Der Frühling kommt! Zugegebenermaßen sieht es jetzt noch nicht danach aus, doch meteorologisch gesehen ist der 1. März Frühjahrsbeginn. Wer also jede Minute mit seinem Wohnmobil nutzen will, der kann dieses schon bald aus dem Winterschlaf holen. Beginnt man rechtzeitig mit dem Frühjahrscheck, so kann man zudem rechtzeitig mögliche Mängel und somit Reparaturen in die Wege leiten. Gerade jetzt, wo Ersatzteile sehr schwer zu bekommen und mit langen Wartezeiten verbunden sind, kann man sich gar nicht früh genug darum kümmern.

Basisfahrzeug Frühjahrscheck

Bevor man überhaupt das Fahrzeug wieder auf die Straße lassen kann, sollte man die nötigen Prüfplakette wie TÜV, HU und Gasprüfplakette auf ihre Gültigkeit checken.

Unter der Motorhaube

  • Ölstand checken, wann war der letzte Ölwechsel?
  • Kühlwasser: ist noch genügend im dementsprechenden Tank?
  • Bremsflüssigkeit mit einem einfachen Blick auf Menge und Farbe (sie sollte klar sein) prüfen.
  • Scheibenwaschanlage: ist noch Wasser in der Wischanlage? Funktioniert die Anlage, sind die Spritzdüsen nicht verschmutzt und behindern so den Wasserstrom? Im Zuge dessen am besten gleich die Scheibenwischblätter überprüfen und notfalls durch neue ersetzen.

Unterm Fahrzeug

  • Reifen generell auf mögliche Schäden prüfen sowie auf Anzeichen von Standplatte achten
  • Reifendruck prüfen: ist noch genügend Druck auf den Rädern? Wenn vorhanden: funktioniert das Reifendruckkontrollsystem?
  • Reifenprofil: ist das Profil noch ausreichend, oder ist es Zeit an eine neue Bereifung zu denken?

Ums Fahrzeug herum

Im Fahrerhaus

  • Bordtechnik und Starterbatterie: Zündung an und buchstäblich alle Lämpchen aufleuchten lassen, Motor starten und auf evt. Warnlichter achten.
  • Radio, Navi, Rückfahrkamera etc anschalten und auf Funktionstüchtigkeit prüfen
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Gas, Wasser, Strom

  • Gasanlage: vor allem aus Sicherheitsgründen ist der Check der Anlage sowie der Gasflaschen und Schläuche sehr wichtig. Ist alles korrekt angeschlossen und intakt?
  • Wasser: Frischwassertank prüfen und ggf. Reinigen (Kalk, Algen etc), auch Grau- und Abwassertank checken (welche hoffentlich vor der Winterpause geleert worden waren).
  • Strom: Landstromanschluss, Kabel, Bordbatterie(n)

Wohnmobil-Technik

Für die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit im Wohnmobil sollte man natürlich Wasser im Tank, die Wasserpumpe angeschalten und das Gas angeschlossen haben, sowie -wenn nötig- an den Landstrom angeschlossen sein.

In der Küche

  • Spüle: funktioniert der Wasserhahn, springt die Wasserpumpe an, läuft das Wasser auch wieder ab
  • Herd: funktionieren alle Brenner
  • Backofen
  • Kühlschrank: auf Gas und Strom prüfen

Im Bad

  • Toilette: je nach Toilettenart u.a. Schieber, Toilettenspülung etc ausprobieren
  • Dusche und Waschbecken: läuft das Wasser, funktioniert der Boiler, läuft das Wasser wieder ab?

Generell

  • Beleuchtung: funktionieren alle Lampen, LEDs und Glühbirnen?
  • Bedienpanel mit allen Funktionen checken

Innenraum Frühjahrscheck

Erster Eindruck

Schon allein das Öffnen der Wohnmobiltür und die ersten 5 Sekunden können sehr viel über den Zustand des Fahrzeuges aussagen. Abgestandene Luft ist dabei normal. Jedoch gibt es erste Wahrnehmungen, die schon beim Betreten des Wohnmobils ein Indikator dafür sind, dass etwas nicht in Ordnung ist.

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Foto von ChristinLola von iStockphoto

Frühjahrsputz innen und außen

Hat das Wohnmobil den ersten Geruchs- und Sichttest bestanden, kann man mit der gründlichen Grundreinigung loslegen, denn trotz Nicht-Nutzung des Campers kommt man um diese nicht herum.

Reinigung und Pflege Innenraum

Selbst bei geschlossenen Türen und Fenstern findet Staub immer seinen Weg. Ein generelles Abstauben aller Möbel, Armaturen etc geht jedoch schnell und unkompliziert. Meist reicht schon ein feuchtes Reinigungstuch, stark-chemische Reinigungsprodukte sind oftmals nicht nötig und sogar eher schädlich.

Muffelige Polster und Matratzen kann man an einem sonnigen, trockenen Tag zum durchlüften ein paar Stunden aus dem Wohnmobil holen. Gardinen, Bettwäsche, Kissen und Bezüge kann man in die Waschmaschine stecken.

Quietschende Scharniere, Schubladen sowie Schlösser kann man bei Bedarf ölen und auch Dichtungsgummis an Fenstern, Türen, Heckgarage und sonstigen Klappen freuen sich über ein bisschen Pflege z.B. mit Silikonöl, Glycerin, Talkum, Gummipflegespray o.ä.

Reinigung und Pflege außen

Stand das Wohnmobil während der Winterpause in einer Garage oder war zumindest überdacht, wird es weitaus weniger Zeit für die äußere Reinigung und Pflege in Anspruch nehmen. Stand es am Straßenrand kann es durchaus nötig sein, mit dem Wohnmobil zur nächsten Waschanlage zu fahren. Egal ob Vogelkot, Streusalz oder sonstige äußere Einflüsse braucht man oftmals etwas mehr als nur einen Putzlappen und einen Eimer Wasser.

Jedoch sollte man bei (LKW-)Waschstraßen sehr darauf achten, welche chemikalischen Reinigungsmittel verwendet werden. Sind diese zu aggressiv könnten sie die Acrylfenster beschädigen. Auch die Bürsten könnten hier von Nachteil sein und das Glas zerkratzen. Viele Wohnmobil-Besitzer ziehen deshalb die Handwäsche (mit Hilfe eines Hochdruckreinigers, spezieller Teleskopbürste etc.) vor.

Mehr Infos zum Thema hier: Wohnmobil Reinigung – Werterhaltung leicht gemacht

Ancampen – Kurzreisen als Praxis-Frühjahrscheck

Man kann noch so minutiös den Frühjahrscheck von oben bis unten und von vorne nach hinten durchführen, manche Mängel oder verbesserungsbedürftige Dinge wird man erst ausfindig machen, wenn man schon unterwegs ist. Deshalb ist es empfehlenswert, nach der Winterpause und vor der ersten großen Tour ein oder zwei kleine Touren z.B. übers Wochenende zu machen, bevor man sich auf längere Reisen begibt.

Fotos von welcomia von iStockphoto

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