Wir Wohnmobilisten reisen gerne auch in andere Länder, das kann geplant oder auch ganz spontan sein. Es kann verschiedene Länder innerhalb oder außerhalb der EU, innerhalb oder außerhalb Europas oder – im Falle einer Fernreise mit eigenem oder gemietetem Wohnmobil – auch mal ganz weit weg über den „großen Teich“ sein. Wichtig ist es aber immer, zu wissen, wie es mit den nötigen Reisedokumenten aussieht.

Die Frage „Welche Dokumente benötige ich?“ sollte dabei so rasch wie möglich geklärt werden, um dir Verzögerungen oder gar richtige Unannehmlichkeiten zu ersparen. Daher erhältst du heute eine Information bezüglich unterschiedlicher Reisedokumente und der Frage „Für welche Länder benötige ich einen Reisepass?“.

Das Thema ist sehr weitgreifend, u.a. auch deshalb, weil die geltenden Richtlinien in den verschiedenen Ländern nicht nur unterschiedlich, sondern sich auch ändern können. Du bewegst dich jedoch in jedem Fall auf der sicheren Seite, wenn du rechtzeitig vor Reiseantritt die Seiten des deutschen Auswärtigen Amts aufrufst und dich über die aktuelle Lage informierst.

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Interessante Fragen vor dem Reiseantritt:

  • Wie sieht das mit dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit aus?
  • Was ist mit der Türkei?
  • Kann ich, wenn ich in Spanien bin, spontan entscheiden, mit der Fähre nach Marokko, also Afrika, überzusetzen?
  • Wie sieht das aus, wenn ich mit dem Flieger in ein ferneres Land reise und dort ein Wohnmobil miete – beispielsweise in die USA oder nach Neuseeland?
  • Was ist, wenn ich oder einer meiner Mitreisenden eine doppelte Staatsangehörigkeit oder gar generell eine andere als die deutsche besitze?

Reisepass – Grundsätzliches in Kurzform

Jeder deutsche Staatsbürger benötigt generell ab dem 16. Lebensjahr einen amtlichen Identitätsnachweis. Das können sowohl ein Personalausweis als auch ein Reisepass sein. Willst du jedoch dein Land verlassen, gleichgültig ob über Land mit dem Wohnmobil oder zu Luft beziehungsweise mit dem Schiff, so gelten spezielle, teilweise weitere Dokumentenpflichten. Das gilt nicht nur für Fernreisen, auch innerhalb Europas gibt es unterschiedliche Einreisebestimmungen. Dabei sind nicht nur Personalausweis und Reisepass sondern auch Visa & Co. gemeint. Ein Grund, dich vor Übertritt der Landesgrenze ausführlich zu informieren. Am aktuellsten bist du dabei auf der Webseite des deutschen Auswärtigen Amts oder auf entsprechenden Seiten des ADAC. Auch die Botschaften der entsprechenden Länder halten auf ihren Webseiten wichtige Informationen bezüglich der Ein- und Ausreisebestimmungen für dich bereit.

Übrigens: Ein normaler Führerschein gilt nicht als Reisedokument. Und auch mitreisende Kinder und Jugendliche benötigen – von Geburt an! – bei Auslandsreisen einen eigenen Ausweis. Mehr dazu weiter unten.

Generell jedoch kann man sagen:

  • Bei einigen Nicht-Schengen-Ländern kann es sein, dass du einen Reisepass benötigst.
  • Für Reisen in ein EU-Land reicht ein für die Reisedauer gültiger Personalausweis.

Der Personalausweis ist ein amtliches Dokument, das von einer staatlichen Stellen – meist beantragt beim Einwohnermeldeamt des Wohnortes – ausgegeben wird. Er dient der Identifikation des jeweiligen Besitzers, sein Vorzeigen ist in vielen verschiedenen Situationen Pflicht. Der Perso – wie er verniedlichend genannt wird – beinhaltet ein Foto, das nach genauen Vorgaben sein muss, sowie folgende sichtbare Angaben:

  • alle beurkundeten Namen einschließlich Geburtsname
  • Doktorgrad
  • Tag & Ort der Geburt
  • vollständige Adresse
  • Unterschrift

Seit einiger Zeit gibt es den Personalausweis mit Onlinefunktion, genauer gesagt, einen Pass mit einem Chip, welcher eine eID-Funktion besitzt, dank derer verschiedene Aktionen einfach elektronisch erledigt werden können. Im Chip ist dein Lichtbild gespeichert; seit August 2021 müssen zudem bei Neuantrag zwei Fingerabdrücke gespeichert sein. Das ist europaweit Pflicht.

Lediglich autorisierte Personenkreise – etwa Polizei, Zoll oder Steuerfahndungsstellen – dürfen die biometrischen Daten auslesen. Lichtbild und Fingerabdrücke dürfen übrigens nie ohne deine Kenntnis abgefragt werden.

Der deutsche Personalausweis – in Form einer Plastik-Scheckkarte – ist einer der weltweit fälschungssichersten Ausweisdokument.

Weitere Informationen erfährst du beim Bundesministerium des Innern und für Heimat

Alles Wichtige zum deutschen Reisepass

Die Grunddefinition in Kurzversion lautet: Der deutsche Reisepass wird als Reisedokument an deutsche Staatsangehörige ausgegeben, die ins Ausland reisen möchten oder müssen.

Jeder deutsche Staatsangehörige kann – von Geburt an – einen deutschen (biometrischen) Reisepass beantragen und erhalten, wobei bei Minderjährigen die Zustimmung der Sorgeberechtigten vorliegen muss.

Bei der Ausgestaltung des Reisepasses muss sich die Bundesrepublik Deutschland an einige bestehende internationale Konventionen halten. Ferner ist man bemüht, innerhalb der EU-Mitgliedstaaten eine Angleichung herzustellen.

