Es gibt Dinge, auf die kann man nur schwer verzichten. Warmes Wasser ist eines davon. Sowohl zu Hause, als auch auf Reisen im Wohnmobil, freut man sich auf eine angenehme, entspannende Dusche. Damit diese voll genossen werden kann und man währenddessen keine kältebedingte Schnappatmung bekommt, ist Warmwasser die Grundvoraussetzung. Bevor du das warme Wasser im Wohnmobil genießen kannst, muss dies erst mit einer Wasserpumpe ins Innere gelangen. Doch wie funktioniert die Warmwasserversorgung im Wohnmobil und was muss man beachten?

Welche Warmwasserbereiter für Wohnmobile gibt es?

Die meisten Wohnmobile sind heutzutage schon ab Werk mit einem Wassersystem ausgestattet, welches die Warmwasser-Versorgung beinhaltet. Schließlich soll der Urlaub im Camper so angenehm wie möglich sein und da gehört warmes Wasser einfach dazu, insbesondere zum Duschen aber auch beim Abspülen. Wenn man schon keine Spülmaschine zur Verfügung hat, dann sollte man sich zumindest beim Geschirrwaschen nicht die Finger blaufrieren müssen.

Zur Auswahl stehen für Wohnmobile entweder Boiler oder auch Kombigeräte, welche Heizung und Warmwasserspeicher in einem System vereinen. Auf welchen Warmwasserbereiter die Wahl im einzelnen fällt, hängt in erster Linie von den Anforderungen und Bedürfnissen des einzelnen Campers ab. Hierzu kann man folgende Überlegungen heranziehen:

  • Wieviele Mitfahrende werden im Wohnmobil sein?
  • Wie ist der Bedarf bzw. Häufigkeit und Menge beim Gebrauch von Warmwasser?
  • Ist ein autarkes Camping geplant oder werden eher Campingplätze mit Sanitäranlagen angefahren?

Auch die Größe des Reisemobils kann eine ausschlaggebende Rolle spielen. In einem Campervan wird man aufgrund der fehlenden Nasszelle wohl keinen Warmwasserboiler brauchen, zudem würde es platz- und gewichtstechnisch keinen Sinn machen. Dagegen im einem Luxusliner wird man höchstwahrscheinlich nicht nur einen 5 Liter Heißwasserspeicher vorfinden.

Boiler

Passende Modelle für jeden Bedarf

Der Klassiker unter den Warmwasserbereitern hat mit seinen vielen verschiedenen Varianten einen Lösungsansatz für ziemlich alle Bedürfnisse. Warmwasserboiler können sowohl mit Gas als auch mit Strom betrieben werden, letzteres mit 12V, 24V oder 230V. Auch eine Mischung aus Gas- und Strom-Betrieb ist möglich.

Ebenfalls gibt es mehrere Optionen beim Fassungsvermögen der Boiler-Modelle, welches meist zwischen 3 und 14 Litern liegt. Diese breite Auswahlmöglichkeit ist sehr praktisch, da der Bedarf an Warmwasser von Camper zu Camper sehr unterschiedlich sein kann. Eine Familie mit 2 Kindern benötigt selbst bei sparsamen Gebrauch weit mehr Warmwasser als ein Alleinreisender, weshalb hier wohl ein größerer Boiler von Nöten sein wird.

Vor- und Nachteile der Boilerarten

Beim Strombetrieb wird das Wasser im Boiler mit Hilfe von Heizstäben erhitzt, während bei Gasbetrieb ein Brenner unter dem Boiler diese Arbeit übernimmt. Der Gasboiler erhitzt das Wasser dabei selbst bei größeren Mengen schneller als die elektrische Variante. Er ist jedoch auch teurer in der Anschaffung und aufwendiger beim Einbau im Gegensatz zum Elektroboiler.

Zudem wird generell bei Gebrauch von Gas im Wohnmobil – egal ob bei Boiler, Heizung, Herd oder Kühlschrank – die Installation von Gasmeldern empfohlen, um die Gefahr von ausströmendem Gas rechtzeitig zu erkennen und so ein Unglück zu verhindern.

Der Elektroboiler hingegen birgt keine Risiken in dieser Hinsicht und ist beim Einbau sowohl unkomplizierter als auch weniger kostenaufwendig. Er muss lediglich ans Netz angeschlossen werden und ist praktisch einsatzbereit. Bei der Installation des Gasboilers muss sehr genau darauf geachtet werden, dass die Leitungen und Schläuche nicht beschädigt oder zu stark geknickt werden.

Für autarkes Stehen wiederum ist der Boiler als Gasvariante vorteilhafter, da ein reiner Elektroboiler übermäßig viel Strom zieht und man so Gefahr läuft, dass sich die Aufbaubatterie sehr schnell entleert. Der Gasverbrauch ist dagegen recht überschaubar und somit für Freisteher die bessere Lösung, vor allem wenn Gasflaschen eh schon an Bord sind.

