Mein Wohnmobil habe ich schon öfter renovieren müssen, doch ich zähle zum Renovieren nicht nur Arbeiten am Wohnmobil, um etwas zu reparieren oder zu ersetzten. Ich gehe hier ein bisschen weiter und zähle zum Thema „Wohnmobil renovieren“ auch die Arbeiten, die ich an meinem Wohnmobil vornehme, nicht weil etwas abgenutzt oder schadhaft ist, sondern weil es mir nicht (mehr) gefällt oder weil ich dem Ganzen eine persönliche Note geben und mir einen besseren Wohlfühl-Effekt gönnen möchte. Und alles was mit der Modernisierung des Wohnmobils zu tun, fällt ebenfalls darunter.
Doch der Vollständigkeit entsprechend habe ich Google gefragt, was per Definition unter renovieren zu verstehen ist:
Sicherlich werden die meisten unserer Leser bei dem Titel „Wohnmobil renovieren“ daran denken, an ihrem Wohnmobil kleinere – oder auch mal größere – Schönheits-OPs vorzunehmen, nur ein kleiner Teil der Leserschaft befasst sich wahrscheinlich mit dem Gedanken, ein Wohnmobil von Grund auf zu renovieren, indem sie alles ausbauen, modernisieren und neu machen.
Ich befasse mich im folgenden Text jedoch mit beidem: Kernsanierung und der optischen Verbesserung, beziehungsweise Reparatur.
Egal wie und warum, eines ist klar: Wir Wohnmobilisten behandeln unser Wohnmobil häufig wie ein Familienmitglied, wir lieben es, gehen mit ihm durch Dich und Dünn, hegen und pflegen es, erleben mit ihm zahlreiche Abenteuer und wollen, dass es ihm und uns mit ihm gut geht. Ein neues, fertiges kaufen kann – je nach finanzieller Lage – jeder und sich das Fahrzeug dabei nach den eigenen Wünschen konfigurieren, aber eine ganz persönliche Note bekommt es erst, wenn du selber Hand anlegst.
geschätzte Lesedauer für diesen Beitrag: 16 Minuten
Inhaltsverzeichnis
Wann und warum du dein Wohnmobil renovieren kannst
Klären wir doch zunächst einmal die Frage, warum man ein Wohnmobil renovieren möchte beziehungsweise, wann es Zeit sein könnte, dies zu tun.
Überlegt man lange genug, gibt es vielleicht noch weitere Gründe, aber ich denke, das genügt, um den Unterschied der Beweggründe aufzuzeigen.
Worauf musst du beim Kauf achten?
Wenn du bereits mit dem Gedanken, dass du dein zukünftiges Wohnmobil von Grund auf renovieren möchtest, so weißt du natürlich, dass du ein Fahrzeug mit einigen Mängeln kaufst. Dafür ist es billig! Dennoch gibt es einige Dinge, worauf du beim Kauf unbedingt achten solltest, denn manches kann man nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen reparieren beziehungsweise renovieren.
Darauf solltest du besonders achten:
Welche Überlegungen sind im Vorfeld zu treffen
Einfach loslegen? Geht nicht! Du solltest überlegen und gut planen.
Folgende Fragen kommen sicherlich auf:
Allgemeine Tipps und Tricks für die Renovierung und Modernisierung deines Wohnmobils
Abschließend noch ein paar Tipps und Tricks, die du bezüglich der Renovierung deines Wohnmobils wissen solltest:
Wie gehst du bei einer „Kernsanierung“, einer kompletten Wohnmobil-Renovierung vor?
Fangen wir mit einer Wohnmobilrenovierung an, bei der du – beinahe – alles renovieren möchtest. Sprich: Du kaufst dir ein günstiges, altes, gebrauchtes Wohnmobil und „personalisierst“ es nach deinen Wünschen, beziehungsweise handwerklichen und finanziellen Möglichkeiten.
Nach folgenden acht Schritten solltest du nun vorgehen:
Baue und Räume alles aus: Möbel, Innenverkleidung, Aufbaufenster, technische Geräte wie Kühlschrank, Toilette, Beleuchtungskörper etc. Nun hast du ein innen „nacktes“ Wohnmobil, genaugenommen das pure Basisfahrzeug.
Die Fahrzeugtechnik ist das A&O, dass das Basisfahrzeug gut funktioniert. Kannst du das nicht alleine, so musst du einen Fachmann zurate ziehen oder gute technische Handbücher beziehungsweise wieder YouTube an deine Seite holen. Ich plädiere für ersteres. Da ich selber in dieser Richtung keine Ahnung habe, habe ich mir von einem Fachmann sagen lassen, auf was besonders zu achten ist.