Aktuell werden folgende Reisepässe ausgegeben:

  • der ePass, ein bordeauxroter Reisepass mit kontaktlosem Chip auf dem die biometrischen Daten gespeichert sind
  • ein grüner (vorläufiger) Reisepass ohne Chip als Übergangsdokument nach Eilanträgen oder bei Verzögerungen
  • der bordeauxrote Kinderreisepass ohne Chip, für Kinder ab ihrer Geburt bis zum 12. Lebensjahr
  • der biometrische bordeauxrote Kindereuropapass

Die Gültigkeit des Reisepasses richtet sich nach dem Alter des Besitzers:

  • 6 Jahre Gültigkeit bei Personen bis zum 24. Lebensjahr
  • 10 Jahre Gültigkeit bei Personen über 24 Jahre

Eine Gültigkeitsverlängerung ist nicht möglich. Kinder können nicht – wie früher – im Pass der Eltern eingetragen werden sondern benötigen einen eigenen Reisepass.

Unser deutscher elektronischer Reisepass besteht aus 32 oder 48 Seiten*, wobei die erste Seite die Datenkarte darstellt. Folgende persönliche Daten sind im Reisepass enthalten:

  • alle beurkundeten Namen einschließlich Geburtsname
  • Doktorgrad
  • Tag & Ort der Geburt
  • Geschlecht
  • Körpermerkmale wie Körpergröße & Augenfarbe
  •  Wohnort
  • Staatsangehörigkeit

Weitere Daten wie Dokumententyp, Ländercode, Ausstellungs- und Ablaufdatum, Passnummer, ausstellende Behörde und Unterschrift des Pass-Inhabers sind ebenfalls auf der Datenkarte zu finden. Im unteren Bereich ist zudem eine maschinenlesbare „Zone“ erkennbar. Ferner gehören ein Passbild nach vorgegebenen einheitlichen Kriterien sowie zwei Fingerabdrücke auf dem RF-Chip dazu. Weitere (leere) Seiten sind amtlichen Eintragungen sowie Sichtvermerken wie Visa vorbehalten.

* Seit 2003 können Vielreisende statt des üblichen 32-seitigen gegen Gebührenaufschlag einen 48-seitigen Reisepass beantragen.

Die Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede von Personalausweis und Reisepass

Gemeinsamkeiten

  • Bereits im Dezember 2004 wurde eine EG-Verordnung zur Einführung von elektronischen Pässen in EU-Staaten verabschiedet, so dass es nunmehr nur noch Pässe mit biometrischen Daten gibt, die mittlerweile weltweit bei Grenzkontrollen ausgelesen werden.
  • Innerhalb Deutschlands besteht bezüglich der Pässe keine Mitführpflicht. Dennoch ist es ratsam, sie dabei zu haben, um bei Kontrollen unnötigen Ärger zu vermeiden.
  • Passinhaber sind lediglich Besitzer und nicht Eigentümer, was bedeutet, dass du das Dokument weder zerstören noch strafrechtlich damit umgehen darf. Unter bestimmten Umständen kann dir der Pass aber vonseiten offizieller Behörden entzogen werden.

Unterschiede

  • Der Reisepass ist größer und kostet mehr.
  • Im Reisepass ist lediglich der Wohnort vermerkt, während im Personalausweis die vollständige Adresse steht.
  • Der Personalausweis hat die Form einer größeren Scheckkarte mit Vorder- und Rückseite, der Reisepass ist ein kleines Heft von mehreren Seiten.
  • Mit dem Reisepass kommst du – manchmal in Verbindung mit einem Visum beziehungsweise einem Ein- und Ausreisestempel – durch die ganze Welt. Der Personalausweis erlaubt dir den freien Grenzübertritt nur in einigen (vorwiegend europäischen) Ländern.

Reisepass für Kinder und Jugendliche

Kinder benötigen, gleichgültig ob mit oder ohne Eltern unterwegs, auf Auslandsreisen ab ihrer Geburt ein entsprechendes Identifikations-Dokument, für Länder mit Reisepasspflicht einen eigenen Kinderreisepass.

Die Antragstellung eines Kinderpasses obliegt den Erziehungsberechtigten unter Vorzeigen der Geburtsurkunde des Kindes seitens eines Elternteils beziehungsweise einer schriftlichen Einverständniserklärung und eines Ausweisdokuments seitens des anderen Erziehungsberechtigten. Bezüglich des Fotos sind keine strengen Vorgaben einzuhalten.

Für die Reise ins Ausland ist bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres ein Kinderreisepass ohne elektronischen Chip Vorschrift. Kinderreisepässe sind nur ein Jahr gültig, können jedoch (bis höchstens zum vollendeten 12. Lebensjahr) verlängert werden. Vor dem 01.01.2021 ausgestellte Kinderreisepässe behalten weiterhin ihre bisherige sechsjährige Gültigkeit.

Nicht alle Länder erkennen einen normalen Kinderreisepass an. Für die USA beispielsweise benötigen selbst Babys ohne Visum einen biometrischen Reisepass.

Klar ist der Reisepass bei Kindern und Jugendlichen ein wichtiges Thema, wenn es um Wohnmobilurlaub geht. Es gibt außerdem einiges mehr, was du zu beachten hast. Mehr dazu findest du im Beitrag zum Thema: Kinderfreundliche Campingplätze – Familienurlaub im Wohnmobil

Und noch etwas Wichtiges: Ist die verwandtschaftliche Zugehörigkeit von Minderjährigen aus den Pässen der mitreisenden Erwachsenen nicht eindeutig ersichtlich – etwa unterschiedliche Nachnamen aufgrund von Scheidungen o.ä. –, so sollte unbedingt eine Kopie der Papiere mitgeführt werden, die das Sorgerecht dokumentiert. Das können Geburts-, Scheidungs-, Adoptions- oder auch Heiratsurkunden sein.

Welches Reisedokument brauche ich wirklich?

Egal, welche Grenze du mit deinem Wohnmobil überfährst, du benötigst in jedem Fall für alle Mitreisenden jeden Alters einen Identitätsnachweis.

Hältst du dich in der Europäischen Union auf, reicht in der Regel ein gültiger Personalausweis.