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Foto von Voyagerix von iStockphoto

Kombigeräte / Combi-Heizung

Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei Kombigeräten um eine Kombination, in diesem Fall aus Heizung und Warmwasserbereiter. Somit schlägt man mit einer Anlage zwei Fliegen mit einer Klappe, da man sowohl den Innenraum des Aufbaus heizen kann als auch warmes Wasser zur Verfügung hat. Dabei sind beide Funktionen unabhängig voneinander ebenfalls einzeln benutzbar. Wenn man also im Sommer die Heizung nicht betätigt, hat man trotzdem weiterhin den Komfort einer heißen Dusche, wenn gewünscht.

Der Betrieb der Kombigeräte erfolgt in den meisten Fällen mit Gas, doch auch ein Mischbetrieb mit Gas und Strom ist möglich, wenn das jeweilige Modell neben dem Gasbrenner über elektrische Heizstäbe verfügt. Die maximal zu erreichende Wassertemperatur liegt wie beim Boiler bei 70-80 Grad.

Kombigeräte sind gerade beim Nachrüsten und beim Camperausbau sehr beliebt, da nicht nur Platz sondern vor allem auch Gewicht gespart wird.

Zu beachten bei Einbau und Pflege

Bei Einbau bzw. bei der Nachrüstung von Warmwasserbereitern sollte man generell die Hilfe von Fachleuten in Anspruch nehmen. Gerade bei gasbetriebenen Anlagen ist dies aus Sicherheitsgründen unumgänglich.

Beim Überwintern ist es sehr wichtig, die Leitungen und Schläuche vollständig zu entleeren, da es sonst zu Frostschäden kommen könnte. Sehr praktisch sind in diesem Fall Modelle, die bei Frostgefahr das Wasser automatisch ablassen, wie z.B. die Combi Heizung von Truma.

Alternativen für Warmwasser-Bereiter im Wohnmobil

Wer auf der Suche nach einfacheren bzw. günstigeren Alternativen ist, der kann z.B. einen einfachen Heizstab kaufen und mit diesem den Frischwassertank bei Bedarf direkt beheizen. Nachteil ist jedoch, dass es sehr schwierig sein wird, jedes Mal die richtige Temperatur zu finden, da ein nachträgliches Einstellen durch das Mischen von Kalt- und Warmwasser nicht möglich ist.

Für Campervans ohne eigene Nasszelle könnte eine Solardusche die Lösung sein. Diese preisgünstige Option besteht aus einem 20 Liter Beutel, der mit Wasser gefüllt wird und mit Hilfe der Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Nachteilig ist das ganze, wenn über Tage aufgrund von Schlechtwetter die Sonne ausbleibt. Da es sich auch um eine Außendusche handelt, ist deren Gebrauch zudem auf warme Tage vorbehalten.

Wer das warme Wasser lediglich in kleinen Mengen benötigt, z.B. zum Abspülen, der kann sich mit einem elektrischen Wasserkocher oder Tauchsieder behelfen, wobei auch hier die Regulierung der Wassertemperatur sehr schwierig sein kann.

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Foto von Oleg Marchak von iStockphoto

Fazit zur Warmwasserversorgung im Wohnmobil

Das Thema Warmwasser im Wohnmobil gestaltet sich so vielfältig wie seine Einbauoptionen. Für welches Modell sich der Kunde letztendlich entscheidet, liegt ganz im Ermessen seiner subjektiven Bedürfnissen und Prioritäten.

Generell gibt es viele beeinflussende Faktoren, die bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen können, wie z.B. die Anzahl der Mitreisenden, sowie die Größe des Wohnmobils, die Möglichkeiten der Bordbatterie auch dauerhaft die Leistung fur Wassererwärmung zu bringen, als auch die bevorzugte Reiseart. Wer sich nur auf Campingplätzen mit sehr guter Infrastruktur hinsichtlich Sanitäranlagen aufhält, dem wird das Thema weniger Kopfzerbrechen bereiten, als einem Camper, der sich hauptsächlich autark bewegt. Anstrengend kann es für den eher werden, wenn der Abwassertank voll und keine Entleerungsstation in der Nähe ist.

Wer sich alle Möglichkeiten offen halten möchte, der wird mit einem Mix aus gas- und strombetriebener Lösung eher glücklich werden. Wer zudem nicht nur im Sommer unterwegs sein möchte, für den könnte die Combi-Heizung interessant sein.

Titelfoto von Jovanmandic von iStockphoto

Aktuelle Hinweise zur Gasprüfung

Ab dem 01.04.2022 gilt die eigenständige Gasprüfung. Was dies für Besitzer von Wohnmobilen mit Gasanlagen bedeutet sagen wir Dir hier…

Für Wohnmobile gibt es Boiler mit dem Fassungsvermögen zwischen 3-14 Liter, welche mit Gas, Strom oder aus einem Mix aus Gas und Strom betrieben werden können.

Bei einem Gasboiler wird das Wasser durch einen Brenner erhitzt, bei einem Elektroboiler übernehmen diese Arbeit Heizstäbe im Inneren des Boilers.

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