Reinige und desinfiziere den Innenraum sowie die ausgebauten Teile, die du wiederverwenden möchtest, um Schimmelpilze abzutöten.
Löse alle alten Dichtungen von Aufbautüren, Fenstern und Dachluken im Aufbau (geht gut mit einem Föhn) und dichte neu ab. Gleichzeitig solltest du Verbindungen von den Wänden zur Decke auf Undichtigkeit prüfen und gegebenenfalls abdichten.
Nun kannst du planen, was wo und wie hin soll. Nutze dazu am besten die bereits vorgegebenen Anschlüsse. Tipp: Fertige eine Skizze an.
Nun kann der Innenausbau losgehen: Plane, messe, kaufe, baue und baue ein! Willst spezielle Wohnmobil-Möbel oder Möbelmodule einbauen, wirst du bei verschiedenen Herstellern fündig – beispielsweise bei Reimo –, eventuell passen aber auch einige kleine Schränke aus Einrichtungshäusern rein (Achte aber bitte aufs Gewicht!). Mit etwas Geschick kannst du aber auch in einem der gängigen Baumärkte einzelne Bretter, Scharniere etc. kaufen und dir passgenau Schränke etc. einbauen.
Dabei solltest du auf folgendes achten:
- Miss lieber zweimal nach!
- Baue die Teile außerhalb des Fahrzeuges zusammen, miss noch einmal nach, ob alles passt, streiche die Möbelteile an und baue sie erst dann – eventuell musst du sie dafür nochmals zerlegen – ein.
Jetzt kannst du dich um Boden und Wände kümmern (Geschickter ist es jedoch, wenn du dir die Wände vornimmst, ehe die Möbel eingebaut werden!)
Nun geht’s an die Kleinigkeiten: Polster, Deko und mehr. Hier kannst du deiner Kreativität freien lauf lassen.
Welche Bereiche deines Wohnmobils kannst du im kleineren Rahmen renovieren und modernisieren?
Bist du so weit mit deinem Wohnmobil zufrieden und es stehen lediglich manchmal ein paar Reparaturen an (Die gibt es immer!) oder aber du möchtest deinem Heim auf vier Rädern eine kleine Schönheits-OP gönnen, so kommen folgende Bereiche infrage:
Wohnbereich | Schalfbereich | Nasszelle | Küche | Sonstiges |
---|---|---|---|---|
Möbel | Möbel | Ablagemöglichkeiten | Ablagemöglichkeiten | Beleuchtung |
Sitzpolster & Kissen | Matratzen & Rahmen | Aufhänge- & Aufbewahrungssystem | Aufhänge- & Aufbewahrungssystem | Bords |
Sitzecke | Ablagemöglichkeiten | WC & Dusche | Geschirrschränke | Gardinen |
Dekoration |
Ganz schön viele Möglichkeiten!? Ganz schön viel Arbeit!? Aber ich denke, wenn man es wie ich mache, immer ein bisschen was, dann fällt es finanziell weniger ins Gewicht, man kann zwischendurch immer wieder rausfahren und sich immer wieder an einer neuen „Kleinigkeit“ erfreuen.
So kann die Renovierung der einzelnen Bereiche aussehen
Im Folgenden beschreibe ich dir, wie die Renovierung der einzelnen Bereiche aussehen kann und berichte dir von meinen Erfahrungen bei der Renovierung.
Möbel im Wohnmobil
Als wir unser jetziges Wohnmobil kauften – es war gerade mal fast ein Jahr alt und hatte etwa 10.000 km drauf, war es so gut wie unser Traum-Wohnmobil.
Doch schnell stellten sich vor allem bei mir erste Änderungswünsche ein. Hauptaugenmerkmal waren die Schrankfronten: Ich kam mir vor wie in einer Gruft, zumal das Wohnmobil nicht gerade üppig mit Fenster versehen war, denn die Schränke waren „dunkle Eiche“. Also änderte ich schnell mithilfe meines Mannes diese düstere Stimmung verbreitende Farbwahl. Ich kaufte Schrankfolie, mein Mann schraubte alle Schranktüren im vorderen Bereich ab – hinten im Schlafbereich war das mit den dunklen Möbeln gar nicht so schlecht – und die Fronten wurden beklebt. Anschließend setzte er die Türen wieder ein und voilà, ein vollkommen neues Feeling!