Derzeit gibt es folgende 27 EU-Mitgliedsstaaten:

Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn und Zypern

Auch innerhalb des Schengenraumes ist normalerweise der Personalausweis vollkommen ausreichend. Obgleich es dort seit dem Schengener-Abkommen keine Grenzkontrollen mehr gibt, kann es jedoch zu sogenannten „Notfällen“ und/oder Sondersituationen (beispielsweise bei Terrorverdacht) kommen, in denen du den Personalausweis vorzeigen musst.

Zu den Schengenraum-Staaten gehören 26 Länder:

Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn

Allerdings akzeptieren auch die meisten anderen Staaten Europas den Personalausweis als alleiniges Einreisedokument.

Dazu gehören laut Auswärtigem Amt:

Albanien, Andorra, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Mazedonien, Monaco, Montenegro, San Marino, Serbien, Vatikanstadt und mit Einschränkungen Moldawien und der Kosovo.

Manchmal ist die Akzeptanz abhängig von einer maximalen Aufenthaltsdauer. Ausnahmen bilden derzeit aufgrund der politischen Lage die Ukraine, Weißrussland und Russland, sowie seit dem Brexit Großbritannien. Soweit zu Europa.

In fast allen anderen Ländern außerhalb Europas benötigst du einen Reisepass, der normalerweise mindestens ein halbes Jahr über das Ende deiner Reise hinaus gültig sein muss. Eine der Ausnahmen ist die zu 95-97 % zu Asien gehörende Türkei (möglich sind 90 Tage Aufenthalt mit Personalausweis). Auch Tunesien und Ägypten bilden unter bestimmten Umständen eine Ausnahme. Im Falle Tunesiens betrifft es uns nicht, denn es geht um Flugpauschalreisende. Ägypten bietet zum Personalausweis bei der Einreise eine Einreisekarte an, für die du ein Passfoto mitbringen musst.

Visa werden relativ selten verlangt. Als deutscher Staatsbürger kannst du in die meisten Länder Nord- und Südamerikas mit lediglich einem Reisepass einreisen, während du für Kanada und die USA eine elektronische Einreisegenehmigung benötigst. Auch in zahlreiche asiatische sowie einige afrikanische Länder gelangst du allein mit einem Reisepass. Australien verlangt ein elektronisches Visum.

Empfohlene Urlaubsziele mit Reisepass

Im Folgenden möchte ich dir drei beliebte (Wohnmobil)Reiseländer vorstellen, die du nur mit Reisepass bereisen darfst.

Großbritannien – Seit dem Brexit

Das Königreich Großbritannien liegt im Atlantischen Ozean. Im Osten befindet sich die Nordsee, im Westen der Nordatlantik und im Südosten der Ärmelkanal, der Großbritannien vom europäischen Festland trennt. Hier, zwischen Frankreich und England (der Straße von Dover) ist der Ärmelkanal mit etwas mehr als 30 km am schmälsten.

Mit dem Wohnmobil gelangst du nach Großbritannien entweder mit der Fähre (bekannteste Stecke von Calais in Frankreich nach Dover über den Ärmelkanal) oder Huckepack auf dem Zug durch den etwas mehr als 50 km langen Eurotunnel (von Coquelles bei Calais nach Folkestone in Kent). Die Fähre ist kostengünstiger, im Eurotunnel geht’s schneller (etwas mehr als eine halbe Stunde im Vergleich zu ansonsten rund eineinhalb Stunden).

Amtssprachen sind neben Englisch Schottisch-Gälisch und Scots in Schottland sowie Walisisch in Wales.

Großbritannien beeindruckt mit einer abwechslungsreichen Landschaft. So beherbergt es beispielsweise mehrere Nationalparks, traumhafte Küstenabschnitte mit heimeligen Buchten, Bergen und weißen Klippen (bei Dover) sowie eine größtenteils einsame, sattgrüne Gegend, etliche Süßwasserseen – vor allem die „Loch“ genannten in Schottland – und natürlich einige interessante Ortschaften, allen voran London.

Da Großbritannien nicht zum Schengenraum und seit dem Brexit (31.01. 2020) auch nicht mehr zur EU gehört, ist mit Grenzkontrollen zu rechnen. Du benötigst für die Einreise einen bis mindestens zum Ende der Reisezeit gültigen Reisepass beziehungsweise einen vorläufigen Reisepass; das gilt auch für Kinder und Jugendliche. Eine Ausnahme bildet das zu Großbritannien gehörende Gibraltar, hier reicht der Personalausweis als Reisedokument aus.

Die politische beziehungsweise geografische Zugehörigkeit einzelner Landesteile ist ein wenig kompliziert: Großbritannien ist eine Insel, heißt offiziell „Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland“ (kurz UK für United Kingdom) und besteht aus England, Schottland und Wales sowie etlichen kleineren Inseln und Inselgruppen – von 14 Überseegebieten reden wir hier gar nicht erst –, hinzu kommt Nordirland. Irland als solches ist ein eigenständiger Staat.

  • Großbritannien ist die größte Insel Europas.
  • Kein Punkt ist weiter als 125 km vom Meer entfernt.
  • Es herrscht Linksverkehr (siehe auch: womosuche.de/tippstricks-fuer-wohnmobilisten/wohnmobil-im-linksverkehr-sicher-auf-englands-strassen/).
  • Am 31.01. 2020 verließ Großbritannien die Europäische Union (Brexit).
  • Seit dem 01.01.2021 gehört Großbritannien nicht mehr zur EU, dementsprechend anders sind die Zollbestimmungen.
  • Die Landeswährung ist das Britische Pfund/Pfund Sterling (GBP); die Kanalinseln, die Isle of Man sowie Schottland haben eigene Banknoten und Münzen.
  • Entfernungen auf Schildern sind in Meilen (1 Meile = ca. 1,6 km) angegeben.
  • Wohnmobile mit Autogas-Tank dürfen nicht mit dem Zug durch den Kanaltunnel fahren.
  • In ländlichen Regionen gibt es teils sehr schmale Straßen, die von Mauern und Hecken gesäumt sind. Ausweichstellen sind (meistens) vorhanden.

