Der große Camping-Boom hat auch die Wohnmobil Verkäufe explodieren lassen und die Händler vermelden Rekordzahlen. Die Reisebeschränkungen haben ihren Teil zum Trend beigetragen, da die Deutschen vermehrt auf der Suche nach einer sicheren, flexiblen und vor allem unabhängigen Reiseart sind. Nicht wenige haben sich deshalb – trotz fehlender Campingerfahrung – zu einem Spontankauf eines Wohnmobils hinreißen lassen. Doch beim Kauf sollte man sich auch darüber Gedanken machen, welche Abstellmöglichkeiten man hat, wenn das Fahrzeug nicht in Gebrauch ist.

Volle Straßen durch fehlende Abstellplätze

Mit der Flut an neuen Wohnmobilen haben sich nun ganz neue, zuvor so nicht existierende Probleme ergeben: Stell- und Campingplätze waren in der Ferienzeit fast alle komplett ausgebucht und an ein spontanes Reisen ohne Vorreservierung war dieses Jahr kaum zu denken. Nun, nach Ende der Hauptreisezeit kommt es zu einem weiteren Dilemma: wohin mit dem Wohnmobil, wenn es nicht in Gebrauch ist? Scheinbar haben das viele Käufer unterschätzt, da die Innenstädte sich nun mit abgestellten Wohnmobilen füllen und wertvolle Parkplätze dauerhaft blockiert werden. Sehr zum Unmut der Anwohner.

Rechtliche Lage hinsichtlich Abstellplätzen

Wohnmobile sind in ihrer Breite und Länge in den meisten Fällen größer als PKWs, weshalb normale Parkplätze oft nicht für ein längeres Abstellen in Frage kommen. Deshalb weichen viele Wohnmobilisten, welche keinen Platz auf dem eigenen Grundstück haben, gerne auf die öffentlichen Straßen aus, um ihr Fahrzeug bei Nicht-Nutzung zu parken.

Rein rechtlich können Wohnmobile bis zu 7,5 Tonnen dort am Straßenrand ohne zeitliche Einschränkung stehen, solange es nicht durch die Beschilderung untersagt ist oder den Verkehrsfluss beeinträchtigt (genaueres zum Thema findest Du auch in diesem Artikel).

Was jedoch viele bemängeln ist eben genau dies: dass über Wochen oder Monate die Parkplätze in Anwohnerstraßen belegt werden und somit anderen Nachbarn und Verkehrsteilnehmern die Chance auf diesen Platz dauerhaft genommen wird. Auch wenn es rein rechtlich nicht verboten ist, bedeutet dies nicht, dass man diese Lücke rücksichtlos ausnutzen sollte.

Weitere Beeinträchtigungen durch abgestellte Wohnmobile

Durch die große Anzahl von abgestellten Wohnmobilen könnte es zudem auch zu Einschränkungen bei der Straßenreinigung kommen. Vor allem im Winter in Hinblick auf die Schneeräumung könnte dies ein weiteres ernstes Problem schaffen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Unübersichtlichkeit, denn vor allem durch die Höhe der Fahrzeuge wird in vielen Fällen der Blick behindert und gerade vor Schulen und Kindergärten könnte dies zu einem Sicherheitsrisiko werden. Abgesehen davon sind die Straßen vom ästhetischen Aspekt her nicht mehr schön anzuschauen, wenn diese durch Wohnmobile vollgestellt sind.

Lösung für fehlende Abstellmöglichkeiten im Stadtbereich

Fakt ist, dass es durch die hohen Verkaufzahlen von Wohnmobilen nun zu einem Problem durch fehlende Abstellplätze vor allem in den Innenstädten kommt. Dies wird im Winter noch verstärkt werden, wenn die meisten Besitzer das Fahrzeug über lange Zeitperioden nicht benutzen werden.

Alternative Abstellmöglichkeiten für Wohnmobile sind also sehr gefragt. Hier kann man auf Bekannte zurückgreifen, die einem evt. einen Platz auf ihrem Grundstück zur Verfügung stellen oder auch bei einem Bauern in seiner Scheune. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, der kann meist für vergleichsweise wenig Geld einen Abstellplatz bei privaten oder gewerblichen Anbietern mieten.

Gefahren für auf der Straße geparkte Wohnmobile

Natürlich ist es eine tolle Sache, wenn man nichts für einen Parkplatz bezahlen muss. Jedoch gibt es gute Gründe, in diesem speziellen Fall ein paar Euro zu investieren. Der Kauf eines Wohnmobils ist sehr kostspielig und seine Investition sollte man zu jedem Zeitpunkt so gut wie möglich schützen. Parkt man auf der Straße setzt man sich verschiedenen Gefahren aus:

  • Schäden durch Unfälle, die andere Verkehrsteilnehmer am geparkten Fahrzeug verursachen können, z.B. Einparkunfälle und Unfälle durch Glatteis.
  • Vandalismus: Graffiti an der Wohnmobilwand oder sogar zerstochene Reifen sind sehr ärgerlich und niemand möchte das erleben.
  • Einbruch und Diebstahl: Anwohnerstraßen sind meist unbewacht und vor allem nachts recht ruhig, was Kriminellen Gelegenheit geben könnte, um sich an ihrem Fahrzeug zu schaffen zu machen.
  • Schäden durch Naturgewalten: extreme Kälte/Frost, Schnee und schlimmstenfalls Hagel können ihr Wohnmobil teils stark beschädigen.

Mietbare Abstellplätze können einige oder teilweise sogar all diese Gefahren ausschließen, z.B. durch Überdachung, Videoüberwachung, Zugangskontrolle, Strom- und Wasseranschluss etc.

Fazit

Viele Neubesitzer von Wohnmobilen werden über kurz oder lang überlegen müssen, wo oder wie sie ihr neuerworbenes Fahrzeug bei Nicht-Gebrauch sicher abstellen können ohne den Zorn der Nachbran auf sich zu ziehen. Städte und Gemeinden können zwar trotz vieler Beschwerden nicht viel tun, jedoch wird dringlichst darum gebeten, sich schon vor der Anschaffung zu überlegen, wo man das Wohnmobil privat abstellen kann. Öffentliche Räume sind hierfür auf Dauer nicht geeignet.

Wohin mit dem Wohnmobil?

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Foto von Hrayr Movsisyan von Pexels

Die meisten der Wohnmobile dürfen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) legal am Straßenrand oder auf Parkplätzen parken. Nur für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gelten Einschränkungen.

Um das Wohnmobil gegen Wind und Wetter sowie unbefugten Zugriff zu schützen lohnt es sich einen Abstellplatz in Hallen, Winterlagern von Booten und Yachten oder auch in Scheunen von Bauerhöfen anzumieten.

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