Zwischenböden in den Schränken
Bei bisher jedem unserer Wohnmobile mangelte es meiner Meinung nach an Ablagefläche sowie an Zwischenböden in den Schränken. Auch hier konnten wir schnell Abhilfe schaffen. In einige der Schränke bauten wir Zwischenböden rein, wobei wir dünne Spanplatten nahmen, um Gewicht zu sparen. Im Küchenbereich gab es ein Regal als Ablage- und Dekorationsfläche.
Zusätzliche Regale
Vorhänge für das blickdichte Wohnmobil
Vorhänge sind Geschmacksache, so bin ich beispielsweise eher ein Gardinen-Hasser, vor allem solche, die weiß sind. Bekanntlicherweise haben aber die Wohnmobile standardmäßig – neben dem normalen und sinnvollen Verdunklungssystem – alle herkömmliche weiße (Spitzen)Gardinchen mit seitigen farbigen Vorhängen, meist blickdicht. Die Aufhängesysteme sind unterschiedlich, häufig derartig kompliziert, dass man beim Abnehmen der Gardinen, um sie zu waschen, nur fluchen und schimpfen kann. Mit farblich wunderschön auf den Rest meines Wohnmobil-Interieurs abgestimmten Doppelrollos ohne zu bohren habe ich eine wunderbare Atmosphäre in meinem Wohnmobil geschaffen. Es sieht sowohl von innen als auch von außen toll aus.
Sitzpolster, Kissen und Bezüge
Hier sind – wahrscheinlich vornehmlich Frauen – mit Geschick zum Nähen gefragt. Ich sehe mich nicht dazu in der Lage, habe aber Bekannte, die sich wunderschöne Bezüge für ihre Wohnmobilsitzflächen aus Stoff oder sogar aus Decken beziehungsweise großen Frotteetüchern genäht haben. Optimalerweise wurden die Überzüge sogar mit Reißverschluss versehen, sodass das Waschen leichter bewerkstelligt werden kann. Natürlich gibt es auch professionelle Anbieter.
In jungen Jahren hatte ich sogar Decken gehäkelt, dazu fehlt mir aber momentan die Lust, zudem sind Häkeldecken für Hundepfoten unpassend und entsprechen auch nicht mehr meinem Geschmack.

Bett und Matratze
Nach dem Kauf eines Gebrauchtfahrzeuges war es mir jedes Mal wichtig, aus hygienischen Gründen eine neue Matratze zu haben. Je nachdem, wie es darunter aussah, kam auch noch eine neue Unterlage hinzu. Bei dieser Art von Renovierung kannst du reichlich wenig an Arbeit beisteuern, außer die alte Matratze raus und die neue reinzutun.
Das Problem bei Wohnmobilmatratzen ist jedoch das, dass es sich hierbei in der Regel um Sondermaße handelt und nicht selten auch noch abgerundete „Ecken“ haben, also keine Standardmatratzen zu nehmen sind.
Boden im Wohnmobil: Teppich-, Vinyl-, PVC-Boden oder Fliesen
Im Laufe der Jahre wird der Boden unansehnlich, vor allem, wenn du Teppichboden im Wohnmobil und Hunde hast. Da hilft nur eins: Ein neuer Belag muss her! Verlegte Teppichböden sind meist wie bei uns als lose Einlegeware im Wohnmobil, das ist am einfachsten: Dann nämlich hast du bereits ein Muster, nachdem du dir den neuen Belag zurechtschneiden kannst.
Ist das nicht der Fall, so hilft Zeitungspapier. Lege den Wohnmobilboden damit aus – klebe die einzelnen Fahnen aneinander – und zeichne die Ränder genau und vorsichtig ein. Nun nimmst du das Zeitungspapier vorsichtig weg, schneidest die Konturen nach und klebst zur besseren Stabilität dieses Schnittmuster am besten auf festeres Tonpapier oder Plakatkarton. Nun errechnest du die benötigten Quadratmeter (Länge x Breite). Und schon kannst du dich auf die Suche nach dem passenden Bodenbelag machen.
Natürlich kannst du auch den Boden komplett renovieren. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass der Arbeitsaufwand enorm ist, denn der Bodenaufbau besteht normalerweise aus fünf Schichten. Einfacher ist, auf den vorhandenen Boden einen neuen Belag anzubringen. Voraussetzung, der alte sollte nicht feucht oder verschimmelt, sondern lediglich unansehnlich oder unschön sein.