Großbritannien ist immer eine Reise wert, jedoch musst du mit sehr wechselhaftem Wetter und häufigem Nebel rechnen. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen bei ca. 8°C-9°C im Norden sowie 11°C-12°C im Süden. Anders sieht es auf den beiden sonnenreichen Kanalinseln Jersey und Guernsey aus, wo die Jahresdurchschnittstemperatur 14,5°C beträgt.

Wer also nicht „wetterabhängig“ ist, hat die freie Wahl und kann nach Belieben die atemberaubende Natur und die stellenweise Einsamkeit – beides, was das Herz der meisten Wohnmobilisten höher schlagen lässt – ebenso wie ein Städte- und Sehenswürdigkeits-Tour in vollen Zügen genießen.

Großbritannien ist ein Land, das sich vor allem für Wanderungen sowie Rundfahrten/Besichtigungstouren anbietet.

Zu den besonderen Highlights zählen:

  • die Hauptstadt London mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie den Tower mit den Kronjuwelen, der Tower Bridge oder den Buckingham Palace
  • Schottlands Hauptstadt Edinburgh mit schöner Altstadt
  • Liverpool, die Heimat der Beatles
  • der mittelalterliche Stadtteil Yorks
  • der mondäne Badeort Brighton an der Kanalküste
  • der mit Mythen belegte Steinkreis in Stonehenge
  • Cornwall mit unbeschreiblich vielen Sandstränden, weiträumigen Mooren, idyllischen Hafenorten und steilen Klippen
  • Wales mit zerklüfteten Küstenabschnitten, Burgen, hügeligen Nationalparks sowie unaussprechlichen Ortsnamen
  • der imposante Giant’s Causeway in Nordirland
  • Schottland mit zahlreichen besonderen Schlössern wie das Edinburgh Castle und vor allem den berühmten Highlands mit atemberaubender Landschaft und dem sagenumwobenen Loch Ness.
  • die Kanalinseln Jersey und Guernsey oder Isle of Man

Wildcampen ist lediglich in Schottland erlaubt. Aber kein Problem, denn sowohl Großbritannien als auch Nordirland haben viele verschiedene Camping- sowie Wohnmobilstellplätze. Eine besondere Sache bildet BritStops, ähnlich wie France Passion in Frankreich.

Die britischen Campingplätze sind unterschiedlich. Du findest sie sowohl am Stadtrand von London als auch am Meer, an mystischen „Lochs“ oder in einsameren Waldregionen. Allerdings haben viele lediglich zwischen Ostern und Oktober geöffnet, obwohl die Tendenz steigend ist, was ganzjährige Angebote angeht.

 Entdecke die afrikanische Kultur in Marokko

Das Königreich Marokko gehört zu Afrika und grenzt im Westen an den Atlantischen Ozean, im Norden ans Mittelmeer sowie im Osten an Algerien. Die Westsahara im Süden wird derzeit von Marokko beansprucht, die Grenzsituation ist jedoch international umstritten.

Amtssprachen sind Arabisch und Tamazight (Berberisch); Französisch besitzt einen halboffiziellen Status. Da im 20. Jahrhundert Marokko zeitweise unter französischer sowie spanischer Schirmherrschaft stand, findest du auch heute noch deren Einfluss im Lande wieder. Bezahlt wird in Dirham (MAD), Euros werden jedoch sehr gerne genommen.

Wer Marokko hört, denkt automatisch an Sandwüste, das Land hat aber noch viel mehr zu bieten als die weltweit größte Trockenwüste Sahara oder Kamele, nämlich 1.835 km Küste mit langen Sandstränden, (schneebedeckte) Berge (der Jbel Toubkal als höchster Berg mit 4.167 m Höhe), bunte Märkte und interessante Königsstädte. Die wichtigsten und bekanntesten Städte sind Agadir, Casablanca, Fès, Marrakesch, Tanger, Rabat und Meknès.

Mit dem Wohnmobil wirst du wahrscheinlich die Fähre vom spanischen Festland bei Algeciras nehmen, um durch die Straße von Gibraltar zum marokkanischen Hafen Tanger Med zu gelangen. Damit befindest du dich auf dem kürzesten Weg von Europa nach Afrika (13,5 km).

Benötigt wird ein Reisepass oder zumindest ein vorläufiger Reisepass; das gilt auch für mitreisende Kinder und Jugendliche. Dabei müssen die Pässe mindestens bis zum Ende der Reise gültig sein, eine Ausreise mit einem abgelaufenen Pass ist nicht erlaubt. Wer länger als 90 Tage bleibt, benötigt ein Visum. Verlängerte Aufenthalte ohne Visum stellen eine Straftat dar und du wirst an der Ausreise gehindert. Das solltest du gerade dann wissen, wenn du – wie viele Wohnmobilisten – den Winter in Marokko verbringen möchtest, da sind 90 Tage schnell mal überschritten.

Ferner ist eine für Marokko geltende „Grüne Versicherungskarte“ mitzuführen. Ein zusätzliches „D”-Schild muss trotz EU-Nummernschild im Format 11,5 x 17,5 cm am Wohnmobilheck befestigt sein.

  • In Marokko schreibt man mit arabischen Schriftzeichen, die meisten Straßenschilder und Beschilderungen an touristischen Sehenswürdigkeiten sind zudem mit dem lateinischen Schriftensystem versehen.
  • Es gelten strenge Devisenbestimmungen.
  • Solltest du wegen eines Schadens oder Unfalls dein Wohnmobil nicht mehr wieder zurück über die Grenze bringen können, musst du es verzollen.
  • Laut Auswärtigem Amt (Stand 11.04.2023) ist die Landesgrenze zu Algerien aktuell geschlossen.
  • Derzeit (Stand 11.04.2023) ist der Zugang zu Fährhäfen lediglich mit im Voraus gebuchten Tickets möglich.
  • Exotische Souvenirs unterliegen strengen Ausfuhrregeln.
  • Im Straßenverkehr geht es aus unserer Sicht heraus häufig „gefährlich“ zu, so kann es beispielsweise sein, dass Menschen und Tiere selbst auf der Autobahn herumlaufen.
  • Autobahnen sind kostenpflichtig.
  • Marokko ist ein muslimisches Land, achte und respektiere deren Gepflogenheiten!
  • Küsse und andere Zuneigungsbezeugungen in der Öffentlichkeit sollten vermieden werden.
  • Gleichgeschlechtliche Sexualbeziehungen können strafrechtlich verfolgt werden.
  • Bedenke, hier gibt es für uns unbekannte – vielleicht auch unverständliche – Sitten und Gebräuche. Versuche, dich vorsichtig heranzutasten und anzupassen. Marokkaner sind (gast)freundlich und hilfsbereit.

