wiegt auch schnell einige Kilo. Um Zuladung zu sparen, lohnt es sich also in leichte Felgen zu investieren und generell leichte Materialien wie Aluminium zu wählen. Alugasflaschen wiegen deutlich weniger als Stahlflaschen.
Zudem solltest du Lebensmittel am Urlaubsort kaufen. Konserven, Wasserflaschen und andere Vorräte können auch später besorgt werden, wenn du sie benötigst. Auch der Wassertank muss nicht voll sein. Wenn du anstatt 120 Liter nur 20 Liter im Wassertank hast du schon mal rund 100 Kilogramm gespart.
Der Kauf eines Anhängers ist zwar eine Option, den Ballast zu verteilen, aber du kannst nicht mehr Gepäck transportieren, da sich das zulässige Gesamtgewicht nicht ändert. Auch das Auflasten deines Wohnmobils bietet sich als Option an. Im Folgenden Artikel erklären wir Dir den Unterschied zwischen einer Auflastung und einem zusätzlichen Anhänger. Wenn du auf Komfort nicht verzichten möchtest, dann kaufst du besser ein Wohnmobil mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen. Dabei solltest du aber die Besonderheiten eines Campers über 3,5 Tonnen nicht außer Acht lassen.
Wohnmobile bis 3,5 Tonnen – Wohnmobile über 3,5 Tonnen?
Wenn Du Dir aufgrund der Zuladung noch unsicher bist, ob Du Dir ein Wohnmobil bis 3,5 Tonnen oder ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen kaufen möchtest, haben wir Dir hier eine Übersicht über die jeweiligen Vor- und Nachteile zusammengestellt, um Dir bei der Entscheidung zu helfen.
Wohnmobile bis 3,5 Tonnen | |
Vorteile | Nachteile |
geringere Mautgebühren | Zuladung nur 500 KG |
leichter zu fahren | |
Führerschein der Klasse B reicht aus | |
kostengünstiger in der Versicherung | |
Verkehrsregeln wie bei PKWs |
Wohnmobile über 3,5 Tonnen | |
Vorteile | Nachteile |
mehr Zuladung möglich | andere Tempolimits:
|
viel Platz und Komfort | höhere Mautgebühren |
Führerschein der Klasse C1 nötig | |
schwieriger zu fahren | |
schwere Stellplatz suche |
Grundsätzlich bezahlen Reisemobile bis 3,5 Tonnen weniger Maut. Reisemobile mit mehr als 3,5 Tonnen werden wie Lkws behandelt. In Österreich reicht eine Klebevignette dann nicht mehr aus.
Bei Modellen über 3,5 Tonnen wird die Maut über ein elektronisches System kilometergenau erfasst. Auf deutschen Autobahnen dürfen Reisemobile über 3,5 Tonnen mit 100 km/h unterwegs sein. Reisemobile über 7,5 Tonnen dürfen nur 80 km/h fahren.
Es ist möglich, dass bei Fahrzeugen über 3,5 Tonnen eine andere Fahrerlaubnis notwendig werden. Ein Reisemobil unter 3,5 Tonnen ist viel leichter zu fahren als ein größeres Modell. Das Rangieren und Wenden mit großen Fahrzeugen ist sehr kompliziert.
Zudem ist es mit einem Fahrzeug über 3,5 Tonnen schwieriger, Parkplätze und Stellplätze zu finden. In Südeuropa sind die Straßen zudem oft noch enger, dies ist für große Reisemobile schnell ein Problem.
Achte auch auf die Haltungskosten des Reisemobils. Sie sind bei größeren Modellen viel höher. Die Kfz-Steuer, die Versicherung und die Kosten für die regelmäßige Hauptuntersuchung schlagen zu Buche.