Fenster und Dachluken renovieren gegen drohende Undichtigkeit
Dachluken und Fenster im Aufbaubereich benötigen eine Renovierung in erster Linie, wenn sie undicht sind oder wenn eine Undichtigkeit droht. Auch sollte man sich diesbezüglich nach einigen Jahren Gebrauch generell um eine neue Abdichtung kümmern. Komplett neue Fenster und Dachluken brauchen eigentlich „nur“ eingesetzt zu werden, wenn die alten Risse haben oder eventuell vollkommen zerkratzt oder „blind“ sind.
Zum neu Abdichten bzw. neu Einsetzen, entfernst du die alte Abdichtung komplett – nimm einen Föhn zur Hilfe –, säuberst die Ränder (sie sollten beidseitig – Rahmen wie auch Fenster – fettfrei und trocken sein) und dichtest mit entsprechendem Material nach Anleitung gut ab.
Für den Austausch kompletter Fenster benötigst du die passenden Fenster, die du unbedingt beim Hersteller deines Aufbaus kaufen oder über einen Wohnmobilhändler besorgen lassen solltest.
Küchengeräte in der Wohnmobilküche
Zu den Küchengeräten zähle ich Kühlschrank – möglichst mit Eisfach oder getrenntem kleinem Eisschrank –, Gasherd – eventuell als Koch-Spülenkombination – sowie eventuell einen Backofen.
Wände streichen und folieren
Grundsätzlich stellt sich die Frage: Folieren oder Streichen? Egal wie du dich entscheidest, wichtig ist, dass der Untergrund entsprechend staub- und fettfrei ist. Zudem muss beim Folieren eine entsprechende Temperatur – ab 15 °C – herrschen, damit der Kleber hält.
Gerade bezüglich der Farbe ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie leicht zu verarbeiten, stoßfest und langlebig ist, aber auch keine Ausdünstungen von sich gibt, was gerade in solch einem kleinen Raum wie in einem Wohnmobil fatal wäre. Daher empfehle ich eine Zwei-Komponenten-Farbe aus dem Fachhandel, wo dir auch deren Verarbeitung genau erklärt wird. Die ist zwar etwas teurer, aber dafür vereint sie alle eben genannten Eigenschaften.
Willst du folieren, so rate ich dazu, das nur auf kleineren Flächen zu tun, denn zum einen sind Folien für viel Fläche enorm teuer (kann bis zu mehreren 100 Euro kosten), zum anderen kann ich mir vorstellen, dabei nahe an einem Nervenzusammenbruch zu kommen, denn es ist selbst bei kleineren Flächen nicht immer einfach, ohne Blasen und Nasen zu arbeiten.
Weitere wichtige Renovierungsarbeiten für dein Wohnmobil
Im Folgenden möchte ich dir in Kurzform noch einige Renovierungsarbeiten nennen, die ich persönlich als wichtig empfinde oder aber, von denen ich gehört beziehungsweise gesehen habe, dass sie andere Wohnmobilisten vorgenommen haben.
Spritzschutz für deine Wohnmobil-Küche
Wer kennt das nicht: Man kocht oder brät auf dem Herd und auf der Rück- oder Seitenwand finden sich als Beweise anschließend immer Spritzer. Besonders ärgerlich, wenn sie sich nur schwer entfernen lassen und wenn du die Wand gerade neu foliert oder gestrichen hast. Mein Wohnmobil hat daher hinten und an der Seite einen durchsichtigen Plexiglas-Spritzschutz. Hast du das nicht, kannst du eine fertig zugeschnittene Wand kaufen und diese ankleben oder dir im Baumarkt eine zuschneiden lassen.
Raumteiler für Gemütlichkeit und Privatsphäre im Womo
Wer es nicht nur gemütlich und schön haben möchte, sondern auch etwa das Bett im Heckbereich vor den neugierigen Blicken anderer oder einfach nur als Privatsphäre anzusehen, der kann sich einen schönen Vorhang – möglich farblich passend – zu den Gardinen sowie den Polstern und Kissen nähen und diesen mit einer Schiene an der Decke anbringen. Übrigens auch die ideale Lösung, eventuelle Unordnung zu verbergen. Bei Bedarf kann der Vorhang zur Seite geschoben werden und seitlich kunstvoll drapiert werden. Somit hast du zwei separate Bereiche in deinem Wohnmobil und einen weiteren Wohnfühl-Effekt.