Bezüglich des Wetters liegt die beste Reisezeit für den Norden sowie den Westen des Landes in den Monaten Mai bis Oktober. Im Süden und Osten ist es am angenehmsten in der Zeit zwischen März und Mai sowie im Oktober und November; in den Sommermonaten ist es hier unerträglich heiß. Zahlreiche Urlauber nutzen die Monate November bis März, um in Marokko dem schrecklichen Winter Deutschlands zu entfliehen.

Der Besuch Marokkos ist von der Anreise her recht lang und du musst auf mehrere Etappen fahren – was jedoch auch interessant ist, weil du Frankreich und Spanien durchquerst –, wodurch es keinesfalls ein kurzer Roadtrip sein kann. Da du hier jedoch auf so viel Neues triffst, so viel Sehenswertem begegnest und einer fremden aber hochinteressanten Kultur begegnest, solltest du dir eine Marokkoreise mit dem Wohnmobil nicht entgehen lassen und dir die Zeit gönnen.

Das Land bietet viele verschiedene Möglichkeiten, eine interessante sowie abwechslungsreiche Zeit zu verleben. Wie wäre es mit Wandern im Atlasgebirge, einem wunderschönen Badetag an einem der zahlreichen Strände oder einfach mit einer Rundreise, um Land und Leute aber auch einige der vielen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen?

Besonders empfehlenswert sind:

  • die Ouzoud-Wasserfälle im Atlasgebirge
  • die als beliebte Filmkulisse genutzte Siedlung Aït-Ben-Haddou
  • der Besuch eines der vielen Berberdörfer
  • die guterhaltenen antiken römischen Ruinen in Volubilis
  • die Souks von Marrakesch
  • die imposante, auf einem Felsen thronende Kasbahdes Oudaïa in Rabat
  • die beeindruckende Dünenlandschaften Erg Chegaga und Erg Chebbi
  • eine geführte Tour durch die Sahara

Wie in den meisten Ländern, so ist auch im Marokko das wilde Campen verboten, allerdings wird diesbezüglich auch gerne mal großzügig darüber hinweggesehen, sofern es niemanden stört. Gerade im Winter triffst du daher auch immer wieder entlang der Atlantikküste einige Freisteher. Nimmt es überhand, bittet die Polizei zur Weiterfahrt. Leider wächst aber die Zahl der Verbotsschilder für Wohnmobile stetig (Wozu das unangepasste Verhalten einiger Wohnmobilisten sicherlich dazu beigetragen hat.).

Da die Marokkaner sehr gastfreundlich sind, kannst du – in Notfällen – auch einfach mal nachfragen, ob du eine Nacht auf ihrem Privatgrundstück stehen darfst. Generell jedoch rate ich zu einem der vorhandenen Campingplätze, deren Anzahl stetig wächst.

Die Standards der Campingplätze sind unterschiedlich: Vom eher verwahrlosten bis hin zum Campingplatz ganz nach europäischer Art – vornehmlich an der Atlantikküste in Touristenzentren, wo zahlreiche Wohnmobilisten überwintern – ist alles möglich. Problem: Einige sehr beliebte Campingplätze sind schon mal – vor allem im Winter – ausgebucht.

Entlang der Mittelmeerküste gibt es eher wenige Campingplätze. Das hat zur Folge, dass das freie Übernachten hier eher geduldet wird, jedoch nimmt das Militär zuvor die Personalien auf. Und auch im Landesinneren kannst du noch vielerorts frei stehen, bekommst jedoch häufig von neugierigen Tieren, Kindern oder Erwachsenen unvermittelt „Besuch“.

Wohnmobilstellplätze in unserem Sinne gibt es nur wenige, und wenn, dann sind sie nicht mit unseren zu vergleichen.

Wichtig: Übernachte nie in einem ausgetrockneten Flussbett, denn ein plötzlicher Wetterumschwung kann dir hier binnen weniger Stunden einen reißenden Fluss bescheren.

Tunesien – der zweitgrößte Olivenölproduzent weltweit und wunderschöne Strände

Tunesien – nur etwa 140 km von Sizilien entfernt – grenzt im Westen an Algerien, im Südosten an Libyen sowie im Osten und Norden ans Mittelmeer, dabei kann es weit über 1.000 km Küstenlinie vorweisen. Erwähnenswert ist die im Südosten liegende Insel Djerba mit fantastischen Sandstränden.

Tunesien ist der kleinste Nordafrikanische Staat und zugleich der nördlichste Afrikas sowie der zweitgrößte Olivenölproduzent weltweit. Amtssprache ist Arabisch, häufig triffst du jemanden, der französisch, seltener englisch spricht. Landeswährung ist der Tunesische Dinar (TND). Die Mehrheit der Bevölkerung ist moslemischen Glaubens.

Nach dem „Arabischen Frühling“ 2011 kam der Tourismus beinahe vollständig zum Stillstand, seit einigen Jahren jedoch hat sich das Blatt gewendet. Auf Wohnmobil-Rundreisende triffst du jedoch immer noch seltener als in Marokko, da Tunesien von uns Wohnmobilisten als Ziel immer noch kaum wahrgenommen wird. Die Tendenz ist jedoch steigend.

Nach Tunesien gelangst du über verschiedene Fährstrecken: von Frankreich aus ab Marseille, von Italien aus ab Genua im Norden, Civitavecchia in der Mitte oder Neapel im Süden sowie ab Palermo auf Sizilien. Ankunftshafen ist stets Tunis. Besitzt du kein eigenes Wohnmobil, kannst du bequem mit dem Flugzeug anreisen und vor Ort eines mieten. (Auch hierzu benötigst du einen Reisepass!)

Tunesien, das bedeutet Traumstrände die noch nicht vom Massentourismus erobert wurden, Felsküste, Salzseen, jahrtausendealte Kulturdenkmäler, idyllische Bergdörfer, Medinas, die Weite der größten Trockenwüste weltweit – der Sahara – sowie zahlreiche Orte, die als Kulissen für weltbekannte Filme – wie „Star Wars“ – dienten. Landschaftlich betrachtet ist Tunesien sehr unterschiedlich: Es beginnt im Norden mit der Landeshauptstadt Tunis sowie dem im Nordwesten auslaufenden Tellatlasgebirge. Die Vegetation ist verhältnismäßig üppig. Südlich davon schließt sich das Tunesische Steppenland an, um schließlich in den trockenen Salzsee Chott el Djerid überzugehen. Von hier aus geht es westlich sowie südlich weiter in den „Östlichen Großen Erg“ – die größte Sandwüste –, der sich bis hinein nach Algerien erstreckt.

Du benötigst einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate Gültigkeit besitzt; das gilt ebenfalls für Kinder und Jugendliche. Bei der Einreise erhältst du eine „Carte de visiteur non-résident“, die du nicht verlieren solltest, denn sie ist bei der Ausreise wieder vorzulegen. Willst du länger als drei Monate bleiben, benötigst du ein Visum.

Solltest du irgendwo lesen oder hören, dass du auch mit nur einem Personalausweis nach Tunesien einreisen kannst, so stimmt das nur halb: Pauschalreisende, die mit dem Flugzeug anreisen, können dies mit dem Personalausweis tun, du als Wohnmobilist nicht.

Auch für dein Wohnmobil gibt es eine besondere Einreisebestimmung: Es erhält bei der Einreise eine Betriebserlaubnis für drei Monate, was vom tunesischen Zoll in deinen Reisepass eingetragen und bei der Ausreise wieder gelöscht wird.

Ein zusätzliches „D”-Schild muss trotz EU-Nummernschild im Format 11,5 x 17,5 cm am Wohnmobilheck vorhanden sein.

Nicht alle Kfz-Versicherungen stellen eine grüne Versicherungskarte für Tunesien aus, daher ist es ratsam, an der Zollabfertigung bei der Einreise eine Versicherungspolice für etwa 45 Euro zu erwerben.

  • In Tunesien schreibt man mit arabischen Schriftzeichen, die meisten Straßenschilder und Beschilderungen an touristischen Sehenswürdigkeiten sind zudem mit dem lateinischen Schriftensystem versehen.
  • Die Autobahnen Tunesiens sind mautpflichtig, kosten jedoch nur einen geringen Betrag, der stets nur bar bezahlt werden kann.
  • Immer noch gibt es einen großen Teil nicht asphaltierter Straßen, die sich jedoch gut auch ohne Allrad-Fahrzeug befahren lassen.
  • Im Vergleich zu Marokko geht es auf tunesischen Straßen wesentlich „gesitteter“ zu.
  • Fahre nie mit einem nicht geeigneten Fahrzeug in die Sandwüste! Wenn du in die Wüste (mit einem Allrad-Wohnmobil) möchtest, bitte mit Begleitung, denn es geht hier extrem einsam zu, und passieren kann immer was. Positiv ist, dass du selbst in der Wüste noch an vielen Stellen Internetempfang hast (Hier sollten sich die deutschen Netzanbieter mal ein Beispiel nehmen!). Tipp: Schließe dich einer mit Jeeps geführten Wüstentour an; am besten einer größeren Gruppe, denn das Auswärtige Amt spricht eine Reisewarnung für abgelegene Gebiete aus.
  • Gleichgeschlechtliche Sexualbeziehungen werden strafrechtlich verfolgt.
  • Vielerorts ist auch heute noch der Einfluss der einstigen Kolonialmacht Frankreich spürbar.
  • Tunesier sind zurückhaltend und höflich, es wird viel Wert darauf gelegt, dass sich der Gast in ihrem Land sicher und wohl fühlt. Es besteht große Polizeipräsenz.
  • Es gelten sehr strenge Devisenbestimmungen.
  • Tunesische Dinar (TND) dürfen weder ein- noch ausgeführt werden.
  • Bei Totalschaden am Wohnmobil muss seitens der Behörde (Polizei oder Zoll) eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt sowie das Fahrzeug verzollt werden. Eine anstehende Verschrottung bedeutet hohe Zollgebühren.
  • Bei Fahrzeugdiebstahl fallen erhebliche Zollgebühren an. Tipp: Schließe zuvor eine entsprechende Versicherung ab.
  • Das Auswärtige Amt spricht (Stand 12.04.2023) – obwohl keine spezielle Gefährdung deutscher Touristen besteht – weiterhin eine Warnung bezüglich terroristischer Anschläge und Entführungen aus.
  • Das Grenzgebiet zu Algerien (militärische Sperrzone) sowie zu Libyen (unsichere Region) solltest du meiden.
  • Tunesier sind mehrheitlich Muslime; respektiere und achte ihre Sitten und Gebräuche.

Prinzipiell herrscht in Tunesien das ganze Jahr über schönes Wetter, denn so wirklich kalt wird es – außer im Atlasgebirge – nicht. Zwischen Dezember und Februar ist jedoch im Norden mit heftigen Regenfällen zu rechnen.

In der Wüste erwarten dich extreme Temperaturschwankungen: Während am Tag 50°C keine Seltenheit sind, sinkt das Thermometer nachts um durchschnittlich 20°C und mehr.