Eine neue Tischplatte für mehr Platz
Findest du deinen Tisch unpraktisch, zu klein oder unschön, so kannst du dir einen neuen Tisch kaufen. Bist du jedoch im Prinzip damit zufrieden, nur gefällt dir das Design einfach nicht, so rate ich dir, ihn einfach mit einer schönen, farblich passenden Folie zu bekleben. Natürlich kannst du dir auch eine entsprechende Platte im Baumarkt zuschneiden lassen und sie statt der alten Tischplatte auf das Untergestell schrauben.
Gasanlage und Wassertanks des Wohnmobils
Zu beidem würde ich einen Fachmann heranziehen, beziehungsweise es nur von diesem machen lasse. Aus Sicherheitsgründen dürfen Arbeiten an der Gasanlage sowieso nur von zertifizierten Fachkräften übernommen werden. Jegliche Änderung an der Gasanlage müssen zudem von zertifizierten Prüfstellen begutachtet werden.
Neue Dekoration für dein Wohnmobil
Während ich das Innere meines letzten Wohnmobils ganz in den Farben grün und blau hielt, ist mein jetziges ganz – meiner Liebe zum Mediterranen geschuldet – in Terrakotta bzw. orange gehalten.
Kissen und Decken für Gemütlichkeit im Wohn- und Schlafbereich
Je nach Geschmack – sie sollten jedoch farblich abgestimmt sein – können schön drapierte Decken und Kissen ein gemütliches Ambiente im Wohnmobil verbreiten. Wer Retro liebt und gerne an die Hippie-Zeit in seinem VW-Bus erinnert werden möchte, häkelt sich selber bunte Flickendecken.
Bettwäsche und Bettdecke
Da die Betten in den meisten Wohnmobilen sichtbar sind und vor allem eine relativ große Fläche einnehmen, bietet es sich an, sie auch entsprechend optisch zu präsentieren. Auch hier plädiere ich für eine farbliche Abstimmung und eine passende Tagesdecke
Pflanzen im Wohnmobil?
Als absolute Pflanzenliebhaberin habe ich bei Ausfahrten auch meistens eine Pflanze mit an Bord, die dann auf dem Tisch steht. Während längerer Pausenzeiten kommt sie mit ins Haus. Allerdings ist die Sache mit den Pflanzen und dem Wohnmobil ein wenig kompliziert: Pflanzen benötigen Licht und Pflege. Ersteres ist möglich, zweiteres liegt an dir.
Pflanzen geben aber auch etwas: Gute Laune und gute Luft. Du solltest dich jedoch auf eine Pflanze beschränken – zumal sie auch Feuchtigkeit ins Wohnmobil bringt, was in größerem Ausmaß unerwünscht ist – da der Platz schließlich nicht unendlich ist. Ich persönlich habe gerne einen Lavendel – wegen meiner Affinität zu Frankreich – oder auch einen Rosmarin, den ich gleichzeitig zum Würzen verwende, am Tisch stehen. Wichtig ist aber, dass du die Pflanze während der Fahrt sicher platzierst, sodass sie auch einen größeren Bremsversuch ohne Geschosswirkung übersteht. Übrigens gibt es mittlerweile auch schön aussehende Kunstpflanzen.
Beleuchtung für Helligkeit und Romantik beim Campen
Mit Beleuchtung kannst du mehr erreichen als nur Helligkeit, Beleuchtung sorgt ebenso für Romantik. Dazu bieten sich Kerzen, aber auch Lichterketten an. Wir persönlich haben abends immer – egal ob vorm oder im Wohnmobil – eine Kerze in Form eines eher sicheren Teelichts in einem Glas auf dem Tisch stehen. Achte unbedingt darauf, dass die Kerzen a) fest stehen und b) nur eine brennt, da sie dem Raum Sauerstoff entzieht. Ferner habe ich über dem Tisch in der Sitzecke sowie über dem Bett je eine Lichterkette mit UHU patafix Klebepads fixiert. Ideal ist, wenn die Lichterketten mit Batterie betrieben werden, denn lästige Kabel oder auch Steckdosensuche töten im Vorfeld jedes Romantikgefühl.
Über der Fahrerkabine sowie unter der Markise haben wir zusätzlich je selbstklebende LED-Lichtbänder angebracht, die mit der Stromversorgung des Wohnmobils verbunden sind und per Fernsteuerung ein- und ausgeschaltet sowie gedimmt werden können. Für außen unbedingt auf Wasserfestigkeit achten!