Beste Reisezeiten für den Norden Tunesiens sind die Monate März bis Juni sowie September und Oktober, Badeurlaub kannst du von Mai bis Oktober machen, einen Trip in die Wüste solltest du idealerweise für März/April planen.

Tunesien ist kein alltägliches Reiseziel, es ist was ganz Besonderes, also verzichte auf einen reinen Campingurlaub bei dem du lediglich relaxen und (sonnen)baden möchtest. Das kannst du auch anderswo. Lerne lieber Land und Leute kennen. Es lohnt sich, mit der fremden Kultur, den zahlreichen Kulturschätzen sowie der atemberaubenden Landschaft ein Rendezvous zu haben.

Dir stehen verschiedene Möglichkeiten offen, in Tunesien aktiv zu werden. Neben dem Wandern sind für viele auch organisierte Kamelritte oder Quadfahrten durch die Wüste das Highlight an Aktivitäten. Einen der zahlreichen bunten, lärmenden und weithin duftenden Souks – typische orientalische Märkte – solltest du unbedingt besuchen. Manchmal sind sie so gigantisch, dass sie einen eigenen Stadtteil ausmachen, wie beispielsweise der in Tunis. Und wenn du genug gesehen hast, kannst du im wunderschönen Mittelmeer baden, tauchen oder schnorcheln oder an den wunderschönen Stränden – etwa an denen der Insel Djerba – entspannen.

Folgende Sehenswürdigkeiten solltest du dir ansehen:

  • Tunis, die Hauptstadt mit einer wunderschönen Altstadt (Medina)
  • die Küstenstadt Monastir mit wunderschöner Bourguiba-Moschee und dem Habib Bourguiba Mausoleum
  • den beeindruckenden Berberort Matmata mit mehreren Höhlenwohnungen
  • die Oasenstadt Douz im Jebil National Park
  • die Hafenstadt Sousse mit Mdina, Archäologischem Museum und der Großen Moschee
  • Hammamet – am Meer gelegen – mit kleiner Medina und wunderschönem langen sowie breitem Strand
  • das Künstlerdorf Sidi Bou Saïd, am Felsen von Karthago, das von blau-weißen Häusern dominiert wird und Station der berühmten Künstler Paul Klee und August Macke auf ihrer Tunisreise 1914 war
  • die Archäologische Ausgrabungsstätte Karthago inklusive der großen Zisternen aus dem alten Dorf Maalga
  • das Amphitheater von El Djem
  • die Ruinen der römischen Stadt Thugga/Dougga aus dem Jahre 6 vor Christi
  • das Ausgrabungsgelände von
  • den, den Norden Tunesiens vom Süden trennenden großen Salzsee Chott el Djerid, von dem schon Karl May schrieb und wo Szenen für „Star Wars“ gedreht wurden; hier erhältst du die Chance auf eine echte Fata Morgana

Die Anzahl der vorhandenen Campingplätze in Tunesien könnte man als „überschaubar“ bezeichnen, es ist eben kein typisches Camperland. Allerdings findest du in der Regel welche in der Nähe touristischer Attraktionen. Die meisten liegen im Norden des Landes sowie südlich, um den Chott el Djerid, der größten Salzpfanne der Sahara, herum.

Allerdings darfst du die Campingplätze keinesfalls nach unseren Maßstäben betrachten: Ausstattung und Komfort lassen meistens zu wünschen übrig, so sind permanent warme Duschen oft Luxus. Aber wir haben ja unser Wohnmobil! Auch gibt es nicht überall Strom. Wer als Wohnmobilist nach Tunesien reist, der hat jedoch sicherlich Solarpaneelen auf dem Dach und/oder ein Stromaggregat an Bord.

Wohnmobilstellplätze, wie wir sie von Deutschland oder Frankreich her kennen, gibt es keine, dafür aber Parkplätze (freilich meist nur für 1-3 Wohnmobile), auf denen du übernachten kannst. Auch kannst du in der Bevölkerung freundlich nachfragen, dann wird dir meistens ein Übernachtungslatz auf Privatgelände angeboten. Tipp: Suche die Nähe eines Polizeipostens nach einem Platz, da stehst du sicher. Keinesfalls solltest du nahe der tunesisch-algerischen Grenze stehen.

Andere wichtige Reisedokumente

Reist du mit deinem Wohnmobil innerhalb der EU oder zu einigen anderen, zu einem späteren Zeitpunkt genannten Ländern, dann sind – wie bereits erwähnt Personalausweis und/oder Reisepass – meist ausreichend. Erleichtert wird das Ganze zusätzlich noch dadurch, dass es seit Unterzeichnung des Schengener Abkommens im Juni 1985 keine stationären Grenzkontrollen – Stichkontrollen sowie Ausnahmesituationen ausgeschlossen – mehr innerhalb der teilnehmenden Länder gibt.

Wie die Redewendung „Andere Länder, andere Sitten“ so schön besagt, gibt es für verschiedene Länder unterschiedliche Einreisebestimmungen, und damit auch weitere verpflichtende Reisedokumente und Verhaltensweisen.

Außer den beiden Pässen, die du bei der Abreise keinesfalls vergessen solltest, können noch folgende wichtig sein:

Impfpass

Die (meisten) Impfungen sollten im gelben Impfpass, der internationalen Impfbescheinigung, eingetragen sein. Manche Länder verlangen bestimmte Impfungen, und das nicht erst seit Corona. Mehr zum Thema beim auswärtigen Amt.

Buchungsbestätigungen & Tickets

Einige von uns buchen auf Campingplätzen vor, um sicher zu gehen, dass sie nicht vor dem Schild „Belegt“ stehen, wenn sie ankommen, und unverrichteter Dinge weiterfahren müssen. Gerade in der Hauptreisezeit kann es an manchen Orten – beispielsweise auf der Insel Rügen oder an der Côte d’Azur – nämlich sehr eng werden.

Auch vorgebuchte Verladungen auf Autoreisezüge – etwa auf den Sylt Shuttle – oder Reservierungen für Fähren sollten mit einer Ticket- beziehungsweise Buchungsbestätigung belegbar sein. Die Buchungsbestätigung kann in Papierform oder auch digital sein, wichtig ist nur, dass du sie nicht nur vor Ort bei Campingplatz, Fähre oder Reisezug vorweisen musst, sondern bei Bedarf – etwa bei Polizeikontrollen u.ä. – ebenfalls parat hast.

Visum

Nicht immer ist ein Visum auch ein „echtes“ Visum, dass du (lange) vor Reiseantritt von daheim aus (oder auch von unterwegs aus) beantragen muss, denn es gibt auch sogenannte „Visa on arrival“, die unmittelbar an der jeweiligen Landesgrenze ausgestellt werden.

Die meisten unserer mit dem Wohnmobil anvisierten Reiseländer verlangen allerdings kein Visum. Solltest du jedoch eines benötigen, ist der dazugehörige Reisepass unbedingt vonnöten.

Gleichgültig, ob „echtes“ Visum (in vielen Fällen auch nur erforderlich, wenn du über einen bestimmten, längeren Zeitraum im Lande verweilen möchtest) oder „Visa on arrival“, der Aufwand, ein solches zu bekommen, variiert von Land zu Land.

Aber es sieht gut für uns aus, denn die Anzahl der Länder, die ein Visum verlangen, ist verschwindend gering: Mit unserem deutschen Reisepass kann man bislang in 190 Länder weltweit ganz ohne vorheriges Visum einreisen, in 40 Ländern erhältst du derzeit ein sogenanntes „Visa on Arrival“ vor Ort.

Tipp: bei homeoftravel findest du eine Weltkarte, die dir zeigt, welche Länder ohne Visum bereist werden können, aber auch, welche „Visa on Arrival“ anbieten.

GreenCard und EU Blue Card

Eigentlich ist die GreenCard für uns Wohnmobilisten kaum relevant, ich möchte sie dennoch erwähnen (Vielleicht ist ja jemand unter den Lesern, der plant, dauerhaft in den USA zu leben und zu arbeiten und dabei mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein).

Was aber ist eine GreenCard? Es handelt sich dabei um eine Plastikkarte – unserem Personalausweis ähnlich –, die den Besitzer dazu berechtigt, unbefristet in den USA zu leben und zu arbeiten und damit (beinahe) die gleichen Rechte wie ein US-Bürger zu haben.

Die EU Blue Card ist mit der GreenCard annähernd vergleichbar. Sie bedeutet die Aufenthaltsgenehmigung eines EU-Mitgliedstaats fürs Arbeiten von Angehörigen aus Drittstaaten.

Grüne Versicherungskarte

Die grüne Versicherungskarte bekommst du von deiner jeweiligen Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie ist ein international anerkannter Kfz-Versicherungsnachweis, der bestätigt, dass für dein Wohnmobil eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen wurde. Dank ihr kann in Schadensfällen die Sache (normalerweise) einfacher geregelt werden. Allein schon, weil die Bedingungen in manchen Ländern bezüglich Haftung und Versicherung unterschiedlich sind, ist die Mitnahme einer grünen Versicherungskarte für Auslandsreisen ratsam.

EU-Heimtierausweis

Viele Wohnmobilisten haben einen oder gar mehrere Hunde an Bord, einige auch eine Katze. Allgemein besitzen sie einen EU-Heimtierausweis, in den der Tierarzt neben einigen Daten bezüglich Rasse etc. auch die durchgeführten Impfungen einträgt. Dieser EU-Heimtierausweis gilt in allen EU-Mitgliedsländern, u.a. erkennen ihn auch die Schweiz sowie Norwegen offiziell an.

Da die Einreisebestimmungen für Heimtiere in den Ländern sehr unterschiedlich sind – beispielsweise was Pflichtimpfungen sowie Listenhunde (fälschlicherweise bekannt unter der Bezeichnung „Kampfhunde“) anbelangt – solltest du dich vor der Reise über die jeweiligen Gegebenheiten und informieren. Einen Ersten Überblick kannst du dir mit unserem Beitrag zum Thema: Reisen mit dem Hund – welche Einreisebestimmungen gelten in Europa?

Abschließende Tipps  und Informationen

  • Vergiss nicht: Auch wenn du für dein Ziel keine besonderen Unterlagen benötigst, könnte es jedoch sein, dass diese für das Land, das du durchquerst, benötigt werden. Erkundige dich rechtzeitig!
  • Verstaue deine Reisedokumente und andere wichtige Unterlagen am besten in einem Portemonnaie, das du um den Hals hängen und unter dem Shirt tragen kannst.
  • Bewahre Reisedokumente und andere wichtige Unterlagen nie in der Handtasche auf! Diese wird gerne und schnell geklaut.
  • Scanne vor Reiseantritt deine relevanten Originalpapiere und Originaldokumente und schicke sie dir (oder einem Menschen deines Vertrauens) als Email, dann kannst du sie bei Verlust jederzeit abrufen und als Kopie vorweisen.
  • Solltest du eine doppelte Staatsangehörigkeit besitzen, informiere dich vor deiner Abreise – vor allem, wenn du außerhalb der EU reist – über geltende Vorschriften.
  • Reise nie mit einmal gestohlenen und zurückerhaltenen Personaldokumenten in ein anderes Land, das kann zu Problemen führen.

Falls Dich das Thema “Wohnmobilreisen mit einem Reisepass” wirklich interessiert, empfehlen wir Dir das Lesen dieser Beiträge aus unserem Magazin:

Ebenso haben wir auch eine tolle Auswahl an Reisebrichten über Ziele, die mit dem Personalausweis erreichbar sind:

Ausweis, Reisepass oder weitere Dokumente verloren – Was nun?

Reisen mit einem Reisepass heißt meistens eins: Aufpassen, dass man ihn nicht verliert. Das erspart dir Stress und macht deinen Urlaub erholsamer. Doch was ist zu tun, wenn er tatsächlich mal verloren geht? Das erfährst du in diesem Beitrag. Jetzt lesen.

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