Fotowand für deine Camping-Erinnerungen
Gerade wenn man so oft, lange und viel wie wir unterwegs ist und an seinen – bereits erwachsenen – Töchtern sowie vielen gemeinsamen Erinnerungen bezüglich Reisen hängt, können Fotos besonders schön sein. Ich habe mir daher an einer freien Wand einen größeren, leichten Bilderrahmen – mit Plastikscheiben wegen des Gewichts, aber auch der Unzerbrechlichkeit – sowie an eine kleine Wand zwei Bilderrahmen mit jeweils ganz persönlichen Fotos aufgehängt. Auch hier kamen wieder die Klebepads zum Einsatz.

Nippes und Deko-Figuren
Sogenanntes „Nippes“ ist nicht nur Geschmackssache, sondern wirkt bei einem Zuviel nicht nur messihaft und nimmt unnötig Platz weg, wo dieser doch eh schon sehr beschränkt ist. Daher ist weniger mehr. Ich persönlich habe auf meinem Regal zwischen Sitzecke und Küche eine kleine Metall-Ameise und am Armaturenbrett eine Austernschale sowie einen kleinen VW-Campingbus als persönliche Erinnerungen mit UHU patafix Klebepads festgeklebt.
Boxen, Kisten, Dosen, Körbchen für mehr Stauraum im Wohnmobil
Mit Boxen, Körbchen, Kästchen, Dosen & Co. kannst du nicht nur schöne optische Akzente setzen, selbst im Schrank verstaut – etwa als Aufbewahrung für Teebeutel, Kaffee u.a. – kann ich mich an ihnen erfreuen. Diese kleineren Alltagshelfer sind schön und nützlich zugleich. Auf dem Tisch sowie auf der Küchenablage habe ich jeweils eine Box und ein Körbchen stehen, in das immer mal was hereingelegt wird, womit man gerade nicht weiß, wohin. Das sind Pillendosen, Brillen, Notizblock, Stifte etc. Wichtig: Von Zeit zu Zeit muss „ausgemistet“ werden!
Aufbewahren mit Spannsystem
Zeitschriften, aktuell gelesene Bücher, aber auch Brillenetuis oder sogar Schuhe fliegen nicht selten einfach lieblos im Wohnmobil herum (und werden dann auch noch oft gesucht!). Das muss nicht so sein. Schaffe dir mit einer Art Spannsystem nicht nur Ordnung, sondern auch einen optischen Aha-Effekt. Du benötigst dazu lediglich eine Gummikordel in der entsprechenden Länge, 5 m kosten ca. 6,00 €, sowie Montageschrauben oder Klebehaken. Letztere werden an einer freien Wand montiert und das Gummiband entsprechend daran fixiert. Fertig!
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wohnmobil renovieren
Abschließend noch ein paar kurze Antworten zu häufig gestellten Fragen:
Das ist natürlich vollkommen abhängig davon, wie viel und was du renovieren möchtest. Kleinere Renovierungsarbeiten kannst du innerhalb eines halben Tages, komplette Rund-um-Renovierungen während mehrere Monate erledigen.
Die Fragen nach den Kosten für eine Renovierung des Wohnmobil lässt sich nur sehr schwer beantworten, denn diese sind natürlich individuell abhängig von der Größe des Projekts, vom Umfang der Arbeiten, den verwendeten Materialien und weiteren Faktoren, wie dem Unterstellplatz etc. Wenn Du es wirklich perfekt machen willst, dann kann so eine Renovierung auch schon mal insgesamt mehrere tausende Euro kosten.
Kleinere Renovierungen lohnen sich unbedingt immer, allein schon, um dir einen guten – vielleicht sogar besseren – Wohlfühleffekt zu gönnen. Ob sich große Renovierungen oder gar Komplettrenovierungen lohnen, kannst nur du selber entscheiden. Die Kosten sind hoch, der Zeitaufwand ebenfalls, dafür hast du jedoch am Ende ein ganz individuelles Wohnmobil.
TÜV oder andere entsprechende Prüfstellen spielen bei kleinen Renovierungsarbeiten keinerlei Rolle. Bei einem Neuausbau eines Kastenwagens etwa müsstest du das Fahrzeug anschließend zur Abnahme führen. Wichtig ist, dass die Kanten an allen Möbeln abgerundet sind, die Möbel fest fixiert sind und das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten wird. Änderungen an der Karosserie oder der Fahrzeugkonstruktion müssen vom Hersteller nachträglich freigegeben werden, ebenso müssen der Einbau von Luftfederungen, Auflastungen und Änderungen an der Gasanlage geprüft und entsprechend eingetragen werden.